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Weißeritz-Zeitung : 22.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190310223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19031022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19031022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-22
- Monat1903-10
- Jahr1903
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.10.1903
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25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummem 1V Pfg. — Alle Postan- stallen, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Die „Weiheritz-Ztitung' «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. WeWH-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für di- Königliche Umtshauptmamschast, das Migüche Amtsgericht und den Mtrat z« ApMiswalde. Jnlerate, welche bei der bedeutenden Auflage d« Blattes «ine sehr will- same Verbreitung finden^, werden mit 12 solche aus unserer Amtshaupt- Mannschaft mit 10 Pfg die Spaltzeile oder deren Naum berechnet. — Ta- bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten- 69. Jahrgang. Donnerstag, den 22. Oktober 1903- Nr. 124. Dn°k'm>d M°I°r E-rl "tzv-MÄm-d-' Mit land» und hauswirtschaftlicher Monat«.Beilage. Vermckvorllichrr Kedakleur: Paul Irhnr. — Mit achtseitige» „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Gütliche Wün des LeMMiW Mittwoch, 28. Oktober 1903, vormittags 10 Uhr, im Sitzungssaals der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei aus. Dippoldiswalde, am 19. Oktober 1903. Königliche Amtshauptmannschaft. 1258. Lossow. SnI. Mit Bezugnahme auf 8 4 Ziffer I der Verordnung zur Ausführung des Lehrer pensionsgesetzes pp. vom 24. Mai 1892 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1892, Seite 209 flgd.) werden die Schulvorstände des hiesigen Bezirks hiermit veranlaßt, bis Anfang Dezember dieses Jahres anher anzuzeigen, ob im laufenden Jahre an den die Höhe des Schulgeldes betreffenden ortsstatutarifchen Bestimmungen etwas ge ändert worden ist oder nicht. Dippoldiswalde, den 14. Oktober 1903. Königliche Bezirksschulinspektion. 1279 0. J.A.: Böttger. Bang. Ehlr- Auktion. Donnerstag, den 22. Oktober d. I., vormittags 11 Uhr, sollen im «LStdol» „rar »slodskrons" hier nachstehende anderwärts gepfändete ^?S°pha°(DI»«»), , Sopha mit PMschb-zugl V-rM-ISchr-ib- tisch, I Geschirrschrank, l Kommode, nersch. Spiegel, Stahle, »ett- stellen mit Matratzen, Nippsache», I Regal, l zweirädriger Wage» und vieles andere mehr öffentlich gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Dippoldiswalde, am 19. Oktober 1903. 0.68/03. Der Gerichtsvollzieher des Königs. Amtsgerichts. Stratzenbclcuchtmig betr. Um bei vorkommenden Störungen in derStromzuführung für die Straßenbeleuchtung tunlichst bald Abhilfe schaffen zu können, richten wir hierdurch an das Publikum das Ersuchen, von diesbezüglichen Wahrnehmungen entweder im städtischen Elektrizität», werk oder in der Ratserpedition sofort Anzeige zu machen. Dippoldiswalde, am 19. Oktober 1903. Der Stadtrat. Voigt. Krieg oder Frieden in Ostasien. Die Alarmgerüchte über ein Überschreiten der Grenzen von Korea durch japanische und russische Truppen haben zwar keine Bestätigung gefunden und die japanischen Ge sandten an den europäischen Höfen haben sogar jede kriegerische Absicht Japans in Abrede gestellt, aber die fortgesetzten Rüstungen und Truppenanhäusungen Rußlands in Port Arthur und dessen Umgebung und die große Er regung in Japan über diese Haltung Rußlands beweisen, daß zwischen beiden Staaten ein gewaltiger politischer Gegensatz in ein kritisches Stadium geraten ist, und daß jeden Tag trotz aller schönen diplomatischen Reden ein großer Krieg ausbrechen kann. Warum? Weil Japan befürchtet, daß Rußland nicht nur Absichten auf die Mand schurei, sondern auch auk Korea hat. Die Zukunft des wertvollen, fast an die japanische Insel Kiu-Siu grenzen den Reiches Korea ist nämlich für das machtvoll auf strebende japanische Reich eine Lebensfrage, denn wird Japans Einfluß auf der Halbinsel Korea verdrängt, so verliert es leicht seinen ganzen Einfluß auf dem ostasia