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Dresdner Nachrichten : 23.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189503232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-23
- Monat1895-03
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.03.1895
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^llgoSÜI'se^ - '^1 40. Jahrgang. Fall»» Loutlsr, Isr«8ile». Vallstr. IS, eiuptrolitt, in r,'iü88tsr .^usirnlil: V«1«i» r»ui IInii»-. Kü«l»«u- und I-»u«I- MlrtIi«»r»»N»-L> «lätli»-. ?! 8p«vt»I-r»drUl reprSztsr 8l«8«l->»rkvo von I "M7 I'Iauvu-IIr«»«!«», M» MLTIIIlG «nlt/erntn. l« 17, r,iili 2U I'li«'. i»on-Vo»r Iiiu ^ t!l!8trlv üitr^Iiolil, IlOsit^ti» 14. H V»I»Qt«N. . t l4 -r»nt« l IIAltWLill VlIL I»HH «r»rv,d c'iui'tivltlt. iu xw88.ulijxülvr ^U8>vulil Irilli^l, 4.'. IR. IR««»««;, 20 Alrtt IvUkti'rikkv 20, Llrkv ^lurLiriivtllvNkti'tlE (3 Ilr«,!-»»). Sonnabend, 23. Mär;. 4^UrUl»«t« t I8N8 — 4U»irU.8v«tr»ue1. Viöävr am IlL^er >>id I»»-I»ui»»t« 2«i« K"ria» «edt»ed«»ne, ' v,«,iutrü»pl« /» ?>. » >z>> i'w, i 2',. > 7'> »>>, » llecrerr-Socken c. I. >', ' llli»äer-8trümpl« ' i" I'l ^ c .»,, .» f XU« voler»«uL« < ».»,V. SlLSVLLroa s» jc>,Ic>r Art .1U8 <Io» Hoclc>nt«>n<l8t'>n <!!>>>,jstsi-,, >I>>8 >,l- uud « » A»8l:m,ic>^, c-n,>>ll>lil'>» !» roiclllnllj^r An^irnill M ! ^VIII». NUll ^ 8i»I«i«. >I'.lIi„lGitsikGi. E r >» iiliianl<l II. I «»nii»>»nb«Ii»I»»>!»» IIII». ^r^^tzs«B^KK^rrS^rM4^r»»»K».rrKKr^r»«!r»»»»-^r^»r«^rj^r»^ Dresden. 1805. Nil' >siiiisa<if' Ergebniß der StaaksrathSverhandluiige», Hosnachrichtcn, Kolonialgesellschast. Stadlvclordiietensitzung.! Bermnlhliche Witterung: O^. k-'^ilgre. Dvppclmord i» Dresden-Neustadt. Bezirksausschuß, Gerichtsverhandlungen. Walker Eonccrk. I veränderlich, feucht,warmer. ^ln die geekrten tzeser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nolhwendig, die Bestellungen t„lf -as zweite Vierteljahr 18V5 bei dem betreffenden iFostamte s-fort bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige !reulieferu»g des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebichr betrögt bei den Aaiserl. j?ostanstalten im Deutschen Reichsgebiet viertekjäkrtich 2 Mark 75 Hkk.» in Oesterreich.Ungarn 2 Alk. 53 Kr. und im Auslande 2 Mark 75 Af. "iit entsprechendem postzuschlage. Alle Postanstalten in» Deutschen Reiche, in Oesterreich- Ungarn und im Anslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienslstunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 Af. (einschließlich Brinaerlohn) entgegen. Neu- und Abbeftellunae». sowie die Anzeigen über erfolgte tttlolmunasveränderunnen in Dresden, wolle inan entweder persönlich anbiingen oder schriftlich - nicht durch Her». sprechcr — an die Geschäftsstelle gelange» lassen, Stschiillsürlle dcr „vresdner ^achrichlek', Marienstraste:id». Grdacschost. Politisches. E ie Verhandlungen des prcnßiscben StaatSrathcS habe» unter der persönlichen Teilung des Kaisers i» derHariplsachc genau zu dein Ergebnisse geführt, das der Monarch vorher ausdrücklich vor- gezeichnct hatte. Es tonnte vor der Eröffnung des StaatSrathcS nicht dem niindesten Zweifel mehr unterliegen, daß Kaiser Wilhelm ein entschiedener Gegner des Antrages Kanitz ist. Schon in seiner Ansprache beim Festmahl des brandenburgischen Provkrzialland- tageS hatte er die Waniung ausgesprochen, „daß man keine über spannten Hoffnungen hegen oder gar die Verwirklichung von Utopien verlangen