Suche löschen...
Der Grenzbote : 06.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-189803062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-18980306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-18980306
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-06
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Titel
- Der Grenzbote : 06.03.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Grenüwte Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. 25 Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. i X Inserate von hier und aus dem Verbreitungs- bczirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. ÄgM M AMW für Adorf Md das obere Zugtlaad Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weperr irr Adorf. W 54.Sonntag, den 6. Mär; 1898. 63. Iahrg. Gedenktage für 18N8. Zum 25jährigen Regierungsjubiläum König Alberts von Sachsen. Nachdr. verb. 6. März: 1871. König Johann stiftet für Diejenigen, welche sich in der Krankenpflege oder sonstwie während des Feldzuges Verdienste erworben haben, ein Erinnerungskreuz. 7. März: 1871. Grohe Parade vor Kaiser Wilhelm I. auf dem Schlachtfelde von Villiers von Kron prinz Albert befehligt. 40 000 Mann Sachsen, Baiern und Württemberger nehmen daran Theil. Politische Raadschaa. Berlin, 4. März. Der Kaiser begab sich heute Nachmittag von Bremerhaven nach Bre men und fuhr sofort nach dem Rathskeller in Begleitung der beiden Bürgermeister. Im Raths keller wurde ein Galafrühstück eingenommen. Der Monarch unterhielt sich dabei sehr lebhaft mit der Tafelrunde mehrmals die Flottenvorlage erwähnend. Beim Betreten des Rathskellers sagte der Monarch: „Das ist eine vorzügliche Ecke zum Kneipen." Um 5 Uhr erfolgte die Abfahrt. Berlin, 4. März. (Reichstag.) Eine Reihe von Petitionen wird nach den Beschlüssen der betr. Kommissionen erledigt. Bei den Petitionen auf Abänderung der Bestimmungen über die Sonntagsruhe bestreitet Abg. Lenzmann (frs. Vg.) die Zweckmäßigkeit des durch den Oberpräsidenten von Westfalen erlassenen Verbotes der Jagd am Sonntag und bezeichnet desselben Oberpräsidenten Verordnung über die Verhängung der Schau fenster während des ganzen Sonntags als der Gewerbeordnung zuwiderlaufend. — Direktor im Reichsamt des Innern v. Wödtke hält die Auf fassung des Vorredners bezüglich des zweiten Punktes für irrthümlich. — Darauf tritt das Haus in die Berathung des elsässischen und so zialdemokratischen Antrages aus Aufhebung des Diktaturparagraphen in Elsaß-Lothringen ein. — Abg. Winterer (Els.) begründet den Antrag. In den 25 Jahren habe sich keine Nothwendig keit gezeigt, von dem Diktaturparagraphen Ge brauch zu machen. Er halte nur den Anschluß des Reichslandes an Deutschland zurück. — Abg. Höfscl (Rp.) schließt sich diesen Ausführungen ganz an. Abg. v. Cuny (natl.) hält den Zeitpunkt für die Aufhebung für noch nicht ge kommen. — Abg. Lenzmann (fr. Vp.) erklärt sich für die Aufhebung. — Abg. Frhr. v. Stumm (Rp.) spricht sich im Sinne des Abg. v. Cuny aus. — Als es zur Abstimmung kommen sollte, fiel es dem Herrn v. Stumm ein, die Beschluß fähigkeit des Hauses anzuweifeln. Schweren Herzens schritt der Präsident v. Buol zur Aus zählung, welche bei einer Anwesenheit von nur 133 Mitglieder natürlich die Veschlußunfähigkeit ergab, und so mußte man denn scheiden, ohne den Diktaturparagraphen getödtet zu haben. Morgen fällt die Sitzung aus; erst Montag be ginnt die erste Lesung des Entwurfs über die Postrcformen. Berlin, 4. März. Nach einer Meldung der „Times" aus Peking wird der Ankunft des Prinzen Heinrich in Wusung ungefähr am 20. März entgegengesehen. Nach einem eintägigen Aufenthalt wird die Reise nach Kiaotschau fort gesetzt. Der Vicekönig von Nangking und der Gouverneur von Kiangsu sind beordert, den Prinzen zu