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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270706010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927070601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927070601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-06
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1927
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71. Jahrgang. Zir «tttwoch» «. Juli 1«? Gegründet 185« Vm»«o»tckMi Oe^o«, ffenn»»»ch»r»Sa«««Iimi»»«ri SS 241 Nur für Nach««»ivrach», S0VN Bezugs-Gebühr Dt«« Anzeigen-Preise: KÄ'°. aukrrl n« Ma-tenttraß« 3S'4S Druck «. Verlag von Ltepfch ck StetNi»«»» in Dresden Pofttckeck-Konto »2SS Deeode» Nackdnick mir mi> deutlicker Quellenanoade >.Dresdner Nockr.'' lulülüa. Unverlanate Tckrififtück, werden nickl nuidewadri iffssser-, ffsii- uns Lclmimmtiske IKvimuvrei nKMNI W ualll^aaulloll' knton — ptoecko — ttsvkoöll» — lrolpkin» io llUüllvUb Ulv GD0I0»» RIVDRlRINUlI» Noddon — ScßilcißsSton — Zciiwimmgüttol SaisangemäAe Eisgetränke, Eisspeisen, Esskarten Versnglallungen 3ieke liberal. 8. K. Mütter / / klM U Imrk auf die Verhandlungen in Paris. Paris für Verquickung -er politischen und wirtschaftlichen Verhandlungen mit Deutschlan-. Die Arbeilslosenversicherung im Reichstage. - Krisenflimmung aus -er DreimSchlekonserenz. - Iiaiienisch-sranzösischer Grenzkonsliki. Poinears will sich einschallen. Paris. 8. Hut«. Wie von vertrauenswürdiger Seite ver. lautet, beabsichtigt die französische Regierung, die Verband, lnngen mit Deutschland, die sowobl auf wirtschaftlichem Gebiete zum Abschluß eines Handelsvertrages als auch auf p ock tlisch e m Gebiete geführt werden, nach Möglichkeit zu vereinheitlichen. Bisher lag die Leitung der wirt- schaktlichen Verhandlungen ausschließlich in den Händen des franzvsischen HandelSmintsterS. Bokanowsk». während die außenpolitischen Besprechungen ausschließlich von Brtand persönlich geführt wurden. Man rechnet nnnmehr Mit der baldige« Gen<sn«aBria»dS «nd mit der Wieder» HyjNchhW« deS^e«tlck»i»»«z»sische» Gedankenaustausches über di» Verminderung der Rhciulandtruvve«. die »ach dem Wunsch der pieichSregterung zu eiuer baldige« Räumung des RhetnlanbeS führen solle«. Ma« glaub», bas, dieser Gedanken- «»Stansch bereits in der zweite« Hälfte des Jnll begonnen »hcd. Aus französischer Seite soll, wie versichert wirb, der Wunsch bestehen, durch eine Vereinheitlich»»,, der Ver- Handlungen dem französischen Standpunkt mehr Nachdruck z« verleihen und zu diesem Zwecke Poincarü, Brianb «nb Nokanowskt gemeinsam mit der Leit««« zu betrancw Sollte dicke Mitteilung ,»»reffen, würbe ihre Bedeutung »or allem darin zu erblicken sei«, das, Poincarü. der in die Verhandlungen bisher persönlich nicht eingcgrisfen hat. akS «euer wichtiger politilcher Faktor eingeschaltet würda. Die Verhandlungen, die oft so reich an Zwischenfällen waren und Deutschland völlig unbefriedigt liehen, würden damit einen neuen Charakter erhalten, da sich Poincarüs starke und anSgesprochene Persönlichkeit in ihnen ohne Zweifel ent. scheidend auSwtrken würde. lT. U.i Die Wahlrechtsreform ln -er Kammer. Parts, 8. Juli. Die französische Kammer beschäftigte sich heute mit der W a h l r e ch.tS r e f o r m. Im Laufe oeS Vormittags kamen die Vertreter der verschiedensten Anschau, ungen zu Worte. Bon seiten -er Regierung wurde in die Debatte nicht etngegriffen, obgleich Innenminister Garraut ber Diskussion mit lebhafter Aufmerksamkeit folgte. Die Regierung beabsichtigt, ihre Neutralität in der Frage der Wahlreform solange als möglich aufrecht