solle," Aus den Worten, mit denen vorgestern der Kaiser die LtaalSrathSverhandlungen geschlossen hat, geht seht deutlich hervor, daß unter den „überspannten Hoffnungen und Utopien" dieicnigen agrarischen Forderungen zu verstehen sind, die ihren prägnantesten Ausdruck in dein Anträge kamst finden. Der Staatsrath hat den Antrag Kamst abgclehnt: daraus bezieht sich die Bemerkung des Kaisers in seiner Schlußansprachc, daß „hochgespannte Erwartungen" durch das Ergebniß der Berathungen nicht befriedigt Wochen seien, weil dieses nur die zweckentsprechenden und durchführbaren Mittel enthalte. Die Art und Weise, ivic die Ablehnung des Antrages Kanist vom Staatsrathc begründet wird, entspricht vollständig den Gesichtspunkten, die dcr Kaiser selbst vor drin Zusammentritt des Staatsrathes wiederholt und unzweideutig als maßgebend für die Beurtheilung dcr Forderung festgestcllt hat. den Gctreidchnndel von Staats- und Rcichswcgen zu monopolisiren und die Getrcidcpreise staatlich fcstznsestcn. Der Kaiser hält den Antrag Kanist für undurchführbar und verwerflich, weil, wie er bereits in seiner letzten Brandenburger Bankcttrcde bemerkte, „kein Stand beanspruchen dürfe, ans Kosten dcr anderen besonders be vorzngt zn werden", und weil der Antrag ferner mit den bestehenden Handelsverträge» »»vereinbar sei. Bei dcr Eröffnung des Staats- ralhcs legte er diese beiden Gründe als Richtschnur den Verhand lungen zn Grunde. Er schloß seine Elofsnungsansprachc mit dcr zuversichtlichen Erwartung, daß die Vorschläge des Staatsrathes sich auf Ziele richten werden, welche „ohne Verletzung anderer be rechtigter Interesse» und unter Achtung bestehender Vertragsver- hältnissc" durchführbar sind. Ganz in diesen: Sinne ist die Ent scheidung ausgefallen. Beinahe wörtlich lehnt sich die staatSräth- lichc Motivirung dcr Ablehnung des Antrages Kanist an die kaiserlichen Meinungsäußerungen an. „Ich kann den armen Leuten das Brot nicht vertheuern", lautete eine Privatauslassung des Monarchen. „Sic können mir doch nicht zumuthe», daß ich Brot- Wucher treibe", hatte er weiter bemerkt. Der Staatsrath hat diese Gedanken also formulirt: „Ter Staat kann nicht den Einkauf und Verkauf des Getreides mit der Verpflichtung, dabei das Bedürsniß der Bevölkerung zu bemessen, und jederzeit und überall sicher- zustcllen, übernehmen. Die Organe des Staats sind dazu nicht geeignet. Wenn damit noch dcr Auftrag verbunden ist. das wich tigste und allgemeinste NahningSmittcl. namentlich dcr ärmeren Klassen, theurer zn verkaufen, als der Staat dasselbe in Händen Hot. so muß hierin ein sozialpolitisch sehr bedenkliches Vorgehen gefunden werde». Die staatliche Lettin,g des Getreidcverkehrs winde Ursache der größten Unzufriedenheit, gehässiger Verdächtig ungen und dadnrch schwerer Schädigung des staatlichen Lebens sein." Auch dcr kaiserlichen Ansicht, daß dcr Antrag Kanist gegen die bestehenden VertragSverhältnissc verstoße, ist der StaatSrath bcigetrete». indem er erklärt, daß die sämmtlichen Vorschläge, welche eine »»mittelbare Einslußnahmc ans den Preis des Ge treides durch Eingreifen des Staates bezwecke», mit den bestehen den Handelsverträgen nicht in Uebercinstimniung zu bringen sind, da sie die in letzteren gewährte Berkchrssrciheit vertragswidrig be schränken würden. Daß die Verhandlungen des Staatsrathes einen kaiserlichen McinnngSumschwung zu Gunsten dcr in dem Anträge Kanistliegcn- dcn Forderungen