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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020111017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902011101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902011101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-11
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- Jahr1902
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1902
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H k VHlßFG* «»»»«»,,«a,r«>,»r »Ml M.U und > L»>»„«»»>>dr»tt«: M,ch»«ch ,» » ,»«» GtßrMtt 1856 «ws.L.lüd 1» rro«-»r Iß?. >VilK<Inustp,r8ti-. 17,1 ^'7'^°!'^' r-r»»>,.>r»»»o 4«. ,l»u>iu»>rM»», I». I w»ariensrr. «»8. Unreigen-canl. Die «»nab«» von Ni,vvid!«u«,ee -rtol-t tn brrtxuiofte>Ldtt»fl-Il« wi > >-' > «ebn,»in«»»me«ille, »iDreti.e-' oft »ULr Lonn->mn ift-erl«» nur Rarftxltratzt « vo- I l bu»V»> Mir. Dt« l ivatna^ Lrinv »>U .ca. « Ltld«»> »> L>,.. A> >M>I«nnr«n au» der Vrtvavckle Le »b Pft.i »>ft Ltvatttge Jett« o .Lt»,ktm>dt oder auf Leute»- de»««,. In Stnuunern naä, Eon« und tz«e- ia,ea I de«, Mvattstc chm»d»euv> Sv, « de« « und eo Ltg. «ock betondnem Lackt. ÄuIwSrttae Luttrüae nur i«ac» Borauklie. alilun,. BeteabUutkc werden MI! I» Na. bereauirl. P«i> jsM von N«' Io »er, 1er, Ullä ^doooement» VW -u« »og>L»IUt »I«t> . 10 s«tz»«a-/zu„ 1« l 0r«,1»r- „» K«m»l«lom» - Vv»vb>ttt. ^ I. Vrü!tL8vd'8 r»rkotLrt rslov. »»türUekv IW» U»M>iu»r ct,lrvn«n»»» > >.,.» -on -.0...!,..! «. - ». e MI DM so, »I», s>« >t„.I nrv l'I. I» I'ro.ä^a o«i>r»»r»»»>»»«». 8',»! s « . er,-«»«,«-!,»,-,. va«,!n>ir«n»5. I». v,l«,.n ,.ur ^r^ti I«.MM,., 6,cr. 3.d<> rtr , v„n t-0 e!tir. lur 6 Nil llLuto IU^I. üu^iNiui 0. o»»z- »el>'»>k«m «t«I»r<>«>,«N««i-v. «»»«!»>»- ,.W. in äsr »jb IIiu«rt>t.ü1smists«uül.tch1 d«! vüwr Lur UoMnonu'8 ^Erilaunnysplllvvr mit kvp8li, -vu »»» ve»<s« »Eli», » un i -.«eUu,,, m ä<io Nn>d,t>»»««I » SU vtz. mir t-rrope^r I l)c,ppol«<0>»vk>«! uüt I.2S Mi. Lu»!» HU KU «an MW «lnrisiistr 22d »H MM RH » V« tMG»R «vreiebt uv 8ik nuck IVirlcune uockvio 8e>».'on sllr «R» »M VRRMUOvRRTRvR^ V«»« «E' tin (S»r-1«n«r'iin«Ie>t««-I<. ^»0 Mktz» 1 «»iaaBs' Reichsctatdebalte. Leipzig« Eenttalbahnhok, Oberbaurath Pfeiffer b. E-rzgebirg-chage», s -UV» »ffrrtzpr. Faschingöredoule, Gerichtsverhandlungen. Muthmaßl. Bitterung: Veränderlich. ! Sonulibeud, 11. Januar 1902. Die Gtot«debatte« de« Reichstag«. Früh« pfle-ten die Etatsdebatten im Reichstage «inen Höhe. Punkt da ganzeu parlamentarischen Tagung zu bilden. Das ist diesmal nicht da Fall. Einmal ist die allgemeine Erörterung de» ilmewvlittsche» HouvtthemaS. da zoll- und handelspolitischen TageSfragen. durch die vor Weihnachten in neun Sitzungen er ledigte erste Berathung da Zolltarif-Vorlagen da Genaaldiskussion deS NetchSetatS vorweggenommen worden, so daß vieler von vorn herein da weitaus wichtigste BerachrmgSstoff entzogen war. und dam» auch hat sofort die Antheilnahme an da weiteren Etats daathwrg eine »wette wesentliche Einbuße durch die hochpolitische Rede des Reichskanzler» erfahren. Insbesondere hat Graf DIllow die Aufgabe, die Cbambalain'iche Verunglimpfung des deutlche» Heere» noch nachträglich mit Entschiedenheit »urückzuweiien. in so befriedigender Weise gelüst, daß da» Interesse auch nach dies« Seite hin fast aichöpst ist und den meiste» Rednern nunmehr kaum »och etwas Ändere» übrig bleibt, als mit niehr oder wenig« Nachdruck da Geungthuung