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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927122001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927122001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-20
- Monat1927-12
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1927
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bin Sparprogramm der WirtschastsverbSnde. Der Relchsregierung die Aufsicht über die Finanzpolitik in Reich. Ländern nnd Gemeinden! Die Slaalsaklion gegen den Wikingbund. - Ungültige Wahlen auch in Mecklenburg-Slrelth. - Kapitän Kolbe beim Reichswehrminister. Keine Etatserhöhnna gegen den Witten -es NeichsslnanMinisters! Berlin. >g. Dez. Der Neichsvcrband der Deutschen In dustrie. der Deutsche Industrie- und Handelslag, der Reichs- verband des Deutsche» Grus;- und Ueberseehandels, svmic vier weitere Spttzenverbände der deutschen Wirtschasi haben im Interesse der svsortigc» Durchführung eines divipro- rammS zur Verbessern»» der sinanzpolilüche» Lage eine undgcbung veröfsentlichi die eine ganze Reihe von Boi- jchiägcn zur Erziel»»» einer grüneren Sparsamkeit ent hält. Es wird duraiis hin»emiesen, dah mir zur Hebung der Lebenshaltung der Bevölkerung eine ständige Entwicklung von Industrie, Handel, Gewerbe nnd Landwirtschaft brauchen. Deshalb müsse alles vermieden werden, was die Kasten der Warenerzeugung erhöhe und dir Bildung neuen Kapitals behindert. Eine einheitliche WirtschastS- nnd Finanzpolitik sei notwendig, um in alle» Teile» des Reiches zu einem ge sunden und nach den Grundsätzen sparsamster Wirtschafts führung geleiteten öffentliche» Finanzwesen zu kommen. Aber eine einheitliche Wirt chaftö- und Finanzpolitik erfordere eine Stärkung der Befugnisse der Reichs» rcgicrung. Die sinanzpolitische Lage des Reiches verlange die sofortige Durchführung eines Rotprograinmö, für das folgende Vor- schlüge zn mache» seien: 1. Das wichtigste Interesse aller finanziellen Mahnahmcn müsse darin bestehen, die Ausgaben von Reich. Ländern und Gemeinden erheblich zu kürzen. L. Dem Ncichösinanzministcr müsse gegenüber dem Reichstage das Recht dcS Einspruchs gegen Erhöhung der Ansätze dcS von der Negierung vorgeleaten EtatSvoranschlageS sowie gegen Beschlüsse mit nachträglichen Mehrausgaben cin- gcränmt werden. ». Die Länder, Gemeinden und GemcindcverbSnde mühten mit sosortigcr Wirkung verpflichtet werden, dem Neichsfinanzministcr ans Anforderung jede notwendige Aus kunft über ihre BermSgenSIagc zu geben. 1. Dem Nrichsfinanzminister müsse unter der Boraus, sctzung, dah der HanShaltplan eines Landes die allgemeine Richtlinie der Finanzpolitik dcS Reiches verletzt, das Recht gewährt werden, gegen die Rorlegung deS Haus» haltplancS in dem Landtag und gegen den Vollzug eines gegenüber dem Voranschlag erhöhten HaashaltplaneS Ein spruch zu erheben. S. Die lei» langem von der Wirtschast gesorderte Ber- waltnngsrcsorm müsse mit gröhter Beschlennignng in Angriff genommen werden. Reben der Durchführung der im Reichstag angenommenen Entschliehnng, jede dritte frei- werdende Stelle nicht zu besetzen, sei eine Anordnung er- sorderlich. dah bis zur Erledigung der VerwaltnngSresorm die Einstellung neuer Anwärter gehemmt wird. 8. Erweiterung der Befugnisse dcS ReichSIpar» k o m m i s i a r s. Wir sind u»S darüber klar, so scblirht die Kundgebung, dah mit unseren Vorschläge» einschneidende Mahnahmen ver bunden sind ES kann nicht verantwortet werden, dah ei» Mangel an finanzieller Mähignng seitens der öffentliche» Gcwalien die Durchführung richtiger Grundsätze unmöglich mache. Die Neichsregierung soll nnd muh die Verantwortung für die sinanzpolitische Führung haben. Die Kikfsmasinahmen für Oflpreufjen. Berlin, lll. Dez. Für die Ostpreuhenhilsöaktion sind ge plant die Ausgabe ncrzinSIicher Pfandbriefe, die Gewährung von Zwisclienkredite» für die Landivirlschaft und ein Sondcr- krcdii für die Gcnosscnichasic». Die bisherigen crststelligen Hnvothcken sollen verbilligt werde», Wechselschnlden nnd zweite Hnpotheken abgelöst werden, lieber den wirtschast- lichen Sachverständigen, den Dstprenhen in die neue Ver waltungsstelle