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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271013021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927101302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271013
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927101302
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
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- Tag1927-10-13
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Dritte Anleihe für die Landwirtschaft. Fünfzig Millionen Dollar an die Aenlenbank-Kre-ikanslalt. — Unkündbar für den Geldgeber. v 1220 nach Amsterdam unterwegs. — Palöologve sucht die Rothermere-Aktion aä ab8uräum zu sühren. Auslegung morgen in Neuyork. Berlin. 18. Okt. Wie der Deutsche Handclsdienst in Bestätig»«« anderer Meldungen erfährt, hat die Deutsche Reutenbankkrcditanstal« mit der Rational City Com pany, Neuyork, eine neue landwirtschaftliche Anleihe, also die dritte Ausländsanleihe, in Höhe von 50 M i l- lione« Dollar unter folgenden Bedingungen nunmehr adgeschlosscn: Jahreszinssatz 6 Prozent. Auszahlungskurs 92)4. Tilgung 1 Prozent sofört beginnend, zuzüglich ersparter Zinsen. Lauf zeit »8 Jahre Die Bedingungen entspreche« im allgemeinen denen der zweiten Amerikaanlcihe, nur ist der Auszahlungs kurs diesmal )4 Prozent höher sbci einem Zeichnungsprcis von 85)4 Prozents. Die Anleihe ist seitens des Geldgebers «»kündbar, hingegen kann sie seitens der Rcntcnbank, kreditanftalt z« jedem Zinstermin — ganz oder in Teil beträgen — zu pari, also ohue jedes Aufgeld zuriickgczahlt »erde«. Der Erlös der Anleihe wird in erster Linie zur Um wandlung von Pcrsonalkrediten in Realkredite dienen. Die Auslegung der Anleihe soll bereits am Freitag, dem 11. d. M. durch di» National City Company in Ncnqork erfolgen. Wichtige Deraluttgen im Aeichsral. «Durch Kunkspruch.» Berlin, 13. Okt. Der Reichs rat wird sich in seiner heutigen Sitzung mit den Abänderungöanträgen der Ländervertreter zum Finanzausgleichs gesetz beschäftigen. Wie die „B. Z." wissen will, soll Preußen entschlossen fein, sich dem bayrischen Borschlag, die Ein- kommenstcuerantcile der Länder von 75 auf 80 Prozent zn erhöhen, anznschlicßcn. Der preußische Finanzminister wird in der heutigen NcichSratSsitzung eine entsprechende Er klärung abgeben. Dem Blatt gilt die Annahme des vor liegenden Antrages als gesichert. Heute nachmittag wird in Gegenwart des Reichskanzlers ein Minister rat stattfindcn, der sich mit den Fragen der Besoldungsreform beschäftigen wird. Die österreichische Völkerbunds-Anleihe. London. 18. Okt. DaS Komitee der die österreichische Dölkcrbundsanlcihc garantierenden Mächte bat dem Anträge der österreichischen Regierung zur Aufnahme einer «""leihe für produktive Anlagen b>S zum HöchWctrage von 7L5 Millionen österreichischer Schilling zugestimmt. Die Anlerzeichnung der polnischen AnleihevextrSge. Warschau, 18. Okt. Heute nacht wurde das etste Ab kommen über die polnische Anleihe, nämlich der Vertrag über den Ankauf der Anleihe-Obligationen durch daö amerikanische Bankcnkonsortinm. unterzeichnet. Der Anleihe- »ertrag selbst wird heute nachmittag unterzeichnet werden. Rückkehr -es Reichskanzlers nach Berlin. lDurch Funkspruch.» Berlin, 18. Okt. Reichskanzler Dr. Marx ist nach Ab schluß seiner Reise durch die besetzten Gebiete heute vormittag 8,50 llhc, von Speyer kommend, in Berlin eingetrofsen. swtd.) Der Kamps um -ie preußischen Slu-enlen- schasten. Besprechung im Staatsrat. Berlin, 18. Okt. Im Preußischen Staats