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Dresdner Journal : 06.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-06
- Monat1866-10
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- Dresdner Journal : 06.10.1866
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»ff«t. Schul. lauen Schal? Pferd? iu pas- «achge- ' Fahr- «epteni- eferligl ast von Naum- i Wolf i Wh- s Mit- er aus böhm. B>er. lgrund : Karl s Leit- el auS Berlin > nach Fran, imalz; Prager Slzern, ahnen, Kran- zernen glätte, lernen nt ae- 'schsts ,e mit hlr. b usol- allen ?exie. i 89: s vi* ola-, lb^. good lerah 1,12, «pro?. 8.40; Herr, mob - ept.; eu- -»r., >gr.. 82 erste blen -PO B. eall. tro- tblr. plbr. wbr. >afer G., übol -^8. nng: i« «i. rn- ha- S R. r., >en n- nd m. an ra eu r- g> a< m >n «282. Somainid, dai L Oktober. 18««. HIKrUeb > « 1AIr. — Hxr. zajtNrlivb! 1 „ IS „ Uonotlivd:— „ IS „ Li»o«lo« -lummoro: I „ I» Luol»»»» tritt Pool- n. 8towk«I- ALM43lslGA klLLU- »nleratrnpretse: Hlr ä«ii 8»nm «ioor 2»U«: I ««r. Vnwr „Lio^ooooat " äl» 2»U«: > H«r. DreMerIMmal. «rfchrvsir TRgllob, mlr »n«o»Iuo» ä«r kann- nnä I'olorloE», Kr ä«o ?oljr«u<1«u Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Lnseratnuinaahme auowLrt«: LotxotU: t » ünLnoornr^o», 0owo»i»«1«»Lr ä«, vroxluor ^ovruol,, «ksnck»».: kl Lual.»», Lva»» -our: >,r«»- Vi,»-kr»»U1vrr ».N.: Unounirui» X Voai.««; >«rI1»t O»orlv»'»od« Uuebk., It»^»»»»»»'» 8ur«»u, Lr«»«,, L. konrorr»; Nr»»!»»: k,. 8,»n«»ii'»Xnuolle«lldur«„, 8mia»m»i»»; 7r»otrnr1». N: ^»»»»»',«1»« IluLdd.; Lölo-.^o. Lor.r.1»» X6o., j«, k»I,o« ä» I» Lour»«); kr»E: Ln»l.ion'o LueNi».; VI»»: ^r.. Orrori». HrrRnogebrr. Lönlxt. 8rp«äirioa ä«» Or«»äu«r ^onrool», vr«»ä»o, 11»r>«a»tr»»»« tlo. 7. NichtamUicher Theil. «et.rsicht. Mochrfchtrn T«>tSßeschich1e. Berlin: BesttzergreifungSpatrnte er wartet. Schwedische Anfrage wegen Nordschle»wig». Trauer für General v. Schack. Zur Vereidigung in den einverleibten Ländern. Vom Hofe. Ein franzö sischer Beamter. Verhaftung. — Anklam: Cholera. — Hannover: Telegraphenkabel. Ansprache an da» hannöversche Volk. Eingabe an da« Preuß. Etaat»- ministerium. — Wiesbaden: Einverleibungsgesetz publicirt. — Kiel: Abreise der amerikanischen Kiieg»- schiffe. — Schleswig: Gemeinschaftliches Verord nungsblatt eingrführt.— Wien: Verhandlungen mit Nußland bezüglich deS BiSthumS Krakau. Cardinal GcitovSzki. Der FriedenSschluß mit Italien. Mili tärisches. Organifirung der Finanzwache. — Prag: Kaiser Ferdinand erwartet. — München: Der König zurück. Gesandter nach Berlin. Cholera. — Stuttgart: Die Eröffnungsrede des Kam merpräsidenten. — Rottweil: Explosion. — Paris: UebrrschwemmungSberichte. Tagesbericht. — Bern: Die RheincorrectionSangelegrnheit. — Flo renz: Garibaldi abgereist. Aufruf in Palermo. AwangSanleihe.— London: Banket für die Förderer deS atlantischen Telegraphen. — Warschau: Lan- drSeintheilung. EchulorganisirungSgesetze. — Kon stantinopel: Truppen an die griechische Grenze. SanitätSconferenz geschlossen. — Ragun: Palast revolution in Birma. — Hongkong: Hinrichtung von Missionären. — New-Hork: Militärconvention in Cleveland, Meeting der Conservativen. Redu- cirung der Nationalschuld. Baumwollener: te. Ex»r««»nge», Versetzungen ,c. im öffentliche« Dienste. Dresdner Nachrichten. «r,L«zuu,rn und verichtigungen zur sächsischen »er- lustlistr. (Fortsetzung.) Prnviuzialuachrichtr». (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Plauen. Löbau. Pirna.) Eingesandte». Statistik und vattswirthschast. tzenisirtn». Inserate. Lagetkalendrr. varsrnnach« richten. Telegraphische Nachrichten. Kassel, Freitaa, 5. Ort-Ker. (W.T.B.) Die ,-Htssische Morgenzritung" meldet: Nächsten Montag vormittag 1l Uhr wird die vefitzrrareisuag Kurhej» sen» für die Krone Preußen hirrselbst feierlich ver kündigt werden. Wien, Freitag, 5. Oktober. (W. T. B.) Au» Kandia find über Korfu, vom 2. d., neuere Nach richten ringetroffe«. Am 22. September griffen 20,000 Mana türkische und ägyptische Truppen da» griechische Lager, welche» sich von Malaxa bi» Kesamia erstreckt, an und wurden znrückgeworfrn. Am 23. September wurde der Kampf erneuert, nachdem die Griechen 2000 Mann Verstärkung erhalten hatten. Auch an diese« Tage wnrden die Türken geschlagen; 3000 von ihnen «nrden, wie e» heißt, gesangen. Aas Kaadia find nenerdiag» 8000 Mann ägyptische Truppen, 7 tür kische Bataillone und zahlreiche» Geschütz aagekommea. Triest, Donnerltag, 4. Oktober, Mittag». (W. T. B.) Mit der Levaatrpost find solgende Nachrichten eingrtroffeu: Athen, 2S. September. Marqni» de Moustier soll bei seinem jüngsten kurzen Aufenthalte hier mit Abbruch de» diplomatischen Verkehr» gedroht haben, fall» die griechische Negierung nicht gänzlich neutral bliebe. — Bei Kerumin, drei Stunden von Kanra, hat eine zweitägige Schlacht, deren Nesnltat jedoch noch ««bekannt ist, stattgefunden. - Die kandiotische Nationalversammlnng hat einen Aufruf an alle Hel- FeuMeton. Literatur. „Der Kunststil und seine Haupt formen, mit besonderer Beziehung auf die theatralische Kunst. Eine kunstwissenschaftliche Studie von vr. Karl Weitzel, Mitglied de» k. Hoftheater» in Stuttgart. Ver lag von Emil Ebner in Stuttgart 1866." — Der Ettl- begriff, dessen Bedeutung seit Winckelmann in der Ge schichte und Theorie der Kunst immer klarer in» Licht getreten ist, bildet gegenwärtig einen wesentlichen Ge sichtspunkt aller kunstphilosophischen und kritischen Er örterungen. Der Grundgedanke vorliegender Schrift, eine abgesonderte Behandlung deS StilbegriffeS und zwar in besonderer Beziehung auf da» Schauspiel, ist daher Wohl gerechtfertigt. Letztere- umsomehr, je weniger noch unter allen Künsten solches für die dramatische Kunst geschehen ist. Der Autor, welcher sein Buch eine Stu die nennt, ist Künstler »nd bringt daher auch eine frische, unmittelbare Auffassung, ein lebendiges Verständnis und Vertrautsein mit den Bedingungen und Formen künstlerischen Thun« mit; er hat mit Ernst über seine Kunst nachgedacht und ist in der Geschichte der ver schiedenen Künste gut orientirt; aufsteigend aber zu all gemein Abstractem ist er nicht immer glücklich, seinen Begriffsbestimmungen fehlt eS dann zuweilen an Con- cifion und Klarheit. Dennoch aber enthält das Buch viel Anregende» und BeachtrnSwertheS, und ist drama tischen Künstlern, welche da» Bedürfniß zielweisender Studien fühlen, um von deren Höhe mit um so tiefer begründeter Ueberzeugung sich dem productiven Kunst- tnsttnct in die Arme werfe» zu können, nur zu em pfehlen. Der heutige Künstler kann sich, war schon oft dargelegt worden ist, nicht mehr unbedingt der Em pfindung ««vertrauen; er muß sich auf die Reflexion stütz«. Weitzel sucht t« seinem Buch« zunächst die For» leuen erlasse«, welcher zur