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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071108010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19071108
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-08
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1907
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SS. Jahr««««, 31«. Areit«-, 8. R«>>t»Icr 1907. «vuO«ae3*b» „»„««»»l I«» »»»- »«, »»« -«»»« o—t- «, »»m» m>» «»»>»-«» ««»»»o, »« »».. »x»ch »»MtNlch'A»»» »qft»»«»» iH »/ »«, Au» »Hin,« »urch »U >»>« »4, M» »«n, —» »-«»>» , a«4«»«u, «» La«« »«ch n »u» «»»»».Au«. «>»«» »«» »U4» »0r>t,«n P-p«»-r »« »n »--,«» »„»««»« i DGichA. KW-, v«sl"»i>,»»« ,«,««». «-«»»> «U. clh^ - rel«grcnm».Abrffse: -kochrtchten DreSdt«. Fernsprecher: Rr. N und S«VS. HegvLLnSet 1880 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. vLlläVlll-MmitLo''!vr. Lüodsumsistvr'ö tu,rüt>ml« ift»DiUHA»H^iA»lD»i»»Dln. mit Varkur .'» ^n^kwUm viurun^-Kmen, " lür äoQ ILürpvr »ki^ui. ununkkitiiek. -LUelnver1e»ul uuli prompter Vorvumt y»ck »uirvLrl». 8ulomvnl» - Xpotkvlcv, vcosckon-ältst-, Isonmarkt 8. Ovxiünclst 1560. ««^sgr» »Darts », >>»«« —» «-M«. »>«»,«, »«» »«»». I N»r »ur M»»»>»m*p» td »LN U »N >^I U»r. DU »t»D»NI»i OnuDuUr «c» »«>»«» «YI. N»mi>u» «»«tzrtchun »» «,.! »gch«m.»,t. »«,»» »ut d«r Pri»«l» sL. z«v« m ps/; du »»«Nualti,« A«U» «,» r«rN«t« «o PI. In «u»»»r» »sch v«n»- und NrUN,o«»i du «njiLlt,,« DkundutU SO PI., »ul Prioaisetlk <0 PI., 8-»»c,en«w, rtchlrn du » uud,«U- »s PI. — »»«waklix- »ultriig« nur gegen vveollSbejnhlnng. — Jedes Pelegdlan kostet tO Pfennige. HanptgeschSftSstell«: Martrnstraße 38/4«. Lsillsts a. mlläosto l Lllsr loilstk- - ß ---- Ssllml ! <1, d,„> ^ » W WM» (1 llookkom Lrkümisri. u kkldon iv 11. smsM. 6sodLkt.su. j L DM" Itelnrtel» "Mg Wükiiisl-I.ebelli'sil-kiiiiilml 8 unU»- 2u»»tr äse U>pnpl>»»pklts von Xsllk, It»Ii unci Xati-on A Ksrko „dluller znns". k-Issolis2 Lllc. Vorsaocl vsok suscvsrti kj XülllAl. Solllxoldske, Vreden. Ssorsslltor EH eilten! LbeUllS L 'l l'-ucestc-niLttipsa, Ovnanam Z M 2',kieI,I-n„pc.n. vtvvllvl - 8 lliinxolcil-öclcor, vrosciso-ä. . Z Na»>t8tp. 11. l.eüei'Ml'eii. keke-AMel. V/silgsksncZsts in ^ DM" Us»nr»ni, "AVI »MdL-MüM-UöMM. LL0U «Lrer AL'rv erkrczo «Lefov. Mutmaßliche Witterung: Kühl, meist heiter. Oberbürgermeister Beutler hat den Stadtverordneten einen Bericht über die Finanzlage der Stadt- und Schul gemeinde Dresden zugehen lassen. Der angeblich abessinische Prinz Ludwig Menelik in Leipzig wurde aus Sachsen ausgewiesen. Dem Reichstag wird ein Nachtragsctat zur Gewährung von Mitteln an den Grafen Zeppelin für de» Bau eines zweiten Luftschiffes vorgelegt werden. Beide Luftschiffe gehen in den Belitz de» Reiches über. Die Untersuchung über die Ursache des Unglücks auf dem „Blücher" war bisher erfolglos. An den Kaisermanövern 1908 in Elsaß-Lothringen beteiligen sich die beiden Armeekorps der Neichvlande. Die bayrische Abgeordnetenkammer lehnte einen Antrag aus Reform der Kammer der Reichsräte ab. Der älteste deutsche .Korpsstudent Pastor Basse- witz in Goldberg sMecklenburg) starb vorgestern an seinem 89. Geburtstage. Zahlreiche Werke der