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Dresdner neueste Nachrichten : 11.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191103119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-11
- Monat1911-03
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- Dresdner neueste Nachrichten : 11.03.1911
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»Na Nr. 69. XIX. Jahrgan· LDLCLOLD Il- Mä- 1911. net-W da hat et Vqumeu der sen .· « R« M- abfeueky war überha ! ucbkjgens4 c. Wir sind : I ihn sefrqw Wesen H« d « lang Uque uns erklärt wadkpncn un Lug aus cil ten Salonsoll E Unserm Va« ne hanc bests : zu bekommel stranke Vadin kttc wird rm Itektionskind Etc Frossard, d. tehen, daß » Wisse der itzt selber keine. stcgte Pjstr Ame ist mit Ilonel Berti sei der S Wut nämlich fett Kleidern Jahre qchm Tgcnschaft auf 5». II Is resdnerNeuefteNakhrikbten Flaggen-« Ipquiqe Loh-etwa kostet für Dresden sinds-trott- Iåts W unswims sc Vl» im du Inland « ff. s mw cost Die sweispattise Rette-tätig til-Dresde- Pusgebuas I At» iükoausw us bös c. Bei Wieder s«,«» smd sagte-umfassen Nat-an squ Takt-. com-.- »so If. userqu von onsmäkts werden mir setzen »«,·zthuns ausgenommen. Für das Erscheine- sn Mam- Tagen and Bissen wird nicht gesamten cela- Mksquqbe onus-tiefsten anhat-ists Unlre Dresdaer IndiverlanAnnahmestellem sowie sämtliche-Innenran- Mminnen lm Jus und Ausland nehmen Inietqte in vanalnveum nnd statt-Heu on- «cle Numzuet umfaßt w Seiten. Roman c »Im nnd u. Deutscher Reichsten Selig-OR zumsliite der Kat. Sächs. Landesloucrie Seite U. Prinzkeugntgniwom non Baum Wie cin Wunder erscheint es, daß ein Mann, m der Goethezeit geboten ist, der die ganze Aera marktg, vom ersten Auftreten des Getos bis zu W Tode, schauend und wirkend miterlebt stat- Wnpch in vollkommener geistiger und körperlicher Mk unter uns weilt. Welche Erinnerungen weckt Mdkk Namei «Fast eintausend Jahre hatte dieser W mit ritterlichem Klang im Hause Wittelsbach mihi Es war dieseit crwachenden National- MHY die Zeit nationaler Romantik, in der der WA- Fiirsn der damalige Kronorinz und spätere lata Ludwsa 1., seinem Sohne diesen Namen gab. uSchöpfer der »Walhalla« liebte cz, auch in iwßerlichkcitem in Namen, in der Schreibweise- Jz Bauern statt Patern- feinen die nationalen Auslieferunan hochhaltendcn Smn zu betonen. as dritter Sohn wurde dem Kronprinzen am 12. W tszilPttinz Ltkkt»pold geboren, und zwar zu Zinbura in dem nriichtigen Refidenzichloffe Das nd war erst kurz an Bauern gekommen Die Ve psilenma des Krummstablandes, die sich unter der geistlichen Herrschaft recht wohl befunden hatte, Wka sich nur ichtver in die neuen Verhältnisse finden Das Montgelasiche System war auch nicht W angetan, Stintoathien fiir die neue Herrschaft zum-erben Da fchlua der sironprinz feinen Hof jugzljzkzhum auf nnd sofort gewann das idyllifche Familienleben, das er mit seiner Gemahlin Therefe nileinen Kindern führte, die Herzen. Der Dichter tilgten gibt entziictten Bericht von den Wiirzbitrger Mk Im Jahre 1825 ftarh König Max Jofeph undrudwia bestieg den Thron. Bring Lnitoold er hielt eine forafiiltige Erziehung, früh zeigten sich ieine militärifchen Neigungen. Er trat bei der Ar illierie ein nnd hat Zeit feines Lebens eine Vorliebe iilr dleie Waffengattung beibehalten Im Jahre lsll vermählte er sich in Florenz mit Augufta von Toskana. Das »iolle Jahr« 1848 ließ sich in Bayern besonders ~toll« an. Ludwig 1., der Schöpfer des modernen München, der fich beilpiellose Verdienste tm die deutsche sinnst erworben hatte, entfagte dem Thron« wegen der rüden Anoöhelungen, die er fich von der gesamten tlerikalen Preise und dem von ihr nigewiegelten Volk gefallen lassen mußte. Joseph Rutderer hat den einzig richtigen Ton für die Anf iaflung der Lola-Montez-Eoifode in feiner fatnofen Morgenröte« getroffen. Der Bruder des Prinzen iiuiwold ltnn als Max U. zur Regiernna und setzte das Werk feines Vaters fort, indem er die Wissen schaften deaiinitigte, wie letter der sinnst fein Haupt-I interesse zuaewandi hatte. Durch den plötzlich er-l loigien Tod Max 11. im Jahre 1864 wurde Luits polds Neffe Ludwig König von Bauern. Der tra tilche Tod Ludwigs 11. in den Wellen des Stam iergcr Sees im Jahre 1886 brachte dem Vrinzen Init pold da Ludwige Bruder Otto wegen unheilharer Qiiteslranlheit zur Uebernahme der Regierung nn iäbia war, die Regentfchaft. Zugleich mit feinem til Geburtstag begeht der Prinz fein «25iähriges Resl stossmestz JI Dresden nnd Betonen mouatlich I Of» pro Las-tat DR Ul ftesdaas. durch quir- croolasssillalen mona lich u Iwa- vacl bis Mk. tret Dens. Mit dek Beilage DI- tte Its-De- odet mlt der Beilage »Das-ne- Fllekmise sitt-ek- te to Pf. pro Monat mehr-. costs-sag m Deutschland und den deutschen Notar-lau sug. A so «JlUftr.Neueft-« month 84 M» pro Quart. USL ML · Z ohne ZWEIFLng 69 « · « 2.06 . . n Oills us: losg. A sit-Zwin- Neuems tun-U. Ussz Indus-b cis Kr« Insg.B obueslluftr. solt c , 1.42 . . QSZ - Im m- Inttqude ver MAX vr. Loch-I M. Aussen-m sc Of- lichen Veränderungen rnehr erfahren. Dagegen wird die Wahlrechtövorlage wohl noch längere Verhand lungen nötig machen. Bezüglich der Einzelheiten des neuen Wahlrechts fiir die Zweite Kammer nnd der Zusammensetzung der Ersten Kammer dürften noch manche wichtige Zugeständnifie seitens der oerbiindeten Negterungen zu erwarten fein. Hierüber ift jedenfalls das letzte Wort.nokh nicht gesprochen worden. Jngbesondere dürfte die Bestimmung abgeändert werden, wonach nur die Be wohner Elsafz-Lothringend wahlbercchtigt sein sollen, die mindestens zwei Jahre in dein betreffenden Wahl kreise ihren festen Wohnsih haben. Man rechnet mit Bestimmtheit darauf, daß die nerbündeten Regie rungen flch dazu verstehen werden, entweder diefe übermäßig lange Frist erheblich herabzusetzen oder einer Aenderung dieser Vorschrift dahin zuzustint men, daß anstatt eines zweijährigen Aufenthalts in dem Wahlkreife ein solcher im Reichslande überhaupt als Bedingung ftir die Berechtigung zum Wahlen gesetzt wird. Indessen werden diese und andre Punkte, worüber noch Meinungsverfchiedenhciten bestehen keine unüberwindlicheu Schwierigkeiten mehr be reiten. Tas elfaß-lothringifche Versassnngsproblem kann nunmehr als gelöst betrachtet werden, hoffent lich zum Wohle des Reichslandes und des Reiches-. lIIIIIIIMIUM Tllllkszlflllld Größte Verbreitung in Sachsen. aierunasiubiläunr Prinzregent Luitpold ist das Muster eines tonstitutionellen Fürsten. Es ist be zeichnend, daß die politische Tagessatire, die doch in unsern Tagen vor nichts halttnacht, sich noch nie mit der Person des Prinzregenten befaszt hat· Ein solcher Angriss würde oon jedem Bauern, gleich gültig. welcher Partei er angehöre, als Blasvhemie empfunden werden. Die übliche Jubiläumspbrase von der »Liebe des Volkes-« ist in diesem Fall wirt lich seine Phrase Jeder Bauer ist ein wenia ver liebt in seinen Regeuien. Die nraesunde Natur dieses Wittelsbachers ist ihm die tnvische Berti-we rung qseiner Eigenart Schlicht und einfach. abhold allem vorlauten Wesen, ein Freund der Natur und der Kunst, so sieht der Bauer seinen Regenten oor sich stehen Die Pflichttreue und der hohe Gerech tigkeitssinn machen den Prinzen Luituold aber nicht nur filr den Bayern zu einer verehrungswiirdigen Gestalt. Jeder Deutsche schuldet ihm Dank: denn als Haupt des größten Bundesftaates nach Preußen hat er stets als Erster das Zeichen gegeben, wenn es galt. die Einheit des Reiches durch Wort und Tat zu helräsiigen. Man vergesse nicht, daß der Prinz im Jahre 1866 mit seinen Sumpathien auf seiten Oesterreichs war, daß er eine Division gegen Preußen nesiihrt hat, und in dem Treffen bei Delmstadt seinen Sohn Ludivia schwervertvundet von einer preußischen Kugel neben sich zusanimenhrechen sah. Aber im Jahre 1870 war Prinz Luitpold der Ueberhrinaer jenes wichtigen Briefes Ludwigs 11. an König Wil helm, durch den das letzte Hindernis beseitigt wurde das sich noch der werdenden Einheit des deutschen Volkes entgegenstellte. Das Fainilieuleben des Prinzregenteu war ein sehr glückliches, es blieb aber nicht von schweren Schlägen verschont. Im Jahre 1864 verlor er seine Gemahlin. Der zwanzigiährigen Ehe sind drei Söhne und eine Tochter entsprossen. Der älteste Sohn nnd Nachfolger in der Regeutschast ist Ludwia, dessen Interesse hauptsächlich der Landwirtschaft und deni Wasserstraszen gehört, die beiden netchgehorencnSöhnei Leopold und Arnuls, welch letzterer vor einigenj Jahren eines sähen Todes starb. haben sich der Armee; gewidmet. Die einzige Tochter des Reacnten, Prin zessln Therese, die anvermählt ist, hat sich in der wissenschaftlichen Welt dnrch ihre Reisen und gev granhischen Forschungen einen gcachteten Namen ac macht. Der Enkel des Prinzregenteiy Prinz Ruvrechh nnd sein UreutehPrinz Lustpold,erweckcn im Bauern volte die beariindetsten Hoffnungen, daß die kern hafte Art des fürstlichen Jubilars als schönstes Erbe auch auf die tomluenden Generationen übergehen wird. Doch nicht vom Morgen. vom Heute wollen wit- reden und uns des Anblickes freuen. den uns in einer Zeit der areifenhaften Jünglinge ein jugendliche-r Greis gewährt. Der Regeut ist noch heute ein kaum zu ermüdender Jäger und steigt mit Vorliebe in die Ateliers der Künstler empor, aber nicht nur zu denen, die in Palästen, sondern auch zu denen. die im vierten Stock wohnen. Der Prinzregent hat allen Lockungen wider-« standen und es immer abgelehnt, sich die tiönigstronc aufs Haupt zu setzen. Mit Richtigkeit hätte er die erforderliche Verfassungsänderung beim Parlament sdurchsetzen können. Aber Eitelkeit war ihm stets Ifremd. Er hat sich damit begnügt, für feinen trankenl Nedaktkou und Hmigeschästdstelle letdkumäfltaße 4. Fetnspkechekt Reduktion Nr. Mz Ewediiion NLLULIUKM Nr. sci- Neffen Otto das Amt eines Köniqs zu versehen. Mit der Sorgfalt eines ordentlichen Hausvaters. Die Ge schichte wird ihn der nicht zu großen Schar der Herrscher einreihen, die sich durch weise Selbst beicheidung, durch Gerechtigkeitssinn. Wohlwollen und unermüdliche Pflichterfüllung die Liebe ihres Volkes und die Hochachtung ihrer Zeitgenossen gewannen- Zu feinem 90. Geburt-singe wird man ihm auch über Bauerns Grenzen hinaus als dem Muster eines modernen Järstem eines edlen, hochgemuten Menschen buldigen. Preußen nnd me Nein-staunt Preußen ist zuweilen besser als sein Rut. « In der elsaß-lotbrinailchen Verfassutiassraae hat es im allgem-einen Reichsinteresse einmal eine Selbstlosigs keii bewiesen, die Anerkennung verdient. Um die geplante Reform nicht scheitern zu lassen, hat es schließlich in eine Lösung gewilligt. die ausschließlich gus icine Kosten erfolgt ilt und die noch erheblich tiber das hinausgeht was man noch vor wenigen »Taaen in autunterriihteten Kreisen als die äuketste TGrenze der preußischen Zuaeftiiiidnisie beze chnet hatte. Im Grundsatz war uian ia seit längerer Zeit auf allen Seiten entschlossen, EliaßsLothringen unter gewissen Einschränkungen drei Stimmen ini Bun desrat zu gewähren Da aber die elaß-lothrinaisihen Bevollmächtigten zum Bundesrat vom Statthal ter zu iiiftruieren sind und dieser wiederum, als poni siaiser ernannt, indirekt von Preußen abhängig tit, so lag sitt die andern Bundesltaaten die begrün dete Besurchtuna nahe, daß diese neuen Bundesrats ktiinmen niir dazu dienen würden, den Einfluß Preußen-Z im Bundesrat entsprechend zu oerltärten und es dem ohnehin mit seinen 17 Stimmen hin länglich einilußreieheu leiten-den Bundesltaate zu erleichtern, die übrigen Bundeöitaaten in wichtigen Fragen zu maiorisieren. lieber diese Klippe schien« man nicht hinweakommen zu können. Die Verband lungen ainaen hin und her. ohne zu einem positiven Ergebnis zu gelangen. Da wurde von Berlin aus der äußern glückliche und tluae Aus-weg angeregt, daß die eliaizslothringiichen Stimmen in allen den Fällen unaitltig fein iollen. in denen nur mit ihrer vsiJilte Preußen dieMehrheit im Bundesrat erlangen kann. Tas- heiszt, auf eine kurze, drastische Formel aebrarht: Ellaß-Lothrinaen lann eventuell nur eine Bundcsratöentscheiduna acaen Preußen, aber nie mals für Preußen herbeiführen helfen. Das ist das Ei des Kommt-us- und nachdem es aefuuden war, waren mit einem Schlag-e alle Bedenken ein-d Schwie rigkeiten überwunden. Preußen hat damit in der Tat eine seltene Selbstlosiakeit bewiesen und gezeigt, daß ihm die Reichsinteressen unter Umstänan höher stehen als-feineSonderinteressen , , Dnß sich fiir diese Regelung, die iiir Gieß- Lotbringen eine weitere, höchst wertvolle Errungen-: ichaft bedeutet, im Reich«3toge eine große Mehrheit zuianuncniinden, daß ihr insbesondere auch das Zentrum zustimmen wird, sann nach allem, was- man hört, keinem Z weiiel mehr unterliegen. Wenn die Kommission es für nötig erachtet Hat, sich aber mals zu vertagen und erst in der nächsten Woche die Verhandlungen wieder aufzunehmen, auch eine zweite, eventuell sogar eine dritte Lesung vorzu nehmen, so hat dies für den Verfassungsentwuri nnr eine formale Bedeutung. Dessen Annahme mit der von den verbündeten Regierungen vorgeschlagenen Regelung der Erteilung von Stimmrecht im Bundes rat für EliaßsLotbringen steht bereits nahezu fest. Dieser Entwurf wird ionit keine irgendwie beträcht- Beamtenicnaen heim Pastetnt Von unserm parlamentarische-n Mitarbeiter sc. Berlin. O. Miit-L i Atti zweiten Tage der Poitdebatte im Neichdtage standen Beamtenfragen im Vordergrnnde der Er örterung, der ihk Wen schon non vornherein dntcb die vont Zentrum, der Volkspartei nnd den Sozialdemo traten eingebrachten Refolntinnen vorgeschrieben war. Es handelt sich bei diesen Nesolntionen nni eine Neu reglung der Disziplinar- nnd Examenverschristem unt eine Statistik der Familienverhsiltnisse der Post beamten und um einen Ausgleich der Härten, die sich aus der Neugestaitnng des Wohnungggeldwesens et geben haben. Da ja fast alle Parteien an Beamten sreundlichkeit nnteinander wetteifern, io war es natür lich, daß diese Resolutionen eine überaus günstige Aufnahme im Haufe fanden. .Aber auch nur bei den Abgeordneten, die Regierung war weit weniger ent zückt non ihnen, clnoohl die meisten Redner die An triige dringend enwfahlen. Ter Pole v. Trzeinsti ging am schnellsten über sie hinweg. Dafür beschäftigte et sich um so eingehender mit den Osttnatkenzulagen der Postbeamtekn die er abgeschafft wissen will, da er in ihnen ein Mittel zur Bekämpfung des Polentums sieht. Der Reichgvarteilcr lehr. v. Ga ntv wirt- mit Recht darauf hin. daß diese Zulagety die in- der Schwierigkeit des Dienstes in neniisclitsprachigen Landesteilen begriindet sind, erst durch den Widerstand der Polen einen politischen Charakter erhielten, den sie von Hause aus nicht halten« Etwas eingehender als der Pole besrhäftiate sich der Abg. Lattmann (ivirtsch. VgJ mit den Verhältnisan der Beamten. Cis nannte die Forderung daß Unterbeamte nicht seither heiraten so;t-.en, alk- bis see etatmäßig angestellt sind, nnsoziaL Ter Standpunkt, von dem ans solche Forde rungen gestellt werdet-, sei, so meinte der Redner unter bosbaster Anspielung auf die Privatverhiiltnifie des Staatssekretiirs des kliisietiinzostatttts, der deø »ge sättigten Junggesellentutns«. ( Von den dies-jährigen Mehreinnahmen der Post verwaltung sollten die Poftassistenten ausge bessert werden, während Herr Brnhn, dem seine unangenehmen »Wabrbeits«-Prozeise anscheinend B. l.Sn· Isc I. W HEI Zeit uia ! wim- HEXE hlögk M freut-o- lE en. lIW stell-Z etl, I slslsscuj «- · Mist I roth I P Glllllllk W Hclllllll YDic Tragödie eines Volkes von Karl schänden-. Zum erstenmal im Kal. Schauspielbaufe. Als ver Monden aus Wien der Jubel weit bin iusiiallte über die dichterischen Osicnbarunaen in kiner neuen Tragödie von Karl Sel)önlierr, als laute iien Lobes kein Ende war, stieg die Erinnerung aus iii dieses Ocsterreichers Komödie »Erde«. Lob, Lite ratem und Dichteriireis waren »auf das gluckliaste Schiff Schönherrs damals auch niedergegaiigen· Aus diermödie