rat wurde die bekannte Verordnung über die Bildung von Stu dentenschaften an den preußischen Hochschule» be sprochen. Der Berichterstatter mies auf die schweren Kämpfe in der Studentenschaft, insbesondere wegen der Koalitions frage mit den österreichischen Studentenschaften, hin. Fm Ausschuß sei zum Ausdruck gebracht morden, daß eine Beruhigung für die Studentenschaft durch diese Neuregelung nicht eintreten werde. Ein entsprechender Antrag, der sich gegen die Verordnung ausspricht, sei jedoch abgelehnt morden. Die Mehrheit habe sich für die Verordnung aus gesprochen. Die Arbeitsgemeinschaft brachte vor: die Verordnung greise in allgemeinpolitische Verhältnisse ei». Der großdcutschc Gedanke leide Schade». Die Folge dieser Verordnung werde sein, daß sich neue, freie, miteinander un einige Studentenschaften bilden werden. Man möge es bis auf weiteres bet der alten Verordnung vom September 1920 belassen. Ministerialdirektor Richter hob demgegenüber hervor, die Verordnung sei dringlich, sie sei geeignet. Streitigkeiten möglichst auszuschaltcn. Tie Rektoren der preußischen Hoch schulen seien auch dieser Ansicht. Wenn die preußischen Stu dentenschaften auf die Verordnung cingchen, so sei die ge samtdeutsche Bereinigung möglich. Die Staatsrcgierung hoffe, daß ein siebenjähriges Ringen mit dieser Verordnung in erfolgreicher Weise beendet werde. Die NbänderungS- anträge der Kommunisten und die der Arbeits gemeinschaft wurden abgelehnt, der Ausschußantrag. Einwendungen nicht zu erheben, angenommen. — Am 29. No vember wird der Staatsrat wieder zusammenkommeu, um den neuen Haushalt zu beraten. Weilers Lockerung der Wohnungszwangs- wirtschafl. Berlin. 13. Okt. Der preußische Wvhlsahrtöministcr gibt eine zweite Verordnung z ii r Lockerung der Wohnungszwangswtrtschaft bekannt. Danach sollen größere Wohnungen (mehr als fünf Räume», die in selb ständige Wohnungen ausgcteilt werden, nicht mehr unter die Zumngswirtschaft fallen. Der französische Kohlendiebskahl im Saargebiet. (Draht Meldung unserer Berliner Schrtstleilung.j Berlin, 18. Okt. Der Berliner „Tag" veröffentlicht ein« ihm von gut unterrichteter Seite zugcgangene Darstellung Wer fortgesetzten Kohlen raub der Franzosen im Sa arge bi et. gegen den der saarländische Landcörat erneut schärfsten Einbruch eingelegt hat. Der Warndt-Waid. um deu es sich dabei handelt, ist als saarländisches Territorium in das fremde Staatsgebiet htneiugczipsclt. Unter ihm befinden sich mächtige Kvhlenreservcn. Hart an der Grenze befinden sich außerdem die früher lothringischen jetzt französischen Gruben der Firmen ,/Larre et Mosclle". „La Mouve" und „De Wendel". Von dem Schacht St. Fontaine der Firma „Sarre et Mosclle" wird nun seit 1922 fortgesetzt unterirdischer Kohlenranb betrieben. Der Abbau erwies sich als sehr lohnend. Hart an der Grenze umrde ein neuer Schacht auf lothringischem Boden erbaut und mit dem Abbau der Kohlenlager unter dem saarländischen Warndt-Wald in großem Stil begonnen. Täglich stahl man seit 1925 1200 bis 1800 Tonnen saarländischer Kohle. Zur Bemäntelung dieses offen baren Diebstahls verwies Frankreich aus die Bestimmungen des B«rs«ill»,B«rtr«,,s. «ach dem «8 das R^ht hat. sein AnSbentnngSrecht an Dritte adzntrete«. Da aber Frank reich über die sichere Niederlage bei der Saarabstimmung im Fahre 1035 völlig im klaren ist, vollführt es den Abbau an den Grenzen in jeder nur irgendmöglichen Weise. Die Kohle wird direkt nach Frankreich befördert und das Saargebiet so um nahmhafte Stcuerbeträge betrogen. Die Sarre et Mosclle floriert bei diesem Dauerdlebstahl ungeheuer und muß dauernd ihre Belegschaft vergrößern. Man hat allein 3200 Polen. 