für Ollprenhen beim Reichsmi»isterinm des Innern entsenden soll und siir den da? Recht deS unmittel baren VortraaeS beim Reichskanzler Vorbehalten ist. ist noch keine Entscheidung getroffen. Verschiebung der VSnderbvnferenz? Das „Bcrl. Tagebl." hält cö für durchaus möglich, dah die Konferenz der Ministerpräsidenten, die nach den bisherigen Absichten zum lll. oder 17. Januar einbcrusen werden soll, wegen der schwierigen »nd zeitraubenden Vor arbeiten eine mehrwöchige Verschiebung erleiden wird. Neuer Slurm gegen die Wehrmacht. Der Kamps der Linken gegen die deutsche Wehrmacht und deren Minister, den man nach den Fchlschlägcn des letzten Jahres durch Regiernngssturz nnd Umbildung beendet glau ben konnte, ist mit dem Vorbringen der Wahlrücksichtcn in allen Fragen der inneren Politik allgemach wieder entflammt. Die VersöhnungSopser Dr. Gehlerö. zuletzt ici» schwarz-rot- goldener Flaggcnerlah, haben ihm die Herzen der Demo kraten nnd Sozialdemokraten nicht zurückcrobern können; denn ihre Abneigung ist nicht nur Hak gegen den Minister im besonderen, sondern Wchrseindschast im cillgemeinen. Die Sozialdemokratie spielt wenigstens mit offenen Karten. In einet! kürzlich in Ehemniy abgchaltenen Versammlung, die sich mit der NeichSwehrpvlitik der Partei zu beschäftigen hatte, kam nach csner flammenden Anklagerede deö „Militär-- rescrciilcn" Stückle» »nd nach einem noch radikaleren Referat ZcignerS eine Entschliehnng zur Annahme, in der es heihl: „Die dcnischc Reichswchi ist das wichtigste Instrument dcS deutschen Imperialismus und damit ein Träger der europäischen KriegS- gesahr. Sie ist ein Instrument der Konterrevolution und des Faschismus in Deutschland. Darum schärfster Kamps gegen die Reichswehr mit dem Ziele ihrer völligen Abschaffung!" Danach weih man. was von dicker Seite zu erwarten ist. Die beschönigenden Phrasen, mit denen seincrzeil Löbe seine Aktion zur Revnblikanisicrung der Wehrmacht etngeleitet hat. sind gefallen: das Ziel der Zerschlagung jeder staatlichen Militärmacht in Dcnischland und ihr Ersatz durch die Partciirnppe dcS roten Klassen- kampscs tritt nackt znlage. Versteckter, aber um so gefährlicher ist der Kampf, den in Gefolgschaft der Noten auch die sich bürgerlich nennende Demokratie wieder ausgenommen hat. Seit einigen Wochen tönt anö ihrer Grohpressc ein feindliches Grollen im Zusammenhang mit der Kritik am Wchretat. Mit Vorliebe werden dabei die Vorlagen der Marine auss Korn genommen und ihre Forderungen nach SchiisSbanten als kost spielig »nd im Grunde überflüssig in Bausch nnd Bogen verurteilt. Bezeichnend für diele Tendenz war die Stellung nahme der Bremer Demokraten, die »»ter Berufung ans den „verhängnisvollen AnSgang der Tirpitzschcn Flotienpolitik" erklärten, dah eine solche nach dem Kriege noch viel weniger angebracht Ici. Heule müsse für Deutschland, da eö wirklich gescchtösähigc Linienschisse nicht bauen darf, der Ausbau der Torpedo- »nd Klistenscliifse das Wichtigste sein Richtiges wurde mit Falschem vermengt, um ans jeden Fall Stimmung gegen den Bau des von der Marinclcitnng gesorderte» neuen Panzerkreuzers z» machen. Nnd nachdem der Boden so vor bereitet mar, trat am Sonnabend die preuhikche Regie rung ans die Tribüne deS RcichSratcS und verlangte in offenbarer Unterstütz»«» dieser parteiischen Absichten Strei chung der Mittel. Mit Hilfe seiner links eingestellten Pro- vinzialvcrtrctcr und der NeichSbanncrländcr errang Herr Braun eine schwache Mehrheit und damit einen trau- rigcn Steg gegen Deutschlands Wehrmacht. Dah er nicht endgültige Tatsachen schasst und dah Sachsen wenigstens nicht mit dazu verhalf. Ist ein schwacher Trost, der uns aber nicht abhatten kann, das LtaatSgcsäbrlichc einer solchen Politik mit aller Schärfe zn verurteilen Denn es ist reine Partcipolitik. die hier getrieben wird zn, Fortsetzung des Braunschen Privatkrtegeö gegen das Reich Das geht ganz klar daraus hervor, dah In der Debatte die preuhischcn Antragsteller auf die überzeugenden militärischen Argumente des Ministers überhaupt nicht cingingen, sondern sich hinter fadenscheinige finanzielle Gründe verschanzten und eine staat- lichc Notwendigkeit zu erschüttern suchten wegen einer Summe, die noch nicht einmal ein Tausendstel deö RetchSetatS auSmacht. Die wahren Gründe seiner wehrfeindlichen Demonstralion hat der preuhtschc Ministerpräsident sa a.n Lage vorher tm Landlag gezeigt, als er wieder ohne aunere Veranlassung eine Brandrede gegen die Reichsregiecung liicli. Io aufreizend im Ton. so überheblich in der Sache, dah der innere Zu sammenhang klar in die Angen springt. Man hat sich an die Zwischenfälle dceir» Frokchmänle» kriege» schon so gewöhnt, dah man mit einem Achselzucken auch über den neuen Streich de» Herrn Braun tzinwegleüen könnte wenn nicht eine so ernste deutsche S-bicktaisirage leichtfertig auss Spiel gesetzt würde Unsere kleine Wehr, macht zur Lce ist seit Jahren das Stiefkind der öskentliche« Meinung, sie wird in ihrer Bedeutung nur zu oft verkannt. bin französisches Epionagebüro aufgedeüt. Der Spion in Cannsladl in die Falle gegangen. Eine verdächtige FrancnSpcrson entkomme». Eannstatt. lll. Dez. Am Sonnabend konnte in vannstati ein s r a n z ö s i s ch c r 2 p i o u. der sich vor Monaten an einen RZchöivehrgcsrcitcn herangcmacht. nnd von diesem zum Schein Material erhalten hatte, bei einer Zusammenkunft mit dem Gcsrcilen in einer Wirtschaft vcrhaslet werden Eine mit, beteiligte Frauensperson ist, wie die „Eannstattcr Zeitung" berichtet, entkommen. Durch einen beschlagnahmten Bri s winde die Deckadresse einer in Karlsruhe lebenden Mittelsperson nnd die Adressen von sieben be teiligten Personen in München scstgcsicllt. und der Zusammenhang dieses VorsallcS mit einem schon seit flink Jahren in LudwigSbnrg bestehenden französischen Zentral, büro für Spionage aufgeklärt. Der Verhaftete ist ein Elsässer namens Frank. lW. T. V.s Ein zweiier Fall Saceo-DanzeM. Reu qork, 19. Dez. vier spielt sich angenblicklich eine Prozcst Verhandlung ab, die von einigen Seiten als rin zweiter Fall Sacco nnd Vanzetti an-e eben wird. Eö Handel« sich um zwei italienische Inch, arbeiter namens Eolegcro Earriio nnd Donato Greco, die onlählich einer Faschist cnpara de ans dem TimeSqvarr zwei Fischistcn namens variss n»d Amoroso getötet haben sollen. Beide Angeklagte beteuern ihre völlige Nn» schuld, bekennen sich aber als scharfe Gegner deS falchlsti schen System». .,8 4" verloren? Renyork, lll. Dez. Die Hoffnung, dah irgendein Menschen leben ans der Katastrophe des nntcrgegangcnen amerikanischen U-BoolcS „5 1" gerettet werde» könnte. Ist verschwindend gering. Die sechs im Toroedoranm etngeschlvssenen Menschen, welche sich durch Klopfzeichen mit den Tauchern verständigt babe», werden wahrscheinlich bis zum Abend erstickt sein. Es gibt keine Möalichkcit, den Eingeschlossenen frische Lust zuzu- führen, wie gestern mehrfach in der Presse berichtet wurde. Seit gestern abend wird versucht, das Wasser aus den Lnil- tankS heraiisznorcsten, »m das Boot leichter zu machen. Die N-Boolsvitze sollte dann durch einen Tcküsskran an die Wasser- oberNäche emvorgewnnden werden. Diese HcbungSmcihodc wäre die schnellste. Ihr Erfolg ist aber durchaus unsicher. Meldungen von der ttnglücksstätte besagen, dah infolge dev stlirm Ischen Wetters »nd des hohen Wellenganges sämtliche Operationen bis zum Nachmittan eingestellt werden muhten, so dah den Tauchern heute bestenfalls zwei Stunden bis z»m Anbruch der Dunkelheit verfügbar sind. Es ist da her wahrscheinlich, dah selbst der heroische Wille der Rettiings. Mannschaften, ihren Kameraden Hilfe zu bringen, unter solchen tragischen Umständen scheitern muh. KopllSn Kolbe beim Relchswehrmln'sker. Berlin, lll. Dez. Dem ReichSwckirministcr bat heute vormittag »»> lll Uhr der ans Spanien z»rll 'b-rnsenc Kommandant dcS Kreuzers „Berlin* über den Bckiich dcS Prinzen Heinrich an Bord der „Berlin" Bericht erstattet. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, ist die Be richterstattung des Kapitäns Kolbe beim RrlchSwchrmtnlster lientc »och nicht zum Abichlnh gefommen. Sie wird morgen weitergehen Es liegt deshalb aus der Hand, dah sich darüber »och nichti AbschltchendeS sagen lästt.
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