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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 25.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193107256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310725
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-25
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Schönburger Tugeblutt Wäsch'' m. 171 Sonnabend, de» 25. Jnll 1931 Die Londoner Konferenz mit schönen französische Bereitschaft zur Mitarbeit an der Erörterung H Sevilla ist der Kriegszustand verhängt worden. h'Won ist zufrieden mit dem AuSgaug der Lou- Konferenz. geeignet, einen brutalen Strich durch die bescheidenen Hoff nungen zu machen, mit denen die Freunde der Abrüstung, mit denen insbesondere Deutschland auf die Vorbereitungen für die Genfer Konferenz blickte. Frankreich macht in diesem Dokument jede Verminderung seiner eigenen Rüstung ab hängig von der völligen Wehrlosigkeit der bereits abge rüsteten Völker. Und da man mit positiven Gründen nicht durchkommt, greift man getrost immer wieder auf di« von aller Welt zum Ueberdruß gehörte Behauptung von dem gefährlichken deutschen Nachbarn zurück und erstickt in Phrasen und Unwahrhaftigkeiten alles das, was ein solches Memorandum eigentlich an positiven Angaben über Rü stungsstand, Rüstungsausgaben, Ansätze zur Verminderung dieser Posten und dergleichen praktisch zur Vorbereitung der Genfer Konferenz verwertbarem Material enthalten sollte. Das Völkerbundssekretariat kann mit der französischen Denkschrift für diese Zwecke wenig anfangen. Die euro päische Politik aber sollte sie sehr genau zur Kenntnis neh men und die Erwartungen, mit denen sie der Genfer inter nationalen Abrüstungskonferenz entgegensieht, danach ab stimmen. Schon die erste Bekanntgabe über die Absicht der Regie rung, Auslandsreisen mit einer besonderen Gebühr zu be legen, hat in allen Kreisen der Bevölkerung große Erregung hervorgerufen. Fällt doch diese Maßnahme mitten in die in diesen Zeiten ohnehin mit kärglichen Freuden gesegnete Urlaubszeit. Aber man hatte gehofft, daß wenigstens die typischsten Reisegebiete des deutschen Mittelstandes durch entsprechende Ausnahmebestimmungen geschont werden, wo bei besonders an Oesterreich zu denken ist. Nichts davon. Abgesehen von dem Wirrwarr, daß keine Amtsstelle weiß, wer nun eigentlich zuständig ist, wird nun auch noch be kannt, daß Hoffnungen auf nachträgliche Milderungen meist trügerisch sind, da die geringfügigen Erleichterungen den Bedürfnissen der Wirtschaft aber auch in keiner Form ent sprechen. Und warum? Man begründet die 100-RM-Gebühr damit, daß eine Sicherungsmauer gegen die Kapitalflucht errichtet werden mußte. Wenn man die Grenze nach Oester reich öffne, so sei damit ein Loch in diese Sicherungsmauer geschlagen. Wer will glauben, daß wirkliche Kapitalflüch tige sich durch 100-RM-Gebühren schrecken ließen? Aus Wien kommt auch schon das entsprechende Echo. Der Lan deshauptmann von Tirol ist bereits nach Wien abgereist, um bei der Wiener Regierung eine entsprechende Protestaktion usM I iaervck er SY« msM 'Waldenburg, 24. Juli 1931. v^bsj wenn man nicht allzu große Hoffnungen auf die Konferenz gesetzt hat, so wird man doch von dem Ks^s, lediglich eine kümmerliche Zwischenlösung d Rof mg N uch einig' Ne" ich E'I sonst mit" Deutschland Europa oer- '°?reitet. So gesehen ist London zum entscheiden- -rb-rK Pinns r W' Krone- . Fron' schwell schweb 9,31. st Ns Preiss konM i neu'' rlin . -j, «»F 54. Jahrgang. juli. ,6-M i HasZ nehl iesenW tg. s,-» _ 12^ Ar 7 ten.p^ -talw" Rogg >1-^' Sge'E -E aerAi. «tz. M-lÄ 1-13^ sh,? Ausstieg des LnsUchiffes „Gras Zeppelin" sand ; vormittag sta t. -^ ungarische Nationalbank hat den Diskontsatz von z' Prozent erhöht. Puckiugham-Palaft fand gestern eine Garten-Tee- d» Katt, an IttMO Personen tellnahmen. M von England hat den Diskontsatz von 2,5 Prozent erhöht. Texttlarbetterftretk in Nordsrankreich geht seinem m NMgesandt« 10 R.