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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190710086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19071008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19071008
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-08
- Monat1907-10
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.10.1907
- Autor
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Amtsblatt für das Uchl. Amisztri-Ht !Ä des Zladlrat zu hohtaßtia-ßraßihal. Anzeiger für Oohenstein-Ernsithak, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchnrsdvrs, Grurnbuäi, Tii'ch- Heini, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Ruhdorf, St. Egidieu, Hüttengrund n. s. w. Erscheint jeden Wochentag abend-Z für den s-'-enden Tag und kostet durch die Ansträger das Wenestahr Mk 1.55, durch die Post b-zogen Mk. l92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die AunvncemErpeditionen solche zu Originalpreisen Ar. 235. ««fchrftosted», Achntftraß« Ur. SL. Dienstag, den 8. Oktober ,907. 57. Zahrg. Der Mittwoch, den IS. diese» Monat», stattfindenden Einweisung unseres neuen Bürgermeisters Herrn vr. Patz soll sich nachmittag» 2 Uhr ein I'osßesso» im Hotel zu de« Drei Schwane« anschließen. Die hiesigen Behörden, alle Bürger und Einwohner werden hierzu herzlich eingeladen und um recht zahlreiche Beteiligung freundlichst gebeten. Preis de» trockenen «-deck»: S Mik. - Pf. Zetchnuugsliste« liegen aus in der Ratskauzlet, Rathaus Zimmer Nr. 2, in den beiden Polizeiwache«, im Gtadtkeller, im Hotel zu de» Drei Schwäne» und in der Bahnhof»» Wirtschaft. Im Interesse des Wirtes wird dringend ersucht, die Etnzeichnung bi» Freitag, de« 11. Oktober, zu bewirken. Hohe«ftei«-Ernstthal, am 7. Oktober 1907. Der Stadtrat. Die Stadtverordneten. V I. B.: W. Zeißig. E. Red»lob, Vorsteher. ^Wße. Freibank: «erkauf um gekachlem MchU W. ZS M Untz- «nd Krennhols-Auktion auf Oberwaldenburger Revier. Es sollen, jedesmal im Hotel zu de« Drei Schwa«e« in Hohe«ftei»'Er«ftthal, am Mittwoch, -e« S. Oktober v , vo« Vormittag s Uhr ab 682 N.-Stämme 10/22 cm, 15 N-Stämme 23/40 cm Mittenst., 66 N.-Klötzer 10/29 cm Oberst., 5460 N.»Stangen 3/6 cm, 3970 N.-Stangen 7/9 cm, 1720 N.-Stangen 10/15 cm Unterst., aufbereitet in den Abt. 1, 8, 25, 35, 55 bis 60, und -m Freitag, de« 11. Oktober o, vo« Vormittag s Uhr ab 10 Rm. N.-Scheite, 66 Rm. N.-Rollen, 45 Rm. N.-Aeste, ca. 66 Rm. N.-Schnetdelreisig, 37,7g Wllhdt. L.- und N.-Retsig, aufbereitet in den Abt. 1. 8, 25, 35, 49, 55 bi- 60, versteigert werden. Fürstliche Forstberwaltnug Oberwald. Das Wichtigste. Der Kaiser traf gestern aus Rominten in Berlin ein und stattete nach seiner Ankunft dem Reichskanzler Fürsten Bülow einen längeren Besuch ab. Abends ^10 Uhr erfolgte die Abreise nach Karlsruhe. * * ) Der Reichsanzeiger veröffentlicht den Entwurf eines Gesetzes zur Reform des Zivilprozeß rechtes. * * ) Am heutigen Tage findet die Beisetzung der Leiche des Großherzogs Friedrich I. von Baden in Karlsruhe statt. * * ) Der national liberale Parteitag in Wiesbaden wurde am Sonntag nach erfolgreichen Verhandlungen beendet. Gestern hielt Reichstags- abgeordneter Dr. Stresemann einen hochwichtigen Vortrag über die Pensionsversicherung der Privat- angestellten. * * ) Die Gerüchte vom Rücktritte des Staats sekretärs im Auswärtigen Amte von Tschirschky und Bögendorff entsprechen den Tatsachen. * * ) Abg. Bassermann weist