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Dresdner Nachrichten : 06.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187706066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-06
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- Monat1877-06
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- Dresdner Nachrichten : 06.06.1877
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Für dt« Rllikgad« «tnß«» tindter Maimlcrtple «Ichl sich dic »>«d«UI»» nicht »rrbludllch. 8nleralk«>ilnn«tmi »ul- VLrl»:Ha»I«nI>«tu »II» »»Alert» Lamdurg.ver- »n, W>«n. Leivüll. Basil. «rktlau, gianlsurt a. M, — vlud.Älofl« i» BerUn. LrtOttl,. Bji»„, Hamburg nranksurt ». M., Mlln- che«. — Lau», » «l». «» hronllurt a. M. — js». Vota« in Shemnl».— «»«»», batlll», U»lll,r L v«. in Part». Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Licpsch Rtilhardt in Dresden. Verantw. Nedactcur: Fr. Goedsche in Druden. XLll Jahrgang. «lu-wcilige Nnnonltn- Üiuiiläxe von uns uube- kanntcn giriucn und Per» Ion«, Injcn.cu wir nur »rxk» IPrünunictanso» Zatiluttg durch illlici» uu>r!c» odrr PvHklnjoi,- >>:>»!. Acht L-ildr., Io>:rn lü Psgi. JnürrAl sul di« M0M77» - Siuminer odrr nach «IMIN JrluaAk dl« V-li>jc>Ik Lü Pi»«. Mltredacteur: Vr Hu»ll Für baö Feuilleton: InÄvIr; Ilartman». Politisches. dieselben sich einer mehrtägigen Cnr zu unterziehen haben werden. Die Eismaschine rührt auS einer bekannten Fabrik Ein saurer Gang, den unsere Zollbevollmächtigten wieder an- m -- . .. — .,. . . .. ^ zutreten haben. Sie ollen sich nach Wien begeben, um dort einen - Der Stadtraih oon Pans und d>-Stadt selbst haben die Ver letzten Versuch zu unternehmen, Oesterreich zum Abschluß eines ^ung ihres Oberburgcrme.slers nnt Ruhe h.ngenonm,en Herr Zoll- und Handelsvertrages u bewegen, der den deutschen Interessen Bonnet wrrd rm Gesangmß zu Mazas bewacht Der Vortrag, rn nicht so widerstreitet, wie die seitherigen. Das ist ein schw-r-SStück ^lchem er d:e Geberde emcü Schutzen gemacht l)aben soll, der aus Arbei . Oesterreich sorgt in anerlennenSwerther Weise für seine Jnnanden mtt dem Gewehr anlegt er außerte dabeu „Ww werden eigenen Industriellen. Womit sollen nun unsere Bevollmächtigten die Oesterreicher bewegen, auf unsere Industrie Rücksicht zu nehmen? Wir haben ja nichts in der Hand, um den österreichischen Wider stand zu brechen. Gern darf man glauben, daß die Minister Camp hausen und Achenbach den deutschen Unterhändlern die nachhaltigste Wahrung der deutschen Interessen anempfohlen haben; aber sie kommen mit leeren Taschen nach Wien, sie werden wenig auSrichten. Ohne uns hier auf den Streit zwischen Schutzzoll und Freihandel des Ausführlichen einzulasscn, so behaupten «vir, daß dasjenige 1, so oeyaupren wir, oup oaszenige ' s, » ' " > System das richtigste, einem Volke zuträglichste ist, welches den ^waffnet^ Arbeitern die beste Lage verschafft. Camphausen und Achenbach nehmen tatsächlich den entgegengesetzten Standpunkt ein, indem sie die Existenz unserer Industrie unter der Herrschaft des Freihandels nur durch Lohnreductionen retten zu können glaubten. Die Folgen dieser Politik erkennen wir täglich deutlicher und sie greifen immer höher hinauf. Den Lohnverkürzungcn folgten die Arbeiterentlas sungen, die Concurse und Subhastationen, die Accorde, Executionen und Liquidationen, der Rückgang der Steuererträge, kurz die Ab schlachtung des Wohlstandes Aller. So berechtigt der Neinigungs- proceß, das Ausstößen schädlicher Elemente, das Abschneiden fau liger Gliedes war, so fehlt