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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188905241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-24
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1889
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äkrfsbst»« täglich ftüh 6>/, Uhr. Aei«üi«ll uud LrPedUis» Iahanaesgasse S. Aprechkoittkn der Urd«ti»»: vormittag« 10—12 Uhr. Nochmittag« 5—6 Uhr. »», et»«ei«nd»»r «-vuiane»»« „ch» «« »» „».ktim, »ich, »«»u,»»». >„«h«e Rer für Ate «dchftlvl-e»-« Nummer seftlmmten A« lernt« «» Wacheutn-e» At« 8 vtzr Nachmtttn,-. «, Gn«n» nutz Keftlage« früh At« j,d Uhr. In 8e» Filialen für 2»s.-Ilnuah»e: Vit« Ute«». Universstät-straße 1. Loat« Lösche. Katharinenftr. 23 park, »nd Königspl-tz 7, «ur bi« '/,S Uhr. WpMer.TiMblaü Anzeiger. Organ für Politik.LocalaeMMe.Landtls.»ndGtschLstSverkehr. Abonnsmsntspesls vierteljährlich «>/, Mk. «acl. vriagerlohi, 5 Mk., dnrch dir P^k deiogeu L Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. velegeremplar 10 Ps. Gebühre« für Extrabeilage, (in Tageblatt-Format gesalzt) «h»« Postbesörderang SO Mk. «tt Vostbesürderuag 70 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 80 Pf. Größere Schriften laut »as. Preltverzrühniß. Tabellarischer ». Ziffernsatz »ach h«her« Taril. Lerlanun ,«ter dem Nrdacti»,«ftrtch dir Lgripalt. Zelle öOPs^ vor de» Famtltennachrtchteu die Sgespoltrnr geil» 40 Pf. Ialerat« stad stet« a, die ErheAttt», zu seadra. — Rabatt wird Nicht gegeben Zahlung prnauumoraväo oder durch Post- Nachnahme. ^-144. Freitag den 2«. Mai 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Die diesjährige Osterwieffe endet mit dem 25. Mai. An diesem Tage sind die Buden und Stände auf den Plätzen der Innere« Stadt bi- 4 Uhr Nachmittag- voll ständig zu räumen, wilbrend deren Entfernung bi» spätesten» 8 Uhr Morgen» de» 26. Mai stattzufinden hat. Die auf dem Avgustu-platze und aus den dffent- liebe» Wegen und Plätzen der Dorstadt befindlichen Buden und Stände sind bi» Abend» 8 Uhr de- 25. Mm zu räumen und in der Zeit vom 26. bi» mit 29 Mai. jedoch lediglich während der Stunden von 6 Uhr Morgen» bi- 7 Uhr Aoend», abzubrechen und weqzuschaffen. Bor dem 26. Mai darf mit dem Abbruch der Buden und Stände ans dem AugustuSplatze nicht begonnen werden. Dagegen ist e» gestaltet. Buden und Stände aus dem Rohplatze, welche vor Beendigung der Messe leer werden, früher abzubrechen und wegzuschaffen, sofern nicht dadurch Störung de- Verkehr» oder Benachtheiliaung de» Geschäfts in den stehenbleibenden Buden hcrbeigesüyrt wird. E» bleibt auch diesmal nachgelassen, die Schaubuden aus dem Roßplatze und König-Platze, sowie diejenigen Stände daselbst, an welchen nur Lebe«Sn»ittel feilgebote« werden, noch am 26. Mai geöffnet ru halten. Die Schaubuden, sofern sie aus Schwellen errichtet, in gleichen die CarroussclS und Zelte sind bi» Abends ll Uhr de» 28. Mai. diejenigen Buden aber, rücksichtlich deren da» Eingraben von Säulen und Streben gestattet und eine längere Frist zum Abbruch nicht besonder» erthcilt worden ist. bi» längstens den 29. Mai Abend» 8 Uhr abzubrechen und von den Plätzen zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Borschristen, für deren Befolgung beziehentlich auch die betreffenden Bauhandwerker oder Bauunternehmer verantwortlich