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Dresdner Nachrichten : 01.07.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194107011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-07
- Tag1941-07-01
- Monat1941-07
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.07.1941
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8». Achryang. Rr. 18» »>»> b«tt> ll,l> Np,. Nachlajsc nach Llaslel v. ZamUIrnai»«!grn S Rpl., Etrlleiigeluchr MUlün.- .„>!« » «»!., «Mergrb. 30 Np«. — Rachdlnck nur mit Quellenanaabe Tretdnrr Nachricht»», ilnvtrlangte Cchrtitiiücke wcrdrn nicht auibcwahrt vrlcheinr» nionatttch NM. r,7U Irri Hau«, durch Poilbezna NM. i,70 rtnichlirblich iS,« Np!. Poltaedütir lohne Noslruhrllqebtth«). öinzrl- nuuimcr >v Sipl.; auherhalb Lachlrn« td Np!., Eudeleniand lv Nps. Druck und Verlag; Likpscb sc «eichardt, Dresden 2t l, Marien- straft« Z8/§2. Ruf 252^1. Postscheck ISS8 Dresden. Die Dresdner vfachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen des Landrate» zu Dresden, de» Schiedsamtes beim Mberverstche- rungsamt Dresden und des Polizeipräsidenten in Dresden Ambers und Mau genommen Der Ring um dir Sowjetarmeen schließt sich enger - Ror-slüget in slüssiger Verfolgung Reue« Erfolg -er A Boot Masse - Kampfflugzeuge versenken 23»«« BRL Aus dem Aührerhauplquartier. 30. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie bereits durch Sondermeldung bekannlgegeben. haben unsere in Galizien im Vormarsch befind lichen Truppen Lemberg genommen. In der Milte der heeresfront wurde der Ring um die ein- gekesselten sowjetrussischen Armeen enger geschlossen. Der Rordslügel ist in flüssiger Verfolgung. An der Küste wurde Libau genommen. Am Seekrieg gegen Grosibritaunie» versenkte» U-Boote bei crnente» Angriffen gegen die im Wehrmachtbericht vom 20. Juni erwähnten feindlichen Gclettziige weitere siins Schiffe mit zusammen 25 kW RNT, darunter eine» Hilfskreuzer. Damit hat sich der Erfolg dieser U-Boot- Operation aus »0 ll»> BNT erhöht. 1k a m p s s l >> gz c n g e verscuktrn iu der letzten Nacht vor Great -jarmouth aus gesicherten Gelcitziigcn heraus drei Handclsschissc mit zusammen 28 000 BNT, darunter einen grotzcn Transporter. Weitere Lnstaugrisse richtete» sich während der letzten Nacht gegen Hascnanlagcn am H umbe r. Der Feind wars in der Nacht zum Ml. Juni Spreng- und Brandbomben im norddeutschen Küstengebiet, vor wiegend aus Wohnviertel der Städte Hamburg und Bremen. Die Zivilbevölkerung hatte einige Ber- Nlstc an Toten und Berletzten. Zahlreiche Gebäude wurde» beschädigt. Nachtjäger nud Flakartillerie waren bei der Abwehr dieser britischen Lnstangrisfe wieder erfolg reich. Sic schossen 1 8 der augreifcndc» britische» ttampsslng- zeugc ab. Bei den Kämpfen im Osten zeichneten sich Oberst Holm, ein Führer eines schnellen Verbandes, Oberst Weber als Kommandeur eines Jnsantcricregiments, der Lentuant in einer Ansklärnngsabteilnng Florent, der Feldwebel in einem Gebirgsjägerregiment Be rauer nnd der Gefreite in einem Jnsantcricregiment Hasse durch besouderc Tapfer keit ans. Bei der Versenkung von zwei Zerstörern, einem Torpedo boot nnd einem U-Boot der Sowjets haben sich Oberleutnant z. S. Wnppermann als Führer einer Lchnellbootgrnppe sowie Oberleutnant z. 2. Albert Müller, Leutnant z. S. Weber nud Leutnant -. S. Haag als Lchncllbootskomman- dantc» besonders ausgezeichnet. Bei den siegreichen Kämpfen im Osten zeichneten sich ver schiedene Einheiten der Flakartillerie hervorragend aus. Lemberg Lemberg (Lwows ist in der österreichischen Zeit die " Hauptstadt deö „KronlandcS" Galizien gewesen. Die Stadt hat alS solche einen recht modernen Zuschnitt. Sic liegt an einem Nebenslnst deö Bng, etwa 8W Meter hoch und ist von einem anmutigen Kran', bewaldeter Berge nmkränzt. Wie so viele wcstrnssische Städte war sie eine deutsche Gründung; in ihr wurde nach magdeburgischcm Nccht ge urteilt. Lemberg hatte grvsie Bedeutung, weil hier die Handclöstraste durchging, die die schweren Karpathen übergänge vermied und einmal nach Kiew im Osten und dann in daS jetzige Rumänien nach Siidvsten führte. Auch