800 Italiener, 750 Tschechen und 200 Serben zu diesem Zwecke importiert und die deutsch-lothringische Belegung natürlich entsprechend gedrückt. Die saarländische Regiernngs» kommission greift nicht ein, sondern unterstützt darüber hinaus fogar noch den französischen Kohlenranb. So ergibt sich daS groteske Bild, daß dieses saarländische Kohlenflöz unter fran zösisches Bergrecht gestellt werden konnte. Schon vor längerer Zeit konnten wir über diesen unter irdischen Kohlenraub Frankreichs berichten. Es zeigt sich, daß er inzwischen noch wesentlich ausgebaut worben ist. PvinearL ISftr die Siammer warnen. Paris, 13. Okt. Im „Echo de Paris" beschäftigt sich heute der Poincars nahestehende Marcel Hut tu mit den Be schlüssen der Finanzkommissivn, gewisse Steuerarten zu fcnken. Er erklärt, darüber unterrichtet zn sein, daß Poin- cars jcdedmal, wenn bet den Kammcrverhandlungen eine Verminderung der Bndgeteinnahmcn debattiert werde, die Vertrauensfrage stellen werde. Falls Poincars durch eine Intrige gestürzt werden sollte, würde er sich weigern, wieder in ein Kabinett etnzutretcn, und einem anderen die Sorge überlassen, die Geschäfte des Landes zu führen. Die Paleologue-Note an Ungarn gefälscht? Ein Brief -es früheren Pariser Außen ministers. Bukarest, 13. Okt. P a l 6 o l o g u e hat in der Angelegen heit der ungarischen Veröffentlichungen über das französische B ii » d n t s a n g e b o t an Ungarn an den gegenwärtigen Gciaiibten Rumäniens in Paris, Dia man dt. folgendes Schreiben gerichtet: „Lieber Freund! Ich war sicher, daß Sie die französische Negierung kür angebliche Verhandlungen, die sic 1820 mit der ungarischen Negierung geführt habe, und die seit einigen Wochen die ungarische össentliche Meinung so erregen, nicht verantwortlich machen werden. Derartige Verhandlungen haben niemals ftattgeinnden. Die von mir gezeich nete Note, von der die ungarische Presse so viel Aufhebens macht, ist von der ersten bis zur letzten Zeile gefälscht." * ES handelt sich um die im Zusammenhang mit der Nothermere-Aktion gegen den Trianoner Ver trag veröffentlichte Nvte Palöologues vom Juni 1920, in der Ungar» weitgehende territoriale ZnNcherungen gemacht wurden, falls es dem damals von Rußland bedrängte» Polen militärische Unterstützung gewähren würde. Mit einer einfachen Ablengnung ist die Sache angesichts der prä- ziien Angaben über den Inhalt der Note nicht ans der Welt z» schassen, wenn nicht die Fälschung überzeugend nach- gewiesen wird. Die Kerabsekuna -er Rheinland-Truppen. Kle Frankreich sein Versprechen hält. Paris. 18. Okt. Die Mitteilung der deutschen Prelle, daß in die Zahl der französischen BesatzungSverminberung im Nheiulande die im Monat Juni zurückgezogenen 1009 Mann Hinei »bezogen werde» sollen, wird heute vom »Excelsior" bestätigt. Das Blatt schreibt, zwischen Monaten November 1926, in dem die Alliierten eine merk liche Verringerung der BesatzungStruppen versprachen, und dem November 1 9 27 werde die Rheinlandarmee von 72 000 aus 60 000 Mann verringert sein. Wenn man die monatlich zwischen 1000 und 1500 Mann betragende Schwankung berück sichtige. die aus der Einstellung neuerNekruten und dem Abgang der AnSgebilbeten herrühre, werde das französische Kontingent um wenig mehr als 9600 Mann reduziert sein. Ein erster Rückzug von 1090 Franzose« lei im Juni 1927 vor- gcnommcn worden, so baß das französische BesatznngskorpS noch nm 