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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271005012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927100501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927100501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-05
- Monat1927-10
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1927
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7L Jahrgang. 4M Mittwoch, >. Oktober IS?? ' r Gegründet ISS« Vra-Iant»ritt> «ochricht«, D»,»»«« Vemt,r«»w-Sam«»lnumm»rr «»»», ' SUir sür Stach«,»Irrüch«i -soll SchrMettmi» und SauvI,etchStt»ti«ller Marteoftrak« so Drucki u. Brrla, »an Lteoich ck- Stetwordt tn Dr««de» Poftkcheckt'Konlo io«o Dresden Nackidnick- nui mt> d»„»ick>»> HiirUrnanaadr i.Dre»dn», Nait» > »ilckHia Unvrrlanat» ?ckint«ft,«<Ne „erden ntcti« '»«dewadr« prngyr StrnS» 10 0«t» varnMkrnM , /m neysn 0«u,Oncke/ »«»IG MsMnI SIT' «ortforv-5> ^ VIütknerkL ?rr»ger 5trake 12 kernrut IS37S Deutscher Aappenflug nach Amerika. Die Junkers-Maschine 012L0 gestarlet. — Die ersle Etappe Norderney-Amsterdam. ZKEL« Der Abflug von Norderney. Norderney. 4. Okt. Das Flugzeug „0 1280" hat um 1.11 Ubr «ach eine« Start »on etwa roo Meter den Flu« «ach den Azoren lU westlicher Richtung augetreten. Um 1,1» Uhr habe« fick die Piloten Loose und Starke nach herzlicher «erabschiedung von ihren Gattinnen an Bord des Flugzeuges begeben. Anker Loose und Starke sind der Bord- «outenr Fristler «nd der Bordsanker Loewe im Flug« -esg.'' Ä« Amsterdam gelandet. Amsterdam, 1. Oktober. Das deutsche Ozeanflug,eu« 8,30 Uhr nachmittags in Schelliugwoude et worden «ud kurz daraus im Marine» Obwohl die Landung der Absicht der deute »ur biS Amsterdam zu fliege«, kam »artet. Di, Flieger wurde« daher «ur von u -er «Susgiich holländischen LustschifsahrtS. »okttug geuotuwen. Der Weiterflug fall »cp ftsth um » Uhr «rsolgen. Er geht,»«n «ugzeu« ans »er «e^ eine .. > M»chWdu sM Wettere Zwischeulanstnnaea ^ dl« Azoren «nd in Haarbone Grace «ns dtaNd ydraesahem. Ursprünglich wollten die Flieger _H. J«h» nieder gehen. Bereits am Bormittag war die »st Und »äs Gepäck sür Amerika an Bord genommen morden. ! Mi daL W. T.. B. von beteiligter Seite erfahrt, haben htt Ptlöttn der „v 1280* Anweisung, die Durchführung de» Fluge- keineswegs zu überstürzen, da es sich nicht um einen Rekords!«« yäikvelt. die Veranstalter vielmehr den Haupt, wert darauf legen, KI« Sicherheit des Fluges zu b e - weisen. Der Passagier der „v ISSO" ist eine Dame, die Wicuer Schauspielerin Fra« Lilly Dillen». Sie ist die Tochter d«S SunstmalcrS Hollitzer. ^ * Für die reichlich 2000 Kilometer lange Strecke nach den Azoren wird mit einer Flugzeit von etwa 14 Stunden ge rechnet. Dt« Maschine bietet im Normalverkehr Platz sür den Führer, den Bordmonteur und neun Fahrgäste. An Stelle der Paffagierplätze sind zu beiden Setten Benzin- tanks eingebaut. Das Flugzeug hat austerdcm die Aufgabe, die Poftsticke der „Europa* «nd der „Bremen* nach Amerika zu befördern. SS ist ein Ganzmetallslugzeug, das tn Dessau gebaut wttd tn Malmö aus Schwimmer gesetzt wurde. ES ist nicht mit Stlberbrünz« angestrichen, sondern der Witterung», einslitsse wegen mit einer hellgrünen Mennigefarbe. Die drei Junkers-Motorpn sind vom Typ 6. 