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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010505017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901050501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010505
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901050501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-05
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1901
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SerugrgedM: WsttüLtrlt» » VN. «v»,.: dur«d dl« vo» , VN. Ll« .Vr»»d»«rNaälrlLt«n' ettLelnm «t,U» «»«,»»«! dl« vetteber ln Dresden und d«r nLLden Umredun,. wo dl« üutraoun, durch «t,ene Boten oder Kommilllonüre ertvlal. erdalleu da» Blatt an Wochenlaoen. dl« ntchl <wl Sonn- »der fteiettaie 1ol,e». ln ««ei Lbellaudaaden *»«»»» und « ,«,,»» tu,«It«Ilt. vür »ückaad« ttnoriondler Schrllt- Külte leine verdlndlichlett. yernlvrech-nlchlud: Lntt I «r. U und «r. «w«. r«Ie,ramm->drell«: orochrtchten »re»d,a. -e-rS«»el 1856 UokttvIeniQtev 8r. ölsjsstüL de» Lürux, von v»eU«tv». L7»o»o», Dosso^Ls! Kurretvsrki» U Telear.-Ndreffe: Nachrichten, Dresden. rdo108r»M»vLv Apparate tu reletrvr dol : kmU >VNn8ekv! Lllttonr«». t. ln<ju»ctt« i W INarttrectn. SO ^ (Leks Ov^»ndkLU8-, ^ ^ tLk,m8-.IokLUULMtüSv). ; t^Ldntc: Le1«:ZL bei Orc»deu. . klULlva: ' N L.k'tprls?, LerUa, l-'nuitrtw't ». 51., ^ ^ Lresüdu. 51ttncken. llLwdw'L, « LuU°ol»cd j. v. > rr»«e>e- it»e»t»U »ul VurlLNuou. >.. Weillig. Visi8eiilillli88ll'. 34. 8«lld«itvll zsrlürtvr Vawvakütv voraokmon Ltlls ln js6vo, Usors unck jväor l'i'ol»!»»-«. ktsxvlmäkilgv, pvr«ü»llebv Linlcllulv null Ilaclcskuälou in Vvrllu unii Carl Tiedemaun, Hoflicserant. Gcgr. 184!t D- b°° Lnszbodennnstvich > Hiedema nn 's Bernstein-Oellatk ,nit Farbe; schnell trocknend, nicht nachtlebend. Noncuhin in den BerkauiSsiellen: Lturienstr. 10. Amalie,islr. 18. I Moldauer Ltr. LL, .^cliulchsuave (>Ltadt Hvrliv». sowie i»» sait ^ k«rdulLirr»r1r». atten anderen Drogen- und Farbe,Handlungen k. kv)vp, !'gp!6l'-^088-!!Mi!!U!IS. I>re«,I«n» 4. -4a» 8ov IO r K lislvksts» l-»g«r a»vr 6rten stsplere, puppen etc. für eiligen Sollsrf. K A LiIIjp;8to t'roiso. — 'laäeltosc »nci 8cbnvl!8tv l-ickorunx. K «v! ißt« L8 ! VI »UM V dost«, l>'rllhii»hr8lc»r, an^-envlim keiimeelcencl, melier rvwsivml uns xurantirt " " uiwekacllicd PWO I mit r I ÜIsi k. "MG VvrSSllülk Hk lomon iz-N pol Zwar l Ke et > ke. o. 8. Rr. 124 . Spiegel'. Miquel'S Rücktritt. Hofnachrichten. Evanaeliich lntkerische Landeskirche, Pferde-Ausstellung, Muthmaßi. Witterung: Gerichtsverhandlungen. Die preußische Ministerkrisis. Die Plastik auf der Ausstellung. Heiter. Sonntag,S.Ma» NW1. Miquel'S Rücktritt. Der Rücktritt Miquel'S ist cS, der dem Schlüsse des zweiten Aktes der Kanalvorlage daS charakteristische Gepräge gicbt. Der bisherige weiter der preiißliche» Finanzen stellt da8 schwerste der Oplcr dar, die der Mittellandkanal fordert. Diejenigen seiner Kollegen, die mit ihm gefallen sind, waren nur DnrchichnIttS- lninistcr. wie sic zumeist der neue Kurs hervorgebracht hat, während Johannes V. Miguel als der weitaus bedeutendste und insbesondere als eine markante politische Persönlichkeit über alle Staatsmänner emporragt, die nach der Bismarck'ichen Acrn in Preußen und im Reiche am Ruder gestanden haben. Scho» die Thatsache zeichnet ihn aus. daß er vermöge einer geschmeidigen Zähigkeit, einer elastischen Widerstandskraft, wie