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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188402231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-23
- Monat1884-02
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enau ezrrksa^' ZreiS> selbe von einem Anke in Merzdorf prodw > m nen nahmegesetzen^ M. 29 Ps. M. 32 Pf. »erselbe, hatte wie erinnerlich sein Gu- iefert Lrschtint täglich, Mit Ausnahm« der Sonn-und Festtage, abends für den fol genden Tag, Preis vierteljährlich l M. ö0 Pfg„ monatlich so Psg., Einzel-Nrn. sPsg. Bestellungen nehmm alle Post onstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de« Lage- blatteS an. G-. >tahl« -i und Ausgabe 1882 - 1883 suths bewog, ein antisemitisches Manifest vom Stapel zu lassen. Dieses Manifest, welches den Hetzern bedenkliche Zugeständnisse macht, hat im wesentlichen folgenden In halt: Es bezeichnet es als notwendig, daß die die Ge müter in Aufregung versetzende „Judenfrage" einer Lösung entgegengeführt werde, und behauptete, es sei unleugbar, daß die mißliche wirtschaftliche Lage Ungarns, die einseitige Ent wickelung der Judenschaft, die Tendenz eines Teiles der selben, der sich nicht dem Zeitalter und dem nationalen Geiste assimilieren will, ferner der Umstand, daß ein Teil der Juden stets der bestehenden Macht gefügig ist, zur Verbitterung der Frage beitrügen. Verantwortlich hier für sei in erster Linie das politische System der Regie rung (I) und das Hauptheilmittel der vorhandenen Uebel bestehe in der Herstellung der staatlichen und wirtschaft lichen Unabhängigkeit Ungarns. Da sich nun dieses Mittel vorläufig nicht anwenden lasse, so schlägt die äu ßerste Linke einen anderen Weg vor, um die Judenfrage aus der Welt zu schaffen: Die Juden sollen aufgefordert werden, ihre Glaubensartikel zu publizieren, ihre mit dem Zeitalter nicht verträglichen Gepflogenheiten abzu stellen und zu diesem Behufe eine Landessynode zu be rufen, ferner ihre Kirche und Religionsgemeinden einer richtigen Führung der Matrikeln gemäß zu organisieren und ihren Unterricht im ungarischen nationalen Geiste zu regeln und zu entwickeln. Außerdem soll das Herein strömen der ausländischen Juden durch Verschärfung der Niederlassungsbedingungen, ja selbst durch das Verbot der Einwanderung für eine gewisse Zeit verhindert werden. Aus diesem Programm geht übrigens nicht nur das eine hervor, daß die radikale Partei aus Furcht vor dem Antisemitismus mit demselben zu paktieren beginnt, son dern auch das andere, daß sie im trüben zu fischen sucht. Sie bemüht sich sichtlich, die Antisemitenbewegung zu ihrer Stärkung und Erreichung ihres radikalen Pro gramms auszunützen. Zur Lage in Ungarn. Kon Sprachenantrages Ha ne? der Verhältnisse im benachbarten weiten osterrelchrsch-ungarlschen Reiche gedacht. Die näheren Be- zlehungen, welche politisch das deutsche Reich mit jenem ^d"wen, rechtfertigen es auch, der ungarischen Reichs hälfte bei besonderen Anlässen die Aufmerksamkeit zuzu- wenden. solche Kegen jetzt vor. Denn wie die Zu stände m Ctsletthamen, so werden auch diejenigen Trans- leithamens immer interessanter. Dort Verdrängung des Deutschtums von seiner bisher dominierenden Stellung versetzte und dann mittels eine« durchschnitt. Hähnel hatte mit sehr schlechte Ehe geführt und letztere E «Ulem «orbmachtt in der Welt umhergezogen, wofür ihr Hähnel wiederholt Vorwürfe Jnfrrl« «erd«, " ' s. mit » N,. ftlr ^ipalten« KarMt» > j «eil« Ser-ch«»«-.. > M «ewster Jns«tk«< Z betrag so M.s «ompltj tert« uns«». ' M bellartsch« Jns«E H «ich ksouder« O r««f. Inseraten- Slimahml, Ä M di« Lbenb-Numa««r M »rrmMag» »o Uds.. des Antisemitismus, erklärte der Premier jedoch vorige Woche im Unterhause, daß, wollte die Regierung auf ihrem Standpunkte bezüglich der Ehe zwischen Juden und Christen hartnäckig bestehen, sie nur Oel in das Feuer der Judenhetze gießen würde. Man behauptet auch, daß die ungarische Regierung den letzten antisemi tischen Ausschreitungen nicht mit allen ihr zu Gebote stehenden Machtmitteln entgegengetreten ist. Der Abge ordnete Eötvös warf ihr vorige Woche selbst die Be günstigung des Antisemitismus vor. Das war jedenfalls «ine Uebertreibung. Thatsache ist aber, daß der Justiz- Minister Pauler, dessen Vorfahren selbst Juden waren, «in Freund der Judenhetzer ist und daß der Vater des ungarischen Antisemitismus, Abgeordneter Jstoczy, ms vor kurzem zur parlamentarischen Regierungspartei ge hörte. Es wurden dem Kabinett TtSza eme lange Reche von Unterlassungssünden vorgeworfen, welche bewerfen, Laß eS vor dem Antisemitismus zurückwelcht. Um nun wieder auf die Schwenkung der äußerste Linken zurückzukommen, so sei der stand angeführt, daß sich dieselbe vor kurzem noch von jedweder Parteinahme für .die und di« in ihren Reihen befindlichen Anksemtten sogar auSstieß. Es ist nur die Furcht, daß der Ant,semMsmu ihrem Ansehen beim Volke und 'hr-r Stärke im Parla- «tute gefährlich werden könnte, welche die Partei Kos i« wordlm gleicht mehr einem Adermann ein Ei, dem biedern Schwepper- m-r - -»1! «1-° möchten wohl bald zu viel werden! ... -j- Ein ähnliches, nur etwas M/cher verlaufene- Geschichtchen wie das kürzlich aus Oschatz berichtete, wo nach ein „armer Reisender" das zum Mahle erhaltene Sauerkraut in die Stiefel des Hausherrn geschüttet hatte, wird uns aus dem nahen Ebersdorf gemeldet: „Eines schönen Mittags als em hiesiger Gutsbesitzer mit seiner zahlreichen Familie nebst Gesinde zu Tische sitzt, bitten 2 arme Reisende um „etwas Warmes zu essen d Der Hausherr, eine mitleidige Seele, läßt den Bittende« in einer sauberen Schüssel eine Portion gut bereiteten Kartoffelbrei und Brot verabreichen. Die beiden Burschen setzen sich damit auf den unteren Teil der Treppe. AuS der nun laut werdenden Fröhlichkeit der beiden schließt der Geber, daß. das Mahl vortrefflich munden müsse, und denkt im füllen : „Die müssen aber verhungert sein!" Um sich augenscheinlich von dem Appetite der fröhlich Schmausenden zu überzeugen, sieht der Landwirt durch die Spalte der wenig geöffneten Stubenthür. Aber — was muß er sehen! Nach Maurerart, den Löffel als Kelle benutzend, werfen die Kerle den guten Kartoffelbrei an die Treppenwand. Dieses frevelhafte Vergnügen nahm nun aber auf der Stelle ein Ende; denn im Nu stand der Gutsbesitzer vor den Verblüfften und gerbte den Missethätern das Fell dermaßen, daß sie ohne Dank und Abschied eiligst das bekannte Zimmermannsloch und das Weite suchten. Sie hatten etwas ordentlich „Warmes" erhalten." — Der Pfennigsparverein zu Ottendorf bei Mittweida ist im vergangenen Jahre gedeihlich fortge schritten. Es sind 1315 M. 40 Pf. gespart worden, gegen 1169 M. 40 Pf. im Vorjahre. Dagegen sind nur 490 M. 70 Pf. zur Zurücknahme gelangt. Seit dem Entstehen des Vereins, September 1881, haben im ganzen 260 Sparer 2952 M. eingelegt. Der Ver ein hat nun nicht nur die Kosten der Einrichtung rc. von den aus den allerkleinften Zinserträgen sich ergebenden Ueberschüssen bestritten, sondern auch schon einen Reserve fonds von ca. 16 M. zurückgelegt. Wenn man bedenkt, daß es fast nur Schulkinder und Dienstboten sind, welche diese Weise zu sparen benutzen, wie sie ja auch vornehm-, lich für solche da ist, wird man das Resultat ein sebx, erfreuliches nennen können. Die eigentümliche EinM-' cung des Pfennigsparvereins, deren hauptsächlichstes Merkmal zum Unterschied von dem besonders bei den städtischen Sparkassen sich findenden Sparmarkensvstem die Sparkärtchen sind, einer Art kleinerer KassenbilletS, die fortwährend zirkulieren, hat sich als ebenso billia wie prakttsch bewährt. «MS*« ->»«- nesakt demnächst wiederum ein Wohl- As Ux d-m Bmme ha«! E einer bisher unbekannten, anscheinend in den 60er Jahren stehenden weiblichen Person gerichtlich auf- ^Ms -ine Naturseltenheit ist in »Frer zur Einsichtnahme für Interessenten em Hühnere» im »nn r-icklick 4Pfund niedergelegt. Es ist das- Gewlcht von renpuw r V „ - der Hübner. S-. 