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Dresdner neueste Nachrichten : 21.12.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194012210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19401221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19401221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-12
- Tag1940-12-21
- Monat1940-12
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.12.1940
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mwv* 4S. Jahrgang Sonnabend/Gonntag, 21/22. Dezember 1940 ».rss Attanttkweg Achillesferse Englands London erfindet „Norn-ardterungen" irischer Städte — Oie Nachrichtenagentur Havas hat zu bestehen ausgehört Phantom im Mittelmeer ourrzv rnum I» oiserne^cliu er esocbi «>< sein . l»u«^, v»ä 6» u»u ^ed lieb« Kmooäar» läalbtor «aci> 1 uack dadonuat »0. D«e»»er IM 01-8800; So. Ml »IM-MW, »Ml XX>0, 18I01-MM. ter »e» «etk»; »». loioi-lmm; Mo. «01-«Mi «0. tomerUltßer er, aut erhalt., rr.-,, . „e L re«? an d.rß« lktthlV w«> «» aio.Nxrreiirio« tleLn Doätoh" An m>.ve scmtkioa itaätpoet" „Blockadekrieg der KZ/ Henle und morgen Reich-siraßensannnlung für das Nriegs'WKW. ttsker ekommtl Oie gefährlichste Katastrophe" Zn London fürchtet man ileberraschungen - England in gleicher Lage wie 1912 Prtvattelegramm irr DNN. VwvMllN» >8,1» 7»,lla» snrvrt :tit»-SUmmung I ^o;ca. ttx»ku »looo ch, «M W" ' rinl» »o an der Seite der Achsenmächte für den Hall vorsehe, bas, eine andere Macht an dem Krieg sich beteiligen sollte, sondern zugleich eine außerordentlich kon- struktive Bedeutung, da er auch außerhalb jeder kriegerischen Entwicklung zur Anwendung ge lange. „Popolo di Noma" stellt fest, daß der Drei mächtepakt mit der Einsetzung der Ausschüsse in eine aktive und dynamische Phase eintrete. Das Blatt er innert in diesem Zusammenhang an die von Außen minister Matsuoka an die USA. gerichtete „energische und unmißverständliche Warnung". Da» mächtige System des Dreimächtepaktes stelle also einen wirksamen Schuhivall gegen alle tollen Streiche derer dar, die den Krieg erweitern möchten, obwohl s bereits heute schon entschieden sei. Japanische Warnung an LtSA. Die Tokioter presse zur Bede Matsuokas X Tokio, 21. Dezember Die gestrigen Ausführungen MatsuokoS »or der japanisch-amerikanischen Gesellschaft finde« in Tokioter politischen Kreise« grüßte Beachtung. Auch die Press« gibt der Rede große« Ranm «nd spricht von einer euer» gischen Warnung a« USA. »or de« Kriegseintritt. Unterstrichen wird auch die Narr eindeutige Bekennt nis Japans zu« Dreierpakt. Die diplomatischen Redewendungen MatsuokaS, schreibt »Hapan Times and Adverttser", konnten den Ernst der Warnung an USA. vor einem KrtrgSkur» Im Pazifik nicht verhehlen. USA. sei geraten worden, sich aus dem Europakrieg herauSzuhalten oder die Möglichkeit eine» Zusammenstoßes mit Japan in Kauf zu nehmen, also den Krieg mit allen Folgen. Die Ent- sendung Namura« set ein letzter versuch Japan» zur Klärung der japanisch-amerikantschen Beziehungen. Madrid, 21. Dezember fluS den verschiedenen neutralen und amtlichen Lon- t,«r Meldungen gewinnt man heute den Eindruck, ,11 ob die englische Oessentlichkeit so etwas wie einen ginnenden Kater nach ihrem Siegesrausch empfindet, zchon seit einigen Tagen haben verantwortliche Kreise m allzu großem Optimismus warnen mitssen, und M Churchill vermochte in seiner UnterhauSrede M die früheren Trompetensanfaren zu wiederholen, k» Schwerpunkt seiner Rede lag, wie neutrale Korre- hondenten hervorhcbrn, in der Erklärung, daß die Mnsive an der Wüstenfront keickeSwegS abgeschlossen lä und daß da» Ende noch nicht