-Pfg^ Nachwris«- j7vff«tmgtbahr 20 R.-Pfg, Rabatt nach ^»Schwieriger Sa- (Tabelüa) mtt Aufschlag. den Faktor für die nächste Zukunft Deutschlands uno Europas geworden. Dies« Konferenz bietet die Brücke zu einer neuer Zeit des Wiederaufbaues. Die deutsche Finanznot ist noch immer das Lieblings thema der polnischen Presse, das mit viel Schadenfreude behandelt wird. So stellte eines der offiziösen Blätter fest: „Der stabile Zloty wurde von der dahinschwindenden Mar! mit dem segenspendenden Stacheldraht des Zollkrieges ab gegrenzt." Diese Feststellung läßt der rechten Opposition keine Ruhe. Sie ist empört, daß die Regierungspresse den Zollkrieg, den doch di« Pilsudski-Regierung bei ihrem An tritt als Erbe des nationaldemokratischen Regimes vorge funden hätte, als ihr eigenes Verdienst sich anrechnen wolle Also jetzt weiß es die deutsche Oeffentlichkeit: Nicht Deutsch land hat den Zollkrieg begonnen, wie bisher die polnisch, Presse stets behauptete, sondern die Polen taten es selbst um den Zloty von der Mark unabhängig zu machen. Das Völkerbunbssekretariat hat das französische Memo randum veröffentlicht, das zur Abrüstungsfrage grundsätzlich Stellung nimmt, und wenn wohl auch niemand von dieser Kundgebung eine Erleichterung des Abrüstungsproblems er wartet hatte, so darf man doch wohl ohne Uebertreibung sagen, daß die französische Stellungnahme für alle ehrlichen Verfechter der Erkenntnis, daß allein der Weg der allge meinen Rüstungsbeschränkung zur Sicherung des Friedens und zur Gesundung Europas führen kann, eine bittere Ent täuschung bedeutet. Eine so brutale Offenbarung des fran zösischen Willens, nicht nur nicht abzurüsten, sondern grund sätzlich jede Verpflichtung, ja jede Bereitschaft dazu direkt zu verneinen, hatte man denn doch nicht vorausgesehen, sondern eine Verlautbarung erwartet, die gewiß verklausu liert und vorsichtig, aber unter Berücksichtigung der inter nationalen Stimmung doch wenigstens grundsätzlich die , der Abrüstungsmöglichkeiten ausgedrückt und es der Zu- I kunft überlassen hätte, den französischen Standpunkt zu wahren. So wie dieses Memorandum sich darstellt, ist es enttäuscht sein. Erzielt wurde zunächst einmal ein »V, Konsortium, d. h. eine Verpflichtung der inter- . Vankwelt, Kredite aus Deutschland nicht mehr Akz^Mehen. Außerdem wurde der bisher gewährte Xx Rediskontkredit um weitere drei Monate ver- Nm" man nun bedenkt, daß zunächst Ziffern von Milliarden RM genannt worden waren, die zur ^Ellung einer normalen Wirtschaftslage in rV benötigt werden, daß dann nachher als Mindest- "on 1,5 Milliarden RM die Rede war, so muß man den noch geringeren Erfolg lediglich die Rück- „V französischen Delegation bewirkt hat, die eine kV^ung des politischen Verhältnisses als noch nicht AM betrachtet. Man glaubt immer noch in Paris, ? Regelung der Finanzfrage von politischen Mo- " abhängig machen zu müssen. London bringt also, leAAt, nur eine Zwischenlösung. Nichts lag näher, als »^/.Anregung zu geben, daß hervorragende Sachver- r Weltwirtschaft nun einmal in Deutschland selbst 1?