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Dresdner Nachrichten : 18.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189301184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-18
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.01.1893
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Dm»r«tt «tr V-ltt«. Mmütt««. Geltstirveckitr. VörienbknLI. tziemdcnlisr». mit kNltvrrLeat'iu PolitulLla,. Lnnatim« von A»!u»d>aunak»- «arieniir »v Sonn »-3UbrNack>«. SoiuitaaSv «iorm «--/>«» n-> Uvr M'-Uaa« GiNcusiadl wr glolwr,.» »uranWri'ienia^k» 0>»3UkrNaLM- Dt IWaNiLc (^nmdttilt Ainor'oorsSlldciil »c-Ptn. OiiMv»- too» ot--r »a<l> gctliancu so Pia Unitu» Ltriäi >c-'.»ac> > .-jcile «o Pr«. UMnbisunac» aui >cr Privatlcn« Zeile P'a- luswaraae A»»m»t »ur »e««r Loraaverialituna. >nki>ndi<iuu>>t» ntluiiti, 'ummllich« namliaiit eicimiilcittiiiioiiclir» an. 8u> Niickaabr rii>atn,»0l>'r ^chns». «lickt tkmr LcriouSlictitkil. F,rnsprrct,li«Uc Xlr. 1t» N8. Aufl. 5«, Ighrganq. oou Stück. I, MLX ILvodv, ^"»"2«. ,l»-v r«-n ili«r»r«-v »«,11,,»«. Vor!vik»vk-t«!t »Nor ^rt«Q OoLtilmo vom Iii!Ii^»>tc»n biK reum elo^nnlLKw,» tivuro, Nation»!- tr«»cl»tou »Nor ^n, duvio tüstorino^n Ov«tüino ^ockon /.< it»lLorrj. I^ioforiui^vu fiir » »sviirts Dresden, 8tvinxiit »st», vnrnr krelveu. kilr- u. !»«!>!- v ------ >! u i IL« t» l»i :» vo uni NO es. 7. V. Dinier, IU. I « L «» < HI»x: ^ l v» ,»« »« >> ! MI1 Kllltillll, I'ttl'MiUK n. rl.zitllMUnrlltt ^ ^ ^Vnll8l.l'. 6. W Uufljoforuutva 8r. >l«^o. tllt ,!v8 ^vn önoksou M. »Vdoeolrrcksn, l-rrvgos, vssserts.! lü»-^lvirl>u»s: ^ Ilimi,-1 2. in ^rÄSSltvr L FH HU n;> Lesevsekiri v. k. kvtLsvdkv, ? üiiKilv iliimltälrl. 1I«rii/8iii>W« N. > ' l?. sl?»» 1 ^ Liijn^as- Tie gliswärllge Politik des Rcichskainlers. Honiachrichlen, Ballirst im Minislcrliotel. rKesanimtraihssilaiiigen, ä'liniliche Belaiiitt »ff»,,ilei, 1 ^ ^ NttNNI' machilngcn. GerichtSverhaiidliingeii ^resivorsieUiiiig i» der K Hosvper. Historiichrs Elaviereoncrrt von Biichmaner «vsssslVOZlß» > <^« ^HIINNO» » Polttiiches. Die Zkitunac» hoben noch nie so gewaltig von Bericht!- gunnen und Widcrrufen ncwiiliimlt. wie in der letzten Zeit, (itraf Cuprivi Hot bclonnttich in der Blilitäitvininission mebrere löngere Reden nebelte» und zunächst in einer breiten AuS cin.inderlcviinn de» Beisuch neuwcht, ein dcteiltirlcs Bild der inter nationalen, politischen Lage zu neben. Einige Berichterstatter haben dieicr Rede beigewohnt und die Hnuptiätze derselben der Ocfjcnt- lichkeit übergeben. Natürlich entspann sich im Anschlasz hieran eine lebbaste Diskussion in der Presse aller Länder, denn die Worte des Leiters der deutschen Politik müssen eine gewisse Bedeutung sür sich beanspruche». Tie Holge wiederum dieser Erörterungen sind letzt ein balbes Dutzend von Dementirunge» . gerade das. wo» alle» Mensche» als bcsouvers merkwürdig erschien und was ein einiger- maken gewandter Beiichicrslattcr doch eigentlich nicht mikvcrllelieii tollte, irnrd