hcrbcisührcir würden, konnte von vornherein für uvsgcschlossen gelten. Tic Znsammcnsestnng der eigenartigen Körperschaft ist nicht eine solche, daß man hätte erwarten können, sic werde Beschlüsse fassen, die den cncrgiichcn kaiserlichen Willenskundgebungen ausdrücklich entgegen lausen und nur als eine direkte Opposition gegen den Monarchen hätten ausgesaßt werden können. Man kann die höchste Achtung vor den persönlichen lleberjeugungcn der Stnatsrathsniitglieder haben und doch zu gleich die Befürchtung nicht ganz nnterdrücken, daß die Mehrzahl derselben ihrer Lebensstellung nach wohl nicht dasjenige Maß von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit besitzen, welches erforderlich ist, »in einer so kraftvollen selbstherrlichen machtgcbietenden Per sönlichkeit wie dem Kaiser gegenüber ans einer abweichenden Meinung zn beharren und diese auch mit dem nöthigcn Nachdruck zur Geltung zu bringen. Tic Ablehnung des Antrages kanist und dcr demselben verwandte»Vorschläge zur Beseitigung de» landwirthschast lichen Nvthlage kann daher täirin als das Gutachten eines selbststän digen SachveistündigenansichnsstS angesehen werden. Sic soll im Staatsrathc mit allen gegen vier Stimme» erfolgt sein. Dieses Resul tat bildet den direkten Gegensatz zu den Beschlüssen, welche kürzlich dcr Deutsche Landwirthschaslsrnth gefaßt hol Der preußische Land wirthschastsmittislel Herr von Hainmcrslcin-Loztcn hatte in seiner Begrüßungsrede an diese ausschließlich ans anerkannten Sachver ständigen zusanlniengrjesttc Körperschaft ausgesprochen, daß die Thätigkcit. dicBelehrnng, die er im Deutschen Landwirthschnttsrathe lange Jahre erfahren habe, für ihn von allergrößtem Wertste bleiben werde in der schwierigen Stellung, in der er sich befinde. Er habe eine Fülle werthvoller Belehrungen und Erfahrungen erwerben müssen von einer Versammlung, dir, wie der Dcntschc Landwirth- schastSrath eine hoch autoritative Stellung dadurch im Deutschen Reiche in de» agrarischen Fragen innc hat. daß sic alle diese erhöht jahr tz werden, daß 2, zn demselben Behnsc schon für das Etalt- 1 »!»''> Mittel durch einen Nachtragsetat gefordert nc.den und daß 3» bei Ausstellung des nächsten Etats das Gehn!! Marinium dcr Landlnieftrüger unflott Ml. erhöht werde - Abg, Tr. Lieber cEcntr.»: Die Zurückverweisung dieser Titel an die Kommnsion hat in eureulicher Weise das Bild von dcr Wirlung dcr Einführung der Altersstufen auf die vmchiedenen Bcamlenlrei'e vervollständigt. Wir sind infolgedessen bereit, dem Vorschlag de, verbündeten Regierungen in Bezug aus die Einführung dcr Alteis stnscn auch bei der Poslvcrwnltnng zuzustimmcn. Abg, Müller «sagan empfiehlt eine von ihm eingebrachte Resolution: 1 I>c treffend Anrechnung dcr diätarischen Dienstzeit bei Berechnung des Dicnstaltcrs, sobalo sie mehr als vier Fahre beträgt, bei den Eivilanwärter», und Anrechnung vom Tag des Dienstantritts an bei de» Militäranwärlcrn: 'S Gleichstellung der Eivilanwärie» mit den Militärnnwärlern hinsichtlich der Zulassung zur Setreta:- Prüfung , :l- Vordatirnng der Aneiennität für die schon 18'.'2 übe, nommenen Militäranwärter. 4l soll die etatmäßige Anstellung de> Assistenten und Postverwalter künftig stets am Lebenszeit, abo unkündbar, erfolgen. Abgg. v. Leipziger fkvns.i und Tr. Haminacher tnat,-lib.) crllärcn sich für das DienstaltcrSstuscn Snslem, sowie für die Resolution der Kommission. — Schastjekrc'.