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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 05.03.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110305023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911030502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110305
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911030502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-05
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resdnerNeuefteNachrikhten Sonnta- s, 50 Mc 1911. W sind-es- Mspqkuge Koloaetzeue Mut ist dieses tust-M Vis- iak qui-wört- so 11. ist m sum-o co Os. I »Zum KIN. Die zwetipaltisesiethmezelle sit-Dresde kavuaa I M- mr aus-v m m In· m- ist-dek- III»,. nnd Jahresnmisseu 111-tm nach Tatlt Ewka fssiw so Pl. Jasetqte von ssswskts werden ask gese cwnghcsus arise-owner- slti das Ists-deuten tu »am- ques nnd Bisses wird nicht gamma Dete « sich-Aufgabe vvs 111-tim- unautäms. uns-e Drei-due m«««smättiqenlts-teilni«eftekteu, sowie sämtliche-unentm sepmpues im Jus nnd Inst-sub nehmen Intent- u cklasuqlpkelfeu und wahrten qu. Okkle isikikj m met-VII fou«,««· Fra läggjatmomM si«klseouut«N-Auns«m n kund sk. ·Seit·u 111-be z Mast Masken SM· staunend-ji« 85 und with-um« indess-mitsch- Nazullus seus Fels-« « läster , . Zuwachs fes Probleme ver Wirtschaft-unlink Tag Ergebnis der letzten Volkszahlung bat Mdckuin eine starke Vermehrung der Bevölkerung Seitenrande sei-gestellt und Wirtschafts-Statistisc- Wkg berechnet, daß, wenn die Vermehrung in dem selben Tempo weiterzieht wie in den lebten 40 Jah nnDeutschland int Jahre 1950 eine Bevölkerung »p« M Millionen haben würde. zan braucht weder Berusspolitiker noch Volks wittzu sein« um einzusehen, daß eine solch starke zkpöllernnasvermehrung Wirtschaftsprobleme« her auflülirt, deren Lösung nur unter den heitrasten kämpfen möglich sein wird. Denn wie bisher- to W auch in Zukunft dieser Bevölkerungsuberschnß Deutschlands nur ausgenommen werden von In dustrie, Handel und Gewerbe und damit W das Defizit in der ausreichenden Nahrungs-» mkzkcwkksorguna durch die heimische Landwirtschaft. Nimmt-r mehr ver-größerm da ia leider die Steine- M dck Intensität der landwirtschaftlichen Be tnelismeise eine sehr begrenzte ist und wir mit dem selben Boden zu rechnen haben, auf dem vor 40 Jahren ea. 40, heute aber schon 65 Millionen Men schen leben sollen. « Segeln wir iu den reinen Jiidustriestaat hinein? Die ist die Mage, die sich angesichts dieser Verhält nlfe erhebt, und wenn das Deutschland von heute von dem Fürsten Villow gelegentlich als »L[ g r a r- Uud .’sitdltstriestaat«« bezeichnet wurde, fo ist schon heut-.- die Modifikation nötig, Deutschland als kinenitherwiegend industrielle-n Staat Mczeichneir. Der Politik, namentlich der inneren ctolitil nach zu urteilen, iit allerdings Deutschland kls aus der Stufe des Agrarstnated, denn viele Ber fnlunasbestimmungen und die größte Zahl der Ver ordnungen und Gesetze stammen noch aus der Zeit vol-to Jahren und zum Teil noch früher her, Zeiten, indenen Deutschland allerdings übern-irgend Agrari iiai war. Das Jdeal des Agrarstaateg und die Voraussetzungen, von denen ein solcher ausgeht, sind tetAhschluß des Landes nach außen und dießesriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung aus aararisehem wie aus industriell qenethlichem Gebiete mit den Erzeugnissen des eiacneu Landes. Unangenehm ist den Aararoolititern die weltwirtschastliche Verslechtung,- namentlich die billige