vom alten Grutz und seinem Sohn und VII Magd Wißt ihrs noch? Der alte Bauer. der isFltifch ansetzte-C als er absahren sollte. Der von M schwangeren Magd öfter gewogen und eines TMS zu schwer befunden ward. Der »mit Feineiiz Klwchenmehl dem Nachbar den Acker nicht dungen wollte und eben der Magd den Strich durch die Rech uuna machte-. Nachdem diese selbige Magd ebenfalls illikhwer befunden ward. Nachdem der alte Grutz lich eine mißliebige Zehe selber amputiert hatiez »Es TM - nebmt alles in allem! - eine Atmoivhare M Sauerkraut tin iedein Akt wurde Kraut ge- AEssWi abgehauenen Zehen, Leichenwascherim Vttlscheiiknochenmeljl und Lebendgewirht Wißt Ib7511·Ml)?... Aus dieser Bauerntomödie ruhte ein Vftls im Namen Schillers . . . Ich gestehe, daß ich leis-treulich ward über den lauteren Jubel. »Erde« kpat eine reine Zustandstouiddie gewesen. Was Zola its-Li- terre«« in breiter, naturalistischer Malerei ge- Mt hatte vor Jahren. ins Rampcnlicht gesetzt. Es Pet: eine Verwechslung der Mittel des Dramatilers Jud des Epiters Und es war ibei allem Talenti W Etstiiten. Nun: «Glaube und Heimat« Nach get letzten Kostprobe stand zu vermuten, hier seale lkaklst des Uebernaturalisnius von der· gewissen mslfchskklltziqen Sorte unter der Flagge einer Ten dWs Mit einem stattlichen Mißtrauen nahm ich IF« Buch zur Hand. Und hörte nicht aus, den Weg HIMI Tksgödie mit klopfendeni Herzen nachzugehen Ts ius» Ende. aku Schvnherr hat das Werk »die Ntuesiiie eines Volkes« geheißen. Aber es ist ein e «Uchbeitstragsdie. - Drei Akt Von einer ums-hörten Kur-what fu«-Umr- mTZB die typischen Gestalt-m das Tyoischc ask abnchklos gebögt bis in die höchste Symbolit sc Ganze Catit unabme einer aus äußerliche Wust bei-achten Entsche) so aus heißem Geblüt WITH-besu- wte man es Lesen UYL oder auf dem Theater in sich eindringen läßt. Ohne Pause, ohne Niedergana. ohne Entrinnen Hier ist das innerste Erlebnis eines Dichters völlig eins mit dem Kunst werk selbst. Man fühlt das, ohne das Werk erst mit dem Hammer zu beklooieir. Und daß es wie eine Erleuchtung über den Mann ceinkommen sein muß, fühlt man. Wer diese Mensch eitstragödie für ein Tendenzftiick halten kann, verfällt - unrcttbat, da hiergeaen kein Mittel ist - der Banaufenfoirillose. Soviel vorher von der »Ttagödic cincts Volkes«, zu der die Komödie des Lebens« nur ein Studien- und Notizbuch mit allerlei Unwettcm gewesen ist. l Unter dag- Vcrzcigteiis der Personen schrieb der Dichter: Spielt zur it der Geaenresormation in den dsterreichischen Alpenländern. Also in den Jahren, dajdie furchtbaren Soldaten der 1540 etablierten, schnell zahlreich und mächtig gewordenen Oompania de Jesus die Zwangstatholisierung der fast durchweg protestantisch gewordenen Länder betrieben. Man inusz sich in dein besonderen Falle an die tapferen Grazer Prädikanten erinnern, an die Not der armen evangelischen Bauern im Salzbntgtichem schließlich an »al! das aus grausamer Glaubensbedriietnng strömende ;Elend, das in das endlose Sturmmeer des gtoiien sKricad sich ergoß» Zu Tausenden trieb man die »Bauern, die von ihrer Lutherbibel nicht ließen, von Hand und Iß nahm ihnen die Kinder grausam weg, streckte die der-suchenden nieder nnd verscharrte sie alti dein Schindanger. Man weiß and den Bauern kriegeii, wie billig das Joch Menschen iui Preise stand» Anderthalbhunderttausend Bauern sind nach des wohl-» edeln Ritters Schertlin von Burtenbach Zähluna allein: im deutschen Bauernkrieg»erstochen,erfchossen,erschlagen ; und sonst gerichtet tvorden«. Jai·Trefien bei Königs hosen iso kündet dieser nichtunniilde und gewiß nichtl väpstliche Reitersmaiint, «da haben wir bei 9000i Bauern erschlagen und 200 geiangen«. E«-i paar Tage danach notiert der Ritter nach der Schlacht bei Inzwi stadt, in der 4000 Bauern niedcraemacht wurden, wie er allein 200 in einer Kirche verbrennen half. Doch in den österreichischen Alpenlanderu trasen die Jesuitenemissäre keine brandschavenden Hausen. Von Hof zu Hos ging hier die Bibelinauisition ihren Weg, trieb alteingesessene friedliche Bauern aus den Eistr lantenosad hielt kaum in den Stadien zurück. wo ie Berenner der Angel-arger Konsession noch in Ueinteen saßen oder dein Staat und der Staatskasse unentbehr lich schienen. Wenn uns in einem Aufruf, in einer Rede gesagt wird, daß in deutszeii Landen in dein furchtbaren Jahrhundert der « eliaionidtriege von stiniunddreißig Millionen Menschen kaum fünf eines natürlichen Todes starbdh klingt diese ungeheuerliche Zahl nur wie die Summe vergessener, lange ver wundener Schrecken. Klingt nur eine Zahl. Doch ein Dichter vermag aus den Hekatotnben die einzelnen, blutigen Schatten hetvorzulocken und schrecklich nnd mahnend sprechen zu machen. Im »Florian Gener« iin iener Tragödie, der eine dankbaren Zeit den Kranz winden und die iie lieben müssen wirds hat iGerhart Hauptmann solches vermocht. Hat mit ISchöpserliebe hundert Geschöpfe beseelt. Um den kFlorian Gener. seine Gesellen und Widersacher das Bauer-Meer schier endlos erstehen lassen; mit Furcht nnd Mitleid unsre Seele erfüllt, doch auch mit dem Bewußtsein einer tausendfach verästelten lKunst. Und einer reichen, prächtigen und komplizierten Methode. Schönherrö Volkdnagddie iit um ihrer Ein fachheit willen eine Nenschlnitstraaödie Von den besonderen, düsteren Farben der katholischen Rein-ura tionszeit gab der Dichter dein Werke just so viel, wie unumgiinglich war. Daß die historische Wahrheit bei weitem grausamer ist als der Reiter des Kaisers-, daran zu erinnern erscheint kaum nötig. Nämlich en wäre diese Tragödie von der gleichen Wahrhaftigkeit. wenn ihr Einzelgeschehen vin»irclendeiner andern Zeit, in irgendwelchem andern Bande tout-selte, wo Glaubens haß nnd Glaubensnot acgeneinander stehen« An letzten Grunde istdieieci Drama von so überrascht-n -r Zeitechtlseit kein historischer-, wie ce kein Tendenzitiick ist. Wie blaß ist doch etwa eine Tendenzkomödie idie heftet) gSen Rom, die nicht einmal int Anrennen rot wind. er aber die Stationen dies ed Passions wegcs geht, macht dlie echte Läuterung durch, die zuletzt; dat- Erkcnnnngdzeichen der cchtcn, großen Tragödie; ist. - - i Drei Akte. Von einer unerhörten Knappheit. Wir find bei dem alten Rott und feinem starken Sohn. Bei heimlich-en Protest-irrem In Häher Liebe hangen die Rotte an ihrem eben. Draußen wütet der Reiter des Kaisers-. Treibt die evangelischen