rheinisch-westfälischen Industrie ent lassen infolge der durch kroatische Arbeiter verübten Mord taten ihre kroatischen und italienischen Arbeiter. Der Hilfsstreckcnwärter Gelling hat gestanden, den Eisen bahnfrevel bei Karlshorst erfunden zu haben. Das Verfahren gegen den Lhausfcur des Reichs kanzlers, der eine 80jährige Frau tödlich überfuhr, wurde «i n g e st«l l t. Bei dem Erdbeben von Karatag büßten 3400 Men schen das Leben ein. Vom zweiten Tage der Etatsdcvlttte. Der zweite Tag der Ekatsdcbatte ibedcntcte einen 'veitercn unbestreitbaren Erfolg der vorsichtigen, spar samen und zurückhaltenden .Finanzpolitik des Finanznriinstcrü Herrn Dr. vvn Rüger. Diese Wir kung trat auch bei den Ausführungen der radikalen Oppo» sitionSredner, des freisinnigen Sllrgookdnctcn Günther und des sozialdemokratischen Vertreters Goldstcin, angcnsällig zu Tag«, da beide die solide Festig seit des Nügcrschcn Finanzgcbäudcs tn den Grniidzügvn durchaus nicht zu er schüttern vermochten, sondern sich auf mehr oder weniger parteipolitischzngeipitzte Einzelheiten indcrK-itik beschrän ken muhten. Der Abgeordnete Günther tat dies in besonders ausgiebiger Weise, ohne jedoch mit seinen Gründen im all gemeinen überzeugend zu wirken, wenngleich er in manchen Punkten nicht Unbeachtliches vorbrachte, wie namentlich bei der Bemängelung der allzu geringen ^hl der Ent züge tm Verhältnis zu den zuschlanSpslichtigen Schnellzügen auf den sächsischem Staat »bahnen und bet der Forderung einer Erhöhung der DilgnngSgnotc der sächsischen Staats schulden auS Uoberichuhmittcln. in welch letzterem Verlangen ihm später von konservativer Seite sekundiert wurde. Ein gründliches Studium deS Etats kann ihm jedenfalls auch der politische Gegner nicht alrprechon. Der Abgeordnete Goldstrin zog die üblichen sozialdemokratischen Register und entfesselte durch die schon von früher her an »hm gewohnten satirischen Seiienhicbc ans die verschieden sten Persönlichkeiten und Verhältnisse mehrfach lebhafte Heiterkeit. Zur allgemeinen Ucbcrraschung wartete Herr Goldstein sogar mit gewissen positiven Auffassungen tn einzelnen etaircchtlichcn Fragen aus. verdarb aber diesen guten Eindruck, der auch vom Abgeordneten Opitz anerkannt wurde, wieder dadurch, daß er in anderen Dingen maßlos übertrieb, namentlich wenn er unser Sachsen, das früher das klassische Land der Volksschulen gewesen sei, jetzt als das Land deS Mangels an Volksschulen bezeichncte, wofür er denn auch von dem bereits genannten konservattven Abgeordneten eine verdiente Abfertigung erhielt. ' Fm übrigen bildete das beherrschende Moment der Debatte die rückhaltlose Vertraue nSkund- gebung. die der Leiter der sächsischen Flnan- zen ans dem Munde deS Abgeordneten Opitz empfing. Der konservative Führer nannte Herrn Dr. von Rüger „den rechten Mann zur rechten Zeit am rechten Orte" und bezeichnet«: den unter seiner Leitung erzielten Anstand der sächsischen Finanzgebarung als durchaus solid und ver trauenerweckend. indem er gleichzeitig sich namens seiner Partei durch die entgegenkommenden Erklärungen deS Ministers über die „N e b c n r e g i c r n n g" für völlig be friedigt erklärte und dieses Schemen mit der Zensur „aus