zu erhalten. — Die »Information"' weiß zu berichten, dah Poincarü in anher, ordentlich dringender Form von den Mitgliedern der radikalen Parket aufgefordert wurde, nichts zu unternehmen, was das Kreiswahlrecht in Frage stellen könnte. In «ine heikle Lage geriet die Regierung, als von roya. listtscher Seite auf der Besprechung einer Interpellation über Verhaftungen i« Falle Daudet bestanden wurde. Da sich sowohl die Rechte als auch die äußerste Linke über bas Vorgehen der Negierung empörten, war der Ausgang der Diskussion für die Negierung sehr frag- lich. Unter dem Druck der Erklärung Barthons, bah er im Namen der Regierung die Vertrauensfrage stellen werde, sammelten sich schließlich die AnhSnger der Regierung wieder, und cs gelang Bartho«, «it »81 gegen 110 Stimmen die Ber, tagnng »er Interpellation z« erlangen. Gleich daraus ver langt«» di« Kom m un »st e n die Diskussion deSAmnestte- Projektes. CaHtn interpellierte die Regterutta, warum sie nicht auch die anderen verhafteten Kommunisten fretlaste. Barthou stellte erneutbieBertrgnenSfrage mit dem Erfolg, bah die Kammer die Vertagung ber Interpellation mit 837 gegen 171 Stimmen beschloß. sT.»U.) Thea Rasche in Le Dourgek gelan-e!. PariS, 5. Jnll. Die betttsche Fliegerin TheaRasche ist heute nachmittag 7,80 Uhr aus dem Flugplatz Le Bo « rget glatt gelandet. I« Vertretung des dentsche« Bot« schasters wurde sie vom GesandtschastSrat Dr. Richer «nb einer Reihe von deutschen Pressevertretern sowie den leitenden Beamten des Flugplatzes empfangen. Dem Vertreter der Telegraphen-Union gegenüber äußerte sich Thea Rasche sehr befriedigt über ihre« Klug, der ohne Zwischenfälle »erlaufen ,-i. sTU.j , Hamburg, 5. Juli. Am Montag nachmittag 3,40 Uhr startete die Fliegerin Thea Rasche mit ihrem „Flamingo" zu ihrem Flug nach Essen, um sich von ihren Eltern zu verabschieden, und von dort nach Parts und bann in den nächsten Tagen nach England weiter zu fliegen. Bor dem Abflug überreichte Herr Bäumer ber Fliegerin im Namen der Bäumer-Aero die Hamburger Flagge und ein goldenes Fliegerabzeichen. Mehrere Flugzeuge begleiteten Thea Rasche ein Stück Weges auf ihrem Fluge. Am DicnStag mittag 12 Uhr ist Fräulein Rasche nach Paris gestartet. Die deutsche Fliegerin mußte auf ihrer Fahrt von Brüssel nach Paris um 8 Uhr 20 Min. in Balenctennes wegen Benzinmangels eine Zwischenlandung vornehmen. Die Fahrt wurde durch heftige Gegenwinde verzögert. Als Passagier begleitete sie der Monteur von Krübeler. Der Kamps um die Wahlresorm ln Frankreich. Im Pariser Parlament herrscht dicke parteipolitische Luft. Ein heißes Ringen um die Wahlreform hat angehoben. Nicht zwar, als ob die erhitzte Stimmung sich auch der Bevölkerung mttgeteilt hätte. Das Parlament ist bet der Maste des fran. zösischen Volkes sehr unbeliebt,- man hat vor allem nicht ver« gesten, daß die Abgeordneten gerade in ber Zeit ber höchsten Not, als der Franken einen schwindelnden Stur» in den Ab. grund erlebt hatte, nichts Eiligeres zu tun wußten, als ihre Bezüge erheblich zu erhöhen, um ein „menschenwürdiges" parlamentarisches Dasein führen zu können. ThterS' berühr», tes Wort gilt heute noch genau so wie einst, das er in einer seiner von Witz und Satire sprühenden Kammerreden den Volksboten entgegenschleuderte: „Meine Herren! Das Land befindet sich nie wohler, als wenn Sie nicht beisammen sind." Die Ocffentlichkeit ist also an ber Wahlreform, die sie mehr als ein innerparlamentarisches Hindernisrennen um die Mandate betrachtet, nicht gerade hervorragend interessiert, im Parlament aber geht es um so lebhafter zu. Die Pariser