als Ersindung erklärt. Ta-s ilt »rg. lehr arg wgnr. denn schon seht sind von zwei Seiten her sehr letchaste N.iriinina- tionen gegen die angeblichen Äerchernngcn des Zranzlers ersvlgt und wahrscheinlich stehen noch einige oivlomalnche Noten aus dem L»en und Weiten bevor Zunächtt bat der italrennche Miniücr des Äcuszerir siäz dem Botsriasler Graicn Svtins gegenuvrr ziem lich verichiiiw't gezeigt, d g i»ras Eaprivi die Bündnlbtrcnc i>ta liens angezweisett bal-e Es ist recht erfreulich, dal! der tlalünii.r Minister die Zttiichecung geben konnte, die Mebihcit seiner Lands leute stehe »m dem Boden der bisherigen Politik! aber warum bat dann nm Alles in der Welt der denlichc Lta ilsnian» seine Zweitel ausgesprochen ? Zweifel sind doch stets die Dvdte» »aber der Lw e. Eine zweite Entgegnung auf die rranzlenede erfolgte im dciniictun Bolksthina. Hier prolettirle man sehr lcoh >ft dagc.ren, mit den Feinden Teultchlands in einen Topf geworfen zu werden »iid sich als einen Faktor brzeichnct zu sehcn, der i» eliiem zukliuitigen Kriege stark ge^e» Deulschtand in die Waagschale sallen solle. Mn» erstrebe nichts Anderer, das wurde von Minister» nnd BolkS- ver rclem sehr dcultich betont, alü vollkommene Neutralität. Warum mag nun der deutsche Kanzler das Äegcnlheil bchanplci haben? Lder hat er auch die aus Tänemarl nird Jialien bezüg lichen Siche gar nicht gesprochen? Dann bliebe» nach den bisher tckon erfolgten Tcmentis von dem Bericht über seine groizc tliedc nur etwa noch einige Zahlen übrig. Reden haben ihre Schicksale. EZaiiz besonders bezeichnend war die Ailsnahme. welche die ktanzlerrede in Dellerreich gesunden Hab Sogar die tänäcr- iromme Kvlnerra suhle die Wiener und Peiler Aenherungen in sol- gcnoc» Stimninnacbericht zusammen: „Man ciildcüke in dieter Kundaebung iubctnd eine Wendung in der deutschen auswärtigen Pollllk, die nunmehr die Leb »sinteressen Leileneich Ungarns ans der ganze» Linie teiner rÄrohmachtslcllung decke, b'iuch die cngüiche P,esse. die der Ansicht in, die gulige Boriehung habe den deutsche» Michel eigens zu dem Zwecke gkichachn. bannt er nir andere Leute die »astaiiicn and dem Feuer hole, iiich in daisclbc Hör». Die äblichen geha'siae» Angrinc gegen den Fürsten Bismarck und seine -weioentige Schaakelpol lik lehlten lelbllverslandlich niiyl. Wenn diese berechneten Tilhhranibcn des inlcresnrlcn islaslandes berechtigt illären. so musi e» die Aenhemnaen des E)iasen Eaprivi in Deutsch land den schaNilen Tadel herauswrderii. Dean das dcutschc Bolk 'iins; unb.dingt verlangcn, bah die Machtmittel des Deii'.ichc» Reiches Hill snr dc»l>chc Fntercsse» einqcseht werden." Allerdinaö sehie hier eine der bielcn Rviddelliich-AUgcmciiicn Berichligungen ei», aber der Ewbriick lägt sich nicht mehr verwischen, das, Teinich- land in der Lrie»lp.g>lil im Schlepolan Heiieneichs manchne Erbaiilichcrwei'e schreiben daher auch vie rislerrcichiich»» und nnga- rischcn Blätter irhr ciirig zu tÄniülcn dcr denli ricn