tischen Festlande. Japan verlangt daher offenbar gewisse Garantien, daß Rußland die Hände von Korea läßt. Oder die Logik der japanischen Staatsmänner verlangt Korea für Japan, wenn Rußland sich dauernd in der Mandschurei festsetzt. Rußland spielt aber in einer Weise den Herrn im nördlichen Asien, daß es schwerlich dulden wird, daß Japan von der großen Halbinsel Korea-Besitz ergreift. Nicht die Mandschurei, sondern Korea ist also der Zankapfel in Ostasien, und dieser Streit ist eine reine Machtfrage. Derjenige Staat, der Korea zu nehmen und festzuhallen versteht, besitzt es, denn als Staat ist Korea ja nur ein Schattenkönigreich ohne Heer und ohne Kriegs flotte. Japan wagt nun offenbar nicht recht, Korea zu besetzen, weil es mit Rußland dabei in Krieg zu geraten befürchtet, und weil Japan offenbar keinen zuverlässigen Bundesgenossen gegen Rußland hat. Allerdings soll Japan sowohl mit England als auch mit China geheime Ver träge abgeschlossen haben, aber sicher steht in den Ver trägen nichts davon, daß England und China den Japanern beistehen wollen, wenn sie Korea gegen Rußland erobern wollen. Diese Verträge sind augenscheinlich nur gegen eine weitgehende russische Eroberungspolitik in Ostasien ge richtet, aber Rußland wird sich hüten, unmittelbar an griffsweise in Ostasien vorzugehen, sondern es betreibt dort mit großem Erfolge „Beruhigungspolitik". So hat Rußland die Mandschurei beruhigt, indem es dieselbe be setzte und dadurch seine dortigen Handelsinteressen schützte. Nun gibt es aber offenbar in Japan wie in Rußland eine Kriegspartei, die in Bezug auf Korea eine Entschei dung durch einen Krieg herbeigeführt wissen will, und die starken russischen und japanischen Rüstungen schaffen, wenn sie so weiter fortgehen, offenbar Wasser auf die Mühlen der beiderseitigen Kriegsparteien. Wäre China, dessen Interessen im Norden ja offenbar von Rußland verletzt sind, ein starker und zuverlässiger Bundesgenosse für Japan, hätte Rußland schon längst eine Kriegserklä rung Japans und Chinas erhalten. Aber Rußlands un erhörtes Glück in Asien besteht ja darin, daß es dort, ab gesehen von Japan, nur schwache wackelige Nachbarstaaten vorfand, und daß deshalb China den Russen nicht so leicht gefährlich werden kann. Deshalb wird auch Japan so leicht keinen Krieg mit Rußland wagen. Ändern könnte sich dieser für Rußland so enorm günstige Zustand in Ost asien nur dann, wenn die Ausbildung des chinesischen Heeres nach europäischem System große Fortschritte machte und ein chinesisches Heer von 200 000 Mann die russische Eisenbahnlinie in Nordasien und Port Arthur angreifen würde. Dann könnten die Japaner sich mit aller Macht von der anderen Seite auf Port Arthur und Korea werfen und Rußland käme dann wohl in ernste Verlegenheit, zu mal Japan kein zu unterschätzender Gegner ist. Aber bis jetzt sind kaum 50000 chinesische Soldaten auf europäische Art ausgebildet und ausgerüstet und Chinas Ohnmacht noch zu groß. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Morgen Donnerstag beginnt das Wintersemester an der Deutschen Müllerschule. Den Anmeldungen und dem Eintreffen neuer Schüler nach wird auch in diesem Halbjahr die Schülerzahl den Verhältnissen entsprechend zahlreich sein. — Am Sonnabend vormittag wurde in einem Dres dener Gasthause in einem Fremdenzimmer, das, weil kein Einlaß zu erlangen war, durch einen Schlosser geöffnet wurde, ein Mann und eine Frau, beide mit Schußwunden im Kopfe, tot vorgefunden. Nach den angestellten Er örterungen hat der Mann, ein zuletzt in Sagan wohn hafter 25jähriger Barbier, die Frau erschossen und sodann sich selbst getötet. Der Beweggrund ist noch unbekannt. Die Tote, deren Person festzustellen bisher nicht möglich war, ist ungefähr 25 Jahre alt, 1,57 m groß, hat braune Haare, stumpfe Nase, vollständige Zähne und war mit schwarzem Stoffjackett, schwarzem Samthut mit Federn, stahlgrauem Rocke, Knopfstiefeln und mit kl. gezeich neter Wäsche bekleidet. — Die Schlotzkirche in Chemnitz feierte am Sonn tag das 200jährige Jubiläum. Im Jahre 1703 wurde die Schloßkirche Filiale von Glösa. Damit wurde der Anfang zu ihrer Selbständigkeit