Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-28
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erfckekirt tSgllch stütz «'/, Uhr. tle-ütlim vnd ErprdUio» Iobauaeigasse 8. APrrchkvntrn drr Kr-arNou: vormittags lO—12 Uhr. Rachmuiog« 5—6 Uyr. >»»»«» »»«»»»« «t,,8»n»in «»noicrw», »acht s« »k »«»«c»,», nicht «rd»»uch. >««,«»«« tze, für »t« nüchftsolgentz» Nummer testlmmteu Inserate au WoAeutaie» bt» 3 Uhr Nachmittag«, au Sonu» uad Festtage» früh bis ',9 Utzr. 3n -rn /ilialrn skr 3ns.-Lnnahmr: Ltt» Klemm. UniversilLr-ftraße 1. Lauts Lösche, Katharlneastr. 83 pari, uns KöalgSplatz 7, «ur bi« '/,3 Uyr. Anzeiger. Organ für Politik, LocalgesWte, Handels- und Ccschastsvcrkehr. Abonnementsprsl» vierteljährlich «V, Mk. ivcl. vrtnqerloba 5 «k.. durch dt» Last bezöge» 6 Mt. Jede einzelne Nummer >0Vk Belegexemplar lv Ps. Gebühren für Extrabrilag«, (in Taqedlott-Format gesät»«! «hue Postveföroeraag 60 Mk. ml« Postoesücderuag 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. »röhere Schriften lau« uus. Vrei-vrrzrlchntß. Tabellarischer ».Ziffer,satz »och höherm Tarif. Kerlamest »n«ee dem Redactioisstrtch die taetpan. geile bOPs, v»- de» Familieanochrtchten die 6geivatle»e geile 40 Ps. Inserate sind sie«» an die Gxpetztttan zu sende». — Rabatt wird »ich« gegeben. Zahlung praounwenivilo oder durch Post- Nachnahme. 301. Montag den 28. October 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Nclliilinlimchling. Montag, de» 28. d. M., loll «nit der Ans. fchültung dr» Schleatziger Wege» begonnen werden. Zn Folge dessen wird dieser Weg zunächst aus der Strecke von der soa. Kaüppelbrücke an der MoltkrstraHe dt» ,«r Alurgreu^e mit Lchleupig vom gedachten Tage ab und nach Herstellung und W.eorrsreigabe de- bc» zeichneten Tbeile- der Stroß-nt-act Mische«» Epietz- «nd Mablmannbrücke für de« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 23. October 1889. Der Rath der Stadt Letpztez. IX. 7203. llr. Georgi. Hennig. Vtlrannlulachung. Degen Umänderung der Wass->le>tu»g-anlagrn wirb . die Ritterstratze auf der Strecke vom Brüht bl« zur Einmündung in die! Eoethestratze vo» Moatag, de« 28. d. Mt», »b bi< zur Beendigung der Arbeiten s r de« gesammte« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 26 October 1889. Der Rath drr Etadt Leipzig. l)r, Georgi. ^ Hennig. veckrrißg-verkauf. Vom städtischen Forstreviere B»rqaue können in diesem Herbst ca. 1200 Bund Fichten-Deckretfig, ö Bund 25 bezogen werden. Änmeldungeu sind an Herrn Neviersörster D'ctze in Forstbau- Burgaue bei Leutzsch zu richten. Leipzig, am 25. October 1889. De» Rath» Forst-Deputation. Mllnntmchling. Hilfsarbeiter, welche nachweislich bereu- mit Ertolg im Veiwaltuiigsdienste, wo» möglich im Polizei, und Steuersache. thäiig geweirn sind und eine gefällige Haatschrilt besitzen, sin e» vorau-sichl-ich sür mehrere Wochen gegen eine Enljchäoi.ung von 2 50 bi« 3 pro Tag bei der unierzeiä nete» Geiue'NSiveiwaliung Besaäiligung. Melsungen habeu u> tec Voi legung d:r Z ugn jje pkisöullch in dem diesige» Gein t»deaniic, Bauer,».Zimmer Nr. 2. zu erfolgen. GoyltS, am 25. October 1889. Der Gemein drvarftand. Singer. Brqk. Vrkanntmachung. Hierdurch bringe» wir zur öffentlichen Kenntniß. daß von dem „Bebauung-plane für da» südlich der Stadt Leipzig gelegen« Areal" neue lilbograph schc Ber- vielsäitigungen anqcfertigt worden und zum Preise von 5 für da- Stück de» unserer Tiefbau-Verwaltung (RatbbauS. 