über die endliche Abwehr de» Lngrifse» d«S englischen Kolonialminist«» durch den höchsten ReichSbeamteu Ausdruck zu gebar. ES sind st» klebrigen nur einige wenig« Momente in da EtatSbchatte de» zweiten Tage», die zn einn besonderen Bemerk ung Anlaß geben. Die Etat»rede des Abg. Eugen Nicht«, die in da Hauptsache bloS einen neuen Aufguß von Leitartikeln d« .Freist Ztg.' darstellt, verdient nur iniosern Erwähnung, als sie wlcharnn eine sehr warm gehaltene Anerkrnnung de» Fürsten Bismarck brachte. Er rühmte die auswärtige Politik de» großen Kanzler», der zwar dn Urheber uns«« Kolonialvoltftk gewesen sei. ab« stets da» richtige Augenmaß für die Bedeutung der überseeischen Fragen im Babältniß zu europäischen Fragen mrd zur Erhaltung des ruropüischen Friedens gehabt Hobe. Es mag dahingestellt bleiben, ob Eugen Richter den asten Kanzln des Deutschen Reiches neuer dings nur deshalb geflissentlich lobt, nm die Politik des gegen wärtigen Inhabers deS Reichskanzlerpostens, die angeblich im schärfsten Kontrast zu derjenigen BiSmarck'S stehen soll, um io baba tadeln zu können, oda ob es dem freisinnigen Führer ein wirkliches Hazensbedürfiiiß ist, nachträglich einzugestchen, wie 'chwer a gegen die unveiglcichiich geniale Politik des großen Staatsmannes gefrevelt hat. daß er es zu desim Lebzeiten für seine Hauptaufgabe hielt, diese Politik in maßlos« Gehässigkeit zu be- t'iiwsen. Jedenfalls enthält die Wertschätzung, die heute Eugen Nicht« da BiSmank'schen Staatskun't zu Thetl Waden läßt, die 'Meiste Kritik jener engherzigen Politik, die der freisinnige Führer getrieben bat. so lange Fürst Bismarck am situda stand. D« Abg- Bachem, da intastnistiiche EenkumSsührer. würde mit den da auswärtigen Politik gewidmeten Ausführungen seiner Etatvrebe einen vahältnißmäßig recht günstigen Eindruck hinter- lassen baden, wenn a nicht noch zum Schinne dem llltramon- kaniSnm» ein Opia dargebracht hätte. Die rückhaltlose Art. wie 'ich da LentrrnnSredner zu der Ehambnlain ichcn Angelegenheit äußerte, baühtt durchaus woblthnend, weil sie dem nationalen Empfinden vollständig Rechnung trägt. Da Abg. Bachem erkannte an. daß di« Erregung d«S deutschen Volkes üba den Angriff ohamberlain'S auf seine nationale Ehre eine vollkommen berechtigte und bahn durchaus spontane und nahezu eruptiv« geweien sei« und auch a begrüßte eS mit lebhaft« Zustimmung, daß die Demon stration des deutschen Volkes gegen Chainbalaln nunmebr die Legitimation seitens dn deutschen Reichsregierung gefunden hat. '.'licht minder glücklich erwies sich dn Wortführer deS Eentrnmö in sein« Abwehr des vorauigcgangenen sozialdemokratischen AuS- 'allS auf die Cdstraeipedition. Auch bin hat dn Abg. Bachem da nationalen Stimmung Rechnung getragen, als « kanslalirte. daß da Gesamrntcindrmk da Ehinaerpeditirm ein befriedigend« ei. weil sich die deutsche Verwaltung bei Durchführung dos Unter nehmens »ach ollen Richtungen auf der Höhe gezeigt lxrbc und die nothwendige Sühne für die Ermordung unteres Gesandten in Peking und di« nothwendige Wiederherstellung unteres Ansehens in China dnrchaM» erreicht worden sind. Eine unetngeichränkte Annkennwig. daß das Eentrum für nationales Empfinden Verständniß besitzt. I>at da Abg. Bachem dadurch unmöglich gemacht, daß er sich für verpflichtet hielt, ani Schluß sein« Rede die sog. römische Frage, d. h. die Wiedcr- berstrUung da weltlichen Macht des PapstthumS. zu berühren