vorauSgesagt werden ttane. Vor allem aber sei der Hauptgegner England» ich: denn fe zu sürchten, und Churchill mußte zugeben, teil «r ebensowenig wie früher wüßte, wo dieser Gegner Miagen würde. So schreibt auch die spanische Zeitung .tlvL" zur Churchill-Rebe, baß der inzwischen schon ikbdenbe Bormarsch in der Wüste Churchill in keiner^ Rist die Gefahren vergessen lasse, drnen da» britische kkltreich «ntgegengeht. .Er weiß de« Ernst der Tonnageverluste der bri tischen Handelsflotte ,n würdige«. Dieser Winter, so -bucht man in Londoner Kreise«, kann die peinlichsten Ueberraschnnge» bringen. Im Mittelmeer wird der -rtea weder gewönne« «och verloren werde». Was sngiand »Ar Kapitulation bringe« kann, ist der Ver lest seiner HandetSwege im Atlantik. ES kann den S«»»s nicht fortsetzen, wenn rS «ine» TageS ohne Verbindungen mit de« Bereinigte« Staaten nnd -enada wäre. DaS würde di« gesährlichste «nd Hoss« „ngSlosefte Katastrophe lei«, schlimmer als ein« Zer- sckrnn» Londons »der irgendeiner andere« Stadt." Dabet aber ist selbst bei Aufrechterhaltung der lliberseeverbindung England keineswegs gerettet. Die inert konische Kriegsproduktion ist näm lich sehr hinter den englischen Erwartungen zurück- Meben, so daß England die bestellten KrtegSmaterial- liiserungen längst nicht in vollem Umfang erhalten fei, und in den Kreisen der City herrscht sichtliche Zu- Dampfer für den Transport von Verstärkungen uns von Matertalnachschub sür die Wavell-Armee opfern müssen. Dampfer, die stiebte Zufuhren nach der Insel aussallen. Daß dies keine Kleinigkeit, sondern eine wettere schwere Belastung der Lage auf der Insel ist, haben Engländer selbst, und zwar sehr offizielle Eng länder, eingestanben. Der Nahe Osten ward zu einem unersättlichen Schlund, in dem Truppen, Lebensmittel, Flugzeuge, Munition versanken, und dies sind für da» England von heute Dinge, die eS nicht im Ueberfluß hat, mit denen eS vielmehr geizen muß. WaS nach dem Nahen Osten an alledem kam, fehlte England. Mit schweren Opfern hat die Insel schon dir Vorberei tungen der ägyptischen Aktion bezahlen müssen. Und der Erfolg? Nicht in Afrika... ES Ist dem General Wavell gelungen — Italien hak daraus keinerlei Hehl gemacht — buch den Einsatz über legener Streitkräfte und begünstigt durch die Güte seiner rückwärtigen Verbindungen, denen die Italiener auf ihren vorgeschobenen, von der heimischen Aus gangsstellung weit entfernten Positionen nichts ähn liches entgegenzustellen hatten, die italienische Vorhut zur Räumung ihrer Stellungen zu bewegen. Diese Stellungen aber waren vordem ja die britischen Stel lungen, hier standen die Briten bet KriegSbegtnn, bl» sie der italienische Stoß traf, und die Engländer sind in ein Stück Wüste »urückgrkehrt, au» dem sie ver trieben worden waren. Ein Gewinn — aber eben doch ein Wiedergewinn. Und vor allem ein Anfang nur. Die Schlacht in der Marmarica ist nicht beendet, sie bauert an und keiner ist vor dem Ende einer Schlacht Sieger zu preisen. England hat alle» eingesetzt, was e» überhaupt im Nahen Osten zu vergeben hat. Regi menter an» England selbst, Neuseeländer und Süd afrikaner stehen hier im Kamps, und mich die indischen Regimenter sind schon eingesetzt. Italiens Kriegsmacht aber-ist noch fast unversehrt. Zu allen Zeiten aber ivaren die Reserven das Rückgrat de» Sieges, der dauert, und ein Anfang ist kein Abschluß. Zumal nicht bet Sidt Barant. Al» die Engländer diese Gebiete verloren, sprachen sie vom Verlust von ein paar Ouadratmetlen Wüste, wie sie sie jetzt wieder gewinnen, erklären sie sie plötzlich und in staunen erregender Wertsteigcrung für den EntscheibungSschau- platz der Schlacht zwischen England und den Achsen mächten. „Wir mögen am Kanal Schlimmes erdulden, aber wir werden am Suezkanal gewinnen", haben Heimstratcgen in London eine schöne Formel für die trostbedtirfttgen Herzen der Engländer geprägt, aber kein Steg am Suezkanal kann das Schlimme am Kanal verhindern, und „dieser Krieg wird nicht in Afrika gewonnen", wie ein USA.