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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193602183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19360218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19360218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-18
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Wochenblatt für Zschopau W und AMMgend Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen BörnicN-n M ,,, " ' - Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wihschdorf, Scharfenstein, chlößchen - Porschendorf Diirnstag, ö»« 18. 1080 !U An^etaenvreise: Die 46 mm breite Miltimererzeile 7 Pf.; die 83 mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Pf.; tt-achlagstafsel 6: Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf., zuzüglich P. rto. Das „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis l.7O Mk. Zu- stellgeb.M Pfg, Bestellungen werden in «ns.Geschäftsst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Akhspauer Tageblatt m UNZeigee Bekanntmachungen^der Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bankkonti. S'nanzamtS und des StadtratS zu Zschopau behördl-cherseits bestimmte Blatt Bankkonten- EW°bn-P ch° H. Zschopau. Gemeindegirotonto Zschopau Nr. 41 .. Postscheckkonto: Lerpzrg Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 104. Eowpas Hsere imd ihre Aufrüstung. Non Major a. D. von Keiser. Fast alle Staaten Europas haben heute ein stehen des Heer mit allgemeiner Wehrpflicht, Rußland und Italien daneben ein Milizheer. Eine Ausnahme macht von den größeren Staaten nur England, das ein stehen des Freiwilligenheer und daneben eine freiwillige Miliz besitzt. Von kleineren Staaten haben Österreich, Ungarn und Bulgarien gemäß den Friedcnsverträgen nur ein kleines stehendes Freiwilligenheer, die Schweiz als ein ziger Staat ein reines Milizheer auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht, und Schweden und Norwegen sogenannte „Nahmenheere", ein Mittelding zwischen stehenden Heeren und Milizen. Stehende Heere mit allgemeiner Wehrpflicht haben den großen Vorteil, daß die Truppenteile schon in Friedenszeiten in beträchtlicher Stärke vorhanden sind, und daß alle Wehrpflichtigen in ihnen eine längere Dienstzeit durchmachen und eine gründliche kriegsmäßige Ausbildung erhalten, so das; im Kriegsfall nach kürzester Mobilmachungszeil schlagfertige Millionenheere zur Ver teidigung des Vaterlandes bereitstehen. Die Länge der aktiven Dienstzeit beträgt in Deutschland nur ein Jahr, in Frankreich und in der Tschechoslowakei ist sie 1935 auf zwei Jahre erhöht worden, in Rußland dauert sie sogar fünf Jahre. Die stehenden Freiwilligenheere, auch Berufsheere genannt, bestehen ebenfalls aus dauernd vorhandenen Truppenteilen, sind aber ihrer weit höheren Kosten wegen immer nur verhältnismäßig klein. Ihre lange Dienstzeit verbürgt zwar eine vortreffliche mili tärische Ausbildung, verhindert aber das Ansammeln starker Reserven: die große Masse des Volkes bleibt un ausgebildet, nnd seine Wehrkraft kann daher bei Aus bruch eines Krieges nur zum kleinen Teil ausgenutzt werden. Im reinen Milizsystem dagegen gibt cs über haupt keine stehenden Truppenteile, sondern nur einen ganz kleinen Stamm von Jnstruktionsoffizicrcn und -Unteroffizieren (in der Schweiz 200), Von den fremden Heeren ist das sowjet russische zahlenmäßig am stärksten und in weiterer sehr starker Vermehrung begriffen. Die Friedensstärke des stehenden Heeres ist von Anfang 1931 bis heute von 562 000 auf 1 300 000, also auf mehr als das Doppelte, erhöht worden. Zusammen mit den milizmäßig aus gebildeten