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Dresdner Journal : 07.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187902071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-07
- Monat1879-02
- Jahr1879
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- Dresdner Journal : 07.02.1879
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^31 Freitag, den 7. Februar. 1879 tdvnni-mentspi-«!»: Im t»rt»r^« u»ied»: di1>>eii«k: . . 18 !1»rlr ^ >U»rUok! 4 ÜO kk. LuEloe Hummer»: 10 ?s L»»»«rd»N> ae»aeu1»ckeo keioke» tritt Lo^t- und Stempelruecktu^ divru. I»ieri»te»prel,e: k^ie den Usum eioer xeipsitsoeo ketitreile SO ?k Unter „Li»K««iu»lit" die Leite 80 kt. DreMtrZMmal. ri^kkelae» r mit Xn»n^kms der 8o»v- aod k'eiertsxe .Xi>e»d» iilr den syljsende» Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. lonereteaennetime »n»^Irt*r Lelpit^: ^r /irnmLitrtte, , t!t>uiwi«i»nur de» Dresdner douraal»; S»«dnrU->«rltn V»»n r«iprt^ 8»,«I-Lr»»I«»-^r»n^0r>t ». >: La«»e»>«tei> L ^«A/er/ SerUn Vi»»-U»mdnrU krez-Leipiiz-^nmttorl ». >t. »äned«»: diitd d/o«»«, >»rU»: L. Lurntet. /«< «?< drndamt Lr«»»»: L Schotte, Lr»»i»n: d. ^tanAen « Uüreuu; vdimntU: F> ^rentdutt ». M.: ^'. ^aeArr'oeke n. d 6,'. d/rrrmanm- »cde knckknndlun^; OorUt»: 6 dikÄ/rr, S»mmv«r: <7 Sc^«>«irr, k»rt, Serltn-kreLtturt ». H. »tnt»G»rt: Da»»-e L Oo.L»mdnr^: ^/r«dAe»i, ^4d einer. N«r»n«xeder: ItSviel kipeditioo de» Dresdner dournsds, Dresden, Lvin^ersiresse Xo 80. Ämtluhkr Theil. Se. Majestät der König hat dem KlostergutSver- walter, Jntraden - Einnehmer und Förster Achilles Weidler zu Sornzig das Albrechtskreuz allergnädigst zu verlachen geruht. Bekanntmachung. Der seitherige Advocat und Notar Franz Adolf Schmidt zu Dresden ist in Folge deS Ausgangs einer wider ihn geführten Untersuchung der Aemter der Advocatur und des Notariats verlustig geworden. Dresden, am 28. Januar 1879. Ministerium der Justiz. Für den Minister: Hedrich. Koch. Nichtamtlicher Lheil. Telegraphische Nachrichten. Stuttgart, Donnerstag, 8. Februar, Mit tags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In der Zweiten Kammer brachten heute gegenüber dem Anträge deS Abg. Ebner und Genossen bezüglich der Nicht- rustimmung der Regierung zu dem Gesetzentwürfe, betreffend die DiSciplinargewalt deS Reichstags, der Abg. Schmidt und 42 Genossen (Regierungs partei und deutsche Partei) den Gegenantrag auf Uebergang zur Tagesordnung ein, in der ver trauensvollen Erwartung, der Reichstag werde für die Redefreiheit seiner Mitglieder daS noth- wendige Maß konstitutioneller Rechte und Garan tien selbst aufrecht erhalten. Wien, Donnerstag, 6. Februar, Mittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Zn der heutigen Sitzung des Herrenhauses referirte der Berichterstatter Ritter v. Hasner über den Berliner Lertrag, welcher einstimmig und ohne Debatte angenommen wurde. Paris, DonnerStaH, 6. Februar. (Tel.d.Dresdn. Journ.) Der „Ropubuque fran^aise" zufolge wird die Botschaft, welche der Präsident I. Gr^vy an beide Kammern richtet, von keinerlei ministerieller Erklärung begleitet sein. Die Botschaft wird be- tonen, daß die Regierung sich fortwährend im Einklänge mit den Inspirationen der Nation be finden müsse; sie wird zu fruchtbringenden Arbeiten, frei von jeder Beunruhigung über die Regierungs form, auffordern, Maßregeln der Beruhigung an- kündigen, durch welche der Schleier der Vergessen heit über die Vergangenheit gebreitet wird, und zum Vertrauen wie zur Eintracht auffordern. Das „Journal osficiel" veröffentlicht die Cre- irung eines neuen Ministeriums für Post- und Telegraphenwesen. DaS betreffende Portefeuille ist dem