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Dresdner neueste Nachrichten : 28.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190412287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19041228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19041228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-28
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.12.1904
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Nr. 352. XII. Ins-Fug. Aussage 100 000 täglich. Yjtfwcchs 280 »Mit-er UND. DresdnerNeuesteNachrichteu I» ·«»«,» w - stunk-state» out— »· szspftwgstOst-KERFE)swkåuhätnasftkikpsunäsqklkitästtktktsg wo« esse its« Dresden uiYd Uinqshun l N! « sm- audioiirts --- C M·- ssp VUMU U« In· FUZUU v« «« s·««fl« Ymmei Bei« Ætsvekholan est aut- svahcesssåtiäyess Ruhm! OR« «« M« M« V««««« «· «« «« w· Er· II) Käf. chsflkeksevlllsress s) Pf. sofern« von uudsvarts G « - -.-:.;«.:..::.« W g I O s-:"O«.;-s--:-«-z-«-i.-, :Z:«« s» : : is« «- tizklxtsbef IN: uknickrxxeettt Imzislässio Unsre« --- » , » ·s s « Lsd K. · I ««««7-.«z«::«-;:;-4i·:.-7.«.:::s3-.«.·:.«:.:·2!«I.«x232«Zscrskgzsn Yes-W« ims- ssssssspsgsschsssssssssss 111-ists« Hsssss «« II· «? Mk« : I «II- «: : «« · ««««m«« preilcsi unt« Nasid-ten an. « a spssssskkchekx Reduktion Am: I Ah. ssgz Expkykkhm Am: l Nr. 45371 Verlag Amt ! Nr. MS. Nach dem Auslande ver Treu-band or· Jede U sie. . —-——-——» » - ----»-;-- - ---- - --- ----- - kDielc Nummer umfaßt 16 Seiten. Romas H; Seitg isvztjsd It.- « trägen in Höhe non 5 Mk. als kleinlich auf fassen, sagt sich dssr Franzosh nur in der Menge kann ein reichlicher Zinfengentiß liegen und eine ununterbrochene Flüssigkeit des Kapitals herbeigeführt werden· hier hat der Franzose entschieden recht. Tritt im Geld- Verkehr eine Stoctung ein, so arbeiten nur die Kapitalisten mit flüssigen» aber äußerst bil ligem Gelde. Das kapitalkräftige Publikum und die Bauten haben das Geld fest in den Händen und wissen es selbst nicht zu verwen den; man legt es in solchen Zeiten höchstens in Bauspekulationen an, weil derartige Ge schäfte augenschcinlich ~mehr Zinsen« ein bringen sollen. Solche Geldslüssigkeit stellt » eine unerfreuliche Erscheinung und eine, man I möchte sagen, unsinnige Verkeunung der wirt schaftlichen ProiperitätsJliedingnugeii dar. Was nützt der Börse dieses billige Geld, wenn sie es nicht schnell unifctzen und durch andau ernden Zinsengenuß vermehren kann? Es gab bei uns auch Zeiten, in welchen iiber Geldmangel geklagt wurde. Aber war jene Geldkitappheit nicht das Zeichen regster Ge fthäftStSitigkeiLP Nahm nicht gerade zu diesen Zeiten unser Handel, unsre Industrie einen kolossalen Aufschwung? Ohne Zweifel haben wir es der Geldversteifung zu verdanken, daß sich die Geskljäftstiitigkeit und die Kauflust im Publikum auf das lebhafteste regte. Demnach könnte es siir unsre volkswirt schaftliche Lage nnr von großem Nntzen sein, wenn bei uns die gleichen Weehfelprinzipien wie in Frankreich herrschtein Jst doch die Dis kontierung kleiner Wechsel von kleinen Ge schäftsleuten durchaus nicht so riskant, wie man sich die Sache im allgemeiiien oorstellt. Wenn unsre Bauten, Bankiers nnd Finanz- Geijosiciischaften die Sache nicht so engherzig ; aufsafsen möchten, so wiirde frisches Leben in l Deutschlands Volkswirtschaft kommen. Sind l doch die Handlungsbiicher der deutschen Ge schäftsleute heutzutage keine Geheimnisse oder Prinatnotizmittel nicht, sondern gesetzlichvon