2. Etage, Zimmer Nr. 23) zu haben sind. Leipzig, den 25. October 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 5139. 1)r. Georgi. Wlifch, Ast. Anmeldung zur Wahl von Lirchenoorstrhrrn für die Nicolatgrmeinde. Za Gemäßheit de- tz. 17 der Kirchenvorstand-ordnunH dom 30. März 1868 scheiden mit dem Ende diese- Jahre« die Herren Zustizrath Oehme, Schmiedemeister Bölbig, Zimmermeister Flicke, Kaufmann Keilberg. Geheimer Kirche», ralh I>. Lutharvl, Schuldirektor Thoma- und Postvireclor Lovel au« dem Kirchenvorstanve der Nicolaigemeinde a»S. Infolge dessen hat demnächst durch die Kirchengemrinde eine Neuwahl statlzufindrn. Stimmberechtigt sind nach tz. 8 a. a. O- aste »» der Nicolaigemeinte wehnhasten, selcstständigen, unbefchoilenen, verbeiratheten und unverheiratheien Hausväter evangelisch lutherischen Bekenntnisse-, welche da- 25. Lcben-jahr erfüllt haben und welchen nicht in Folge von Taus» ober Trauver weigerung oder aus anderen Gründen die Stimmbcrcchliguna, und Wählbarkeit entzogen ist. Wer sein Slimmrechl bei der bevorstehenden Walil au- üben will, hat gesetzlicher Vorschrift zusolge sich zunächst mündlich oder schriftlich dazu anzuinclden. Die mündlichen Anmeldungen werten am 28., 28. und 30 Oktober d. I. an jedem dieser Tage Vormittag» von II Uhr bi» Nachmittags 7t Uhr in der Pfarramts« expedition (Nicolatkirchhof A, part.) ent« gegengenvmmen. Bei schriftlichen Anmeldungen, welche während dieser Tage, sowie schon vorher an derselben Stelle abgegeben werden können, ist Vor- und Zuname, Slanv oder Gewerbe. Zahr und Tag der Geburt, sowie Wohnung de« sich An meldenden geiiau anzugeben. Wir fordern die stimmberechtigten Glieder unserer Ge« «einde hierdurch aus, sich an der bevorstehenden Wahl, deren Tag später bekannt gemacht werden wird, zahlreich zu be theiligen, und deshalb die Anmeldung dazu, welche in der an gegebenen Weise längstens biö zum 30. Oktober d- 2., Nach mitlagS 3 Uhr, geschehe» muh, nickt verabläumen zu wollen. Wir bemerken noch, daß in dre Nicolaikirche der östliche und nördliche Thcil der Stadt und Vorstadt eingepfarrt ist und daß folgende Straßen und Strecken zur Parockie geboren Anlonstraße, AugustuSplatz, Bobnhosgäßchen, Balmhosstcaße vcn Nr. l—l2. Blumengasse, Bötlcherg8ßch,n. Brüht vo» Nr. 4l—77 und von Nr. 34—80, An der l Bürgerschule, Carlstraßc, Dolzstraße, Dörrienstraße. Dresdner Straße, Egeistratze, Friedrich List-Straße, g.lixstraße, Gartenslraß-, Gellertüraße, Grorgenstraße, Gerichtsweg. Gcwanvgäßchen, Goetbestraße, Golbhahngäßchen, Grimmaischer Stelniveg, Krimmaischc Straße von Nr. 1 an. Ho-pitalstraße, Bor dem HoSpitalthor, Zuselstraße, Zohannrsplatz, ZohaniieSgasie, ZobanneSthal (östlicher Theil), Köuig-straße, Kreuzstraße. Kupsergäßcken, Kurze Straße, Lange Straße, Lindenstraße Maganngasse, Marienplatz. Marirnstraße, Markt von Älr. 1 bi» 3. An der Milchinsel. Miltrlilraße, stkasckniarkt, Nciimatki, Nicolaikirchhos, Nicolaistraße, Nürnberger Slraße von Nr 1 b>- 35 und von Nr. 2—24. Parkstraße. Pluostraß., Post slraße, Querstraße. Ribensteinplatz, Ranstsch-S Güßchen, Reich-straße, Reudnitz,r Straße, Ritterstrnße, Roßplatz von Nr. lO an, Roßstkaße, Salomonstraß-, Salzgäßchen, Schuh- niachergäßchcn, Schützenstraße, Slcpbanstraße von Nr. l—12 Täubcheiiweg. Tauckaer Sir ße. Tballlraße von 9kr. I —17 und . von Nr 2—12d, Universilät-straße >ii ' nt rgarteu- straße. Leipzig, den 17. Oc'ober 1889. Der Ktrehenvorstand zu St. Nievlnt. Archieiakoiilis 1>r Binkau >. B. Tlenvtllll Degen Reiiiiqung ber ««ememde- und «tande«amt«, lscalitälen bleiben steselb'U Ltensta«. »r« 2S. vrt»9er VS IrS., gelt testen. Standesamil che cheschüste werden an diesem Tage > icr Zeil von 12 bi- I Ui>r Nachmiiiag« erledia« Renstadt bei Leiv»>». 