vetheiliaung am Aufstande auffordert. — Der englische «nd franzöfische Consul auf der Insel find der Insurrektion feindlich aefinnt. Beirut, 15. September. Karam ist uach Grie chenland eatkommeu. Der Libanon und Hauran find ruhig. Florenz, Donner»tag, 4. Oktober. (W. T. B.) Heute Morgen verkündeten 101 Kanonenschüffe dir Unterzeichnung de» Frieden». Man glaubt, daß der König drn Frieden-vertrag am Sonnabend ratifiriren wird. Die Frage, betreffend die Garantirung der Eisenbahnen, ist gemäß de« Präpositionen Italien» entschieden worden. Florenz, Donaer»tag, 4. Ortober, Abend». (W. T. B ) Der Senat tritt am 11. d. zusammen, um da» Urtheil über Admiral Persona zu fällen. — Nachdem der Frirde«»vertkag ratifirirt sein wird, räumen die Oesterreicher Venetien, und italienische Truppen halte« in der «rurrworbenen Provinz ihren Einzug. Au» Palermo vom heutigrn Tage wird telegra- phirt: Dir Stadt und die Provinz find ruhig. Die Stadt hat infolge de» FriedenSschluffe» mit Oester reich geflaggt. Grit zwei Tagen ist tri» Lholrrafofl vorgrkommrn. Tagesgeschichte. Berlin, 4. Oktober. Die „Ndd. Allg. Ztg." schreibt: Die Veröffentlichung der Besitzergreifungspatente und drr dieselben begleitenden Proklamationen dürfte heute erfolgen. Wie manfhört, hat e« nur äußere, formelle Gründe, daß diese Publikation sich bi» jetzt noch ver zögerte. Bei der Abfassung der betreffenden Aktenstück« sind 'auch die in den einzelnen Ländern fungirenden preußischen Commissare mit ihren gutachtlichen Aeuße- rungen gehört worden. — Nach österreichischen Zeitungs berichten soll der schwedische Gesandte in Berlin im Austrage seiner Regierung um Auskunft wegen Ausführung der von Preußen in Aussicht genomme nen Abstimmung in Nordschleswig ersucht ha ben. Eine solche Anfrage ist allerdings erfolgt, aber nicht jetzt, sondern schon im August, noch vor Ab schluß deS Prager Friedensvertrags. Damals wünschte daS schwedische Cabinet, sich über die Ausführung deS auf jene AbstimmungSangelegenheit bezüglichen Punkte» der Nikol-burger Präliminarien näher zu orientirey. Da die Frieden-verhandlungen mit Oesterreich indessen noch schwebten, war Preußen nicht in der Lage, auf die schwedische Anfrage näher eingehen zu können. — Se. Maj. der König hat an das Generalkommando de» 4. Armeecorps eine allerhöchste Ordre erlassen, daß „nm das Andenken an die langjährigen und guten Dienste de» verstorbenen Generals der Infanterie ». Schack zu ehren" das 4. Armeecorps 3 Tage lang, jeder Truppen theil von Eingang dieses Befehles an, Trauer anlegen soll. (Die Trauerzeit ist am 2. d. M. abgelausen.) — Wie die „N. Pr. Ztg." hört, wird die Frage wegen Beeidigung der Beamten in den neu erwor benen Ländern vor der Hand noch offen bleiben. Wegen Regelung der Justizverhältnisse werden beson dere Verordnungen ergehen. Einstweilen bleiben die Oberappellationsgerichte sür Hannover und Kurhessen bestehen. Sonstige Ressortverhältnisse unterliegen noch den Berathungen des StaatSministeriums. — Der kö nigliche Hof feiert heute das Geburtsfest Sr. k. Hoheit des Prinzen Albrecht. Zur Feier de- Tages findet bei Er. Maj. dem Könige auf dem Schlosse Babels berg ein Familiendiner drr Mitglieder deS königlichen Hause» statt. — Wie wir hören, hat die kaiserlich fran zösische Regierung einen höhern Beamten, Herrn Bags», 8ou» totonäanl militairv 6« I. cwoo«, hierher ge schickt, um