und durch sein ultramontanes Bekenntniß erneut zu bestätigen, daß das Eentrum als ein« unentwegte Vorkämpfer»! der ultranwntanen Machtansprüche niemals eine unbedingt zuverlässige nationale reichstreue Partei sein kann. Reichskanzler Graf Bülow hatte am Tage vorher von den „nationalen Errungenschaften" gesprochen, „die a»«S dem Kampfe dn siebziger und sechziger Jahre hervor- gegangen sind", und da konnte dn Stellvertreter Dr. Liel>er S nicht umhin, ausdrücklich zn versichern, daß die EenttmnSportei die Wegnahme des Patrimonium Petri nicht zu den nationalen Errungenschaften rechnen könne. .Ich kann nur sagen", «klärte da Abg. Bachem, .daß wir an dem innigen Wunsche festhatten, daß diejenige Stellung de» Papstes, welch« mich heute noch in de« Auge» all« europäischen Regierungen ein Sorrverün ist. wie« sie gegenwärtig hat, in eine solche verwandelt wcrden «Üg«. daß die berechtigten Interessen, aller Katbolitzm des ge. lammten Erdkreises an der Garantie einer vollständig selbst ständigen. unabhängigen und würdigen Wirksamkeit des PapstthumS davM tn vollem Maße erfüllt weiden." Der hier auSgrspwchenc Wunsch nach der Wiederherstellung d« territorialen Souveränetät des PapstthumS steht im Einklänge weder mit der auswärtigen Politik des Deutschen Reiches noch im Beionderen mit d« Politik deS Dreibundes. Eine ultramontane Legend« ist die Bachem'iche Behauptung, daß die Garantie einer vollständig selbstständigen, unabhängigen und würdigen Wirksamkeit des PapstthumS seit 1870 nicht mehr vorhanden sei. Italien hat durch daS sogenannte Garantirgeietz vom ckl. Mai 1871 dein Papst die Prärogativen eines Souveräns vollständig gewahrt, und die letzten A) Jahre haben gezeigt, daß es zur loyalen Erfüllung der hiermit übernommenen Verpflichtungen nicht nur den Willen, sondern auch die Macht besitzt. Wenn sich der Papst seit 1870 als .Gefangener d« italienischen Regierung" betrachtet und den übrigens recht ausgedehnten Häuser- und Gartenkomplex deS Vatikans nicht verläßt, io ist das nicht die Schuld d« ilalienilche» Regierung. ES bedarf nur d« Erinnerung an die Vorgänge in Rom im Jahre 1843 und an die Flucht Piuö IX. nach GaSta. um die augen fällige Verbesserung zu «kennen, welche dke Sicherheit d« Person und zvgleich d« souveränen Stellung deS Papste» unter dem Königreich Italien im Vergleich zu den Zetten des Kirchenstaates erfahren hat. Ter Wunsch nach der Wiederherstellung d« welt lichen Herrschaft des Papste? hat die Zertrümmerung d« staatliche» Einheit Italien- zur Voraussetzung und enthält daher eine Feind seligkeit gegen eine dein Deutschen Reiche befreundete und ver tragsmäßig verbündete Macht. ES bleibt überdies eine rein theo retische. gänzlich unerwiZene Behauptung, daß ein gewisser Tnritvriolbesitz für die llnabbäugigkelt deS Papstes eine Noth- wendigkett sei. Kein unparteiisch Urteilender kann bestreiten, daß d« Papst, seitdem dn Kirchenstaat der italienischen Monarchie ein verleibt ist, unabhängiger und selbstständiger gewesen ist. als zu irgend einer Zeit sein« westlichen Herrschaft, und daS Ansehen und die Wirksamkeit des PapstthiiniS baden dabei schwerlich gelitten. Dn Abg. Bachem hat dem Reichskanzler '«ine Befriedigung üba den Fortbestand der Treibundpotttik ausgesprochen: das steht ab« im Widerspruche mit dem Wunsche nach der Wiedererrichtung des Patrimonium Petri: denn die ehrliche Unterstützung der Dreibunds- Politik, die