Nküttarvorlagc, aber nicht eines dieser Blätter muckt auch nur davon, die eigene Armee zu v rmehren und den Geldbeutel dcr eigene» Steuerzahler zu belasten. Und doch »ntlen nnch den Worten des zweiicn den! scheu Kaiizters seinerzeit die Handelsverträge mit ihren schwelen Schädigungen des deutichcn Wvhlslandcs leinen lwhcrcn Zweck, als »nsereii Blindesacnvssc» die Belstärkiing ihrer Wchrlmft zu ermvg- lichrn! rlnd sl.ht cs nicht mit England ganz ähnlich? Es in no torisch. dah Gras Eaprivi in der Koinmissio» erllärt hak. es sei nicht ausgemacht, bah England im Falle eines Krieges zwilchen dem Dicivrinde und dem Zweibn-ide inttrvcnlrcn werde. Hier haben ivir bekanntlich nnierc »eichen Koloiiiccn hingegeven und durch die Auslieferung von Wiln de» Respekt der Schwarzen vor dem deut schen Namen verkauft. Und »an haben wir die Pallete! Noch eines aber verdient a»S dcr Erärlrriing über dir Hove Politik Er wähnung. Als Haiiplmittel. die Borlage mit hier geiclwptten Gründen z» vcrlhciüigen. wird aus die üisvlge des Panamaskaudals Herbeigefnhrte Lage ln Frankreich hiiigewicsc». Za aber hat denn diele Assaicc schv» am Hoiizoitte gestanden, als die Boilage nii-ge- arbeitet und eingevracht ivurde? Damals war der Himiurl »och heiter und Herr Earnot saj; noch sicher aus seinem Stuhl, der ihm seht zui» Sorgeiriluhl in des Wortes verwegenster Bedeutung wurde. In dcr erneuten B-rathniig der Militärtomiiiilsiv» ilt die hohe Politik glücklicherweise so gut wie ganz ans dem Spiel geblieben. Glücklicherweise — denn die politischen Tbcoricen des Grafen Ea- piwi, so .ungemein eiulach" sic nach iemen eigenen Worieii sind, führen immer nur zu unliebsamen Zivncheniällcii. Man ist in dcr Kommission vielmehr aus die militärisch-technische Seite der Frage eingegangcn. Herr von Frieicii hat bekanntlich icinc volle Zu stimmung zur Borlage ausgewrochen, die Fretkoliseroativeii pud gleichialls Anhänger dciseloen, Herr von Beningsi» schlägt ein Kompromiss vor und ven von Buol hat als EcntrilinSrcdllcr rin bedealcnd gröheres Entgcgeiikoninicn gezeigt, als sein radikaler Parteigenosse Lieber. Auch die Pole» lind halb und halb gewon nen. Prü'l man hiernach die Ebancen der Milikärvorlage, ver gegenwärtigt ma» sich znglejch, cah Gras Eaprivi von dem nn- sänglichen starren FeUhaUcn an dem letzten Düvfelchcn schon cinigcr- iiiasen zurücknekoniinen iü. so darf man mit Sicherheit darauf rech nen, das; ein Kompromis; zu Stande kommt. I» auch Form und Inhalt desselben »och nicht sirirt, so darf man doch nnnclimen. dass die Brinzipieu dcr tchigeil Bmlage nceeptirt n»d Avslriche n»r in sofern gemacht werden, alö ein Thcit dcr sür die vierten Bataillone geforderte» tt-BttO M'»»! »och iiiibewilligt hleibt. Herrn von Bcn- nigsen'S dahin zielende: Borichlag scheiiil lhaisachlich die grösikc Aus sicht auf Zkliinnhuie z» habe» ! Nimmt die Gc,chic>ilc diesen AnSgang, sür den Manches, gegen oen BicleS spricht, so möge wenigücns dadurch ein HauptUachcl