sich über die in administrativer Beziehung in dem letzten Feldzuge gemachten Erfahrungen geeigneten Orts zu erkundigen. — Der im vorigen Jahre von hier ausgewiesene Schriftsteller Liebknecht war, in der Mei nung, daß ihm infolge der Amnestie die Rückkehr ge stattet sein würde, nach Berlin gekommen. Seine An- men de» Etil» festzustellen, zeigt dann die Wechselsei tigkeit der beiden Hauptstilformen in der Geschichte de» Schauspiel» und schließt mit verschiedenen positiven Auf stellungen, als Ergebnissen der vorhergehenden Erör terungen. C- * Der k. sächsische Finanzrath und StaatSeisenbahn- director, Mar M. Freiherr v. Weber, ist von der „Xe, äömi« Impöriol« inäu-trwll« «t ogrieow" zu Paris zum correspondirenden Mitgliede ernannt worden. Wie wir vernehmen, ist diese Auszeichnung eine Folge seiner Arbeiten „über die Gesundheit-Verhältnisse der Eisen bahnbeamten". f- Der Zustand Mexico-. Als eine» der besten Bücher, die neuerding» über Mexico geschrieben worden, gilt da» Buch eine» Engländer», W. F. Bullock, welcher von 1864 — 1865 da- Land bereiste. Er entwirft eine traurige Schilderung von den gegenwärtigen Zuständen. Die Zahl der Bevölkerung giebt Bullock übereinstimmend mit andern Quellen an, da» Verhältniß der Racen aber ist bei ihm ein andere». Nach ihm wohnen nicht mehr al» 8060 Neger unter 1,300,000 Weißen, 4,000,000 Indianern, 2,300,000 Mestizen, 345,000 Mulatten und 300,000 Zambo» (Mischung von Indianer und Neger). Juarez, der nach Bullock ein Vollblutindianer ist, hat die Kräfte de» Lande» während seiner Verwaltung tie fer al» irgend einer seiner Vorgänger auf dem Prifi- dentenstuhle herabgebracht. Er hat da» Reservecapitak de» Lande», da» im Kirchenvermögen bestand, ange griffen und größtentheil» vergeudet. Schon in Vera cruz sieht man überall Spuren davon, noch mehr in der Hauptstadt Mexico. Im Jahre 1861 war Juarez von baarem Gelde so entblößt, daß er ein Grundstück mit der darauf stehenden Kirch« für 200 Gulden unser» Geld »erkaufte. Da» Thor, durch welche» man in nähme hat sich indeß, wie die „V. Z." berichtet, al» irrig erwiesen, da er nicht durch richterliches Erkennt- niß, sondern auf dem Verwaltungswege ausgewiesen worden. Vorgestern Abend war Herr Liebknecht in die Versammlung de» BuchdruckergehilfenvereinS gekommen, und als er nach dem Schluffe der Versammlung das Local verlassen wollte, trat ein von mehrern Schutzmän nern begleiteter Polizeileutnant auf ihn zu und ver haftete ihn. Anklam, 2. October. Die „Stett. Ztg." berichtet Folgendes: In der Stadt sind in den letzten Tagen Erkrankungen und Todesfälle an der Cholera nicht vorgekommen. In den benachbarten Dörfern herrscht die Seuche jedoch in fürchterlicher Weise. Es sind von hier Männer zur Fortschaffung der Gestorbenen nach einigen Dorfschaften gesandt worden. Die Ortsange hörigen weigern sich, die Leichen anzufassen. Hannover, 3. October. AusNorderney vom heu tigen Tage wird den „H. N." telegraphirt: Das Te- legraphenkabel ist heute glücklich gelegt worden. Es wurde sofort mit London direct gesprochen. Der erste Versuch siel sehr günstig aus. In einer Minute wur den 15 Worte gewechselt. Die Linie nach Hamburg wird in etwa 8 Tagen dem Verkehre übergeben werden. — (H. C.) Die bereits erwähnte Versammlung von Abgeordneten, welche eine Ansprache an das hannöversche Volk zu richten beschlossen, hat vor gestern dieselbe angenommen, wie sie von Albrecht, Ben nigsen und Miquel entworfen worden. In 11 Punkten wird in derselben die Ansicht dargelegt, welche die Ver sammelten Über die Annexion und über deren Auffas sung und Aufnahme von Seiten des hannöverschen Vol kes hegen; es werden die Erwartungen und Wünsche, deren Erfüllung man von drr preußischen Regierung hofft, entwickelt; es wird zum Schluffe die Ueberzeu gung ausgesprochen, daß die Trennung Süddeutschlands von Nord- und Mitteldeutschland nur eine vorüber gehende sei, und daß diese wie jenes die nationale Pflicht haben, sich der Leitung Preußens unterzuordnen. — Die Versammlung von Mitgliedern der städti schen Collegien, welche vorgestern stattgefunden, war sehr zahlreich besucht unv bildete mit den Abgeordneten zusammen mehr als 100 Stimmen. Sie beschloß eine Eingabe an das pr eußische Staatsministerium mit der Bitte, bei den Einrichtungen und Anordnun gen, welche für das Awischenjahr bis zur Unterordnung Hannovers unter die preußischen Gesetze zu treffen sind, Vertrauensmänner deS Lande» zuzuziehen. Die Ver sammlung hat also nicht, wie die Kurhessen, gerathen erachtet, daß die Ständeversammlung für jenen Zweck einberufen werde; sondern sie hat sich auf den Stand punkt der preußischen Regierung und deS preußischen Landtags gestellt, von dem aus mit der Eroberung die frühern Organe zur gesetzgeberischen Mitwirkung hin fällig geworden. Uebrigens vernimmt man, daß die UebergangSverordnungen für Hannover bereits im preu ßischen Ministerium ausgearbeitet werden und zugleich mit der Einverleibungsproclamation veröffentlicht wer den sollen. Deshalb soll letztere auch noch verzögert werden. Wiesbaden, 3. October. DaS heute erschienene „Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau" publicirt daS Gesetz über Einverleibung von Hannover, Kur- Hessen, Nassau und Frankfurt in de» preußischen Staat. (DaS betr. Gesetz ist somit in allen vier incorporirten Staaten amtlich publicirt.) Kiel, 3. Oktober. (H. Bl.) Die amerikanischen Kriegsschiffe „Miantonomoh" und „Augusta" sind heute in See gegangen, begleitet vom „Arminius" und der „Gazelle". Am Bord deS „Miantonomoh" befand sich der Admiral Prinz Adalbert, welcher auf dem „Arminius" zurückkehrte. Schleswig, 30. September. Das 59. Stück de» „Verordnungsbl. für das Herzogth. Schleswig" bringt die bereit- gemeldete Verfügung, wonach fortan die für die Oeffentlichkeit bestimmten Erlasse der schleswigschen und der holsteinschen Verwaltungsbehörden in einem für beide gemeinschaftlichen, in Kiel herauszugebenden Mexico einfährt, ist eine Lücke in einen Erdwall. Man gelangt dann auf einen großen, einen halben Fuß tief mit Sand bedeckten Platz, der auf der einen Seite von einem übelriechenden Graben, auf der andern Seite von einfallenden Kirchen und Klöstern begrenzt wirb und auf dem Hunde und Geier sich ihre Nahrung s»chen. In demselben verfallenen Zustande, der Folge immer währender Bürgerkriege, befindet sich die ganze Stadt, doch fehlt e» dethalb nicht an Eliergefechten, Theater vorstellungen und andern Vergnügungen. Wo mit Er- falg gearbeitet wird, stehen immer Fremde an der Spitze. Tezcucv, einst da» Athen deS Westen», besitzt gegen wärtig keine Merkwürdigkeiten mehr, al» die Salzsiederei und Sodasabrik eine» Engländer- und die Gla»hütte eine» Franzosen. Die Baumwollenpflanzungen, die im blühenden