empfangen. Berlin, 4. März. Zu den in England verbreiteten Meldungen, daß Deutschland neue Concessionen von China erhalten habe, wird den „Verl. Neuest. Nachr." geschrieben, die bezüglichen Unterhandlungen mit China seien zum Abschluß gekommen und das Ergebniß werde binnen Kurzem veröffentlicht werden. — Fürst Bismarck und die Politik der Sammlung. Wie die „D. Tagesztg." erfährt, hat sich Fürst Bismarck bereit erklärt, den viel versprechenden, von den Abgg. Schwerin-Löwitz und Vopelius angeregten, im Schoße des wirth- schaftlichen Ausschusses zur Vorberathung der Handelsverträge berathenen Wahlaufruf mit zu unterzeichnen. Alle, denen an dem Zusammen gehen der produktiven Stände, die Industriellen und Landwirthe, ernstlich gelegen ist, werden diesen Entschluß des Fürsten mit Freuden be grüßen. Hamburg, 4. März. Der Dampfer „Essen" fuhr bei Teufelsbrück in einen Schleppzug bela dener Staatsbaggerkutter hinein, wovon einer sofort sank. Von vier Mann Besatzung ge lang es Einem nicht, aus seiner Koje zu ent kommen, er ertrank; ein Zweiter wurde erheblich verletzt. Der Dampfer „Rheinfels", der dicht dahinter fuhr, gerieht in die Gefahr, ebenfalls in den Knäuel zu gerathen; er lief ausweichend auf den Strand, später konnte er wieder flottgemacht werden. Graz, 4. März. In den kroatisch-slavoni- schen Distrikten herrscht infolge dreijähriger Miß ernten und Thierseuchen eine Hungersnoth. Die Leute haben kein Brod und außer etwas Kraut keine Nahrungsmittel. Wien, 4. März. Das Kabinet Gautsch will den Deutschen noch weitere Konzessionen machen. Die polnischen Blätter melden bestimmt, in der Eröffnungssitzung des Abgeordnetenhauses würde der Alterspräsident erklären, die berüchtigte lox ^ulleouba^n, welche den bekannten erbitter ten Widerspruch der Deutschen entfesselte, sei außer Kraft gesetzt. Dies bedeutet ein belangreiches Zugeständniß an die Deutschen. Die Veröffent lichung der Sprachenverordnungen für Böhmen und Mähren erfolgt morgen. Wien, 4. März. Morgen werden die am 24. Februar vollzogenen neuen Sprachenverord nungen, wodurch die früheren außer Kraft gesetzt werden, veröffentlicht. Die Verordnungen werden ausdrücklich vorbehaltlich gesetzlicher Regelung nur provisorisch erlassen. Die Verordnung für Böh men verfügt: Die Amts- und Dienstsprache der Behörde ist zur Landessprache, wozu als Um gangssprache die anwesende Bevölkerung ihres Amtsbezirkes nach dem Ergebniß der jeweiligen Volkszählung bestimmt. In sprachlich gemischten Amtsbezirken haben beide Landessprachen gleich mäßig Anwendung zu finden. Die bisherigen Bestimmungen, betr. den Verkehr mit der Militär behörde, Behörden außer dem Lande, Zentral stellen usw. bleiben unverändert. Die Verordnung für Mähren, wo ethnographische usw. Verhältnisse anders geartet, geht von der Voraussetzung der Doppelsprachigkeit sämmtlicher in der Verordnung genannten Behörden aus. Die Bestimmungen betr. die sprachliche Qualifikation der Beamten für Böhmen und Mähren sind gemeinsam; jeder Beamte wird die sprachlichen Kenntnisse besitzen müssen, welche der Dienst der Behörde seines Ver wendungsbezirkes erfordert. Paris, 4. März. Der Oberst Henry hat Picquart's Herausforderung angenommen. Das Duell soll morgen stattfinden. — Nachwehen des Zolaprozesses. Die Bu reaus aller Parteien im Senat hielten eine ge- ! mcinsame Sitzung ab, um zu berathen, was in ! der Angelegenheit des Generalstabshauptmanns Begouen zu geschehen habe. Der Kriegsminister soll um eine ausgiebige Genugthuung ersucht werden. Während des Zola-Prozesses schrieb dieser Offizier einen maßlos beleidigenden Brief an den Senator, dem er, wie auch das Verdikt über Zola ausfallen möge, den Schandpfahl in Aussicht stellte. „Ihr Name muß zwischen dem des modernen Iudas und des Pornographen : stehen, der in