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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 05.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190703053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070305
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-05
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isor. .1 r»lO-tsch< Sllchlilche M. 53 6S. Jahrg. pt.ll.ktz. srott»»M em-ltsiä urq vielfach hrit« rvas vannq 7l 81 5ö Telegramm - Ildmfi« WsigmHreffe Vlafewts. «I ^VsbürtA, is 5 Hk. »- !k» iu rsicker b i Hix d«i «Irieti — Arnffprecher I«1 Dretd« Nr 809. -albcheisn. -vis. V«'k, n, Itilie» dlrre pni«> «3M, il- ll«P. vie Wiße». eit, Uetelle,! ,ller», hei», big«» Iißi siese» lledll, dielieii, ßii stOU i»»r Nette,. gerStr. »g. br. ,troll — Z P i« L» -WS igkch. l?Z kckÄ <SS8SM ster Kliakitl. empfiehl' KnsM -IvffemrÄr 8«^' sstr 4 I«I cdem vltrmtr.' RedakttonSschlust r » Uhr Sprechstunde der Redaktion: Ü 6 Uotnwkßs Bon Georg Paupsen. (Nachdruck verboten.) Wenn vor zwei Menschenaltern ein Kaufmann zur Leipziger Messe reiste und dabei allermeist noch gezwungen war, seinen Körper der gelben Postkutsche oder sonst einer Fahrgelegenheit anzuvertrauen, die ihn nicht selten ver schißene Male zum Uebernachten zwang, bevor er sein Ziel erreichte, dann war das beinahe ein Abschied auf Leben und Sterben. Man kann nie wissen, was unterwegs pas siert! Unter dem Motto stand der ganze Reiseplan, da rum blieben vorsichtige Leute am liebsten zu Hause. Dann lvard der Eisenbahnbetrieb allgemein, und heute ist eine Reise innerhalb Europas überhaupt keine besondere Sache mehr, vorausgesetzt, daß man nicht gerade nach Rußland muß, zu dessen speziellen Eigentümlichten bekanntlich die wenig angenehmen nihilistisch-anarchistischen Bekanntschaf ten zählen. Und auch dahin ist der Verkehr ein recht starker! Zuweilen gefällt sich ein grausames Geschick aber doch darin, dem Reise-Uebermut einen kleinen Dämpfer auf zusetzen. Das ist nun wieder einmal in dem beklagenswer ten Unglück geschehen, das Passagiere und Mannschaften des englischen Dampfers „Berlin" betroffen hat. Eine Fahrt von Holland nach England ist so wenig belangreich, daß eine Besorgnis, auf derselben Unfall zu erleiden, bis her Wohl bei keinem Menschen bestanden hat. Und nun ist es doch geschehen! Natürlich kann der furchtbare Sturm, dem das Schiff zum Opfer gefallen ist, von keinem Kapitän vermieden werden, aber es mehren sich schon die Mt »raph iinifieriim. fN»N»e, tssühruvg. iSN-kwM ungen. I'Ldtellf. Zreise.-W M W s»>ß Wiffkischift I,t Rißt. * Residenztheater. Dienstag und Donners tag wird die Operette „Die lustige Witwe" von Franz Le har zum 84. und 85. Male aufgeführt. Mittwoch geht in' Operelten-Abonnement 4. Serie „Papa Schwerenöter" und am Freitag im selben Abonnement, 1. Serie „FrühlingS- luft" in Szene. k lebhafte Ausstellungen an den Fahrzeugen erheben, die den Verkehr auf dieser Linie besorgen. Es wird unverhullt ausgesprochen, daß sie nicht so ganz ge nügten, uni bei schwerem Wetter der See Trotz zu bieten Ueber unsere deutschen Verkehrs-Einrichtungen wird ja nicht gelten Kritik geführt, aber wir merken es erst, was wir Haben, wenn solche Vorkommnisse zu einem Vergleich Herausforderin »ufere -.roße» Schisssgefellfchaften, wie der Norddeutsche Lloyd in Bremen, die Hamburg-Amerika nische Packetfahrtgesellschaft, tun sowohl bezüglich der Ver pflegung, wie der Sicherheit des Publikums das Aeußerste Frankreich steht in dieser Beziehung durchaus nicht auf der deutschen Hohe, und den Engländern ward schon immer nachgesagt day sie das Wort „Verdienst" etwas reichlich groß schreiben. Es^oird bekannt, daß die Beschwerden einer Winter- und Fruhlingsfahrt zwischen England und dem europäischen Kontinent schon längst sehr starke Klagen des Publikums veranlaßt haben, aber berücksichtigt sind^'ie nicht. John Bull ist nicht so leicht aus der Fassuna ae bracht und hat für Proteste anderer Nationen kclum mehr als ein pflegmatisches Achselzucken. Aber wenn Briten sich über andere Völker beklagen, dann wird's groß geschrieben mag es nun zutreffen oder nicht. Und ähnlich wie mit diesen Schiffs-Geschichten ist auch mit der Eisenbahn. Wir nehmen im Inland jeden Zwischenfall, der beim besten Willen sich nicht immer ver hüten läßt, unter die Lupe der allerschärfsten Kritik aber wenn es im Auslande viel, viel arger ist, dann bescheiden wir uns mit dem weisen Spruche, daß das dort so lande«, üblich sei. Bis 1900 waren die Wagen für die Cchnellzüae von Köln nach Paris, die von der französischen Gesellschaft gestellt wurden, oft recht mmmervoll. erst in diesem Aus- A»fera«ekosi.dteS«stp. HetstzeaeSvPl, ne——. R« Neaä«»e1Ie SO Pf. Psr Re «uhvchme vv» «»-eit -eßvmwter Siele >R» Niue O anmite l»e«*i«ea. Die V»H«,»-«bsihr beträgt — durch die Post bezogen: dtertehL-rstch 1 M. 8V Pf. »oatlich so. bet frei« Ltefenwg tn« Haus vierteltet. 2 . L . xmatlich 2s » Rmtz «tfere B e t e »: vierteltet. 1M. — Pf. PR dSHßMs «»»ttich 70. , » . Sie.Sächsische Darfz-ivm- ». «bacmprefie^ iß -» bezieh« d«ch Re käifert. Posimrsiatte«, Reltdbrteftrag« a.Ruch «afere SR«. ! dm - WEWch «Uh. Stbtzt« t» PSRtz, w Schövfeld, soM, t-Eiche »rveRli««, DevtfchNmdä. -chmitta-S. Rrichk Erriziiße. Di- Dresdner Polizei hat acht Ruffen, darunter sechs Studenten, den Ausweifungsbeschf zugestellt wegen deren Betätigung zu Gunsten der Sozialdemokratie bei den lebten Beichstagswahlen. Ter in Eisenach tagende Kongreß der deutschen Fric- densgcsellschaft beschloß, Einladungen ergehen zu lassen für rinen Ende August in München einzuberufenden inter nationalen Friedenskongreß. Durch eine in der Kohlengrube in Holden (Amerika , stattgelxibte Explosion wurden 30 Bergleute getötet. Bis setzt sind vier Leichen und acht Schwerverletzte geborgen. .. - — — — > Eiik Kritik d» FrikdkllsbkdioMM «!l dni Bmdrlmarts. Ein bekannter, mit den Eingeborenen - V er hall n i s s e n a u f s b e st e vertrauter Südwestafrikaner machte einem Mitarbeiter der „Deutschen Warte" folgende Mitteilungen: Nun die amtliche Bekanntmachung der Be dingungen, unter denen die aufständischen Banden der Bondelzwarts mit dem Oberstleutnant von Estorfs und Obersten v. Deimling Frieden geschlossen haben, erfolgt ist, dürfte wohl auch eine Kritik hierüber erlaubt sein. Ich glaube, daß meine Ansicht wohl f a st e i n st i m m i g in der Kolonie gebilligt wird. Meiner Meinung nach hat Leutweins berüchtigter Friede von Kalkfontein hier ein „würdiges" Pendant gefunden. Die Friedensbeding- uni Monlrdurg, w' «r «gl. Lup«nniin<itMm vrerLen U. die W- ZottttrnUnnn Im äir ««»«>»«" ceffdiinv"»"" unä k-« v»dnn. k«'»"- küdl-u ,iff SI«ez»iir, co;»«ilr. Ntlgr»" lür äie vrertei - r ,^,^««11- * B-il»,«», Uiuerholl»»,,»!««- » .Noch s-ir-«d«»d- - - »iltz. » «»">"- Druck -vd «erlag: «lb-au-vuchdruckerei uud Verlag,austaU Hermann »eher S ' Dienstag, den 5. Ntärz 1^07 I ungen geben den Bondelzwarts ^unverbarerweiseo^ Recht, ihrenRäuberhauptma n n brhal- Regierung anerkannten Kapitän ewzusetze . Kopfzahl ten sie im Verhältnis zu ihrer jetzt mehr Vieh, als sie vielleicht vor dem Smarts noch ten! Ferner gewahrt man den Herren Bo ) die Erlaubnis, leihweise Gewehre zur Ausu zu tragen. Auch besonderes Land erhalte! rem eigenen Gebiete gehört. Das alles in großen Eingeborenenaufstandes, der ^eut keinem jeder Beziehung gekostet Hal. g n ^cksts- Zweifel, daß, abgesehen von ledem sonsUg n punkte, eine derartige evidente Bevor; 3- gxbme- rade der Bondelzwarts gegenüber den andere „ r? i e- nen, die sich uns gestellt haben, die h och st e »olonie denheit bei de? einheimischen Bevölkerung der Kolonie erregen muß. Die l geführt. D - — Zeichnung hierfür ist Schwäche. Nur einen Gesichtspunkt gibt es, der für u^ns unwürdigen Frieden entschuldigen ^nute. o »usMichwff--», saß die Herren, °>e «-dmgu''!, n -er einbarie», iich Lurch di- jedes d - u >, » e « >i r « ', » d lies erni - drige» d - n « - uß - r u » «- n > alt - n ReichsIa -I - bce>n,lus,en sich vieiieichl «-ja-ff hab-n: g^nd um Fall ist besser, als die -schände zu erleben, da-, „ das wir so heiß gekämpft haben, ausgeben Freilich für die Eingeborenen der Kolonie -- darub k^ nichts Hinwegtäuschen — bedeutet d m s Li-q Eine Abiindnuna ist ausge,chl°N-m b-ui ch Worii das den Hoitentott-n q-a-bcn wurde, muß >dn-n Mh-ffi-n w-rd-,> Daß iibris-us di- Bondeis chre ,an>t-i lich-n G-Ivcbre abaegeben hab-n, daran wird heute auch de- b'"7^ff°u-ns>-stgeH°7 °- Est-rss »'ch mehr ° ben Wer die Hottentotten kennt, we'ß mit tErcher Sicherheit, daß die besten Gewehre irgendwo i m Landen ergraben liegen, wo sie nötigenfalls leicht wieder hervorgeholt werden können. Der Abschluß des großen, drei Jahre lan^n Krie ges, der dem Vaterlande Tausende seiner besten Sohne und eine halbe Milliarde gekostet hat, 'st nicht wie man es hätte erwarten müssen, ein Friede, aus dem das Deutsche Reich als absoluter Herr im Lande hervorgeht. Es ist vielmehr ein trauriger Pakt, in dem Räuber und MörderihreBedingungengestell t haben. Es ist ein Friede, von dem jeder Hottentotte sagt: „Wi? gesiegt." . Am bedauerlichsten ist es, daß ein großer Teil des deutschen Volkes, dem der gesunde Blick durch die Ge- erreMi muß. Die ,',Schwäche"' ^ wird fühlsduselei der heutigen Zeit getrübt wird, den Siegern den schwarzen hierdurch wieder handgreiflich vor Augen wegen ihrer Milde in diefem Falle fogar noch Lobhymnen . . ^enn Güte kennt er nun einmal nicht, seine Be- singt. Mit solchen Leuten hat auch Leutwe in stets ge rechnet. Sie huldigen ihm auch heute noch. Wir S ü d- westafrikaner können und wollen ihn nach seinen neuesten Auslassungen nicht mehr zu den II n se r e n-r e ch n e n. Die Bttliiisterittkg des Spiritus-Syndikates! Tie Vorbereitungen für die Erneuerung des Syndi kates sind soweit zum Abschluß gebracht, daß der neue Ver trag den Brennern zugestellt und die Werbetätigkeit für dessen Annahme eröffnet wird. Das wichtigste Kennzeichen des neuen Vertrages ist eine beträchtliche Herabsetzung aller vertragsmäßigen La sten des Syndikates. Die Gebühren der Spritfabriken für die Reinigung und Repartierung, wie für ihre sonstigen Leistungen sind durchgehends bedeutend ermäßigt. Nicht stellungsjahr ist es mit Ach und Krach etwas besser gewor den. Und was erleben wir Deutschen nicht alles in Ita lien? Von auch nur ungefährer Pünktlichkeit ist oft we nig zu verspüren, Anschlußversäumnisse und Verspätungen sind mitunter geradezu die Regel. Und die Sauberkeit, oder vielmehr das Gegenteil davon, ist ein Thema, über das ein reiseerfahrener Deutscher so bald nicht zu Ende kommt. Da sind wir anderen Ländern gegenüber gerade zu golden dran. Passiert einmal etwas Großes, wird die Glocke der Beschwerden scharf gerührt, dann klingt von allen Seiten her die Versicherung, es solle nun anders werden. Aber wieder ist es immer unser Deutschland, daß es am gewis senhaftesten mit der Erfüllung dieser Versprechungen meint. Die fremden Eisenbahn-Verwaltungen stehen sich mit den Zeitungen meist recht gut, und z. B. in Frankreich wird über Verkehrs-Rückständigkeiten, die viel ärger sind, wie bei uns, in einem ganzen Jahre nicht so viel kritisiert, wie bei uns in einem Monat. Was wir haben, merken wir eben erst draußen, wenn die Grenzen hinter uns liegen.
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