geschriebene Urkunden, aus welchen man fich reichlich Jnsorinationett darüber verschaffen kann, ob der zircditsuchende den Kredit vers— dient, den er beansprucht. Teil mit einem Schlage beseitigt wird. Denn der Weebfel ist ja das Zwangsmitteh das ptiuktliche Zahlung anregh Jemchr man im Kleinhandel mit dem Uebelstandc des Borgens aufräumh desto nnhbringcndcr arbeitet unsre Finanzwirtschaft. Dann wäre der Zeitpunkt gekommen, in welchem Mil lionen Kapital nicht mehr brach liegen, fon dern ihr seqcnbringeicdcs Füllhorki auf die deutsche Volkswirtschaft ausfchüttern zurück, wie es russische Feldherrenkunst und russische Tapferkeit nur zuließem So stehen die Dinge am Schluß des Jahres 19047 was das Jahr 1905 bringen wird, ist die Saihe desjfahres mild. So viel laszt sich aber mit Gewissheit sagen: Noch hat Russland nicht den dritten und nicht den besten Teil seiner kriegsbereiten Truppen eingesetzt; so stehen noch 10 volle Armeekorps Gewehr bei Fuß aus der Wacht gegen das weftliche Europa, ganze Llrmeekorps halten im fitdweftliehen Asien die Engländer in Indien in Scharf) usw. Auch die nnerschöpflichen ökonomischen Mittel des Riesenreiclies sind noch kaum angegriffen« dem gegenüber hat Japan sein Bestes bereits getan. Nach mensislicher Berechnung wird es niedergerungeiy a er nicht zertreten werden. Die ,·,gelbe Gefahr« wird beschwichtigtz nicht beseitigt werden. Und Rufzland wird siir ab sehbare Zeit das Bollwerk gegen diese Gefahr bilden, sehr zum Nutzen des westlichen Europas in mehr als einer Hinsicht. Hinter den Heldenkäinpsen im fernen Affen, welche die ganze Welt mit staunender Bewunderung erfüllen, tritt das ernste Rin gen, das dem Deutschen Reich in seiner süd westasrikanischeii Kolonie auferlegt ist, natur gewiss; in den Hintergrund Aber für Deutsch land bedeuten ieneiiiimisse mehr als einTreibs sagen aus wehrlose Wilde- Unsre schwarzen Brüder haben sich als sehr beachtenswerte- Gegner entpnpph und so mancher Herero und Ldottentott macht seinem kriegerischen weißen Znchtnieister alle Ehre. Wohl mögen manche Fehler in der Politik nnd Kriegfiihrung zu beklagen sein, aber eine erhebende und trost reiche Erscheinung haben jene Kämpfe doch· ge· eigt. Nein! Die deutsche militärische Yiiigend ist in einem erfchlassenden Miährigen Frieden nicht um ihre Tapferkeit nnd Spann kraft gekommen. Es ist nur ein Wort des Lohe-s über den Heldenmut und die Opferwili linken, mit der unsre Offiziere und Mann schastein in vollem gegenseitigen Vertrauen, un: die Siegespaline streiten, sei es im blu tigen Kampfe, sei es aus dem heißen Marsch —- fei es aber auch in sihatiriegen Krankepsiilen im Ringen mit der tiickif »en Seuche. Und wohl nmncher tatkrastige Jüngling hat schon dort mit feinen! .L)eidentod seine leichten Jugendversehliingeu in der Heimat gesiihnti Ja! das deutsche Heer hat diese Probe gut bestanden! 4 - »» A · , Bankkredit für den kleinen Wianm Das niilitätische Jahr 1904. Von E. Gab, Obetftlcutnant a. D. Nachdruck verboten. Sinnd des ritssilekspjapaiiifcheit Kricqs Ende 1904. ——llampf der Deutschen in Südwcftaftikcy - Zweiiiilirigc Dienstzeit: Deutschland) Gän vallcricsVcrmehrutcge ; sssrankrcirlitstavallcricy Lcfterreichdiuqarn HecrcssgDttalistntisl Wcrbchcerm England lHccrcswßcduktioujx Jnfantcricbcwaffnttntu Schlachtestvctcttstc nnd Firankenpflcqw Lcickxenverbrennctuax Stcilfeiicr der Slrtillcricz Vallons nnd drahts losc Tclcgraphir. —— sdricgslchretu Das niilitiiriselm so