-Iournalist bekannt hat, der der Mahnung des Londoner Rundfunks nicht bedurfte, einen klaren Kopf zu behalten. Nicht an der Peripherie, sondern im Zentrum fällt die Entschei dung auf dem großen Schlachtfeld de» europäischen Freiheitskämpfer, und dieses Zentrum heißt Englands ist die JnscÜ Nicht die Marmarica.- Zllusion in der Marmarica Der einzige Erfolg In Afrika, der ein Erfolg auch für die Insel märe, märe bas Freiwerden der britischen militärischen Kraft in Nahost für baS Hauptschlqchtseld, die Rückkehr der britischen Kriegsschiffe aus dem Mittelmeer in den Atlantik, der Flugzeuge von den ägyptischen auf die britischen Flughäfen. Das aber hat nicht den Gewinn von Sidt Barant zur Voraussetzung, sondern die Ausschaltung der ganzen italienischen Streitmacht aus dem Kampf; dies aussprechen, heißt schon die Unmöglichkeit England» erkennen, den «in- zigen Erfolg in den Kämpfen in der Wüste zu «rrtngen» der wahrhaft eine militärische Entscheidung wäre. Bet jedem Ausfall kommt es immer nur auf eines an: auf die Befreiung. Sie aber ist und bleibt bei diesem Aus fall au» der Ntlstellung ein Phantom, «ine Unwirk lichkeit. ' Ein AuSsaN ist auch keine Offensive, «nb da» Gerede, daß nunmehr die englische Jnttiative bezeugt worden set, entbehrt der strategischen Wahrheit. General Wavell» Aktion war eine taktische, keine strategische Initiative, nur dem äußerlichen Anschein nach lag da» Gesetz des Handelns bei ihpi, al» er seinen Panzern den Befehl zum Vormarsch gab. Denn dieser Vormarsch war in strategischer Blickweite nur bi« Verteidigung gegen den drohenden italienischen Angriff, dieser Angriff ist in seinen Hintergründen eine Abwehr, und dies« Aktivität ist kein Ausjluß freier Kraft, sondern Aus druck brr wachsenden Not in der belagerten Festung. So verschieben er ausS erste von dem englischen Hilferuf an USA. erscheinen mag, liegt er doch durchaus mit diesem auf der gleichen Linie, wie er auch denn über haupt in engster Verbindung mit Englands Griff nach den Fabriken und Geldschränken t» den vereinigten Staaten steht. Mit dem Blick auf USA. Dteser Zusammenhang »wischen der militärischen Aktion in Aegypten und der politischen in USA., mit Leichtigkeit schon zu vermuten, hat sich chronologisch enthüllt. Den Meldungen über General Wavell» Vor gehen folgten die Forderungen an Washington anf dem Fuh^und da» brausend angestimmtr Siegeögeschrei an der Themse war für die amerikanischen Ohren be stimmt. Die Erkennt««» der englischen Schwäch, Hatto in den vereinigten Staaten mancherlei GebankeA und Erwägungen gehöre«, hi« man in -ngland. Hiß DI« Einrichtungen der drei gemischten technischen ksmmissionen, die nunmehr in Berlin, Rom und Tokio if» Arbeit aufnehmen, ist in dem Text des Drei mächtepakte» vorgesehen worden. Die Vorarbeiten für tir Einsetzung der Kommissionen nnd ihr Abschluß uigrn die Funktion de» Paktes. Er ist kein totes kupier, sondern ein aktives Instrument, dessen brdeutung in seiner ständigen praktischen und konkreten Sittsamkeit liegt. Daraus wollte auch der lapantsche kuslenminister Matsuoka Hinweisen, als er in seiner khr beachtlichen Rede vor der JapawAmertka-Gesell- Ihast feststellte, baßIapan » Außenpolitik in Zukunst trn Dreimächtepakt