sind, werden mit Geldstrafe bi» zu 150 oder entsprechvrder Haft geahndet werden. Uebrigen» haben Säumige auch die Obrigkeit- wegen zu verfügende Beseitigung der Buden zu gewärtigen. Leipzig, am 20. Mai 1889. Der Rath -er Stadt Leipzig. IX. 4056. vr. Georgi.Kretschmer. Bekanntmachung, die Ginführnng de» in Alt-Leipzig geltende« Gemeinde »Anlagen-Reanlativ» in de« Stadt» bezirke» Stendnitz nnd Anger Lrottendorf betr. Nach tz. 5 de» Ort-statul» vom 10. November 1888, die Bereinigung der Landgemeinde Reudnitz mit der Stadt Leipzig betr.. und der gleichlautenden Bestimmung in dem OrtS- statute von demselben Tage, dir Bereinigung der Landge meinde Anger-Crottendorf mit der Stadt Leipzig betr., ist dem Rathe der Stadt Leipzig Vorbehalten, das in Leipzig geltende Anlageregulativ sammt Nachträgen und mit den etwa im Wege von 8. 36 der revibirten Städteordnung noch herbei» geführten Aenberungen von der Bereinigung au in der Ge meinde Reudnitz, bezw. Anger-Crottendorf rinzusübren. Ta aber diese Einführung bei Vollziehung der Bereinigung nicht möglich war, so ist sie für den 1. Januar künftigen Jahre« in» Auge gefaßt und die Ausführung der Borarbeiten dazu beschlossen worden. Zun, Zwecke der Aufstellung eine» städtischen Grund» fteuer-Kalaster» in den Stadtbezirken Reudnitz und Anger- Crottendorf gelangen deshalb gegenwärtig Ertrag»verzeichniffe an die dortigen Grundstücksbesitzer oder deren Stellvertreter zur Aushändigung. Diese Ertrag-Verzeichnisse sind «ach den a«f der Rückseite derselben abgedruckten Bestiin«»nge« sorgfältig und vollständig au-zufülle», darnach aber von den Eigentümern oder deren Stellvertretern eigenhändig zu unter schreiben, auch spätesten- binnen 14 Tagen, von der Zustellung an gerechnet, in dem im Reudiiitzer Ralhüausr befindlichen Geschäftszimmer Nr. 5 entweder von dem Grundstück-besitzer selbst oder durch Personen, welche zur Berichtigung etwaiger Mängel genaue Auskunft zu geben vermöge», wieder einzu- reiche». Die Unterlass»«« der Aasfüllung, sowie die Dersänninih der vorgedachtea Hsrist znr Wieder einretchnng der Grtrag-nerzeichntffe zieht nach Befinde« eine Geldstrafe bi» zu SO nach stch. Die eingehenden Verzeichnisse wilden ans da» Ge naueste geprüft Diejenigen Verzeichnisse, welche sich dabei al« »ndent- lich geschrieben oder nicht vorfchrtst»«äfiig an» gefüllt Herausstellen, müssen, vorbehältlich der Gin- ztebnng der »erwirkten Strafe, zur Neuanfertigung, vezw. Abänderung zurückgegeben werden. Sollten bei größeren Grundstücke» die behändigtrn For mulare zur Anfertigung der Verzeichnisse nickt auSreichen. so können weitere dergleichen in dem obrnbezeichneten Geschäfts zimmer in Empfang genommen werden. Leipzig, den 15. Mai 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Ür. Georgi. Kock». Ltrakknsperrnng. Der Wtndmühlenweg wird wegen MacadamisirungS- arbeiten aus der Slrecke von der Ioba»i,i«allre bi» zur Flur» grenz« mit Tbonbera von beule ab für die Dauer dieser Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 22. Mai 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 4160. l)r. Georgi. Kr. Vrtraimtmachung. Bon dem Unterzeichneten Armeiiamte solle» im Stadt hause allhier Dienstag, de« 28. Mat m. Dor«. von » Uhr an eine Parti« aetrageae Kleidungsstücke, Möbel, Hans- «nd Knchengerättze, Betten unv dergl. mehr meistbietend versteigert werbe». Leipzig, am 2U Mai 1889 D«s Newrnanrt. L»»»ig.w»ls. Swighshial. Die Inhaber der al» verloren, vernichtet oder sonst al» abbanden gekommen angezeigten Pfandscheine lät. X 49951. 