wegsalten. das: die Börse gezwungen wird, den grünten Thcil der Mittel zu liefern. Die Konservativen haben ja wobt dahinzirlendc Anträge in p»Ib>: Möge es wenigstens gelingen, dos; die Leute, sie banplsächlich wegen der eigenartigen Gestaltung ihrer Beine dem Kriegsdienste fern bleiben, iiilt ihrem Gcldsack bluten. Aber, aber. .. Du-- Kernschrerdr und Heniivrerv-ivrricltte vom 17 Januar. B erli n. Im llieichstage brgriindclc Abg Brvmel Kreis.! nachtlehende Interpellation: Sind seitens dcr verbündeten Regier ungen Mahnalimcii beabsichtigt, um die neuerdings in Aussicht ge nommenen Abänderungen des gintlichrn Wunrenverzeichnisses zum Z 'Utnril vor ihrer endgiltigen Fetlslellniig in solcher Weile »nr oiienlliche» Kenntnrk Z» bringe», dag die daran vornehmlich intcreisir len gewerblreihkiidcn Kreise ihre gutachtlichen Aeuheningen darüber rechizeitig abgeben kännen? — Staatssekretär Frlir. >'. Maltzahn- Gült; eiklärl »ch zur Bennlwcrtung der Interpellation wsvit bereit. — Aog Di Brvmet begründet die Interpellation und wünlvt möglichst eine Beivsseiillichuiig der wichtigsten Punkte des Ber- zrichnisscs im ,,Reichsa»zeiger". SlaatS'elietäi v. s'Rallzahn erklärt eine ans;,igsweiw Bcroncnllichnng sür ungenügend, da über de» Be- anil „Wichtiisler Pnnkt" die Meinungen auseinandeiginge», eine vollständige Berosrentlichung aber für technisch schwer aiissuhrbar »nd sür velsassnngsmüs!ig bedenklich. Ter Entwurf des neue» Berzeichnisscs soll dem Bundesrathe Ende dieses oder Anfang nächsten Monats zugehen. Tie Bcrathung im BnndeSrnIH toll hinaiisaeschnve» werden und währenddem legitiminen Interesse»' ten Gelegenheit geaeben werden, den Entwurf einziitehen »nd sich darüber z» anher». Mit dieser Erklärung will Bromel zusriede» sei». D.in» wurde die Berathnng dcr Branutweinsteuervvllagc sortgefeht — Abg Uhben lkoni): Abg. Wurm habe sich gegen den Kartossel bau geankert, weil im Osten, wo die Bevölkerung thcils bloS n»s den Kaitvssclbcr» nngcwicsc» sei, die Soziatdeniokialie leine» Ein ig ug finde. Tic B >rlagc aiilaiigend, w sei die Alrirechteihaitnng der Sleuerdiiieleliz « Vnäilio .-ins non, »ntcr der seine Freunde unter Umstände» zunimmeil konnten, st,'ebner wendet sich dann ei,'gebend »nter Beibringung zahlenmähiger Belege gegen dieEbn- raklerisiniiig der Stenerdiiseren; als eine Liebesgabe für die Brenner. - Abg. Tr. Barth isrcis): Der Ausdruck .Liebesgabe" sei nur ironisch gemeint, von einem Geschenk lei keine Rede, denn rin Geschenk werde freiwillig gemacht; freiwillig wurden aber dir Steuerzahler den Brennern keine Mk. gebe», viel weniger -io Mill. Es bandle sich um eine Emitribulio», die 40 Mill. wür den gewährt als Entgelt sür die Sünden der Brenner vor 1K87 und für de» Rückgang des Exportes, aber das Geich von 1887 habe weder die Uebcrvrodiiktian noch den Rückgang des Exportes vericbulocl. eS habe auch die Freisinnigen nicht gedrückt; die Preis bildung hänge vielmehr von dem Ausfall der Knrtvsselrrnte ab. Wenn man