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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.07.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040703025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904070302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904070302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-03
- Monat1904-07
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An- kündigungc» ani derDnvattette Zeile vo Pig : d,e Livaltige Zeile ani Tert- lcitc so Pia. als Emaciandt Zeile M Pi» In Nummern »ach 8»»n- und kscirrlagcn i wattige Grundreile so Pia. aus Privaticile «o Psg . 2 Wattige Zeile aus Tcrlicite und als (Lingelandl so Pia. Auswärtige Aul- träge nur gegen Aorausbezaklung. Lelegblattcr werden mit Ui Psg. berechnet. fteriilvrcchaulchluk: Amt l Ar. II und Nr. 20S«. rd»t«rr»pl»!«ks Lpxarats »jLjützML km! Nüselie liseli Korilr- 81ra88e I<üknsckei'fL 5ü!ine AutÄZAe allen Atzjslli'!' Neueste Trahtbcrichtc, Hofnachiichleii, Stciiewerhältiiisse in Dresden. Rliffisch-iaoaiiisther Krieg. Dresdner Große ! v»«.. ^.12,«,. VMIllt. Kunstausstellung. Ein ärztlkchcr Sciisatloiisprvzrß. Sonntag, 3. Juli 1W4. Neueste Drahtnreldungei, vom 2. Juli. Zum russisch-japanischen Krieg. Petersburg. Wie Kuropatkin dem Kaiser vom 3». v. M. nieldct, haben die Truppe» der Armee KnrotiS nicht mir den Vormarsch in der Richtung auf Kaitschou und Taschitschao ein- gesteitt, sondern japanische Truppenteile, die aus dem Wege von Cliansa nach Siandiao vorgerückt jvarcn, haben sogar begonnen, nach Chanja aus den nach Siusciu führenden Wegen zurückzugcycn. Das Dorf Aladiaivaisa wird von den rus sischen Truppen besetzt. Auf dem südlichen, über den Tshapanlin- Patz nach Kaitschou führenden Wege ist ein Zurückgehen der Japaner nicht bemerkt worden. In der Umgebung von Seniu- Ischen hat sich russische Kavallerie unter dem Ändrange des Gegners nach Norden zurückgezogen. Im Süden von Kaitschou hoben die Japaner in einer Ausdehnung von 200 Werst ans allen Wegen nach dem Passe starke Feldwachen ausgestellt. Von Föngh- wangtscheng aus ist der Vormarsch der Japaner eingestellt wor den. Auf der Linie Huaishensian-Siiizintin sind die Japaner nach Süden vorgerückt. Kiel. Der Kaiser ist heute stich gegen 8>/e Uhr an Bvtd des „Meteor" nach Travemünde abgescgclt. Berlin. (Priv.-Tcl.j Die vereinigte Schlußsitzung beider Häuser des Landtags findet Montag nachmittag 3V? Uhr statt. — Das Herrenhaus nahm heute das An- sieolungsgesetz an. Jena. Der Psychiater Geheimrat Prof. Tr. Binswangcr wird am 1. Oktober einem Ruf nach Bonn Folge leisten. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Möbeltransporteurs Gros; und des Kutschers Stasforst. die am 26. Februar den Klavierhändler Lichtechtem in Jrankiurl a. M- ermordet und beraubt hatten und am 18. Mai vom dortigen Schwurgericht zum Tode verurteilt worden waren. Thorn. Die .Thorncr Presse" nicldet: Belm gestrigen Schieben verunglückten drei Kiigelsiichcr ans Naedak. Dieselben waren im Besitz von Erlaubmäkarten, hatten aber den Bestim mungen zuwider schon vor Beginn des Schiebens sich vor das Ziel begeben und sich dort nicdcrgeleat in dem Glauben, das; die Geschosse über sie blnwcggehen würden. Sie wurden aber von einer Granate getroffen, wobei ein Mann getötet und ein anderer, sowie eine Frau verletzt wurden. Paris. Im weiteren Verläufe der heutigen Sitzung der