64991, 73872. 74400. 79248. 79249, 82164. 82177. 97888, 97891, 98266, l.it. V 8515. 10755. 12995, 27409, 35397, 3655l. 37190, 45314, 47429. 49303, 49826, 54040, 54041. 54042, 54043. 55350. 57907, 84523, 66394, 66617. 66979, 72095, 72163, 75144, 75606. 86523, 93616, 94643. 94830, 95740, 98999 werde» hierdurch ausgesordert. sich damit unverzüglich und längsten» bis zum Ablaus von 30 Tagen nach der aus jedem der Scheine benkerkten Versallzeit bei Unter zeichneter Anstalt zu melden', um ihr Recht daran zu de» weisen, oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls der Leihhaus-Ordnung gemäß den Anzeigern die Psänver auSgclieserl und die Inhaber der Scheine ihrer etwaigen Ansprüche daraus verlustig gehen werden. Leipzig, den 23 Mai 1889. Die Verwaltung des Leihhauses und der Sparcaffe. In Gemäßheit de» A. 1 der Vorschriften für die Aas« sührong von Anlage» zur Benutzung der Stavtwasserkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hicrturch bekannt, baß der Klempner Herr Otto Funke, Plagwttz, Zikgelmaße Nr. 24. zur Uebernahme solcher Arveilcu bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach gewiesen hat. Leipzig, den 21. Mai 1889. X. 3152. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Wolfram. GewSlbt-Vermietliung. Da» im städtischen Hausgrundstück Dhonrasgäfichea Nr. äl rechts «rbea de« HauSeingange gelegene Berkanssgewtilde nebst einem kleinen Bodenraum IUI Seitengrbänve soll vom I. Oktober ds. IS. an gegen etnhalbjährliche Kündigung Mittwoch, den S. Juni dS. IS, Vormittag» I- Uhr aus dem Rathhause. 1. Elagr, Zimmer Nr. 13, an den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Ebendaselbst aus dem großen Borsaale liegen die Ber- steigerungs- und Bermiethungdbedingungen nebst Jnventarium de» zu vermielhenden Gewölbe« schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 11. Mai 1889. Der Rat- der Stadt Leipzig, la. 3175. 1)r. Georgi. Krumbiegel. König Humbert in Lerlin. Die Hobe politische Bedeutung des Besuche» König Humbert'S in Berlin liegt in dem gemeinsamen Eintreten der Mitglieder de» Dreibünde» und des mit ihnen sympatlgsi- renden England für diesen Bund und seine» Wcrlh al» FrievenSbÜrgschast. Die irredenlistische und sranzosensreunt- liche Strömung in Italien sind nicht stark genug, um e»i entiprechendc» Gegengewicht der de», Bnndc zugeneigte» Be strebungen zu schaffen, da» Unzurcicheiidc und Nichtige der bundeSseindllchen Bemühungen ist in voller Schärfe in der Kundgebung der italienischen Abgeordnetenkammer vom 21. März hervorgetreten. linier dem laule» Beifall der an wesenden stammermitglieder machte der Präsident die Mtt- tbeilung, daß er im Namen der Kammer an den König Humbert die ergebenste» Huldigungen für den Kaiser von Deutschland und den AuSornck de» DankeS an die Stadt Berlin und das deutsche Volk, ebenso an die Regierung des schweizerischen Volkes gerichtet für die herzlichen jrenndschast- lichen Kundgebungen für bei» König bei dessen Durchreise durch die Schweiz. Der Handel-minister schloß sich dem von Seiten de» Präsidenten geschehenen Schritt im Name» der Negierung an. Die