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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030418014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903041801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903041801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 14-15 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-18
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1903
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SerugrgeMr-. lm, Um,«dun,, urch «tarne Bolen ! eriotäl. «rdallen an röockenloaen.. dt« »n- oder 8«>eru>,« tolae». etiaaraaden »te«»1 und »raenszuaellrlll. M« «araeni aller tu. Orlatnal- «it denkticher ' sd, Nackr.') rlanate Ntanuttrivte werden nickt auldewaatt. lackdrnsall iiittetlunae» nur »> uiwertr relearaminildrell«: Nachrichten Lr«»den. Segriindel 1858. MU" «lütvi» iu «lüsvt«« ^«>««al»l »nü !«in U«koit«»t 21 8es Osvar ki8vkvr. /Iw 8es 2^ Haupt-GeschclftSIlell«: Martrnstr. 38. ,/ k.öökmss rolksv 6sns«nscklsuek. !.. Weillsg. !i>ksi8l!iilisli88ti'. 34. kivlldviten ksriser, sovio eigner Illoävlldüts vornolimvn Stils, in anvrkaniit mustsrgültigor ^uskülirung. AM' ttexvlrniins.!^« ,»«r>s,»„»«!,« klink»«!« «uel ftloeloistvelt«» ln I ^ III 8. /Inreigen ^artt. Nimalmie von Ankiludigunsen di» iiachnlNia,!! 3 Ul>r. Sonn- uick Seierlagi» nur Mancnltrahe 3S von » dir V.lUlir Tie i tpalliaeüirmid- »eile lca. s Sllbeni W Pta., A»> lüudiannaen au! der Prwaltcile Leite rs Pia i die ripaliiaeLeite «IS .Ei»> aeiandt" oder aui Lcrüeite so Pia. In üiummcrn nach Sonn- und klein- laacn r- bcz. simtiiac-Arundjcüen so, <>o de» sa und na Pig, nach be- tondcreni Tarik Auswärtige Aus. träge nur gegen Boransdczabiung. Bcleghlätier werden mit U>L!g, derrcknei. Fernlvreckanichlutz: Amt 1 Sir. U und Sir. 20VS. Vs8t08 Ilsod- u. Lr- lrtsvdm»8S8otrLoL, «rvrod» dvl k»1»Lr»»L« »»Uv»». V1»»«»K»r»rr^ 88!Ml68 «L770kl1 t» Stoe.trudi Sauordrrurn. LvL8lkor8vtt8 rur uatililiokvn Lus/rlsieliiinf- noroMl- müasigor lii>r>n;ik»ri»on kortixt als ^»orialitiit in lcunstlarisebor Volloiiclnug tt,'lkoi»ü«t M. ll. Vvnä8vduvd 8vii. diountax» xvöllnet roa 11—12 l-'I» . ^ 0^ Präsideiit Lvubet in Algier, Reichstagswahlbewegiing. Schuir der Teleg»avbenarbe>ter, Mntmastl. Witterung; Landw. KreiSvercin, Militarvereme, Bezirksausschuß. Oleuctztsverh. Richters Kiinstinlv». wärmer, Veränderlich rL'°> Tvnnabcnv, 18. April > vo;z. Präsident Loubet in Algier. Zum zweitenmal, seit Algier eine französische Kolonie bildet, bat es die Ehre, von dem StaatSobcrdaupte Frankreichs besucht zu werden: der Unterschied zwischen beiden Besuchen ist nur der, dak heute eia Präsident der Republik »ach Algier kommt, während rS vor achtunddreistig Jahren der Kaiser der Franzosen war, der den Boden der großen nvidasrikaniichen Kolonie betrat. An Glanz und Großartigkeit des Gepränges und der üblichen Schaustellungen wird der Besuch des Präsidenten dem kaiserlichen kaum nackstrhen. Pompvier und effektvoller kann auch der Monarch eines Großstaales von seinen Untertanen nicht empfangen und ausgezeichnet werden, wie Loubet. der wie ein Fürst, der einen großen Hof unterbält, mit großem und stattlichem Gefolge austrltt und von den Flotten Rußlands, Englands, Italiens und Spaniens