heute hat Lemberg eine erhebliche Bedeutung als Knotenpunkt der Bahnen Krakau—Tschernowstz, Lemberg—Lublin, Lemberg— Kvvel, Lemberg—Rvwnv, Lemberg—Tarnvpvl, Lemberg— Sianti nnd schlicsilich Lemberg—Lawoczneez; diese verkehrS- günstigc Lage hat auch die Entwicklung Lembergs znm Flug hafen in neuester Zeit begünstigt. Etwa 100 Kilometer west lich verlief die deutsch-russische DcmarkationSgrenze von 1080 bei Przemysl am San: nordöstlich liegt das ans dem Welt krieg bekannte FestnngSdrcieck Lnzk—Nownv—Dnbno, das den Weg nach Kiew decken sollte. Einwohnerzahl etwa 800 000. Libau, Hauptstadt von Kurland, etwa üä OVO Einwohner, liegt, durch den Hafcnkanal mit dem Libauer See nnd dadurch mit der Ostsee verbunden, im Norden von Memel in Lettland. Es war früher ein grosier russischer KriegShafen nnd wurde als solcher auch im Weltkrieg am 7. Mai >015 von nnS besetzt nnd war seitdem Hauptsttitzpnnlt der deutschen Seclricgssührung in der östlichen Ostsee. Statienischer Gegenangriff in Sftafrika Empfindliche Rerlnste des Feindes im Abschnitt von Tobruk Nom, 80. Juni. Der italienische Wehrmachtbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: An Nordafrika hat unsere Artillerie im Abschnitt von Tobruk Truppenzusammenzichungen getroffen nnd dem Gegner empfindliche Bcrlustc an Mann und Material zu gefügt. Britische Flugzeuge haben einen Einflug auf Beug hast dnrchgcführt und zu wiederholten Malen ver sucht, den Hasen von Tripolis anzugrcifen. Sic wurden jedesmal durch das schnelle Eingreifen unserer Jagdflieger abgcwicsen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgcschvsscn. In Ostasrika wurde» im Abschnitt Dcmbidollo iGalla und Sidamo) feindliche Truppen, die unsere Stellungen anzugrcifen versuchten, in sofortigem Gegenangriff in die Flucht geschlagen. Frankreich bricht -ie Beziehungen zu »en Sowjets ab Gens, 80. Juni. An einer amtlichen Bcrlantbarung teilt die französische Negierung den Abbruch der diplomatische» Beziehungen zu Sowjctrusiland mit. Die Mitteilung lautet: „Die französische Negierung hat, nachdem sic die Gewtsi- hclt erlangt hat, dasi die diplomatischen nnd konsularische» sowsetrnssischc» Agenten !n Frankreich eine die öffentliche Ordnung und die Sicherheit des Staates gefährdende Tätig keit ausübten, beschlossen, die diplomatischen Beziehungen mit Moskau abzubrcchcn." Der französische Botschafter in Moskau ist beauftragt worden, diesen Bcschlns, der Svwjetrcgicrnng znr Kenntnis zu bringen, während der sowsctrnssische Botschafter in Bich» Montag vormittag von dem stellvertretenden Ministcrpräsi deuten nnd Anstenministcr Tarlan davon unterrichtet worden ist. Neuer Angriff gegen Aleranöria Berlin, 80. Juni. Die deutsche Luftwaffe griff in der Nacht zum 20. Juul wieder den Hafen dcS britischen Flotten stützpunktes Alexandria mit gutem Erfolg an. Kai- nnd Dockanlagcn sowie im Hafen liegende LchisfSeinhciten wur den schwer getroffen. Bombcnvolltreffer wurden ans einem britischen Kriegsschiff erzielt. Beim Abflug konnte die Be satzung deö Flugzeuges eine riesige Detonation ans dem schwer getroffenen britischen Kriegsschiff festste»«?«. Nach dem bei den letzten deutschen Lnstangrisscu ans kriegswichtige Ziele in Alexandria der Güterbahnhos in unmittelbarer Nähe des WcsthafenS nnd die sich dicht daran anschliessenden Eisen bahn- und LchiffSwerlstütten getroffen wurden, richteten sich fetzt die deutschen Angriffe gegen die Kaianlagen Ver langen Mole nnd im südlichen Hafengebtet. Die Gleis anlagen an den Kats, die direkten Anschlub zu den Lager häusern haben, wurdest von genau gezielten Bombenwürfen getroffen. In der Nähe der Kaianlagen und beS GltterbahnhofeS zweigt auch die wichtige eingleisige Bahnlinie nach Marsa Matruk ab, die bereits l»i dem letzten Angriff unter brochen wurde. Damit ist ärr wichtigste Nachschubweg zu Lande von den britischen Versorgungslagern dcS NildeltaS und Alexandrias nach den bei Tobruk nnd Lollum stehenden britischen Bcrbänden schwerstenS iu Mitleidenschaft gezogen. Die Kaianlagen des WcsthafenS spielen für den heutigen Berkchr im britischen Armeeversorgungöivesen die ausschlag