den, Königreiche Italien den vollen Besitzstand seiner Länder gewährleistet, ist unvereinbar mit einem nirsrichtig auf die praktische Verwirklichung da Wiederherstellung der weltlichen Macht des Pavilthnms gerichteten Streben ES bleibt alio eine Divergenz in der Bachein'schen Rede: aber vielleicht wird sie in den Centmmsrcihen nicht mehr für ollzn groß gebasten, nachdem Graf Bülow erklärt hat. daß der Dreibund flir Deutschland nicht mehr eine absolute Nothwcndigkeit sei. Hassen stich werde non auch endlich an die Einrichtung von kauf männlichen Gewerbe. rerp Schiedsgerichten herangeganac" und weiter die »frage des BauhandwenerschntzcS glücklich gelost «erden Ter Reichsbank ie! es als Verdienst anzurechneu. datz sich die A bin ist eile nicht zu einer >tredilkrile hcrausgebildet habe trat einiger Bankbrüche und einiger großer Katastrophen, Der halb sei die jetzt,ze Kriic auch durchaus noch nicht mit der Krise in den siebziger Jahren aui eine Stufe zu stellen. Das Börsen gejetz bedürfe dringend der Korrektur. Es sei erfreulich, datz dm st Gerichtsverhandlungen über allen Zweifel erhaben festgestelll worden iei, daß die sogenannten Hunnenbriesc die Tinge maß. los ansban'chlcn. Wünschenswerrh wäre eine etwas rechtzeitiger- Zurechtweisung der Aeutzerung Chamberlain's gewesen, dann hätten die an sich berechtigten Protestkundgebungen in Deutsch- Reueste Drahtmeldungen vom 10. Januar. (Nack»»« eraaetrerrde Devekckren vetiaden irr- Seite L.» Berlin. lPriv.-Tel.) Reichstag. An die Reichs. schuldcnkommiision werden wiedergewählt die Abgeordneten Paascke. Scbmidr-Warbiira. Letocha, Kropatscbck unh Pachnickc. — Dann wird die erste Lelong deS Etats fortgesetzt. — Abg. Bajiermann lnat. lib.t ist mtt seinen Freunden der Meinung, daß sich erhebliche Abstriche an dem Etat wohl nicht werden vor nehmen lasten. Von dem Defizit von über .'8 Millionen iVi Mil lionen auf Anleihen zu nehmen, sei eine unsolide Finanz- Manipulation, deren verfassungsmäßige Zulässigkeit in der Kom mission geprüft werden müsse. Man habe dem Reichstage mit die Schuld an der ungünstigen Finanzlage bcigcmeiscn und dabei auch auf die Herabsetzung von Verkehr sgcbnbren und auf die Er- kökung der Beauitengrhältcr bingcwiestn. Solche dem Verkehr lvic den Beamten erwieiene Woylrhateu wüte man aber nicht nachträglich einer Revision unterziehen. Bachem habe gemeint, das Eentrum baue beim Sparen ans den anderen Seiten des Hau'cs nicht genug Unterstützung gesunden. Aber das Eentrnm habe doch alte großen Ausgaben im Interesse der Landesvcr- thcidigung mitbewstligt. Das jetzige Finanzsvstem habe Bankerott gemacht, es bedürft erncr Rcichssinoitzresorm. um daS Reich auf eigene Füße zv stellen und finanziell von den Einzelstaateii un abhängig zu^tnachen. Das jetzige System der Matriknlarbeiträge den müsse die Laudivirthichast gebührenden Schutz erhalten. Der Bogen dürfe aber durchaus nicht überspannt werden. Werde etwa der neue Zolltarif Wahlparole, so werde daü nur Wasser auf die Mühle der Sozialdemokratie sein. Zu warnen sei nor einer Obstruktion, denn diese könne am Ende der Tod des Pai- larirentarismus sein. Er hoffe aber auf ein positives Ergebnis, da Zolltarifberathungen, damit wir vor Erschütterungen bewahr: bleiben. — Kolonialdirektor Dr. Stüdel bestreitet Rrchter gegen- über, daß die verlängerte ll'ambarabahn durch einen Sumo geführt werden solle. Die allgemeinen Ausführungen Richters über