Mannschaften, den sogenannten Tcrritorial- truppen» beträgt die Gesamtstärke des HeercS l 500 000 Mann, im Kriege etwa 9 200 000 Mann (!). Es folgt das französische Heer mit einer Friedensstärke von 643 000 und einer Kriegsstärke von etwa 5 600 000 Mann, wovon mindestens l Million Farbige sind. Auch die französische Kriegsstärke nimmt jährlich infolge der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht mich für die farbige Kolonialbevölkerung um mindestens lOOOOO Mann zu. Frankreichs nördlicher Nachbar Belgien ver fügt über ein Heer von rund 600 000 Mann Kriegsstärke. Italiens stehendes Heer hat zusammen mit der faschistischen Nationalmiliz etwa eine Stärke von 420 000 Mann. Dazu kommt aber seit dem Jahre 1934 noch eine große Anzahl von kurzfristig Ausg'ebildc- ten, die weder dem stehenden Heere, noch der National miliz angehören, und mit denen nunmehr die restlose Erfassung sämtlicher Wehrpflichtigen durchgesührt ist. Nach Mussolinis öffentlicher Erklärung soll nach ein jährigem Bestehen dieses neuen Wehrgesetzcs die Zahl der ausgebildeten Mannschaften, also die Kriegsstärke, die bisher auf 5 Millionen beziffert wurde, 8 Millionen Mann betragen. — Die Gesamtfriedensstärke des eng lischen Heeres (Berufsheer und Miliz) beträgt rund 450 000, im Kriege 2 Millionen Mann. — Das polnische Heer ist im Frieden fast 300 000 Mann, im Kriege über 3 Millionen, das tschechische im Frieden rund 200 000, im Kriege I 400 000 Mann stark. Allein Frankreich und seine nächsten Bundesgenossen, Rußland, Tschechoslowakei und Belgien, können also Kriegsheere von rund 17 Millionen Mann aufstellen. In der Bewaffnung mit schweren Angriffs waffen marschiert das französische Heer an der Spitze. Mit mindestens 4500 Kampfwagen, von denen im ver gangenen Jahre eine Anzahl besonders stark gepanzerter und bewaffneter Wagen neu ausgestellt wurde, ist cs in dieser gefährlichsten Waffe so stark wie Rußland, Eng land und Italien zusammengenommen. Auch an schweren Geschützen, von denen es rund 1200 — außer Festungs geschützen — besitzt, ist cs etwa so stark wie Rußland und England zusammen. Die in starker Aufrüstung begriffene Luftflotte besitzt etwa 2300 Flugzeuge im aktiven Dienst, im Kriegsfall rund 6000. Auch das sowjetrussische Heer ist in seiner Bewaff nung unbedingt auf den Angriff eingestellt. Von 1935 bis 1936 hat es seine Kampfivagen von etwa 3000 auf rund 3800, seine Flugzeuge von mindestens 4300 auf mindestens 5300 Stück erhöht. An schwerer Artillerie besitzt cs 900 Geschütze, auch die Motorisierung wird mit Hochdruck Linksruck bei den Varkamentswahien MmznsW Wer Wz SWien KommuniMM-marriftischt Varcelona, 17. Februar,. (Drahtbericht). In S P a n i e n haben am Sonntag Wahlen z u m Parlament, den Evrtcs lLanv- standen), stattgefunden, die ein erhebliches Anwachsen der Stimmen der Linksparteien gebracht haben. Allerdings haben die Parteien der Rechten einschließlich der die gegenwärtige Negierung Pvriela Valladcrcs stützcn- den Mittelgruppe 231 Sitze im Landtag er langt. D i c L i n ks k o a l i t t o n erhielt 207 Sitze. 33 Sitze standen bei dieser Zählung noch aus. Besonders stark war der Stim m enzu w a ch s d e r Linken in M a d r i d, wo der frühere Minister präsident Azana mit der Höchstzifser von 216 648 Stim men und der Kommunistenführcr Iosö Diaz mit 214 049 Stimmen gewählt wurden. Der bedeutendste Politiker der Rechten, der Führer der Katholischen Volks- aktion, G i l N o b l e s, ist durchgefallen. Der spanische Ministerrat hat nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses beschlossen, über ganz Spanien d e n A l a r m z u st a n d zu verhängen, da kommunistisch- marxistische Ausschreitungen befürchtet werden. Der Ministerpräsident wurde ermächtig«, den KricgZ- zustund tn venjentge.; Provinzen zu erklären, wo oirfc Maßnahme notwendig erscheint. Die Fainilie des Staatspräsidenten hat ihre Privalwohnung verlassen und ist in den Nationalpalast übergesiedelt, um Belästigungen aus dem Wege zu gehen. Der Ministerpräsident erklärte, daß der Volkswille unbedingt respektiert würde. Ebenso aber würde er die Ordnung im Lande mitallen Mittel n aufrechterhalten. In den Vorstädten Madrids kein cs bereits zu Schießereien, wobei ein Toter und mehrere Ver wundete am Platze blieben. s Die Wahlen zu den spanischen Evrtcs waren durch das Drängen der spanischen Linken herbei geführt worden. Spanien kommt inncrpolitisch in der nun seit vier Jahren bestehenden Republik noch weniger zur Ruhe als in der früheren Monarchie. Die spanische Nation ist g e i st i g und politisch gespalten, und die äußerste kommunistisch-syndikalistische Linke wie der äußerste monarchistische Flügel der Rechten stehen sich seit Jahren im erbitterten Kampfe gegenüber, ohne daß durch die Parteien der Mitte ein staatspolitischer Ausgleich zu erfolgen vermag. Als nach dem Volksaussland gegen die Gewaltherr schaft des Korsen Napoleon 18 12 die Corics in Cadiz unter der Herrschaft der Liberalen zusammen- getretcn war, erhielt Spanien seine erste liberale Ver fassung. Sie konnte sich unter dem Königtum nicht halten, nnd so kämpfen beute wie damals die liberal-demokrati- weitergefnhrt. An dritter Stelle steht in der 'Bewaff nung mit Kampfwagen und Flugzeugen das englische Heer mit je 600 bzw. 3000 Stück icinschl. Neserveflug- zeugen), an vierter Italien mit 320 bzw. 1530 Stück (einschl. Nescrveflugzeugcn). Dafür besitzt Italien 800, England nur 500 schwere Geschütze. Bis zum 3l. März 1937 sollen die englischen Luststreitiräste in der Heimat 1500 Flugzeuge im aktiven Dienst umfassen, d. h. gegen das Jahr 1935 beinahe verdreifacht werden. Auch die Motorisierung macht in England, besonders bei der Kavallerie und bei der Artillerie, sehr schnelle Fortschritte. Als letztes Heer sei das tschechoslowakische erwähnt, das seit dem „Beistandspakt" mit Sowjeirußland im Zeichen stärkster Aufrüstung steht. Seine Luftflotte ist im ver gangenen Jahre von 1000 auf 1300 Flugzeuge, die Kampfwagenwasfc von 100 auf 200 Wagen gestiegen. Geradezu ungeheuerlich ist diese Ausrüstung in den Staaten Europas, von denen Deutschland am meisten bedroht wird. Daß man aber draußen vielfach den trau rigen Mut besitzt, das deutsche Volk, das endlich, nach langen Jahren völliger Ohnmacht, auch für sich die not wendigen Verteidigungsmaßnabmen trisst, verantwortlich für dieses Wettrüsten zu machen, ist eine Ungeheuerlich keit, die in ihrer Art vereinzelt dasteht. Zwei Entschließungen -es Neichskirchenausschusses. Kirchenamtlich wird mitgetcilt: Der NeichSkirchcnausschuß, der das Dtszi- plinarrccht für die kirchlichen Nmtstrügcr ucn und einheit lich aestaltet hat, hat zwei Verordnungen erlassen, um die Ausschreitungen befürchtet scheu und die klerikal-monarchistischen Ideen in Spanien um die Vormachtstellung nnv auch um die Entscheidung in der Frage der StaatSsorm, die für Zeiten nnr als zurück- gestellt werden kann. Undurchsichtig ist die Haltung der starken „Katholischen Volisaktion" unter der Führung von Gil 'Robles, die noch Ende des vorigen Jahres als stärkste Partei Spaniens Enlscheivungen bäne herbci- führen können. Die P a r l e i e n d c r M i t l e sind uneinig, was deutlich aus dem Gegensatz zwischen dem Sozialisten- führcr A zana nnd dem Bürgerlichen Lerronr sicht bar geworden ist. über den Parteien aber steht der Staatspräsident Z a m orra , dem eine Regierung partei loser Staatsmänner zur Seite steht. Er Hosse, nach den Wahlen mit einer Regierung der 'Mitte — er hat eine Negiernngsbeteilignng der Milte bisher stets abgclehnt — die Geschicke Spaniens erfolgreich in die Hand nehmen zu könne». Wenn nun die Wahlen eine Slärkungdcr Linken brachten, so sind damit die Hossnungen des Präsidenten Zamorra ziemlich hinfällig geworden. Kriegszustand über mehreren Orlen. Noch im Laufe des Montagabend hat der spanische Ministerpranvcnt uver oie sruvic s » »»v vLuo > z sowie über einige weitere Orte den Kriegszustand verhängt, da alarmierende Nachrichten aus mehreren Pro vinzen in Madrid einlicfeu. In Madrid durchzogen weiter große Demo»« ü r a t i o n s z ü a e der Linken die Straßen nnd forderten die Amnestie der politischen Gefangenen. Insbesondere richteten sich die Kundgebungen gegen das Siaatsgcsäng- uis in Madrid. Als die Menge unter dem Ruf „Amnestie!" das Ge fängnis zu stürmen versuchte, gab die Wache Feuer, wobei ei» Knabe getötet und 17 weitere Personen verwundet wurden. Auch vor dem Innenministerium versammel ten sich Tansende, um die Freilassung der Gefangene» und de» Rücktritt der Regierung zu fordern. „Heil- Moskau"-Rnfe unterstrichen den Charakter dieser Zusammenrottungen. Der Alarmznstand ist znnächst auf acht Tage begrenzt. 150 000 Mann Militär nnd Polizei stehe» im Falle ernster Unrnhe» ;» sofortigem Cingrcifcn bereit. Z»c Aufrechterhaltung der Ordnung fahre» ständig Panzerwagen durch die Stadt. Absolute Mehrheit der Linke»? Die weiter i» Madrid eintrcsfcnden Wablrcs»ltate lasse» darauf schließen, daß die V c r einigte Linke (Lmksrcpnblikaner, Sozialdemokratie, .Lommi.nisten nnd die Svndikalistische Partei« doch noch die absolule Mehrheit für das kommende Parlament erreichen wird. R c ch t s c n t w i ck l u » g in der Deutschen Evan gelischen Kirche wieder in geordnete Bahne» zu leule». Durch eine „Verorduuug zur N c u r c g e l u n g de s kirchliche» B c a m t c n r e ch t s" ist das 'Reckt der Beamten der kirchlichen Verwaltungsbehörden in wesent lichen Punkten den Grundsätzen des Reichsbeamtcnrechts unter Berücksichtigung der durch die Eigenart der kirch lichen Verwaltung gegebenen besonderen Verhältnisse an- gcglichen, so in der Einführung einer Altersgrenze von 65 Jahren, in den Vorschriften über die Zulässigkeit einer Nebenbeschäftigung und in den Fragen der Versetzung in ein anderes Amt nnd in den einstweiligen Ruhestand. Für einen befristeten Zeitraum ist auch die Möglichkeit der Ver setzung in ein Amt von geringerem Rang vorgesehen. Die Verordnung gilt anch für die Beamten der Landeskirchen. Aus P farrer findet sie kein e Anwendung. Eine weitere Verordnung über die kirchliche» G c m e i » d e - » » d K r c i s k ö r p e r s ckaft c » gibl de» Landeskirchen Richtlinie» für die Wiederberstell»»g der Ordnung in den Kirchengemeinden und Kuckcnlrciscn. Die von den Landeskirchen zil erlassenden Vorschriften, so heißt cs in dcn Richtlinien, sollen sich ans die Beseitigung der dringendsten derjenigen Notstände beschränken, ohne einer künftigen allgemeinen Nengcstaltnng des kirchlichen Ge» ineinde- nnd Kreisvcrsassnnasrecins vorzngrcifcn. Im einzelnen ist die Möglichkeit vorgestben an Stelle arbens- unfähiger Organe Gemei.idetirckenansscknsfe cinznfetzen. Gleichzeitig hat der Reickslirck.mansscknß in einem Nundscineibenan die Landestirck.n deren Vorige läge zur allgemeinen Frage der Nenbiidnng der Gcmeiiidelörpcr- schafte» angefordcrt.
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