bisherigen Unterstaatssecrrtär bei der Kinanzverwaltung, Cochöry, übertragen worden. DaS „Journal officiel" enthält ferner eine Note über die Epidemie in Astrachan, in welcher r» heißt, für Frankreich sei die Krage der AuS- dehnung der Epidemie eine minder ernste, weil dasselbe durch die österreichische und die deutsche Absperrungslinie geschützt ist. WaS allein zu be fürchten sei, ist die Einschleppung der Krankheit auf dem Seewege, wogegen Maßregeln getroffen wurden. Jndeß, bemerkt das amtliche Commu- niqu^ weiter, durfte die Regierung der Europa drohenden Gefahr gegenüber sich nicht gleichgiltig verhalten. Die Regierung beabsichtigt, sich den Untersuchungen der iuficirten Gegenden und den FcuiUeton. Redigirl von Otto Banck. Dresden, 4. Februar. In der gestrigen Sitzung des königl. sächsischen Altert Humsvereins, in wel cher Se. königl. Hoheit der Prinz Georg den Vorsitz führte, hielt Professor llr. Flathe aus Meißen einen anziehenden Vortrag über Lessing'S Beziehungen zur Fürstenjchule in Meißen. Lessing war von l74l bis l746 Asraner, und obwohl sich leider auch nicht eine Zeile von Dem, was er für die Schule geschrieben hat, und überhaupt nur wenige Nachrichten über ihn aus jenen Jahren erhalten haben, so kann es doch keinem Zweifel unterliegen, daß diese Zeit einen höchst bedeu tungsvollen Einfluß auf sein Werden und späteres Sein geübt hat. Mit Recht wies der Vortragende daraus hin, daß in derselben Zeit eine ganze Reihe namhafter und um die deutsche Literatur verdienter Männer, wie K. Ehr. Gärtner, G. W. Rabener, Ehr. F. Gellert, I H. Schlegel, aus der Fürstenschule her vorgegangen sind, und suchte nachzuweijen, in wie weit dieser Bildungsstätte als solcher em gewisser Einfluß auf derartige Resultate zugeschrieben werden dürse. ES kommt dabei namentlich in Betracht, daß die Re- action gegen die einseitig humanistische Bildung, welche, von Wolfgang RatichiuS u. A. ausgehend, schon >m Laufe deS 17. Jahrhunderts weiten Umfang gewonnen hatte, m den Jahren 1713 bi» 1728 auch in der Meißner Fürstenschule manche Reformen bewirkte; die Realien traten in den Kreis der Gymnasialstudien, die Geschichte, die Mathematik, endlich auch da» Studium Anstrengungen zur Unterdrückung der Krankheit anzuschließen. Rom, Mittwoch, 5. Februar, Abends. (Corr> Bur.) In der heutigen Sitzung der Deputirten- kammer erreichte die Generaldebatte über das Bud get deS Ministeriums deS Aeußern ihr Ende. Nachdem der Berichterstatter gesprochen und Cairoli weitere Aufklärungen gegeben, wurden alle Tages ordnungen zurückgezogen. Petrucelli beharrt nicht auf seiner Interpellation. Hierauf begann die Specialdebatte. Lissabon, Mittwoch, 5. Februar, Abend-. (Corr.-Bur.) Wie der Telegraph auS ElvaS mel det, ist der König von Spanien heute Vormittag um 10 Uhr daselbst eingetroffen und von dem Könige von Portugal auf dem Bahnhofe empfangen wordeu. Die Monarchen umarmten sich und ver blieben 4V Minuten. Die Zusammenkunft hatte weder einen politischen Zweck, noch den Zweck einer Kamilienverbindung. (Vgl. die „Tagesge- schichte".) St. Petersburg, Donnerstag, 8. Februar. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Officieller Meldung auS Astrachan zufolge befand sich am s. d. M. in Wetljanka und Umgegend kein Kranker; in Si- litren und Umgebung waren am 3. Februar fünf Kranke, von denen zwei gestorben sind. Ein neuer Erkrankungsfall kam nicht vor; es verblieben dem nach am 4. d. M. dort drei Kranke. Zn Tscher- nocarsk machte die Krankheit keine Fortschritte; in Lissoko herrscht der gewöhnliche Typhus. Bukarest, Mittwoch, 5. Februar. (Tel. d. Polit. Corr.) Der die rumänische Militärmacht in der Dobrudscha commandirende General Anghe- lrSco ist infolge des mit Rußland entstandenen Conflictes nach Bukarest berufen worden, um Instructionen entgegenzunehmen. Es verlautet für bestimmt, daß Rumänien entschlossen sei, in der Krage der Räumung de» Korts Arab - Tabia nur dem Willen Europas sich zu fügen und es auf einen Gewaltact von russischer Seite ankom- men zu lassen. (Vgl. unsere Wiener Correspondenz in der Rubrik „Zur Orientfrage".) Tagesgeschichte. Dresden, 6. Februar. Das heute hier einge- troffene 4. Stück des Reichs-Gesetzblattes vom Jahre 1879 enthält: Nr. 1280) Verordnung vom 2. Februar d. I., die Paßpflichtigkeit der auS Rußland kommenden Reisenden betreffend; Nr. 1281) Bekannt machung vom 3. Februar d. I., die Bedingungen der Zulassung von Reisenden aus Rußland zum Eintritt über die Reichsgrenze betreffend. * Berlin, 5. Februar. Die heutige „Prov.-Corr." bespricht in ihrem ersten Artikel die Aushebung des Artikels V des Prager Friedens über Nord schleswig. Das officiöse Organ giebt zunächst eine geschichtliche Darstellung der Sachlage und sagt sodann: „Während die mit Dänemark geführten Verhandlungen sich immer aufs Neue als aussichtslos erwiesen, er neuerten sich andererseits unablässig die Versuche, in nerhalb der Bevölkerung Nordschleswigs unberechtigte Ansprüche und Erwartungen und damit zugleich einen Gegensatz gegen die rechtlich und thatsächlich bestehen den Verhältnisse zu nähren. Jahr aus Jahr ein wie derholten sich die Proteste und die Eidesverweigerung der in den nordschleswigschrn Bezirken gewählten Ab geordneten gegenüber der preußischen und deutschen Reichsverfassung, — und bei jeder in Europa auf- steigenden Verwickelung wiesen die Gegner des deut schen Reichs auf die nordschleswigsche Frage als auf einen vermeintlich schwachen und gefahrdrohenden Punkt der deutschen Sprache. Mit besonderer Vorliebe wandte sich Lessing der Mathematik zu, die von dem damals m seinem Fache berühmten Joh. Alb. Klimm gelehrt wurde, einem Manne, der mehr als die tüchtigen, aber einseitigen und trockenen Ver treter der klassischen Sprachen, Grabener und Höre, den jugendlichen, nach Klarheit strebenden Geist zu fesseln wußte. Eine Betheiligung Lessing'S an dem poetischen Treiben, daS zu jener Zeit in St. Afra herrschte und sich namentlich in zahlreichen Gelegenheitsgedichten (aus denen der Vortragende manche ergötzliche Probe mittheilte) zeigte, ist auffallender Wnse nicht nachzu weisen; man darf zwar gewiß voraussetzen, daß die Vorgänge der deutschen Literaturgeschichte seine Aufmerk samkeit in hohem Grade fesselten, aber productiv scheint er auf diesem Gebiete nicht thätig gewesen zu sein. Die ver- hältnißmäßige Freiheit der geistigen Bewegung, deren sich 1 ie Schüler von St. Afra wie überhaupt der damaligen Schulanstalten in einem weit höhern Grade erfreuten, als eS jetzt der Fall ist, und die ausgedehnte Privatstudien ermöglichte und veranlaßte, war natürlich auch von der größten Bedeutung für Lessing'S Entwickelung. Dem umfangreichen Werke deS Vortragenden über die Fürstenschule zu St. Afra, das in der nächsten Zeit erscheinen wird, darf man auch nach den hier gegebenen Proben mit hochgespannten Erwartungen entgegen sehen. — Eine ebenfalls sehr interessante Mittheilung des Historienmalers Andreä betraf eine im Besitz Sr. königl Hoheit des Prinzen Georg befindliche, als Reli- qmar verwandte Krone, die bereit» 1875 auf der hiesi gen KunstaewerbeauSstelluna die Aufmerksamkeit hervor ragender Fachkenner auf sich zog und neuerdings zu eingehenden Forschungen Anlaß gegeben hat; die Resul- der preußischen und deutschen Politik hin. So war es denn ein unzweifelhaftes Interesse Preußens, eine lästige Bestimmung deS Prager Friedens, auf welche Oesterreich selbst von vorn herein keinen Werth gelegt hatte, durch vertrauliches Einverständniß mit der uns jetzt eng befreundeten Macht zu beseitigen. Die Ver handlungen darüber waren schon seit längerer Zeit im Gange, und der Vertrag ist (wie das Datum des 11. October bekundet) in der Zeit der kaiserlichen Stell vertretung durch den Kronprinzen zum Abschlusse ge langt und demnächst durch den Kaiser und König rati- ficirt worden. Abgesehen von der großen Wichtigkeit der Sache selbst, zumal auch in ihren Beziehungen nach manchen anderen Seiten, ist der Abschluß des Vertrages in der That ein vollgiltiger und bedeutsamer Beweis des Wunsches Sr. Majestät deS Kaisers von Oesterreich, „die zwischen den beiden Mächten bestehen den freundschaftlichen Bande noch enger zu schließen", und wird in solchem Sinne nicht blos von der Re gierung unseres Kaisers und Königs, sondern auch von dem preußischen und deutschen Volke dankbar ge würdigt werden." — In einem zweiten Artikel, der dem Rücktritt deS Marschalls Mac Mahon gewidmet ist, jagt die „Prov.-Eorr.": „Der ganze bedeutsame Wechsel in der höchsten Leitung der Republik hat sich nut der größten äußeren Ruhe und Regelmäßigkeit vollzogen, und die gesammte republi kanische Partei glaubt darin einen entscheidenden Be weis der inneren Festigkeit der neueren Zustände er blicken zu dürfen. Doch kann man sich auch im Hin blick auf die überraschenden Vorgänge dieser ersten Wochen der neuen republikanischen Aera nicht ver hehlen, daß dieselbe wohl größere Proben erst noch zu bestehen haben wird. Die anscheinend bevorstehende Begnadigung und Rückkehr aller Theilnehmer an der Commune von 1871 wird unzweifelhaft den radicalen republikanischen Elementen neue Anregung, Ermunte rung und Kraft verleihen — und andererseits wird die gleichfalls beabsichtigte Zurückverlegung der parla mentarischen Körperschaften von Versailles nach Paris dem Einfluß der radicalen Agitation neue Handhaben bieten. Es wird sich fragen, ob die bisherige Einig ung der gemäßigten Republikaner fest und stark genug sein wird, die daraus erwachsenden Gefahren auf die Dauer zu bewältigen. Für die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen der Republik nach außen hat der ausdrücklich und entschieden kundgegebenene Ent schluß des Präsidenten Grovy neue Bürgschaften ge geben — dieselben haben eine weitere thatsächliche Bestätigung in der Vertrauensstellung des Ministers Waddington gefunden, der sich infolge der bisherigen Leitung der französischen Politik und seiner Stellung auf dem Berliner Congreß eines allseitigen Vertrauens in Europa zu erfreuen hat." — Der Bundesrath ist heute zu einer Plenarsitzung zusammengetreten. — Die erwartete Ankunft deS Fürsten Bismarck aus Friedrichsruhe ist heute Abend gegen 9 Uhr erfolgt. — Nach der „Pr.-Corr." nimmt man an, daß die Session unseres Landtages etwa noch 14 Tage in Anspruch nehmen, jedenfalls aber im Februar zum Abschluß gelangen kann. — Wie die„N. A. Z." ver sichert, entbehren alle Gerüchte, welche an die Differenz des Ministers Friedenthal mit dem Abgeordneten Lasker in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 1. Februar geknüpft sind, der Begründung. Bei Ein sicht des stenographischen Wortlauts der Aeußerungen des Ministers überzeuge man sich, daß der Minister nicht daran gedacht hat, auS der Entscheidung über das zur Berathung stehende Gesetz eine CabinetSfrage zu machen. — Die in einzelnen Blättern enthaltene Mittheilung, daß beabsichtigt werde, einen erhöhten Postaufschlag für den ZeitungSdebit einzuführen, wird der „N. A. Z." als grundlos bezeichnet. — Von der kaiserl. Marine wird gemeldet: Die Glattdecks tate derselben wird demnächst eine Broschüre des von Andreä auf das Werk aufmerksam gemachten Lütticher Kunstforschers Jules Helbig bekannt machen. Es ist mit Sicherheit nachzuweisen, daß die Krone König Ludwig dem Heiligen von Frankreich angehört hat und von ihm dem Dominicanerkloster zu Lüttich geschenkt worden ist; aus diesem gelangte sie nach der Auflösung desselben in den Besitz des sächsischen Königshauses. Sowohl der bedeutende Kunstwerth des Werkes, als auch der Umstand, daß es allem Anschein nach keine Weihekrone ist, sondern wirklich getragen wurde, lassen dasselbe ats ein außerordentlich wichtiges erscheinen. — Außer dem wurden einige geschäftliche Angelegenheiten erledigt und ein Bericht deS l-r. Steche über die Kreuzgänge deS Freiberger Doms und deren Erhaltung bez. Con- servirung verlesen, der dem evangelisch-lutherischen LandeSconsistormm mit der Bitte, seine schon so ost bewährte Theilnahme auch diesem Werke zuzuwenden, überreicht werden wird. —b. Literatur. Bon dem „Neuen lausitzischen Magazin" erschien-Mzlich das zweite Heft des 54. Bandes. Unter den auf die beiden Lausitzen selbst be züglichen Aufsätzen erwähnen wir an erster Stelle den lehr ausführlichen und mühsamen vom Oberlehrer Korschelt in Zittau: „KriegSdrangsale der Oberlausitz zur Zeit des siebenjährigen Kriegs". Die Geschichts forschung beschäftigt sich bei der Darstellung eine» Kriege» fast ausschließlich nur mit der Darlegung der politischen Motive, welche zu demselben führten, mit den Schlachten, welch« ihn entscheiden halfen, und mit den Feldherren, welche diese schlugen. Wer aber ge denkt dabei irgend eingehend der Länder und ihrer un- corvette „Ariadne", 8 Geschütze, Eommandant Lorv.- Lapt. v. Werner und daS Kanonenboot „Albatroß", 4 Geschütze, Lommandant Corv.-Lapt. Mensing I. sind, telegraphischer Nachricht zufolge, am 16. resp. 15. Ja nuar e. in Apia auf den Samoainseln gewesen. U. Berlin, 5 Februar. Die heutige Sitzung de» Abgeordnetenhauses war von nur geringem all gemeinen Interesse. Nachdem in zweiter Lesung der Gesetzentwurf, betreffend die Deckung der erforderlichen Mehrkosten für den Bau der Bahnen: von der Reichs grenze bei Sierk über Trier und Coblenz unter fester Ueberbrückung deS Rheins nach Oberlahnstein zum Anschluß an die Lahnbahn und von Godelheim resp. Ottbergen nach Northeim, genehmigt worden war, fand eine Reihe von Petitionen meist localer Natur nach den Vorschlägen der betreffenden Commissionen ihre Erledigung, worauf die Sitzung bis Donnerstag vertagt wurde. * München, 4. Februar. Wie der „N. C." ver nimmt, ist als Zeitpunkt für die Vertagung des Land tags der 20. d. M. in Aussicht genommen. — Der „Allg. Ztg." zufolge hat Se. Majestät der König be funden, daß kein Grund bestehe, die durch Urtheil de» SchwurgerichtShofeS von Mittelfranken vom 20. No vember v. I. gegen den Tagelöhner Georg Ulherr von Malmsbach wegen in brutalster Weise erfolgter Er mordung seiner 7 Jahre alten Tochter ausgesprochene Todesstrafe aus Gnade zu mildern, daß daher in diesem Falle der Gerechtigkeit ihr Lauf zu lassen fei. Karlsruhe, 5. Februar. (Fr. Jouru.) Die Zweite Kammer genehmigte heute den Ankauf der bisher württembergischen Eisenbahnstrecke Bruchsal- Bretten um 3 Millionen Mark mit allen gegen 1 Stimme. Der Staatsminister Turban bedauerte den animosen Ton des Berichts gegen Württemberg. * Wien, 5. Februar. Die „W. Abdp." bemerkt zn dem Abschlusse eines Staatsvertrage» zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland zur Rege lung des Artikels V des Prager Friedens > dessen Text von dem halbamtlichen Organ noch nicht publi- cirt wird), das Datum des StaatSvertrage» (der 11. October 1878) erscheine insofern beachtenSwerth, „als es an sich schon gewisse Versionen zu entkräften scheint, welche in der Presse über den äußeren Anlaß der neuen Vereinbarung zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland aufgestellt wurden." Diese Bemerkung dürfte dazu bestimmt sein, die Auslegung zu beseitigen, welche den Vertrag als Ausfluß der Verstimmung der deutschen Reichsregierung über die Vorgänge bei der Vermählung des Herzogs v. Cumberland mit der Prinzessin Thyra von Dänemark darzustellen sucht. — Wie die „Pr." vernimmt, sind heute an daS Ministe rium des Aeußern günstige Nachrichten über den Stand der Pestepedemie im Gouvernement Astrachan eingelaufen. Berichte aus Odessa schildern den dor tigen Gesundheitszustand als einen sehr günstigen. Die Krankheit, die unter den in Ostrumelien befindlichen russischen Truppen herrscht, ist der T^ptiu» «rautbo- maticus, der schon seit dem vorigen Jahre viele Opfer in der Armee hinweggerafst hat. Auch aus Konstan tinopel liegen Nachrichten vor, daß dort die Gesund heitsverhältnisse günstiger sind, als sie im vorigen Winter gewesen sind. Einem Konstantinopeler Tele gramm der „Polit. Corr." zufolge hat der türkische SanitätSconseil beschlossen, daß Provenienzen aus dem asowjchen und schwarzen Meere in den türkischen Häfen des schwarzen Meeres und die nach Konstantinopel und dem ägäischen Meere bestimmten in Kavak am Eingänge des Bosporus einer 24stündigen Observation und ärztlichen Visite zu unterziehen sind. Transitiren- den Schiffen werden von Kavak bis nach den Darda nellen SanitätSwächtcr an Bord gegeben. Mit dem Fürsten Lobanow hat die Pforte Verhandlungen ein geleitet, damit in Burgas und Varna die dort einlau glücklichen Bewohner, welche durch den Krieg in» Elend gestürzt wurden? Gewiß ist es nur ein ver dienstliches Unternehmen, auf Grund authentischer Localberichte auch einmal alle die Drangmle einzeln zu verzeichnen, welche eine Landschaft im Laufe eine» Krieges durch Durchzüge, dauernde Einquartierungen, Contributionen, Leistungen aller Art, durch Plünderung, Brand, Verwüstung von Feind und Freund zu erdul den gehabt hat. Nicht nur die Specialgeschichte der einzelnen Ortschaften, sondern auch die Landes-, ja die Kriegsgeschichte erhält aus solcher Zusammenstellung vielfache Bereicherung oder Ergänzung. Professor Vr. Schönwälder, der gegenwärtige Herausgeber des „Lau- sitzischen Magazins" unterwirft die „Grenzen de» Gaues Zagost" einer neuen Untersuchung und gelangt, indem er zugleich die bekannte oberlausitzische Grenz urkunde vom Jahre 1241 neu beleuchtet, ebenfalls zu dem Resultate, daß der ursprünglich böhmische Gau Zagost den nachmaligen QueistkreiS, die ganze Herr schaft Seidenberg-Friedland, das Zittauer Weichbild und ebenso die einst auch zum Zitlauer Decanat ge hörige, aber bei Böhmen verbliebene Gegend von Rum burg umfaßte. — Notizen über „die Blüthezeit einiger allgemein bekannten Pflanzen in der Umgebung von Görlitz nach 25jährigen Beobachtungen" vom Ober lehrer Fechner dürften Botaniker, „Zwei sprachver gleichende Aufsätze von Pastor Bronisch", der eine über Reste der wendischen Sprache au» der Lüneburger Ge gend, der andere „Ein Blatt au» dem Schuldenregister der deutschen Sprache" dürften Sprachforscher interef- siren. — Außerdem enthält da» Heft noch die Aussätze „Ernst von Schwaben und Ludwig der Bayer, em Beitrag zur Würdigung Uhland'»', von I)r. Otto
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