unsere Kolonialpolitik wurden geeignet sein, in weiten Kreisen Deutschlands lebhaften Unwillen hervorzurufen. sUnruhe link? Ruft: Oho!) Ganz zweifellos iei, daß der Bakmban heutzutage den Kern unserer Kolonialpoliftk bilden sollte. — Aba. von Dziemdowski-P om' an t'Polet bringt verschiedene polnische Ae'chwcrden vor. namentlich über das Verfahren der Justiz. Er sucht sodann neu galtziichen Landtag und das Verhalten der österreichischen Regierung -n vertheiingen. Dr. Sattler habe am 10. Dezember im Reichstage auch über Galizien gesprochen, ohne daß'der Bnndesrath eingeichritten sei. ÄaS dem Dr. Sattle: recht sei, müsse deni galizn'chcn Landtag billig sein. Den Reicks kanzler. der Verbindern wolle, daß das Teutschlhum unter die polnischen Räder komme, könne er beruhigen: durch den wirtb- schafttichen ftamvi seien die Polen so verarmt, daß sie weder Wagen noch Räder hätten. lLachen reckts.) Die Polenpolittk habe Fiasko gemacht, ebenio wie Kulturkampf und Sozialisten gejetz. — Staatssekretär Grat Posadowskv erklärt, er sc-, am 10. Dezember gegen die Anssnhrungen des Abgeordneten Di. Sattler nicht ciiigcichnncii, da dies ausschließlich Sache des Prä sidenlen dieses Hauses sei. Im klebrigen gehöre die ganze Polen frage vor de» preußischen Landtag, wo Graf Bülow Rede und Antwort stehen werde. — Abg. Liebermonn v. Sonnenbera (Antii.s wüistchl rasche Reform des Militärvensionsgejetzes. erklärt sich gegen jede Abichwächung des Börienaefttzes, beglicht die Sce- mannövrdnuiig, wüii'chl. wie Basterutann, konsuiännische Schieds gerichte und plaidirt für eine kräftige „Heimothspolitik" unici Zurückweisung der Verdrehung des „Brolwucherzctcrmordioschrci- vercins". sHeiterkeir.s Es bedürfe einer anderen Bodenvolitst als bisher. Ter Boden iei ein GotteSlekn, mit dem man nick wuchern und schachern dürfe wie mir einer Waare. Es bedün eines Hcimstättcngesctzes und einer ordentlichen Verschuldung? statistik. Diese werbe trotz Herrn Bräsicke ergeben, daß c einen Nochstand der Bauern giebt. Die Großindustrie wolle fick Alles und Alle unterwerft», und die Sozialdemokratie lasse fick mit fernen Schwankungen sei für die kleinen, namentlich die thüringischen Staaten unerträglich. Mm, habe gesagt, mit den Matrikulcirbeiträgcn itebc und talle gewissermaßen das E innabmc- Bewilligungsrcclü deS Reichstags. Die Matrikularbeiträae seien ober in Wirklichkeit mir eine papierne Form inr das Bcwillig- »itgsiecht des Reickislags. Er und ieinc Freunde hielten gerade dlkien Augenblick, tvo ans den .Füllen eine beträchtliche Mcbr- cinnalnnc zu erbosscn sei, für den richtigen Zeitpunkt, an die Reichssinanzrcformheranzutreien. Milden! Gedanken, der 'Reichs- Finanzverwallung eine selbstständigen verantwortliche Slellung zu geben, habe die nationalliberale Partei schon von jeher wmpmhisirt. Bedauerlich sei das sträuben der verbündeten Regierungen gegen die Diälen für die Mitglieder des Hauses. Okne Diäten würden die Abgeordneten bis endgilrsgen Er ledigung des Zolltarifs gar nicht zusammcngebasten werden können. Was die Kolouialpolttik anlaiige, so müst'e der betretene Weg unbedingt weiter beschatten werden, auch wenn sich die Früchte nickt gleich zeigten. Dringend wünschknswenb sei die endliche Lö'ung der Frage der ostafrikamjchen Bahn, sehr be- bäuerlich ser es. daß man sich in der Militärverwaltung nur so langsam entschließe, die neue Militär-Strasprozeßordnung " dem