är Gra> b. Posadowsk»: Wen» auch in alle» andere» Ressorts die durch die Einsühruug des Altersstufen SvslemS geschädigten Beamten entschädigt werden sollten, so würde es sich um Millionen handeln. Mn» könne doch nicht allein die Geschädigten bei den Pvstrcssorts entschädigen, das widerspreche dem-ln^titür inncianwntam w^uurm». Er habe sich also nnr ans pragmatischen Gründe» gegen ein solches Verfahren ausgesprochen, nicht ans rein finanzielle» Gründe» Er wolle aber auch mit anderen Ressorts in Verbindung treten und die Preußische Regierung da'nr zu gewinnen suchen, daß wenig stens im nächste» Etat eine Summe eingestellt werde, nia guten habe: ... . . ... .. daß ! solche Verhandlungen äußerst zeitraubend sind. — Direktor iiir ' ""yei ' Ze-2 JE ncns rm »acmre» errat eine Lumme erngeireill werbe, Schädigungen einzelner Beamten anszuglcichcn. An seinem > Willen schic es nicht. Wenn Abg. Hamniachcr gefragt I Weshalb nicht schon i» diesem Etat?, so weise er daraus hin. Fragen mno irn ot 8tu>Iio mit großer Sbicttivität und Sachlennt- Reichsooslanil Fischer bcmer!tznPnnktI> der Müller'schcn R eso tu »tö iwn^.b.,» ....8 -r,n c« Non: Laut vorm Niger crenlschntt ,c, die Anrechnnng der L iens, »iß zu behandeln und bearbeiten pflegt. „Fch behaupte dreist", so äußerte der Minister, „daß für alle die Entscheidungen, die in den schwierigen, die Zeit bewegenden agrarischen Fragen zu treffen sind, das Archiv des Tentschen Landwirthschaftsrcrths nach den verschiedensten Richtungen dir belehrendste Auskunft enthält." Schließlich bemerkte Lcrr von Hainincrslcin-Lvzten: „"Als Minister des größten Bundesstaates kann ich nnr die Erklärung abgebcn, daß alle verbündeten Regierungen von Ihren Beschlüssen mit großer Aufmerksamkeit Kenntnis; nehmen und sic nach Möglichkeit zu berücksichtige» willens sind," Dcr Landwirthschnftsrath hat aber mit 3ti gegen 32 Stimmen beschlossen, „den Reichskanzler und den BnndeSrath zu ersuchen, dem Reichstag baldigst einen auf dcr Grundlage des von dcr Wirthschaftlichen Vereinigung fvrmnlirlcn Antrags Kanist ausgcarbeiteten Gesetzentwurf vorzulegen, wonach der Einkauf und Verkauf des zum Verbrauch im Zollgebiet be stimmten ausländischen Getreides mit Einschluß der Mühlen- sabrikate ausschließlich für Rechnung des Reichs erfolgt," Fm Vergleich mit diesem Beschlüsse des LandwirthschastsrathcS hat das diametral entgegengesetzte Ergebniß der Verhandlungen des StaatS- rnthes nur den Werth einer förmlichen Eercmonie, mittelst deren die wesentlichen Grnndzüge des landwirthschastlichcn Programms, doS dcr Kaiser bereits vor der Begutachtung durch den Clantsrath scstgeslellt hatte, bestätig, worden sind, sodaß sie letzt, wie dcr Monarch vorgestern selbst hervorhob, die Unterlage für die „nnver weilt" herbeizusührende» Entschließungen der Regierung bilde» können. Die zahlreiche» Praktische» Voljrhlägc des Staalsralhcs müssen de», großen negativen Ergebnisse gegenüber in den Hinter grund treten, umsomehr, als sic über das Gebiet dcr sogenannten „kleinen Mittel" nicht hinausgreife», mit denen eine durchgreifende Hilfe nicht erzielt werden kan». Der negative Abschluß dcr Be- .. . . , . rathuttgcn des StaatSrathcS wird zur Klärung der innervolitischcn' diele Herren voraussichtlich in der Lage sein werden, der Sitzung . . „ - . .. . .. chir, zeit vom vollendete» 5. Fahre a» in allen Ressorts in, Reiche Gebrauch und es sei kein Anlaß vorhanden, beim