sie keiner seiner Amtsgenossen besessen hat, alle, die während des letzte» Jahrzehnts des verflossenen Jahrhunderts Berliner MinisterportefenilleS inne gehabt haben, überdauert hat. Unter Kaiser Wilhelm II. ver mochte Niemand so lange Minister zu sein wie Miguel, der ani 21. Juni 1890 in sein Amt gerufen wurde und dieses also beinahe elf Jahre lang verwaltet hat. Miguel besaß das volle Vertrauen des Monarchen, als er seine Minislerlaufbahn begann. Kurz vorher hatte der Kaiser zu ihm, dem damaligen Oberbürgermeister von Frankfurt a. M-. im dortigen Palmengarten das inhaltschwere Wort gejagt: »Sie sind mein Mann >" Heute gilt das Wort nicht mehr und deshalb mußte Miguel gehen. Er hat aufgehört, der Vertrauensmann des Kaisers zu sein, weil er der wasserwirthschaftlichen Vorlage, für die die Autorität der Krone in außergewöhnlichem Maße cngagirt wurde, auch in ihrer zweiten Auslage nicht zum Siege zu verhelfen vermochte. Seine Gegner haben ihn bezichtigt, daß es ihm mit der Vertretung der erste» Kanalvorlage vor zwei Jahren nicht ernst gewesen sei, daß er dabei ein Doppelspiel getrieben habe, weil er im innersten Herze» ein Gegner des Mittellandkanals sei Nur die parteipolitische Gehässigkeit, die seit Jahren gegen Miguel konzentrirt worden ist, wird solchen Vorwurf aufrecht erhalten können: denn wenn auch Miguel niemals Kanalschwärmerci zur Schau getragen hat. so kann ihm doch sicher nicht das Zeugniß versagt werden, daß er sich für das Zustandekommen der zweiten Kanalvorlage redlich bemüht hat, soweit das während der Kom- miisionsverhandlungrn möglich gewesen ist. Allerdings ist er dabei streng nach der Parole verfahren, die Graf Bülow für die Behandlung der Kanalfrage als einer vorwiegend wirthschaftlichen 'Angelegenheit ausgegeten hatte. Es besteht daher ein Widerspruch, daß Bülow. der Ministerpräsident, der doch in erster Stelle für das Schicksal der Kanalvorlage verantwortlich sein sollte, bleibt. Miguel aber, der Vicepräsident, geht, obwohl er doch nichts Anderes gelhan hat, als die Kanalvorlage so zu vertreten, wie es sei» unmittelbarer Vorgesetzter ausdrücklich gewollt hat. Der Widerspruch würde sich nur dann auflösen, wenn man annimmt, daß die Behandlungsart der Kanalvorlage, die doch sicherlich eine Fortsetzung haben dürfte, eine andere werden soll und daß zwar Bülow, nicht aber Miguel eine solche taktische Schwenkung noch milzumachen vermag. Miguel ist offenbar als Hauptvertreter der Sammelpolitlk ein Gegner der Konfliktspolitik, während sich viel leicht der Reichskanzler trotz seiner ursprünglichen Abneigung gegen innerpolitische Krisen dahin bekehrt hat, daß die wasserwirthschast- lichen Fragen nur noch auf dem Wege der Auflösung des preußi schen Abgeordnetenhauses und eines grundsätzlichen Bruches mit der konservativen Kanalopposition gelöst werden können. Ein reiches, vielseitiges und überaus erfolgreiches politisches Leben gelangt mit dem Rücktritte Miguel's von dem Amte dcs VIce- präsidenten des preußischen Ministeriums und Finanzministers zum Abschluß. Denn man kann wohl kaum zweifeln, daß der 73jährige Staatsmann di« Absicht hat, vollständig in das Privatleben überzu treten. Die erste größere Hälfte seiner politischen CarriSre wird aus- gefüllt durch seine hervorragende parlamentarische Ttiättgkeit. die er als Führender nationalltberalen Partei ausgeübt hat. I» dieser Eigen schaft ist er neben seinem ehemaligen