Kammer gab ihre Zustimmung durch den Mund de» Abgeordnete» Cavalletto. Der Höbepunct der Berliner Feste zu Ehren König Humbert'S wurde erreicht durch die Trinksprüche der beiden Verbündeten bei dem Festmahl vom 22 Mai. Kaiser Wilhelm brachte da» Hoch aus König Humbert im eigenen Namen und al» Bertieler und OoerbeiehlSbaber beS H eres an». Er sprach von der stolze» Empfindung, mil welcher seine Soldaten dadurch erfüllt worden seien, daß e? ihnen vergönnt war. vor dem König von Italien mit Ehren zu bestehen, und erinnerte dabei gleichzeitig an die herrliche Heer schau. welche ihm bei seinem Besuch in No», im Oktober vorigen Jahre« vor Augen geführt wurde. Und da» Hock galt nicht nur dem König von Italien, sondern auch den braven italienische» Truppen und der Freundschaft mit dem Hause Savoyen, dessen Devise Kemprv avauti Savoi» zur Einigung Italien» geführt habe. Und König Humberl er widert« da» Hoch >» gleichem Sinne, indem er den Bund der innerlich geeinten Mächte Deutschland und Italien ein Pfand de» europäischen Frieden» »annle und sein Hoch der kaiserlichen Familie, dem glorreichen Heere unv dem Gedeihen de» deutschen Reiche» widmete unter besonderer Hervorhebung seiner Ueberzeugung, daß die Seel« Italien» diesen Gedanken und Empfindungen zustimme Wenn überhaupt eine Steigerung der Begeisterung möglich wäre, welche in Rom und Neapel zur Zeit der Auwefenheil Kaiser Wilhelm'» daselbst in, vorigen Herbste berrschle, lo würbe sie in Berlin erreicht worden sein. Da» deutsche Volk jauchzte dem König Humberl und seinem Sohne, sowie dem italienischen Volk durch die Knndgehungen der in der dcuischc» Hauptstadt dersammellen Deutschen zu. Den» der Empfang, welcher dem König in Berlin bereitet wurde, ist nicbl al- ein örtlicher, aus die Neichshauplstavt beschränkter zu betrachte», au- allen Theilen Deutschland» sinv die Bewohner gleichsam al» Abgeordnete ihrer Heimatb nach Berlin geströmt, um dem erhabenen Verbündeten de» Kaiser» »nv de» Reiches ihre Hochachtung und ihre Sympathie zu bezeigen. Sowiesich König Humbert bewußt war, bei seinem Hoch auf das kaiserliche Hau», da» Heer und da» deutsche Reich der italie nischen Bolklseele al« Organ zu dienen, so. bat der deutsche Kaiser im Namen de» deutsche» Volke» gesprochen, al» er aus di« unwanvelbare Freundschaft mit dem Hause Savoyen sein Gla» leerte, und die Begrüßung der Stadt Berlin ist nur der «»«druck der Freude de» ganze» deulschen Reiche« über »>r Festigkeit und den hohen Wenh de» deutsch.italienischen Bündnisse». Ader »i, Empfindungen dw deutsch»» Volke« find,» freu- in England; die Artikel de- W Oesterreich-Ungarn de« .Standard- geben »«"/« b°von. daß O, « und England unser. Fr-ude h-U n Ud«r a vernehmen Deutschland« mit Weise Wiener .Fremvenblatt- den warmen Ton getroffen, «'.lch-r ven c-n P, des deutschen Volke» zusammeasi.mmt Ja. >» der 4.Y , ^ da« Vertraue., hat, sie werde d.e ^un°legenden In, rrst n Europas au« jeder Feuerprobe unvers-hrt hervorgehen las. . Der .Standard- begegnet mit dieser ^ulsaffung der vo König Humberl in feinem Hoch aus da« deutsche Kaff^ und aus da» deutsche Heer au«gesprochenen Ueberzeugung. daß die vereinigten Heere Deutschland» und Italien« ihre große Ausgabe ,u erfüllen wissen würden. Die Berliner Feste vollziehen sich "s"en unter Bewegungen, deren Ernst und