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Dresdner neueste Nachrichten : 02.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-02
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 02.12.1911
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Hm M Sonnabend, Z. Dezember 1911. , ' , s ist«-Treit- Dso do · Unumwu « «e « on· «eo·« u en w own« a v i T n u Dresden und Betonen moaatlt II III» pro Quart-u ( Mäspspifjlk saurwätts II If-- W dss AYVWFD 40 It an an ge nur-se un ZU Ni. nähen-, durch uaike Wozu-Funken monatlich '« .« a WA· D« UmlspqmscsianmedMe UNDEde II GI» pro Quart-l bis Mk. tret caus. Mit der Beilage « KERFE-M lM» mfzqurPEa Ist ZU FMW Jst-um« leise-e- m- am der genag- Dwnm . « dJ« usw« en « « ·«« « · w· gz Flüssen-e Ulsnek le ls Pf. m Monat mehr . » Wuqu YLZUHL Hafer-m von quswätts werden nur gegen Gs ß S chf »M· n Denn lau m d du« en Kw l ssbllkgexezablunq aufgenlsåmmemt dsittkch das Miit-einen q- r te erbreit n n g in a eus TM Fast Znustdz3str. Man-II VL »san«-ZEIT ; »Hm-um Tagen and Pf Osaka-It unt-Mk 111-n es. sele- « Z »du Faust-» Datum ·So«· « M . «-« Omlwsusciqkäågääythrstqelken llts-wie Issttlkchreeslnäänetetg Nepaskkpn nv H AMJMHEZMOMMFMIFZJMY n :«« »Ist-Zi? sit-I Jn- und Ausland nehmen Ante-m us n Wiscfchastsstcac INDEIMRCIG .- WMB must-sitt Wust-Mk 1-·429·- 111-MEDI . « M Ortes-IMMka Ins »Ist-M- Ols Sen-sprechen Reduktion Nr. 88N. Erz-edition Nr. (s7· -· « ’«--lude· -« « - - N u. Berle- Uc M m Stets-X sk. Was-If 111-. SICH-TIER- Ilichen Reichsbeamten die Wünsche der Bundesstaaten energischer zur Geltung zu bringen wüßten Nament lich deshalb, weit die Bundesrsegierungcm von denen jede nur einen kleineren Kreis der Gesamtnation zu til-erschauen hat, eine intimere Kenntnis der Be dürfnisse des Volkes haben können als die leitenden Stellen in Berlin. Es muß die Hoffnung ausge sprochen werden, daß diese Gesichtspunkte und die Wiinschc, die sich daran knüpfen, bei der Hauptdebatte zum Etat tatkräftiger zum Ausdruck gebracht werden« als es bei der Vorberatnng geschehen ist« Ein weiterer Wunsch der Industrie ist der kriiss tigere Ausbau des Eisenbahnnetzes. Es wirkt befremdend, daß un neuen Etat dafür so wenig getan ist. Verlehrserweitemngen sind stets produktive- Ausgaben. Das hat sich schon gezeigt, als man in Sachsen sur Einführung der vierten Wagentlasse auch siir den Sonntagsoerkehr schritt. Von den Rednern aller Parteien sind Wünsche auf Erweiterung und Ver mehrung des Eisenbahnocrtehrs ziemlich lebhaft zur Geltung gebracht worden. Merkwürdigerweise ist aber das Problem der Elektrisierung der Staats-» bahnen non gar keiner Seite angeschnitten worden." Gerade Sachsen sollte nicht zu spiit beginnen, diesem HProblem seine besondere Aufmerksamkeit zu tvidmen. Es ist daraus ausmerksam zu machen, daß im preußi schen Etat in diesem Jahre bereits eine ziemlich be deutende Summe siir Anfangs-arbeiten zur Edle-stri sierung der preußischen Staatsbahnen eingesetzt worden ist. Es dars keinesfalls eintreten, daß sich Sachsen auch in dieser Frage von dem preußischen Konkurrenten überfliigeln läßt. Der letzte Tag der Etatdebattc hat nun uokh eine große Ausciuaudersetzung zwischen Re gierung und Sozialdemokratie gebracht. Den Anreiz zu dieser dsluseinanidersctmug, die leider nur eine neue Spannung in der tmrlanientarisrhen Arbeit herbeigeführt hat, ist aber von dritter Seite