1508 M. 35 Ps. 741 M. 3V Ps. 431 - 8b - . Sparkasse 1b0 - 63 - Eiserner Fond» .. .. Kassabestand am 1. Febr. Sa. 1506 M. 3b Ps, Nach der hierauf vorgenommenen Neuwahl des tngeren Vorstandes, sowie der Bezirksvorsteher wurde uno Eryevung oes Slawentums zu einem gleichberech- kgten politischen und staatlichen Element, anarchische Verschwörungen und Mordthaten und Ausnahmezustand für Wien und Umgebung. Hier Auflehnung der Kroa ten gegen die magyarische Oberherrlichkeit, Judenhetzen des Pöbels und der Aristokratie, Auflehnung des Oberhauses gegen das Kabinett Tisza, Bündnis der Antisemiten und Konservativen zum Sturze desselben u. dgl. Das aller- interessanteste, neueste und überraschendste Ereignis be züglich Ungarns liegt aber darin, daß die äußerste Linke des Unterhauses, die radikale und republikanische Kossuth partei, sich ebenfalls zu dem Antisemitismus bekehrt hat. Die Partei des Exdiktators hat sich von den Juden hetzern ins Schlepptau nehmen lassen. Sie hat sich je- denfalls nicht gutwillig gefügt, aber sie ist durch die Ver hältnisse dazu gezwungen worden. Der Antisemitismus erhebt im Magyarenlande von Tag zu Tag trotziger und selbstbewußter sein Haupt; die Masse des Volkes bekennt sich mehr und mehr zu ihm, wie der Ausfall der Ersatzwahlen für die Deputiertenkammer beweist; «nd da nun in diesem Sommer die allgemeinen Neu wahlen stattfinden, so hielten es die Kossuthianer für geraten, die „Mode" bis zu einem gewissen Grade mit zumachen, um sich vor dem Haarelassen zu bewahren und um den Liberalen womöglich eine Anzahl Parlaments sitze abzugewinnen. Es ist Thatsache, daß der abweisende Beschluß, welchen das ungarische Oberhaus dem im In- , teresse der Juden eingebracht gewesenen Mischehegesetz- > -ntwurf entgegensetzte, in der Bevölkerung keinerlei Be- k fremden hervorgerufen hat. Die Volksmasse nahm die ses Ereignis mit einer gewissen Befriedigung auf. Der Antisemitismus hat aber nicht nur die Bevölkerung, die Klerikalen, die Konservativen und die äußerste Linke um garnt, sondern auch nicht verfehlt, auf die Regierung einen merkbaren zwingenden Einfluß auszuüben. Die drohende Sprache, welche Minister Tisza vor einiger Zeit noch gegenüber den Judenhetzern führte — er drohte ja der antisemitischen Bewegung sogar mit „Aus- ' , . hat plötzlich einer sehr kleinlauten Stimmung Platz gemacht. Nach wie vor ein Gegner örtliches im- SSchsisches. Frankenberg, 22. Februar 1884. -fr. In der letzten Generalversammlung des Mohl- thätigkeitsvereins „Stammtisch zum Kreuz" hier stattete der Vorsitzende, Hr- Realschuloberlehrer Sievers, einen kurzen Bericht ab über die Ergebnisse des verflossenen Vereinsjahres. Neuaufgenommen wurden 77 Mitglieder, sodaß die Gesamtzahl derselben jetzt 345 beträgt. Eingenommen wurden 557 M. 43 Pf., und zwar: 76 M. 20 Ps. durch Ausnahmegelder. SO - — - . Verkauf von BereinSzejchen. 135 - 12 - - die SparmSnner (Sparbüchsen, in den hies. Restaurant« ausgest.). 238 » 17 - - ein Sommersell. 15 - — - - den Friedensrichter. 42 - 94 - - diverse Einnahmen. Sa. 557 M. 43 Ps. Verausgabt wurden sür Brotmarken 96 ° Fleisch 52 - Materialwaren 80 - Unterstützungen in Bar 67 - Kleider, Schuhe rc. 42 - 2 Freistellen in d. Klein- kiiiderbewahranstalt 32 zusammen sür wohlthätige Zwecke 372 Hierzu für 100 Kreuzchen 20 - Drucklosten 19 - diverse Ausgaben 20 dem eisernen Fond« überwiesen 55 den Kaffabestand 69 Sa. 557 M. 43 Pf. Die Uebersicht der bisherigen beiden Bereinsjahre stellt sich wie folgt: Einnahme 1882 948 M. 92 Ps. - 1883 557 - 43 -
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