Berichte ver- sichern, daß selbst beim Kriegsausbruch und bet ber Verkü«. düng des Waffenstillstandes nicht mehr Abgeordnete im Palais Bourbon zu sehen waren, als am letzten Freitag, wo der Kampf begann, der um die Frage geht, ob die Linke ihr bis heriges Uebergewicht bei den Wahlen tm Mai 1028 zu be. Haupte» vermag, oder ob sie ihren beherrschenden Einfluß an die Rechte abgeben muß. Um ihre jetzig» parlamentarische Stellung zu erhalten und möglichst noch zu erweitern, drängte die Linke schon seit langem auf die Rückkehr zur Einzelwahl mit Stichwahl, die in dem früheren Einzclwahlrecht fehlte, so daß von mehreren Kandidaten der als gewählt galt, ber die relativ meisten Stimmen erhielt. Da die Linke mit Einzel- wählen und Stichwahlen bessere Geschäfte zu machen glaubt, so bringt sie im parteipolitischen Interest« et« saorikivi» 6oII' intvlletto, indem sie ihre sachliche Ueberzeugung von ber höheren Bortreffltchkeit des Verhältniswahlsystems, für das sie grundsätzlich etntritt, auf dem Altar des ParteiegoiSmuS opfert. Die Rechte ist dagegen für die Aufrechterhaltung be» geltenden Listcnwahlrechts, besten besondere Konstruktion Ihr günstiger« Aussichten bietet. Poincarü sähe es persönlich auch am liebsten, wenn die Rechte mit ihrem Standpunkt« durch, dränge. Trotzdem hat er sich bereitfinden lasten, einen der Linken entgegenkommenden Entwurf ausarbeiten zu lasten. Das ist auffällig, erklärt sich aber daraus, baß er sich nicht mehr als unbedingter Herr der Lage fühlt. In fast allen Fragen ist die Linke Poincarü gegenüber nachgiebig gewesen, aber bet der Wahlreform blieb sie fest und unerbittlich» und deshalb fand Poincarü es geraten, hier einen Pflock zurück, -ustecken. Der Entwurf der Regierung, obwohl er die Einzel wahl zur Grundlage hat. befriedigte indessen die Linke nicht» und sie setzte daher in ber Kommission der Regierungsvorlage ein anderes Projekt entgegen, das in zwei Punkten wesentlich abwtch: einmal sollen die Sitze von 684 auf 611 vermehrt werben, statt ber von der Regierung erstrebten Verminderung, und zum anderen schlägt der KommtssionSentwurf eine der Linken vorteilhaftere Wahlkreiögeometri« vor. Ueber die Vermehrung der Sitze beantragte die Rechte namentliche Ab stimmung, die unter großem Tumult vor sich ging und für die Linke erfolgreich war. Die Redner ber Linken hatten die Ab sicht ber Rechten bei der Stellung des Antrages auf nament liche Abstimmung dahin gekennzeichnet, daß die ganze Reform durch Obstruktion hintertrlebcn werden solle, und man macht sich darauf gefaßt, baß von rechts her nichts unversucht gekästen wird, um die Durchberatung -er Vorlage, für die zunächst ein« Woche tn Aussicht genommen tst, zu durchkreuzen oder zu« mindesten zu verschleppen. Der AuSgang des Kampfes um die Wahlreform hat ein« über den innenpolitischen Rahmen hinausgehenbe Bedeutung» weil bet den nächsten Wahlen auch die Frage zur Entscheidung steht, ob das außenpolitische System Poincarü» bcibchalten oder ber Brtandschen Verständigung»« Politik weitere Unterstützung verliehen werden soll. Poin« carüs Stellung wurzelt in seiner geschickten Finanzpolitik. Gerade vor einem Jahre war es, als die führenden Parteien des französischen Parlamentes in der Stunde ber höchsten Frankenkrisc eine Regierung ber „Nationalen Union" btl« beten, die einen leichten Einschlag nach rechts aufwie». Dieser Block hatte den ausschließlichen Zweck, die Sanier», z ber Fi« uanzen durchzuführen. Poincarü mußte sich daher verpflich« Teileinigung über die U-Boote in Genf. Die Kreuzerfrage noch völlig ungeklärt. , ckens, 8. Juli. In