ausgegangen: nämlich non den Konservativen Ihr Etatredner, der Abgeordnete Optis, konnte es nicht unterlassen-, nachdem er eine Hymne auf den Indu strialismus angestimmt hatte, ihn mit verantwortlich zu machen siir das Ansteigen der Sozialdemokratie-, das nur möglich geworden sei, weil das Großunter nehmertnnt so uiele selbständige Existenzen in abhängige verwandte. Der Zweck dieser Dar legungen ist ja niemand verborgen geblieben: eine oratio pro ital-un tnit dem deutlichen Hinweis, daß besser als die Industrie doch das Agrariertunt die Sänle des Staates und der Regierung sei. Die lon servativ-agrarische Selbstanpreisung izu der freilich iu schrossem Gegensatz die Tatsache steht, daß in agrar konservativen Blättern die sächsische Regierung anst schrossste angegriffen wird aus Grund von Infor mationen, die sie nur auf dein timtoege über die privi legierten Retter der Mouarchie erhalten!) mußte not gedrungen die Diskussion iibrr das Problem des Sozialismus und die fozialististhe Machtsrage heraus beschwören. Neues hat sie ja nicht erbracht. Sie hat nur bestätigt, was man schon wußte-: daß die Sozial demokratie trotz des neuerdings von ihr lebhafter be kundeten Willens zur positiven Mitarbeit mit den gegenwärtigen Regierungsmiichtcn von ihrem Endzicb dem tlmfturz der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung W- fDiese Nummer umfaßt So Sei-eu. Rom- M23 und 24· Deutscher Reichstag Seite-zell »Mu- Lmidtag Seite U. Kirchenvachrichteu »zum alleinigen Nutzen des leetariats, nicht ab weichen will, und daß sie deshalb in jeder monarchi ichcn Regierung eine entichiedene Gegnerin finden wird. Staatsminister Graf Vitzthum o. Eckftädt hat den Standpunkt der Regierung gestern seht deutlich in dcr Formel zum Ausdruck gebracht daß die Regie rung immer für die Interessen der Arbeiter, aber nie für die Interessen revolutionärer Bestrebungen du haben fein werde. Illch VIII Ali-sit denktfsionieretr. Jetzt aber, wo es sich um politische Differenzen internationaler Natur mit dem Gra fen Aehrenthal handelte· unterlag der General ftsabscheb Baron Hosenoorf genoß das besondere Vertrauen des Thronkolgers Erzberzogs Franz Fekdtnand, durch dessen Einfluß et auf den Posten eines Generalstaböchsefs berufen wurde und der thn tu allen Refomplänen unterstütztr. Sein Nachfolger wird der FeldsnmrfchallpLeutnant Bla sin- Sche mun. der jetzt Sekttonschef im Kriegs wintfderium ist· h c z. II M II pr. Um den Haushalt IeQIII uo asi- Am sz sächsische Landtag bat gestern die Vorbe «ch«»g des Etatg nach schwerem Dreitageweek ge ossm Die Etatdebatte ist diesmal friedlicher vep fes ais im letzten Landtag Das bei feinen Grund »U, daß seitdem m den allgemeinen politischen Bet missen in Sachsen eine etfteuliche Entsoannung Isgetreten ist, daß Dr. Rügers Nachfolger eine offen qkbei allem Zielbcwußtiein im Sachlichen doch ein« Wigek tänwferiiche Persönlichkeit ist, und es hat vor M Dingen seine Ursache darin, daß das vorliegende Wird das a ii n stig ite ist. das Sachsen seit vielen »W- za Gesicht bekommen bat. Das Aufsteigen » wirtschaftlichen Konjunktur bat auch bessernd qui iGesialtnng des sächsischen Finanzen eingewirtt." uiam meisten zum Ausdruck kommt in der Steige ng der ijtmhmejl aus« del-. Staatscisenbahnen. Hestch ja Immer eine kräftigere wirtschaftliche Ent- Ikxmg in lebhaftercr Entwicklung des Verkehrs Ißkkr. Selbkt votn konservativer