die Anschuldi gung ultramontaner Blätter, seine bekannte kritische ReichstagSrede im November v. I. sei dem Reichskanzler vorher bekannt gewesen, entschieden zurück. * Die passive Resistenz unter den öster reichischen Eisenbahnangestellten dauert fort, ebenso die durch sie bedingten Vsrkehrsschwierigkeiten. * * ) Der österreichisch.ungarische Ausgleich ist zwischen den Vertretern der beiden Regierungen perfekt geworden, dürfte aber seitens der beiden Parlamente nicht genehmigt werden. * * ) Ein deutsche offiziöse Auslassung wendet sich mit Nachdruck gegen die Behauptungen französischer Blätter, daß Deutschland die K o st e n eines künftigen Krieges nicht zu tragen im stände sei. * Eine erhebliche Vermehrung der Silber- auSprägung um rund 310 Millionen Mark zugleich mit der Ausgabe eines neuen handlicheren Fünfmark-Stückes mit der Bezeichnung „ReichStaler" ist beabsichtigt. * Das dem Patriarchat unterstehende Dorf Nie- govan im Wilajet Monastir ist von einer 200 Mann starken bulgarischenBande überfallen worden. 23 Häuser sind verbrannt, zehn Frauen und drei Männer ermordet worden. * * ) In Waterbury (Connecticut) erfolgte ein Tribüneneinsturz, bei dem zahlreiche Personen zu Schaden gekommen sind. * Auf der Haager Friedenskonferenz sprach Frhr. von Marschall als Vertreter Deutsch lands gegen den Entwurf des obligatorischen *) Näheres an anderer Stelle. Schiedsgerichts. Die generellen Artikel des Entwurfs wurden mit 30 gegen 6 Stimmen ange nommen. Zu» dem Kelche. Rücktritt de» Staatssekretärs v. Tschirschky. DaS von verschiedenen Seiten verbreitete Gerücht, daß Staatssekretär o. Tschirschky beabsichtige, zu- rückzutreten, weil er sich den parlamentarischen Ansprüchen seines Amtes nicht gewachsen fühle, ist nunmehr zur Tatsache geworden. Das Nähere lese man unter den letzten Telegrammen nach. Unnütze Sorgen. In einer Besprechung der Behauptung ver schiedener Blätter u. a. des „Echo de Paris", daß Deutschland die Kosten eines Krieges nicht zu tragen imstande sei und daher nicht daran denken dürfe, einen Krieg mit Aussicht auf Erfolg zu eröffnen, wird in einem offiziösen Artikel der „Köln. Ztg." auf das Jahr 1870 verwiesen, wo wir in der Tat noch ein armes Land gewesen sind, aber den Krieg mit rücksichtsloser Tatkraft ge- führt haben. Was wir damals konnten, so schreibt das Blatt, können wir heute noch in erhöhtem Grade, und wenn wir schon in der Lage sind, für unsere wirtschaftlichen Zwecks aus eigener Kraft die nötigen Gelder aufzubriigen, so find wir im Kriegs fälle ebenso wenig auf das Ausland angewiesen. Die Sorge um unsere Geldbeschaffung könnte man uns ruhig selbst überlassen. Wir können nichts da gegen haben, wenn die französischen Blätter ihren Landsleuten abraten, ihre Gelder in deutschen Werten anzulcgen; das mögen sie halten, wie sie wollen. Wir können solchen Ratschlägen gegenüber nur kühl bleiben. Nicht nur zwecklos, sondern aus allge- meinen Rücksichten nicht unbedenklich erscheint es, wenn man die deutsche Geldlage als so elend hin stellt, daß dadurch die Zwecke der Landesverteidigung vereitelt werden könnten. Reform des Zivilprozeffes. Der „Reichsanzeiger" druckt den Entwurf eines Gesetzes zur Reform desZioilprozeßrechtS ab, so wie dasselbe voraussichtlich dem BundeSrat oorgelegt werden wird. Es umfaßt Aenderungen des GerichtsoerfassungsgesetzeS.derZivilprozeßordnung, des Gerichtskostengesetzes und der Gebührenordnung für die Rechtsanwälte. Eine