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Weißeritz-Zeitung : 23.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189410235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18941023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18941023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-23
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.10.1894
- Autor
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Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: PM Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustrirten UnterhaltuugSblatt". Mit land, and hauswirthschaftlicher Monatsbeilage. wünsche und Geschenke zu erfreuen. Möge Gott der Herr diese- Ehepaar auch ferner in seinen gnädigen Schutz nehmen! Es sei hierbei noch erwähnt, daß in der Verwandtschaft des Herrn Lehrer- Schul, in diesem Jahre schon zwei Ehejubiläen, ein „goldene-" in Sa disdorf und ein „filbereS" in Reichstädt, gefeiert wur den und daß dessen Sohn, Herr Gumal Schulz, Feld webel bei dem „3. Grenadterregiment Nr. 101, Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Inhaber de- „eisernen Kreuze-", der „silbernen Heinrichsmedaille" und anderer Ehrenzeichen, am nächsten 4. November sein 25 jährige- Dienstjubiläum feiern wird. Lauensteiu. Da zu den vom landwirthschaftlichen KreiSverein in Aussicht genommenen Flechtstroh- AuSkellungen aus der DippoldiSwalder Gegend nur S, aus der Lauensteiner dagegen 48 Anmeldungen eingegangen sind, ist von einer solchen Ausstellung in Dippoldiswalde abgesehen und beschlossen worden, die angemeldeten Proben sämmtlich zu nur einer Schau und zwar in Lauenstein, Sonntag, den 28. Oktober, im Gasthof zum goldenen Löwen zu vereinigen. Die Arbeiten der Preisrichter beginnen früh 9 Uhr, worauf dann sicher die Ausstellung allen Interessenten zugänglich sein wird. Dresden. Der Landeskulturrath für da- Königreich Sachsen wird seine diesjährige Plenarsitzung gegen Ende November abhalten. In dem Befinden des seit längerer Zeit schwer erkrankten Präsidenten deSLandeskulturraths, Rittergutsbesitzer v. Oehlschlägel- Oberlangenau, ist jetzt erfreulicher Weise eine Wendung zum Bessern eingetreten; jedenfalls aber hat sich der selbe noch größte Schonung aufzuerlegen, weshalb die bevorstehende Plenarsitzung voraussichtlich von dem stellvertretenden Vorsitzenden, Geh. Oekonomierath Uhlemann-Görlitz, geleitet werden dürste. Wurzen. Von hier aus war in der letzten Zeit an viele Blätter die Mittheilung gegangen, daß der bekannte Streit in der hiesigen sozialistischen Partei dadurch beendet sei, daß Adolph Thiele wieder in Gnaden in die Redaktion der „Neuen Wurzener Zeitung" ausgenommen worden sei. Daß diese Mel dung irrthümlich war, geht aus dem jetzt in genanntem Blatte veröffentlichten Urtheil des sozialistischen Schieds gerichtes hervor, daß sich zum Fall Thiele folgender maßen äußert: „Der Genosse Thiele hat durch die Art und Weise seines Vorgehens in dem zwischen ihm und Genossen Möckel entstandenen Streite um den Besitz der ehemaligen, in Konkurs gerathenen Buch druckerei von Thiele die Interessen der sozialdemokra tischen Partei im 11. sächsischen Reichstagswahlkreise schwer geschädigt, namentlich 1) durch die Verbreitung eines einen Theil seiner Parteigenossen schwer be lastenden und in den beleidigendsten Ausdrücken ab gefaßten Flugblattes bei dem allgemeinen Publikum der Stadt Wurzen am 24. September 1894; 2) durch die mit diesem Flugblatt vorgenommene Einberufung und Hereinziehung einer von ihm sogenannten „sozial demokratischen Parteiversammlung" (am 26. September 1894), welche nach der von Thiele selbst mttbegrün- deten Organisation der Partei des 11. WahlkreiseS durchans keine Parteioersammlung war. — Die Kom mission ist in Erwägung dieser Thatsachen zu der An- sicht gekommen, daß eS das Parteiinteresse erfordert, dem Genossen Thiele bis auk Weiteres keinen Ver trauensposten (sei es als Vertrauensmann, Agitator oder Redakteur) im 11. Reichstagswahlkreise zu über» tragen." Leipzig. Der Fuhrknecht Petrat in Oberhausen hatte jüngst an einem Kriegerseste theil genommen und, als ein