Zustande sind, haben Engländer angelegt. Auf dem Wege von Mexico und Tampic» machte Bullock einen Abstecher nach dem berühmten, 9000 Fuß über dem Meere liegenden Bergwerksbezirk Real drl-Monte. Früher überaus reich, kam der Bezirk infolge der Bür gerkriege s» zurück, daß er in 10 Jahren nicht mehr al» lVl» Millionen Dollar» Au»beute gab. Eine englische Gesellschaft, welche die Hauptwerke 1824 kaufte, erlitt nach und nach einen Verlust von 1 Million Pf. Et. Endlich übernahm I. H. Buchan die Leitung und erzielte durch Einführung eine» bessern Amalgamirversahren» solche Gewinne, daß rin Kur, der vor ihm gar keinen Werlh besaß, seitdem eine jährliche Dividende von 570 Pf. St. giebt. Die permanente Ursache de» Verfall» de» Lande», der Bürgerkrieg, dauert bekanntlich auch unter Kaiser Maximilian fort. Die Gurrrilla» oder viel mehr Räuberbanden machen da» ganze Land unsicher, s» daß man selbst in Gegenden, wo die kaiserliche Gewalt angeblich allgemein anerkannt ist, z. B. auf de« Wege von Mexico nach San Bla», nnr unter E»c»rt« reis« VerordnungSblatte publicirt werden sollen. Da» seither erschlrnene besondere Verordnungsblatt sür daS Herzogthum Schleswig wird daher mit dem vorliegen den Stücke geschlossen. Wien, 4. Oktober. Wie daS „Wiener Journal" auS verläßlicher Quelle erfährt, hat sich die kaiserlich russische Regierung bereit erklärt, die Angelegen heit wegen der sequestrirten, dem Bisthume von Krakau gehörigen, auf russisch-polnischem Gebiete ge legenen Güter endlich zu regeln. Die Beschlagnahme erfolgte gleichzeitig mit den bekannten, in Russisch-Polen überall gegen den katholischen CleruS verhängten Maß regeln. Es versteht sich von selbst, daß die k. k. Re gierung es für ihre Pflicht erachten mußte, die Auf hebung der Beschlagnahme zu erwirken, wenn sie auch nicht im Stande war, der kirchlichen Autorität des Bi schofs von Krakau jenen Spielraum wieder zu ver schaffen, der ihm nach den Bestimmungen der Wiener Congreßacte zusteht. In neuerer Zeit nun hat sich die kaiserlich russische Regierung bereit erklärt, eine förm liche Verhandlung über die Ablösung der dem Krakauer Bisthume zukommenden Revenuen zu eröffnen. Ver läßliche Mittheilungen aus Warschau bestätigen, daß die russische Regierung überhaupt auf die strengen Maß nahmen, die ihr bezüglich der unbedingten Russtficirung des Landes zugemuthel wurden, nicht eingeht. — Laut einer gestern Mittag aus Gran hier eingelangten tele graphischen Nachricht des Graner Domkapitels ist in der oerwichenen Nacht in dem Befinden Sr. Eminenz de» Cardinals - Primas v. Scitovszki eine leichte Besserung eingetreten. — Ein Generalbefehl vom jüng sten Dalum ordnet Folgendes an: „Die infolge der Kriegsereignisse von ihren Gatten getrennten Frauen der Offiziere, Militärparteien und Beamten dürfen sich wieder in den Anstcllungsstationen ihrer Gatten mit denselben vereinigen." — Die „Boh." schreibt: Der Friede ist nun auch mit Italien geschlossen; gestern Mittag wurde nach mehrwöchentlichen Verhandlungen der Frieden-vertrag in Wien unterzeichnet. Er ist seit 18 Jahren nun mehr bereit- der vierte Friedensvertrag, der zwischen Oesterreich und dem königlichen Hause von Savoyen zu Stande gekommen ist. Dre Verträge, die in den Jahren 1848, 1849 und 1859 geschlossen wurden, hatten von vornherein keine Aussicht auf Bestand; in demselben Augenblicke, wo man italienischerseits sie unterzeichnete, hat!