ausführliche Begründung, welche die Absichten und die Tragweite der durch len Entwurf eingeleiteten Reformen erkennen läßt, ist dem Entwürfe beigefügt. Für das Handwerk. Der preußische Minister des Innern hat die Verwaltu-gsbehörden ersucht, bei den ihrer Aufsicht unterstellten Kommunalbehörden darauf hinzu- wirken, daß bei der Vergebung kommunaler Lieferungen und Arbeiten nach Möglich keit die Handtve« ksvereinigungcn (Innungen, Ge- uvssenschaften) zugelassen und berücksichtigt werden Begründet ist diese Anordnung mit der Rücksicht auf die große Bedeutung, die der Erhaltung eines leistungsfähigen Handwerkerstandes von feiten des Staates beigelegt werden muß. Stapellaus des kleine» Kreuzers „Dresden". Am Sonnabend nachmittag lief auf der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg in Anwesenheit des Oberbürgermeisters von Dresden, Geheimrats Beutler, als Vertreters des Kaisers, und des Vizeadmirals Schmidt als Vertreters des StaatS- sekretärS des ReichsmarineamtS, der kleine Kreuzer „Ersatz Komet", der auf den Namen „Dresden" getauft wurde, glücklich vom Stapel. Oberbürgermeister Beutler, der vom Kaiser be auftragt war, den Taufakt zu vollziehen, hielt die Taufrede, in d°r ?r darauf hinwies, daß das Lebens werk, die Ausgestaltung der Kriegsmarine, sich immer mehr der Vollendung nähere. Die Gleichgiltigkeit und Verständnislosigkeit in allen Fragen der Marine sei bei den deutschen Stämmen der Erkenntnis für die Notwendigkeit einer mächtigen Kriegsflotte und der Opferwilligkeit, ja der Begeisterung für die Flagge unserer Marine gewichen. Der Dank dieser Amid-- lung gebühre in erster Linie dem Kaiser, dcr in unvergleichlicher und zugleich unermüdlicher Weise trotz vielfacher Verkennung seiner Absichten uns all? erst zum Verständnis für die Anforderungen, welche das Meer an uns stellt, erzogen habe. Der Ober- bürgermeister schloß seine Rede mit dem Wunsche, daß Gott den neuen Kreuzer und feine Besatzung überall und allezeit begleiten, daß das Schiff eine scharfe, gute Waffe bleiben und seiner Flagge wie dem Kaiser zur Ehre gereichen möge und taufte das Schiff auf den Namen „Dresden". Mit einem dreifachen Hurra auf den Kaiser schloß die Feier. An den Kaiser und an den König von Sachsen wurden im Anschluß an den Stapellauf Huldigungs- telegramme abgesandt. Zum Ableben des Großherzogs von Bade«. Die Schloßkirche in Karlsruhe konnte am Sonntag abend erst gegen 8 Uhr geschlossen werden. Um 8>/, Uhr fand eine Andacht statt, der die Hof staaten, die Hofbeamten und die Dienerschaft bei wohnten. — Aus Anlaß des Regierungsantritts des Großherzogs ist die Begnadig« n g einer größeren Anzahl rechtski ästig verurteilter Person.u zu erwarten. Das Justizministerium ist mit den Vordere-tungen des Gnadenerlasses beauftragt. Eine Erklärung Bassermanns. In der ZentrumSpresse wird aus sehr durch sichtigen Gründen gerade jetzt wieder die alte perfide Mär verbreitet, die bekannte kritische Reichs- tagsrede Bassermanns im Novembei deL vorigen JahreS sei dem Reichskanzlei vorher im Wortlaut bekannt gewesen, sei also ge- wissermaßen eine oppositionelle Aktion BülowS und Bassermanns, tue sich gegen die höchste Stelle im Deutschen Reiche gerichtet habe. Der Zweck dieser Unterstellung ist sehr durchsichtig, und die „Germania" wehrt sich ver- gebens gegen den Vorwurf, daß sie damit auf den Sturz BülowS hinarbeiten wollte. Nun hat in zwischen schon die „Frankfurter Zeitung", auf