gemacht. — Das Chemnitzer Polizeiamt hat das neueste System zur Wiedererkennung von Personen mit Hilfe von Fingerabdrücken — Daktyloskopie, — das auf der Städte-Ausstellung allgemeines Interesse erweckte und in Dresden schon länger im Gebrauch ist, ebenfalls in seinem Dienstbetrieb eingeführt. Die seit einer Reihe von Jahren bereits angewandte Anthropometrie — Messungen nach dem Bertillonschen System — wird bis auf weiteres da neben beibehalten. Freiberg. Dieser Tage fand hier wieder ein Pro zeß statt, der ein Nachspiel zu den Reichstagswahlen dar stellt. Der Obersekretäc bei der Amtshauptmannschaft Freiberg, Werner, hatte einen liberalen Restaurateur und Militäroereinsvorstand, der neben den konservativen Auf rufen und Versammlungszetteln auch die der liberalen Partei und der sozialdemokratischen Partei aufhing, des halb beschimpft. Das Schöffengericht verurteilte den Ober sekretär wegen Beleidigung zu 50 Mark Geldstrafe und sprach ferner dem Gastwirt das Recht zu, das Urteil acht Tage lang in seinem Restaurant auszuhängen. Mit dieser Klagsache ist die Reihe von Prozessen, die auf die Vor gänge bei der Reichstagswahl zurückführen, noch nicht beendet. Großenhain. Wie nah ost Freud' und Leid bei einander sind, mußte am Sonntag ein von der Amts anwaltschaft hier gesuchter Eisendreher an sich erfahren, den die Polizei vom Tanzsaale weg, wo er sich mit seiner besseren Hälfte vergnügte, verhaftete. Meißen, 19. Olt. Im Tunnel überfahren wurde heute früh bei Oberau auf der Leipzig-Dresdner Bahn linie ein Maurer. Ec war mit Ausbesserung des Mauer werks beschäftigt gewesen. Ein Bauzug führte das Un glück herbei, das einen tödlichen Ausgang hatte. Leisnig. Stadtrat Schmidt hier ist mit Ende Sep tember dieses Jahres freiwillig aus dem Ratskollegium ausgeschieden und hat bei dieser Gelegenheit eine Stiftung von 1000 Mark für Armenzwecke errichtet. Polenz, 17. Okt. Heute nachmittag in der 6. Stunde wurde in der Mühle des Herrn Rentzsch der in Neustadt wohnhafte Geschirrführer Heinrich Hänsel tödlich ver letzt. Derselbe war mit anderen Personen beim Klötzer abladen beschäftigt und hatte dabei die Winde zu bedienen, wobei er zu spät bemerkt haben dürfte, daß infolge der Feuchtigkeit ein Klotz rutschte, das ihn mit umriß. Der Kopf des Unglücklichen kam zwischen die Klötzer und wurde so gequetscht, daß der Tod sofort eintrat. Der Be dauernswerte war verheiratet und hinterläßt eine Witwe ohne Kinder. Chemnitz. Wie das „Chemnitzer Tageblatt" aus authentischer Quelle mitteilt, ist die Blättermeldung über den Inhalt der Regierungsvorlage, betreffend die Ände rung des Wahlrechtes für den Landtag, zum größten Teil unrichtig. Die Zahl der Berufsständeoertreter soll nicht 48, sondern nur 35 betragen, so daß 15 auf die Landwirtschaft, 20 auf die Handels- und Gewerbekammer fallen würden. Es hätten also die fünf landwirtschaft lichen Kreise je 3 und die Handels- und Gewerbekammer je 2 Vertreter zu wählen. Dagegen bestätige sich, daß 48 Abgeordnete in 16 Wahlkreisen nach dem Dreiklassen wahlsystem direkt gewählt werden sollen. Die Gesamt zahl der Abgeordneten werde sonach nicht 96, sondern nur 83 betragen. Zwickau, 18. Oktober. Heute vor 40 Jahren wurde auf der Chemnitzer Chaussee von Zwickauer Bürgern das Colombdenkmal errichtet und eingeweiht zur Erinne rung an den preußischen Rittmeister, späteren General leutnant von Colomb, der an dieser Stelle am 29. Mai 1813 mit 90 preußischen Freiwilligen einen französischen Artilleriepark von 24 Kanonen und 400 Mann nebst einem,, General aufhob. Olsnitz. Von den in voriger Woche ins Zwickauer Kreiskrankenstift geschickten und auf Wurmkrankheit untersuchleu Bergleuten, die vor 3 Jahren in Westfalen gewesen sind, wurde einer als wurmkrank befunden und mußte deshalb im dortigen Krankenhause verbleiben. Die Bergleute gehören dem hiesigen Kohlenschacht „Vereins glück" an. Mylau i. B. Der Bahnbau Mylau-Lengenfeld ist jetzt soweit vorgeschritten, daß auf der Strecke Mylau- Weißensand, auf der am 16. November 1903 der Betrieb eröffnet werden soll, die Gleise bis Wrißensand fertig aus
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