aber behaupte, bas; es die Karlofselpreise gebrückt habe, bann müsse mn» logischer Weise auch die Kartofsclbauer entuhadi- gen. Eine solche extravagante Mahrcgel wie die Liebesgabe könne nnmöglich sür die Tauer bcibchaUcn werden. Wolle man aus dem Branntwein mehr ziehen, so schaffe man die Liebesgabe ab. — Banii'chcr Fi»anzmi»mer Riedel: Tr. Barth habe seslgciialtcn, bah eine wgeiiannle Liebesgabe bestehe, aber er habe nicht geiagt, ivo dieselbe eigentlich stecke. sie müsse sich doch in exorbitante» Gewinne» ausgedrucit haben, iolcbc hätten sich aber ielbst durch ior-väliiatte Elintttetllngen »ich! seslstellen lassen. — Abg. Fürst v. Hopieldt-Dr ubeiiberg sReichsp .: Ei» .'»> I»> ' Monopol sei zur Zeit nilbt durchs,,brbar. wobt über weide der Reichstag, wenn die Negierung mit rincr Aenderniig der Branittwciiiüciier hcrantretc, nicht nii hin tonnen, aus die Fabrikatstelicr zilrückzukoinmen. Da mit weide de» kleinere» und mittleren Brennereien die Existenz ermöglicht und eine zweckmässige Bciiverthnng dcr Schlempe ge sichert: cillechings würbe eineEichorl Bonik.calio» gewahrt werden .'lbg Tr. Hössel stieichsp-l wrichl sich argen eine Erböhnng der Branntiveinileiier ans und weist ans den Tabak hin als ein Ob jekt, das nanieiitlich in Monopobori» eine höhere Steuer leicht tragen könne. — Abg.v. Kardorst istteichsp.) widerspricht denPanh- iche» Aiissnhiiiilaen. dcr Lpiriinsprcis hänge nicht von dcr Knr- lostclcnilr. ivuder» der Kortofselvreis von dem SpiritnSvreüc a»s dem Weltmarku ab Die Fabrikaistrucr würde die landwirthscbaft- liche» Brrnncrci » rnniirc», der Weltmarkt sei sür den deiitichen Spiritus verloren Die hohen russischen Exportprämien in Ber lind,,»g nul der Balntarequlirung vcihinderc eine Konkiirrenz mit rnfsischem LpirilliS ; ailszerdem prodnzirten jetzt die früheren Jin- voilliindei ielblt Sviriins mid schlitzten die Industrie durch hohe Zolle. — Abg. v. Stand» (konG spricht sich sowohl gegen die Fabri- kalsteuer und dasNionopol, als auch gegen die vorliegende Steuer- novelle nnS. W> »ii lerne Frenndc der Mililärvorlage znstimmten. so erkennten sie auch die Berpstichtnng an, die erforderlichen Mit tet zur Bersüglma zu stellen: dieiclben leien aber anderweit anf- rubrinaen. Tie Bvriage gebt an die Militärlommission. — stNor- gen: Anträge Acteimann, sowie des EentrumS betr. die Hebnirg des HaiidweiterstnndeS. Berti». Der Kaiser hielt heute ein Kapitel des Schwarzen Adlcwrdciis ab: diesem gina die Investitur des Prinzen Frieblich Heinrich von Prcnste», des Herzogs Ernst Günther zu Schteswig- Holircin. des Landgraken Alerander Friedrich von Hessen, des Her >ogs Friedrich Feidinaad von TchleSwig-Hvisteiii-Sonderburg- GiückSbnrg nnd des Prinzen Friedrich Earl von Hessen voiaus. — In der Bndgcikomiiiission des Reichstages gab Staatssetretär v. Stephan die Erklärung ah. das; Belhandtiingcii über eine nndenvciligc Regelung dcr ZcitniigSbesördernng, bei der gegenwär tig die billigen Zcitiinacii sein