86 Ociober 1889. Le, »etn«tn»e»«rft«n» un» Gtt«»«»»ea«t«. Ltc«»tch. vckannlmchllng. Llcbrrllliolkwitz. Wegen de- Relormatione'rsies wird der auf Don»er-tag, den »1 October o. fallende Lparcaffcntag auf Frrttag, dr» I. N«»r»d«r o.. verlegt. ?luch onsere Zweiggechitiwst.llen Llöttertiz und Orltzscha» werden in der kommenden Wo-ve aa> siatt DnniierStag, am Ficitag wälireud der bekannten Ezpevitious» stunden fiir da- Publicum »e-ffart sein. Liebertwolkwitz, am 2b. October 1889. Kte Sparraste daseldft. Tyck. Leipzig, 28. October. Die erste Etat-berathung im Rcichßtag wird voraussichtlich in drei Tagen. Dien-lag, Mittwoch und Donnerstag dieser Woche beendigt werben. Daran dürste sich in der daraus folgende» Woche unimllelbar die erste B - raihung de- SocialistengeseyeS anschlicßen, welche- ohne Zweisel an eine Eom Mission verwiesen werben wird. * Die „NationalliberaleEorrrspondenz'' schreibt zur Parteilage: Die radikale» Parlelen legen e- bei den bevorstehende» Reich»- toglwahlen lyst matitch daraus au, eine mSglxdst große Beiommistimnienzahl auszobriigen, auch we-n die Zah. der wirklich' errungenen Mandate dadurch »ich« vergröbert wird. Locialdemokraieu und Dentschfreist inige haben schon wiederholt in Parieikundgebungen ihre VesiaiiUUgsgenosten ansgefordrrt. io allen Wahlkreisen, auch wenn nur aus wenige Stimmen zu rechnen und ein praktischer Erfolg ausgeschlossen ist, eig ne Tandidaten aufzustrlleu, um tnr chenosten zu zühtrn und die der Pariei zukallende Stiniiiienzohi zu vermebreo. Ohne Zweisel macht eine große Vesammtstimmenzaul Eindruck, belebt die Zuversicht >o der Partei und gröl, wenn dieZabl der wirklich gewonnenen Mandake damit nicht im richiigen Bei hältiuß stehi, der BehaupNing einen Schein von Berechtigung, daß die Zulammen« etzung de- Reichstags der wirklichen Bollsstimnuwg nichi enispreche, wir wir die» seit den Wahlen von 1887 soitgelltzr geliöit haben Wir können daher nur wnnschen, daß auch unseir Parlcigenosten in Ser Aiijstellung von Candisaien nicht lliistg sind, auch in ivlche» Dahikreiten, wo ein unniltlelbarer prakijicher Eriolg Nicht zu erboste» ist. Selbstverständlich kann sich diese Aussardeiung nicht aus Wahl kreise beziehen, wo von Antang an eine Berstänsigung mii e nrr anderen Pariei über gemeinsame« Borgehra zu Staude kommt -Iber e« giebl Wahlkreise genug, die von vornhkrein tun Ä gnern last ohne jeden Kamps und Widerstand überlassen zu wer den pflegen, obwodl ganz ansehnliche national, und regierungs- sreundlich g.stniite Minderheiten vorhanden sind. Dahin gehören namentlich de meisten Wahlkreise des Lentrums, deren Mehr zahl freilich sehr fest und ichwer angreifbar ist. Immerhin aber ivllien auch in dikscn Wahlkreisen, mehr al« es in den letzirn Jahren geschehen ist, die nationalen Parteien bei den Woble» von ihrem Dänin Zeugniß oblegen. Sie werden in manchen Fällen erstaunt sein Uber die von ihn-n ausgebrschie, v'rhäli>>itz,»äßig große Ltimmenzohl, die