es doch jetzt an allen Stärkungsmitteln, um den durch jene Operation geschwächten Körper unseres Volkes wieder zu Kräften zu bringen. Geht der ZerstörungSproceß so wei ter, so wird nur noch Blcichröder, Miqutl, Rothschild und Con- sorten zu den „Gesunden" gehören. Die Freihandelsschule ist un ersättlich, wie es der mexikanische Götze war. So lange man sich hohen Orts nicht entschließt, mit diesem verheerenden System zu brechen, nützen die besten Instructionen nichts. Wir erwarten daher von den Zollverhandlungen in Wien nur wenig. Und doch sollten die Erfahrungen, die man täglich macht, das Augenöffncn erleichtern. Die Elsässer Fabrikanten waren unter dem verständigen Schutzzollsystem, dessen sie sich erfreuten, so lange sie zu Frankreich gehörten, in den Stand gesetzt, ihren Arbeitern WohlthätigkeitSanstalten in einer Großartigkeit und einem Umfange zu bieten, welche diese industriereichsten Gegenden vor dem Ein dringen aller socialdcmokratischen Umsturzlehrcn wie einSicherheitS- cordon bewahrt haben. Natürlich! Je mehr ein Fabrikant für das Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen, die Behaglichkeit seiner Arbeiter und ihrer Familienangehörigen, für ihr Alter sorgen kann, desto weniger entwickelt sich in den Arbeitern der Neid, desto weni ger sind sie empfänglich für die Aufreizungen der Socialdemokratie Run erleben wir cs aber jetzt, daß die Elsässer Fabrikanten unter der Herrschaft des deutschen Frcihandelssystcms in so arge Bedrängniß durch das Ausland gerathen, daß ihnen die Mittel auszugehen be ginnen, um jene großen Humanitären Anstalten zur Hebung des ArbeiterstandcS auf ihrer Höhe zu erhalten. Sie sind ferner ge nöthigt, von der Production feinerer Maaren zur Massenerzeugung ordinärerer Artikel überzugehen. Das führt schließlich zu dem Neu- leaux'schen „billig und schlecht", und auf dieser schiefen Ebene giebt es keinen Halt. Darüber enthält die „Köln. Ztg.", ein gewiß der Neichsfeindschast unverdächtiges Blatt, folgende lehrreiche Geschichte: „Bekanntlict) befindet sieb gegenwärtig in Fez eine preußische Gesandtschaft, um dem Sultan von Marokko Geschenke des deutschen Kaisers zu übermitteln, die in Waffen, Gemälden, einer Eismaschine und Anderem mehr bestehen. Dr.Mvhr, ein Mitarbeiter der „Köln. Ztg.". der sich der Expedition ange- schlossen hat. berichtet über die Beschaffenheit der Gaben auS Fez Folgendes: Stach den Waffen kam eine große Base aus der königlichen Porzellan-Fabrik, blau mit zwei Abbildungen, Berliner Paläste, zum Vorschein, die auch gut gefiel und sodann ein silbernes und vergoldetes Thcc-Scrvlcc. das seinem In Ber lin wobncnden Bcrsertiger alle Ehre macht. Leider hatte man bei der Bestellung unterlassen, auch eine Zuckerschale in Aus- trag zu geben und zwar, wie man hier wissen will, aus eine vlngaoe des Herrn Rohttö bin, daß die Marokkaner aus den Gebrauch solcher Schalen verzichten, was den von uns hier ge machten Erfahrungen sehr widerspricht. Zum Schluffe waren noch ein schweres Kästchen aus Bronce, in maurischem Geschmack auSgcfffhrt unb reich cmaillirr, und daS große Bild dcö Kaisers nebst dessen Rahme» auSzupacken. DaS Bild selbst, eine Cople deü Wlntcrhalter scheu Porträts, tmponirte sehr. Den Rahmen dagegen düritcn selbst die Marokkaner etwas ärmlich finde», abgeicbcn davon, daß die technische Einrichtung und der Zu stand einzelner Thclle desselben fast selbst unter marokkanischer Kritik skande». Damit hat die bezügliche Verwaltung, durch deren Hände dieser Tbcll der Geschenke gegangen Ist, in