Tragweite wever m Deutschland no» « Italien unterschätzt w.rd. Die Streikbewegung ... den Koblen- bezirken und die agrarffchen Unruhen tii Oberitalieu wären wohl geeignet, die Stimmung zu beeinflussen und zu trübe», aber es ,st ein Zeichen der Kraft unv Gesundbeit de» V.ulscben SlaatswesenS. wie Herr v Helldorff neulich »» Reichstage zeitgemäß betonte, dag Deutschland derartige Erschütreninge» verhältnißmäßig leicht überwindet und daß sie seine E'itwicke. lung nicht zu stören vermögen. Wir sind ja leider »och nicht am Ende der Bewegung angelangt, der Wiederau,nähme der Arbeit in einigen Gegenden sind große und umsaffende Arbeit«, einstellungen in anderen gefolgt, nnd vorläufig ist die völlig« Wiederherstellung de» friedlichen Zusammenwirken» von Arbeitgebern und Arbeiter,, nicht adzusche». In Italien sind die Uuruhen, obwobl sie nur einen kleinen Theil de« Landes umfassen, ernsterer Natur» weil da» Gefügt de» italienische» Staate» noch nicht die wünschen«w«rtl»e Festigkeit gewonnen hat unv weil die Bevölkerung vielfach mit B stanklheile» durchsetzt ist, deren revolutiona.rer Eharakler ossrnkundig ist, wie Irrrdentisten, Rabicale und Ialranstgealen. welche au» ihren republikanischen Bestrebungen kein Hehl machen. Auch in dieser Beziehung wirkt der Besuch König Hum- t ert'S in Berlin günstig aus' die Verhältnisse in Italien zurück. Italien« heißblütige Bevölkerung ist nicht unzugänglich für Lobspriiche, wie sic Kaiser Wilhelm dem italirniichc» Heere gespendet bat, und sie wird auch da», wa« er über die z»>» Ziele gelangten Ei»heilsbestreb»»gen unter Hübrung de» Hanse« Savoyen gesagt hat, vollauf würdigen. Für ein ge einte» Volk wolle» aber revoluiionaire Bewegungen nicht paffen, wie sic in Italien unaufhörlich zur Erscheinung trete», noch vor Kurzem in den FriedenScongreffen, jetzt wieder i» Mailand und wiederum vor einiger Zeit i» der Romagna unv i» de» Studenlen-Uuruhkn. Bon geringerer Bedeutung ist der Gegensatz zwischm dem Balican und dem Quirinal, »nd wie wenig die valicanische Presse mit ihren Hetzereien anSrichtet, hat die Erklärung de» Grasen Taasse über den Wiener Katholikentag und der Artikel de» Wiener .Fremde», blatte»- über den Besuch König Humberl'» in Berlin gezeigt Man kan» nicht erwarten, baß eine so bewegte Vergangen- beit, wie sie da« Königreich Italien auszuweisen hat, ganz ohne Nachwcbcn bleibe, aber im Ganze» und Große» crireul sich Italien einer zu den besten Hoffnungen berechtigenden staat lichen Gesundheit und bildet ein wichtiges und wcrlhvolleS Glied de« mitteleuropäischen FriedenSbunve». , » « * Berlin. 22. Mai. (AuSsübrliche Meldung.) Bei der Parade-Abend-Tafel, welche beute zu Ebren Sr. Ma jestät de» König» von Italien statlfanv. brachte Se. Mrjrstäl der Kaiser den nachftebenden Toast aus seinen hohen Gail auv „Geruhen Ew. Majestät Meinen und Meines Volke« berzlichsten Dank e»kgege»zunebi»en für de» Beweis Ihrer Freuntschasl, welche» Ew. Majestät Mir durch Ihren Besuch gewährt habe». I» Gleichem sinv Meine Truppen von dank barem Stolz erfüllt, daß cS ihnen vergönnt gew-sen ist, vor Ew. Majestät Solvalenauge mit Ehren zu bestehen. Voll freudiger Erinnerung an die herrliche Heerschau bei Rom erbebe Ich Mein Glas und trinke auf da« Wobl Ew. Majestät und Ihrer Majestät der Königin, auf da» Wohl Ihrer braven