Untersuchungskonimission für die Kartäuser-Angelegen heit wurde ein früherer Truppistenmönch Redet vernommen. Er sagte aus. der Prior sei einmal von Kartänsermvnchen besucht worden, die ihn baten, er möge einen Dr. Lonbet. mit dem sic befreundet waren, ui» seine Fürsvrache ersuchen, um die Geneh migung für die Kartäuser durchzuieven. Tic Kartäuser hätten zwei Millionen für wohltätige Zwecke angeboten. Lonbet habe jedoch abgetehnt, sich tns Mittel zu legen. Er bemerkt ferner, die für das Heil der Seelen im Fegefeuer gesammelten Gelder seien für politische Zwecke verwandt worden. Die Kartäuser hätten in ihrem Kloster für einander Vorträge gehalten, deren Themata gelautet haben: ..Lonbet ist eine Null, das Kabinett Waldeck Roustcau ist ein Faß schmutziger Wäsche für die Hölle ustv." Zeuge versichert, dab im Trappistenkloster die Schriftstücke vorhanden seien, die be weisen. dab die Kartäuser tatsächlich zwei Millionen zahlen wollten, und macht sick auch anheischig, diese Schriftstücke zu beschaffen. Nachdem der Zeuge abgetreten war. entspann sich eine erregte Er örterung über den von dem Kommissionsniitgliedc Lervllc gestellten Antrag, dc>b gegen ihn eine Untersuchung wegen Bcrtraucnsmiß- drauch eröffnet werden müsse, sowie über verschiedene andere An träge. darunter namentlich den, dem Justizminister anhcimzustellen. welche Folgen er der Kartänscc-AngclegcnI.elt zu geben für nötig halten werve. Schließlich wurde die cinsnchc Tagesordnung angc- nommcn. Die Konimlision war durch den Ministerpräsidenten Combcs telephonisch verständigt worden, das; der Zeuge in hohem Maße verdächtig sei und seine Aussagen unter ausdrücklichem Vor behalt entaegenzunchmen seien. Paris. Gegen die von der Negierung gestern von der Kammer geforderte Vertagung der Interpellation Ley- gues stimmten außer den Nationalisten. Konselvativen und ge mässigten Republikanern noch 29 discidentc Radikale und ein Mit glied der Union dämocratiaue. Der Deputierte Barthou erklärte, im Hinblick aus den Sturm, den die Mitglieder des ehemaligen Ministeriums Waldeck-Rousseau unternommen haben, und ange sichts des vom Staatsanwalt EolligiileS begangenen »nzweiscl- haslen Fehlers sei eine Mehrheit von 37 Stimmen doppelt erfreu lich. Außerordentlich scharf verurteilt die „Hnmanilü" das Vorgehen Millerands. Seine gestrige Rede sei ein Aiiklagcplädvycr gewesen, welches den Beifall aller derjenigen gesunden habe, welche im Jahre 1902 dieselbe abscheuliche Anllagc gegen das Kabinett Wal- dcck-Rvusscan erhoben hätten. Die rcgierungsseindliche» Blätter meinen hingegen, Eombes brauche nicht ans das Ergebnis stolz zu sein. Er habe seine Ehre in die Wagschnle werfen müssen und trotzdem nur eine ziemlich schwache Mehrheit erhalten. M adrid. Die Depntiertenkammer genehmigte den Gesetz entwurf betreffend die Militärresorm. Konstantin op cl. Tie drei Redifbataillone in Prizrend. welche gegen ihre Zurückbehaltung demonstrierten, haben sich wieder beruhigt und dasTelcgraphenamt verlassen, nachdem sie die Zusicherung erhalten hatten, datz ihre Entlassung in 16 Tagen erfolgen werde. A t h c n. Das Schlachtschiffgeschwnder der Ver einigten Staaten von Nordamerika ist hier cingctrvfseii. Ankarcst. König Carol empfing gestern in Schloß Pelesch in Gegenwart des Prinz-Thronfolgers und des Minister präsidenten Stnrdza, eine Offiziersdcpulation des 2. preußischen Gardedragoncr-Rcgiinents, bestehend aus dem Obersten Bartsch v. Siegsseld, dem Rittmeister v. Jena und dem Leutnant von Lewctzow, welche dem Könige, der seinerzeit dem Regiment an gehört hatte, Photographien der Offiziere des Regiments über reichte. Die Deputation wurde zum Dejeuner im König!. Schlosse zugczogcn. Sie wird drei bis vier Tage in Rumänien ver weilen und auch nach Bukarest kommen. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 2. Juli. —* E m s, 2. Juli. Se. Majestät der K önig erschien gestern nachmittag auf dem Bahnhofe zum Empfang der durchreitenden Nichte Herzogin von Urach mit ihren zwei Töchtern. Im Fürstenzimmer wurde gemeinsam das Frühstück eingenommen. Die Herzogin ist um 1 Uhr nach Hanau wcitergereist. Der König machte nachmittags die gewohnte Ausfahrt und einen Spazier gang. — Die katarrhalischen Erscheinungen, an denen der Monarch lange Zeit litt, sind nnteL dem Gebrauch der Emser Kur wesent lich zurückgegangen j der Kräftezustand lcffsi aber noch zu wünschen übrig und ist Se. Majestät dadurch, besonders auch der vorhandenen neuralgischen Schmerzen wegen, an längerer Bewegung im Freien behindert. —* Wie auswärtige Blätter wissen wollen, ist zwischen König Georg und KaiscrFranz Iosep h für den Herbst eine Zu sammenkunft geplant. Der Ort ist noch unbekannt. —* Die mehrfach erwähnte Reise des Kronprinzen nach Schmccks in der Hohen Tatra erfolgt am Nachmittag des 8. Juli. Ter Kronprinz nimmt daselbst mit seinen Kindern, Prinzen und Prinzessinnen, und größerem Gefolge längeren Aufenthalt. —* Man berichtet ans Wien: Es ist in letzter Zeit stark aus gefallen. das; bei Feierlichkeiten, welchen der Hof beiwohnte, die Erzherzogin Marie Joscsa ohne den Gemahl Erzherzog Otto erschien. Tatsache soll sein, daß Erzherzog Otto sehr krank ist. und nachdem er mehrere Wochen im Augarten-Palais in ärzt licher Behandlung stand, »in viel frische Lust zu schöpfen, tagsüber in einem Rollwagen im Gauen hernmfuhr. er nun nach Rosen- burg tm Kaptal übcrgcsicdelt ist. um dort ganz seiner Gesundheit zu leben. —* Se. Königl. Hoheit der Kronprinz bat Herrn Friedrich August Kögel, Inhaber des Hotels und Restaurants „Stadi Gotha", hier, zu seinem Hoflieferanten ernannt. —* Auf sein Ansuchen ist dem Präsidenten des Landgerichts in Lcipz i g, Herrn Tr. Hagen, mit Rücksicht ans sein Alter Kunst und Wissenschaft. tz* Verkäuse auf der Großen Kunstausstellung Dresden 1901. V. An Aaunrellcn. Pastellen und Zeichnungen wurden verkauft: Alfred Bachmann, München: „Regenschauer", „Nordsee". Pastell. Paul Baum, Berlin: Ansicht von Konstantinopel, farbige Zeichnung. Otto Greincr. Rom: Olivenwald bei Sirmionc. Rötelzeichnuna. Carlos Grcthe. Stutt gart: .Schwesterschiffe", Zeichnung. Walter Hampel. Wien: Bildnis des Walzerkainponfften Jos. Lanner.» farbige Zeichnung. Ludwig v. Hosmonn. Weimar: „Ruhendes Mädchen", farbige Zeichnung. Graf Leopold v. Kalckreuth, Stuttgart; „Arbeiterin mit Kleebündel". Federzeichnung. Eugen Kirchner. München: .HouSecke". Bleistiftzeichnung. Gustav Schönleber. Karlsruhe: „Mühle im Tat", farbige Zeichnung. Franz Skarbina, Berlin: „Aus Karlsbad", Zeichnung. Sascha Schneider, Meißen: „Studie", liegender Knabe, Zeichnung. Hans Lhoma. Karlsruhe: „Kinder kopf". Zeichnung m Rötel und Kreide; ..Hexentanz", Federzeich nung: .Gardasee". Federzeichnung. Paul Croeber, Dresden: „Selbstbildnis". Steindruck. Friedrich König. Wien: „Das schabkumtblatt. Oswald