patriotisches Hoch verklungen war, ge- schrieen: „Hoch lebe di« Anarchie!" Wegen dieser Kundgebung hatte er sich vor dem Schöffengericht zu verantworten. Er erklärte, sich weder mit anarchistischen, noch mit sozialistischen Ideen zu befassen, und habe vielmehr dir Anarchie nur „au- purer Dummheit" hoch- nach Deutschland zumeist solche von weißer Farbe be gehrt, obwohl die bunten ebenso gut oder noch besser sind. Von der sächs. Regierung sind die landwirth schaftlichen Kreisvereine veranlaßt worden, die Hebung der Ziegenzucht zu ihrer besonderen Aufgabe zu machen und werden demgemäß schöne Thiere eingeführt, wozu die Regierung namhafte Beiträge gewährt. — Das aus dem Schweizer Simmenthal stammende Rindvieh ist seit mehreren Jahren auch hier vortheilhaft ein geführt und wurde von Herrn vr. von Littrow in Vertretung des landwirthschaftlichen Kreisvereins Dres den Herrn Gutsbesitzer Wilh. Klotz hier für einen über 3 Jahre gehaltenen Bullen eine Prämie von 40 M. gestern Abend gleichzeitig überwiesen. Schmirdeberg. Am 18. Oktober ist das 25. Stif tungsfest deS Männergesangvereins hier festlich begangen worden und zu allseitiger Befriedigung in der gewünschten einfachen Weise verlaufen. Von den geladenen Ehrengästen waren fast alle ohne Ausnahme erschienen. Die Feier begann bald nach 7 Uhr mit einer Festmusik, der sich ein Prolog anschloß. Nach dem hierauf angestimmten Gesänge des BundeSliedeS: „Brüder, reicht die Hand zum Bunde" rc. hielt der Ortspfarrer, Herr Pastor Birkner, die Festrede. Der geschätzte Redner wies besonders auf die ernste Zeit zurück, in welcher der Verein gegründet ward, auf die Zeit zwischen 1866 und 1870; er gedachte namentlich des 18. Okober, den« Tage der Völkerschlacht bei Leipzig, dem Tag, da vor 63 Jahren Kaiser Fried rich III. geboren wurde; er schilderte die einigende Macht des Gesanges, hob hervor, wie auch der hiesige Verein bei ernsten und freudigen Anlässen seine Lieder habe erklingen lassen, ermunterte zu rüstigem Weiter streben und schloß mit mancherlei Wünschen für den Verein. Mit dem Gesänge des „deutschen Liedes" von Kalliwoda wurde die Feier beendet. Das sich hieran anschließende Festmahl verlief in heiterster Stimmung und wurde durch viele Trinksprüche belebt. Während der Tafel überreichte Herr Kistenfabrikant Walther, derzeitiger Vorstand des Gesangvereins, dem lang jährigen Liedermeister, Herrn Kantor Hasche, „in An erkennung seiner treuen Hingabe und aufopfernder Thättgkett für den Verein" ein sehr schön ausgeführtes Diplom und händigte ihm außerdem noch einen ge schmackvollen Klavierseffel als Geschenk ein. Nach aufgehobener Tafel, deren Darbietungen allgemein an erkannt wurden, gab man sich den Freuden des Tanzes hin und blieb diesmal ausnahmsweise etwas länger beisammen als sonst. Wir wünschen unserm Männer gesangverein ein ferneres kräftiges Blühen und Ge deihen! Lied hoch! — Ein seltenes Fest in unsrer Gemeinde feierte am vergangenen 19. Oktober ein noch in ziemlicher Frische stehendes Ehepaar, Herr Lehrer owsr. Schulz mit seiner Gattin: das 60jährige Ehejubiläum. Ja früher Morgenstunde erschien der Kirchenchor und stimmte an das Jubellied: „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren!" Am Vormittag begab sich Herr Gemeindevorstand Thömel in Begleitung einiger GemeinderathSmttglieder in die Wohnung des Jubelpaares und überreichte Herrn Schulz unter kurzer, trefflicher Ansprache ein Anerkennungsdiplom für treue Dienste an der Gemeinde. Nachm. >/,3 Uhr wurde das Jubelpaar in Gegenwart seiner Kinder und Ver wandten durch Herrn Pastor Birkner nach voran gegangener warmempfundener Rede, welcher das Schrift wort JesaiaS 46, 4: Ich will euch tragen bis in das Alter rc. zu Grunde gelegt war, kirchlich eingesegnet. Am Schluffe dieses feierlichen AtteS übergab der Herr OrtSpfarrer dem Jubelpaar eine von Sr. Maj. dem Könige gespendete Prachtbibel mit höchsteigenhändig vollzogener Widmung. Im Laufe des Nachmittags erschienen noch der Schulvorstand von Falkenhain, eine Deputation der hiesigen Lehrerkonferenz und einzelne Personen, «m das verehrte Jubelpaar durch