Versorgung mit Lebensmitteln tut denjenigen Gegenden der Erde. in denen die Er zeugung von Nahrungsmitteln auf Grund einer ertensiveren Wirtschaft auf billige Weise möglich ist. Die immer steigende Konkurrenz dieser über sttischen Länder hat zur Einführung und zur ständi qeu Steigerung der II n ra r z ö l le geführt und ed ritt auch bei den nächsten Oandelsverträgen wieder nn im Mittelpunkte aller Kämpfe stehen iene Parole HM.lückenlosen Rolltarifs«, wie sie vom dunde der Landwirte und seinen Agitatoren bereits heute verkündet wird. Worten eines empsindfameu M. Es war einmal ein Frach der anders war als die andern Fräckr. Es war ein qebtldeter Isqu tin Feack mit mcustlzlichen Gefühlen. Dieser Israel ledte sein Dasein nich unlebendtq das-tm er begleitete t« vztt Reflexionen und Gedanken. Ich Habe die Selbttgespräche und das Schicksal dieses außerordent lichen Kleidungsstückes kennen gelernt. Sie dürften euch andre interessieren . . . Ilio sprach der empiindsaine Frack an lich selbst . sich bin ein Fract mit Seele. Der. deiscn «Leib- Eimer-« ich bin, kann wirklich sagen. daß ibrn unter, W- ivgar in der Frackbrust ein Herz schlagt Him nUllwchiaucbzend zu Tode betrübt . . . ob. ich ves- W mich aus solche Sentimentöi Man kann mir M sogar ansehen. Im schimmernden Saal-e. wenn M itbe Paare unstet dem strahlen-Seen Lüfter be kliat übers Partett wiegen, kann sich auch meine Feststimmuna nicht beherrschen: meine Hinterflügel Mut-ein direkt vor Vergnügen, sie winden auf und Met- winpen nach rechts und nach lintd . . . Wenn M andern Morgen mein Herr verlateri. unfähig vud nat ein Glied zu rühren, in seinen Kissen liegt sWM TZ auch lahm und ichlapp über dem Kleider-- IZMsp ch bin ein Jkack mit Seele-· Fest dabei direkt m Bedarf-tin ein Taaebuch « Wun. Es cLebt mir genau iv wie der Fran, die M here liebte. Ob, was war das fiir ein-e Raum Wir war sie, wundervoll schon. Dunkel die Augen- Uap W ihnen ein seiner-. feuchter Schimmer: un ttiiillte Sehnsucht .. . Melancholir. Sie litt ihre Traurigkeit in ibreni Ta buch aus. Bis iie meinen Zum kennen lernte. sie klebten sich. Da ver starrte idr Tmebuch Glückliche Menschen schreiben FMUI Tegel-sicher stieg-.- Zn dein Buch mit dein Mksgxllkcinbænä und n Zeichen-fäißäiei .;f.ei:ekt.iH a e en e unen« , Jst ais Tie Liesametneukdeew wieder erkaltet-. It iie veena Mit .. . « sinnen us ane. ek- mäm Rent- etu tm- UJ M Mun. Ich, Iv ewe ich iegi vernachläs » Noch vor eininen Wochen isan i ieden wei tskkkd Turms-wert Vor-Wen im ein«- gesittet-g -, ene net-n one, unve- IFIOT me usw-m um« no Rudern weit fllzkegentcn Abends iieser Feier len gegen Ell l I Und vorstanC stil- Esther Männek Vekelns de- Vokstand du qss Ok· preis-hun. lot-tot Bild Wol sk. O. II : »Um dk elac sie-t -ehet lytellckt ängeria über raclies nnd Ipiitstleos. Ichts such ins 82763 back- Id den 18. Mäu bs Eis-S Uhr: . M U, - s -larsatamluns IslvkaL »Höre-( . Brüdern. Lö, l·· mum: Jabrcss J It. Neu-i nnd M ableit, Bericht des; über Anstellun, enbotcm Antkäs : s 43 beö Statut« Versammlung I-. Ittkag. - seitab nach VII-J -inrilck.« VA ibliacs Etwa Der Hamb- T Mit-W -sttk.szo.l.