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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193205234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19320523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19320523
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-23
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Wochenblatt „ - »Et» H. «Weissig» ZschoM» - A»»«i»d»«t»k»at»: Zschopao Nr. 1t »««nt«*: Ha»d«l»»«n L«v»i, «r- "«1 - 8«mMs M. 1, Kamps Mil SMens Nat MM .vschmbüM" «sch-üü «srk- «Vtch. M»mUltch« »«MgSpr«» l»0 Akt. f»ei HaM vest«0u»a« »«b«tu «öftrer Aeschttstlst«^. v«" »« Bet«, ftwte v,« «2« Poft, anstatt«! «,vr»o«eN. llnaeigea-I'i'eile.Pttatllch» Asftuatt» »achim»« 8K wmbr«tt,1 mwHSH» :« Pf»., l fpaltt^ ww-Aev» »1« deren Raum 8 Pf», -ttllsmez«-« (Textbrette) 1 mm Lb Pfg. laetfch« Sa» KV »/, Luffchta». «»« Vla»v,rfchrtft Lb»/, L-fschla». , «achdr«! «nserrr Mgamuldimgm »" mit genauer Qaellemmgab« gestatt«. Hede» Ud«„,rf WkE ölkkpkstl Itkpchtkl. NMUWW^W4 Ledm1vnsrcher»»s»°««tt m «a Bg„s schriftlich zur «»Meldung gebracht werden. Heber die Voraussetzungen der Versicherung Jeder Sterbefall m»tftf»rtn«ch Bersicherun»«bedingungen Aufschluß, die vom Verlag »der »»» der Nürnberger Leben,versichern»,S^fank zu bezich« st»d. (Ncchtc »>d Pflichte» der Abonnent« tm für Zschopau W und Umgegend d Aschopaner Tageblatt u. Anzeiger «ch Umaiend (Zsch-pau-r Tageblatt mr» «»»«««) ist »a» Mr »erSst«ttfch«ng Ser amtlich« Da» »»chm»latt ^gsch'p^^o^^ Amtsgericht,, de» Sina»»«»« und de» «tadtrat« M gs-b-V« Vck«at«-»«»S« ,«t,»°Ew»°nnmwn ^rÜ^^S d^ttmmt« Blatt Das Problem der WMWWs und 30,2 Ende April 1931). Wesentlich größer ist die Wohl- fahrtserwerbslosigkeit in folgenden Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern: Heidenau 97,1, Pirna 94, Freital 92,4, Chemnitz 87,1, Olbernhau 85,2, Wurzen 82,6, Freiberg 81,3, Mittweida 74,5, Plauen 74,2, Radeberg 74,1, Oschatz 73,2, Siegmar 72,3, Meißen 68,9, Bautzen 68,3, Falkenstein 68,2, Leipzig 65,6, Werdau 65,3, Frankenberg 64,6, Planitz 62,9, Dresden 62,3, Annaberg 62,3, Riesa 60,7, Zwickau 60,3, Großenhain 59,8, Hohenstein-Ernstthal 58,7, Limbach 57,7 und Borna 57,4. Unter den ländlichen Bezirksfürsorgeverbänden stan den Leipzig (72,9), Pirna (71,6), Flöha (63,3) und Dresden (59,5) an der Spitze. Sreuercrhöhungen sind zwar von amtlicher Seile mit dem bemerken abgetan worden, es handele sich hierbei nm die gewohnten Erscheinungen, die bei jeder Stencrcrhöh-mg «inzutrelen pflegten. Trondcm hält cS der Berband Sächsischer Industrieller für seine Pflicht, vor Durchführung der neuen Pläne nach dliicklichst zu warnen. Bei der Erbitterung, die heute all gemein in der sächsische» Industrie herrscht, werden sich auS einer neuen Lteucrbctastung Gefahren für Stam und Wirt schaft ergeben, deren Ausmaß nicht zu übersehen ist. * Weiteres Anwachsen -er Wobtta-rtserwerbstosiakett. Die katastrophale Belastung der sächsischen Gemeinden. Die Zahl der von den sächsischen Gemeinden bcrreuten Wohlfahrtserwerbslosen ist weiterhin gestiegen Nach den Meldungen der Bczirksfürsorgeverbände an das Stati stische Landesamt wurden Ende April 1932 in Sachsen 283 707 vom Arbeitsamt anerkannte Wohlfahrtserwerbs lose gezählt gegenüber 275 205 am Ende des Vormonats, so daß im April eine Zunahme um 8502 oder rund 3 Pro zent zu verzeichnen ist. Berücksichtigt man noch die 8385 Unterstützungsempfänger, deren Anerkennung als Wohl fahrtserwerbslose das Arbeitsamt am Stichtage noch nicht ausgesprochen oder abgelehnt hatte, so ergibt sich, daß in Sachsen Ende April 292 092 Arbeitslose oder rund 48 Prozent aller unterstützen Arbeitslosen der Wohlfahrtspflege der Gemeinden zur Last ,ielen, während auf die Arbeitslosenversicherung 147 144 und die Krisenfürsorge 176 321 Hauptunterstützungsempfänger ent fielen. Die auf 1000 Einwohner errechnete Zahl der uner kannten Wohlfahrtserwerbslosen erreichte Ende April 1932 im Landesdurchschnitt 56,8 (gegen 55,1 am 31. März 1932 Das verheerende Anwachsen der Wohlfahrtserwerbs- lofenziffer zugunsten der aus der Arbeitslosenversicherung, also vorwiegend vonseiten des Reiches zu Unterstützenden, zeigt die große Gefahr für die Finanzlage insbesondere der sächsischen Gemeinden. Die Forderung nach sofortiger und durchgreifender Hilfe des Reiches durch Übernahme der gesamten Erwerbslosenfürsorge auf das Reich soll trotzdem, wie aus den Plänen der Reichsregierung hervor geht, in unglaublicher Verkennung der drohenden Kata strophe der gesamten Gemeindefinanzwirtschaft abermals unbeachtet bleiben. Zwar sollen die Zuweisungen an die Gemeinden etwas erhöht werden, dafür aber wird die Dauer der Unterstützung aus der Reichsversichcrung um sieben Wochen gekürzt, so daß die Lasten der Gemeinden nicht nur vermindert, sondern in manchen Fällen sogar höher werden dürsten. Auch ein noch so entschiedener Pro test gegen diese Absichten der Reichsregierung dürste nach den bisherigen Erfahrungen zur Erfolglosigkeit verurteilt sein. Wenn man in Berlin nicht bald ein sieht, daß man mit dem Festhalten an dem bisherigen Schema unabsehbares Unheil anrichtet, wird es eine Katastrophe geben,diedurchnichtswiederaus zu Heiken ist. Denn auch die Verlängerung der Bürgersteuer wird von Monat zu Monat geringere Ergebnisse bringen, bis auch diese Steuer zuletzt sich selbst aufgefressen haben wird. SWm Muhen in Welhenianh Kriegszustand durch Beamten»«» Beamten streik abgeflaut, Generalstreik erwartet. Infolge des Rücktritts der griechischen Negierung ist der Streik der Poft- und Telegraphenbeamten, die stch gegen die Sparmaßnahmen des nunmehr zurückgetretenen Ministerpräsidenten Venizelos aufgelehnt hatten, abgeflaut. Dagegen ist die Stimmung für einen allge meinen Streik lebhafter geworden, zumal die Eisenbahner und Bäcker sehr streiklustig geworden sind. Da eine weitere Ausdehnung des Streiks erwartet wird, wird sowohl in Athen wie auch in der Provinz das Militär in Bereitschaft gehalten. Es sind strengste Be fehle ausgegeben worden, jeden nur geringsten Versuch der Ruhestörung im Lande während der Dauer der Regie rungskrise sofort zu unterdrücken. Veiim Zmihm -er MHIWsenmdsilsn - Wälzend die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der ArveUsloscnversicherung und Kristnsürsorge infolge der saisonmäßigen Entlastung des Arbeitsmarktes zurückgegangen ist, hat sich die Zahl der von den Gemeinden betreuten WohlfahrtSerwerbSlosen im April weiter erhöht. In Preußen sind 1 464 35S vom Arbeitsamt anerkannte Wohl- sahrtserwerbslose «einschließlich der am Stichtag noch schwe benden Anerkennungssälle» bei den Beztrksfürsorgeverbänden gezählt worden gegenüber 1 414 5S0 Ende März. Somit ergibt sich auch im April wieder eine Zunahme um 49 768 Wohl- sahrtserwerbslose oder 3H Prozent, doch ist die Steigerung nur noch annähernd halb so starl gewesen wie in den Vormonaten (März 85 206, Februar 89 079, Januar 105110). Ein Bericht der Handelskammer Dresden. Die zahlreich zur Erörterung gestellten Vorschläge zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit haben der Kammer Ver anlassung gegeben, dem sächsischen Wirtschastsministe.ium und dem Deutschen Industrie- und Sandelstag über ihre Auffassung zu berichten. Nach der Feststellung daß eine weitgehende Wiedereingliederung deeErwerbslosen in pro duktive Tätigkeit schon aus rein wirtschaftlichen Gründen dringend erwünscht ist, werden die Gründe für die jetzige Stagnation deS Wirtschaftslebens untersucht. Die Kammer kommt zu dem Ergebnis, daß die Schrumpfung der Wirtschaft und die Unfähigkeit, sich aus ihr zu lösen, weder darauf beruht, daß es an Arbetts- und Betätigungsmöglichkeiten fehlt, noch etwa nur in dem Finanzierungsproblem. Die Kamer sieht vielmehr die Ursachen für die Nichtinangriffnahme der zahlreich vor liegenden Betätigungsmöglichkeiten vorwiegend im fol genden: Bei uns in Deutschland wird nichts mehr „unternom men", nichts mehr gewagt, weil jegliches Vertrauen fehlt, daß auch nur der ruhige äußere Ablauf unseres öffent lichen und privaten Lebens gesichert ist. Privatwirtschaftlich gesehen ist es heute nicht mehr rentabel, etwas zu unternehmen. Als zentrale