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Dresdner Nachrichten : 01.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193310015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19331001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19331001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-01
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- Dresdner Nachrichten : 01.10.1933
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ZVe eMM ZZFSLÄvee M>kNe/k- Ma ^-e«aa«5sa-e Der Deutsche Zmlstentag erSffnet Das mm »euMr Re»« mmschtert Leipzig, SO. Sept. Seit den frühen Morgenstunden herrscht in Leipzig ein lebhafter Berkehr. Der Betrieb auf dem Hauptbahnhof erreichte gegen 8 Uhr seinen Höhepunkt, als etwa 20 Sonberziige aus allen Teilen Deutsch. landS eintrafen, die die letzten Teilnehmer an der großen juristischen Tagung nach der Messestadt brachte««. — Im Zoo versammelten sich bereits um 0 Uhr die deutsche« Richter «ud Rechtsanwälte zu eindrucksvollen Tagungen, mit denen die praktische Arbeit auf der vierten NcichStagung deS Bundes National sozialistischer Deutscher Juristen eingeleitet wurde. Mit einer Riesenkundgebung in der größten Halle der Technischen Melle ist der Deutsche Juristentag feierlich «rössnet worden. Die 27000 Menschen fallende Halle war fast bis auf de» letzte»« Platz gefüllt, als der Führer der Deutschen Rechtsfront, RetchSkommissar Staatsminister Dr. Frank, unter den klängen des B a d e n w c t l e r M a r s ch e s die Halle betrat und anschließend im Namen des Führers der Nationalsozia- Wschen Deutschen Arbeiterpartei die Vierte Reichs- tagung deS Bundes nationalsozialistischer deutscher Juri sten sür eröffnet erklärte. Dr. Frank gedacht« der gefallenen Vorkämpfer der Beivegung, denen der Sieg der Be wegung allein zu danken sei. Er gedachte ferner des R e t chs - Präsidenten und des Reichskanzlers, der den Ab schluß dieses JuristentageS durch seine Anwesenheit weihen werde. Unter stürmischen« Beifall begrüßte Dr. Frank sodann die Vertreter des Saargebtetes, Danzigs und Oesterreichs und erklärte: Ihr Kampf ist unser Kampf! Wir find «eit davon entfernt, «nS irgendwie in die Angelegenheiten eines auderen Staates einzumischen: aber Volk will zu Bolk! Und dies ist unser Recht! Nach einem Willkommensgruß des Leipziger Ober bürgermeisters, Dr. Gördeler, überbrachte Reichsjustizmlnisker Dr. Gürtner die Grüße der NcichSregierung und fuhr bann fort: Der Gedanke, daß der einzelne und sein ganzes Werk nur gemessen werde«« kann am Dienste der Gesamtheit, wird als der erste Glaubenssatz des neuen Staates wie eine Fanfare im ganzen deutschen Bolk verkündet. Ans dieser Grundaussassung heraus muß natürlich die Neu - gestalt»»« des Rechts erfolge«. Daß es sich dabei nicht um Literatur und um Fassadenarbeit handeln kann, sondern uni einen Neubau ans neuen Funda menten, bedarf keiner wetteren Begründung. Wie selbst verständlich alle Rechtsgcblete vom bürgerliche«« Recht an bis zum staatsöffentltchen Recht von dieser Grundanffallung bestimmt sein werden, das wird im Strafrecht auch den« Nichtsurtsten am augenfälligsten erscheinen, etwa di« Frage , «elches Recht das Bolk hat, geschützt z« «erde« gegen de« «nverbesferlichen Gewohnheitsverbrecher. Dies darf ich in diesem Zusammenhang erwähnen, daß auch die ReichSregterung entschlossen ist, diese Frage einer allge meinen Kodifikation des Strafrechtes