Lruppe», sowie aus d.e unwandelbare Freundscbasl »nt dem Hnuic Savoyen, dessen Devise ,Kei»prs »vanll znr Einigung de« Königreich« Ikalien gesuhlt hat. Sr. Majestät der König Umb-rto, er leb« hoch!" Der König von Italien erwiderte darauf (in italie- »l,Ler Sprache): .Ich danke Eurer Majestät mit innigster Rührung für die M,r gegenüber zum Ausdruck gebrachten G'sllhle.' Meine Reise nach Berlin war eine hehre und dankbare Pflicht, und Ich bin sicher, für diese Worte, dir Ich von dieser König«, bürg au« spreche, die Seele Italien« mit Mir zu haben. 4.cut ch>a»d und Italien sind »ach Herstellung ihrer Einheil cm Pfand de« Friede»« für Europa. Meine Soldaten, deren Euere Majestät mit so ehrenvolle» Worten gedacht haben, und Ihr Heer, von dem Ich so alänzende Ablheilung n be wundern konuie. werden ihre große Ausgabe zu erfüllen wisse». Äkl aus Obr Wobt! Ich lrinke aus da« > » ^a,k„ät der Kaiserin und Königin und aus 9'sa'"m'en Erlauchten Familie! Ich trinke zu keutsch/nRe.ch.«!-^"' ^ des Die P«rade der Berliner Gardetruppe» vor de« « m - Röntg Humbert. d.» ^ du» veuie hat e- st» wieder I>ewäl,rt Datier Heerschau über seine Truppen bäll' ?r 'Ei," umr heme so,,» ,, und klar, als nähme ».ÄL L, die Truvven, die General, »dl- ^ väradeigrrrn gestanden, um N'L L L:-x. tL'LV.,;; einen Platz t« erobern, der Ihm einen mSgltchst frei« Blick »brr das Sonze gewährt, über den Lyell der Truppen, bet dem er früher selbst gedient, und über den grünen Rasen, ans dem auch ec tu de« KSnig« Rock so manchen Schwetßtroolen vergossen bat Noch war das große Paradeseld leer, über welche« ein Herr- licher Morgen ausgebreitet lag. Sa« den fällig grünen Bäumen der dasselbe begrenzenden Hasenhaide tönle der Morgeng-sanq der Bärel herüber, in den stch aber bald da« Läuten der ersten Pferde- badnwagen mischte, welche auch die ersten Zuschauer heranssüdrten. denen zunächst einzelne Trupps, daun aber immer dichtere Menschen- ichaaren folgten. Jetzt erschien auch da« erste Vlqner der Kicher, beitsbeamien. um den ganze. Östliche» Tbetl gegen da« Publicum abziisperren. während aus dem Paradefeid selbst sich die erst-n Uniformen bemerkbar machten. E» waren die« die rechieu Nlügel-Uiiterosficiere. die sich von jedem Bataillon, jedem Lavallerieregiment, jeder Artillerte-Sblbesinnq. von der Lebrbatierie und der Ledrcompagnle der Artillerle-Tchiekichule an den für ihren Truvpenlheil durch Taseln bezeichnten Plätzen einsanden. Zur selbe» Zeit ineldeten sich an dem einsame» Baum in der Mitte des Platzes eine Anzahl Unterolficicre der Halbtuvaltdenabtheilung tm Paradeanzuge bei dem Hauptmaun v. Reibaitz vom Generalstabe de» Kardecorp«, der das Einrückea der Trupven in di« Alignements leitete. Es bat auch dieser Tlieil, welcher der Parade vornusgeht, iein Interessante» Kein Truppcntbeil dars beliebig ausmarjchirc». sondern jedem ist der Weg genau vorgezetchnet. aus dem er in da« Al gnement einzurttcken Hai. Sobald die« geschehen, verschwinden die Tafel», welche da« Alignement der Point« bezeichnen. Hat man den Aufmarsch bi« zu seinem Ende abgewartet so hat man den lleberblick über folgende Paradeausstellung: Bor dieser hält der commandlrende General de» Gardecorp«, General der Jnsauterie Freiherr von Meerscheidt - Hüllesseui, mit dem Chef des Generalslobe«, Oberstlieulenout Frhrn. von Falken- Haufen. Die