Ursache der mangelnden Rentabilität wird insbesondere die Gestattung der Löhne angesehen, die es nicht zuläßt, eine Rente oder einen Ertrag zu erwirt schaften. Dies gilt sowohl für den Binnenmarkt wie im ver- stärkten Maße für den Export. Jeder Wille zur Wiederaufnahme wirtschaftlicher Tätigkeit wird nach Auffassung der Kammer erstickt, wenn der Wirtschaftende weiterhin mit Zwangseingriffen in die Preise rechnen muß. Man soll die natürliche Preisentwick lung nicht hemmen. Was die Frage anbelangt, an welchen Arbeiten der Betätigungsdrang und der Unternehmungswille ansetzen solle, so wird es als erwünscht bezeichnet, daß die etnzu- leitenden Arbeiten möglichst arbeitsintensiv wären, und daß es stch um Objekte handele, an denen stch dauernd möglichst viel Menschen betätigen könnten. Weiter aber möchte das Schwergewicht bei solchen Arbeiten liegen, die privatwirtschaftlich rentabel sind, und durch die Anlagen von dauerndem Wert geschaffen werden. Die Möglichkeiten der Mittelbeschaffung durch An leihen werden als gering angesehen. Mit aller Entschieden heit werden neue steuerliche Belastungen abgelehnt. Unter grundsätzlicher Aufrechterhaltung des seit der Jultkrise ver tretenen Gesichtspunktes einer straffen Kreditpolitik könne eine Kreditausweitung in beschränktem Umfange verant wortet werden, wenn diese mit allergrößter Vorsicht vor sich ginge, am besten zugunsten zusätzlicher Aufträge für die öffentliche Hand. Irgendwelche weitere Zwangsein- grifse auf dem Gebiet der Arbeitszeit — 40-Stunden-Woche oder Krümpersystem — werden als den wirtschaftlichen Notwendigkeiten widersprechend abgelehnt. Ausstände und Gtratzenkämpfe in Gri^enkand. Griechenland befindet sich nach hier eingegangenen, allerdings schwer kontrollierbaren Nachrichten in einem Zustand der Erregung, der fast an eine Revolution grenzt. Ein Streik der Postbeamten machte den Anfang. Die Bewegung dehnte stch dann immer weiter ans. Die Zollbeamten, Steuerbeamten und Finanzbeamten beabsichtigen, stch der Bewegung an zuschließen. Die Arbeitsplätze in den Zollämtern sind leer. Auch die Beamtenstäbe der übrigen Ministerien sind sehr ^"^"vdlich gestimmt und sammeln Unterstützungen für die Streikenden. Die Arbeiterschaft sowie die Straßenbahner wollen gleichfalls streiken... _ BenizeloS erklärte, daß die Regierung den Beamten- ffrett akS Revolution ansehe und Griechenland als im befindlich betrachte. Den Postbeamten droht nach Ablauf der Frist, die ihnen für die Wiederaufnahme der Arbeit gestellt wurde, eine Verfolgung durch das Kriegsgericht wegen Fahnenflucht. Nach Mitteilungen aus Bulgarien ist der Generät st r e t k bereits ausgebrochen, und es ist zu blutigen Straßenkämpfen in Städten Griechisch-Mazedoniens und Thraziens ge- kommen, die die Folge von Aufständen bewaffneter Tabak- arbeiter sein sollen. Nach Meldungen von der bulgarischen Gren ze sollen die griechischen Grenztruppen auf der ganzen Linie verstärkt worden sein, jedoch wird jede Auskunft darüber verweigert. Aus Griechenland in Sofia eingetroffene Verkehrsflugzeuge melden ebenfalls eine große Ausdehnung des Streiks, der sich nicht mehr allein auf die Tabakarbeiter beschränkt. Gegen die neuen Steuerpläne-es striche- Einspruch der sächsischen Industrie. Entgegen den Zusicherungen der Reichsregiernng, daß weitere Steuerbelastungen nicht erfolgen werden, ist aus Pressemeldungen zu entnehmen, daß neue Steuern aus- aeschrieben werden sollen, deren Höhe stch noch nicht genau feststellen läßt, aber mit etwa einer halben Milliarde an- lenommen werden kann. Die Erregung innerhalb der ächstschen Industrie war schon vor Bekanntgabe der Pläne der Reichsregierung auf das höchste gestiegen, sie bat zur Bildung von Notgemeinschaften und im Änschluß varan ^.L?"ben Kundgebungen in Annaberg und Olbernhau geführt, die von mehr als tausend erzgebirgtschen Jndu- iriellen besucht waren. Nunmehr beginnt die Erreauna "vollständige Verzweiflung und HoLungslostgkett um° zuschlagen. Die Einsprüche der Wirtschaft gegen die letzten
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