EegenS- -LoLales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Das von den hies. städtischen Kollegien aufgestellte EinquartirungS-Regulatio, welches 1400 bis 2000 Mark Einkommen als Militär einheit (bez. in AuSnahmesällen 1200 Mark) ansetzt, entspricht den hierüber höheren Orts aufgestellten Grundsätzen und es find nur einige vom Kriegsmini sterium in 5 und 10 gezogene Erinnerungen zu be rücksichtigen. Mit diesen Aenderungen wurde das Re gulativ vom KreiSauSschuß in der Sitzung am 19. Okt. genehmigt. — Die diesjährige Herbstübung der hiesigen Pflichtfeuerwehr findet nächsten Sonntag, den 28. Oktober, früh >/>8 Uhr, statt. Die Mannschaften der einzelnen Sektionen haben sich dazu pünktlich an ihren Sammelplätzen einzufinden. — Die 5. Klasse der 126. Kgl. Sächs. LandeS- lotterie wird vom 5. bis mit 26. nächsten Monats gezogen. Die Erneuerung der Loose ist noch vor Ab lauf deS 27. Oktober zu bewirken. S Glashütte. Wie die Jahrmärkte an Be deutung immer mehr verlieren, wie die Frequenz der selben immer geringer wird, das ist auch hierorts schon seit Jahren beobachtet worden; dies bestätigte auch der am 15. Oktober hier stattgefundene Markt. Sie ent sprechen dem einstigen Zwecke keineswegs. Während bei der Einführung der Jahrmärkte der Gedanke maß gebend war, in den Marktorten die Produkte und Fabrikate andrer Gegenden feilzubieten, Dinge, die nicht an den betreffenden Orten zu haben waren, so findet man heutzutage auf den Jahrmärkten fast aus schließlich Näschereien und Spielereien; Pfefferkuchen-, Fisch- und Würstchenstände dominiren zu ungefähr 95 Prozent. Das wenige Andre aber ist fast durchgängig mtnderwerthiger als in den Läden. Unser letzter Markt zeigte dies so klar, daß wohl kaum ein Zweifel an der Unnöthigkeit der Jahrmärkte noch auftauchen kann. — Am Kirchweihmontage, also am 29. d. MtS. werden wir wieder den Genuß eines Concertes haben. Die Kapelle des künigl. sächs. 2. Gren.-Reg. Nr. 101, unter Leitung des Herrn Schröder, wird auch einige Piöcen aus ihren historischen Concerten auf den dazu eigens vorgeschriebenen Instrumenten zum Vortrag bringen. — Die Sonntags Mittags von Mügeln nach Geising und Abends 6 Uhr von Geising nach Mügeln verkehrenden Züge hören mit dem 28. Oktober auf. — Sonnabend, den 20. Oktober, hielt hier im Hotel zum goldenen Glas die Speztalkonferenz der Lehrer GlashütteS und Umgebung eine Versamm lung ab, bei welcher Herr BeztrkSschulinspektor Richter von Dippoldiswalde über den Rechenunterricht in der Fortbildungsschule sprach. JohnSbach, 19. Okt. Gestern Abend hielt Herr Kreissekretär vr. von Littrow einen Vortrag über Ziegen- und Rtndviehzucht mit besonderer Berücksich tigung eigner Anschauungen und Erfahrungen, welche der schätzbare Redner erst in den letzten Tagen darüber in der Schweiz und Süddeutschland gesammelt. Aus dem viel Neues und Interessante- enthaltenden Vor trage ist besonders hervorzuheben: DaS auf den schwei zerischen Matten, niederen und Hochalpen gehaltene Vieh ist zumeist von vorzüglicher Güte, aber auch sehr hoch im Preise; ein nochgewiesen reindlütiger Simmen- thaler Bulle von 3 Jahren kostet 2400 M. bis 4000 Mark, ein dergl. Kalb von 3 Monaten argen 1400 M., ein solches von 10 Monaten im Gewicht von ca. I I Centner über 2400 M., Bullenkälber von nicht nach- gewiesener Abstammung im Alter von 6—8 Monaten die billigsten 450 M. Die Schweizer Ziegen sind hornlos und von ziemlicher Größe, geben täglich ca. 7 Liter Milch und kostet eine Milchziege gegen 80 M., ein junger Vock 28 M. Die Ziegenausfuhr aus der Schweiz hat seit 10 Jahren begonnen und werden Blatte- eine sehr wirk same Verbreitung finden, «erden mit 10 Pfa. di» Spaltenzeile oder der«» Raum berechnet. — Ta bellarische und complirirt» Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. —. Einge sandt, im redaktionellen Aeile, die Spaltaqelle S0Pfg. „WekIlMH-oeitung' «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 64 Pfg>, einmonatlich 42 Ma. Einzelne Nummern 10 Pfg. - «ll- Posta», palten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an.
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