deren mrlamentarischen Vertreter man sich als Quelle für die Zustimmung BülowS zu dcr Bassermannschen Rede berufen hatte, diese Ausstreuung von sich aus dementiert; ihr sei jedenfalls nicht! davon bekannt, hierzu ist das „Leipz. Tgbl." von Bassermann er- mächtigt, folgendes zu erklären: „Es ist absolut alsch, daß es sich bei jener Nooemberrede um eine gemeinschaftliche Aktion des Kanzlers und Basser manns gehandelt hat. Der Kanzler müßte ja un glaublich unvorsichtig sein, wenn er sich jo voll- tändig in die Hand eines Abgeordneten geben wollte. Aber eS ist kein Wort davon wahr. Jni übrigen war die Rede gar keine Ueberraschung, denn sie war inhaltlich und zum Teil sogar wörtlich nur eine Wiederholung von Ausführungen Basser- mannS in Wiesbaden und an anderen Orten. Der Kanzler ist lediglich in der ganz allgemein üblichen Weise von der Absicht der Interpellation und von dem Thema im allgemeinen verständigt worden, eine selbstverständliche Rücksicht, die von allen Par- teien geübt wird." — Mit dieser Erklärung dürste nun wohl endgiltig den Quertreibereien der Boden abgegraben sein. ZUS dem Zustande, Zur Förderung der dentfch-amerika«ische« Beziehungen. Der Jahreskonoeiit deS deutsch.ameri- ka nischen Nationalbundes in New- Vork nahm gestern ein Anerbieten des ZeitungS- besitzerS Hearst an, daß im Jahre 1903 zehn Ver- lreter des Deutschtums auf seine Kosten nach Deutschland reisen sollen, um ein Zweigbureau de« Bunde? in Berlin zu gründen zur wirksameren Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Abschluß der österretchtsch-ungarische« Ausgleichsverhandlunge«. Am Sonnabend in den Abendstunden erfolgte völlig unerwartet eine Verständigung zwischen den Regierungen Oesterreichs und Ungarns in allen Ausgleichsfragen. Diese Tatsache wurde sowohl in Budapest wie in Wien mit all gemeinem Jubel ausgenommen. Die Blätter be zeichnen die Freude jedoch als verfrüht, da der Aus gleich zwar zwischen beiden Regierungen perfekt ge worden sei, aber vermutlich von beiden Paria- menten abgelehnt werden wird. Damit würde aber die ganze leidige Ausgleichsfrage in kurzer Zeit wieder aufgerollt werden. Der Ausgleich ist dadurch zustande gekommen, daß Ungarn der Erhöhung der ungarischen Quote um ein Prozent zugestimmt hat und die Hauptstreitfrage bezüglich der Ver längerung des Privilegs der gemeinsamen Noten bank aus dem Komplex der ? uSgleichsfragen auS- geschaltet wurde. Die österreichischen Minister sind in Budapest geblieben. Heute werden die Ver handlungen fortgesetzt. Obgleich Einzelheiten über die AuSgleichSver- einbarungen noch nicht bekannt sind, verlautet, daß die u n g a r i s ch e Q u o t e sich auf 36 Prozent erhöht. Ei« portugiesischer Sieg t« Afrika Amtlichen Meldungen aus San Paolo de Loanda zufolge haben die portugiesischen Truppen einen neuen entscheidenden Sieg über dieCuamataS davongetragen. Die Portugiesen verloren zwei Tote und 14 Verwundete,- sie überfielen einen großen Kraal. Japse u«d Yankees. Auf Befehl des Präsidenten Roosevelt ver» tändigte Staatssekretär Taft die japanische Regierung, daß die Vereinigten Staaten unverändert festhalten an der Ausschließung der japanischen Arbeiter, es sei denn, daß Japan sich bereit erklärt, auf einen besonderen Vertrag über die Aus- chließung einzugshen. Der Krongreß der Vereinigten Staaten wird sich demnächst mit der gesetzlichen Regelung der Frage befassen.
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