Roux, Wien: „Heimweh", Radierung. William Unger. Wim: „Nack dem Gewitter", Radierung: „Hof in Lowrana". Radierung. — An Bildwerken wurden verkauft!: Fritz Christ, München: .Die Perle", Statuette in versilberter Bronze. Joseph Pallenbera. Berlin: .Löwengruppe". Bronze. Robert Poetzelberger. Stuttgart: .Erwachen", Bronzegruppe. Karl Koepping, Berlin ^knieende nackte Figur'. Radierung. Oskar Blumenthal hat ein neue s „abeudsüllendeS" Stück vollendet, eine Komödie in gereimten Versen. Wie bei dtelrr Gelegenheit erwähnt sei, ist in der sechsjährigen Zeit der Leitung dv» Lesstnatbesters durch Herrn Reumann-Hofer der Autor Blumentbal 535 Mal anfgeführt worden, d. h. an jedem vierten Abend. Daher der Name Lessingtheater! Dte Pariser Opsra-Comique wird als erste Novität der nächsten Saison . D aSk ö n i g li ch e K i n d " von Alfred Bruncau mit dem Libretto von Emile Zola in Szene gehen lassen. ck* Gemäß einem unlängst gefaßten Beschlüsse im englischen Unterhause müssen die Eigentümer anständischer Kompo sitionen diese in England innerhalb 12 Monaten nach deren Erscheinen amtlich registrieren lassen, wenn de» Eigentümern die Möglichkeit strafrechtlicher Verfolgung von Verletzungen des Autorenrechts offen bleiben soll. Große Kmistausftellunl, Dresden 1804. (Via) Plastik (München). Durstiger wird schon die künstlerische Ernte bei den Arbeiten der Münchner Plastik, die diesmal trotz ihrer numerischen Stärke nicht allzu viel wirklich Bedeutendes ge liefert hat, das für Dresden etwa als ein lünstlcriiches Ereignis zu gelten hätte. Hermann Hahns bereits durch „Tag" und Woche" gegangene Weimaraner Liszt-Statue dürfte mit den ebenfalls nur als Gipsmodelle den Kreis-Brunnen slankiercnden Figuren von der Münchner Prinz-Regenten-Brücke. die als kraft volle Männergcstalt mit Gerstenbündel und traubensvendcndes Weib das bierehrliche Altbayern und die weinsröhliche Rheinvsalz leicht verständlich repräsentieren, der recht individualistische» Por trätbüste des großen Philologen Eduard Wölfflin und etlichen Studicnsachcn hier noch an erster Stelle zu nennen sein. Ihm mag sich Paul PeterichS in schwarzem Marmor wirkungsvoll ausaesührte Gruppe der grausen Kolcherin mit ihrem sich ängstlich ansmmiegenden Knäblein anreihen. In der gleichfalls lebensgroßen Bronzestatue eines römischen Knaben stimmen dte weichlichen Ge sichtszüge trefflich zu der schloffen Haltung, wenngleich beides wohl nicht nach jedermanns Geschmack ist. Adolf Bermanns rötlicher Kopf eine- alten Toren fällt durch seine gelungene realistische Bebandlung auf; des gleichen Vorzugs darf sich Her mann Längs Faunenstatuette rühmen, während Hans Sautters in Holz ausgesichiter Rübezahl schon bedenklich die Grenzen des Grotesk-Karikierten streift. Dem xsniun Imst entsprechend geweiht erscheint Emst Pfeifers Aufsatz vom Altenburger Skatbmnnen mit seine» in lebhaftem Streite sich zankenden vier Wenzeln. Fritz Behn und Josef Floßniann haben im Bereiche der Porträt- Plastik beide die gut ausgesübrten Doppelbüsten ihrer Eltern aus- estellt, der letztere in sinnvoller Verwendung als Grabmonument, "ehns eu kaes behandeltes Goetherclief korrespondiert trefflich mit , Pb ge > B die Versetzung in dcn Ruhestand vom 1. Oktober aö gewährt worden. - * Für das 19. Armeekorps sollte, da der Truppen übungsplatz Zeithain für zwei Armeekorps nicht zureicht, in der Gegend von Bel gern ein neuer