feierlich begrüßt wird, wie es geschieht, wenn einem Kaiser Ehren erwiesen werden. An Umfang und politischer Trag weite übertrifst die Reiie Loubeis die Algirrfahrt Kaiier Napo leons UI-, die eine Bedeutung nicht gehabt hat. Napoleon be suchte im Jahre 1865 nur die Hauptstadt der Kolonie und deren wichtigste Küstenplätze. Präsident Loubet wird ungleich länger in Algerien weilen. Seine Neüe soll sich im Westen bis a» die marokkanischen Grenzen, im Süden bis in die Oaicn der Wüste Sahara und im Osten bis Tunis erstrecke», welcher Staat der sranzäsischcn Republik als seiner tatsächlichen Obcrherriu leine Huldigungen darbringcn soll. Loubets Besuch in Algier hat in der Hauptsache den Zweck, de» Eingeborenen der Kolonie wie dem gesamten Auslände die dominierende Machtstellung Frankreichs in Nordafrika überzeugend vor Augen zu führen und damit zugleich zu kräftigen. Der erste Trinkspruch Loubets aus algerischem Boden galt dem Ausdrucke der Hoffnung, daß seine Anwesenheit in der großen Kolonie der Periode der Versuche ein Ende mache» und den Beginn eines aus Gerechtigkeit und Einigkeit begründeten Regi ments bedeuten werde. Schon aus diesen Worten läßt sich ent nehmen. daß die Zustände in Algerien trotz der schweren Opfer, die Frankreich für dicke Kolonie seit ihrer Eroberung gebracht hat. zur Zeit noch keineswegs geeignet sind, dem Mutterlande volle Beiriedigung zu gewähren. Die algerische Frage hat den franzö sischen Staatsmännern schon manche Harle Nnß zu knacke» gegeben und aller Voraussicht nach wird sie auch in Zukunft den Politikern an der Seine noch manche Stunden schivecer Sorge und Beun ruhigung bereiten. Im Unterschiede von der NaLbarkvlonie Tunesien, die dem Mutterlande nichts kostet und sich im all gemeinen durchaus erbaulicher Verhältnisse erfreut, krankt Algerien an dem Gmndsehler einer unangemessenen Verwaltung und einer verkehrten kolonliatonschcn Behandlung, Gewiß hat Frank reich dort im Laufe der letzten sechzig Jahre in wirtschaft licher und kultureller Beziehung Leistungen vollbracht, die es als Beweise seiner zivilisatorischen Wirksamkeit ansührcn mag, aber die Ausgabe, sich das Land so zu eigen zu machen, daß es nicht sowohl den Ebarakter einer fremdartigen Kolonie mehr besitzt, sondern als eine Provinz bewertet werden kann, haben die Franzosen nicht zu lösen vermocht. In den letzten Jahren hat Algerien dem Mutterlande durchschnittlich 75 bis 86 Millionen Francs jährlich gekostet und in administrativer Beziehung ist be sonders der Umstand bezeichnend, daß in Algier die Gcncral- gouverneure fast noch häufiger wechseln als in Paris die Minister, während doch der höchste Beamten^Posten in der Kolonie, wenn er gedeihlich verwaltet werden soll, der Stabilität und der Erfahrung seines Inhabers bedürfte. Die neueste Generalgouverneurkrisis fällt zeitlich mit der Abreise Loubets nach Algier zusammen. Die Gründe, warum Rcvoil in dem Augenblicke, in dem er den Präsidenten der Republik be grüßen und auf seiner Fahrt durch die nordafrikanischcn Lande geleiten sollte, die Demission eingereicht hat, sind zur Zeit noch nicht klar zu erkennen. Der Rücktritt wird in Zusammenhang gebracht mit der neuesten Skandalaffäre, die Frankreich auszuwciscn hat. Ein