im Bortbeilc gegenüber den gröbe ren im Ganzen seien. Im Frühjahr werbe darüber eiiic Koilserenz in Stuttgart siatisinöen. Auch in der Fraac der DieiisialterSziilage ver sprach Obcrpostralh Fischer Weitenörbkrung: inan sei auch wegen dieser Frage mit den sndvelltschcn Stauten schon in Bcrbinduiig getreten. — Ter Geianimtvorstand der konicrvativrii Partei wird demnächst zu einer Sitzung riiibernsen werde», um den, ans dem tonlcroativen Parteitage nm 8. Dezember r>. I. geüelllen Antrag Mehnert's aus 'Bildung eines 48er Aus>ch»sscs aus Parlamentariern und BerrranerrLmänncrn der Buiidcsstaalcii, zu beratbc». — TaS A h g r o rd n r t cn h n n S begann heule die Etatbcralhnng. Alle ansiretendc» Redner hielten eine Aenoernng dcr Finanziiliing in der Eiscnhabnverwallirng sür »othwendig, derart, datz in Zukunft in besseren Zeiten Reserven sür schlechtere Zeiten angriammelt werden sollen. Auch dnrübrr war man einig, das; lediglich die wiithichastltchcn Znstände den ungünstigen Etats ihswlns; herdcige- sührt hätten und das; mit Besseriina dieser Berhältnisse auch die in Rechnung gestellten Einnahmen einen Mehrertrag ergeben wür den. Ter Konirrvativc Frhr. v. Minnigcrode warnt im Interrisc der Landwirthschnil vor einem drnifch-rnisiichen Handelsvci trage, nachdem die vor Kargem gbgcichlostcncn Benräge so schlechte Früchte getragen halten. Im Uebriaen wünscht der Rcdncr gröbere Unabhängigkeit der Staats von den Reichs-Finanzen und Anhör nng dcr Ftnanzmiirister der eimelnen Staaten bei Aufstellung neuer RcichSmiSgaben. Ter nntionalliberale Abgeordnete Tr Enneeccriis erwiedcrt, dnh man einen deutsch-misiichcn Hnndelsvertrng nicht ungesehen von der Hand weise» düste da die Interessen der Land wirthichatt doch nicht allein, wildern auch die der Industrie zu be rücksichtigen seien. Mmgen wird die Tcdntle fortgesetzt. — Ludwig Pictzsch, der bekannte Mitarbeiter dcr .Boss. Ztg.". ist von einem rigritthünilichen Unfälle betrossen worden, dcr erst jetzt bekanitt wird. Bei einem Weihiiachtsbeinche in einer befreundeten Familie wurde er. als er der Hausstaii die Hand eiilgegcnslreäle. von einer Dogge anaesaUen. die sich in seinen Arm io fest bis: dab sic von der Hansherrin mit einem Revolver erschossen werden mussie und ihre se'lgebiiseneli Kiefern mit Gewalt auseinander gr rissen werden lii»l;te». — Ernst v. Wildenbruch erllärt in eurer Z» schrift an die .Naiionalztg ". dab die Nachricht, er balle zur Bild >i»g einer neuen politischen Partei autgewrdelt. sabch sei: er -ei Lchii'lsteller. nicht Politiker. — Ter Bildhauer Johannes Uhde. Schüler des Professors Johannes Schilling, ist in Altona neitor den. - Tie Aiistührtliia von ToSca im Stuttgarter Neuen Theater ist verboten worden. — Hauplmaiin v Strauch ivurde Oraonnanzosstzicr bei dem Erbprinzen von Reust i L und erhielt das Ritterkreuz l. Klasse des König!, iachsi'chen AlbrechtSorde». — Tie sozialdemokiati'chen Stadtverordneten haben einen Annan ans Erricht nng eines