gebende Nolle. Die schweren Zerstörungen durch die deutsche Lustwasse im Wcsthafcn von Alexandria sind für die britische Nitarmec, die britische Kriegs- nnd Handelsschisfahrt im öst lichen Mittclmcer sowie für die britischen Truppen in Libpcn ein neuer, schwer zu überwindender Schlag. Fünf feindliche Kampffluszeuve abvefchoffen Berlin, 80. Juni. Bet einem Einflug feindlicher Kampf flugzeuge in der Nacht znm 80. Juni schvst deutsche Marine artillerie fünf Kampfflugzeuge an der Nordsee küste ab. Kriegszustand zwischen Albanien un» Sowjetunion lTInono vrabtmellknng <lor vronönor kkoobrtobtvo N o m 80. Juni. Das albanische Amtsblatt gibt in seiner letzten Nummer, wie „Avenir" berichtet, daS Bestehen des Kriegszustandes zwischen Albanien und der Sowjetunion seit dem 22. Juni, 5,80 Uhr morgens, bekannt. Bittgottesdienste als Bropagandatrick Berlin, 80. Juni. Englische nnd amerikanische Sender nnd Zeitungen berichten heute anosithrlich über Btttgotteo dicnste, die in der Moskauer Kathedrale und in zahlreichen anderen Kirchen der Sowjetunion stattgcfnndcn haben sollen. Bel diesen Bittgottesdiensten wurde unter anderem der Patriarch Sergej gezwungen, unter Assistenz von 20 Priestern eine Melle für den Sieg der bolschcwisttfchen Waffen und für eine Niederlage der Feinde der Menschlichkeit zu zelebrieren. Diese erzwungenen Mellen stellen wahrlich den Höhepunkt einer Verhöhnung der Kirche bnrch die Bolschewisten dar, von denen die ganze Welt weih, dasi sie in den vergangenen vter- nndzwanzig Jahren nichto anderes tat, als Priester auf die grausamste Weise hluzumordtn, Ihre Kirchen anznzünden oder zu zerstören. - > Weltpolitische Lage Wenn der Strom deS gronen Geschehens mit Urgewalt in seinen Usern braust wie in diesen Stunden und Tagen, wenn sich, bescheiden als „AnsangScrsolge" eines neuen Grohfcld- zugeS bezeichnet, Ereignisse austnn, die dazu berufen sind, das Gesicht der Welt neu zu bestimmen — dann scheint cs scrnab vom Wege, sich nach geschichtlichen Erinne rungen nmzntun. Tie weltpolitischen Tage, deren Flügel- schlag über unserem Erlcbnisscldc seit nun einer Woche rauscht, sind uns wesentlicher als — dem Anscheine nach — verblasste Ereignisse einer stanbvcrkrnstetcn Vergangenheit. Dennoch: Was war, bestimmt was ist; und was sein wird. Aue- den Keimlingen, die vor drciviertcl Jahrhundert in die europäischen Lande gesenkt wurden, wuchs stark und gewaltig der deutsche Eich stamm von heute. Was vor 7.1 Jahre» im alten Oesterreich geschah, ivaS fast zu der gleichen Zeit in Rumänien sich vollzog: Hier ein Krieg, gipsclnd im Liege von Königgrätz, dort die Festigung cineS eben noch der Hohen Pforte unterstellten Landes unter einem König ans deutschem Blute — das waren die Zeichen einer Zeit, die sich znm Teil e r st hcnt c ans den neuen, sieg erfüllten Schlachtfelder» im russischen Nanin auSwirken. Was war daS in Rumänien? Ein immer noch un selbständiger Staat wurde durch Karl von Hohenzollern und Bratiaun den Aeltcren zu einer neuen Balkanmacht ent wickelt. Als Prinz Karl ans Schleichwegen 1800 nach Bukarest gelangte, da meinte ein österreichischer Botschafter: „Leine Regierung wird der grösste Kraftaufwand an Taschen- spielcrkiinst in der zweiten Hälfte dcS Jahrhunderts sein." Und noch zehn Jahre später spottete Gortschakosf, der russische Kanzler: „Sic wollen einen Vertrag mit uns schlichen? Sic sind doch kein unabhängiger Staat." Und doch war dieses Rumänien am Rande deö jüngeren Europas da mals ein Dokument der Zeit. Es war der erstc der Staaten, der sich endgültig aus dem Bann des OSmancnrcicheS zu lösen wusste. Kvnstantiuopcl, das einst seine Fahnen bis vor Wien zu tragen vermochte, war seitdem ans dem Rückzug. Diese halbcuropäische Kraft hatte anSgespielt. Aber Oesterreich 1860? Ter Krieg mit Preutzen? Dem Scheine nach eine innerdeutsche Angelegenheit. Und llaöo ZV Mi? 8c!i-'I-MI-I-rckIe'>,I lK) k >>/o< »cOl'/Zv/m/- -iil7/i/Lr> «e/?O neme Die in den Sondermeldungen und im Heeresbericht vom Zo. Juni genannten Orte sind in unserer Varte rot unter strichen.
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