schicksalsfchwere Jahr 1904 geht zur Riistei Noch weht das hehre Banner mit dem heiligen Andreas-Kreuz von den einst so stolzen und jetzt fast zerschmetter ten Zinnen des fernen Port Arthvir. Jn dichten Massen timziiigeltt die siekmeivivlititen Feinde ans dem mit Blut getriinkten Vor aeliinde die stark erschiitterte Heldenschar der Verteidiger in ihren letzten Schtiinverkexk Eine gewaltiqe rnssisclie Kriegsflotte ruht zer trümmert auf dem Sllieeredbtsdety innerhalb der skhnizlosekt Mücke, ein Opfer der japani schen Fettersrliliitide. Weit getrennt in un erreichbarer Ferne sannnelt sich das» rnisische Entfatzheey nmhl schoti 400 Ost« winkt« stark, in Erst-Höhlen, die Schutz, bieten gegen die Un bilden der Witterung wie siegen die nviitendeii Angrisse del- vorqelagerten japanischensfzeeres, das in gleicher« BZeise itkiilixriiclser Stärke eine nnanqrcifbare Verteidiaunqsstelltittg in den Erdboden eingegraben hat. Eine zweite Wich tige ruisische Fispriensflotte daxnpft ans die hart: bedränxite Feste zu, wohl ohne x7tweck nnd Ziel. So schließt im fernen Asieu dasJahr Not. Es ist wirklich nicht einzusehen, warum ge rade in Deutschland dem kleinen Geschäfts mann der Bankkredit verschlossen bleiben nnd bei uns nicht ebenfalls« ein regerer Wechsel- Verkehr, ähnlich wie in Frankreich, unsinni men soll. Der Zustand, daß der Kaufmann erst nach reichlicher Kreditsrist sich getraut mit einem Akzept an seinen minder! heranzu tretem ums; aufhören, es Inuß der Alechsel an« Stelle der fehlenden Barzahlxciig treten, wo dnrsh das iilsliche Vorasssstein anin arofzekc Es kam so, wie es konnneii innfztel Das kriegsaeivaltigey alser denKaixiissf srssenende und auf ihn tiiclpt oorbereitete Simßlaiid forderte dank) Gewalttaten das« an Miiclyt geringere. aber zum Lleußerfteii längs: entfchlosscne und bis an die Zähne aetvappnete Japan zuni Waffenaaiige förmlich heraus, nsiihreiid es vor aller Welt verkündete, dafz es die zu feinem Wohlbcfitiden nötigen Errungcnfrlsaftert viel lieber auf friedlichem Wege in feinen Besitz bringen wolle. Japan, kurz entschlossen, zog das scharfe Schwert nnd drängte mit fanati fcher Wildheit nnd lparbarifcljer Tapferkeit die znsnnmieiiaeraffteii rnfsisclieti Scharen fo weit Wenden wir nnn den Blick von den fernen Liseltteilect nach dem nahen Mittelenropcy so sehen wir dessen Völker in rübrigfter Arbeit unter den Segnungeit eines schier uncxfchiib terlicheit Friedens. Aber wohl bemerkt eines Friedens, iiber den das» scharfe Schwert wacht, nikbt das Lsaager Schiedsgericht. Und fest das Ziel im Auge, zur Verteidigung des Vater landes anch enletxtenMannkriegsgebildetins Feld stellen zu können, standen im Mii tärischeu Jahr 1904 die wichtigsten Völker iliiittelexcrkxpash das Teutsche dreien, Vener reiclnllnaarn nnd Frankreich unter dem Reichen der zweijährigen Dienstzeit. Bekanntlich hatte vor einiger Zeit eine iud sknticlte Handelskammer beim deutschen Han skisiane den Antrag gestellt, eine gesetzliche Maßregel in dem Sinne herbeizuführen, daß di« Ausschreibung von Wechseln unter 100 Mark in Deutschland verboten werden sollte. dierilber gingen die Meinungen stark ausein «»dck, weshalb man den Antrag sd Ists Knie« Dieses Begehren blieb aber trotzdem bestehen, denn man begegnet fortgesetzt in bayrischen Blättern Artikelm die sur die Abschassnng kleiner Wechsel eintreten. Das mag dem sansdirettor ThorwartVeranlassung gegeben haben, das Wechselwesen in den uns benach hqkten