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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193104136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19310413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-13
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Die spantsGen GemeindewaMen weiter fort, so daß schon In 2V von SO Provinzialhanptstitdten republikanische Mehrheiten Prozeß wird io dec verantworten mich. Werkspionage für Moskau Ein kommnniftischer Abgeordneter erhielt große Summen von der Russischen Handelsgesellschaft in Berlin Die Ueberwachuug der Arbeitslosen, die Unter stützungen beziehen, ist heute schon sehr unge nügend, aber die Doppelverdiener zu überwachen, erscheint ein nutzloses Unterfangen zu sein. Ab gesehen davon, daß die Schätzungen der VraunS- kommissionen sehr anfechtbar sind, kann man von dem Gutachten überhaupt nicht annehmcn, daß auf diese Meise das Problem der Arbeitslose leit irgendwie einer Erlösung näher gebracht wird I leihemarkt ausgesucht, weder in direkter noch in indirekter Form, obwohl doch die Lage am Ka pitalmarkt außerordentlich günstig war. Der Reichssinanzmi'nister vertritt aber die Auffassung, daß zunächst einmal die Gemeinden und die üb rigen öffentlich-rechtlichen Unternehmungen die günstigen Verhältnisse auf dem Kapitalmarkt für sich ausnutzen sollen, da ihr Geldbedürfnis noch viel größer ist, als das des Reiches. Das Reich hat mit Hilse der Reichsbank auch alles versucht, um den Zinsfuß planmäßig zu senken. Aber trotz der weitgehenden Unterstützung, die die Reichsbank dem Reichsfinanzminister hat ange- deihen lassen, scheint der inländische Anleihemarkt doch noch lange nicht in der Lage zu sein, eine Neichsanleihe aufzunehmen. Man überschätzt wohl überhaupt vielfach die Leistungsfähigkeit des deutschen Anleihemarktes. Die öffentliche Hand ist in den letzten Wochen derartig stürmisch auf dem Kapitalmarkt aufgetreten, so viele Neu-Emissionen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten sind vorge nommen worden, daß der deutsche Kapitalmarkt wohl schon in allernächster Zeit erschöpft sein wird. Die Kapazität des Kapitalmarkts ist zum Teil künstlich erzeugt worden, dafür wird aber nachher der Rückschlag um so größer sein. Die Börse, wenigstens die maßgebenden Faktoren bei den Großbanken, scheinen dieses Mal die Lage auch nicht genügend erkannt zu haben. Wer jetzt noch schnell Neu-Emissionen nnterbringen kann, der soll zufrieden sein, denn die hinter ihm kommen, werden bald merken, daß der deutsche Kapital markt noch lange nicht so leistungsfähig ist, wie man das in letzter Zeit allgemein annahm. aus diesem Grunde neue große Finanztransaktio nen notwendig werden. Das Reich hat bemerkens werterweise in den letzten Wochen nicht den An- Daß die Reform der Arbeitslosenversicherung wieder einmal nicht gelungen ist, liegt daran, daß die Negierung Brüning an die Sozialdemo kraten gebunden ist. Brüning hat ihnen ganz bestimmte Zusicherungen auf sozialpolitischem Ge biet geben müssen, wozu auch die Versicherung gehörte, daß bei der Sozialversicherung, also auch bei der Arbeitslosenversicherung, im Wesent lichen alles beim Alten bleiben solle. Es (wird der Reichsregierung, da sie eine gründliche Reform Englische Besorgnisse nm das Schicksal der spanischen Monarchie London, 13. -t. (Funkspruch.) Zn den noch sehr spärlichen Kommentaren der englischen Presse zu den spanischen Wahlen kommen ernste Be sorgnisse um das Schicksal der Monarchie zum Ausdruck. England hat nicht nur dynastische In teressen, es hat König Alfons in seinem Kampf gegen die Republikaner bisher immer unterstützt, dse, wie man sagt, starken Rückhalt bei Frank reich haben. Diese Zusammenhänge sind auch für den weiteren Verlauf der Mittelmeerverhand- lungen nicht ohne Interesse. I t DUMUUlU HS-« «tnst-IU, (— 3« mm dnly m «ariUoiallU (— 7t MM »Kiy uv vlinu!». Illmt UM,« »«« «Mak ,a kjo-lem Wr S!-qw«I» an» »«rmltll«- Mi vbnM S«aLtrg«»ak, — gür iqaleU,« e,t»rl«^ KI dl,»»^» mHm« «-ft»«-»» I» «dlu NnjU,, im» kl PktkMM» «uffchlaa- 0U arliert» mU lm WUKkklun-Ialdrmk «» mütlgMis nach k-W«kadu «laffcl. Meuternde Truppen in Portugal Paris, 13. 4. (Funkspruch.) Zuverlässigen Berichten von der portugiesischen Grenze zufolge haben verschiedene Provinzregimenter, darunter auch Fliegertruppen, gemeutert. Regierungstreue Truppen sind in Barreira und Caldas da Nainha zusammengezogen. Zn Oporto haben am Sonn abend und Sonntag regierungsfeindliche Kund gebungen stattgefunden. Truppen patrouillieren in den Straßen aller größeren Städte. Der be kannte Flieger Aragao hat einer Reihe von grö ßeren Städten Besuche abgestattet, um gegen die Negierung zu werben. Bei dieser Gelegen heit erhielt der Kommandant des Flugplatzes in Amadora vom Kriegsministerium den Be fehl, Aragao zu verhaften. Anstatt dem Be fehl nachzukommen, schloß er sich Aragao auf seinem Weiterfluge an. Die Aufständischen in Madeira haben in ihrem NachrichteMatt die Bildung eines Kabinetts be- kanntgegcben, mit dem Obersten Prayria als Ministerpräsident und Oberst Mendes de Neis als Oberbefehlshaber. Sie haben das vor Ma deira liegende Kanonenboot „Ibo" aufgefordert, sich der revolutionären Bewegung anzuschlicßen, ohne jedoch bisher eine Antwort zu erhalten. Meldungen, daß das vor den Azoren liegende Kanonenboot „Tamao" zu den Aufständischen übergegangen sei, entsprechen angeblich nicht den Tatsachen. Für den Fall einer Blockade der Insel durch die Regierungstruppen soll beabsichtigt sein, die britische Bevölkerung abzutransportieren. Der britische Konsul soll von den Aufständischen ge beten worden fein, zwischen ihben und der Ne- gierung in Lissabon zu verhandeln. MteuproM Düsseldorf, 13. 4. (Funispruch.) Am heu tigen Montag vormittag um 9Vs Uhr begann vor dem Düsseldorfer Schwurgericht der Prozeß gegen den Massenmörder Peter Kürten, der sich wegen neun Morden und sieben Mordversuchen HWKüotaaa,« r«eu« «»ar m HKMmtWm »er pewum-chM« i« AW, »er «MMchti ZA M »« «Mw M KM«»«r M »a »mewe MderwW detz»l»üch«ftw »qtlmM MM r»?» WtWmÄMIlMrerli«: yich.viift Rotzten Im.) wzraMnderg. «ewnlwsrtliq flr Sie XedMom »«lAeMftizemMech Ur. »5 , «ontaz den 13. AM Ml nachmittags 8«. Jahrgang Turnhalle der Polizeiunteriunfl Düsseldorf-Nord durchgeführt, da sich der Schwurgerihlssaal im Landgerichtsgebäude als zu klein erwiesen hat. Von den weit über 100 Pressevertretern, die an- gcmeldet wurden, sind nur 70 zugelassen. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Rose, dem als Beisitzer die Laudgerichtsrüte W enders und Dr. Lennarz zur Seite stehen. Unter den sechs Geschworenen befinden sich ein Stadlbau rat, ein Bahnbeamter und vier Handwerker. Die Anllage wird vertreten von Oberstaatsanwalt L i ch und Staatsanwallschaftsrat Jausen. Die An klageschrift umfaßt 217 Seiten. Offizialverteidiger des Angeklagten ist Rechtsanwalt Dr Wehner (Düsseldorf) Kürten wurde durch eine Seiientür ins Verhandlungsgebüude geführt, so daß die vor dem Haupteingang versammelte Menschen menge vergeblich auf seine Ankunft wartete. Kurz nach >010 Uhr wird der Angeklagte Kür ten unter größter Spannung und lautloser Still« aus einer Seitentür in Begleitung eines Wacht meisters in den Vcrhandlttngssaal geführt. Kurte» sain mit deni Leiter der „Chemiegruppe Industrie der RGO." (Revolutionäre Gewerkschafts-Oppo sition), Erich Steffen in Berlin, der in Ludwigs hafen verhaftet worden ist, gearbeitet hat. Die von Steffen überwiesenen Beträge hat Dienstbach zum größten Teil für sich selbst verwendet. Durch sein elegantes Auftreten und seinen kostspieligen Lebenswandel hatte er sich bereits seit längerer Zeit verdächtig gemacht. Dienstbach, der wieder- holt davon gesprochen hatte, mit einer Reihe von Arbeitskollegen nach Rußland übersiedeln zu wol len, hat auch versucht, durch Anknüpfung persön licher Beziehungen zu der Hausangestellten eines technischen Direktors esner Kunstseidefabrik in die Betriebsgeheimnisse dieser Fabrik Einblick zu ge winnen. In Arbeiterkreisen herrscht große Er bitterung über die Verfehlungen Dienstbachs, da die Spionage offensichtlich dazu dienen sollte, die russische Produktion zu fördern und so eine Ver schlechterung der deutschen Wirtschaftslage herbei- zuführen. L, t, dm kr «Kd« ».V0 Ml., ln dm «Mat». »r»«dkltrl>3».10kl8»tr,,»n,Im «MdtzkdUt ».II» «!., Kt tzulmiuxi b» Lm»,rillt ama Ml, XVlMwVk».. Vn3«lMl«mer10Ps,., «»nnadradrmmmer»0PI,. ,<lü»,nt»I kly»!, 3331» G»«,tnd«-trok»nt» I »»ch»» kl, LaM»« yranleadrrgsaqirn. Nie Reform der Ardeltrlosemerslchermi (Eigene Meldung.) Berkin, 12. 4. Schon in den nächsten Ta tzen wirb die Reichsregierung durch Notverord- drung di« Reform der Arbeitslosenversicherung durchführen. Von einer Reform im wahren Sinne des Wortes kann natürlich gar nicht gesprochen werden, denn es bleibt im Wesentlichen alles beim Mten, nur daß die Unterstützungssätze ver kürzt und die Bedürftigkeitsprüfung wieder ein- tzeführt werden soll. Wenn die Braunskom- gnisson die allgemeine gesetzliche Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche fordert, Dmm verspricht sie sich von dieser Maßnahme recht viel. Merdings werden sich die Kommission und die Reichsregierung stark geirrt haben, wenn sie ännehmen, durch die Arbeitszeitverkürzung rund 800 000 Arbeitsplätze frei gemacht werden können. Wo Kurzarbeit überhaupt möglich, da dürfte sie heute bereits überall eingeführt sein, so daß ,cs unzweckmäßig erscheint, durch Notverordnung jein« allgemeine Herabsetzung der Arbeitszeit ein zuführen. Aber die Zahl von 800 000 ist doch schon deshalb viel zu hoch gegriffen, weil die Praris gezeigt hat, daß Arbeitszeitverkürzungen zu keiner NeueinMlung von Arbeitskräften führten. Die Braunskommission geht bekanntlich auch gegen die Doppelverdiener vor und hofft durch ihre Beseitigung etwa 280 000 Arbeitsplätze frei machen zu können. ?Me Enrpfänger von Ver- sorgungsgebührnissen sollen in Zukunft keinen Nebenverdienst mehr haben. Die Erfolge auf diesem Gebiet werden aber nicht allzu groß sein, vor allem läßt sich eine Kontrolle gar nicht, Kher doch nur sehr unvollkommen durchführen Elf Verhaftungen ln höchst Frankfurt a. M., 12. 4. Dir Kommunal- landtggsabgeordnetr Karl Dienstbach wurde heute unter dem Verdacht, Betriebsgeheimnisse der I. E. Farbenindustrie in Höchst an die Russische Handelsgesellschaft in Berlin verraten zu haben, verhaftet. Dieustbach, ein Führer der Höchster Kommu nisten, war früher Betriebs- und Arbeiterrats mitglied bei der I. G. Farbenindustrie. Bek einer Haussuchung wurde eine umfangreiche Korrespon denz beschlagnahmt, aus der einwandfrei hervor ging, daß Dienstbach von der Russischen Handels gesellschaft in Berlin große Summen für Werk spionage erhalten hat. Nach der Vernehmung Dienstbuchs wurden weitere zehn ebenfalls der Kommunistischen Partei angehörende Arbeiteroer haftet, da sie im Verdacht stehen, Dienstbach Zu trägerdienste geleistet zu haben. Weiter wird bekannt, daß Dienstbach gemein- Berlin, 12. 4. (Eigene Meldung.) Im Reichsfinanzministerium werden augenblicklich wie der recht weitgehende Anleihepläne erwogen. Man braucht sehr viel Geld für die Osthilse, für d« bisher noch gar nichts geschehen ist, ferner soll die Arbeitslosigkeit durch große öffentliche Auf träge bekämpft werden, und außerdem beträgt d e schwebende Reichsschuld noch immer weit über ein« Milliarde Mark. Schon in allernächster Zeit muß das Reich mit sehr erheblichen Forderungen an de» Kapitalmarkt herantreten, denn cs genügt nicht mehr, daß sich das Reich bei den öffentlichen und privaten Großbanken von Ultimo zu Ul timo Hunderte von Millionen Mark zusammen- i der Rückgang der Kurzer Tagesspiegel ,/Sraf Zeppelin" überflog aus seiner Heimfahrt von Aegypten in den Sonntagabend- stunden Agram und Wien. Seine Landung in Friedrichshafen, erfolgte 7 Uhr. Das nationalsozialistische Dredner Drgan „Der Freiheitskampf" hat durch feinen Rechtsbeistand vom sächsischen Staat einen Schadenersatz in Höhe von 20000 Mark wegen Verbots des Blattes durch das Dresdner Polizei präsidium. gefordert. Das Reichsgericht hatte be kanntlich das Verbot al» unbegründet aufgehoben. In Dortmund wurde am Sonntag eine in der Westfalenhalle abgehaltene deutschnatto- ßiale Kundgebung^ bei der Dr. Hugenberg und Dr. Stabiler sprachen, auf Grund der Notver- vrdnung ausgelöst. Auch in Breslau ist eine vom Stahlhelm abgehaltene Versammlung wegen der 'Kritik eines Redners am heutigen System ausge löst worden. Am Sonntag, dem 5. Tage der Eintragungs frist zum Volksbegehren, haben sich in Großberlin über 50000 Personen eingetragen. Die Gesamtzrffer der Eintragungen an den ersten 5 Tagen in Berlin beträgt 129 399. -Die NSDAP, hielt am Sonnabend und Sonntag in Weimar eine Gautagung ab. Bei »einer großen Kundgebung im Deutschen Na- (tionaltheater sprach am Sonntag Adolf Hitler. Die am Sonntag in Spanien statt- igesundenen Gemeindewahlen sind durchweg ruhig verlaufen. Die Republikaner hat ten eine sehr rege Wahlpropaganda veranstaltet. Die Wahlbeteiligung wird auf 80 Prozent ge schätzt. Nach den ersten Ergebnissen wird nicht nur Madrid, sondern eine weitere Anzahl der Großstädte eine republikanische Mehrheit haben. In einem Londoner Blatt wird die franzö sische Außenpolitik wegen ihres Miß trauens und Argwohns scharf angegriffen. Da bei wird gesagt, daß man in Frankreich bisher eine ganz falsche Vorstellung von der englischen iPolitik gehabt habe, wenn man der Annahme war, daß diese mehr zu Frankreich, als zu anderen ''Ländern Hinneige. Nach Berichten aus London haben die Auf ständischen in Madeira beim Völkerbund beantragt, Madeira als selbständige Republik »unter dem Namen „Atlantida" anzuerkennen. Am Sonnabend ist im Moskauer Außenkom- tznissariat nach mehrmonatiger Unterbrechung die russisch-chinesische Konferenz wieder zusammengetreten. Das Flugzeug „Kreuz des Südens II", in dem Kingsford Smith seinen Nekordflug Eng land—Australien ausgeführt hat, stürzte am Sonntag ab und wurde vollständig zertrümmert. Die beiden Insassen wurden getötet. Ein Kabinett Santiago Alba? Madrid, 13. 4. (Funkspruch.) Nach den bisher bekannt gewordene» Ergebnissen der Ge meindewahlen haben von den 50 Provrnzialhaupt- städten 29 eine republikanische Mehrheit, dar unter auch, entgegen früheren Meldungen, Barce lona, wo die Separatisten des Obersten Macia den Sieg davontrugen. Die größte Ueberraschung hat das Ergebnis in der Landeshauptstadt Ma drid gebracht. Das endgültige Ergebnis bestä tigt, daß 30 Sitzen der Republikaner nur 20 der Monarchisten gegenüberstehen. Auch eine überwiegende Zahl von kleineren Städten, dar unter solche, die lediglich vom Königshof gelebt haben, haben republikanische Mehrheiten gewählt. Die trotzdem »och erwartete Gesamtmehrheit zu gunsten der Monarchie wird in der Hauptsache durch die Dörfer ermöglicht werden. Das endgültige Ergebnis wird von der Re gierung heute (Montag) abend bekanntgegebe» werden. In den späten Nachtstunde» hat sich i» Madrid eine gewisse Nervosität bemerkbar gemacht. Dis Regierung hat deshalb 4000 Mann Bürgergarde zusammengezogen, die im Verein mit de» beiden Madrider Husarenregimentern die wichtigsten Punkte der Landeshauptstadt besetzt halten. Die Kavallerie hat auch die Sicherung des Könrgs- palastes übernommen. Man rechnet damit, daß die augenblickliche Konzentrationsregierung durch ein Ministerium Santiago Alba mit konstitutionalistischer Unter stützung ersetzt wird. Graf Romanones über den WahlausfaH Paris, 13. 4. Wie aus Madrid gemeldet wird, sind die Mehrheiten, die die Republikaner in einer Reihe Provinzialhauptstädten bei den Eemcinderatswahlen erreicht haben, sehr erheblich. Graf Romanones erklärte in einer Unterredung mit einem Pressevertreter, daß das Wahlergebnis geradezu vernichtend sei und für die Regierung nicht schlimmer hätte ausfallen könne». Der Ministerrat, der ursprünglich am Dienstag statt finden sollte, werde bereits am heutigen Mon tag zusammentreten, um zu der neuen Lage Stel lung zu nehmen. Romanones fügte hinzu, daß die von der Regierung nunmehr einzunehmende Haltung von ungeheurer Bedeutung für die Zu kunft des Landes sein werde. Wenn die Mo narchisten heute geschlagen seien, so trage die Schuld daran lediglich die Diktatur und die schlechte Behandlung, die die politischen Parteien während dieser Zeit hätte» ertragen müssen. nicht durchführen kann, gar nichts anderes übrig bleiben, als die alte Pumpwirtschaft fortzusetzen. Eben erst hat die Reichsbank der Arbeitslosen versicherung 85 Millionen zur Verfügung gestellt, allerdings mußte dafür die Reichsregierung in dieser Höhe Reichsbahnoorzugsaktien verpfänden. Dieser Weg wird wohl auch in Zukunft vom Reich weiter beschritten werden müssen, denn wk« soll sonst die Arbeitslosenversicherung finanziert werden. Das Geld kann sich die Reichsregierung nur dadurch beschaffen, daß sie Reichsbahnvorzugs- aktien verpfändet oder verkauft. Reue AnlelheplSne der Reicher
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