-ss«l VIIIka Forschqu fesätiqise «- Sätasätss ; ca tu e « sp- J UllllllWlllllllk Tllllklzklllllllt Größte Verbreitung in Sachsen. k Auch die Industrie Deutschlands bedurfte zu F ihrer Entwicklung gegenüber der Uebermacht der ’ englischen Industrie de s Zollsch u tz e s , der s unter der Parole »Sei-us- der nationalen Arbeit« » unter lenderung der bis dahin verfolgten Wirt schaftsvolittk durch den Fürsten Bismarck im Jahre - 1879 inauguriert wurde. Auch heute noch, das wird iedet, der die Verhältnisse kennt, bestätigen, würde die deutsche Industrie obne Zollschuv wenigstens zu ihrem weitaus größten Teile nicht existieren oder sich weiter entwickeln können. Alle Wirtichaitspolitit der Zukunft kann sich da her nur daraus richten, eine U e b ersu a n n un g des Schutzsollpringios sowohl bei den Agrars wie bei den Industrie-zollen zu verhüten, und gerade derartige Bestrebungen sind das Symptom unsrer Tage, sie gilt es in der gegenwärtigen Zeit zu bekämpfen. Namentlich gilt dies von dem Zoll aus Lebensmittel, denn bier muß mit dem Maße, wie die Jndustriebevölkerung wächst, die Ein sicht Platz greifen, daß eine ausreichende Nab iungsmittelversorgung obne Bilie des Anstandes nicht mehr möglich ist. Gerade dagegen wehren sich die unter der Fahne des Bunde-Z der Landwirte vereinigten Agrarier, und sie gehen darin neuerdings sogar so weit,auchdie deutsche Kolonialpolitik zu bekämpfen, soweit sie die Böden unsrer Kolonien zur Nahrungsmittelversorgung der deutschen Bevölkerung dienstbar machen will. Eine besondere Erschwerung maßooller Wirt ichastss nnd Handelspolitik liegt aber, neben dem Widerstand unsrer agrnriichen Heißsporne auch darin daß nach und nach auch andre Länder zum Schutz-soll übergehen. Kein Handelsoertrag ist in den letzten Jahren gemacht worden, der nicht wesentliche Er höhungen einzelner Positionen mit sich gebracht hätte« Nun ist aber ein großer Teil der deutschen Jndustrie,« und namentlich Sachsens, aus den Export an gewiesen, und es ist leicht einzusehen, wie durch das Vordringen des Schutzzollgedankens in der übrigen Welt der Auslandsmartt von Jahr zu Jahr syste » matisch beschriitten wird und die Schwierigkeiten des Absnves iich erhöhen. ’ In dem Jahresüberblikt der Handelsiammer Eh e m n itz wurde eine Uebersicht gegeben über die jenigen Länder-, die eine Erhöhung der Zölle sum Teil in grössere-u Umsange vorgenommen haben. Es sind dies Frankreich, Portugal, Bolivien, Amerika. In Vorbereitung befinden sich neue Gesetze über die Reformierung der Zölle im Sinne der Erhöhung der einzelnen Positionen der Zölle in Japan- Schweden, Norwegen, in den Nieder landen, in Belgien, Spanien, Italien, Bulgarien, Griechenland und der Tür kei· Wie lange es in England mit dem liberalen Regitne noch gelingen wird, der uon den Konservati ven und den Jmoerialisten geforderten Einführung des Schutzzolles Widerstand zu leisten, steht dahin. Jedenfalls aber gebt ein bochichuvzöllnes rischer Zug durch die ganze Welt· Das an sich gesunde Prinin des Zollschutzes wird über fvannt Bollschntk ist die Parole der Handelsvolitil aller Kulturländer nnd solcher, die es werden wollen. Bei einer tolchen Lage der Dinge ist die fäch sische Industrie, die dem Königreich Sachsen nach außen hin den Rus eines Eroortlandes erstenl Ranges verschafft-bat, nicht aus Rosen gebettet, und den zartesten Grifer holte mich mein Herr aus dem Schranke Und wenn ich dann. wie angeaossem feinen fchlanlen Körper umspannte, dann trat er vor den Spiegel und sandte meinem Spiegelbild die gesättig sten, liebtosendften Blicke zu . . . Wie ist das alles anders gewordenl In der lebten Zeit bat er mich nur noch mit arradezu mürrischen Händen vom Bitael genommen. Dem Spiegel bat er nur noch gelangwetlth müde, man könnte fast faaen gäh nen e Blicke auaewvrfem Ich glaube, er ist inei ner