Truppen sind in zwei Tressen ausgestellt. Im ersten, delehligt vom Gencrollieuienant v Kaltenborn-Stachau, Lomniai,. deur der 2. Garde-Jnsnaieriedwision. stehen die Leibgendarmerie, die Siäbe'. die 2. Garde-Insanteriebrigade »ater Oberst Freiherr» v. Wilczeck, die 3. Garde-Insanteriebrigade unter Oberst Blecken v. Schineling, die zusammeiigesetzie Garde«Jnsanteriebrigude unter GeneralmajorErbprinz Bernhard von Meiningen, und die 1. combiuirie Brigade „nterAenerolniajor v.Teichman und Logischen. Die 2.Gardt- Insanieriebrigave umsaßl da« Eadettencoips unier Oberst v. Hollh und Ponientziktz. das 2. Garderegtment z. F. unter Flilgeladjuiant Oberst v.Peieredorff, da« Gardc-Jüsilierreqiment unter Ober» GrasvKeller und das 4. Garderegiment z. F. unier Oberftlieutenant Frhrn. Bäckln, von BScklin«au. Die 3. Garde-Insantertedrigade uinsaßi daS Koller Alexander-Garde-Grenndierregiment Nr. 1 unter Oberst v. Rauchdaupt, das 3. Garde-Grenadierregimeiil Königin Elisabeih unter Oberst v. Lüicken und da« Garde-Achühenbataillon unier Major v. Scholien. I» der combiniriea Garde-Insanirriebrigade stehe» das Kaiser Franz- Garde-Grenadierregimeni Nr. 2 unier Oberst v. Mikusch-Buchberg und das 8. Garderegimenl z. F. unter Oberst v. Goßler. Hieran schließt sich die 2. combmirte Briflade mit dem 1. Bataillon Garde- Fuß-Arlillerierrgimenl» unter Masor v. Kranach. dem Garde-Pionier- balaillu» unter Oberstltcolenanl v. Kleist, dem EÜenbavnregiment unter Oberst Knappe und der L-bre-mpagni« der Artillerie Schießschule. Aus dem rechten Flügel des unter dem Bes.hl des Generalndjuianten. GeiieiollieuieiiaiilS Grase» v Alten, Eommandeur der Garde-Lavalleriedivision, stehende» zweiten Tieffens hä>t die combinirte Garde - Lnvallcriebrigade unter Gencralmajor Prinz Albert zu Sichsen-Alt nbiiig, Eoniiiiandeur der 3. Garde-Tavalleri«- brignde. daneben die Arijllene »i d der Train unier Generalmajor von dem Knesebeck, Commandeur der Karde-Ariillenebrigade. T,e crilere Brigade ist zu'aniineiigejctzt aus dem Garde-Kürassielreqinieiii unter Obersilieutenant Prinz zu Salin-Horsimar, drm 1. Garde- Drogonerregiineni unter Oberst von und zu Schachten, dem 2. Garde- Ulanenregiment unier Major Gras Litlenbtirg nnd dem 2. Garde- Di agonerreqimeni unter Oberstlienienant von Äiilich. Die Nrtillerie und der Train umsasst die beiden Garde-Feld-Arlillerieregimentec unter Oberst Frhrn. Neubron» von Eisenburg uiid Oberst v. Alieii, die Lebrbatierie der Arvllcrie-Lchies,schule und das Garde-Train- bataillon unter Major Eiswaldi. Die Bataillone de- 2. Treffen» standen in Dopvelcolonne. die Eavalleric in Eolonne in Escudrous, Slrlillerie und Train in Linie. Wäbrend sich der Ausmarsch hier draußen vollzog, spielte sich ein anderes Bild in der Siadt ab, wo sich der Hanpistroni der Menge nach dem S^losse drängle, um dem feierlichen Momente des Alihoien- der Slandarle» und Fahnen beizuwohnen. Ls ist und bleibt dies einer der ergreiscndsten Momente für die Zuschauer. Unier schmetternden Fansaren rüt Punct 7 Uhr die 3. Ltcadro» de» Gatde-Kürassierregiineni«, mit dem etat-mäßigen Stab-ojficier. Major Grasen Lüttichau, in den Schloßhof von der Lustgartenseile c n. Der Anblick der Recken mit ihren Lanzen zu Pferde, aus deren blinkenden Kürassen sich die Sonnenstrahlen brachen, und der