Postrcssorl vcwon abznwcichen. Weiler sprach sich Redner auch gegen die übrigen Thcilc der Reiolittivn ans, insbesondere gegen den letzten. Die ctalmäßige "Anstellung auf Lebenszeit ohne jKündigungsvvrbcliali sei ein vollständiges, auch in der Kommission noch nicht erörtertes Novni» und würde ohne große organische Veränderungen gar nicht möglich sein. Tie ganze Resolution Müller gehe viel zn weit und sei unannehmbar. — An dcr weitere» Debatte betheiliatcn sich noch die Abgg. Rickert, Singer, Förster, Kröber. Bei der Ab stimmung wird von dcr Resolution Müller nur Punkt 3, bctrcssend die Gleichstellung der Eivil- mit den Mililäranwärtem in Bezug ans die Zulastnng der Assistenten zur Sekretarsprüfnng an genommen, während die übrigen Thcile der Resolution abgrlebnk werde». Sodann werden vv» der Resolution der Kommission zunächst die beiden ersten Punkte angenommen. — Abg. Werner lAntis. behauptet, daß Angehörige des PvstassisteittcnvcrcinS wegen ihrer Zugehörigkeit zn diese», Verein dienstlich gemaßrcgelt worden sind. - Dir. Fischer erwidert, daß Beschwerden bei dcr Eciitrnlslrlle darüber nicht ringcgange» sind. — "Abg. Werner: Tic Leute wisse», daß sie ja doch kein Recht bekommen. — Dir. Fischer weist dies nachdrücklich zurück. Es sei in zahlreichen Fällen Ab Hilfe geschossen worden, wo die erhobenen Beschwerde» sich als be gründet rnviesrn haben. — Abg. Dr. Schönlank (Soz.- bebanplei. daß de» Assistenten und llnterbcaintcir selten oder nie ein Ei holnngs Urlaub gewährt werde. — Dir. Fischer: Es werde nach dcr Dicnstinstrnlllon jede», Beamten rin Urlaub bis zu 10 Lagen gewährt Abg. Tr. Schönlank: Diese Bestimmung bestellt aller dingS, nnr wird von derselben bei der Verwaltung lein Gebrauch gemacht. Man möge eine Statistik über die bewilligten Be urlaubungen verlegen. — Tic Resolution 3 der Kommission wird bei dem Kapitel „Briefträger" angenvmme». ebenso die einzelnen Positionen. - Nächste Sitzung morgen: Rest des Etats und Etat gcjcst. — Gegen den Vorschlag des Präsidenten, die morgende Sitzung uni 2 Uhr beginne» zn lassen, erhebt "Abg. Gras v. Hompesch (Ecntr.s Widerspruch. Tic dem Vorschläge des Prä sidentcn zu Grunde liegende Rücksicht aus die Mitglieder des "Ab geordnetciihauscS sei wohl nicht nöthig, da nach seiner Information Situation erheblich beitragen. Ter Freisinn und die Sozialdemo kratie werden ein stürmisches Triumphgehenl erheben: die "Agrarier aber stehen vor der ernsten verantwortungsvollen Frage, ob sie wieder in das oppositionelle Verhältnis; zur Negierung zurück- hier schon um 1 Uhr beiwohnen zu könne». Die Mehrheit des Hauics stimmt für 1 Uhr als Beginn dcr morgenden Sitzung. Berlin. Dcr Kaiser und die Kaiserin begaben sich Nach, mittags nach Elnirlottcnbnrg, um im dortigen Mansolcum an, Sarge Kaiser Wilbelm's I. einen Kranz riicderzulegcn. — Tie kehren sollen, in das sic unter dem Eaprivi scheu Regiment gedrängt Nachricht, die Glückwünsche der Armee werde an der Spitze der wurden Muren »der „k, Oe Ock, mir sier l'iw-en „Iuw,,i,vi>e„ An- korpskoinmandanten Gras Wälder,ec dem pursten Bismarck über worden waren, od.i ob sie sich ni.t der bloßen platvimche» .ln- dem „Reichsanzeiger" zufolge aist Ersindnng. - erkennt»,,; der Nvthlage der Landwirthschast bei dem gleichzeitigen - Tie „Norddeutsche Allgemeine Ztg." schreibt im Anichluß an den Verzicht aus wirksame Mittel zur Abhilfe begnügen und mi. .der i vom ^Rkichsanzeigcr" heute früh veröffentlichten lästerlichen Erlaß: Versicherung befriedigen lassen wollen, daß „die Bedeutung dcr Landwirthschast für das Gesammtwohl nicht annähernd von einem der anderen ErwerbSzwcige erreicht wird" und daher, nach der sonderbaren stanlsrätl,lichen Logik, auch nicht den "Anspruch ans den besonderen Schutz und die energische Unterstützung des Staates rechtfertigt. Kkrnschrrib- und Ferusprech-Berichte vom 22. März. Berlin. Reichstag. Vor Beginn dcr Sitzung legte der antiicmitischc Abgeordnete Bindewald ans sämmtliche Plätze der Abgeordneten ein Flugblatt, welches ans der Vorderseite ei» Bild des Fürsten Bismarck trug mit dcr Umschrift: „Warum der Reichs tag nnd die Stadt Berlin ihren Ehrenbürger nicht feiern dürfen." Das Flugblatt enthielt antisemitische "Aussprüche Bismarck s und eine längere Polemik gegen die Inden, welche in die Worte aus klang: „Kaust bei Elmstcn!" Die Diener des Hauses entscrntcn jedoch auf erfolgte "Anweisung die Flugschrift, ehe noch die Sitzung begonnen hatte. — Aus dcr Tagesordnung stellt zunächst ein unerledigt gebliebener Rest des PosletatS, nämlich die säinmtlichen mit der Frage dcr Dienslallcrsstusen in Verbindung stehenden Ausgabetrtel, welche neulich an die Kommission znrnckverwiesen waren. Die Kommission beantragt, alle diese Titel unverändert anzunehmen und legt gleichzeitig drei Resolutionen vor. in denen der Reichskanzler ersucht wird, zu veranlassen, daß 1> bei Aus stellung des nächsten Etats die Gehälter der durch die Einsüliriing dcr Dtenstaltrrsstuscn geschädigten Beamtenklasscn entsprechend Wollen wir uns Tcrer, die vor 25 Jahren in Treue gegen den König und in voller Hingabe an die von dem VaterlandSgcdanken geforderte Pflicht gekämpft, geblutet und das Leben gelassen haben, würdig erweisen und ihr Werk sortsetzcn. io müssrir wir die Vc »lühnnge», den Boden, auf dem das Dcnlsche Reich steht, zu nntcrivnhleir, nntcr Znrücldrängimg des Partcihaders rricdcetieleii, wir müssen ihnen vor allen Dingen das beste eigene Beispiel patriotischen "Verhaltens entgegensetzen. Nach dieser Seite aber haben wir gerade jetzt ein ichineizlich berührendes Schauspiel pvr Augen: ein Thcil unserer Mitbürger, auch außerhalb dcr Krcst'e der Sozialdemokratie, kann sich um alter pcrrtei-politstcher Fehden willen nicht entschließe», dem Fürste» Bismarck zn seinem bcpor- stehenden 80. Geburtstagc ei» Wort des Glückwunsches nnd der Huldigung darzrrbringc» Das ist ein Mißklang gerade in diesem Iubeliahr, ein Beweis von Trübung dcr patriotischen Denkungsart, deren erstes Erkennungszeichen cS doch ist. icdcr Groll und alles Kleinliche in den Erwägungen hinter sich zu lasse». Fürst Bismarck hat an dcr Wiederansrichtung des Deutschen Reiches einen hervorragenden "Anthcil, Welcher Deutsche, er mag über andere Stücke der Politik und andere Bethätigurrgen des ersten Reichskanzlers denken wie er will, kann das vergessen und unseren' alten großen Staatsmann den Tank dafür versage», welcher Deutsche, der das "Andenken Wilhclm's l. in Ehren hält, ihm, seinc,' größte», erfolgreichsten und mit unzähligen Aeußeruiigcii dcr Tank barkeit von ihm überhäuften Mitarbeiter die nach dem Zeugnis, des berufensten Gewährsmannes schuldige Ehrung vorenthallen! Ein Bolk, daS über seinc große» Söhne nicht groß zu dcnten nnd zu urthcilcn vernnrg, und mit dem Maßstabc kleiner "Ranküne an
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