vorweg zn nehmen und sie schon mit Ablauf dieses Jahres gesetzgeberisch zu regeln. Auf dein Gebiete des Strafprozesses muß gleich zeitig mit jener Ausfassung gebrochen werden, die den Strafprozeß als Prozeß zwischen Parteien dar stellt, nämlich zwischen den« Rechtsbrecher und dem ösfent- Grußwort zum Grnteöanktao Der deutsche Erntedauktag ist Dank sür de« reichen Erntesegen des Himmels und der Erde. Er ist Dank des ganzen Bolkes an den deutschen Bauer für seine harte Arbeit, für seine» Dienst an der Scholle. Der dentsche Ernte banktag ist noch mehr, er ist ein starkes Bekenntnis der Nation zum dcutschen Bauerntum als dem Träger deut scher Kraft und Zukunft. Er ist der Tag des deutschen Bauern. Bauern und Arbeiter reichen sich die Hand. Alle Stände, alle Schichten, jung und alt, das ganze deutschc Bolk grüßt am 1. Oktober den vom Nationalsozialismus zu neuer Freiheit geführte« und z« neuem Dienst berufenen deutschen Bauern. Die Ration grüßt den Reichsnährstand! R. «alter VarrS ReichSbauernsührer «nb Relchöminifter sür Ernährung und Landwirtschaft. lichen Ankläger. Der Zivllprozcß darf nicht dazu führen, daß die Funktionen der Staatsgewalt, die zur Schlichtung eines Streites angeruscn werden, znm Spiclball der Partei- Vertreter werden. Das Forum des kleinsten zivilgerichtliche» Ber- fahrens dars nicht ein Turnierplatz gerissener Taktiker sei«, sondern muß znm ernsten Raum werde«, in dem das Recht gesucht und rasch «ud gültig gesunden wird. lLebh. Beifall.) Auch aus vielen Gebieten des Miri sch« ftS rechtes wird sich im weiten Umfang der Ge danke verwirklichen lassen, daß die ungehemmte Geltend machung egoistischer Interessen zum Schaden der Volks wirtschaft bekämpft, eingcdämmt und verhindert werden muß. Lebendig aber, so betonte der Minister, wirb das Recht nicht dadurch, baß es in Formeln gebracht wird, lebendig wird es nur in den Händen der Menschen, die es handhaben. Rur wenn alle diejenigen, die im Dienste am Recht stehen, von gleichem Geist erfüllt sind, wird das neue Recht Leben und Kraft haben und ein Segen für das deutsche Bolk sein. Die äußeren und die inneren Be dingungen dasttr, daß die Handhabung des Rechts in Zu kunft solche Menschen haben werbe, find augenblicklich günstiger als je. Ich habe das feste Bert rau en» daß es dem Juristcnbund gelingen wird, diese ganz große Aus gabe zu erfüllen, und ich habe auch die Zuversicht, daß es dem Jnriftenbunb gelingen wird, unserem juristischen Nach wuchs schon von früh auf das höchste Maß von sttt- licher Verantwortung beizubrtngen, das die Grund lage seines späteren Beruses sein mnß. (Stürm. Beisall.) Smts»eS Recht - eine kulturelle Weltmacht ReichSjusttzkommissar Frank spricht Darauf ergriff NeichSjufttzminister Dr. Frank das Dort zu seiner großen Eröffnungsrede, in ber er zunächst die Bedeutung des Nationalsozialistischen deutsche»« Juristen bundes umrtß; er kam bann auf die Entwicklung des deutschen «nd die Bedeutung deS römische« Rechtes »u sprechen. ES gelte nicht den Kampf gegen das römische Recht als solches, aber wir Deutsche, so erklärte Dr. Frank, wünschen, daß unser Recht die Kulturhöhe des römischen Rechtes einmal erreichen soll. So «vie bas römische Recht eine Weltmacht war, so wird auch die ewig geistige Macht deS dcutschen R e ch t S g e f tt h l S eine kulturelle Weltmacht darstellen. Im weitere«« Ver lauf lciner Ausführungen legte RelchSjustizkommtssar Frank die Unterschiebe zwischen der n a t t o n a l s oz i a l i st i - sch en und der demokratischen Staats« uf- sassung dar und betonte unter stärkstem Beifall, baß die nationalsozialistischen Juristen in jedem Recht nur daS Mittel zu den« Zweck sehen, einer Nation die heldischen »rüste ,u,n Wettstreit sicherzustellen. Eine natur notwendige Folge dieses Bekenntnisse» sei es, daß die Rasse al» leitender Gesichtspunkt eintrete in dir Fülle ber Rcchtsbegrisse. Da» Rassen Problem fei der Ausgangspunkt für bi« vesretung des gesunden Teile» aller wertvolle» Bölter von dein Irrwahn ber Dekadenz und seiner Trabanten. Das zweite große Aufgabengebiet des deutschen Rechts sei die Sicherung des deutschen Bodens. Unter ungeheurem Beifall bezeichnete Minister Dr. Frank als den heiligen Willen aller nationalsozialistischen Juristen, daß der dentsche Bauer durch die ne«e Erbhofrechtsgefetz- gebung auch die innere Erziehung zu einem bänerlichen Herrentup«S ersahre, ber ihm als dem Urständ des Deutschtums -«komme. Als drittes grobes nationale» Gut, bas dem Schutz des deutschen Rechtes zu unterstelle«« ist, bezeichnete der Redner die deutsche Ehre. Ehre habe»« heißt: In seinem eigenen Leben das Gesetz der Nation verwirklichen. Da dir Ehre in der Familie begründet wird, diese also gesund « nd lebensfähig sein muß, gilt ber Schutz des deutschen Recht» in hervorragendem Maße ber Ehe, de»« Kindern und der Erziehung der Heranwachsenden Generation. In der Für sorge sür diese zukunftsreichen Elemente des Volkes müssen Staat und Recht ihre neuen Aufgaben sehen und nicht mehr in dem Rechtsschutz für alles Schwächliche, Feige, oder iin Vorschubletsten für die Unmoral. Ferner wies der Minister dem Recht des neuen «taateS die Intensivierung de» NeichSge dankens zu. Ohne Rücksicht ans die augenblickliche Lage müsse das Ideal des Einheitsstaates angestrcbt werben. tve« Schluß de» Redaktt» dauert di« ra,uu« »ach au.) Aehren unt Mohn Am Erntedanktag 1933, dem ersten, den rnit den Bauern daS ganze Bolk feiert, gedenken wir des Segens der mütter lichen Erbe, gedenken wir in Dank und Andacht unsere» täglichen Brotes. Borbei, zerstöbe»« ber Wahn der Weltwirtschaft, verschwunden, gescheitert an den harten Realitäten der nationalökonomischc Grundsatz, man solle die Welt in Industrie- und Landwirtschaftsstaaten teilen. Heute verstehen wir wieder aus eigenster Erfahrung die Sage von dein Niesen Antäus: Kein Feind konnte ihn besiegen, solange er in Berührung mit seiner Mutter, der Erde, blieb. Aber als eS Herkules gelang, ihn von dem Boden zu trennen, war cs ein leichtes, den in der Lust schiveben- den Riesen zn erwürgen. Nun begreifen wir auch daS Wort des Führers In all seiner Tiefe: „DaS Dritte Reich wird entweder ein Bauernreich sein, oder untergeben, wie die Reiche der Hohenstaufen und Hohenzollern." Die Erde ist so ewig wie daS Blut. Aus beiden erwächst daS Volk, nicht als die zufällige Masse der gegenwärtig Lebenden, sondern als Träger ber Generationenkctte von den Vorfahren zu den Nachkommen. Daher muß der Mensch, solange er nicht entwurzelt ist und den Keim de» völkischen Tobe» ln flch trägt, die Erde, au» der dte Nahrung sproßt, die ihn erhält und die ihn immer wieder verjüngt, als etwas Heiliges be- trachten, auch wenn das Schicksal ihn auf einen Platz in -er Großstadt und nicht auf das Feld als seinen Bebauer ge stellt hat. Dann sogar erst recht. Der Bauer weiß