Geiste, in dem sie beschlossen sei. durch zn'übren, daß man die O estenttichkeit so viel als möglich ausschließc nnd dadurch erst recht all«, Gerüchten und allen Legenden Thür und Tbor öffne. Erfreulich sei eS dagegen, daß die Regrerm'g sich endlich erst schloffen bade, durch eine besondere Abthettuvg des Amtes -ven Ansitz zn einem Reichsarbütsamr Ztatisn'chen zu ozuni das gern gefallen, weil sie boffc, davon schließlich die Ernte ein- zuheimsen. Den Reichskanzler müsse er fragen, worin die lli lache liege, daß der scheußliche Mord in Könitz nicht entdeckt werbe Es ieicn in der Kouitzcr Mordaffaire grobe Verstöße der Polrze' und Justiz vorgckom'men. Erstaunlich sei die Erklärung eine:- Amtsrichters Gerlach: Zeuzcnaus'agen eines Inden, seien be. sonders glaubwürdig, weil der Jude cs mit dem Eide sehr gcna" nehme. Im Anschluß hieran verlangt Redner konfessionell. Eidesleistung. Weiter erklärt er, nunmehr aus einem GLän der Diäten zu einem Anhänger derselben geworden zn sein. B- bäuerlich sei die Wegführuiig der astronomischen Instrument aus Ehiua. Anläßlich der Polen-Excci'ie im Anstande. Lembere und Warschau, seien nackt icincm Empfinden die Erklärungen Rußlands viel loyaler gewesen als diescniocn Oesterreichs, da- uns doch so viel zu verdanken habe. Was die Burenftags ar. lange, >o toäre inr uns allerstrengste Neutralität Pflicht gewesen In dieicr Hinsicht iei daS Verhalten unserer Regierung nick-a völlig korrekt gewesen. Sic habe Lieferung von .ftnegsmaterial an England geduldet, dagegen an den Oranie-,Freistaat nickt zn gelassen: wenigstens werde das behandlet. Bei aller Ncutraiitä: könite übrigens die Regierung sebr wobl ein internationales Ein schreiten anrcgen zu Gunsten der Frauen nnd Kinder in der. Konzentrationslager». Redner bemängelt dann die Aeußerungen des neuen deutschen Gesandten in London, Wolf Metternich, über „Extravaganzen. Jugendstil" niw. Er selber sei der Meinung, einem ireckien Patron müsse man die geballte Faust unter die Nase-Kalten. l>?eckerkeit.> Dm Reichskanzler müsse er übrigens auch fragen, ob die Engländer ain Kap wirklich >v treck gewesen seien, deutsch.' Postsiegel zu erbrechen. Die neoliche Erklärung Grat Bnlow's gegen Eli.imberlain habe das deutsche Volk be friedigt, sie 'ei aber viel zn spät gekommen: dag sie nickt früher erfolgte, habe dein deutschen Volke die ganze Wcihnact>tsfrcud<' verdorben. jLacken links.) Mir Ihrem Locken zeigen Sie mit daß Sic anders denken als die große Masse des denticlicn Volke-: denkt. sGcläckter links.) Das deutiche Volk siebt in Herrn Eliauiberlain den verruchtesten Bube», den GotleS Erdboden trägt0 lPrä'idein Gra» Ballestreni: Herr Abgeordneter, Sie dürfen den Minister eines befreundeten Itaaiev nicht in solcher Weise mir Schimpswotten belegen. Ich riisc l-ie zur Ordnung.) Ick, habe diesen Oronungsnn verdient, ich habe aber 'agen müssen, »oic das deutsche Volk über den Mann denkl Bedauettich ist, in Südafrika besteht zum,größten Tbeil aus Räuberbanden uno Diebesgcsindcl. DaS deutsche Volk betet, daß sich die Kluft über- brücke, welche leider heute bestebt zwi'cken unserem Volksgewisien und der steilen Höbe, wo d'e Tb wie sieben. — Reichskanzler Gr«? Bülow: Nachdem eine Aeußerrng des Vorredner- dst parlcuneMari'chc Ecnju' des Prä^'denten vassirt bat, gebe icltz mcht aut br-'-lve ich »der. ich befinde, mich in licken.
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