5 mit einer Spitzen- letstung von je 320 ?3. Das Flugzeug kann seine Manövrier- sähtgkeit auch mit nur zwei Motoren ausrcchterhalten. Die Maschine entspricht tm übrigen dem Typ 6.24, den die Firma Junkers im Herbst 1925 zum ersten Male als drei- motoriges Berkehrsslugzeug herausgebracht hatte. Wie alle Junkers-Maschinen, ist auch diese eine reine Merallkonstruk- tton mit völlig freitragenden Tragflächen, die unrerhalb des Rumpfes gelagert sind. Für den Sonderzweck, für den die Maschine im Spätsommer dieses JahrcS gebaut wurde, ist die Bauart der Schwimmer besonders durchgcbildet worden. Es kam darauf an. der Maschine eine unbedingt zuverlässige Hoch- seesähtgkett zu geben. Die in Kiel und Malmö veranstalteten Probeflüge führten denn auch zu dem Ergebnis, dah die Sonderkonstruktion den Anforderungen entsprach. Wie üblich, sind auch hier die Schwimmkörper in mehrere wasserdichte Schotten geteilt, wobei die Tragfähigkeit so berechnet ist, daß einer von den beiden Schwimmern die gesamte Last des Flug- gewtchteS zu tragen imstande ist. Dir Spannweite der Trag flächen beträgt rund 30 Meter und dir Länge etwas mehr als 15 Meter. Das Leergewicht der Maschine beträgt ungefähr 1!4 Tonnen. Die Zulabung kann bis zu etwa 2 Tonnen ge- steigekt werden, so bah also neben den vier Paffagieren ge- nügend Betriebsstoff Mitgefühl» werden kann. Die Maschine führt eine Bordfunkanlage, die außer dem Aufnehmen »nd Senden von Funkmeldungen eine sehr genaue Funk- petlung gestattet, so daß die Flieger für die Orientierung von Kompaß und Sicht verhältnismäßig unabhängig sind. Sin llulerneftmen der Junkers-Werke. Wie die T.-U. erfährt, ist der Z u l a s s u n g s a n t r a g für das in Norderney gestartete JunkerS-Wasserflugzeug von der JunkerS-Wasserflugzeugwerke A.-G. selbst gestellt worden. Damit entfallen alle weiteren in der Presse laut gewordenen Kombinationen über etivaige von der Junkers-Flugzeugwerke A.-G. vorgeschobenen Unter nehmer des Fluges. Die Mitwirkung der irrtümlicherweise mehrfach als Unternehmerin des Fluges genannte „Severa- Gesellschaft" hat sich auf die Lieferung navtgatorischcr und nautischer Ausrüstungsgegcnstände beschränkt, die zu dem Fluge benötigt wurden. Der Flug ist übrigens im Rahmen der Ausschreibung für den Langstrcckcnflug von den Junkers- Werken bei dem Deutschen Luftrat angcmeldet morden. Die Slorlnakkrtchi in Neuyvrk. Renyork, 4. Oktober. Die Nachricht von dem Start der „v 1230* zum Atlantikflug traf hier tn der Mittagsstunde ein. Sie wird von den Zeitungen groß aufgemacht. Die großen Nachrichtenbüros und die Neuyorker Blätter hatten bereits in brr letzten Nacht einen starken Nachtdienst organisiert, um über den Flugverlauf möglichst schnell unterrichtet zu werden. Ein Diplomatenschub in Vorbereitung. Vermutungen über v. Mathans Nachfolger. lD roh,perdu»« unterer verllaer «chrtstlettung.» Berlin, 4. Okt. In politischen Kreisen unterhält man sich lebhaft darüber, wer Nachfolger des so plötzlich aus dem Lebe» geschiedene« Botschafters von Maltzgn werden wird. Für den KeNner der BetbällnM tm Auswärtigen Amt steht sest, daß da» Ausscheiden MaltzanS eine empfindliche Gleichgewichtsstörung zwischen den verschiedenen politischen Strömungen im Amte selbst hervorgerufen hat. von denen die eine zweifellos von Malvan bestimmt wurde. Die Politik, deren Exponent Malhan war. lag bekanntlich aus der Linie einer amerikanisch» kontincntalen Orientierung mit der Richtung auf Rußland zu. . Gegenwärtig führt die Washingtoner Geschäfte der frühere Reichspreffechef Dr. Kiep, der trotz lebhafter Befürwortung von Industrie und Schiffahrt nicht ohne weitert» MaltzanS Nachfolger weAeo dürfte. Biel genannt sür den Posten wird Staatssekretär von Schubert, der aber nur in Be- tracht kommen würde, wenn Herr von Hoesch. was geplant sein soll, an seine Stelle nach Berlin käme. Wer in diesem Falle den Pariser Posten übernehmen würde, ist heute noch eine offen« Fraget U. a. spricht man auch davon, baß allenfalls der gegenwärtige Ministerialdirigent sür die europäischen An. gelcgenhelten fm Auswärtigen Amt. Herr Köpke. für