den Segen der Erde und der Ernte auch zu schätzen, aber der Städter muß dieses Wissen um seiner selbst willen erst wieder lernen, wenn er nicht den LebenSquell seines Bolkes vergessen will. Diese Mutter Erde soll ihm heilig sein. ES ist die gleiche Erde, die seit Jahrtausenden unseren Vor- fahren Nahrung gab — irgendwann sind wir ja alle au» dem Bauerntum gekommen — und die heute noch uns Brot und Leben spendet. Es ist die gleiche Scholle, hie einst der stiergezogene Bronzepflug und die heute der Motorpslug bricht: deutschc Erde. Fragen wir nach dem Sinn deö Erntedankfeste», bann wißen wir, der Bauer kennt ihn ohne weiteres. Er hat immer der« Erntedanktag als ein hohes Fest gefeiert, so lange es arisches Bauerntum gab. Seit viele«, Jahrtausen den ist für ihn im ewigen Kommen und Gehen der Jahres zeiten dte Ernte die Hoch-Zeit, ber Höhepunkt des Jahre». So war daS Erntedankfest für den bäuerlichen Menschen seit Urzeiten et». Tag innigster seelischer Verflechtung mit der Natur. An diesen. Tag wurde es immer wieder offen bar, baß Bauerntum mehr ist als eine mehr oder weniger rentable Beschäftigung, daß eö eine heilige, eine kultisch? Handlung ist. Deshalb war der Bauer auch in den schlimm sten Zelter, des Nationalismus niemals Atheist, sondern stets wahrhaft religiös und ehrfürchtig vor dern gehetmni». vollen Walten der göttlichen Kräfte. Wenn heute da» natto- nalsozialistische Deutschland das Erntedankfest als ein all gemeines großes Fest der deutschen Volksgemeinschaft ein heitlich in Stadt und Land feiert, so hat das einen tiefen Sinn, der in seiner Größe nur vergleichbar dem Fest der Arbeit am 1. Mai ist. Dieser Sinn «vird nicht allein au», geschöpft durch ein symbolisch für alle Volksgenossen sicht- bares Bekenntnis des Staates zum deutschen Bauerntum. Gewiß, der deutsche Bauer soll wissen, baß sich das deutsche Bolk wieder des Wertes eigene«« Brotes aus heimischer Scholle bewußt geworden ist. Es soll ihm die frohe Bot schaft gebracht werden, daß dte Zeiten endgültig vorüber sind, in denen das Brot zu einem Spekulations gegenstand gemacht wurde, wie jede beliebige andere Ware, während der Bauer zum überschuldeten Objekt ber Bürsenkrcisc wurde, denen er durch den Zinsdruck auf Gnade und Ungnade auSgcllcfcrt worden ist. So hat diese» Erntedankfest 1938 auch für ihn die Bedeutung einer Schick salswende. Das nationalsozialistische Deutschland hat dein Bauern den ersten, den Ehrenplatz zugewiesen. Durch das große Gesetzgebung»««»! des Bauernführer» und ReichSernährungSmintsterS Darrs wirb er herauSgenon^- men au» der kapitalistischen Marktwirtschaft. Geeint ln einer mächtigen Organisation, dein Reichsnährstand, soll er wieder, wie seine Vorfahren leit Jahrtausenden, auf entschuldeten Erbhöfen sitzen, gesichert gegen wechselnde Konjunkturen, gegen Pfändung und Wiederver schuldung. Unbelastet soll er seinen Hos dem ältesten Sohne wettergeben, damit dem deutschen Volk für alle Zeiten ein wurzclfeste» Bauerntu,n gesichert bleibe. Durch da» Verbot des TerminhanbelS mit dem Brotgetreide und durch dtd^ Festsetzung der Richtpreise kann er unbesorgt seiner heiligen Ausgabe nachgehen, den Acker zu bestellen, ohne Sorge, daß künstliche Preisstürze ihn in seiner Existenz untergrabe« könnten. Aber mit dieser Sicherung seiner Scholle und feiner Arbeit übernimmt der Bauer auch hohe und heta
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