Truppenübungsplatz ge schaffen werden, der zum Teil auch in de» preußischen Kreis Torgau binüvcrgegrist'en haben würde. Die Voranschläge über dcn Arealcrwerb »sw. haben jedoch, nach dem „Lcipz. Tageb!.", die Notwendigkeit einer Summe von etwa 30 Millionen Mar? ergeben, welche Bewilligung vom Reichstage keinesfalls zu er warten ist. Deshalb hat man sich entschlossen, den Versuch z:r machen, dcn Trupvenübungsplatz Zcithain durch Zukäufe ent sprechend ;n vergrößern. Gegenwärtig finde» in Zeithain die nötigen Vermessungen stall. Tic Fluren der Dörfer Jacobsthal und Lichtcnsce dürsten für die geplante Vergrößerung ganz oder zum Teil in Frage kommen. Die Kosten dieser Vergrößerung oürstcn ans ctiva 8 Millionen Mark zu veranschlagen sein. —* Tie von uns in der Nummer vom 29. Juni im Wort laut wicdcrgcgcbene Zuschrift aes hicsiaen Allgemeinen Miet- betvohnervcrcins, in welcher die Stcucrverhält nisse Dresdens in sehr scharfer Form beleuchtet werden, nno der von »ns gemachte Zuiatz, der ln einer eindringlichen Mahnung an Rat und Stadtverordnete, ans größte Sparsamkeit und Zurück haltung bcoacht zu sein, gipfelte, haben Herrn Oberbürger meister Beutler in der letzten Stadtocrordnetensitzung Ver anlassung gegeben, die einschlagendcn Verhältnisse darzulcgen. Wir geben, angesichts der Wichtigkeit der Angelegenheit, die Rede des Herrn Oberbürgermeisters hier nochmals ausführlich wieder: „Meine hochgeehrten Herren! ^ Aus der heutigen Tagesord nung steht ii. a. der endgültige Abschluß des Houshaltplans. Sie haben jedenfalls in letzter Zeit vielfach über die Finanz- und Steuerpolitik der Stadtgcmeinde diskutieren und vielleicht da und dort auch lebhaften Tadel aussprechcn hören: und Sie haben wohl vor allen Dingen in dcn letzten Tagen die Zuschrift ge lesen, welche der hiesige Mictbcwohncrvcrein an eine hiesige namhafte Zeitung gerichtet, und de» Artikel, den diese Zeitung daran anschließend veröffentlicht bat. Ich halte die Angelegen heit für jo wichtig, bei dem Ansehen dieses Blattes, bei seiner großen Verbreitung und bei der Kritik, die an der gesamten städtischen Verwaltung geübt worden ist, daß ich glaube, die städtischen Kollegien dürjen nicht ohne weiteres daran vorüber- aehen. Meine hochverehrten Herren! Es ist in der Zuschrift des Mietbcwohucr-Vcreins gesagt: „Die in diesem Jahre er folgte bedeutende Erhöhung der städtijchen Einkommensteuer müsse in die richtige Beleuchtung gestellt werden." Diese richtige Beleuchtung beginnt mit dem Satze: In dem diesjährigen Haus haltplan waren bedeutende Mehriorderungen, 'besonders, für das Schulwesen der cingemeindeten Vororte eingestellt, und die Stadt verordneten waren vor die Alternative gestellt, entweder die Einkommensteuer oder die Grundsteuer erhöhen zu müssen. Man entschied sich für Erhöhung der Einkommensteuer, während unsere Grundsteuer im Vergleich zu anderen Städten als eine außer ordentlich niedrige bezeichnet werden kann. Hier ist zunächst, meine hochgeehrten Herren, richtig zu stellen, daß in dem Etat der Schulgemeinde für 1901 Mchrfordcrnngcn überhaupt im Gesamtbeträge von nur 14t 336 Mk. enthalten sind, ein Betrag, der nur iingcsäbr 2 Prozent des Einkommen-Solls ausmacht, und daß dieser Mehrbetrag hcrbeiaesührt worden ist durch das lausende regelmässige Wachstum unseres Uscntlichcn Schulwesens, daß die Schulgemeinde allein in einem Jahre — zu Ostern dieses Jahres — 61 Lehrer