seinen alten Tagen alles Erhabene ! verhöhnt. Sie sind der zähe Mitarbeiter aller franzosenfeindlichen Unternehmungen. Wo Frank reich auch kämpfen möge, an der Vogesengrenze oder in Madagaskar, ist man immer sicher, Sie als schmählichen Mitschuldigen seiner Feinde zu finden, gleichviel wer diese sind. Sie werden ja abwechselnd und mühelos Engländer oder Deut scher. Es besteht ein geheimes Band zwischen all diesen Niederträchtigkeiten, und Ihr Herz mußte instinktmäßig im Einklänge mit dem des Verräthers auf der Teufelsinsel schlagen. . . Es thut mir leid, daß ich in unserer schönen Sprache keine Worte finden kann, welche meine ganze Verachtung ausdrücken die Ihrer Feigheit ange messen sind." Wie amtlich gemeldet wird, ist Hauptmann Begouen in den Generalstab des 6. Armeekorps versetzt worden. — Als vor dem Pariser Appelhof der Advo kat Dirot vor die Assisen kam, um seinen Kolle gen Labori zu vertreten, sagte der Präsident wegwerfend: „Sie können gleich sprechen, Sie brauchen nur die Akten Labori's zu nehmen. Dieser bedient sich gleichfals der Akten anderer Advokaten vor den Assisen." Der Vorfall macht großes Aufsehen. Madrid, 4. März. Heute wurde ein Italiener verhaftet, der in verdächtiger Weise um das Haus des Miniserpräsidenten Sagasta herum schlich. Beim Verhör gab er unzusammen hängende Antworten; jedoch wurde festgestellt, daß er mit einem Manne identisch ist, der vor einem Monate den Wagen Sagastas anfiel und letzteren mit dem Stocke bedrohte. — Wie die „Times" aus Kobe meldet, fin det die Ueberlassung einer Kohlenstation auf der Deer-Insel an Rußland starke Mißbilligung in Korea. Es wird gemeldet, daß die Vertreter einiger anderen auswärtigen Mächte empfehlen, die Insel zu einer Niederlassungsstätte für alle Ausländer zu machen. Oertlichcs und Sächsisches. Adorf, 5. März. Die gestrige dritte öffent liche Sitzung der Stadtverordneten, an welcher die Stadtverordneten Herren Zenker, Berger, Krahl, Iäger, Riedel, Müller, Dr. Heckel, Herzog, Hel linger, Blach und Bang theilnahmen, wurde von dem Vorsteher, Hrn. Kaufm. Schopper, geleitet. Vor Eintritt in die Tagesordnung stellt Hr. Dr. Heckel den Antrag, der Stadtrath möchte die ge druckten Stadthaushaltpläne durch die Vezirks- vorsteher an die Bürgerschaft zur Vertheilung ge langen lassen, zieht diesen aber wieder zurück, nachdem sich im Collegium Stimmen dagegen geltend machten. — Bezüglich des vom Collegium ausgesprochenen Wunsches, daß die öffentlichen gemeinschaftlichen Sitzungen beider Collegien nur des Abends stattfinden möchten, erklärt der Stadt rath seine Bereitwilligkeit, während er die An frage des Stadtverordneten-Collegiums, warum die letzte gemeinschaftliche Sitzung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattgefunden habe, dahin be antwortet, daß damit der Verbreitung unrichtiger Nachrichten vorgebeugt werden sollte. Herr Dr. Heckel hält diesen Grund nicht für stichhaltig, das Collegium beschließt jedoch, bei dieser Auskunft Beruhigung zu fassen. — Die vom Stadtrath angestellten Erhebungen haben die Thatsächlichkeit der Angaben bestätigt, daß der Stadtmusikdirektor Herr Klarner, mit dem ihm von der Stadtkasse gezahlten Gehalt die von ihm verlangten Musik leistungen nicht auszuführen vermag. Es wurde daher auf Antrag des Herrn Blach beschlossen, das Gehalt des Stadtmusikdirektors von 250 Mk. auf 350 Mk. zu erhöhen. — Hierauf wurde für die 1894er und 1895er Stadtkassenrechnung so wie für die 1895er Schulkassenrechnung und die 1895er Armenkassenrechnung die Iustification aus gesprochen. — Der von Herrn Rathsförster Lohse abgefaßte Jahresbericht für 1897 über das städ tische Forstrevier kam durch Verlesen zum Vor trag. Der mit umfassender Uebersichtlichkeit und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite