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Sächsische Elbzeitung : 03.08.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-186008033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18600803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18600803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1860
- Monat1860-08
- Tag1860-08-03
- Monat1860-08
- Jahr1860
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 03.08.1860
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Sächsische für Schandau, Sebnitz und Hohnstein. KM" Die „Sächsische Elb-Zcitnng" erscheint regelmäßig Freitag« und ist durch die Erpedition in Schandau, sowie durch alle Postanstalten für 10 Ngr. vierteljä-rl. zu beziehen. — Inserate nehmen an: Hr. Buchbindcrmstr. Drosch in Scbnip, Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein u. Hr. Kaufm. Angermann in Königstein, welche man an erwähnten GcschästSstcllcn spätesten« bi« Mittwoch Abend, in der Erpeditiow d. Bl. aber bi« Donnerstag früh !) Uhr abzugeben bittet. ^II'. 31.Freitag, den 3. August 1860. Journalstimmen über die neuesten Vor gänge in Wien nnd Teplitz. (AuS dem „Lcipz. Journ".) Die Verständigung zwischen Oesterreich und Preußen wird von den Engländern durchaus gern gesehen. Die genauere Kenntniß von Bundesfragcn, die zu Zwistigkeiten geführt haben, geht ihnen freilich ab, aber eS ist ihnen lieb, daß ihre Ausgleichung bevorsteht und damit die Hindernisse beseitigt werden, welche die gemeinsame Action des deutschen Bundes in europäischen Angelegenheiten seither behindert baden. Wenn der Grundsatz ausgestellt wird, daß eü Frankreich ferner nicht mehr gestattet werden soll, irgend eine Macht zu isoliren und einzeln anzugreifen, so kommt die Anwendung dieses Grundsatzes nothwendig auch England zü gute und ohne einen formulirtcn Vertrag der Defensiv allianz würden die Mächte sich gegenseitig aufgefordert fühlen, Theil an einem Kampfe zu nehmen, der weitere Störungen der Macht- und Bcsitzvcrhältnisse veranlassen könnte. Daß die staatsmännische Auffassung dieser Dinge in der Schweiz, in Belgien und den Niederlanden dieselbe ist, versteht sich selbstredend. In Basel und Brüssel hörten wir erst eben bei den großen Nationalfesten den Nus: keine Annexion! Dieser energisch ausgesprochene Entschluß wird aber um so leichter auSgeführt werden können, wenn diese kleinen Nachbarn Frankreichs die gesammelte Macht des deutschen Bundes hinter sich haben. Dagegen sind die anilcrionögierigen und revolutionä ren Gewalten Italiens äußerst mißvergnügt, daß sich in Deutschland eine geeinigte Macht erhebt, welche entschlossen ist, diesem Treibe» nicht ferner theilnahmloS zuzusehen, sondern bei der Ordnung dieser Angelegenheiten ein ent scheidendes Wort mitzusprechen. In Frankreich beobachtet man noch eine anständige Zurückhaltung und verbirgt die Uebcllaune, welche durch die Neuigkeiten auö Deutschland erregt wird. Der Na- poleonismus verdankt alle seine seitherigen Erfolge der deutschen Zwietracht und sieht sich in der Verfolgung weite rer Pläne gehemmt, sobald die Macht deü Bundes ihm geeinigt gegenübcrsteht. Was ihm möglich ist, neue Zer würfnisse zu schaffen, wird er aufbieten. Italien und Syrien bieten ihm dazu Hilfsmittel, doch müssen wir uns Vorbehalten, diese Ereignisse künftig abgesondert zu be sprechen. Rußland ist in sich zwiespältig. Das von Frankreichs verkündete und begünstigte Nationalitätsprinzip bedroht die Herrschaft des Czaren über seine polnischen Länder, und der Anwuchs der Napoleonischen Macht ruft schreckliche Erinnerungen wach. Andererseits könnten die Flammen, welche in Syrien auflodern, möglicherweise die gesammtc Türkei in Brand stecken und damit wäre der längst ersehnte Tag der Ernte für Rußland erschienen. Zur Theilung der massenhaften Beute ist die französische Freundschaft unentbehrlich, und wenn die deutschen Mächte mit diesen Planen nicht übcreinstimmen, so würde man von ihrer Eintracht in Petersburg wenig erbaut sein. Daß den Dänen das geeinigte Deutschland ein Gräuel ist, braucht nicht erst angeführt zu werden. Nachdem wir aber so die Anschauungen der wichtigsten Staaten, welche bei dem, waö in Deutschland vorgeht, interessir» sind, unter, sucht haben, kehren wir in daö eigene weite Haus zurück, wo es seltsamerweise am schwierigsten ist, sich zurecht zu finden. Wenn auch die Negierungen sich verständigt haben, so bleibt doch immer der Kampf der Parteien zurück, und gruppiren sich diese auch in größeren Massen, so zerfallen sic doch wieder in so verschiedene Fraktionen, daß eS sich schwer sagen läßt: welcher Art ist die öffentliche Meinung in Deutschland? Von einer Annäherung Preußcnö an Oesterreich fürch ten die Liberalen, hoffen die Feudalen einen Wechsel in dem jetzigen System der preußischen Regierung. Im graben Gegensätze erwartet man in Oesterreich, daß die dort br- tretrne Bahn nur dann mit Beharrlichkeit verfolgt werden und Dauer gewinnen wird, wenn das preußische Bündniß jeden Rückschritt verhindert. Wer hat Recht? Wenn man selbst in England an die Aufrichtigkeit der österreichischen Negierung in Förderung des Fortschritts glaubt, so kann uns, die wir die Dinge mehr in' der Nähe sehen, noch weniger ein Zweifel darüber beikommen. Wir sind vielmehr der Meinung, daß es feines äußern Antriebes mehr bedarf, um das Ministerium des Grafen Nechberg auf dem ein- geschlagenen Wege festzuhalten; noch weniger aber liegt der mindeste Grund vor, daß dieses Ministerium ein Hin derniß für die freisinnige Bewegung in Preußen werden könnte. Selbst diejenigen, welche einen so üblen Willen voraussetzen möchten, glauben doch schwerlich selbst daran, daß Oesterreich einen so maßgebenden Einfluß besäße. — Fragen der auswärtigen Politik, Angelegenheiten des Bun des sind cs, über die man sich in Teplitz zu verständigen hat, aber die Negierungssystcme beider Staaten sind dort gewiß nicht zur Sprache gekommen. Weder den beiden Herrschern, noch ihren Ministern konnte es einfallen, in dieser Hinsicht gegenseitig Vorschläge zu machen, und aller- höchstenS können sie sich im Allgemeinen das Versprechen geben, zur Erhaltung der Gemeinsamkeit nicht von der
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