einem äußerst knapp gehaltenen Kom» Nwniqü gibt heute daS Generalsekretariat ber Seeabrüstung». konferenz bekannt, daß heute vormittag über die Beschränkung der Unterseeboote eine Einigung erzielt worden tst. Nach dieser Einigung hat sich daS Sachverständigcnkomitee mit der Kreuzerfrage beschäftigt und sich bann vertagt, «m den Delegationen die Prüfung beS bisher Erreichten zu überlasten. Die amerikanische Delegation beharrt »ach wie var ans einer Gcsamttonnage von 88V VVV Tonne« sür Kreuzer «nd Zerstörer, mährend die Engländer 80VVVV Donnen «nd damit eine «nsrüftnng statt «drüftnng fordern. Für Freitag ist eine neue Sitzung des Tre- knttnko mi tee » der SeeabrüstüngSkonferenz. dem die drei «rsten Delegierten, sowie der Generalsekretär ber Konferenz angehüren, vorgesehen. Dte Einigung in der H-B'oo »frage, die sich noch nicht auf die seder Macht erlaubte Zahl und Tonnage der -U-Boote erstreckt, sondern nur aus die Bestimmung der Typen, soll dahtngehen, daß zwei Klaffen von U-Boote» von 18VV «nd WV Donnen geschaffen werde« mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 18 Jahren. Bon Amerika ist ein Antrag «tngebracht worden, ber anscheinend den englischen Wünschen etwas entgegenkommt und von dem die amerikanische Dele gation eine schnelle EinigungSmögltchkcit erwartet. Bon Mitgliedern der Konferenz wird offen zum Ausdruck gebracht, daß hinter dem Kampf um die Krcuzerfrage sich der wirkliche politische Kamps dieser Konferenz besonder» zwischen den Vrretniatcn Staaten und England versteckt. Man weist auch daraüf hin. daß dte Situation der ganzen Konferenz noch ganz ungeklärt sei. Anläßlich be» gestrigen amerikanischen National, fetertage» brachte der amerikanische Admiral Jone» »um Ausdruck, baß Amerika mit seinem ausgedehnten Handel, der heute 60 Prozent höher sei al» der England», dteGleich st e l l u n g der drei großen Flotten erstrebe. Pessimistische Stimmung unter den Sionserenz- iettr»ehmern< . . Genf, 5. Juli. sMeld. der Schweiz. Dep.-Agentur.s Die Konferenz der Seemächte tst in ein kritisches Stadium ctngetreten. Es tst Tatsache, daß die bereits am ersten Tage aufgetretenen weitgehenden Meinungsverschiedenheiten über die Art der Beschränkung der Marinerüstungen sich im Ber- laufe der Besprechungen nur in wenigen Punkten geändert haben. Der amerikanische Admiral Jone« hat heute bet einem Presteempfang zugegeben, baß es bisher nicht gelungen set, in ber Frage der Unterseeboote zu einer völligen Einigung zn gelangen. Auch tn der Frag« der Kreuzer ist e» bis zur Stunde zu keiner Einigung gekommen. In Anbetracht dieser Mctnungsoerschiebenheiten herrschte tn den Kreisen ber Kon- serenz eine pessimistische Sttmrüung. Es wäre je- doch verfehlt, daraus schließen zu wollen, daß die ganze MartneabrüstunchSkonferenz zum Scheitern verurteilt set. Man erwartet tm Gegenteil, baß es dem guten Willen und ber Geschicklichkeit ber Unterhändler gelingen wirb, eine An» Näherung der verschiedenen Standpunkte herbciznftihren. Die Frage -er MilitSrakkachSs. Berlin, 8. Juni. Zu der Mitteilung beS diplomatischen Korrespondenten des „Daily Telegraph", wonach die britische Regierung beschlossen habe, die vormals feindlichen Regie rungen einzuladen, MtlttärattachüS bet ihren dtploma- tischen Vertretungen zn ernennen, bemerken die Berliner Blätter, daß diese Frage für Deutschland sich noch im Stadium der Erwägung befinde und die RetchSreglernna erst einen Be schluß soffen werbe, «enn sich die Zweckmäßigkeit -er Einrich« tun» von Mttitärattachüftelle« ergeben habe.
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