überdrüssig Seine schöne Freundin hat er zuletzt Hauch tnit den Blicken solcher Interesselosigkeit anne- Isehen . . . Ich muß zwar gestehen, ich habe sein Per balten damals verstanden. Er war so oft mit dieser Frau zusammen. leine Sehnsucht nach ihr kannte kein Maßhalten. Daran gerade aina seine Liebe zu» ihr zugrunde. Denn Gewöhnung-stump» ab. Da durch, daß er. denFestrauich, in den jedes Beisammen sein mit ihr feine Seele versevte, jeden Taa heraus betebwor, wurde der etwas Alltäaliches . . . Wenn mein Herr tnieh anzoa, habe ich ihm auch immer eine gehobene StrmmunaFverliebem Das war fast ieden zweiten Abend der all. Ich lebe ein, daß das aul die Taster auch langweilig, auch lältia werden dann. Ich in ein Frack znit Seele. Ich laun beareisen, warum mich mein verr ietzt anfängt zu meiden. zu vernachlässigen . . . Als wir mein Herr und ich - nenlich von einein Ball, wieder in der Morgensriibe, nach Hause kamen. tief er, indem er iich miide aus den Dnvan fallen ließ: »O, diese Saiion . . .· Gott iei Dank, daß sie zu Ende gelit. Dieie abendlichsnächtlichen An strenguner hält ia kein Pieri- aui die Dauer ans! IMan tu niert sich. »Man ftiirkii sich niecbji ungestraft iiäglicxin den Strudel des Genusses. .ch ahne eg- Idieie aiion kostet mich einen ordentlichen Kna- .. .« O- ahnunjiövollee Engel im! Mich toiiei die Saiion auch e nen Anax. Vielleicht nicht bloß einen. Als sich mein here neulich auf dem Diner bei Konk inerzienrai Schutze vor der Dame des Hauses ver neigte. um ilir die lPani) zu küssen. horte- ich leise meinen Rücksi in a en Fug-en krachen. Ich siirchtg ists öüttktr. i Zehe bald aus dein Zwitte- Diese. Mi te osten in ch meine Millir. lo mich mein Per- ine vorigen derbst antn ersten Male trun euchteien sei e Bannen noch im atsundesten Som mers-rann- äseht schimmern sie gelblich- abnelebh Und mich hat« die «Saiion« gleichfalls nur meinen frischen Seini· um meine Runselloiigsott aebrachi. Nebst-kot- Imd Mefchästsstelle Miyaudstraße 4. Fett-sprechen Reduktion Nr. M, Expedkuon Nr. ClJLVeriaa Nr. Us. aerade hier und in vielen ähnlich gelagerten Gebieten Deutschlands treten daher bereits ietzt Bewegungen zutage, die daraus hinweisen, daß eine Umkehr aus diesem Weae stattfinden muß, wenn Deutschlands Industrie überhaupt noch in der Lage sein soll, aus dem Weltmarkte zu konkurrieretn Von D e uts eb iand, sagt man in diesen Kreisen vielfach, muß zuerst die Umkehr auf diesem Pfade a u s g e h e n, und die nächsten Handeldverträge wer den zeigen, welche gewaltigen Schwierigkeiten für die Eruortindustrie und damit ftir einen großen Teil der industriell tätigen Bevölkerung sich ergeben müssen, wenn die Bestrebungen, die ans weitere Er höhung der landwirtschaftlichen Zölle ausgehen, zum Siege gelangen. Gerade von vielen Ländern. die ihre Industrie heute durch beben Zoll schützen zu müssen glauben, kann Deutschland günstige Be dingungen für seine Industrieerzeugnisse nur dann erlangen, wenn es das Prinin des Schutzes seiner Landwirtschaft durch allzu bobei Zollmauern nicht übersoannt und bei den» bandelsvertragsoerbandlungen Zugeständnisie zu kmachen in der Lage ist. Wenn auch dte Zeit der Schassung der nächsten Handelsverträge noch icrn li.