- Wirtschaft den Puls fühlen, um objektiv fest- s, ji, °b diese Zwischenlösung von London ausreicht, .„ejss? ^i,Z^dicht für das auf der Londoner Konferenz ge- die Wiedergewinnung und Sicherung der finan- »dio Ä A d^billtät in Deutschland, von der das Schicksal nicht für l^AAMschen, sondern auch der europäischen Gesamt- Ms, hängig ist und die heut« bereits auch ihre Wir- f Europa hinaus spürbar macht. Wir werden nächsten Wochen hervorragende Weltwirtschaft- *nd sehen, und ihr Urteil, ihr Gutachten wird für die Entscheidungen bilden, zu denen man cers^A den Mut gefunden hat. Alles in allem Nis, dgz der Hoffnung aus eine Wiedergesunduno OJiibA nimmt. Ein Ergebnis, das die Regelung" Worten beendet. einzuleiten. Auch aus der Schweiz werden gleiche Schritte angekündigt. Man muh wünschen, daß an verantwortlicher Stelle sehr rasch die Einsicht durchdringt, daß das Recht der Regierung, diese Verordnung vorzeitig aufzuheben, geradezu eine Pflicht geworden ist. Brüning über das Ergebnis. „Eine Zwischenlösung, aber Vorbereitung für Dauerlösung." London, 24. Julr. Bei der Beurteilung der vom Foreign Office aus gegebenen amtlichen Mitteilung legte Reichskanzler Dr. Brüning zunächst einmal Wert auf den ersten Paragraphen dieses Schriftstückes. Er betonte, hiermit habe die Konferenz, ausdrücklich anerkannt, daß die Kapitalzurückziehungen aus Deutschland in erster Linie auf das Ausland zurückzuführen seien und daß Deutschlands Staatshaushalt und Wirtschaft. in Ordnung gebracht wären, nachdem der Hooverplan dieses möglich gemacht habe. Oie Zwischenlösung. Die Londoner Konferenz habe nur eine Zwischenlösung gebracht. Er habe eigentlich auch von vornherein nichts anderes erwartet, nachdem man sich über die Schwierig, keilen, die der Aufnahme einer internationalen langfristigen Anleihe entgegenstehen, klar geworden sei. Finanziell sei sie nicht zu erzielen gewesen. Die Verfassung Amerikas erlaube eine Garantie seitens der Regierung nicht. Der Londoner Kapitalmarkt befände sich zurzeit nicht in der gewünschten Verfassung. Auch be reite ein Einvernehmen zwischen Amerika und England einerseits und Frankreich andererseits Schwierigkeiten. Die deutschen Bemühungen hätten sich daher von vornherein eigentlich lediglich auf die Verlängerung des 1OO-Millionen- Dollar-Rediskontkredites und das Anhalten der ausländi schen Kreditzurückziehungen beschränkt. Brüning wies hier bei besonders auf den Einfluß hin, den die amerikanische Stellungnahme auf die günstige Lösung dieser beiden Fra gen ausgeübt habe. Oer Eindruck der deutschen Industriegarantie. Die Konferenz sei besonders stark von der deutschen Jndustriegarantie beeindruckt gewesen, und anscheinend böte diese die geeigneten Unterlagen für eine zukünftige Kreditaktion, die dann nicht unmittelbar an das Reich, sondern wahrscheinlich über den Weg der Golddiskontbank nach Deutschland fließen würde. Der Kanzler brachte zum Ausdruck, daß die Vorschläge, die der Reichsbankpräsidenl Luther auf seiner Rundreise vor etwa 14 Tagen vorgetra gen habe, im allgemeinen nicht den Beifall der Konferenz gefunden hätten. Sie seien wohl auch etwas schnell entwor fen und daher pressemäßig nicht genügend vorbereitet ge wesen. Berufung von Bankiers nach Berlin. Die Ergebnisse der Konferenz bedeuteten daher nichts weiter als Zweckmaßnahmen, aber es müsse an den Zielen festgehalten werden, daß der Gesamtumfang des deutschen Kredits im Auslande