sich unchr Umstände» auch r ninal in eine Mehr heit verwandeln kann, jedenfalls aber zur Sammlung und Äus- n'untrrung der Gesinnungsgenossen und zur Vermehrung der Ge- jummistimmenzahl beiträgt. Die Nusrede: E« Hilst ja doch nitus! ist hier duri aus nicht am Platz. Es dleibl immerhin vo.i Wcrih, den Parteigenossen Gelegenheit zur Kundgebung ihrer Gesinnung zu geben, auch wenn aui de» Wahlsieg nicht gerade zu hoffen ist. * Dem „Frankfurter Zourual" wird auS Berlin geschrieben: „Die Besprechungen, die unter den jetzt hier anwesenden national liberalen Neichslagsabgrordnetc» gevslogen worben sind, haben ergeben, daß nur ein verschwindender Bruchiheil der Fraktion«, ge -offen sich genöthigt sieht, aus eine Wiederwahl zu verzichten. Ja den betreffend"» Wahlkreisen wi-d zumeist ein Ersatz uuichwer zu sin >cn sein. Nur in er cm Falle wird dies leider große Schmie, g ke len haben. Oberbürgermeister Dr. Miguel, drr bckannilich schm vor seiner Wadl ,m Jahre 1887 eiklärie, daß er nur sür eine Leiislaturperiode sich verpflichten könne, Hai Parteifreunden gegen, üb r sich dahin cusge'prochrv, daß :te Fiille seiner Berul«gkschasle an der Svche einer großen städtischen Vermal unz, seine Verpslichluag. an den Berathungcn des Herrenhauies haustg tbkilzuiicbmen und die nicht abzuwe,senden Ansorderungen zahlreicher geme.nnsttziger Vereine an seine Mitwirkung sich mchl vereinbaren ließe,, mit der Annahme eines neuen Reichst»,tsmrndal«. Man wird allerdings ver'uchen, diesen Perl,ist von der Partei und dem künftigen Reich- tage abzuwenden, giebt sich aber allzu groß n Hosfiiungen nicht hin Herr von Bennigsen ist erfreulich«,weise in der Lage und bcreii sich wieder ausst-lleu zu lassen." * Die Berliner radikale „volk-zeitung" tritt der Art und W-ise, wie die veutschfreisi»nige Presse zu der Schrisl Gustav Frcytag'S Slellung uimnit, folgen dermaßen entgegen: „Er ist ei» rem sachlich"-, n„defangene- Urlheil, wenn wir sagen, daß die Schilderung Kaiser Fried rich'» durch Freylag'S Feder ceu Eindiuck der Wahrheit au^ un« macht Und wir halten e» nicht sür wohlgetha», wen» ireisiunige Blätter, weil ihnen die- und jene- in Freylag'S Schrisl „ichk paßt, den: Versaffcr sofort Nachreden, daß er sich ,» der Würdigung de- edlen Tcdlen dem Standpuncle des Eartel« nähere. Man darf nicht jeden Trank, der den derben Geschmack der Wahrheit besitzt, sür giftigen Fusel erklären. * Seiten- de- Minister- für Landwirthschast, Domänen ! und Forste» sink jür da- lausende VerwallungSjahr zur ^Hebung der Fisch- und Krebs zu chl in Schlesien > amdastc Brlräqe bewilligt worben. Dieselben sind im Ne gi rung-dezirk BreSlau zur Hebung der KredS,»cht in der Wcice >m Landlreise Brrslau bei» Obersischmeisier der Prcvin, R gierungS- und Bauratb von Münstermann. im Krei e Namilau dem Lanvrath zu Namslau, zur Aulsetzun^ von ! Aalen ia der Bartsch dem Laadralh zu Mililsch, sowt« zur Hebung der Forellenzuckt, zur Beschaffung von Brut in der Land rker Biele der Pilisch-Kunzendorser Fischereigenossenschaft in NUerSdors liberinillell worben. Zm Nezier»ng-bezrk Oppcln solle,, die verlügbar gemachten Mittel baupliächlich zur H-bung der Aal- und Karpfenzucht in der Oder und deren Nebenflüssen Verwendung finden. Vornehmlich soll AalbrrN ci'.,S,cseyl werde», da eine früher schon erfolgte Aus setzung solcher Brut in der Gegend von Krappitz von gutem Erfolge