Parteigenossen und Landsmami Bennigsen einer der eifrigsten Förderer und Stütze» der großen nationalen Aufgabe gewesen, deren Lösung das Bismarck'schc Genie durch die Begründung der deutschen Einheit vollzogen hat. Im Norddeutschen Bunde und später im Deutschen Reiche bewährte sich Miguel als der beredte und wirkungsvolle Anwalt der Sache des verfassungsmäßigen Ausbaues der nationalen Institutionen. Er gehört zu den bedeutendsten Mitarbeitern an der Neugestaltung des deutschnationalen Einheitsbaues und der Reform der inneren Verwaltung des preußischen Staatswesens. Den Glanz- und Höhe punkt seiner parlamentarischen Thätigkeit bildet seine hervorragende Betheiligung an der Herstellung der Relchsjustlzgesetzgebung. Seiner parlamentarischen Wirksamkeit geht parallel seine Arbeit im Dienste der kommunalen Verwaltung. Als Oberbürgermeister von Osnabrück, welche Stellung er 36 Jahre hindurch bekleidet hat. und besonders von 1879 an als Leiter des Gemeinwesens von Frankfurt a. M.. hat er weithin ein mustergtltigeS Beispiel erbracht, lvie große Stadtverwaltungen zu wirthschastlicher Blüthe empor- gehoben und wie sie zur Erfüllung der sozialwirthschaftlichen Auf gaben der Neuzeit angeleitet werden. Zur vollen Entfaltung ge langten die ausgezeichneten Gaben Miquel'S in seiner ministeriellen Stellung all Leiter der preußischen Finanzen. Er hat sich in dieser Stellung als ein Finanzpolitiken ersten Ranges bewährt. Vor Allem bleibt sein Name untrennbar ver knüpft mit der von ihm durchgesührten epochemachenden, für die Gesetzgebung anderer Staaten vielfach vorbild lich gewordenen Reform der direkten Steuern im Sinne gerechter Heranziehung zu den Staats- und Gemeiudelasten. Diese umfassende Steuerreform bezeichnet die erste bedeutende Maßregel dieser Art seit der Reform der preußischen Steuergesetzgebung, die nach der Wiederherstellung Preußens am Anfang des vorigen Jahrhunderts ergriffen worden ist. Durch diese reformalorische Leist ring und zugleich durch seine überragende geistige Kraft hat Miguel die ehedem mächtige Stellung des preußischen Finanzministers, die unter seinen Vorgänger» verloren gegangen war. von Grund aus neu geschaffen, dergestalt, daß sic zu einer dominirenden wurde Sei» Einfluß ist nicht auf sein Ressort beschränkt geblieben : äußer lich gelangte dies durch seine Ernennung zum Vice-Präsideuten des preußische» Ministeriums zur Geltung. Von dieser Stelle aus hat er eine tiefgreifende Wirkung ausgeübt, die in den inneren An gelegenheiteu selbst diejenige der Reichskanzler zeitweise überragte Wen» auch nicht dem Namen, so doch der Sache nach ist er eine Zeit lang die Seele und der Mittelpunkt des preußischen Ministeriums gewesen und wiederholt haben seine Freunde gehofft seine Feinde gefürchtet, daß er dazu berufen sei. im geeigneten Moment den höchsten Posten im Reiche und in Preußen zu über nehmen. Seine parteipolitische Vergangenheit hat Miguel als Minister in einem Maße verleugnet, daß sich die Nationallibcralen. die himmelhoch aufgejauchzt hatten, als er. ihr Führer, in den Besitz eines wichtigen Minister-Portefeuilles gelangt war, allmählich von ihm abwandten und schließlich zum Theil sogar seine erbittertsten Feinde wurden. Das Hauptorgan des rheinischen Liberalismus, die »Köln- Ztg.", hat wiederholt die Parole »Hinweg mit ihm!" aus gegeben und in den letzten Tagen ist die systematische Hetze gegen ihn gerade von nationalliberaler Seite aus die Spitze getrieben worden. Ter demokratischen Linken galt Miguel als die Ver körperuug der Reaktion, als die Inkarnation des Agrarier- und Junkerthums: in Allein, was vornehmlich den Manchesterlcuten und Fr-ihändlern mißfiel, sahen sie seine Hand im Spiele. AlS eine verzeihliche Sünde rechneten sie es ihm an. daß er, der ehemalige liberale Parteimann, sich mit Entschiedenheit für den verstärkten Schutz der Landmirthschaft aussprach, daß er keinen Anstand »ahm. offen zu erklären, die Gesetzgebung müsse sich in den nächsten Decennien mehr der Berücksichtigung der Landwirth schaff und der Reform des Agrarrechts zuwenden, nachdem bis jetzt mehr Handel und Industrie bedacht worden seien. So erklärt cs sich denn, daß jetzt bei seinem Rücktritt oder vielleicht richtiger bei seinem Sturze ein .Uff " der Erleichterung aus den Reihen der Liberalen ertönt und daß im Saal der Berliner Börse die Kunde seiner Entlassung mit einem donnernden Hurrah begrüßt wurde Es währte geraume Zeit, bis sich allmählich der Jubel legte. Neueste Drahtmeldungen vom 4. Mai (Nachts eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.) Berlin. <Priv-Tel.) Reichstag. Das Kriegs- invalidengesetz wird aus Antrag des Abg. Grasen Oriola in dritter Lesung in der Fassung zweiter Lesung vu blae an genommen. - Es folgt die dritte Berathung des Unfall- sürsoraegesetzes für Beamte und für Personen des Soldatcnstandes. Zn S 3 beantragt Aba OPsergelt tCentr.), die Bestimmung hinzuzusügen, aß der Rentenbcrechnuna mindestens derjenige Betrag an Jahresarbeitsverdrenst zu Gruiwe zu legen sei. der während des letzten Jahres vor dem Unfall von Personen bezogen wurde, die mit gleichartigen Arbeiten in denselben oder in benachbarten gleichartigen Betrieben beschäftigt waren. Der 1500 Mk. übersteigende Betrag soll ledoch nur zu V» angercchnet werden. — Abg. voch tSozff hält diesen Antrag für noch nicht weitgehend genug. General Viehbahn bittet, den Antrag ab zulehne», da derselbe das Prinzip einer gleichmäßigen Behanolnng aller Personen des Soldatenttandes bei der Unfallrenten-Bcrechnung durchbreche; auch würde derselbe bei der tünstiacn 'Neuregelung der Mililärpensionsgeictzgebung, wobei selbstverständlich die Ver sicherung mit eine Rolle spielen werde, dieser Neuregelnng große Schwierigkeiten bereiten. Es gehe auch nach Ansicht der Militärverwaltung nicht an, die Soldaten vor dem Feinde schlechter zu stellen als die in den Werkstätten. Der Soldat, der die Waffe trägt, ist die Hauptsache, nicht der, der sie arbeitet. Nach kurzer weiterer Debatte wird der Antrag Opfergelt gegen die Rechte und die Nationallibcralen und damit das ganze Gesetz angenommen. — ES folgen Petitionen. Eine Petition der Handelskammer zu Bielefeld fordert Revision des Börsenaesekes, dahingehend, daß Börsentermingeschäste von Personen, die in's Handelsregister eingetragen sind, rechtsverbindlich seiu sollen. Zur Zeit hängt die Rechtsverbindlichkeit bekanntlich von der Eintrag ung in daS Börsenregister ab. Ferner können nach dem bestehenden Gesetz, wenn cs sich um Verpflichtungen aus rechtsumvirktamen Börsenterminoeschäflen handelt, gestellte Sicherheiten znrück- gefordert werden. Die Petition verlangt nun. daß eine solche Zurückfordrrnna gestellter Sicherheiten und Schuldanerkenntnisse nicht mehr erfolgen darf. Nach kurzer Debatte wird die Petition von der Tagesordnung abgelebt, da der Referent Abg Tönnics nicht anwesend ist. lieber eine Petition belr Ansprüche der Firma German u. Co. an die spanische Verlhetdigungskommiision i» Manila bezw. in Spanien, wird zu Tagesordnung übergeganacn. — Abg. Dr. Hasse <nl.) beschwert sich über mangelndes Ent gegenkommen Englands gegenüber den Ansprüchen aus Transvaal ausgcwiesener deutscher Staatsangehöriger. — Abg. Geh. Rath Kuntzen aus den« Auswärtigen Amt erwidert, die Forderung Englands, daß die Anipruchscrhcber ihre Ansprüche persönlich vor der Kommission vertreten sollen, ist von uns nicht als berechtigt anerkannt worden. Wir haben aber erklärt, daß wir gegen ei» persönliches Eiichelnen der Betreffenden vor der Kommission nichts einzuwendcn habe», falls England hierfür die 'Reise- und Aufcnl- haltskvslen tragen will. Im klebrigen sehe ich den Stand der Dinge nicht so pessimistisch an, wie Herr Dr. Haffe. Man wird allerdings etwas Geduld übe» müssen, aber doch ans das Entgegen kommen Englands rechne» dürfen, nachdem dieses ja auch i» der Frage der beschlagnahmte» Schisse sich entgegenkommend gezeigt Kat. — Eine Petition des Vereins deutscher ^ahnkünstler verlangt für dieses Gewerbe den Befähigungsnachweis. Die Kommission beantragt Uebergang zur Tagesordnung. Aus Antrag Endemaiin inl.j, sur den außer dem Gros seiner Freunde die Konservativen und einzelne Abgeordnete vom Cenlrum stimmen, wird Ueder- weiinng als Material beschlossen. Ten Schluß bildet eine Petition von Gaslwirtbsgehilien-Vereii'igungen belr. Regelung der Arbcitsverhältnisse im Gaslwirlhsgewerbe. Die Kommission beantragt Ueberweisnng an den Reichskanzler zur Erwägung Ein Antrag der Sozialdemokraten verlangt Ueberweisnng zur Berück sichtigung. Im Lause einer kurzen Debatte hierüber erkläre» sich auch die Abgeordneten v. Hodcnberg iWelfei und Hitze (Centr.) mit den meine» Forderungen der Petition einverstanden. Einige derselben seien jedoch unaussührbar, sodaß sich schon deshalb die Ueberweisnng zur Berücksichtigung verbiete. Angenommen wird schließlich der Antrag der Kommission. Schluß gegen 4 Uhr. — Montag 1 Uhr: Zweite Lesung des Weingesetzes. Berlin. iPriv.-Tel.) Morgen trifft der Kaiser in Karls ruhe zum Besuche des Großherzogs und der Großherzogin von Baden ein. Bon Karlsruhe aus fährt er nach Donau- clchingen, dann »ach Straßburg und schließlich nach Urville. In Folge dieser Aendernng in den kaiserliche» Reisedispositionen wird der Slapellauf des großen Schlachtschiffes v aus der Schichauer Werst in Danzig nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war. Mitte Mai. sondern voraussichtlich erst in der ersten Halste des Monats Juni in Gegenwart des Kaisers und des sächsischen KönigSvaareS stattsinden. — Der Ausenthast des Kaisers r» Urville wird nur vom 12- bis 18- d. M. währen. Die Kaiserin, welche mit ihren beiden jüngsten Kindern bereits am 9. d. M. dort eintrifft, wird noch einige Tage nach der Abreise ihres Gemahls in Urville verbleiben. Berlin. (Priv.-Tel.) Als künftiger Staatssekretär des Reichspostamts wird der Direktor im Reichspostamt Dr. Kraelke genannt. Berlin. (Priv.-Tel.) Der sächsische General der Infanterie v. Montds vom 2. Grenadier-Regiment Nr. 10t ..Kaiser Wilhelm, König von Preußen" erhielt das Großkreuz zum Rothe» Adler- orden, die Postdnektoren a. D. Weigel zu Leipzig und Muth in Niedeclößniß bei Kötzichenbroda, bisher in Riesa, erhielten den preußischen Kronenorden 3. Klasse, Overtelegraphenassistent a. D. Gunkel in Leipzig den Krvnenorden 4. Klasse. Das Offizierkreuz des sächsischen Albrechtsordens erhielt der Geh. Rechnungsrath Solltmann, Bureauvorsteher des preußischen OberverwaltungS gerichts. Kiel. (Priv.-Tel.) Der StapelIauf des auf der kaiser lichen Werst im Bau befindlichen großen Kreuzers L ist auf die Kieler Woche während der Anwesenheit des Kaisers festgesetzt. Das aus der Krupp'schcn Germania-Werst erbaute Linienschiff U wird voraussichtlich zwei Wochen früher seinem Element übergeben werde». Hamburg. (Priv.-Tel.) DaS deutsche Schiff „Angusta Lau", Kapitän Schwach, mit Weizenladung von Rostock nach Bremen unterwegs, ist während eines Sturmes in der Ostsee mit der ganzen Besatzung » ntcrgegangen. Könitz. (Priv.-Tel.) Das Schöffen-Gericht vemrtheille den Synagogen-Dicner Nvssek wegen Beleidigung des Fleischer- Meisters vosmanu und dessen Tochter Anna zu 1 Monat Gefäng nis;. Der Snnagogen-Diencr batte geäußert, Hosmann sei der Mörder Winter's: mau solle ihn und seine Tochter einstccken. Görlitz. (Priv-Tel.) Der W e b e r st r e i k in Cunewaldc nimmt weitere Ausdehnung an. Die Meister und Werksührcr der Firma Grosse legten die Arbeit nieder; voraussichtlich werden die Meister anderer Fabriken Nachfolgen. Karlsruhe. (Priv.-Tei.) Der Erbgroßherzog von Baden leidet seit einer Woche an akutem Rheumatismus. Die Krankheit hat bisher milden Verlauf genommen. Monceau les Mines. (Priv.-Tel.) Man erwartet die Wiederaufnahme der Arbeit für Montag. Die Ausständigen beginnen sich im Hinblick auf die Wiederaufnahme der Arbeit in den Bureaus der Gesellschaften einschreiben zu lasse», und die entlassenen Arbeiter sind bereit, anderswo Arbeit zu nehmen. Die Beendigung des Ausstandes wird dem Eraebniß des Referendums vom Sonntag zugeschrieben, in welchem sich nur 30 OM Gruben arbeiter für den allgemeinen Auslland anssprachen. Rom. Deputirtenkammer. Auf eine Anfrage des Depntirten del Balzo erwidert der Unterstaatssekrctär des Auswärtigen del Mariino, die türkische Regierung habe zwei mal im Jahre 1900 bei den Vertretern der fremden Mächte in Konstantinopel um deren Intervention »achgeiucht. um die Nieder lassung ausländischer Jiraeliten auf türkischem Gebiete zu ver hindern. Die fremden Missionen hätten das erste Mal geantwortet, daß sie den geforderten Maßnahmen nicht zustimme» konnten. Auf die zweite Frage hätten sie überhaupt nicht geantwortet, mit 'Aus nahme der Italienischen Botschaft, welche der türkischen Regierung in klaren Worten bedeutet habe, daß die italienische Regierung sich mit den gewünschten Maßnahmen nicht einverstanden erklären könne, da sie den zu Recht bestehenden Grundsätzen widerspreche, welche es nicht zuließe», daß in religiöser Hinsicht Unterschiede zwilchen italienischen Staatsbürgern gemacht würden, die nach dem Ausland reisten. Die Frage sei damit erledigt; sollte sic nochmals ans die Tagesordnung gebracht werden, was anzunehmcn man kaum Anlaß habe, so würde die Rmierung sich auch weiter auf der bisher ein- geschlcigenen Linie im Einklang mit den übrigen Mächten bewegen Mailand. (Priv.-Tel.) Nach dem „Cvmmcrcio" wird in den nächsten Tagen in Rom die Einladung der deutschen Regierung erwartet zur Ernennung von Bevollmächtigten für die Vorbesprech ung über die Erneuerung des Handelsvertrags, die im Herbst stattsinden soll. s ^ w 8 i
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