5500 Mann verringert werden müßte. Die Zurück ziehung dieser Truppen werde stufenweise im Verlaufe der zweiten Hälfte des Oktobers erfolgen. Das Blatt schließt aus dieser Ausstellung, daß die Alliierten ihr Versprechen genau elngehalten hätten. * Berlin, 13. Okt. Die Erörterungen über die Reduktion der Fremdtruppcntetle im besetzten Gebiet dauern fort. Es ist mehrfach von einer Sabotage der Reduktion gesprochen worben. Demgegenüber hält die Reichsrcgicrnnq daran fest, daß das Verspreche« bis Ende Oktober eine BcsatznngSvcr, mindernng «m 10 000 ans 90 000 Mann loyal würde ein, gehalten werde«. Die Art der Reduzierung müßte allerdings den Alliierten überlasten bleiben. Für die deutsche Regierung ist allein entscheidend, baß die erwähnt« Reduktion in Wirk- lichtest etntritt. Von einer Demarche des deutschen Bot schafter» in Parts von Hoesch in der Angelegenheit könne keine Red« sein. ES sei selbstverständlich, daß der deutsche Botschafter wöchentlich «tn oder mehrere Male dem Pariser Auswärtigen Amt Besuche abstatte. - Die Svwiek-Doischaft in Paris verstSrkI bewach» Paris, 13. Okt. Um allen Z»-''^„kästen vorznbeugen, wurde in de» letzten Tagen die Sichcrhcltswachc vor der russischen Botschaft verstärkt. Man glaubt, daß Nakvwski noch sv lange in Paris bleiben ,verde, bis sein Nachfolger den ernannt ist, dem er persönlich die Geschäfte übergeben wird. Anoerelmies über -as Saargebiek. Bom Berliner Vertreter des „Scho de PariS". Paris. 18. Okt. Der sattsam bekannte Berliner Vertreter des „Echo de Parts" ist mit dem Aufsätze des Kommerzien rats Röchling und mit der Kritik der deutschen Presse an der Veranstaltung der französisch-saarländischen Handels kammer durchaus nicht einverstanden. Er erklärt, die Pan» gcrmaniste« betrachteten das Gaargebict als ihre Domäne und trügen den wahren Interessen der Saarbcvölkcrung nicht Rechnung. Sie wüßten wohl, daß eine Rückkehr zu Deutsch land für die Saar eine Katastrophe bedeuten würde. Das Saargcbiet könne nur mit nach Frankreich und Deutschland offenen Wirtschaftsgrenzen leben. Der Journalist spricht dann von dem internationale» Regime, dem das Saargebiet unterworfen sei. Die Deutschland in der Saarfrage ge machten Zugeständnisse lägen erst einige Monate zurück, trotz dem sei die Parole ausgegcben, niemals zufrieden zu sein. Belgische Regierungskrise? Brüssel. 12. Oktober. Nachdem Vandcrvelde in seiner letzten großen Rede in Brüste! die sozialistischen Forderungen, aufgezäblt und das bevorstehende Ende des Burg friedens angekündigt hatte, falls die KoalitionSparteien das militärische upd soziale Programm seiner Partei nicht an» nehme» würden, katn Vandervelde in Marchiennes erneut auf die Einstellung der sozialistischen Partei zur inncrpolitischcn Lage Belgiens zu sprechen und erinnerte an den Entschluß der Sozialisten, zur Einleitung der belgischen Abrüstung die sechs- mouatige Dienstzeit einzusührcn, widrigenfalls die Sozialisten ans der Regierung anStrctcn würden. Die Möglichkeit einer nahen Regierungskrise verursachte eine schwache Haltung der Börse. ' . Sine Moskauer Geheimbruckerei enl-eckk. MoSka«. 18. Okt. „Prawba" veröffentlicht einen Beschluß des Präsidiums der Zcntral-Kontrollkommisslon der Kom munistischen Partei der Sowjetunion, wonach Preobraschenskt» Scrcbrjakow nnd Scharow aus der Partei ausgeschlossen werden wegen der Organisierung einer nach ihren eigenen Angaben parteifeindlichen Geheim drucke ret, -ie in Moskau unlängst aufgedeckt worben ist. 1
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