mehr hat anstcllcn müssen, um die Schüler in Gemäßheit unserer Schulorganisation entsprechend zu ver sorge». Es ist der Mehrbedarf an Schnlanlaacn vielmehr ledig lich durch eine andere Einstellung der Dcckungsmittel oder, richtiger gesagt, durch eine andere Gcstaltuna der Tccknngs- mittel herbeigesülirt worden. Meine Herren! Wir haben früher in der Regel 38 bczw. 10 Prozent Schnlanlagcn erhoben. In den letzten Jahren haben wir diese Anlagen erhoben, obwohl, wenn wir keine Betriebsmittel gehabt hätten, die der Schulgemeinde zur freien Verfügung standen, bereits seit mehreren Jahren eine Er höhung hätte cintrctcn müssen. Es ist affo Sache der städtischen Kollegien gewesen, darüber zu befinden, ob wir in den Jahren 1901, 1902, 1903 bereits eine Stcucrcrhöynng für die Schul gemeinde beschließen wollten, also in den Jahren der ticsstcn wirt- Franz Stucks bekanntem Becthnvenkops: auch sollen des erstercn hübsche Prosilbildnisse aus den Bronzeplakclten im Kabinett 62 nicht unerwähnt bleiben. Wie Bchn bat auch Eduard Beurer dcn Faust-Dichter in jüngeren Jahren dargejtellt: die treffliche, versilberte Bronzestatilctte findet sich im Kabinett 35. Theodor v. Gosens sitzender und vom Gänsekiel poetische Inspiration heischender Heinrich Heine entspricht nickt ganz den Erwartungen, die man an oen Schöpfer des .Geigenspielers" — in der Berliner Nationalgalcrie — stellen konnte. Fesselt Johannes Seilers Halbbnsle des Bürgermeisters Ehr. v. Seiler durch lebensvolle Darstellung des jovial dreinschanenden, des Genusses einer Havanna sich erfreuenden alten Herrn, so vermag Josef Hintersehcrs Rcliefkopf seiner verstorbene» Mutter durch die wundervolle Wieder gabe des TodeSlchlases eine ergreifende Wirkung auszulösen. Beachtung verdienen auch desselben Künstlers Bronzestatuctten. denen neben praktischer Verwendbarkeit als Beleuchtungs- und Kartenträgcr auch bedeutende künstlerische Qualitäten eigen sind, wenn auch die Wirkung des durch das rötlich opalisierende Glas auf Kopf und Brust des jugendlichen Schalcnträgcrs fallenden Lichtes etwas raffiniert auSgcdacht nnmutet. hieben ihren litera rischen Rnhmeskränzcn scheint Emmy v. Egidy. die Tochter des bekannten Ethikers Moritz v. Egidy, auch in der bildenden Kunst nach Lorbeeren zu streben. Leider gestattet die etwas sehr in der Skizze stecken gebliebene gipserne Bildnisstatuctte ihrer lesenden Mutier, die man hier von ihr sieht, noch keine begründete Prog nose für die plastische Befähigung der jungen Dame. Fritz Christ. Ludwig Daslo und Karl Ebbinghaus sind lediglich mit diversen guten Bronzestatuetten beiderlei Geschlechts vertreten, und OSkar Aurichs .Lummer Junge von Meißen" hat bereits im Dresdner Albertinum eine verdiente Altersversorgung gefunden. Gleich dem älteren Heinrich Zügel bat sich auch Walter Zügel der „Viecheret" zngcwandt, nur daß er statt des Pinsels zum Modellicrholz gegriffen hat. Beachtenswerte Proben seines starken Talentes finde» sich in einer stattlichen Kollektion des Kabinetts 67 und haben erfreulicherweise bei kauflustigen Knnstsrcnnden schon lebhaften Anklang gefunden. Auch Ludwig Bacatbos kämp fende Hirsche bedeuten eine lebhaft bewegte und künstlerisch em pfundene Gruppe. Als dekorative Gartenfiguren sind noch die Gipsmodelle von Heinrich Düll und Georg Pez old indem Kaffeenarten von Kreis zu nennen. —L
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