sich beruhen lasten" endgültig abtat. Die Rede deS Ab geordneten Ovitz. dt« von lebhaftem Beifall begleitet und >in ihrem ganzen Verlaufe von dem Geiste eines sehr kräftigen sächsischen Patriotismus getragen wurde, erweckte den nachhaltigen Eindruck, dah die konservative Fraktion in dem gegenwärtigen Leiter unserer Finanzen eine her vorragende Kraft zu schätzen weih, die nur sehr schwer zu ersetzen sein würde. Sonst war der hervorstechendste Zug der Debatte die von allen Seiten und nicht zum mindesten von dem konservativen Redner bezeigte Bereitwilligkeit, für die berechtigten Ansprüche der Be amtenschaft und der Volksschullchrer alles nach der Finanz lage irgend mögliche zu tun und zugleich nach besten Kräften für eine stenervolitische Erleichterung der unteren und mitt leren Klassen der Bevölkerung Sorge zu tragen, sobald überhaupt eine Ermnßignng des fetzigen Tarifs in abseh barer Zeit in Frage gezogen werden kann. Die letzt- gedachte Aussicht dürfte freilich in diesem Landtage wohl kaum verwirklicht werden können. Eine Enttäuschung er fuhren gestern diejenigen, die für den zweiten Tag der großen Etatsdcbatte etwas erwartet batten, was an der Hand des Kapitels „Ncbcnregicrung" irgendwelche interessanten Schlaglichter ans die Verhältnisse innerhalb der Regierung Hütte werfen können, die etwa wie ein Kon flikt anSsähen. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt und konnte nicht erfüllt werden, denn ,es herrscht innerhalb der Negierung vollkommenstes Einverständnis. Klerikale GeisteSkttevelnng. In diesen Tagen wurde das Meivrmatio.iöfcst gefeiert und der großen Tat Luthers gedacht, dem das deutsche Volk seine endgültige Befreiung vom römischen Ge wissenszwang verdankt. Auf dem blutgetränkten Schlacht feld von Lützen ivoihte man am Mittwoch die Kapelle ein, die an den hochherzigen Schwedenkönig Gustav Adolf erinnern soll, der dort rm Kampfe für die Erhaltung des protestan tischen Glaubens sein Leben ließ. Unwillkürlich schweifen da die Gedanken in jene Zeiten zurück, wo deutscher Ge- wisscnScvnst, deutsches Gemüt und unwiderstehlicher Wahr- heirsdrang sich gegen eine Welt von Feinden siegreich durch setzten. Gewaltige Opfer an Blut und Gut hat der Komps dem deutschen Volke gekostet, aber er ist ihm doch gelungen und hat ein« herrliche Entwicklung heraüfgcfnhrt, diehosfent- ltch noch lange nicht ihren Abschluß gesunden hat, sosern die sittlichen Kräfte im Volksleben oben und unten ge sund Hlciben. Wirst man aber den Blick ans den unge- schwächton Dualismus zwischen Protestanten und Katho liken, aus die Anstrengungen des gesamten UltramontaniS- muS, wieder die alte Macht an sich zu reißen, so kann man wohl mit Recht die Frage austvcrsen, ob das Ziel der Re formatoren auch wirklich erreicht ist. Luther wollte uns de» freien aus den Banden geistiger Knechtschaft und politischer Fremdherrschaft; er predigte die Freiheit deS Christ«,,' Menschen und gleichzeitig ein aller fremden Einflüsse lebt- geS nationales deutsches Reich. Das letztere hat Bismarck verwirklicht, oder wie steht'S mit der GctsteSfreiheil in Deutschland? Aus protestantischer Seite kann man tm all gemeinen nicht klagen: die einzig