Seite ist nun im Gleise-, seist- II la IMI lie 111-Its iktsp in Illu- s Oe - Rncktritt des österreichischen Generalstabschefs. Eiv wichtiger Personalwechsel, der auf politische Ursachen zurückgeht, ist in unser-m Nachbarlande Oesterteieh erfolgt: der Generalstabschef Baron oo n Höhendors ist oon seinem Post-en zurück getreten· Unsre Wiener Reduktion insormiert uns über die Bedeutung dieses Ereignisse-s in sol gendem Telegrannm id. Wien, l. Dezember. iPriusTei. der Dresdner Neuesten NachrichtenJ Der Chef des» libeiiieralstahes General der Infanterie Freiherr Konrad v. Höhendori hat seine Deinission gegeben nnd der Kaiser hat sie angenommen Die» Demiision erfolgte teils aus militäristhen, teil-s aber auch aus politischen Gründen. Die Wehr-- sreform, die Baron Höhendors ftir unerläßlich halt, geht zu langsam vorwärts. Jn den Parla menten traten Stockungen ein, und es ist derzeit nicht abzusehen, wann das neueWehrgesetz zustande kommt. Das nkaa der eine Grund zum Rücktritt sein, der andre Grund und dies ist vielleicht der dsiauptgrnnw ist mehr politischer Natur. Baron .L)htzciidors hat schon als Brigadiex in Jnnshrnck sein Hanoiaugeninerl aus die Beiestignna nnd den Schutz Titels gegen einen Angrisi vom Süden her gerichtet nnd die nene Tiroler Grenzsehntzorgani sation geschaffen nnd das- Tiroler Landesschtitzen torps reorganisiett.« Er hat ietzt bei Ausbrnch des italienisckxtiirtisehen Konflikt-Z eine aktiver-e Poli tik gegen Italien empfohlen, als sie Graf Reinen thal einhiilt, der streng ans dem Boden der Nen» traliiiit bleibt. Darauf- sind starke Differen zen entstanden, die nicht beigeleat werden konnten Tex- Kaiser hat zugunsten der Politik des Grasen Aehnenthal entschieden, nnd Baron Höhendorf demissionierte. Er ist jetzt 59 Jahre alt nnd wird zum Generaltruppeninspetteur ernannt werden. Im November 1906 wurde er Generalstabssches nnd hat als solcher einschneidende Reformen, namentlich hin-sichtlich der tisrieasmiißiakeit der Manöoen eingeführt Die derzeitigen Armeeeiin richtnnaen erschienen ihm nicht ausreichend nnd er war stets voll Eifer für ihre Ausgestaltung tätig. Daß die Parlamentc mit der Wehrreiortn nicht vorwärts kamen nnd auch die finanziellen Mittel nicht im genügenden Maße fiir das Heer znr Ver-—- siignng aestelit wurden, das war für ihn eine große Enttänschung. Auch das Vorgehen des früheren Kriegsministers Schönaich geniigte ihm nicht; bei den militärisehen Minnngsvetiehiedenheiten mit Schdnaieh siegte BaroiiHiitzendors, Schonaieh mußte Die politische Wirkung des Rücktritts Höhen dvris läßt sich demnach dahin zusammenfasscty daß Graf Lichtenthal ans diesem Kampfe ncu gestärkt her-- vorgeht und daß feine Politik fortgesetzt werden wird. s. os. 88 u. Ists-. Neue Heye gegen Deutschland i. 2.10. 1.95. 1.70 I. 1.25, l 10, 05 Pi. .".Fenfeits des Kamle ist man mit um«- unzufrie den, weil wir die Rede Grcnö nicht mit Venedsternna aufgenommen und uns nicht der englischen Ober hohcit unterworfen haben Statt der Friedens«-schal mcien, die vo r Greny Rede ebenso sanft wie zahl reich ertönlckn dringen jcm dir rauhe-ten Mäan der britifchen Hetznrcsse bei-üben die sich wieder auf ihren wame Beruf besonnt-n hat. Unsre Vondoncr Re duktion drittij tin-Tit spukqu h. sehn- »-1.25. 1.10. 75 Pf. a . .k.«?