Provinzblatt hat eine Bcstechungsgcschichtc aufgetischt, wonach ein höherer Beamter im Ministerium des Innern den Kartäusern das Besprechen gegeben haben soll, gegen Zahlung von einer Million Francs die Genehmigung für ihr ferneres Verbleiben in Frankreich zu erwirken. Als der schuldige Beamte wurde der Sohn des Ministerpräsidenten Edgar Combes bezeichnet. Er soll aber das Opfer einer Jntrigue sein, die sich angeblich auf den bisherigen Generalgouverneur von Algier Revoil zurückführen läßt. Dieser, wird erzählt, habe gefürchtet, Edgar Combes trachte ihn um seinen algerischen Gouverneurposten zu bringen, um selber sein Nachfolger zu werden. Der Verdacht gegen Revoil scheint dadurch entstanden zu sein, daß der Verleger jenes Provinzblattes, das die Be- stechungSgeschichte in die Welt setzte, ein Onkel Revoils ist. Dieser hat, sobald ihm der Verdacht zu Ohren kam, sofort um eine Audienz bei dem Minister des Innern gebeten, die ihm jedoch verweigert wurde. CombeS antwortete ihm kurz in einem Schreiben, die Untersuchung sei noch nicht zu Ende geführt und somit könne er erst nach der Reise des Präsidenten, die Revoil von Paris aus mit antreten sollte» mit chm Rücksprache nehmen. Revoil bestand aber auf seiner sofortigen Entlassung, die ihm gewährt wurde. > Diese Gcneralgouvcrncur-Krisis ist zunächst zwar charak teristisch für die in den Pariser Negicrungskreiien herrschenden Verhältnisse, aber nebenbei ist sie auch ein Symptom für die Ver- ivaltungszustände, die von jeher in Algerien obgewaltet und wesentlich dazu beigetragen haben, daß die inneren Zustände dieses Landes bisher erbauliche nicht geworden sind. In Algerien spielt Frankreich noch immer den Sieger, weniger den Kolonisator, der die Eingeborenen zu treuen Untertanen zu machen sucht, die sich unter der Fremdherrschaft wohl fühlen können. In ihrer Haupteigenschaft als Sieger und Unterjocher sind die Franzosen auch heute noch gezwungen, eine starke Truppcnmacht in Algier zu unterhalten. 60000 Soldaten stehen dort, um die Bevölkerung von 4 Millionen, denen bei schwerster Strafe der Besitz von Waffen verboten ist, im Zaume zu halten. Als Frankreich im Jahre 4870 gezwungen war, seine Truppen aus Algier zurnckzuzicben, ist cs der Gefahr eines erfolgreichen Aufstandes der Eingeborenen nur deshalb ent gangen, weil diese die günstige Gelegenheit, das Jremdenjoch ab- znschütteln, zu spät erkannten und benutzten. Der Hauptgrund der Unzufriedenheit der eingeborenen Bevölkerung liegt darin, daß sie von den Eroberern und Kolonisten ihres Grundes und Bodens beraubt worden sind. Die Franzosen haben bei der Besitzergreifung Algiers nach Art altheidnischer Eroberer den Eingeborenen jeden Rechtstitcl auf das von ihnen bewohnte Acker, und Weideland genommen. Außerdem ist unter der französischen Herrschaft ein Anssaugesystem in Algerien zur Blüte gekommen, das in den letzten Jahren u. a. wiederholt schwere Exzesse antisemitischer Natur ge zeitigt hat. Die Steuern werden von den Eingeborenen nicht wie ein Beitrag, sondern wie ein Tribut eingchoben, auf dessen Ver wendung sic kaum einen Einfluß ausüben. Die Gerichte ver fahren parteiisch, und die Verwaltnngsbcamtcn handeln überwiegend zu gunsten der zumeist mit ihnen verwandten oder sonstwie ver- bundcnen eingewanderten Grundbesitzer und Kolonisten. Ter große und umständliche Beamtcnapparat kennt säst nur d>e einzige Tätig- kcit, aus der eingeborenen Bevölkerung linier Anwendung harter und unmenschlicher Zwangsmaßregeln die Abgaben einzutreiben und die Rekruten für die französische Armee mit Gewalt anszu- hebcn. So lebt in dem vielgepriesenen nordasrikanischen Kolonial reiche der Franzosen eine muselmännische Bevölkerung, die völlig recht- und besitzlos genannt werden muß, und das fremde Joch nur so lange trägt als cs der stärkeren Gewalt unterliegt. Die Gefahr eines algerischen Aufstandes bleibt aber um so mehr be stehen, als sich das Verhältnis des französischen zu dem einge borenen Elemente in der Kolonie mit der Zeit keineswegs für das erstere günstiger gestaltet, weil die Franzosen wie im Mutter- lande so auch anderwärts weit weniger schnell znnehmen als andere Nationalitäten. Ter Berichterstatter für das diesjährige algerische Budget in der Depntiertenkammer kam daher bei der Erörterung des Verhältnisses von Franzosen und Arabern zu dem Ergebnis, daß die Franzosen für die große eingeborene Masse wohl für immer die Eroberer einer anderen Rasse und eines anderen Glaubens bleiben werden, die man nur erträgt, weil und so lange sic die Macht haben. Neueste Dralstmeldungen vom 17. April. (Nachts eingehende Deveschen befinde» sich Seite 4.t Berlin. sPriv.-Tel.) Der Kaiser und die Kaiserin be sichtigten heute ans dem Potsdamer Bahnhöfe den Lazarettzug. Der Kaiser sprach später beim türkischen Botschafter vor. — Dem ver storbenen Mitglied«; der Südpolar-Expedition Enzensperaer widmet die „Nordd. Mg. Ztg." folgenden Nacbrut: „Das Hin scheiden Enzenspergcrs wird von der wissenschaftlichen Welt, in der er sich schon >n inngcn Jahren einen ehrenvollen Platz errungen hatte, tief beklagt werden. Am 8. Februar 1873 zu Noscnhcim in Bayern geboren, wurde er nach vollendetem Studium der Mathematik und Physik und nach kurzer Beschäftigung an der König!, bayrischen meteorologischen Zentralstation in München am 1. März 1900 zum Assistenten und an, 1. April 1901 zum Adjunkten ebenda ernannt. In den Jahren 1900 und 190t war er Beobachter auf dem meteorologischen Observatorium ans der Zugspitze. Mit Be geisterung folgte er im Juli 1901 einer Aufforderung zur Teilnahme an der Südpolar-Expedition und übernahm die Stelle des Meteo rologen der auf den Kergnelen-Jnseln errichteten Station. Dort hat ihn die tückische Krankheit dahingerafft. Ehre seinem Andenken!" — Die vom „Daily Telegraph" gebrachte Meldung, daß der Kron prinz zum Besuche des Prinzen Mar von Baden und Gemahlin in dessen Schloß in Karlsruhe eintreffcn und dort der Prinzessin Alexandra von Cumberlaiid begegnen werde, wird einem belgischen Blatte aus Gmunden bestätigt. — Dein „Hannoverschen Anzeiger" ging ferner aus Gmunden die Nachricht zu, daß ocr Besuch des Kaisers am Hofe des Herzogs von Cumbcrland für den Herbst dieses Jahres bevorstehe. Der Kaiser werde voraussichilich als Jagdgast des Herzogs mehrere Tage in Gmunden verweilen. — Für die Deutsche Städteausstcllung in Dresden ist heute ein Teil der Gegenstände, mit denen die Berliner Gemeinde verwaltung in der sächsischen Hauptstadt vertreten sein wird, ab- acaangen. Es sind dies als große Modelle bergestellte Nach bildungen städtstcher Werke, von denen einzelne viele Zentner schwer sind. Essen. sPriv.-Tel.) Der Kaiser hat über dm Fall Hüssener streMte Untersuchung und über deren Ergebnis aus- sührliche Berichterstattung befohlen. Leipzig. sPriv.-Tel.) Das Gnadenaesuch für den seinevzeit z» 3 Jahren Gefängnis verurteilten früheren Direktor der Leipziger Bank Dr. Gentsch ist von der Staatsanwaltschaft be fürwortet worden. iesigen Exerzierplätze xerzierpatronen, wobei Esseg. sPriv.-Tel.) Auf dem explodierte ein Mumtionswagen mit ein Fahrmcistcr verwundet wurde. Weimar. sPriv.-Tel.) Prinzessin Karoline von Reust, die Braut des Grostherzogs Wilhelm Emst, ist heute zum Besuche der verwitweten Erbgroßherzogin, der Mutter des Bräutigams, eingetrosfen. Kiel. IPriv.-Tcl.) Das Obcrkriegsgerichtder Oslsee- station hob das kriegsgerichtliche Urteil gegen den Kapitän, z. S. Jacobsen, lautend auf dreitägigen Kammerarrestz auf, und sprach de» Koiiimandanten des Artillerieversuchsschistes „Freva" von der Anklage des fahrlässigen Verschuldens einer erheblichen Beschädigung des Artillcricschulschisscs „Brummer" durch einen Zusammeiistost mit der „Freya" frei. Könitz. sPriv.-Tel.) Erster Staatsanwalt Schweizer und Bürgermeister Deditius leiten die semere Untersuchung. Es wur den »och einige Knochentcilc gefunden, die mit den gestern vor mittag gefundenen unverzüglich zur amtlichen Untersuchung dem Kreisarzt Tr. König zugeslcllt wurden. Dieser stellte fest, dast die jetzt gefundenen Gliedmasten menschliche Knochen sind. Ferner wurde scugcstellt, dast die jetzt entdeckten Knochen diejenigen sind, die an der Leiche Winters fehlten. An einem Beinknochen hing eine gut gearbeitete Herrengamasche, die entweder dem Winter gehört hat oder von einem Täter bei derVerbergiing verloren wurde. Von dem Skelett Winters schien nur noch die Knochen der Hand wurzel und die Finger. München. sPriv.-Tel.) Im Kreuzbräu fand gestern abend eine vom Allgemeinen Gewcrbeverein und vom Schutzverein für Handel und Gewerbe einberusene Versammlung gegen die Waren häuser statt. Als eine Nesolntion debattiert werden sollte, ent stand ein ungeheurer Tumultz der alsbald in Handgemenge und schliehlich zu einer grasten Schlägerei überging, wobei mit Ricruiitersetzem usw. geworfen wurde. Schliehlich erschien ein Aufgebot von 20 Schutzleuten und besetzte den Saal und die Treppen. Auf Veranlassung des Polizeikommissars lvurde die Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen. Wien. sPriv.-Tel.) Paul Heyses „Maria von Magdala" soll morgen >m Brllmier Stabtthcater zur öffentlichen Urauffüh rung kommen, obivohl der dortige Bischof Einspruch bei den welt lichen Behörden erhebt. Heyses Drama soll im Herbst auch im Wiener Deutschen Volksthcater zugelasscn werden. Wien. Ein Berichterstatter der „N. Fr. Pr." hat im Kraiikenhause in Mitrowitza den Mörder des Konsuls Schtscsicrbinr gesprochen. Auf die Frage, warum er aus Schtscherbina geschossen habe, antwortete Jbraim: „Der gute Gott hat es so geschrieben. Ich beklage den Konsul wie einen Valer; aber die Vorsehung hat es so bestimmt, und ich war ge zwungen, cs ausznsühren." Agram. sPriv.