Nädtpchen Eelitrnlarheitsnachwci'cs gestellt, der neben kostenloier AkbeilSvermittelung die Führmig einer Ar bcitsloien-Siatislst bewirten soll. — Ans Hamdnrg werden von gestern zu heute L Elwleraettranknnacn gemeldet Hamburg. Bei der heutigen Submiiston aus 50 Mrll F'dprozriiligcr Haiiihinger StaarSanlcihe erhielt die Gruppe der Norddeutschen Bank den Zuschlag zum Eour'e von K ö l n. In Wanne wurde gelier» unter Boisitz des Ober ^ Präsidenten eine Beralhung mit den Regierungspräudentcn von -F Arnsberg, Di'.sieldors und Münster, sowie den Landritthen >r»d ^ OberbürgermeOiern dcr betheiligten Krci'e über de» Streik adgc- « halten. Die Lnge wird »och immer sür sehr ernst angesehen. Tie ersorderlichen Mastregeln werden angeordnet. Ans 30 Zechen ^ der genannten Bezirke sind noch 0740 Mann cuiSständrg. M H a i l c. In der benachbarten Previnzialirrenaiislalt Nictleben — ist in den letzen beide» Tagen Owlom niMiiw ausgetreten, an wet- ^ HD' ! '7^1 cher bis jetzt 8 Personen verstorben sind. Raki b o r. Ter Früh-Slknellzug durchfuhr eine Abthcilung non Streckciiarbcikern bei Ldeiberg. Zwei der Arbeiter wurden sofort gctödlct und grästlich versiümmeli. WieSbade n. Das RheineiS steht von der Loreley bis nach Main; fest. Saarbrücken. Tie gestrige Bersammlimg aus Bildstock war nur von L50 Mann besucht. Heute sind nur noch 1402 Mann ausständig, 1002 Mann weniger als gestern. — Tic „Saarbrücke ner Zeitung" bestätig!, das; gestern Bormittag, kurz nach der Früh ichicdt, ans Grube ...Reden" und Ftötz „Alexander" durch Explosion ichlagenvcr Wetter 0 Bergleute nmgekominen sind und 2 verletzt wurden München. Ten gestrigen glänzend verlaufenen Hosball cr- össncie der Brinzregent »ist dcr Gemahlin des iachsiichrn Gesandten. Nürnberg. Wegen Soldatenniisthandlung. Treten auf die Zehen, Slosten mit dem Kolben gegen die Schienebeiue »nd bergt., wurde in Eriangen gegen mehrere Unteroffiziere und einen Bicc seldwedel das Strafverfahren cingeteitet. Wien Anknüpseiid an die Rede des Grafen Eaprivi bringt die „Nene freie Presse" über die Berpslichtiliigen Tcniichlands nnd Oesterreichs anS dem Bündnistvertrage einen Allste!, dessen Schlutzsassiiiig wie folgt lautet: „Ganz aewis; wird nicht immer aleich der voininerschc Mnsketier znm Gewehr greisen oder der öslerreichiiche Hula» in den Sattel steigen müssen, wenn ein dent schcs oder österreichisches Interesse getrennt zu vertreten ist, aber wo cs sich nm die »rotzc europäische Grsammtsrage. um Well flieg oder Weltfrieden, »in Ellasz-Lothringen oder Kvnstaniinopcl, handelt, da stehen Oesterreich und Driilschlnnd nin einander, ihr gemeinsames Schicksal ilt ihr gemeinsames Interesse." P r a g. In der Nacht zn gestern ist ein auf dcr Schanze Wache stehender Soldat in wiiiem LchilderhäuScben crforen. Ferner melden die czechischen Blätter, day am ToniicrStaa bei einer Feld dienstübiing bei Prag 18 Geniesolbaten Obren. Nnsc nnd Hände derart erfroren haben, das; sie in'S Hospital geführt werden