äk'zs. Alp-. Flut-siehe II pl w. co, Pt. Mie- 25 ist« swok von Ug. kleidet-am qswtqg anerkannt worden, daß die Besserung der Wäkmisse vor allen Dingen der Arbeit unsrer Musteie zu danken ist. Selbst die sächsischen Indettuppen des Bunde-s der Landwirte, der erst in Mstkk Zeit durch interessante Rechenkünste wieder llwa zu beweisen versuchte, daß nicht die Industrie, ich: Handel nnd Gewerbe, sondern das Lieben-amtier pu das wesentliche Fundament auch des heutigen staates sei - selbst von dieser Seite ist im Landtag ugesianden worden, daß die Industrie der treibende Icitor der glänzenden Entwicklung gewesen ist, dcnx leVolkswlrtfchaft unsres engeren Vaterlande-s ge-! vmmenhat i O- London. 1. Dezember. iP tin-Tel. der Orest-net Neuesteu :liacl·)richteu.) Ich iante voraus, daß die Londoner Heimreise nicht lanae still bleiben würde- Jsiente erklier der »Dann Ermess« an erster Stelle, das Parlament wäre iiber die z v n i iche n Korn m en t a r e der Rede wrong-» seitens Deutsch lands bitter en ttii n fehl jin den ftihrenden Kreisen sei man der Ansicht, Deutschland werde sich nicht Init vier Treadnonahtss iiihrlirb bis 1912 be gnügen, sondern habe ein neue-I, viel ausaedehn teres Flottenproaramm icn Ange, dass anli bald veröffentlicht werden würde. Daher beichtiftiae ficb die Admiralität in London ebenso anaeleaentlich mit der Vergrößerung nnd Verbesseruna der enn lifchen Flotte. Tab aanze Land werde auli jetzt eine a r o ß e Flotte n an leihe bewilliaen, wo aeaen früher nroiestiert nun-de. Tak- sei auch der liirnnd zu den iiinaiieu Veränderunan im Admi ralitiitdjsitabe Tag-» shintrerland stehe nicht mehr allein, fährt dal- Blatt fort, Kanada werde sich definitiv an der Flottenansdehnnna beteiligen. Es fänden bereits Verhandlungen statt und deren Resultat wird ein Zusammenarbeiten zeitigen, das » Deutschland verblüfer nnd ins Wanken bringen werde. Sobald das Reich als ein Ganzes feine Verteidiguna unterniilnne nnd nicht allein das Mutterland verschieben wolle, werde der teutonis schen Aaarefiive und dem teutonisthen Ehrgeiz die Totenglocke schlankem England werde fich von dem Schiffsbanwettbewerb auf dem Kontinent erbolen nnd seine volle Aufmerksamkeit der Entwicklung aegenieitiaer Interessen und Angelegenheiten wid nien können. Hiermit beanliai sich das bevor-san jedoch noch nicht. Unter dem aufreizenden Titel »Unm- welcher Flaaae werden die Arbeiter Gna lands Befehle von Deutschland annehman erklärt LWCM .·.« IS - Izu-Wo Demgegenüber muß es wundernehmen, daß die atlsebatte nicht vermocht hat,- aus eine Reihe von scheu der Industrie, deren Erfüllung für fie tiensfragen bedeuten, ein fttirkeves Echo vom gicrungistiirhe her auszulösen. In der Debatte is: Wicht hervorgehoben worden, das; nicht nlle Zweige riächsifchen Industrie an dem wirtschaftlichen Auf wung teilgennnnnen haben. Ins-besondere bat die «chfifche Textilindustrie auch gegenwärtig iritiiche Stadien zu überwinden. Sie leidet dar ter, daß ihre Interessen bei den Handelsverträgem das Deutsche Reich abgeschlossen bat, zu kurz ge en sind. Es ist der Wunka ausgesprochen; even, daß die sächsische Regierung in dieser Hinsicht en Einfluß aus die Reichsregierung stärker geltend che. Es wäre sehr erwünscht gewesen, wenn seitens Regierung im Landtag eine Auskunft darüber ge kben worden wäre, wie überhaupt die säch iikbe Regierung bei dem Abschluß von icndelsverträgen mitzuwirken ver ticht bat· Man ist in der Oeffentlichkeit der Mei vg- daß er- um die Stellung der deutschen Volks ttschnft zum Auslande doch viel besser stände, wenn Vundesvogierungen gegenüber den verantwort- 10.00" kei- »—«å US leel TIFOCZM as Pks Sees-E qgck Zq Pf. «-;·,:g»;-;s;k H «- tck 75, 65 V Pt- Z· Is. as» II Pt. 111-Es 45 Pt. DER-Hi II pr. 5.