-Tel.) Be! den Tumulten, die sich am Bahnhöfe der ungarischen Staatsbahn gerade in dein Momente abspieitcn, als ein Zug in die .Halle cinsnhr, war die Polizei genötigt, von der Waffe Gebrauch zu machen. Ein Arbeiter wurde schwer verwundet, ein Reisender erhielt einen Hieb über das Gesicht. Ein Mann wurde von der Polizei verhaftet und gefesselt. Die Demonstranten befreiten ihn aber, indem sie die Fesseln durchfeilten. Paris. Ter Untersuchungsrichter hat heute vormittag den Redakteur Besson des „Petit Danphinols" verhört in der Ange legenheit der von Edgar Eombcs erhobenen Klage. Redakteur Besson erklärte, er werde nur vor dem Schwurgericht antworten, und verlaiigte, dast seme Sache vor das Schtvurgericht gebracht werde. — Die Pariser Polizcikommissare haben gestern 26 Kon gregationen den Auflösungsbefebl zngestcllt. Die äußerste Frist für die Auflösung ist auf ein bis drei Monate festgesetzt. Paris. Die Kartäuser, an deren Likörfabrik die Amts- siegel angelegt wurden, verbarrikadierten sich im Kloster Saint- Laurent-Depönt; sie rechnen darauf, dast die Bevölkerung den bevorstehenden Mastnahmcn der Gendarmerie Widerstand eut- gcgensetzen werde. Paris. Wie dem „Petit Journal" aus Nizza berichtet wird, hat ver dortige Untersuchungsrichter gegen den >n San Rcmv verhafteten früheren deutschen Offizier Wessel gleichfalls eine» Haftbefehl erlassen, und zwar wegen Entführung Minderjähriger. R o m. sPriv.-Tel) Prinetti erklärt alle Gerüchte von seinem bevorstehenden Rücktritte für völlig unbegründet. Er fühle sich wohl und den Mühen seiner Amtstätigkeit völlig gewachsen. Madrid. Einer Meldung aus Mclillä zufolge soll der Prä tendent an die Mächte das Ersuchen gerichtet haben, ihn als kriegführende Macht aiizucrkenncn. Auch habe er Boten an den Gouverneur von Mclilla geschickt, die diesem Geschenke überreichen und ihn der srcniidsclxrftlichen Gesinnung des Prätendenten für Spanien versichern sollten. Barcelona. sPriv -Tel.) Von einem Automobil, über das der Führer die Gewalt verloren hatte, wurden zehn Personen überfahren und zum Teil schwer verletzt. Haag. Die Regierung hat heute mit Vertretern der großen Eisenbahiigcsellschasten über die Aufhebung der militärischen Streckenbewachung eine Beratung gehabt. London. sPriv.-Tel.) Ter in Dublin versammelte Nationalkongrest nahm die Regierungsvorlage betr. die Rege lung der Agrarfrage^ in Irland an. London. ^ gemeldet, das Flotte habe Befehl erhalten, m . . an den Demonstrationen zu Ehren des Präsidenten Loubet tcil- zunehmen. London. sPriv.-Tel.) In Dunsec ermordete ein Kut- scher während der Nacht seine Frau, sowie seine drei Töchter, indem er ihnen mit einem Rasiermesser die Gurgel durchschnitt. Ter Täter beging darauf Selbstmord. Petersburg. sPriv.-Tel.) Kriegsminister Kurvpatkin tritt am 28. d. Mi seine Reise nach dem fernen Osten an. Die Reise wird 21H Monate in Anspruch nehmen. Kuropatkin wird Japan und wahrscheinlich auch Peking besuchen. New York. Ein Telegramm aus Joplin Missouri) bc- Steinwürsen aus ihren Häusern vertrieben. Die Feuerwehr ver- hinderte man an den Löscharbeiten. Mehrere Personen wurden verletzt. Man befürchtet weiteres Blutvergießen. Die Neger
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