den unter Nmstllttden freicherbeuden Staatssekretärposten in Frage käme. /- Die Personalpolltil des Außenministers Dr. Stresemann geht bekanntlich. waS sein Reffort betrifft, darauf btnauSi grundsätzlich keine parlamentarischen Kräfte in den TätüikeitSbereich de» Auswärtigen Amtes ein,»beziehen. «In Grundsatz, der angrstchts der tn anderen Aemtern bls- weilen bittriebenrn Postenvergeberei an sich manche» sür sich hat zumal «S bet der äußeren Politik auf ein große« Maß von Sachkenntnis und diplomatischer Routine ankommt. Die Erfahr bet einer solchen Handhabung ist allerdings, daß ein r <-«'- schwerfälliger Bürokratismus, unter dem Deutschlands Aemter, und nicht zuletzt sein Auswärtiges Amt, besonders zu leiden haben, kein Gegengewicht findet. Gerade anläßlich des Falles Maltzan wird dieser Gesichtspunkt wiederum in politischen Kreisen lebhaft diskutiert, und die Frage gestellt, weshalb man bei der notwendig geworbenen Neubesetzung nicht etwa auch an die diplomatisch bereits hervorgetretenen Persönlichkeiten außerhalb von Parlament und Amt denke. In diesem Zusammenhänge hört man neben dem Namen von Professor ErnstIaeckh der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin besonders auch den Namen des früheren Unter- staatssekretärS v. Radowitz, der Washington von früherer diplomatischer Tätigkeit her kennt. Auf Grund guter In formationen können wir Mitteilen, daß an amtlicher Stelle besonders Graf Bernstorff und die früheren Reichskanzler Dr. Cuno und D r. Luther in die engere Wahl einbezogen worden sind. Für Graf vernstorss wird geltend gemacht, bah er tn schwierigster Zeit die deutschen Interessen in Washington tn mustergültiger Weise vertreten habe. Für ihn spricht ferner, daß seine Ernennung ohne Zweifel In weitesten Kreisen de» offiziellen Amerika« lebhaft begrüßt werden würde. Dies Argument könnte allerdings auch für Reichskanzler a. D. Cuno in» Feld geführt werden, der bekanntlich über besonder» gute Beziehungen zu den amerikanischen Wirtschaftskreisen verfügt. Die Nominierung von Dr. Luther entspringt wohl in erster Linie dem Wunsch, diese hervorragende Kraft sobald wie möglich wieder In den Dienst des Reiche« zu stellen. Welcher von diesen Bewerbern die besten Aussichten hat, und ob nicht noch andere Herren in Vorschlag gebracht werden, kanfl natürlich noch yicht gesagt werden, da der Botschafter- Posten tn Washington seiner besonderen Bedeutung wegen durch Beschluß des ReichSkabinettS besetzt werden soll. Das Auswärtige Amt wird also nur entsprechende Vorschläge unter breiten. In unterrichteten Kreisen hält man es sür wahrschein lich. daß Dr Stresemann Dr Luther für diesen Posten vor- schlagen wirb, doch kann EnbgMi'geh noch nicht gesagt werben. Die Krise in Frankreichs Leer. Als in Kiel tn den tragischen Novembertagen des Jahre» 1918 auf deutschen Kriegsschiffen die rote Fahne gehißt wurde als blutiges Fanal der Revolution, da schreckten trotz der seelischen Zermürbung doch Tausende und aber Tausende zurück, denen noch ein treues deutsches Solbatenherz unter der blauen Bluse, unterm grauen Waffenrock schlug. Aber die von den Umstürzlern eifrig verbreitete Kunde, daß auch über den französischen Armeen und über den englischen Flotten die rote Fahne wehe, daß eine allgemeine Ver brüderung dem vierjährigen Morden jetzt ein Ende machen werde, zerbrach die letzten Widerstände. DaS Unheil nahm seinen Lauf. Die sränzöstschen Soldaten aber habe« Re Naivität unserer Revolutionshelden Lügen gestraft. Der Steg — wenn er auch unverdient war — hatte sie widerstandsfähig gemacht «egen den bolschewistischen BaztlluS. der Europa ver heerte. Und die französischen Führer. verstanden e», den Siegesrausch