«75.’??4"ä: W lksfkkät Un M Kä Mk- LZFTZZJ W Ists ins prim- Päflksz M s ssl its-, 95, ZU kt ICIISU sen · « Füll-steh bit Gen ro. Kosten seit-is in Große iiiii iiie Presse P Von Dr. W. Brut-hinwies- Hiiaum einer der viel angeführten Ausspruch-.- des ittt Preiisientöiiigs ist so arg n«-,';nerstanden wor wie der, »daß Gazietten, wenn sie interessant sein ·tii- nicht geniert werden müßten«. ißries des Miiiers ti. Podewils an den Kriegsminister non uienieycr vom ö. Juni 1740.) Die gewöhnliche sittssung und Nntzamvendung dieses frideriziani niiussnruches läuft ini allgemeinen daraqu hin -tttd.lesein Worte eine Aeußerung der ausklåreri sfkttgeistigeu Denkiveise des Königs zu erblicken dtsiialb in ihm einen grundsätzlichen Verfechter iinlicdingtciinseßsreiheit zu suchen, der nur durch Zwang der äußeren Verhältnisse später von der ulliitig dieses seines Jdeals abgedrängt und zu twidersprechenden Haltung gegen seinen Willeii Wen morden sei. In Wirklichkeit liegt die denn doch wesentlich anders. Fthttchjsi nie der selhstlose Sehn-ärmer für un- W Preiisrciheit gewesen« sür den man ihn gern Gittnd seiner obigen Worte ansieht Wenn er Beginn seiner Regierung der Presse einen freie- Spttlxaum gewährte, ja gewissen Blättern volle sittstkiiicit eiiiriiumie, so erfolgten diese Maß- IF kmiig aus sehr nüchtern-en rein politischen Minnen heraus. Die deutsche Presse ohne Aus mkbkspttd sich zur Zeit des Regierungsantritts edkschs txtfolge einer überaus engherzigen und Wsch klcmlichen Bevormundung durch die deut kl Obrigkeiien in einein sehr zurückgebliebenen EM Deshalb hatte das literarisch uni- politisch ,Itisiettk«·deuischc Puniiium sich imqu gewohnt, ’imnzöitich geschriebenen niederländischen Zeitun- It»anite de Leeres-C ,quctte dsAmitckdam-«« Hostie d»litrecht« usin) zu deziehem denen eine be- ICUD größere Bewegungsfreiheit eingeräumt war. »Ist stellte das-kais die Wenn-ist tut politische dichten dar: iu die honzndische eint-im brach t Vertreter verschiedener Mächte besonders Httetche Stirn-ei und Nachrichten woiür die I »Am Unterstützungen bezogen Kein Wunder kJUUßM beim Ausbruch des dsterreichischspreus » Gegensatzes in dies-u Wein-untern sticht zum »Hm mit-, da auch die steh-u den quer-indischen ) ZU itt Deutschland, sunsal in Süddeutschland l» Entwed- viec teseue rLeipziger Zeitung-« »ein-i Messe-»ein Wirt-see gen r ear e ng er en W ist ist-Wicht Amte zusehen mußt-. Das praktische Bedürfnis eines Gegengewichtes veranlaßte Friedrich den Großen, seit seinem Regie rungsantritte auf eine Hebung der preußischen Presse Bedacht zu nehmen. Deshalb wurde nach dem schon eingangs erwähnten Briese Boden-ils« Zeusursreiheit insofern gestattet, »daß dem Berlinischen Zutun-is schreiber ein-e unbeschränkte Freiheit gelassen werden solle, in dem Artikel aus Berlin von allem, wag da selbst vorgebe, zu schreiben, wag er wolle«. Die Folge war eine reichere Entwicklung der Rüdiger schen, nachmals,,Vossischen Verliniichen pripileaierten Zeitung« und das Entstehen zweier neuer Zeitungen, der Handeschem später »Spenerschen Zeitung« und des sranzösisg geschriebenen «-Jonrnal