-it, so ailt es doch ichon heute, sich mit dieser Franc zu beschäftigen und die Ueberzengung in der Be völkerung wachgurnsem daß wir aus dem Wege unsrer Handelzpolitik nicht auf der bisher beschritte nen Babn oorwiirtsaehen dürfen, sondern eine Handelspoliiik betreiben müssen, die uns erlaubt, Nahrung für unsre Bevölkerung. Absatz fiir unsre Industrieerzeugnisse zu schaffen. Zu einer solchen Politik werden wir notwendigerweise gedrängt durch die stetig fortschreitende Bevölkerungsvermeltrung, die man ia als ein Zeichen der Gesundheit des deut ichen Voltes geaeniiber seinen westlichen Nachbarn anzusehen geneigt ist. Stunentiime Wuhlljllir. Von Geh. Justizmt Prof. Dr. kkm txt-M M. d. R. Wir freuen uns besonders, dieien Beitrag aus der Feder des ausgezeichneten Berliner Sitaitechtsiebrers and unermüdlichen Vor iämpierg für itudcntiikbe Freiheit gerade in den Tagen seiner Mi. Geburtstaagfeiek bieten in können. an der weitcite Jurifteni und Student-entreiße iebbaftciten Anteil Ins-muten haben. . Red· Als mehrere Wochen nach der Stichwabl in LabiausWeblau die Nachricht durch die Zeitungen aina, der akademische Senat der Universität Königs betg habe gegen die Studierenden, die bei dieser Siswahl den Liberalen Wahlhilfe geleistet hatten, das Disziplinarvetsabren eingeleitet, gab dies den Anlaß zu einet teilweise sehr erregten Anseinander setzung über die Frage, ob die Hilseleisinng bei poli tischen Wahlen mit den besonderen Pflichten eines Sindierenden vereinbar sei oder nicht. Von den einen wurde die Frage tundweg verneint, von den andern äniji hoder ohne Einschränkungen ebenso entschieden e a i. i Nachdem nunmehr das Königgbcrger Disziplinar veriahten seinen Abschluß gefunden hat, möchte ich aus die Frage zurückkommen. Zunächst aber handelt es sich für mich darum, die Tatsachen felbst, die den Gegenstand der Disziplinar untersuchung bildeten, noch einmal ins Gedächtnis zurückzutnfem . ' Mein Herr Musifo sich jetzt zuweilen sogar - End ich muß in immer X ü r z e r c n Zwischenräumcu wic der aufgebügelt wer-den. Ja. ich begann warum rnein Herr mich ver nachlässigt· Seine Freundin hat ja damals auch be griffen . . . aber hebt das Bei-stehen den Schmerz auf? Wie hat diese Frau gelitten! Ich weiß von ein-er Nacht, In der sie ob ihrer Verlassenbeit heiße. heiße Tränen ver-gossen hat. Das war da mals, als mein Herr ohne sie auf jenes lFseft im Ansstellungsualuit aina, das das schönste, buntcite und köstlichfte dieser Sniion war . . . O schöne Fran das kann ich nnchiublen Mir wideriubr gleiches. Auch ich habe ihn ia ionit immer begleiten dürfen. wenn es ein Fest zu feiern gab. A er am lebten DienstaHat er mich auch zu Haufe aelassen . . . Au dicie ienstaq, un dem die Wogen der »Saiion«: noch einmal zum sunmel euworrauichten Schöne Frau, in iener Nacht, die Eure beißen Tränen fließen fah, webte der Wind vom Aussitellunqdpalast her an Euer Fenster die Oeiqenttine, nach denen Ihr diesmal niedt die zarten Füße iin Takte ietzen durften Arn Fastnachtötaae drmåk bis. in meinen Kleiderichvank der übel der karnev ieiernden Dresd ner von der Straize herauf - zu mir« der up dies mal fern dem Verqnüaen iein mußte.« Auch ich war itndiä tder Gunst meines Herrn verdrängt War er :cA . . . J Sie eignen nicht, wie diese Erkenntnis einenffrack Wet, r eine Seele hat. Ich habe . Rebenbuhler gesehen, der mir ain Fastnachtddie . fden Rang abgelauer hat. Am icherniittwo s-; vrgen bän te das Dienstmädcken einen bunten Kittel in den åchranc - aleitb»ne en mich- Dünner Plunderz arell gefärbt, ein Kleid wie für einen Clown · . . Das hatte tnein Herr gewür digt, den tät-eben Richinnötan mit ihm zu feiern lin lusite unaspalasr. lsinnt-irre Fran, hat Sie mein Herr zugunsten eines i einen Gans-ebens, das