gewesen ist. * Aus Sonneberg wird un- vom 26. October ge» ch-ieben: Zn dem Verhallen der Deutschsreisinnigen treten öfter recht arge Widersprüche zu Tage, wir wir ri« in den letzien Tagen auch von dem Landratd Baum- "ach erfahren Hoden. Derselbe bat bekanntlich im Reichstage auch g-gen da- Unfall, und Znvalivitäl-aeietz gestimmt, wäd- rend er vor einigrn Tagen in der laiidivirihschastiichen Ver» iammlung in Haubisch erklärte, daß de Au-bchn»ng de- Geietze- aus die Laudwirtbschast vo» großem Werth sur den Lantw'rlh sei, er selbst könne am best.n beurlheilen, wie viele Nusälle d m La.idninnn zusioßen könne,,, wenn er seil Zabreri beobachte, wie bäusig da- KreiskraukenhauS in Bettelhocken von landwirihschasilichku Arbeiter» benutzt würde. Unsere Landbewehn'r frage» sich jetzt mit Reckt: .We-Halb stimmt der Landratb gegen ein Gesetz, dessen Nützlichkeit ihm ein- leuchtet und von der er überzeugt ist?" * Zu Lübeck ist. wie schon kurz gemeldet, der Senator l)e. zur. Theobor EurtiuS nach jahrelangem Leiden in einem Alker von 78 Zähren gestorben. Der Dahinqeschiebene war >846 i» den Senat gewählt und wurde am 30. Sevtember 1885 mit Vorbebalt aller Ehreurechle auf sein Ansuchen in den Nuhrstand versetzt. Drei Mal hat er da- Amt de- vorsitzende» Bürgermeister- bekleidet. Um den Handel und een Verkehr Lübeck- hal sich der nunmehr Verstorbene große Verdienste erworben. Schon im Herbst l846 ging vr. zur. Eurtiu» nach Berlin, um sür da- Zustandekommen der Lübeck-Büchener Eisenbahn z» wirken. Er war unter den Senatoren derjenige, welcher die Reise dorthin am Leichtesten machen konnte, obne daß der eigentliche Zweck derselben hervortcal, da sein jüngerer Bruder. Pros.ssor Ernst EurliuS, Erzieher de- preußi'che» Thronsolgcr» war und in einem Besuch bei dem Bruder nicht- Ausfällige- lag. Bo» Berlin reiste er «ach Königswart und wußte dort auch den Fürsten Metternich sür da- Projekt zu interessiren. Seine» Be- mühungen war e- vornehmlich zu danken, baß die Gesandte« sZreußen- u»v Oesterreich- i» Kopenhagen ernste Vorstellungen gege die von Dän- mark al- Besitzer de- Herzogtum» Lauen- bürg den Baue t.'c Eilendahn rntgegengestrllten Schwierig keiten erhoben. Be, Errichtung be- Norddeutschen Bunde« chloß Vr. zur. Eurliu« al« Vertreter Lübeck» die Lübeck- preußische Mnitair-Eonvention ab »nd er hat e« bei dem am 8. August 18V8 erfolgten Eintritt Lübecks in den Zollverein erreicht, daß entgegen der bis dahin befolgten Praxis de« Zollverein« der ganze Ertrag brr Nachsteuer Lübeck überwiesen wurde. Kaiser W lhelm wie auch Kaiser Friedrich baden sich dem nun Tabinseschiedeuen wieverboll sebr buldreich erwiesen. Zum letzte» Mal vertrat vr. zur. Curl u« die alte Hansestadt bei der Tcmbaufeier in Köln am 15. October >880. Al« Senator Eurtius in de-, Ruhrstand trat, veilich ilnn der S-nat in Anerkennung der treue», der Vaterstadt geleist te» Dienste eine große goldene Ebrenbenkmllnze mit der Inschrift Uens merontLß * U-ber kaS Befinden de» Groß Herzog- von Mecklen burg-Schwerin erhallen die .,Mecklenburgischen Nach richten" folgende Mittheilung: „Obwohl nach dem AuSsprncke brS Pres fforS Gerhard der Lungciikatarrl, be« Grogherzogs ich aus dem Wege langsamer Besserung besinöel. so ist unter den jetzigen Tcniperaturverbälliitffe» aus eine voll ständige Beseitigung desselben nicht zu rechnen, vielmehr die Befürchtung eines Rückfall« vorhanden. Professor Gerhard hat keSbald den Rath rrlheilt, der Großherzog möge, sobald da- allgemeine Befinden die Reise gestalte, den gewohnte» Wmterausenlhalt in Cannes aussucken und sich den klima tischen Verhältnissen, die diesen Unfall veranlagten, jo bald wie möglich entziehen." » » » * Zn Beantwortung zweier Interpellationen der Zung- Czrche» im böhmischen Landtage erklärte der Statl- balter Gras Tdun-Hohenstein, er glaube nicht, durch den Hin weis darauf, daß ein Abgeordneter, welcher zugleich Professor sei, die Zoteipellalio» wegen Auslösung de- cz-chischc» aka- demiscbpr L-ssevereinS mitunkerze:chnet hätte, der Unverletzlich keit der Abgeordneten zu nahe getreten zu sein; er bade e« »ur sür seine Pflicht erachtet, an alle Faclorcn zu apellireii, welche berufen seien, die Sludentenschast von Gesetzwidrig leiten abzuhaltcn. Bezüglich de« Borwurs-, daß er dsisc Interpellation in deutscher Sprache beantworte, betone er. daß er de» festen Wille» gezeigt habe, jeder der beiden Landessprachen da« gebührende gleiche Recht zu wahren, er verweise jedoch ans die Geschäftsordnung, der zu Folge er ebenso, wie die Adgeorvurt,», SaS Reckt freier Wahl Ver Landessprache bei de» Verhandlungen auch sür sich i» Anspruch iiebmr. Die Aulmort des Statthalter«, der sich ver czechische» Sprache bediente, wurde seiten- der Zuiig-Ezechen mit Wider spruck, seilen« kcr All-Czechen mit Bestall ausgenommen. " Zm ungarischen Unterhaus« brachte der Ab geordnete Zranvi (extreme L nt-) den Anlrag ein, den Minister für LanSeSverlbcitiguiig F.jervary in Ankiagezustanv zu ver» s-tzen. Zn drr Sitzung vom V November wird derselbe seine» Antrag motiviren. * Zm russischen Krieg-Ministerium wacht sich j'tzt das in diesem Frühjahr mit dem F nanzmimstcr ge schlossen« Abkomme» in angenebmsier Weise durch eine bece»te»ve Erleichterung in der Gelderbcl ung sllblbar. Der „Köl iischen Zrtlnng" wirb darüber geichri.'bei,: B-He- war nanil ch der Etat sür da- KrtegSmlnisterium jährlich festgesetzt Waide», nachdem er zuror der Pia,ung des Finanz- miinfter» uiiterleqen. Letzterer, Herr Wischneg-adsk, deiüiwortite wo er nur ko inte, Kürzungen >m Eint, der ivm ron seinem durch« auS sriedlichen. nur die sinaoziell n Interesse Rußland" im Auge habenden Ltandpuiict ohnehin viel zu doch erfchjeu. Er übte dadurch -inen gewichtige,, Druck a»s den Kr'eg-Ii'tnstter aus, der freie H nd s»r die großartigen Borderntun,en Rußland- in den westlichen Provinzen lüe Fistung-baoikN und Eisenbahnen haben wollte Nach groben «Linolen gelang e- dem Kriegemiu'st r den letztiäheiaen »tat. der döh-r al« alle bisherigen war, duich udrin en. Dom dl ed es dabri n chl. Gen-rol Wmnn»>-ki »ä 'r ns s s z>r,ege- 1877,78 Generoisial-ches nnd B-rtraulrr de- damaligen Tbrousalgers. Hai beim Kaiser doch mebr E,»fl -ß all der Finanzmiu-ster. n,v lo gelang -- ih,n. de» Zar«» zo üderzeugr», daß, da Rußland einmal tn di» Roty- wendigkelt aroßartiger kriegertlcher Rüstungen gesetzt wäre, eine jährliche Feststellung de» kriegsmi itsterlelle, Etat« «m» Unmöglich- le>t sei: eine solche lege die Belürlnisse de- KrlegsmiaisteriumS viel zu offen dar und errege di« Ausn ertsamkeit der Gegner; gerade iiir d-e nächste Zeit ständen gioße Ausgaben bevor, die besser aus- lcklitßlich dem Kriegsmiuister bekannt blieben. Schließlich bat der Kriegsminister, baß ihm die Gelder sür süns Jahre im voraus bewilligt werden sollte», wobei der letzte, ohnehin übermäßig hock bemessene Etat als Grundlage dienen sollte. Zum Verdruß de« Finanzminislers bewilligte der Zar diese« Gesuch, durch welches dem Kiiegsmimsier sür längere Zeit geradezu ungezählte Summe,, ur Veisüguag st h-n, über deren Verwendung er nur dem Zarrn liechc.stchasl obzutegen hat. Doch umfassen diese Summen uur die ogeaanute» Old narien; sür alle außergewöhnlichen Ao-gaben wird Such noch außerdem am den Fiuanzminister inrückgegr ffe». wn B. nach der Obrutschew'schen Leukichrist, nach welcher sofort zunächst 18 Millionen Rubel sür den weiteren Ausbau der urotegische» Poießsebahu bewilligt wurde». Jedensall« ist der ujsisck.e Kr!-gSi»iu>sler >edem aadern europäischen College» gegen über nunmehr in der alleraagenehmsten Lage. * Do» eidgenössische Justiz- und Polizei- Departement hat an sämmtliche Eantonalregierungen ein Kreisschreiben von internationalem Interesse erlassen. Dasselbe verlangt von den Cantonen genaue An gabe» der Zahl der Ausländer, welche >m Laufe be- Jahre« 1888 in den kantonalen Spitälern, Irrenhäusern und sonstigen sfleg'-Auslallen Ausnahme und Verpflegung gesunden baden; wie lauge oie Berpfl-gung gedauert und welches di« Kosten iür den Pflegetag, sowie de« Heimtranlport« armer erkrankter Au-länter waren und wie diel Reise-Unterstützung gewährt worben sei. Endlich will bas Departement auch wissen, wie doch die sä,amtlichen Ausgaben für Verpflegung und Unter» stiitzuug von Ausländern im Jahre 1888 gewesen seien, welche» Staaten die Unterstützte«« angehört hätten, io welcher ,orm und wie viel den Cantonen rückvergütet worden sei, »nd ob gewünscht werde, daß durch Abrechnung unter den Cantonen eine Au-gleichung dieser Kosten staitfinde. Die Veranlassung zu diesem Krei-schrriben gab die in der letzten Juni-Session vom Nalioualralh sür erheblich erklärte Motion, den BundeSralh zur Anordnung einer Untersuchung über die den Cantonen durch internationale Verträge auferlegten Spital- und Unterstützuiig-kosten und insbesondere über die Frage aufzusorvern, ob e» nicht angezeigt wäre, sür diese Ausgaben eine Entschädigung zu gewähren oder sie in billiger Weife zum Gegenstand einer Berlheilung zu mache«. * Da« französische Cabinet beschloß in einem am Sonnabend abgehalleiien Ministerrathe, in seinem Gesammt- bestande vor die neue Kammer zu treten. — Drr Maler Netssonnier wurde zum Großkrruz drr Ehrenlegion ernannt. * Die italienischen Gemeindewähler werdet» oi-men Kurzem m Actio.i trrtrn, da die Erneuerung der Ge meindevertretungen auf Grund des resormirten Gemeinde» und Provinzialwahlsystems vorgenommen werdert <»nuh. Au« vrr letzteren Ursache knüpft sich an den Acl diesmal ein mehr wie alltägliche» Interesse. Da- neue System trifft nämlich auch sür eine angemessene Vertretung der Minderheiten Bor- orge u»d eröffnet ans solche Art den Weg sür mancherlei tederraschunaen. ES ist daher natürlich, baß alle politischen fZarteien bestrebt sind, ibrrn Borlbeil zn wahren; von d:n verschiedensten Seilen werden die Communalwählcr aus die Wichtigkeit de- Acte» ausinerksam gemacht und zur gew.ffe»- daiien Erfüllung ihrer Wahlpflicht gemahnt. Am eifrigsten a-därden sich die Führer der Wahlpropaganda in der Hauptstadt Rom selber, wo sich drei etnslußreichc Par leien, die liberale, rabicale und klerikale, ziemlich