Be kenner von Haus und Hof. Schon hat er den Ratt Peter, den lZweiten Sohn, der nicht schweigen mochte, verjagt. A er auch der Ali-Ratt wird nicht mit einer Lüge sterben. Rnr in der Heimat will er, nicht in fremder Erde, begraben fein. Wenn’s zum Sterben geht« wird’g der Bader ihm sagen. Kurz vor dein nahen Ende- so kurz, daß kein Vogt ibtn das Grab da beiin verwehren kann, wird sich der Alt-Ratt lant als Protestant bekennen. Noch rubt die Bibel in beim lichem Versteck unter der Fußbodendiele. Tem Christi-f Rott iit am schwersten unw Herz. Rings herum Verfolgung und Not. Den Bruder leidets nicht in der Fremde, wiewohl ansdietWiederkehr der Landverjagten schwere Strafe, vielleicht der Tod steht. Doch der Alte in der eigensinniaen Angst um sein Grab daheim will ihn nicht hausen und hosen. Stoßt den Sohn ins Elend zurück. Der Sandneraer nnd die Sandperaerin find ivandersertig. Der Mann läßt schwer von dein Acker, den er mühsam in langen Jahren aus einein harten, strittigen Boden geschassen hat. Die Sandpergerin will ihre zwei Blumen stiicielm die sie gehätschelt hat wie Zivillinge, will ihre treuen Hennen in teinem lieblosen Haus lassen. Schenlt sie lieber den Rotte-. Doch die Rottin mag die ~luiherischen Hennen« nicht dulden. Der Englk hattet-. der Hanseriraß kann’s iantn erwarten. dat; die Sandnergetlent’ ans dicLandstrasze hinaus-ziehen Jhn plagen weder Skrupel noch Zweifel. Seine Kon session ist: für jeden Buben ein Hos. Und den nennten erwartet er eben. In dein Ehristos Rott, der nur den eine n hat, den Spatz- sein Zuchtstierl, wühlt das Elend der endet-n- An seinem Gewissen zieht eg und zerrt. Wie iie alle ans der Stube hinaus sind, holt er die Bibel, das deutsche Lntherwort, dao Trostbnch, hervor and dem Versteck Aber er sindet den Trost nicht. »Wie lange liest er - nsie lange noch hinkt ihr nach beiden Seiten-Z Denn die weder kalt noch warnt sind, will ich aliciipeieih sale Gott der Perri« Vor dein« wilden Reiter verflixten die Rotte die Bibel. Der hat sich itn Hang gelten Die Sand nergerlent sucht er: »Herun-; dein Luther-Bib’l! vnnd!« Kaum hat der Reiter-, über den Irrtum ans getlärt, die Stube verlassen, dringt banger Ansst ichrei nnd das rohe Gebrüll der Jnanisitionsgese en herein. Die Sandpergerin bat die Bibel nicht her qegebein Dafür hat sie des rasenden Reiter-d Schwert sin die Brust getroffen. Sterbend bricht sie ans der Flucht bei den Rotte- zuiatnmetn Da bäumt es sich lin dem Christos Rott ans. Sind den starren Händens der Sandpergerin löst er mit Mühe dae heilige Buch: »Bitte-i ist ein gneter Tanti- Herr Reiter: Blitct gibt Krasi!« Und bekennt sich and der llttritl)’ seineo Ge« wissen-s heraus nor Gott nnd Menschen laut nnd ossen zur ungeänderten Angsbnraet Lonscssion.«Die Frau bricht zusammen, Das- lteiszi hinausgesagt werden von Hans und Pos. Aber der sinstere, blut bespritzte Gotteestreiter im Harnisch sinnt noch Schlimmeres-; »Mit-ist« Rott! Tit lnd’ ich noch aus,- dat; dn dich biegst!« , Zweiter Akt. Draußen im Hof nacht der Schuster den Teächtctcn Bauern die Wanbvrichuh Der Schrei er hocft am Brunnen, schreibt Psissc und Kaus- LSI
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