durch ein weniq Madkenititter ein pißcben heransitaiiiert wet- weriehtC Mich- den stritt-traten seiner Gar derpdr. bat er mit ein paar Fetzen Trisdelkrain ver tauscht. Man sieht:·die Männer entvürdinen sich en wstien ganz erheblich . . . « Mein Trost sind meine Erinnerungew Von Ebnen hehre ich iebt in meiner Ginsamke . Ob- ich habe viel erlebt-! Ich war dabei, als die neue Most-leic- JI Dresden und sonnen monqtltch « Oh pro due-tat i,BO Mk. tret Duns, durch unsre Provinz-Finden monatllcki CI Gi» pro Quarte-l MS Mk. frei caus. Mit der Beilage 111-tieri- NeuesiS oder am der Beilage Abstde Fliege-de Visite-« le ls Pl. pro Monat mehr. postdeziss in Deutschl-up und den deutschen solt-nies luss A Im SMALL-ums month Si Pf- pro Osm. M N « Z ohne Jllustr.Beilqae . 69 · . · 206 · Ja celtetntdsuuqatm stig. A Ichsllssir. Neueste«wuatl.l.6o9:.. UUOMUIS Kr. IWB ohneslluftr. Beilage . 1.42 . · . M - stach dem Auslande ver Kunst-. ot. Bock-et Mk- Mstumn 10 If- Alsbald nach der Stichwahl gelangten an die Universitätsbehörde in Königsberg Anzeigen über grobe Ausschreitungem deren sich die Studierenden bei Leistung der Wahlhilfe angeblich schuldig gemacht hatten. Diese Behauptungen hatten auch in einein Teil der konservativen Presse Aufnahme gefunden, so namentlich itn »Wehlauer Tageblatt« und in der jMönigsberger Ostpreußtschen Leitung«-. Den Stu denten wurde vorgewvrfen, daß fie mit Wählern, be sonders mit Arbeitern, bis zur Trunkenheit gezeka diese freigehalten und dabei für den liberalen Kan didateu agitiert hätten; daß sie in einein öffentlichen Lokal eine Strohpupve, der sie den Namen dei- kon servativen Kandidatcn gegeben, verbrannt hätten; daß sie mit Wahlvlakaten auf dem Rücken herunt aegangen und dadurch wie durch das Anbieten von Wahlzetteln die Passanten belästigt hätten; daß sie in einem Städtchen unberechtigt einen Wagen be ftiegen hätten und mit ihm immerzu um das Rat haus herausgefahren wären, bis die Ortsbehördc gegen sie etnfehrim daß sie sich höchst unstudcntifch be nommen hätten, betrunken auf den Straßen herum gelaufen-seien- ufwsp , , s Da in einem Teil dieser Anzeigen auch die Namen der angeblich exzedierenden Studenten ge nannt waren, mußte die Universitätsbehörde ein schreitem um festzustellen, ob und inwieweit die er bobencn Befchuldigungen auf Wahrheit beruhtein Ich hebe ausdrücklich betont-, daß auch nachmetnerperfönlichenUeberzeuguna das Einschreiten gerade im Interesse der befchuldigten Studierenden ge b o te n w a r. Das Ergebnis des Ektnittlungöverfabrens hat den Erwartungen der Denunzianten nicht ent sprochen. Nur bei einem einzigen von den etwa 70 bis 80 beteiligten Studierenden konnten Aue-schrei tungen festgestellt werden« Es war derselbe Student der das aus den Zeitungen bekannte, übrigens durch Vermittlung eines andern Studierenden beigelegte Neukontre ntit dem Wehlaner Landrat hatte. Gegen ihn hat der Senat auf Verwarnung erkannt, die ihm durch den Proreltor erteilt wurde. Bezüg lich der übrigen Beteiligten wurde festgestellt, daß sie nach den Anweisungen der liberalen Parteileitnng nach zwei Richtungen bin tätig waren: einmal haben sie darauf gedrungen, daß die gesetzlichen Bestim mungen über die Ausübung des Wahlrechts einge halten und die geheime Stimmabgabe nicht durch,dic allgemein bekannten Kniffe in eine öffentliche ver wandelt werde; anderseits haben sie dnrkh Verteilung von Wahlzetteln, durch das Tragen von Wahl plakaten nnd durch das Herbeiholen fäntniger Wähler den