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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188708273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18870827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18870827
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
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1887. ^ 101. für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dlrnitag, Donn«r»>ag und Sounabrnd und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Blertelsahripreti 1 Mark ertl. Bolengebühren und Postspesen. 55. Aahrgang. Sonnabend den 27. August. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene KorpuSzeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Die Stadtkassengefälle inclusive Wasserzins, der Schankeoneessionszins und der Feldpachtzins auf das laufende Jahr find fällig und zahlbar. Die betreffenden Contribuenten werden aufgefordert, solche unverweilt in die hiesige Stadtcasse abzuführen, indem nach Ablauf des Monat September das Zwangsverfahren eingeleitet werden wird. Zschopau, am 26. August 1887. , Der Stadtrath. Kretzschmar. Aus Sachsen. — Wie aus Persenbeug gemeldet wird, ist Se. kgl. Hoheit der Prinz Georg von Sachsen am Donnerstag wieder nach Dresden abgereist. Am Mittwoch vormittag hatte die Erzherzogin Maria Josefa noch einen Anfall, der Nest des Tages, sowie die Nacht verliefen indes relativ gut und ohne Fieber. Der neugeborene Erzherzog befindet sich wohl. — Wiederum nahet der zweite September, und wiederum rüstet sich auch unsre Stadt, die Er innerung wach zu rufen an den Tag, an welchem deutscher Mut und deutsche Kraft den Erbfeind unsres Volkes zwangen, vor der ganzen Welt seine Ohnmacht zu bekennen. Wenn diese Erinnerungs feier sich hierorts in der Feier eines Schulfestes gipfelt, so geschieht dich vorzugsweise in der Ab sicht, unsrer Jugend das Andenken an die ruhm reichen Thaten ihrer Vorfahren lebendig zu erhalten. Aber nicht nur ein patriotisches Fest soll das Schulfest sein. Es soll wirklich ein Kinderfest sein, ein Fest, welches Lehrer und Schüler, Eltern und Kinder zu gemeinsamer Freude vereinigt. Wohl schauen die Lehrer nicht ohne Bangen den großen Mühen und der schweren Verantwortlichkeit ent gegen, die ihnen das Fest bringen wird. Wohl empfinden die Eltern oft schwer die Opfer, welche das Fest von ihnen fordert. Alle diese Schwierig keiten werden aber leicht überwunden durch den Gedanken: Es geschieht für unsre Kinder. Manche Sorge ist auch unnötig. Muß das Kleid denn gerade ein Festkleid sein? Ist nicht das freude strahlende Antlitz des Kindes schöner, als das schönste Kleid? Darum ihr Eltern, sorget euch nicht zu sehr! Unnützer Prunk schadet nur, und hoffent lich wird es auch diesmal möglich sein, auch für das arme Kind das Notwendigste zu beschaffen. — Der hiesige verpflichtete Fleischbeschauer Karl Heinrich Uhlmann hat in dem Fleisch eines am Donnerstag im Gasthof zum Eichhörnchen zu Zschopenthal geschlachteten, aus der Wirtschaft des Oekonom Pfaff in Krumhermersdorf stammenden Schweines Trichinen gefunden. Das Fleisch des Tieres wurde nach behördlichen Anordnungen ver nichtet, doch hatten inzwischen bereits einige,im „Eichhörnchen" anwesende Gäste von dem Fleisch genossen, weshalb sich bei diesen die Anwendung von Gegenmitteln nötig machte. — In Walthersdorf bei Schellenberg wurden einem bereits mit Kindern reich gesegneten Familien vater vorige Woche noch Drillinge geboren. Der bedrängte Vater, einer der Krieger von 187V, an dessen Tisch bereits 6 derartige kleine Gäste sitzen, hat den deutschen Kaiser, unseren König Albert, sowie den deutschen Kronprinzen gebeten, Paten stelle bei seinen 3 kleinen Zukunftssoldaten zu ver treten. — Ueber den am Sonntag an dem Komptoirist Gustav Hermann Pusch, gebürtig aus Bunzlau in Schlesien, in Bockau begangenen Mord wird des näheren mitgeteilt, daß der Thäter der in Bockau zum Besuch anwesende Fleischer Ebert aus Chem nitz ist, welcher Pusch meuchlings tödlich verwun dete, sodaß letzterer bald darauf verstorben ist. Pusch, der zugleich als Gemeindeexpedient mit thätig gewesen ist, hatte Ebert während des Heim weges zur Anmeldung bei der Gemeindeverwaltung aufgefordert; ein weiterer Wortwechsel hat nicht stattgefunden. Ebert ist später Pusch nachgelaufen und hat demselben mit einem scharfen Messer einen Stich in den linken Arm versetzt. Mit welcher Gewalt dieser Stoß geführt worden ist, geht daraus hervor, daß das Messer zuerst den Sommerüber- zieher, den Pusch über den Arm trug, durchschnei- den mußte. Der Mörder hat dann dem Pusch, der sich zur Flucht gewendet hatte, noch einen Stich in den Hals beigebracht. An beiden Wunden ist der 21 Jahre alte bedauernswerte junge Mann kurz darauf gestorben. Der Ermordete hat Ebert, der sein Opfer selbst mit in ein Haus getragen