de Verlin«. Daß Friedri dabei keineswegs an ein freies Ge währenlassen dachte, sondern sehr nachdriiellicb, ias ausschließlich diese Zeitungen, deren Einfluß er zu würdigen wußte, in den Dienst ieiner Sache zwang, zeigt sein ganzes weiteres Verhalten. Der König ließ während der Kriegszeiten in ihnen nur Kriegs berichte zum Abdruck gelangen, die von ihm gut geheißen waren. Eine große Reihe von Artikeln, siriegsberichien usw. hat er selbst geschrieben, so in der ~Vosssschen Zeitung«: »Brieie eines Augen zeuaen« über die beiden erstensSchlesischen Kriegt-. xAndre Artikel wurden von ihm beeinflußt, ja selbst in der Korrektur gelesen. Dachte so Friedrich im eigenen Lande nicht im geringsten an ein freies Gewährenlasseu der Presse, so ließ er es auch keineswegs an recht drastischen Maßnahmen gegen mißliebige ausländischc Preis lente schlen, soweit sie für ihn erreichbar waren. In der deutschen Presse war man später als in der ausländischen- wie wir schon oben bei der Er wähnung der holländischen Zeitungen gesehen haben, dazu gekommen, in einer persönlichen selbständigen Meinungsäußerung die vornehmste Aufgabe der Presse neben der einfachen Uebermiitelung von tat sächlichen Mitteilungen zu sehen. So jagt, um dieses hier einzuschaliein noch Kaspar v- Stieler in seinem 1645 erschienenen Werte -Beitnngslust und Nutz«: »Man lieset die Zeitungen darumb nicht, daß man daraus gelehrt und in der Beurteilung der Dinge geschickt werden, sondern, daß man alleine wissen wolle, was hier nnd dar begiebet, derenavegen die Zeitungsschretber mit ihrem unseitigen Richten zu erkennen geben, daß sie nicht viel neues zu berichten haben, sondern bloß das Blut zu erfüllen, einen Senf darüber her machen, welches zu nichts anderes dient alb daß man die Nasewenötbeit derselben verlachei nnd gleichsam mit Füßen tritt, weil iie aus ihrer Siäre lich verirren- wo sie nicht ander-s als straucheln sund ver-sinken können.« Wider die »Sawrifchen Schrifdem fpöttifchen Durchhechelungen und Pas auill-c··« mancher ,-gewinnsüchtigen MerkutiukßoteM sagt Kafpat v. Stieler: »Es bekommet aber der gleichen Ohren-juckern und Daumen-drehern wie dem Hunde das Gras, also. daß sie mit ihrem Spen -llögel-«Handwerk htnwcggejaget oder in andere große Verantwortung eingewickelt werden«, dem fügt er hinzu: »Wer da fagct, wag er will, der muß darnach atjlclbjjören und lesen, ja darum leiden, was er nicht w . Einer der ersten Journalisten Deutschlands unn, der in ganz folgerichtigen bewußter, man kann sagen moderner Weise die öffentliche Meinung in einer vom ihm verfolgten Richtung zu beeinflussen versuchte, war wohl der 1756 verstorbene Johann Tignaz Roderiaue, eiu Wallone von Geburt, der in Köln a. Rh. seit 1734 die sranzissiseh geschriebene »Gazette de Cologne« herausgab und in dieser nach driicllieh eine österreichischskatholische Politik gegen-» über Preußen vertrat. Friedrich der Große, der die von ihm neben seiner »Gazeite de Cologne« heraus gegebenen nnd handfchristlieh an die Abonnenten verbreiteten ~Nonvelles«, eine Art Diplomatens korrespondeno. unter einer Deckadresfe für zwölf Dukaten pro Jahr bezog und fleißig las, würdigte den Einfluß dieses Mannes in dem Maße, daß er nicht nur in französischen Versen seinem Unmut gegen ihn Lust machte, sondern auch eine größere Summe Geldes dazu aufwandte, um dem Lästigen eine Tracht Prügel angedeihen zu lassen. Da sich in Köln schon fiir die Hälfte des ausgeworfenen Geldes ein braver Mann fand, der den preußischen Auftrag an dem unglücklichen Journalisten voll streckte, so konnte außerdem der oteufzische Geschästsi träger in Köln dem Roderiaue unter der Hand die tröstliche Erdsfnung zukommen lassen, daß die andre Hälfte des Geldes für künftige ähnliche Fälle zur Verfügung bleibe. Roderiaue hat sieh übrigens durch diese ihm gewidmete Aufmerksamkeit des Preußen lönigs von der Verfolgung seiner antipreußiichen Zeitungspolemik nicht abhalten lassen und sein Ge schäft wie bisher, nur mit etwas großerer Vorsicht, fortbetriebem « Sehr wenig dem Grundsatz der Preßfreibeit ent sprechend, verfuhr Friedrich nach dcr Besetzung Letpzigs am Beginn des Siebeniäbrigen Krieges auch gegen die bereits erwähnte «Leipzigcr Zeitung«. Die Zeitung wurde sofort unter preußifche Zenfur gestellt und diese Zeniur arbeitete mit äußerster Strenge. Einer Menge Artikel, die in fremden Blättern ohne Anstand abgedruckt waren, wurde, wenn sie im entserntesten gegen Preußen gerichtet swarem die Aufnahme verweigert; aus Polen, wo hin sich damals der Kurfiirst von Sachsen, Friedrich August, der zugleich König von Polen war, mit seiner Regierung geslüchtet hatte, duer nicht eine Silbe gebracht werden« Dagegen wurde die Zeitung in vollständiger Umkehrung ihres bisherigen Stand punktes zu den heftigften Angriffen gegen Oestev reich benutzt, so daß letzteres sieh endlich die preu ßiiche Herrschaft in Leipzig währte mehrere Jahre bewogen sand, den Vertrieb der Zeitung allen Reichs- und kaiserlichen Postiimtern zu unterfagm Diese Maßregel brachte die Zeitung fast an den Rand des Abgrunde3, da damit ihr ganzer Absatz nach Süd- und Westdeutschland sowie Oefterreich ver nichtet war. « Auch an harmlosen Ausführungen der Presse und des Publikums hat es Friedrich nicht fehlen lassen. Am 5. März 1767 erschien z. B. in der »Bos sischen« wie in der »Spenerschen Zeitung« folgender Artikel: »Aus Potsdam wird folgendes gemeldet- Am 27. Februar des Abends wurde der Himmel ganz dunkel, und finstere durch ein Gewitter zu sammengezogeneWolkem davon man wenig Exempel bat, bedeckten den ganzen Horizont. Es donnertc bey starkem Blitzen, und bey den oerdoppelten Schlägen fiel ein Hagel, dessen man sich ben Men schengedenken nicht zu erinnern gewußt. Von zwey Ochsen, die ein Bauer an einen Wagen gespannt, um nach der Stadt zu fahren, wurde einer auf der Stelle-erschlagen; viele gemeine Leute wurden tn den Straßen verwundet, und ein Bauer zerbrach dir durch den Arm. Die Dächcr wurden durch die Schwere des Hagels zerschmettern alle Fenster in den Häuser-m die gegen den Wind lagen, der dieses Unwetter forttrieb, wurden eingeschlagen. Man bat »in den Straßen große Klumpen von Hagel getroffen, die nicht eber als zwev Stunden, nachdem das Un gewitter aufgeber geschmolzen sind. Dieses befun dere Phänomene bat einen sehr großen Eindruck ge macht. Die Naturforscher behaupten, daß die Luft nicht Gewalt genug gehabt. diese festen und zu sammengesrorenen Klumpen zu tragen, und daß die kleineren Hageikdrner in den durch die deftigkeit des Windes zerrissenen Wolken fich wegen ihrer Menge tm Hernnterfallen vereinigt und nicht ebet diese außerordentliche Gestalt bekommen haben, als sie nicht mehr weit vom Erdboden gewesen« Es mag
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