zu vermehren sei. Die Konferenz habe, wie er hoffe, den Grundstein für eine Aktion von Dauer gelegt. Brüning ging dann auf die Einladung über, einige ausländische Bankiers nach Deutschland zu berufen. Er habe bereits in der vergangenen Woche mit Mr. Spra gue in dieser Angelegenheit Rücksprache genommen. Dabei habe sich herausgestellt, daß die komplizierte Lage in Deutsch land von nur sehr wenig Menschen im Auslande verstan den würde, besonders, nachdem durch das ausgedehnte System der kurzfristigen Kredite die Lage in Deutschland sehr unübersichtlich geworden sei. Die Mitglieder dieses Bankierausschusses würden von der deutschen Regierung ernannt. Es stehe noch nicht endgültig fest, welche Herren hierzu herangezogen würden. Oer Kanzler -anki... Der Reichskanzler sagte dann, daß zwischen diesem, von der deutschen Regierung zu ernennenden Ausschuß und dem von der BIZ zu ernennenden ein Unterschied bestehe. Es seien zwei durchaus voneinander getrennte Ausschüsse, wobei es allerdings möglich sei, daß eine Person sowohl dem einen wie dem anderen Ausschutz anaeböre. Er nannte onö Walöeilburger Anzeiger Diese« Bla« euthLlt dl« amtliche» Bekanntmachungen de« Amtsgericht« und des StadtratS z« Waldenburg. Ferner veröffentliche« zahlreiche andere staatliche, städtische n. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich filr Redaktion, Druck und Verlag L Kästner in Waldenburg Sachsen. »« «ichstlchr» >m» d« Druychen Zeit»ngsokrlkg«.D-reins («. v.) - »erlag«»« waldenim, ««chsm. Anzeigen bis vorn». S Uhr am Ausgabetag erbet«». Ausgabe nachmittag« si»3 Uhr in der DeschäftA- stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. M Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Leer» Otto Förster; in Callenberg bei Lern» Fried». Lermann Richter; in LangenchurSdorf bei Lern» Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lern» Li»»»»« Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler^ in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagent»«. Am Falle hbh«« Gewalt, Krieg, Streik, Vussverruna, vtafchtpap- bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unser« Lief««», hat der Bezieh« leisen Anspruch aus Erhalt der Zeitung »dar Rückzahlung de» Bezugspreise». Für Richtigkeit der durch Fer» sprech« aufgegebeuea Anzeigen übernehme» mir kein« wett verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- T^ain, Langenleuba-Oberhain, Laugenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Amtlicher Teil. Straßensperrung. umfangreicher Beschotterungsarbeiten an der Durch- Limbach—Waldenburg in der bebauten Ortsflur bdorf wird diese Straße vom Gasthaus „Zur Wolfs- abwärts 500 Meter etwa 14 Tage lang ab 27. Juli «Hs k, 'ur jeden Verkehr gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird Staatsstraße Limbach—Waldenburg verwiesen. Der Orts- Mß über die Reichenbacher Straße, Staatsstraße, Uhls- Straße, umgeleitet werden. Der Gemeinderat. hja^. AuSgaug der Londoner Konferenz hat wettere yMvnen in der nächsten Zukunft ermöglicht. ?'^Sregterung hat Selbsthilsepläue in Borberetr Meiner Äenderung der Scheckgcsetzftebuug Anschräukungen im RetchshanShalt vorsehen. L j Peichstaqsriuberufuug wurde wiederum abgelehnt. ltisi.^iliu trifft morgen und die englischen Minister u am Montag in Berlin ein. ^ Mitglieder des Bankier-Ausschusses in Berlin v von her deutschen Regierung ernannt werden. ^Kommunisten rufen zum Volksentscheid in Preußen
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