Ländern, speziell Frankreich, zu unter suchen und dieses mit deutschen Verhältnissen zu vergleichen. Seine Abhandlung kommt zu dem Schluß, das; bei uns die kleinen Wechsel im offenen Kontwsiorreutverkehr bei Bauten, Bankiers und Finanzgenossetischasteti eine weit bevorzugter-e Stelle einnehmen miisziem pknn nur hierdurch könnte der Kasseuvertehr sorciicsrtt undd der Handel gestärkt bezw. ge lrastg wer en. Diese Ansicht hat viel siir sich. Man braucht sich nur zu nergegetcrvärtigeth wie start die Abneigung gegen kleine Wechsel in den unteren und mittleren Schichten des deut schcn Handels ist. Es herrscht bitehstiiblich Scheu, ein derartiges Llkzeot auszustellen und unterzubringen, weil man hinter ihm einen » unsicheren Kantonisteti vermutet, der sich selbst E ein Llrtnutszeugnis ausstellt. Aber gerade hierdurch wurde bei uns ein Pumpsnsteirc ge zeitigt, das sich namentlich in den Perioden wigtschbaftlichtebn Niedhetrganges recht unange tce m einer ar ma e. In Frankreich kennt man diese Abneigung gegen kleine Wechsel sticht, ia sie nsiirde selbst im Falle einer Stagnation oder Depression in der dortigen Volkswirtschaft niemals Plah freisenækonziem FDer Geschäsotfsniakrim tzkelcher einen . un en ur wenige « ran en waren ans Kredit verkauft, zieht sosort einen ans 4 bis 6 Wochen laufenden Wechsel, den jedeßank dissontierb sofern er« drei kreditsichere Unter gchrigsnktlriigtzt Lgsie gkoszi in diseFlrckdDitgicht er er e)r n, ewen ene ge e Ue Jer siigccng, nach welcher der Bank von Frank reich gie Verrxslichtutig vgl-siegt, klteiåike Lsiechscl on ra n an Si« · t . E» srcstzötsliscelte Kafilfjrntrnn zlrechtlcetotjincrdextr Wahrnehmung seiner sinanzielleii Interessen eben anders als sein deutscher Kollega Während wir das Ziehen non Wechselbe « I « »Der cvencrallonsnh I Residenztbeaier· Eine neue Operette vorn Erfinder der Wiener »Sußen ElJlädel«-Weis’, die muß man sich ansehen. So dachten viele, und das Resi denztijeater war daher am ersten LseihiiachtO feiertaae auch folgerichtig dicht gefüllt. So ein Feiertagsonblikuni hat feine eigne Art, ed ist aenuszslichticn gutmütig und gewillh sich um jeden Preis zu unterhalten: In naiver Genufzfreiide nimmt es, ohne Kritik zu üben, das Gebotene dankbar hin und klatfcht Und lacht iiber Dinge, die ihm, im Lichte des grauenAlltags besehen, durchaus nicht kurz weilig vorkommen würden. Es ist eben fehon vergnügt, bevor es dass Theater bestritt. Von dieser Feiertaasstiminiina hat »Der« General« lonlul" vorgeftern sehr viel prositierh Er fand die denkbar günftiaste Aufnahme, einen Erfolg, welcher der banalem unsäaliclt alber tsen Poffe unter normalen Uniiiandeil sicher« lich nicht beschieden gewesen wäre. Man inuß dad Genre der Overette vor solchen sie dis ireditierenden Nichiigteiten inSthutz nehmen. Gerade icn Residenztheater hat man im Laufe dieser Svielzeit Gelegenheit, zu sehen, was ihre Meister Johann Strauß. lacques Offen- Vtickn Milldeien Stil-as, Genöe file einen dlcidenden Reichtum an aesundem musikali ichen Ideen in ihren Arbeiten niederaelegt beben. einen Schau, der-selbst heute, nach so und so vielen Jahren, nicht versiegt ist. Mit diesen Werken, von denen man sehr viele tundweg als Kunstwerke bezeichnen muß, bat sei Generalkoniul nichts gemeinsam. Die Uutoren Baden vor ein vaar Jahren mit dem sslsßen sit-et« Glut! gehabt, da« darinnen» lich daraus beruhte, daß der Komponist den« Einfall hatte, die pikitifzen Small-Melodien, wie sie beim Wien» heutigen erklingen, ans die Bühne zu ver-pflanzen. Das war damals neu, verblilifte und wirkte, Dieömai hat dasselbe Experiment fehlgeschlagen, um »so mehr, als dem Komponisten kein neuer Trict eingeiallen ist. Er läßt feinen langsamen Dreivlerteltatt mu der ~ratchen« Marfchweiie und der »slotten" Polta bis out· Bewußtlofias lett alternieren und verläßt sich im übrigen It! die ~Witze« des Buches und die Gutmtitias . teit des« Publikums. Das Snjet des Textes stellt fiel) etwa folgendermaßen dar: Der Sohn des Generalkoiisuls der Republik Sau Mar tino soll in wichtiger· diplomatlscher Sendung von Wien nach Sau Martino reifen. Er bleibt aber lieber zu xsdause und lchickt feinen Diener dahin, der dort seine Rolle spielen muß. Das gibt natüklikb den Anlaß zu einer Reihe von »Besten-en« Verwechfeliiiiaem die erst aufgeklärt werden, bis Sohn und Vater dem ~tserfluchten« Kerl von Diener krach reifen, die Sache aufkliiren und alles wieder scl)ljc»b·tekl. 4 Y s Wie, wird man fragen, ist es möglich, H daß ein Theaterstiici von solchen Qualitäten »in Wien Erfolg haben kann? Die Wicner sind doch nicht aus den Kopf gesallen! Ja, in Wien haben sie Girardi. Nicht den »General konsul" sehen sie sich hundertmal hinter einander an, sondern Girardh den vopiilärsten Komiker, der dort den Diener spielt. Girardi braucht solche Eliichiiakeiten, in denen ihn Text und Musik so wenig als möglich stören. Er leat sich seine Maske «urerht, er sindet eine groteske Arm- oder Deinbeweaunkk die er sriiher noch nicht gemacht hat, er ist tinerschöpp litt) in Wort-Dchnnngcn und -Verdrehungen, und alles, was— er tut, wirkt ans die Wiener so nnwiderstehlich, daß sie wie besessen ins Theater laufen, io ost Girardi Welt, gleich viel was. Als die Herren Latidesbem Stein und Neinhardi das »Siißc Nabel« schrieben, halten sie noch nicht Girardi. Da mußten sie sich anstrengery etwas zu leisten; beim »Gene raltonsul« war solche Mühe überflüssig. Das Residenztheater hat Girardis Rolle Herrn Oötar A ian er übertragen. Das ist ein recln braver, liebenswürdigen jugendlich» Komiker; der Dresdner Girardi ou sein, siir diese Ausgabe erwies er iich freilich zu schwach. Auch Mart) M a rtin i, die in der weiblichen hauptrolle ihr Möalicbitestaixbesitzi nicht die iirwiichsiqkeit und Jst-liebe, die in Wien Mlia The ren- Girardid Parinerity mitbrachte. Werke wie der »Generalkonsul« kann man; eben nur dann ersolgreich aussii2ren, wenn man sie in der Originalbesehuna ieien kann, enn nur den Schauxuielerm welche sie kreiert aben, dankelr»sie« en inomentanen Ersol . ie braven Kräfte des Residenzttlzeaters treffe daher kein Vorwurf. qliz Adler, sslccncs Zwitter-In. = Ein bisher unbekannte-E; Felix· Mendelss iohu-Bartholdn-Porträt. von der Hand des französischen Schlachteumalers iporace Vemeh erregt zurzeit iu der Gruft Zaes eiufchen sit-nist handlung m( Berlin die allqenieine Aufmerk samkeit. Das« lebcnsvolle Bildnis, dem ein krisftixxer Ausdruck in Zeichnung und Farbe naclmeriilnut werden umfi- weift als Herstel lunasialjr 1831 und als Ort seiner Erftehukig die Siebeubiigelftadt auf. = »Liebeöhatidel« lGatte ans Zeit), Schtoaiik von Stark und Bilde, Musik von Wanda, hat nian den Gästen des Thotnasritigtlxeaters in Leipzig not-gespielt. Ein wihloses Mark-work, das halb an den Ziel-Its, halb an den Kinder gartett erinnert. Wir nehmen nur deshalb davon Noth, um hinzuweisen, wohin dieser Knnsttenipeh an den man große Hoffnungen knüpfte, gekommen ist. Oriainell ist, daß es Scha n spie ler waren, welche sangen. Da mit ist alles gesagt. Der Tanz war ohne alle Kunst. D. = Der Schriftsteller Professor Litdioig Pietfeh hat am l. Weihnachtsfeiertag in Berlin Einen sO. Geburtstag gefeiert; aus diesem tilaß ließ der Karl-er dem greifen Jubiiar ein in warmen Worten gehaltene-s Glück wunfchtelegramnt Tiber-Mitteln. = Von allzu früh feierndeu Biihneukiiufts lern plaudert Oskar Blumenthal in einem sehr anregenden Feuilleton der »Neuen Hist. Preffe«. Ein Biisartiger foll einmal ge agt haben: Eh ift nicht wahr, daß es keine uten Schauspiel« in Berlin gibt. Wer sie flehen will - darf allerdings nicht ins Theater gehen. Das klingt nun fehr hart. Jn ansti fanter Form aber erzählt Blumenthah wer alles an Künstlern, viel Zu sriih feiernd, in Berlin ~fpazieren geht«. ie modernen Klin ler halten es nicht immer mit man, der es he kanntiikh stir das größte Glück eines Schau« spielerö erachtete, auf der Bühne sterben zu können. Viel zu still: vcrfchwand von der Biidfliiche - man denke nur an Sonnenthah den Siehzigiiihrisselil - Oed wig N ie m a n n, deren techziaften Geburtstag man vor ksltdpyxfeiertr. UndnunsilbertNiemanm Oskar Bluinenthal gibt die interessante An regung, daß dieser Kiinstley selbst wenn er der Oper Ade gesagt hat, noch immer ein vortressi licher Schausvieler sein könnte: Aug dem Siegfried Richard Wagners könnte ein Hagen dlsebbels werden oder ein Wilhelm Tell. Aber Riemann, dem solche-s einmal an gedeutet wurde, soll drastisch erklärt haben: »Ich bin nun einmal ein vorjiihriger Hering - den setzt man den Leuten nicht mehr vorn« .. So gehört denn auch Riemann zu denFeterns den: im Sonnner angelt er Forellen im Tegernser. im Winter jagt er nnd wenn die Schonzcit kommt, so sitzt er am wärmenden Ofen und liest Friedrich Nichtsein. Der dritte »Bei-ihrer Spaziergänger« ist Fried rieb Ha a se. Er ist heute 75 Jahre sür den, detV glauben mag. Aber dieser Künstler, der von zloizebue bis zu Feldmann griff. würde sicher heutigen Tages noch auf der Bühne stehen, wenn sein Repertoirm von dein er nicht mehr lassen könnte, aus den deutschen Bühnen nicht abgewirtfrhastet hätte. . · . Und nun Ba r na h. Auch er ging vielleicht zu früh. Heute lebt er nur noch seinen Menioireir. »Im Hasen« sollten sie ursprünglich heißen. Im Hasen siihlt auch er sich, mit den beiden starken Banden im Schrank, die seine reichen Lebens· ersahrunacn schildern und jenem berühmten Erinnerungszimiiier in seinem Hause, in dem - ein Uuikuni in seiner Art —— alles wie in einem Museum aufbewahrt wird was an seine csjlanztage gemahnh - Teniiche Schauspiel« ans des« Vrettl Der Zug der dcutfchenSchaufpieler sum Brett! bat noch immer nicht aufgehört. Als das »Ucberbrettl« noch flatterte, war es eine all gemeine Krankheit geworden. Beute hat diese-s Genre audgerunacm so weit es nicht als Kabatettum eine Dtminutivistm ange nommen hat. Um so größer ist immer void der Zug nackt dem alten Bretth dem Bat-ists. Dort lassen sich auf erschreckend leichte Weite Summen verdienen, wie sie ein reåuläres Theater einfach nicht bezahlen kann. ntet 3000 Ma rk den Monat zahlt kaum ein arokicg Spezialitätentheatey und oft wird die Summe noch lehr wesentlich tiberisdritzeiu In dcn letzten Jahren waren es mehr die rauem die den Hang zum Bari-Its zeigen, ed wurde Mode, da mit· in tun« und dem enoimnee d«
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