den, Troinpetercorp« voraufrestende Paukenschläger ans einem mächtige» Braunen waren auch heute wieder von imponirender A-iikung. Gleich „ach den, Abrllcken marsch,rte die 1. Lompognie de» 2. Karde- Regiment» z F. unter Haupimann v. Norman» an, uni die Fahne» abzicholr». Magnetisch fühlte sich Jeder anaezogen, und wie eine mg» aulzuhaltenbe Welle wälzt sich der Menschenftrom neben de» Fahnenträgern aus da- Lcmvelhoser Feld, diese- nckt einer undurchdring. lichen Hecke umiäuniend. Jeder wollte die von Feindestugeln zer setzte» Fahnen und Siandnrten sehe«, dle Musik hören, die goto, gi-ftickien Unisormen der Generale und sremdkerrlichen Oific ere schauen und vor Allem das Kalserpaar mit dem Könige von Italien erwarten Wer aber, wie sonst, an der Ecke des East Bauer und bei Kranzler auf de» Passiren der Fabnen gewartet, wurde sehr enllaus.i»; denn dieselben nahmen ibren Abmarsch vom Schlosse durch die Werderich-. und FranzSsiich'stroße, erst hier in die Fritdrichftraßc eiab,egend. Am Hallelchen Thor hatte sich die Menge derartig ge staut. daß man nur langsam zum Felde weiter komme, konnte. Jeder drängte und schob den Anderen, aber Alles geschah i» vollne, Ordnung. Die Borgärien der Häuser «nd besondrrs die Restaucanls waren von Jung und Al« dicht besetzt, kein Fenster war leer, und über den Köpsen der Herabsedenden wehte ein Wald von Fahnen hi» und her. Bei dem langen Traln der königlich-» Rnt- oserdc sprengten Aeneralstabsossiciere vnrbet; dann begann die An- fahrt der mit Posssrkarten peisehenen Privatequipagen, deren Fond zumeist Damen tn bellen Toiletten mit dultenden Blume',sträußen einnadmen. Generale mit breiten Ordensbändeni, unier ihnen der Kriegsminister, General der Infanterie v Brrdy du Berns S, die Generaladjutanten Gras Lehndorss, Fürst Anton Rabziwill und v. Rauch, der ruisilche Mitttairbevollmächttgte Fürst Kutusow, Stall meister in ihren ivihe» Röckrn. Holchargen tt> gestickten Uniformen, ganze Truvps von Lakaien. Alle e lten im Galopv zum Tempelbvscr Berg hinoui. Die Insassen aller eleganten Fuhrverle zu übersehen, war eine vollständige UnmvNichte»; e- ging Alle- zu schnell an den, Auge vorü er. W-nige kennen auch nur die Persönlich, ketten der höchsten Kreise, und so war Alles wie gebannt, als der Name „Eilspi" gerusen wurde, welcher in Elvilkleidung neben dem ltalienilchrn Dottchafier, Grasen de Launav, vorbei- vajsirte. In vieispänniger, von Rapven gezogener Equ-paae erickten di, Priiizesstn Friedrich von Hohenzollern nnd gleich dinier ihr, ebenfalls v,erlpännig, Kronprinz Wilhelm und Prinz Eitel Fritz mit ibrem Gouverneur. Beide in dunkelblauen Marneanzügen und gleichen Hüten. Mtt Ha, danlequnq an die Kopfbedeckung dankten sie, ununierbroch-n n-ckend. sür die jauchzende» Zurule de» Publicnms Aus den, Kasernenbys» des 1. Garde-Drogonerreatmeni- stauben die Blei de sür die Allerhöchsten Herrschaften und für die vr,nzen zum Besteigen bereit. Hier stiegen Prinz Friedrich von Hoh-nzollein. Erbvrinz Bernhard von Meiningen, dessen Tochter, Prinzessin Hcodora. zu Wagen h no»s>ubr. Aras Herbert B sinarck, Ober. Eaeemonienmetster Gral Euleuburg, dirftr i» der Ooerstenun wu» de« 1. Garde^üonLwehrragtment« zu Pkerh». Prinz Alorecht. t» dem »l««„ R»ä »«, z. Gartz«»m,g„»r, »«» Ich»» »an I«»««
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