al« Angelpunkt habe. Der Drei- »ichtepakt ist ebenso der entscheidende OrtrntierungS- nnlt sür die Außenpolitik seiner beiden europäischen fs-ttner, Deutschlands und Italiens. Daß die Zusammenarbeit innerhalb de» Paktes und str seine Ziele aus den drei wesentlichen Gebieten de» üirntltchrn Leben», in der Politik, im mtlt- tirtsch,en und im wirtschaftlichen Bereich, Intlchrettend enger und intensiver wird, zeigt von miem die Einsetzung der technischen Kommissionen. »Zn eine aktive Phase eingetreten" X -fON», 21. Dezember Di« Einsetzung der in, Dreimächtepakt vorgesehenen «mischten Dreimächtepakt-Kommissionen mtrd von der cknischen Press« «l» anßerordenittch dedentsamer Be- Iglrß gewürdigt, mit dem derPakt «««mehr in die Phase Uiktischer Anwendnng «n» Dnrchsührnng getreten sei. „Mcssaggero" erklärt, baß die Zusammenarbeit der tret großen totalitären Mächte sich durch die Einsetzung i« politischen, militärischen und wirtjchaftlichen Aus- M« aktiv und dauerhaft gestalten werde. Der Pakt feie nicht nur dm Charakter eine» militäri sch«» v ü n dtz i s s e -, da» -en SriegSetntrttt Japan» rückhaliung bei allen Ausblicken auf die Zukunft dieser Lieferungen. Der spanische Journalist Calvo berichtet aus England über die allgemeine Stimmung, nachdem er erwähnt hat, baß der Luftkrieg im November SSS8 Tote und 6202 Verwundete gekostet hat: „Regelmäßig tauchen jetzt Betrachtnngm «nd Sorgen über eine bevorstehende Invasion un schwerste Gefahren sür die Insel anf. Die Ruh«, die in -er Presse »«- in dm politischen Kreise« zur Schau getragen wir-, ist lediglich gemacht. Wir wisse» nicht», «nd wir sürchten alle»: baS ist der Gesamt eindruck, der wuchtend über de, Zivilbevölkerung Londons lastet." Um diesem Eindruck etwa» rntgegenzuwirkm, haben nun die „Times" einen krampshasten Sprung in den Optimismus gemacht und als Kommentar zur Churchill- Rede vor dem Unterhaus geschrieben, daß England „vor neuen Fortschritten" stehe. „Heute ist unsere stra tegische Lage im wesentlichen noch defensiv zu nennen. Wir befinden uns jetzt aber sehr nahe an dem Punkt, wo wir hoffen können, die Hauptintttative zu erreichen und den Feind in die Defensive zu versetzen, wenn er in ter Lage ist, sich zu verteidigen." Wenn Deutschland in -er Lage Ist, sich zu vtrteidigen — da» ist so absurd, daß man darauf gar nicht zu antworte;: braucht. Deutsch land «st in brr Lage, anzugreisrn, und üben die englische Aktion in Aegypten hat «» Kommentator km S»«»»«er Rundfunk selbst erklärt, daß nach wie vor eben groß« britische Truppenteile in Aegypten fest- gehalten werben und Lab dadurch «in« erhebliche zusätzliche Beanspruchung der Tonnage sür militärische Zweck« erfolgt. Dadurch würden Kräfte vom Haupt- triegSschauplatz, der sür Großbritannien dir Nordsee und der Atlantik seien, ferngehalten. Wie «S aus diesem HauptkriegSschanplatz aber an»« sieht, hat der amerikanische Admiral Stirling im «New Kork Daily Mirror" bargeleat in der Feststel lung: durch die Tätigkeit der deutschen U-Boot-Wasj« sehe sich Suglaud heute de» gleiche« Schwierigkeiten gegenüber wie 1»17, als di« U-Boote nahe daran waren, di« Alliierte« in di« Kni« zu zwinge«. Eichenlaub zum Ritterkreuz für Kapttänleuinant Gchepke Erfolgreicher U-Boot-Kommandant ausgezeichnet X v « rli«, -1. Dezember Der Führer «nd Oberst« Vefehk»haber der Wehr macht hat Kapitäulentuaut Schenke, Kommandant «ine» Unterseebootes, da» StchenfanbznmRtt» «erkrenz de» Etferne» Kreuze» verliehen nnd folgende» Telegramm an ihn gerichtet: „In dankbarer Würdigung Ihre» heldenbasten Einsatz,» fm Kampf für die Zukunft nufere» Volke» verleih« ich Ihne« anläßlich