vernünftige Fnnchaltung der Grcnzscheide zwischen Wißen und Glauben wird immer mehr — wenigstens tn wahrhaft gebildeten Kreisen — respektiert: man gibt der Forsch»,hg volle Freiheit und wahvt der Religion ihr gutes Recht. So gehören denn auch ernste Konflikte zwischen beide» zu den Seltenheiten nnd entspringen fast Immer einer unbesonnenen Grenz- Verletzung hüben und drüben. Anders bei unseren katho lischen Volksgenossen! Dort schmachtet man noch immer im Banne deS UltramontaniSmuS, der die Geister und Genüßen am liebsten knebeln nnd jede freiheitliche Regung, die nun einmal tm deutschen Blute liegt, schleunigst er sticken möchte. Wie bekannt hat der Papst vor nicht langer Zelt «ine scharf« Enzykllka ««gen den „Modernismus" losgelassen, die die gefährlichen Neuerer abtnn sollte. Die spärliche Saat der Krau», Schell und ihrer Anhänger muß jetzt die Folgen spüren, denn allmählich beginnt der deutsche Episkopat -i« Theorie dieser Enzyklika in -i« Praxis nmz,rschen. Der nengcschassene „Uebcrwachungs- rat" in den einzelnen Diözesen und di« verschärfte Zensur verlangen ihre Opfer. Freilich sind Unterschiede vorhanden: Ser eine Bischof denkt den Neformkatholiken gegenüber toleranter als der andere, und so kann cS kommen, daß, wie im Fall des Theologie-Professors Peters in Paderborn, das kirchliche Imprimatur für eine Schrift desselben von der bischöflichen Behörde tn Paderborn gewährt, vom Kölner Erzbischof Fischer jedoch verweigert wurde. Daß cS Rom aber mit dem neuen Kur» blutiger Ernst ist. »etgt die Ernennung des neuen päpstlichen Nuntius in München: aus dem Um stande. daß dieser »ach langer Zeit zum ersten Male wie der ein gebürtiger Deutscher ist. hat man ein Entgegen kommen des Vatikans gegenüber den Sondcrbediirsnissen der Deutsch-Katholiken solgern wollen. Nichts wäre ver kehrter als diese Ansicht, man haj einen deutsch sprechen den Nuntius nur deswegen nach München gesandt, damit er die moderne Literatur im katholischen Lager schärfer vcnolgcn und — unterdrücken kann. Um ihm einen guten Empfang in der bayrischen Haiivtitadt zu bereiten, hat man seitens der Münchener Erzdiözese nichts besseres zu tun gewußt, als den unbeliebten Pater Dr. Müller — den Herausgeber der rcsormkatholischcn Zeitschrift „Renaissance" — schleunigst aus dem Kircheusprengcl auszuweisen, natür lich nicht im Sinne einer staatsrechtlichen Ausweisung, denn diese ist einem Deutschen gegenüber nicht zulässig» sondern als Akt bischöflicher Disziplinargewalt gegenüber einem etwas freier deutenden und schreibenden Geistlichen. Es ist kaum anzunchmeu, daß die Machthaber der katho lischen Kirche glauben sollten, mit derartigen Repressalien die immer wieder austanchenden freiheitlicheren Richtungen im Klerus nnd Laientum ganz ansrvtten zu können — aber es genügt ihnen schon, wenn diese Elemente mund tot gemacht werden nnd in der Ocssentlichkcit mit Wort oder Schrift keinen „Schaden" anrichten können. Man kennt seine Leute und weiß, daß der römische Absolutismus durch seine kvin'eguente Brutalität schließlich alle einge- schüchtcrt und gelahmt hat. So ist eö bisher noch sämt lichen Reformern in der katholischen K'nckie gegangen: auch von der