Liberalen Wahlbitfe geleistet. Auf konservativer Seite scheinen Studiercnde nicht tätig gewesen zu sein. · Den Abschluß fand das Verfahren durch einen Anschlag am Schwarzen Brett der Universität, der hier in seinem-vogen-Wprtlartt mitgeteilt sei: »An die Stubictcndenl Uns Grund von Anzeiaen iibet erhebliche Atidjchreii tnnaen.» welche von Studicrcnden der Albertina bei Ge legenheit der Reichstagswahlen im Wablkreise Dahint- Welxlan benangen sein sollten. baden Prorckwr und Uni versitätsrichter ein Ermittlunasversahren eingeleitet und seine Ergebnisse dem akademischen Senat vorgelegt « Danach lind Audtchreltunaen nur in ganz vereinzelten Fallen festgestellt worden, und auch diese erwiesen sich alr etbedcich ckhlatmlosetz wie anfänglich anzunehmen war. Der akademil e Senat hat daher von Disziplinatstrafcn ab sehen können und nur in einem Falle esne ernste Ver warnung sitt etsorderltth gehalten· Die Vorgänge m- Wahlkkeise LabtausWehlau haben aber von neuem gezeigt. wie leicht die Studierenden duvckp aktive Teilnahme an er Wahlaqitation in schwierige nnd mit de: Würde eines akademischen Bürgers nicht vertrag liche Lage Letaien können. Der akademische Senat weist daher die Otndierenden nachdtückltcd daraus hin. daß due- Drcödner Elhbrücke und das neue Dres·dnet Rat haus eingeweiht wurde. Ich war dabei, als vor einem internationalen Publikum die Köstllchkeiten des sßosenkrwaliers« zum erstien Male sewiett wur den. Ach, ich habe so viel, so viel gehört. Zwischen Fisch und Brut-en manch schöne Tafelredr. Und nach beendeter Tafel . . . io manchen weichen- schweben den WalzerS s Und ich habe auch das Schönste genossen, was es Hanf Erden gibt . . . ich habe die Fr an c n kenn-en ap xernt Ach, wie viele find-Brust an Brust mit mu nbers Parkett geschwebt! Ich habe das Pochen ihrer Denkern das »Nun-schen ihres Blutes gefühlt . . . den Duft ihres Haares habe ich etnaefoqem wenn sie —- mem Herr versteht sich auf die Liebe! - in süßen Liebes-Fanden den Kopf an meine Brust lehnten . . . Was nnd das für Erjnncrunqen!« Lichtüberflutete Säle . . . Musik, Musik . . . laufchme Ecken . . . und Frauen, Frauen ... Was ist das Leben schön —- das Leben eines Franks der eine Seele hat und alles, wfsbtnm ihn herum geschieht, m seiner Seele wit er e . Den Fafchinqskiitel haben sie wieder ans dem Kleiderschrank genommen Mein Rivale ist wieder fort. Tiber die Gunst meines Herrn ist mir doch nicht zurückgekehrt Es ist schon wieder ein neuer Nebenbubler· da .. . Ein Frübiabrsanzug bänat letzt neben mir: kariertes Grau. sehr- sehr festb- Aber mit dem Air des Leichtsian Die Menschen haben ein Sprichwort, das heißt: Kleider machen Leut-el« Welch ein wahres Wokii Wenn sich mein »Herr in mein festliches Schwarz warf. so wurde er sofort ein andrer als der, der er sonst in seinem Illltaaöfatko war. Durch mich wurde er festlich-feierlich, ich gab ihm distingnierte Wütdei Dieser Frühlahrdanznq da neben mir, der wird ihn Hn einein Schelmen sprachen Dieses lustige Gran Ist verführerisch ed macht leichtbeschwiizqiey leichtsinmger. lecker . . . Die» »»Friihlimsqeiühle - non denen die Menschen seht lie-4 fallen werden, nnd die sie an allerhand losenStreichens esse-sk- sss »seiner-He des- sein«-Mes n en e vo r r nz gen - Kleider machen wirklich Leute . . . Heute morgen ist meiti Sigwnk »g·eiü·ftckk wov dcu. Stundenlana stand die üt offen. Und tut Zimmer war das Fenster geöffnet . . . eine W
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