mutzten. — Bei Köistggrätz wurde an einem erloschenen Lagerfeuer eine lOtöpstge Zigeimerfamtlie erfroren ansgcsnnden. Paris. „Eorarde" behauptet. Ribot habe sich mit Ferch ve, söknt. um den Panamaskandal fchncll zu beendigen. TaS Blatt tandiczk ernste Ercignis'c innerhalb 18 >sr»nbcn an. Ter Unter suchnngSrichter stellte die 'Srrasveisr tgnng gegen Rouvrer, 2lckne und Develle rin. dagegen wird das Ber'abreil gegen Baihaut, Greov, Renaud nnd Proust fortgesetzt. Andricnx ist nach London abge reist, nm mit strochesort zu lonserireii. — Der Marincminister ord riete die sosortige Be>provia»lir»ttg des Paiizcrgcs,bwadcrs, welches in dem Haie» von Eastillo i» Bereitschaft sieht, an, nm sofort nach der Küste von Märstlv abzugehen. Paris. Die PananiannlcrstichnnaSkommpsion hat ans ihrer Mitte einen Uiilcransichns: ernannt, welcher die 'Angelegenheit bc- siiglich der Einkührnng der Lii'ldriickbicmsc „Wenger", wegen wel cher die bekannten Angriste gegen Freycinct crsotglcn, genauer prüfen soll. . Paris. Dcr Gesetze»twnrs. wonach Beleidigungen srciiider Stagtsoberbäiipte» »nd beim Präsidenten der Rep,»Kit beglaubig ler diplomatii.vcr Vertieter dem Znchtpolizcigerichl überwiesen wer den solle», ist beute in, Senat ciiigebiachi worden. — Panama- vrozetz. Der Generalstaalsanwall beantragt dir Berurihcilring sämmtlicher Angellagten ciiischl. Ferdinand b. Lesseps. der seil Be ginn des Unternehmens mit dem Gclde der Gesellschaft verschwen derisch nmgegaiia.en niro betrügertichc Machenschastcn angewandt habe, ui» zu, Zeichnung von Ovligaliancn zu veranlasse»: ferner wies er daraus hin, datz ans dcni Gesellschaslssond OOO Mill. ver gendet worden sind. Gens. Ein Ingenieur machte in Gegenwart der Ber ! trete: der ln'esiaen Baiithailser eingehende '.Millheilungen über das l Maison Simploii Dillchstechliiigs-projet!. Die Bah» wird als Zahnradbahn ansgesührl unter Benutzung von Eleltrieität als Be- ^ kliebSkrait. Die Kosten würde» sich ans 10 Milk. Mt. belaufe», > die 'Ausführung 4 Jahre in 'Anspruch nehmen. London. Zwilchcn Matadi und 'Amposi am Eongo sties; rin Bahnzrig. mit Europäern und Eingeborenen besetzt, mit einem TUnaiiritiraiiSvortziig, welcher 154 Kiste» Twiamil und 82 Tonne» Pulver enthielt, ziiünnmen. Die Waggons wurden vollständig zer stört. Tie Leichname sind gröhtentlieilS in Stücke zerrissen, der einzige anwesende 'Arzt wurde >chwe, verwundet, 4 Europäer und lo Schwarze sind todt. — OKaen den Präsidenten von Haiti, Hippolite. ist ein Aufstand aiisgehrachen. Erzheizr'g Franz Ferdinand von Oesterreich ist in Bomba» »»gekommen. Derselbe wird heute'Abend an'S Land geben »nd seitlich enips,rügen werden. K o p enhggcn Die Reste des Königs narb Berlin ist aist ! gegeben, dg sämmtliche Ha-en durch Eis gc-chlvsseii sind. Pc! crsbiir g. Dem Emir von Buchara, dcr hier cingetrofsci! l ist, wurden die Britianlmsignie» znm 'Alexander Nen-Ski Orden ver- «8 2. — SA l H
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