Münstcrschcn Laienbewegung hört man kein Ster benswörtchen mehr: vielleicht werden später andere Männer kommen und den alten Faden woitcrspinnen wollen mit schönen Reden — bis ihnen der Mund geschlossen wird. Di« Reformation hat gezeigt, daß cs Rom gegenüber nur rin Entweder — Oder gibt, wenn man seine persönliche aeistige Freiheit erringen will, und zur Anwendung dieses einzigen Mittels, den ultramontancn Terrorismus zu brechen, hat eS den katholischen Männern von jeher schließ lich doch immer an Mut gefehlt. An dieser Halbheit sind sie innerlich zusammcngcbrochen, wie ein Blick auf die Professoren .Vavcr Kraus und Schell lehrt: man kann das tief beklagen, aber nicht ändern. Letzten Endes muß der artig kicsgrcisende Fragen jeder mit sich selbst abmachen: die freieren Geister im Katholizismus werden es in näch ster Zukunft noch schwerer haben, denn, wie oben gezeigt, ist die letzte Enzyklika gegen die Modernsten das Feld geschrei auf der ganzen Linie. Nur in einem Falle kann, ja muß der Klerikalismus sich aus energischen Widerstand bei seinem Vorgehen ge faßt machen, dann nämlich, wenn es sich um staatlich ange- stcllte UniversitätSprofcssoren handelt. An der Universität Bonn spielt sich zurzeit ein Streit ab, der von prinzipieller Bedeutung ist. Der Thcologie-Professor SchrörS ist vvr einiger Zeit mit dem Erzbischof Fischer in Köln zusammen geraten, weil er sich in seiner redlichen Arbeit zum Wohle der Wissenschaftlichkeit seiner Hörer durch die systematische Gegenarbcit des erzbischöflichen Bonner Konvikt« für- katholische Theologicitudierende wesentlich behindert sah. Erzbischof Fischer, der überaus autokratisch und kirchlich reaktionär veranlagt sein soll, möchte eben am liebsten die arrgchcndcn Priester vor jeder Berührung mit der Uni versität bewahrt sehen. Besonders aber vor Herrn Prosessor Schrürs, der, als alle diskreten Vorstellungen beim Erz bischof nichts fruchteten, notgedrungen die Flucht in die Ocsseutlichkcit unternahm und eine aufklärende Broschüre schrieb, in der eS u. a. von dem philosophischen Lehrbuch, das Kardinal Fischer für das Bonner Konvikt verordnet hat. heißt, -aß es „gerade so gut tm IS. Jahrhundert ge» schrieben" sein könnte Da» mag etwas offenherzig sein, wird aber wohl stimmen! Der gekränkte Kardinal ver bot daraufhin den katholischen Theologiestudierenden in Bonn den Besuch der SchrörSschen Vorlesungen und forderte überdies den also gemaßregelten Profeffor auf, sich vor ihm persönlich zu rechtfertigen. SchrörS har das natürlich abqelehnt. So selbstverständlich dies« Ant wort erscheint, so bezeichnend ist jene Aufforderung für den Kardinal und Erzbischof Fischer. SchrörS ist «US Universitätsprofessor preußischer Staatsbeamter, wenn er auch auf Grund deS 8 4 der Fakultätsstatuten tn gewisse» Beziehungen zu seiner kirchlichen Behörde steht — und al» Staatsbeamter soll er sich vor dem Bischof verantworten? Ist Preußen denn ein römisch-katholischer Kirchenstaat? Kein Papst und Bischof kann verlangen, daß ihretwegen geistig« Inferiorität in deutsche Hochschulen einzie-e, v«b tm deutscheu katholische» Volk« selbst lebt E»tt lat idM»>
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