der Versenkung von rm°00 raunen f«,«buchen Handelsschiff«»«»» al» siebente« Offizier der dentsche« Wehrmacht da» Eichenlaub zum Ritterkreuz de» Eisernen «renze». Die falschen Schulbücher In episodischen Erscheinungen spiegeln sich oft epochale Ereignisse am sinnfälligsten. In einer eng lischen SonntagSzritung hat «in Leser die Neusassung aller Schulbücher in England gefordert, weil die Kinder in diesen Büchern lesen, daß Englands Küchen mit Schinken au» Dänemark, Fisch auS Holland, Speck auS Polen und Tomaten aus Holland gefüllt seien. Eine leuchtendere Illustration des Alltags zu der Erklärung au» britischen AdmtralitätSkretsen, daß die britischen SchtssSverluste einen gefährlichen Punkt erreicht hätten, kann «» kaum geben. Denn wenn die Offiziellen von versenkten Schissen reden, so sprechen die Hausfrauen von leeren Schnlnken und Töpfen, und im blasseren Begriff EchtftSraumnot birgt sich der Notruf Bor- ratSkammernot. Jede» Schiss, das, mit Weizen und Fleisch. Konserven und Liern beladen, im Atlantik ver- sinkt, bedeutet weitere leere Regale tn den englischen Läden, und dieser Schisse, die ihr Ziel nicht erreichten, sind e» immer mehr geworben. Man hat tn den MtnisterbUro» an der Themse sich lange mit kunstvoller Zahlenmystik tn seinen Berichten über die Bersenkung-ztssern vergnügt — wobei man al» Anfang von allem zunächst die wahren Ziffern halbiert hat — und sich tn vergleichenden Skalen gefallen, bi« jeden Betrachter in einen Irrgarten führten. Man hat sich — verständltcherweis« — mit allen Mitteln gesträubt, die Erinnerung an die Tage von 1V17 zu beleben; mau hat jetzt doch rtngestehrn müssen, daß die Wochenziffer der Versenkungen schon weit Uber den Wettkr«eg»zahlen liegt. Diese» Sin- gestänbnl» ist da» Ende vieler Träumereien an briti- schen Kaminen geworden. Bom Glauben an da» meer beherrschende Albion bat die Straße brr Enttäuschungen nun zur Erkenntnis de» Ozean» al» eine« britischen SchtffSsrtedhofr» geführt, rin schmerzlicher Weg für jede» britische Her» und ein bitterer Abschied von zärtlich gehegten Illusionen. Minister Schmalhans Der Schiffe, die in England« Häfen rlnsahren, werden e» immer weniger, und die Schisse, die noch landen, kommen immer seltener, denn sie müssen wettere Fahrten machen und sie fahren langsamer. Belettzüge, gezwungen, sich nach dem langsamsten Schiss der Schar zu richten, sind keine Anwärter auf da» Blaue van- bx» Ozean», sondern stehen eher vor der Gefahr de» Schneckentempo». Zudem fahren sie au» begreiflichem Respekt vor den U-Booten nie die kürzesten Wege, und im Zeichen von Umweg und Langsamkeit währt die Fahrt über den Atlantik jetzt zwei- und dreifach solange al» im Frieden. Was denn bedeutet, daß ein Schiss tn der Zett, in der eS früher die Route »wischen Uebersee- und Englandhafen zehn mal fuhr, sie hertte nur noch fünfmal oder dreimal befährt, daß bi« Zufuhr bet gleicher SchissSzahl schon halbiert oder gedrittelt ist, wobei jedoch zudem die Zahl der Schiffe stet» sinkt. Die überfüllten Kakaolager an -der Golbküste, die berstenden Fletschhallen am La Plata, die aufgestaprlten Warenmengen tn Neuseeland und Australien, welchen allen die TranSportchance mangelt, sind die eindrucks vollen Wirkungen dieser Lage. Einer Lage, in der der britische ErnährungSminister al» sein Verdienst nicht etwa die Versorgung der Engländer mit Lebensmitteln prie», sondern ihre „Tratnierung mit schmalen Rationen". Minister Schmalhans al» Ernährungs minister — da« ist die drastische Dokumentierung der deutschen Erfolge. Da» ist dle Lage einer belagerten Festung, und auch die Worte des Ernährungsministers