und bei der Verbindung der Wunden mit geholfen hat, noch als seinen Mörder bezeichnen können. Ebert ist sofort verhaftet worden und sieht der gerechten Strafe entgegen. — In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist in Medessen bei Großenhain ein schändliches Verbrechen ausgeführt worden. Der Gutsbesitzer Böhme hat seinen Nachbar, den Gutsbesitzer Eulitz, in dessen Behausung überfallen und ihn mit einer Axt am Kopf, sowie auch im Gesicht schwer ver letzt. Vor Begehung der nichtswürdigen That hat, wie erzählt wird, Böhme seine eigene Scheune in Brand gesteckt und dieselbe eingeäschert. Die ge richtliche Untersuchung ist sofort eingeleitet und Böhme in Haft genommen worden. Eulitz befindet sich in ärztlicher Behandlung. — Dem Vernehmen nach ist der Mörder der Fabrikarbeiterin Härtel in Wurzen, Anton Saidel, in Imst in Tirol ergriffen und zur Hast gebracht worden. — Zu der 7. Generalversammlung des allge meinen sächsischen Lehrervereins, welcher vom 26. bis 27. Septbr. d. I. in Freiberg tagen wird, sind weiter angemeldet: Vortrag des Bürgerschul lehrers Kirchhofs-Leipzig: „Was will der deutsche Sprachverein und was kann der Lehrer thun, um die Bestrebungen desselben zu fördern?" — Statu tenberatung des sächsischen Pestalozzivereins durch die Agentenversammlung. — Verhandlungen der allgemeinen Brandversicherungsgesellschast sächsischer Lehrer. — Ein rechtes Bubenstück wurde in der Nacht zum 22. d. M. auf der Haltestelle zu Limmritz bei Waldheim dadurch ausgeführt, daß drei Weichen falsch gestellt und die Sperrsignale gezogen worden waren. Fenier waren 2 auf einer Wiese daselbst stehende Wagen den Berg hinabgestoßen worden. — Der Gutsbesitzer E. Thierfelder in Auerbach bei Thum fand beim Winterkorn auf seinem Felde einen aus einem Korn gewachsenen Kornstock mit 12 Halmen und ebensoviel Aehren, welche ca. 700 Körner enthalten. Die Halme haben eine Höhe von 1,70 Meter. — In Adorf ist Kantor Walther an der Ge nickstarre gestorben. — Um die schon lange erstrebte Vereinigung aller deutschen Militär- und Kriegervereinsverbände zu erzielen, werden die Vorstände der sämtlichen deutschen Militärvereinsverbände am 2. Oktober eine Versammlung in Eisenach halten. — Am Freitag kamen die Kriegervereine des Königreichs Sachsen zum Teil in Rüdesheim an, während etwa 300 in Bingen übernachteten. Am Sonnabend nachmittags besuchten die Sachsen unter Führung der Rüdesheimer Krieger- und Militär kameradschaft und einer Militärkapelle mittels der Zahnradbahn das Nationaldenkmal. Zum Schluß der Feier ließ ein Herr aus Dresden in der Nähe des Denkmals noch über 200 Liter Rüdesheimer Wein kredenzen. Am Sonnabend fand in Rüdes heim ein Kommers der Sachsen auf Einladung und unter Beteiligung der Rüdesheimer Kriegs kameraden bei den Klängen der Militärkapelle statt. Tagesgeschichte. Berlin, 25. August. Se. Majestät der Kaiser nahm heute die gewohnten Vorträge, sowie, mili tärische Meldungen entgegen. Es bleibt zweifelhaft, ob Se. Majestät nach der neuesten, wen« auch ziemlich gehobenen Erkrankung den Manövern in Ostpreußen beiwohnen wird. Bis heute haben die Aerzte Bedenken dagegen. Sollte der Kaiser aber trotzdem an den Manövern teilnehmen, so wird sich eine große Gefolgschaft fürstlicher Personen ihm anschließen. Wir nennen in erster Linie den König von Sachsen; ferner werden ein öster reichischer Erzherzog und zwei russische Großfürsten daran teilnehmen. Von anderer Seite werden noch genannt: die Prinzessin Wilhelm und Prinz Albrecht. Daß Graf Moltke und der Kriegs minister anwesend sein würden ist selbstverständlich. Von den Ministern werden noch Herr v. Putt- kamer und Herr v. Goßler genannt. — Ferner wird Ihre Majestät die Kaiserin, falls der Ge sundheitszustand des Kaisers die Reise zu den Manövern gestattet, wozu nach den neuesten Mel dungen die gegründetste Hoffnung vorhanden ist, ihren Gemahl nach Königsberg begleiten; jedoch dürste die Kaiserin von einem Besuche Danzigs und Stettins Abstand nehmen und sich vielmehr nach Beendigung der Königsberger Festlichkeiten direkt über Berlin zum Herbstaufenthalte nach Baden-Baden begeben. — Aus London meldet man der „Voss. Ztg.", daß vr. Morell Mackenzie am 22. d. M. nach Brämar in Hochschottland abgereist ist, um den deutschen Kronprinzen zu besuchen und nachzusehen, ob die Wucherung wieder gewachsen ist. — Die „Nat.-Ztg." schreibt: „Kommt die Aktiengesellschaft für Spiritusverwertnng zustande, so wird der Kampf zwischen ihr und der Kon kurrenz außenstehender Brenner sofort beginnen. Schon die geringste Konkurrenz ist aber im Wachs tum nicht zu hemmen und muß um so schneller zum Sieger werden, je mehr der Preis auf er künstelte Höhe gehoben und auf derselben erhalten werden muß." Hierzu bemerkt das „Frankfurter
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