« man schon auch den Gedanken, sie bei der ersten geeigneten Gelegenheit zu brechen. Wird eS diesmal besser gehen? Herrschte bei der Unterzeichnung des ge genwärtigen Vertrags auf italienischer Seite größere Aufrichtigkeit? Wir wollen es hoffen, ob zwar es im merhin Gründe genug giebt, welche zu Zweifeln An laß geben können.... Wir wünschen aufrichtig, daß wir endlich an den Südgrenzen unsers SlaateS zu ruhigen normalen Beziehungen gelangen. Unsre In dustrie und unser Handel verlangen dringend ein freund liches Verhältniß, einen erleichterten Verkehr mit Italien. Aus diesem Grunde ist auch zu erwarten, daß die Re gierung, der hierüber die unzweideutigsten Kundgebun gen zugegangen sind, jetzt, wo einmal der Friede zu Stande gekommen ist, Alles thun wrrk, daß auch im vollsten Sinne des Wortes freundnachbarliche Beziehun gen zu Italic» Platz greifen. Möglich, daß Italien, wenn es erst von Oesterreichs aufrichtiger Frieden»- gefinnung sich gründlich überzeugt, wenn es Oesterreich von jeder weitern Einmischung in die italienischen Hän del fern bleiben steht, endlich auch den letzten Funken von Groll und Eifersucht gegen den langjährigen Geg ner erstickt und auf seine wettern Aggressivpläne ver zichtet. Für beide Theile wäre die» nur ein Gewinn nnd der Wiener Vertrag ein wahres Friedenswerk. — Die Summe, welche Italien zu zahlen hat, wurde für dieses mit 87^, Millionen birv ir«l:»a« festgesetzt. Da von ist ein Fünftel drei Monate nach Abschluß de» Was- fenstillstandeS, der Rest aber in 20 Monaten und zwar in zweimonatlichen Raten zu bezahlen. In Florenz soll man nicht gehofft haben, so billigen Kaufes davon zu kommen, und ist daher dem Herzog von Grammont und kann. Momentane, aber sehr schlimme Störungen ent stehen, wenn der Mais mißräth. Diese Getreideart ist sür Menschen und Thiere die allgemeinste, oft einzige Nahrung, und eine Mißernte daher eine große Calamität. « Aus Düffeldorf wird berichtet: Um den bei der Angelegenheit der Düsseldorfer Gemäldegalerie vornehmlich brtheiligten Kreisen der Bevölkerung die Ueberzeugung zn gewähren, daß nicht» verabsäumt wor den ist, um den diesseitigen Anspruch zur Geltung zu bringen, ist der Regierungspräsident v. Kühlwetter von dem Ministerium der geistlichen, Unterricht»- und Me» dicinalangelegenheiten beauftragt worden, unter seinem Vorsitz eine Commission au- gewiegten Juristen und bewährten Kunstkennern zusammcnzusetzen, deren Wir kungskreis sich sowohl auf die Sammlung aller zur Substantiirung de» Anspruchs dienenden Materialien, als auch auf die Suppeditionirung der im Laufe de» schiedsrichterlichen Verfahren» erforderlich werdende« Informationen zu erstrecken hat. * In Kassel hat der Administrator de» Kurfürsten thum-, Regierung-Präsident v. Möller, durch einen Er laß an die Generalintrndanz de» dasigen Hoftheater» erklärt, daß da- letztere al» königliche» Hoftheater über nommen und sein dermaliger Bestand aufrecht erhalten werde, so daß selbst alle Engagement» de- darstellenden Personal» in voller Kraft bleiben. s Die Angelegenheit de» Kuppelbaues der heil. Grabkirche in Jerusalem ist wieder ganz in- Stocken gerathen. Architekt Eppinger ist nach Pari» gegangen, um da» Interesse für die Sache dort wird«* anzuregen und dieselbe wieder in Fluß zu bringen.
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