ihrer Truppe zu.bannen in einer stolzen Freuds am Waffenhan-werk, die als Geist der Wehrhaftigkeit die französische Armee zum mächtigsten militärischen Instrument der Nachkriegswelt gemacht hat. Doch der Bolschewismus hat sich noch nicht geschlagen ge geben. Nach vielen mißglückten Versuchen, die Weltrevökü- tiön wieder in Gang zu bringen, zuerst von Deutschland aM dann tm Fernen Osten und zuletzt in England, hat er dts! ganze Kraft seiner Propaganda wieder auf Frankreich ge richtet. Wenn Bucharin, einer der Sowjetgewaltigen, schök vor einigen Monaten ankundigte, daß demnächst auch der französische Staat die unwiderstehliche Macht der komtnunifti- schcn Idee zu spüren bekommen werde, so war das kein Bluff, keine leere Drohung, sondern blutiger Ernst. Der An griff richtet sich mit voller Wucht gegen die Wehrmacht, al bte stärkste Stütze dieses Militärstaates pur exosUonvs. Eine neue Generation, die nicht mehr nach hartem Ringen den Rausch des Ruhmes gekostet hat, steht fetzt unter de» Fahnen. Sie kommt aus einem Zivilleben, das schon genug Anlaß zur Unzufriedenheit gibt, in den Kasernen unter ei« militärisches Regime, dessen Härte den „verruchten deutschen Militarismus" milde erscheinen läßt. Hier ist die stimmungS- mäßige Grundeinstellung gegeben, auf der der Wetzen de» Bolschewismus blüht. Es ist eine bekannte Tatsache, daß der Franzose, von jeher ein guter Feldsoldat, im FriebenSdtenst sehr bedenkliche Qualitäten aufweist. Das bedingungslose Gehorchen liegt ihm nicht. Er neigt zur Kritik an allem, was ihm befohlen und zugemutet wird, und liebt eS, sein« häufigen „Reklamationen" in disziplinwidriger Form vor- zubrtngen. Alle Arten der Auflehnung, vom passiven Wider, stand der Masse über das einfache Nichtbefolgen gegebener Befehle bis zur offenen Meuteret sind deshalb im fran zösischen FriedenSheer nicht selten und werben als „luits^ äivsrs" nicht weiter ernst geklommen, weil es einer scharfen Handhabung der Militärgerichtsbarkeit immer noch gelungen ist. ernstere Unruhen im Keime zu ersticken. Die vielen Meldungen über leichtere und schwerere Meutereien, zuletzt die Berichte über die Revolte «m MarinegefängntS tn Toulon, beweisen aber, daß diese Vorkommnisse jetzt nicht mehr zufällig und nur aus dem Volkscharakter erklärlich sind. Es zeigt sich vielmehr immer klarer, baß die auf- rührerische Bewegung vereinbart, nach Plänen festgelegt ist und die Zersetzung der Wehrmacht zum Ziele hat. Die rote Hand ist im Spiele! ^ Kommunistische „Zellen" sind nach den Berichte« fra«. zöstscher Zeitungen nunmehr über alle Garnisonen, auf best Kriegsschiffen und sogar tn den Arrestanstalten verstreut, antimilitärische Broschüren werden tn Mengen yertetlt. Besondere Organe der Partei reizen in den einzelnen Fo^ mationen die niedersten Massentnstinkte auf'und provoziere« zu Disziplinwidrigkeiten.. Werden dann einzelne Missetäter gefaßt und bestraft, so sorgt di« „Zelle* dafür, baß sie aü» FreiheitShelben gefeiert werden und daß Rachekunbgebungen der Kameraden folgen. Die eigentlichen Aufwiegler ver- stehen es, im Augenblick der Gesahr tm Schatten der Un- gewtßheit zu verschwinden. DaS ist dieselbe Methode, wie sie die Kommunisten immer and überall mit Erfolg an gewandt haben. Besonders gefährlich aber war die Taktil, mit der die im Sommer zu Uebungen etngezogenen Reser.« visten bearbeitet wurden. Zum ersten Male sollte bet dieser Gelegenheit die Jahresklasse lSSO. die unmittelbar nach dem Kriege gedient hat, etnberufen werden. Die Leute hatten sich schon an den schönen Zustand gewöhnt. Mit miMärischem Zwang nicht mehr behelligt zu werden. Die kamen mit Un<
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