finden ihre Ahnen tn den Sähen, die in belagerten Festungen gesprochen wurden. Wer die» erkannt hat, wir- all« englisch« Aktionen «nd alle britische Aktivität dteser Wochen tn ihrem wahren Charafter erkennen, AuSsall eine» Belagerten zu sein. Oer Ausfall ln Aegypten Auch der englische Vorstoß tn Aegypten ist nicht anderes. Da» Geographische, bi« Distanz zwischen Themse und Nil, darf nicht über da» psychologische, bie innere Gemeinsamkeit der Lage auf der Insel und tn Aegypten, Hinwegtäuschen. Da» Kennzeichen jedes Aus falles ist da» Streben, sich tn furchtbarer Umklamme rung Lust zu machen, und dies ist auch der Sinn der Aktion des General» Wavell. Seit Monaten schon ist tn England bie leidenfchastltche Klage nicht verstummt, daß englische Truppen, die man bringend tn der Heimat benötige, Ui Aegypten gefesselt seien, und im Unter- hau» warb tn der düstere» Debatte über die wachsende U-Boot-Gefahr offen ausgesprochen, baß der Einsatz der englischen Mittelmeergeschwader im Atlantik unbedingte Notwendigkeit set. Nichts kann deutlicher die überragende Bedeutung des italienischen Einsatzes tn diesem Kriege bartun al» btese Stoßseufzer aus britischem Munde. Di« Bindung starker englischer Divisionen, Geschwader und Lusteinhetten, bie Chur chill» Strategen Letß für die Heimat- und die Atlantik front ersehnen, in Nahost bedeutet allein schon «inen entscheidenden Beitrag zum Steg der Achse. St« ist so unerträglich für die englisch« Kriegführung geworden, baß sie setzt mit allen ihren Kräften gegen diese Fesseln angrranni ist — ohne st« zu brechen, ohne sie jemals brechen zu können. St« hat sogar zunächst de« für ihre Totaloperation fo lähmenden Einsatz tn Nahost noch verstärken müssen. Man hat tn London inmitten verzweifelter Schrei« nach Schiffen für di« L«b«n»mittrltran»portr kostbar« Durchführung des Dreimächtepaktes Gemischte Kommissionen beginnen Ihre Tätiglelt X Berlin, 21. Dezember I» dem Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Hielten «nd Japan ist die Bildung gemischter technischer lenmisflonen vorgesehen, die die Ausgabe Haden, den jftkt zur Durchsührung zu bringen. Dl« drei Regteruugen Haden sich darüber geeinigt, i» den drei Hauptstädten je ein« politische General« knmissio« sowie je «tue militärische «nd «ine wirt« ihestliche Kommission zu bilden. Nachdem die gemein« Keren Vorarbeiten abgeschlossen find, werden diese kenmisfione« nunmehr ihre Tätigkeit ausnehmen. AckstcknZoffktbmetnd-oaeetNschl.rrr-ett»-« monatk.2.—SM. p - ^a, «VL PF Anzeszeaprelser Snmdprttsi blelldaMgeiwa-Zttl« tmAnr«ke«at»tt KStpf» L—IM letuschlleßl. »1^8 Npf. p»ß»«sahrni) HItriu Z8 N»s. Leftetlgeld. tzSHsn M^ckHOHnnWDckn^ OHtzHnH »KSnHßtzHEOSßcktz Strllen-esuch« und pttva« Famlljenaiytt-m 11 Npf„ dl«70«-» brrin m»<ZeN« <m A^u>N.1.-.SM.gr«iidanbs»ndun,:2nI«dI»N»».,«ueianb1.-NM.«»«ch«a«. GDtzGG «A^CssGVC- tz V Tsntzv ^vstzVCssvB GP- DtzhtzAhhntz 1,10RM. Nachlaß nach MalstaffN I »lxr Men,mfiass«t n. Ärttj-edahe «x» «annto^aveoab« In «rnS-O-wdeo und außerhalb » Rot. Nr glfferanzet«« Z0 Nvt. aneschl. patt», gur Zttl Ist Niutt,enpr«Ulist- Nr. 10 ,0l«» and Schriskleltiw-: Dresden N, Ferdlnandstrahe i« Postanschrift: Dresden «1, Postfach * Fernraf: vrttvette-r Sammelaammer 2Kk0i, rernvette-r 27981 « Telegramme: neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2oso Azcherlan-te Einsendungen an dl» Schrlfileltung ohne Rückporto «erden weder »uröck-esonbt noch aufbewahtt. — Im Jass« höherer Gewalt oder LetttebsstSning haben unsre Sezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt»
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