der Tbat wenig Ehre eingelegt. Und leidiger noch sah cs mit dem Album-Kistche» ans. denen Verfertiger wohl hoffentlich nicht die Absicht gehabt haben wird, den bösen Ru«, in dem die deutsche Industrie leider vielfach steht, blö über dcn Siordwcsten von Afrika auözudchncn. El» aus den Deckel mit zwei Nägeln angenietetcü Schild ianv sich trotz der vortrefflichen Verpackung abgebrochen vor. Die aus dem Bovcn und im Inneren zum Emvorhcbcn der Photographien angebrachte Scidcnschnur war zerrissen. Aber schlimmer aiö daS war die Nachläffigkeit der Strveit und Zusammensetzung, in Folge deren eine der emailllrten Leisten aut der Außenseite deS Dcckclö krumm und der Anschluß der vier, ein Rechteck bildenden Leisten so mangelhaft war. daß die Lücke» bequem ie ein schwedisches Zündhölzchen hätten aut- nebmcn können. Eine s 0 lch e U n s 0 l idlt ä t, bte stch selbst an Geschenke von Kaiser binwagt. verdient tu der Thal, an den Pranger gestelltDzu werden. Noch schlimmer scheint cö mit den Erzeugnissen der Mascblnen.Jndustrie bestellt zu sein, die dein Herrscher von Marokko übcrbracht wurden. Leider trübte ein unglücklicher Vortall die bei den Gästen beö Kaisers von Marokko wie bei den Gastgebern herrschende gute Laune, indem die vom deutschen Kaiser übersandte Eismaschine platzte und mit den auöströmcnbcn Ammontakbämvlen zwei tn den Marschnll an eine Mauer nageln"), fand in einer ehemaligen Vierhalle statt. Bonnet wird beschuldigt, Mac Mahon einen Ein faltspinsel und einen Mann, der an Gehirn-Erweichung leide, die gegenwärtige Negierung aber eine Negierung von Pfaffen, Rauf bolden und Säbelraßlern genannt zu haben, an deren Spitze ein falscher Held stünde, der sich mit einer falschen Wunde rühme; wenn die Wahlen gegen die Republik auSfallen, hätte der Redner ge schlossen, dann müsse man mit allen Mitteln die Land-Bevölkcrung aufreizen, daß sie sich mit Mistgabeln und Hacken, mit Piken und Mag es sein, daß Mac Mahon seiner Zeit bei Sedan gar nicht verwundet wurde, sondern eine Wunde blos vor schützte, um die Schlacht nicht selbst verlieren zu müssen, so ist er doch jetzt das Oberhaupt der Franzosen und wenn der Oberbürgermeister von Paris solche Demagogen-Brandreden hält, so ist seine Verhaf tung wohl begreiflich. Nun leugnet Vonnet aber diese Rede voll ständig. Paris, wie gesagt, verhält sich ruhig. Zunächst sind die Nachrichten aus Paris interessanter als die Abschlachtereicn in Armenien. Neueste Telcsirirmme der „DresSurr Nachrichten". Berlin, 5. Juni. Dem heute erschienenen Neichsanzciger zufolge ist die von mehreren Blättern gebrachte Meldung über einen Etikettcnstreit zwischen dem deutschenBotschaster vonKonstantinvpel, Prinzen Neuß, und Edhem Pascha, welcher unterlassen haben sollte, dem Botschafter vor der Ueberreichung seines Beglaubigungsschrei bens den Besuch zu erwiedern, ohne jede Begründung. Prinz Neuß ist am 26. Mai durch den Sultan empfangen worden und dessen erster Besuch am 23. Mai von Edhem und Saufet Pascha erwicdert worden. Darm stadt, 5. Juni. Die „Darmstädtcr Zeitung" meldet: Das Befinden des Großherzogs hat sich seit gestern verschlimmert; derselbe liegt infolge hohen Schwächczustandcs im Bette. Bukarest, 5. Juni. Der Verkehr auf allen rumänischen Eisenbahnen ist wieder hergestellt. Cettinje, 5.. Juni. Heute Morgen fand ein Kampf bei Maljat statt, der noch fortdauert. Die Türken, bis Kukosenjak zurückgcdrängt, verloren 500 Mann. Der Montcncgrinerverlust ist noch unbekannt. Locales auv Sächsisches. — Einen kurzen Besuch hat Ihre Mascstät Königin Karola am Montag auf Schloß Jahniöhauscu gemacht, wohin I. Mai. mittelst Extrazuges von Strcblcn auö gegen »/BO Uhr Vormittags mit Gefolge kam, jedoch schon am Nachmittag wieder zurück fuhr. — Dem Maichincndirektor Bergk zn Chemnitz wurde daS Prädikat „Bauratb", dem Amtödlener bei dem Hauptstcucramtc Zwickau, Steuerauisehcr Hochmnth, und dem Gendarm Meißner in Elstra das allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Neulich erkannten wir cs mit Gcnugthuung an, daß der Staat als der größte Arbeitgeber sich in der jetzigen GeschästSstockung entschlossen hat, den Bau öffentlicher Gebäude kräftigst zu fördern. Wie billig der Staat jetzt baut, davon gab die Submission der von dem königl. Kriegsministerium vorgestern vergebenen Militär- EtablissementSbauten ein nach mehreren Richtungen hin be redtes Zeugniß. Das Verfahren ist dabei folgendes: Seiten der Armceverwaltung wird ein Bau bezüglich seines Kostenanschlags zn einem mittleren Preise in allen seinen Einzelheiten veranschlagt und dieser Anschlag den concurrirendcn Baumeistern zu der Acußcrung darüber mitgetheilt, um wie viel Procent sie sich anheischig machen wollen, den Bau billiger hcrzustellen. Die Wetlbcivcrbuug um den Zuschlag zur Ausführung der Militärbauten ist nun eine ganz be deutende gewesen. Während vor einiger Zeit der Bau des Cadettenhauscs um 120.2 Procent billiger, als der Voranschlag answarf, vergeben wurde, gingen die Mindcrfordenmgcn für die Bauausführung der Kasernen für das Pi 0 nnierbataill 0 n und das Gardereiter-Regiment, sowie für daS Kammer- gebäudc um nicht weniger denn 19^ Procent gegen den Voran schlag herunter. Man sicht hieraus, die Baumeister bauen jetzt ä Gut prix; lieber keinen oder nur einen winzigen Verdienst, als Beschäftigungslosigkeit und Unverwendbarkeit des Baumaterials ist jetzt die Losung. Die umsichtige Controle, welche der Herr Kriegs- ministcr den Bauten seines Ressorts angeccihcn läßt, bürgt dafür, daß der Bau an Solidität nicht durch die Billigkeit leidet. — Durch die oberste Schulbehörde sind als gesetzlich ver langte nächste Slussichtö-Commission, die aus einem jurislischen und einem fachmännischen Mitglied! zu bestehe» hat, für die hiesigen vier Privat-Lehranstalten: die Ur. Jordan'sehe, Böhme'sehe, vr. S ch l e in m'sehe und I>r. Zeidler'schc, Hr. Stadtrath Hcnbner und Hr. Pros. Ur. HuItsch eingesetzt worden. — Die Vortbclle bcS Ankaufes der Leivzig-Drcötncr Bah» treten nach verschiedenen Richtungen hervor. So werten jetzt seit Eintritt des SommertabrplancS täglich 4 bis 5 Züge direct von Leipzig bis Bodenbach abgclasscn, ohne daß in Dresden ein Schaffnerwechscl stattftndct. Der Stacn erspart da durch 80 Beamte beö F-ahrpersonals (Schaffner, Bremser -c.), was einer Ersparung von jährlich 60,000 Mark gletchkoinmi. Die bisher aiö HiltSbremier re. verwendeten Beamten sind a»tc- rcn Arbeitsgebieten der Staatöbahnvcrwaltung zugcwtcscn wor den. Dadurch wurden wiederum 80 Arbeiter entbehrlich, und man mußte sich leider zu ihrer einstweiligen Entlassung entschlie ßen. Hoffentlich hebt sich der Verkehr bald wieder, so daß diese Arbeiter wieder Im StaatSbahndiensie Strveit und Brvd finden. — Zur Durchführung des Musterschutzgesetzcö ist vor der Nähe beftndltche Personen empfindlich verbrühte, so baß' einiger Zeit ein Sachvcrstündigcnrath gebildet worden, welcher Dressen, 1877. bereits einige Streitfragen erledigt hat. Ein sächsischer Lpitzen- fabrikant und ein Inhaber einer Canevasstickerci l.atien 'am Grund des Musterschutzgcsetzcö Modelle angcmcldct und eintragen lassen, welche durch Evncurrciucn nachgcahmt wurde». Die Erstcren zogen ihre Nachahmer zurVerautworlnng und der unter dem Vorsitz deö Kunstgewcrbc-Directorü Grast znsammcnbcrttscne Sachvcrsländigciivercin hat sich aut Erinchcn deö Gerichts gut achtlich über jene Nachahmungen auögciprochcu. da die Eon- currcuten behaupteten, ihre Modelle seien selbstständige Abwei chungen teuer. - In der hiesigen Hauptp 0 sta » sta! t geben nächstens mehrere Lcränderungen vor sich, bei denen lag Publikum nicht unvctheiligt ist. Der Bricicinwuri kommt wieder in die unmittelbare Nähe deö EiugaugSlhorcö, die Auöaabe der Lei tungen erfolgt künftig nicht mehr an dem Schalter im Parlcnc, sondern in der ersten Etage. — Die Auöloosung königl. sächsischer Staa!S;avIere wird den 18. Juni und folgende Tage stausiuteu und lönncn die bereits anSgcloostcn Kapitalien sowie die fällige» Zinse» von königl. sächsischen Stacile-papiccen vom 15. d. SR. ab an den bekannten KasscnsteUcn in DieLten und Lcipeig erhoben werden. — Gestern Nachmittag warb der Unterricht in den hiesigen Schulen ln Anbetracht der starken Hitze unterbrochen. Wir hatten im Schatten über LS, Grab unb bann soll nach besonderer gesetzlicher Bestimmung währcnb der Nack-mittagSstunden bcr Unterricht auögcsctzt werben. — Die A l b crt öb rü cke wird, wie schon erwähnt, nach dem Verbilde bcr über die Alster führenden Hamburger Eiscn- bahndrücke, eine nächtliche Beleuchtung bcr beiden Fahr! 0 che in einer dem Bebürsniß bcr Schifffahrt entsprechen den Weise haben. In dem Scheitel bcr beiden »ffttlcicn großen Strombkgen werden kreisrunde Ocssnuugcn cingewölbt, weiche die Anbringung und Herablassung einer Vorrichtung zur Erleuch tung der Fahrjoche ermöglichen. Liese bauliche Herstellung ist billig, da sie nur tiOO Mark kosten wirb: wogegen die Unterhal tung einer jeden bcr Gasflammen jährlich beinahe 800 M. kostet. - Vom Lande. Die in diesem Jahre so wunderschön blühenden Hollundcrsträuchcr werden, wie man bemerkt hat durch Sonntagsausflügler in der Weise geschädigt, alö die Letzteren nicht nur den Sträuchcrn ihren Schmuck rauben, sondern sogar die Acsie mit abbrcchcn und somit dem WachSthum dieser Zier sträucher Einhalt thun. Möchten solche Freister wissen, wie mühevoll eö ist, sich eine Anlage mit Bepflanzung zu schaffen, sicherlich würden sie dann der Natur Ihren Blütbenschumck be lassen unb nicht in ihre diebischen Hände nehmen. Einsender dieses, der Gelegenheit hatte, solchen Vaumircvcl zu beobachten» wurde aus etile Zurechtweisung noch verhöhnt. .-1. U. — Zn der Niedert ö ßnitz geht unweit des Ziffer'schen DampfwasscrwcikcS ei» »euch Wasserwerk alö Privat- untcrnchmcn der Vollendung entgegen. Zur Herstellung tcS Werkes wird ei» von Ost nach Nord sich ziehendes Fclscngcbirge (Lange ca. 400 M.) durchtunnclt und ist bei den günstigen Falt- vcrbättnisscn in c!» Hochrcscrvoir bis 8 Atmosphären Ueberdiuck aus eine ergiebige Wasfermcuge im Voraus zu rechnen. Das Projekt wurde im vor. Zähre von dem Besitzer der Fricdcuöburg. Herrn Gricßmann, zur öffentlichen Eoncurrcnz ausgeschrieben und dem Bauunternehmer Eduard Dietrich auS Meißen, welchem jetzt wieder der Tunnel zum Wasserwerk für die Stadt Bayrculh übcrlragcn worden ist, in Entreprise zur Ausführung übergeben. Die Arbeiten wurden am 28. September v. Z. in 'Angriff ge nommen und wird bon beiden Seilen die schwierige Bovrarbcit durch den Felsen mit Energie betrieben. Zni Monat Oktober soll das Werk in alten seinen Thcilcn dem Betriebe übergeben werden. Tag unb Ncicht vernimmt jetzt die Bevölkerung der Niederlössnitz und Kötzsckicnbredas die auö dem Znncrn der FclS- partic herauStöncndcn Sprengdctoualionen, mit welchem der Bau Zoll für Zoll sortschrcstct, bis der laiigcisohnie Durchbruch tief unter der Erde erfolgen wird. Den Touristen nach der reizend gelegene» Friedcnsbiirg (Bahnstation Kötzschcnbrotal bietet sich jetzt günstige Gelegenheit, den schwierigen 'Bau cimS Tunnels beobachten zu können, icdoch gebört etwas Entschloffcuhcit gegen über den nicht unbedeutenden Hindernissen dam, um nicht auf halbem Wege in dem Tunnel unverrichteter Sache wieder umzukchicn. — Jener sthlvoll erbaute und eingerichtete. KönigSpabition". welcher nach Schluß der 1875er hiesigen Gewerbe-und Industrie- Ausstellung i» der Herzogin-Garten noch eine Weite stcdcu blieb, weil cö hieß, cö wollten ihn hoct'gcsicffle Personen ankamen und im Großen Garten wieder auisteUcn, ist gegenwärtig in Kötzschen broda. uuweil deö Bahnhoicö, an der Tbicnemann'sci en Allee, wiedcrzusindc», woselbst er, allerdings eine Etage erhöht, a!ö Wohnhaus ausgcbaut worden ist. — Zn dem Hanse Zohanncösiraße 12 hat vorgestern'Abend ungefähr um 8 Uhr ein Essenbrand statlgclundcn. — Wie wir hören, sind dieser Tage die Ehefrau jenes Spitz buben, welcher vor Kurzem den nächtlichen Einbruch in das Hage r 's ch c Z u w e I i c rg cw ö l b c in der Moritzstraßc ver sucht batte, durch die Dazwischeukuiiit eines in dem bctr. Hanse wohnhaften Herrn aber nickst allein daran gehindert, sondern auch verhaftet worden war, sowie noch ein früherer Genosse von ihm mit seiner Frau, der gemcinschasttich mit ihm in der Nahe von Graz in Oesterreich einen bedeutenden Einbruchsdiebsiaht znm Nackstbcil eines Grafen, bei welchem sich der Genosse des ver hafteten EiiibrcchcrS alö Hauomeislcr in Dienst befunden bat. begangen zu baden, dringend verdächtig ist, von der Polizei hier aufgcspürt und gefänglich cingczogcn worden. — Der jetzige strebsame Wirst) des Linckc'schcn Bades, Herr Linke, batte die originelle Idee, für lctztvcrslosscnenMontag Abend alle Diejenigen, weiche ein NietenlooS in der letzthin ab- gelaiucncn Kgl. Stickst. Landccstottcric erhalten hatten, einzu- ladcn, bei ihm unter Vorzeigung dcö Nictcnlooscö nicht nur das Eonccrt dcö Herrn Nauhardt cutrccfrci zu besuchen, sondern dann auch noch ein Tänzchen umsonst zu genießen, oder dafür ein Glas Bier zn trinken. Dieser Balsam aus die schmerzliche Fortuna- Wunde ward von einer großen 'Anzahl Leute dankdariichst aeccp- stet, und war auch Veranlassinig, sich an dem herrlichen 'Abende von dem angenehmen Amenthalt in dem rettenden Garten restaurant und der guten Bcwirthung zu überzeugen. — Der junge Mann, welcher sich vorgestern Nachmittag In der Ptkardie Im großen Garten erschossen hak, ist alö c>» ge wisser Wctzkc aus Radibor bei Bautzen rccognovciit worden. An einem zurückgclassencn Briefe soll derselbe Liebeskummer alö Motiv zum Sclbstmorv bezeichnet haben. — Im Hause Nr. 82 der Kaulbachstraßc wurde vorgestern Nachmittag aus den Fenstern eines von einem Zimmermaun mit seiner Frau bewohnten Partcrrc-Logiö hcrauSdruigeiitcr Stauch bemerkt. Da die Wohnung verschlossen war, so wurde bon den Hausbewohnern schleunigst auö der Nachbarschaft ein Schlosser zum Oeffnen derselben rcgnirirt, während auch, als der Rauch stärker wurde, einige Leute durch die Fenster, in die Wohnung ctndrange». Man fand darin die Ehefrau des Logisinvabero - 1
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