glcick- werthig gegenüberslehen. Jedoch sieh! man >n Negierung- kreise» anscheinend einen Sieg de« RadicaliSmuS voraus und hält denselben sür so Wahrscheinlich, daß man schon jetzt auf Mittel sinnt, die unliebsamen Wirkungen desselben sür die Interessen Rom» und Italiens möglichst abzuscliwächen. Zu diesem Behufe plant, wie e« beißt, da- Ministerium sür Rom nickt« geringere- als eine AnSnabmemaßregel. Dieselbe soll angeblich darin b stehen, laß der neugewählle Gemeindcralh alsbald snSpendirt und durch eine Regierung-commission er- etzt würde, welche den Namen „Tiberpräfeckur" sühren soll und sür ihre Verwallungsbandlungen Niemandem al- »ur der Negierung verantwortlich wäre. Aus diese Art wäre des Ministerium sicker. daß die öffenttichen Interessen der Haupt stadt de- Lande- streng i» Gemäßheit der au entscheidender Stelle herrschenden Intentionen verwaltet werden. Ter Plan wirdvo» den nnnisterieUen Prcßorganen ebensoeisrig besürwortet, wie er von de» radikalen nno klerikalen Blatter» angescindet wird. Eine vermittelnde Anschauung will dem Prozect »nr d e Bedeutung einer bullou >l'ez?aj zuerkennen, indem sie aus die Schwi rigkrite» hiiiweist, welche die Eiin'ührung centrali- sirenver Tendenzen bei einem aus seine örtlichen Freiheit«- und SelbstverwaltungStrabitioiien so eisersückligen BolkSschlage wie kcr römische ist, mit sich bringe. Doch dürste dieser Ent wand gerade bei einem SlaalSmanne wenig Beachtung finden, der. wie Eri-pi, sich nie vor „Schwierigkeiten" gesurchict hal, wenn e- die Vertretung vitaler Interessen des italienischen Nationalstaates gilt. Und daß die Eveiitualilät eine- Bunde- zwischen Radikalen und Klerikalen im Gemeinberalhe der nationale» Hauptstadt nicht zu den vom Slantpuncle Eri-pt'S wünschcn-wertken Dinge» gehören kann, liegt auf der Hand, ebenso wie die moralische Besugmtz der Regierung, Zwtschen- sällen rechtzeitig vorzubeugen, welche sie al- den Gang der inneren Politik gesährcenv erachtet. Festfeier ans Anlaß der Erhebung der Dresdner Thierayneischnle zur Hochschule. f Dresden, 26. October. Nachdem von Sr. Majestät dem König wätnend der Festtage des Wettiner Jubiläums die königl. Tdierarzneischule zu Dresden zur königl. Ihierärztlich-n Hochschule erhoben worden war, hatten die Slukirenden der neuen Hochschule beschlossen, aus dies m Anlaß einen F-stcomm-r- zu veraostalle», d r gestern Aaead iu d m festlich g-schl»ückle>i großen Saale de- diesige» itzcwerbehuuies in Anwesenheit zahlreicher geladener Ehrengäste vor sich ging. Len Festsaal schmückten die zwischen üppigen Pflanzengruppc» aus Hoden Pollomenten ovkaeüellieii Büsten Ihrer Maj-slLien des Kaiser- Wilhelm und des Königs Alber», um welche nn Halbkreise die Fadiirn der einzelneu Corporation«» und das Sacularbanner der Hoch ch„le ausgepflaazt waren Da» Piäsibilim ward- gebildet durch die Slukirenden Herren Meviarih, Herbig, Etiehler, Krause, Dehne und Honigmann. Unter den erschienenen Ekrengäst n waren zu bemerken: di: Herr« , Ged. Rar!, vo» Cbarpeniier. G h. R-g erunqSrälhe Sch,rillte, und Vodel, t» V-rtectiing ter königl. Staaisregieruna; ierner als Bertr-ter der Stadt Dresden die Herren Oberbürgermeister llr Stübel und Stadtverordneten Hosrold Damm. Oderregleiungsratb Proseflor Krieg and Kaufmann Welgand, als Vertreter der Unioersität Lelpzl« i- » . k ,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite