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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-20
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1932
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Mesner G TagtblaN Postscheckkvnt« Drerde« 1580. Girokaffe: «iesa Nr. LL Drahtanschrift Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. L2. und Anzeiger (Lldedlall m» Iüyeigeh. La« Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Großenhain, de« Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, d«S Rate« der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und deS HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 142. Montag, 20. Juni 1982, abends. 8S.Aahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheiut jeden Ta« abend« '/,S Uhr mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. BezugSprei«, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM 2 14 «inschl Postgebühr lohn« Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von PrvduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Prei«. «rhöhung und Nachsorderung vor. An,eigen für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 39 wm breite, 8 ww hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 25 Gold-Pfennig«; di« 89 mm breite Reklame,eil« 109 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung«einrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäft»«-»«: «vrtßeftraße L». Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. vis ^ncttsgr^sklen in ttszrsn. 3S iZLgsn 35 däsnclnts. — Von 70 btsn-tstsn 22 kür -t!s Rstionslsoriaüston. voMseftnnUonnI« un«I Lsntrum bsknuptst. Lcftueers Verlusts «lor Aommunistsn. l.eickts <is«inne «isr Lorislüsmoftrstsn. Nach dem vorläusigea amtlichen Wahlergebnis haben rrhalken: Landtagsumhl vom 15.11. LI Sozialdemokraten 172 545 <168 101) Zentrum 108 603 <112 444) 11697 < — ) Kommunisten 82 111 <106 790) Liste Leuchtgens 2 079 < — ) Deulschnationale 11267 < 10 857) NSDAP Z28 313 <291 183) Demokraten 4 925 < 4 613) Nationale Einheitsliste 25 175 < 68 208) Danach ergibt sich folgende Mandatsverteilung: Sozial- oemokraten 17, Zentrum 10. SAP 1, Kommunisten 7, Leuchl gens 0, Deulschnationale 1, Nationalsozialisten 32, Demokra ten 0, Nationale Einheitsliste 2. E« stehen also 35 Stimmen der Nationalsozialisten, der Deutschnationalen und der Nationalen Einheitsliste gleich falls 35 Stimmen der Sozialdemokraten, der Kommunisten, der SAP und des Zentrums gegenüber. Die Regierungs bildung ist genau so schwierig wie nach der letzten Wahl; die Entscheidung liegt wiederum beim Zentrum. 3M WW WlWW. X Berlin. Bei einer Wahlbeteiligung von rund 77 Prozent gegenüber 82,4 Prozent bei der vorjährigen Landtagswahl und von 86,2 Prozent bezw. 84,7 Prozent bet den beiden Präsidentschaftswahlgängen hat die gestrige hessische LanbtagSwahl in erster Linie den Nationalsozia listen Erfolge gebracht. Der Anteil ihrer Stimmen stieg von 37,1 Prozent bei der Landtagswahl des Jahres 1931 auf 44,6 der gültigen Stimmen und ihre Mandatszahl von bisher 27 auf 32. Auch wenn man die Reichspräsidenten wahl zum Vergleich heranzieht, zeigt sich ein Anwachsen der nationalsozialistischen Stimmen von 814 039 <38,3 Prozent) im zweiten Wahlgang auf nunmehr 328 313. Günstig haben beim Wahlkamps auch die Sozialdemokraten abgeschnitteu. Ihr Stimmenzuwachs beträgt etwa 4400, und die Zahl ihrer Abgeordneten erhöht sich infolge der feststehenden Mandats zahl und der geringeren Wahlbeteiligung von 15 ans 17. Anteilmäßig fielen ihnen diesmal 23,1 Prozent der Stim men zu gegen 21,4 Prozent bei der letzten Landtagswahl, während sie bet der Reichstagswahl von 1930 noch 28,9 Pro zent der Wähler hinter sich hatten. Die Kommunisten haben starke Einbußen erlitten; von bisher 13,6 Prozent und zehn Mandaten sind sie auf 11,0 Prozent und sieben Mandate zu rückgegangen. Da die mit der Sozialistischen Arbeiterpartei zusammcngehende Opposition bei gleichfalls starkem Stim menverlust sich ihr bisheriges Mandat erhalten konnte, so haben die Linksparteien insgesamt jetzt einen Sitz weniger als bisher (25 gegen 26). Einen leichten Stimmenrückgang (3800) hat das Zentrum erfahren, der aber nur ungefähr der geringeren Wahlbeteiligung entspricht; relativ hat seine Stärke noch etwas zugenommen (14,6 Prozent gegen 14,3), und seine Mandatszahl bleibt mit 10 unverändert. Die Dentschnationalen haben absolut und relativ (rund 11000 Stimmen ober 1,5 Prozent) ihre Stimmenzahl und ihren bisherigen Besitz behauptet. Bet der Reichstagswahl 1930 erreichten sie mit 11900 Stimmen oder 1,6 Prozent eine nur wenig höhere Stimmenzahl. Beim ersten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl wurden für Duesterberg 16 203 Stim men ober 2 Prozent abgegeben. Die hessischen Demokraten haben, allerdings auf niedriger Basis, ihren Besitzstand gut gehalten (4925 oder 0,7 Prozent gegen 4618 oder 0,6 Prozent bisher). Das politisch bedeutsamste Ergebnis der hessischen Landtagswahl ebenso wie der beiden vorangegangenen Landtagswahlen in Mecklenburg und Oldenburg ist aber der fortschreitende Zerfall der bürgerlichen Mittelparteien. Obwohl sie sich diesmal alle sechs von der Staatspartet bis znm Landvolk zu einer nationalen Einheitsliste zusammen geschlossen hatten, konnten sie von ihren bisherigen, beim letzten Wahlkampf noch getrennt errungenen fünf Man daten nur zwei retten. Ihre Stimmenzahl ging von 187112 oder 25,1 Prozent im Jahre 1930 auf 68 208 oder 8,7 Pro zent im Jahre 1931 auf jetzt 25175 oder 8,4 Prozent der gültigen Stimmen zurück. Die PreUeke -er WM. zum WlWkis. München. Zum Wahlergebnis im Lande Heften schreibt die Pressestelle der NSDAP.: „Der Wahlsieg der NSDAP, bat letet« Sossunng für de» lchwarz-roten Gegner zerschlagen, der dentschen Freiheitsbewegung im Reich den Weg znr Macht zu verlegen. Das Wahlergebnis zeigt eindeutig die Richtung an, die die politische Entwicke lung in Deutschland in den nächsten Wochen nehmen wird. Die NSDAP, hat in Hefte« um weitere fünf Mandate znge- nommeu. Der Gcsamtmarxismus hat abermals zwei Man date verloren. Das Zentrum hat aufs neue Verluste zu verzeichnen. Damit ist bereits jetzt deutlich geworden, daß die nationale Opposition im kommenden Reichstag der ent scheidende Faktor sein wird. Die Folgerungen, die sich aus der Hessenwahl für die politischen Maximen ergeben, nach denen eine Reichsregie rung zu handeln hat, die sich auf den Willen des deutschen Volkes verfassungsmäßig stützen muß, sind also geklärt: Oberstes Gesetz einer Regierung, der zur Zeit keine Volks vertretung Mr Seite steht, kann nur sein, dem bereits jetzt klar erkennbaren Bolkswillen, der am 31. Juli seine end gültige Bestätigung finden wird, in keiner Weise zuwider zu handeln. Das Volk verlangt insbesondere, daß Schluß gemacht wirb mit den bisherige« „wirtschaftlichen" Notverordnungs methoden, die ständig neue Entbehrungen den ärmste« Volksgenossen anferlegen und die Wirtschaft durch uner träglich wachsenden Steuerdruck drosseln, statt Arbeit zu schaffen. Das ist auch für die jetzige Reichsregieruug die Lehre ans den Hcsseuwahlen. Tas politische Ergebnis des Landes Hesse« muß aber auch — im Hinblick auf die Vorgänge der letzten Tage — als ei« Bekenntnis des deutschen Volkes Mm Reichsgedan, keu gewertet werden. Der Herr Reichskanzler wird nicht umhin können, künftig seine Haltung gegenüber Länder maßnahmen, die offensichtlich Reichsgesetze sabotieren, mit dem Bolkswillen in Einklang zu bringen. Er hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, widerspenstig« Länder zum Gehorsam gegen die Gesetze des Reiches zu zwingen. Die nächsten Tage werden hoffentlich darüber Klarheit bringen." Die,HkM LandHei'tW' W WlnBnis. )( Darmstadt. Tas Organ der hessischen National sozialisten, die Hessische Landeszeitung, schreibt zu dem Wahlergebnis u. a.: Die Niederlage der Gegner, das ist diesmal vor allem das Kennzeichen der Wahl. Der Ein bruch in die marxistische Front, den man schon bei der letz ten Landtagswahl zugestehen mußte, hat Fortschritte ge macht. Das Ergebnis berechtigt für die Regierungsbildung zu keine» großen Hoffnungen. Parlamentarisch ist wohl das Schwergewicht der NSDAP, verstärkt, znr absoluten Mehrheit laugt es aber in Hessen leider nicht. Weder Deutschnationale noch Einheitsliste haben es vermocht, für sich einzeln oder zusammen irgend eine Schlüsselstellung zu erlangen. Der Zentrumsti,rm, wenn auch rissig und arg angebröckelt, steht noch. Ihn zu stürzen muß also «eiter gearbeitet werden. Das Ergebnis lehrt uns, daß hierzu nicht unr begründete Hoffnung, sondern Gewißheit besteht. Nur wir haben einen bemerkenswerten Ausstieg, nur wir habe» die Jugeub. vsutseklsncls ksot. vis clsr ksickrksnrlsrs. Berlin, 20. Juni. yn der der Reichsregierung vorbehaltenen Rundfunk stunde hielt Reichskanzler von Popen aus Lausanne eine über alle deutschen Rundfunksender verbreitete Rede, in der er u. a. sagte: „Ich habe es hier für meine Pflicht gehalten, in persön lichen Besprechungen mit den Ministerpräsidenten Frank reichs und Englands, mit dem italienischen Außenminister sowie in meiner Rede vor der Vollsitzung der Lausanner Konferenz nicht nur ein ganz klares und plastisches Bild der Lage Deutschlands zu zeichnen, wir haben es daheim und hier in Lausanne deutlich gesagt, daß die deutsche Not zwar nur ein Teilproblem, aber doch auch das Zentralproblem der Weltkrise ist, und wir wissen, daß die Welt um so eher bereit sein wird, Deutschland« Not zu verstehen, al« die Welt er kennt, wie sehr die deutsche Not die brennendste Wunde im gesamten Wellkörper ist. Deutschland und die Welt brauchen gleichermaßen einen entscheidenden Umschwung in der unheilvollen Nachkriegs epoche, den herbeizuführen die Aufgabe dieser Konferenz ist, und der sowohl uns wie der übrigen Welt viel Not und Leid erspart hätte, wenn er schon früher eingetreten wäre. Gleich zeitig aber müssen die hier in Lausanne versammelten Füh- rer des Auslandes verstehen, daß unser Volk nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine seelische Krise durchmacht, eine Krise, in der nicht mehr das Auf und Ab, das Für und Wider der rein parlamentarischen Ausgleichsmethoden ruhi ger Zeiten möglich ist, sondern deren Ueberwindung nur im Geiste einer einheitlichen nationalen Willensbildung ver wirklicht werden kann. Wenn ich als Leiter der jetzigen Reichsregierung hier iw Lausanne Verständnis für die deutsche Not fordere, so tue ich, dies als der vor das Ausland hingestellte Vertreter des gan zen deutschen Volkes. Soll die notwendige Einsicht In die Lage unsere» Volke« sich durchsetzen, dann muh der Vertre- ter Deutschlands in Lausanne den geschlossenen Willen der Heimat hinter sich fühlen, muh da» Ausland erkennen, daß di« jetzige Regierung mit Aua und Recht die Vertretung die se, geschlossenen deutschen Willens ür sich in Anspruch nimmt. Die Heimat aber muh zu der Reichsregieruug da» fest« Ver trauen haben, dah sie nicht nur nicht, preisgeben wird, was den nationalen Notwendigkeiten entspricht, sondern daß sie darüber hinaus für eine positive Lösung de» europäischen Problem, alle ihre Kräfte einsehen wird. Der innerpolitische Meinungskampf ist gewiß berechtigt, besonders dann, wenn Neuwahlen vor der Tür stehen, aber dieser politische Kampf Hal Grenzen, jenseits welcher er aus hört, Kampf zu sein und anfängt politische Blindheit zu wer den. Die neue Reichsregierung wird es zu verstehen und zu würdigen wissen, wenn oie>e ^...<zen ües politischen Kamp fe» gerade von denen geachtet werden, die sich sonst zum Kampf gegen diese Regierung veranlaßt fühlen. wir rufen der Heimat zu, dah nur der geschloffene und besonnene einehitliche nationale Wille un» helfen kann. Der besonnene einheitliche nationale Wille un« helfen kann. Der innen und Staatsbürger, dah die deutsche Gemeinschaft den Vorrang vor allen übrigen Fragen bat. Die von mir geleitete Relchsregierung wird immer nur da» deutfche Volk sehen, nicht aber Parteien oder Klassen, und sie wird ihre Arbeit getragen sein lassen von dem Hohen Gefühl der Verantwor- tuna für da» Volksganze. Weih sie doch, dah es hier und heute um Entscheidungen geht, die nicht geringere, bedeuten al« die Zukunft unserer Kultur, Rasse und Nation, al, dir Zukunft der abendländischen Welt. Die VvEßm in «m>er» München, 20. Juni. Die Landeskagung der Bayerische« Volk«partei stand im Zeichen der politischen Ereignisse im Reich und ihrer Rück wirkung auf Bayern und den gesamten deutschen Süden. In einer parleioffizlell veröffentlichten Zusammenfai- suna de» Ergebnisse, der Tagung heiht e, «. a.: Da, Merk mal der neuen Regierung sei ihre bedenkliche Abhängigkeit von der Nalioualsoziglistuchen Partei. Esy solche» Reichskabi- n«N könne die Bayerische Volkspartel nicht unterstützen. Dar um sei die Haltung der Partei zur Regierung Paper» die der Der Landesausschuß stimmte mehreren Entschließungen zu und betonte, die Verordnung des Reichspräsidenten über die Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitslosenhilfe und der Sozialversicherung sei in ihrer jetzigen Form untragbar. Di- Bayerische Regierung wird ersucht, beim Reich eine Milde rung dieser Notverordnung zu erwirken.
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