Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 24.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191201242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-24
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.01.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-...—«.-w.« seit-J k« «k-«.·,.«k-..5-«i-·.5...«--sk« resdnerNeuefteNaJkkcthlt Nr. 21. xxi Sakr( unabhängige Tageszeitunq. ll «- Is s . Its-nos ll sykskgs» nun Geauy km 320-- Mk u « You-Isrku · bis Z, zuq Los Tllllh Hm « kcls 't DML Akt v mä has-ask U. Malt-, so» , lacht-prot — Mk. ag« suc- Progl - ask-« W Bissen E son- Wi( VII-kennsngu Luxusschuoll Dass-C Ah Uhk such N Uns-Mkan lotuulich W s 34 TM· 1 lslssptor. Lerci-. Ame J Ist-Muth oypckg us- Ztekwichjscks s. Oook z s « lüm » l . sung-THE Initiat- Fik. Hsssor. r- I und Dom-J bei-en, Mij Ema-onu imaktth C eko icnßn 104 Veklchg VIII-Ilion N rcierijl Isphoa 971 111-Clu- Tätian aq csmärts pm iijmj lbl verleiht di 4- l. Wage lau-W est-M - Teleph. 21 Roten-W Ilkn-k. kg Im 93726 Licht! · «’ II 8 s s- ot - Hat-g åssss HOJZI assng Essass S ZE - »Es-« 3389 E säh ZEIT-« Its-» Dass såk Oz; Amt-at MI. sc. M lillmer. LJ s- GZM ! . l sinkt-eng s »Um o onetsetle kostet für Dresden und Vorm-te »Da-Um- quswckrts as M» m- oqs Ausland so Pi» M·«iqy4o9f. Dte swettpaltlfe Netlamesetle Mo Mk» mtt ssvokschktft 2 Mk. set W edekhocunqen und Jahres wu Rat-an nach Laut Cblssrertthk 90 Pf. Ansehen sum-ists werden nur qeqen okausbesablunq aufge sww Tür das Erscheinen an benannten Tagen und HMI «ka nicht qumnttett Telep onltche Aufgabe von »Um ltt unzulässig. Unsre Orest-net nnd auswärtigen Lahmettellen fowte iämtltche AnnoneensErpedtttonen Im M Auslande nehmen Anselqu- sn Originals-retten und II stabqtten nn. Die-c Nummer umfaßt to Seiten. Roman siehe iteu 18 FMD l4z Sächsitchct Landin Seite u. DKVOTÆ König. Es ist noch nicht lange her, daß in unsrer Stadt M M fortgeschrittenften Geister der deutschen kgknwart am Bortragsspult stand, ein Führer der »Wuc, um - aegen die Moderne zu sprechen. Mk Vortrag Julius Meyer-Gräer über das W »Kann-X fah in unsrer Zeit nur Unkultur D war ein Ausbruch schmerzensvollften Heimwcbs » kkkpschenen Tagen. Nach den Tagen dessen, dem »Hm Preußen und mit ihm das ganze Deutsch lz die festliche Erinnerungsfeier feines«zweihxttt isten Geburtstages rüstet. Jene Anklage war Hyntnuö»all»f«Friedr«ich den-Großen Der wirk- Hultnr hatte -,-· jene Fülle der Beziehungcx »Aus-mos, die unsrer Gegenwart des materialis W Spezialistentums abhanden gekommen sind: Ukz grandiose Erfassen des Daseins in allen sei mHorizontcn.r Der große König war Soldat nnd Woka war Volkswirt und Musikns, war Staats qu nnd Dichter in einem: er trug eine Welt nicht »i» Fragmenten, sondern in ihrer Gesamt tit in sich. Er hatte Kultur, dieser König: nnd Hist es, was seinem Schaffen die große Zukunft geben hat die Zukunft, als deren Träger wir Wen ein anilänm feiern. Feste der Erinnerung find Ueberflüffigkciten, nu das Gedenkeu der Vergangenheit nicht die egennmrt zu befruchtcn vermag. Was hat der oße König uns Heutigeu zu sag-en? Nun, man Hat chks seiner Worte gerade in diesen Tagen wieder fden Markt der Zeit geworfen. Hat in dieer chku, da sich ganz Deutschland darüber klar ist, ecinc Nation nicht zu regieren ist, oft genug die kalt des großen Königs aus der Zollerngrnft ge feu, um an ihr zu demonftrieren, wie eine Nation Weiten sci. Und es kann beftechend und faft anf kizend zugleich fein, wen-n solche Parallele-n mehr-z Ich ergeben, daß wir heute noch nicht einmal dort ihm, wo der große König schon« vor zweihundert ihren angekommen war. »Im meinem Staate mag der nach feiner Faiion.iel.ig werden!« Das mun· nspiel ist ein Wort des großen Friedrich, zu dessen kciheit sich die heutigen Sachwalter des Preußen latcs immer noch nicht aufgeschwungen haben, wo Ich in den jüngsten Tagen den Staatsbürgern fo ndie freigewählte Fasson des Vegrabenwer- Ins bestritten wurde. Und wo hochberzige, in nLicbe ihrer Gemeinde wurzelnde Gottfucher aus und Brot verdrängt wurden. ~Gazetten dürfen tgenieret werdenl«, hat Friedrich der Große gt und wir erlebten die Lex Wagner ien Gazetten den Galgen nicht hoch genug en konnte. Während der große König diese Mc einfach mit dem reifen ~Niedriger hängen!« inte. Großzügigem ja demokratische-re Maximen ntcn auch in unsrer Zeit nicht ausgegeben werden, sie der große König in solchen Worten ausge wen hat. Es reizt nun für einen Augenblick zum weilen, zu sehen, wie der Autor dieser demokrati- IReflexionen aber in so vielen andern Dingen sein ner Antipodc, wie er oft auch das Beispiel eines —- Ball, eine Messe nun eine Kede « « « Berlin, 22. Januar. Es geht den Festen wie den Menschen. Sie blühen Dunkeln nnd auf einmal find sie berühmt nnd sille Und getobt-ten zn den Notwendigkeiten des Us. Der erein Berliner Presse bringt jedes r ein ausgewachsenes Kindlein den Presse l!, aus den Saisonmarkt, nnd niemand, der ein filtchcr Berliner sein will, verweigert ihm Tribut Heere-Isong Oder auch: dies Fest ist wie eine Ue Frau, denn ein großer Kometenfchwecf ver tes- und wenn es verklungen, glitzert es lange in den Gemütern - so viel Verehrer hat der an tmte Ballfcwerlativ, der publizistischen Köpfen ent g- Man hatte diesmal der Philharmonie die . Wichaft gekündigt und war in ein wunderschöne-T mes und doch recht großes Eckchen des Zoo ge chied Durch den ·weißsen, starren, kalten Tier- U lurrten wie kleine lichtlo e Raketen endlos die Os- Mitten im Walde, unter diesen schweigsamen - M öffnet sich das Tor und zwischen den sibiri- M Wagenlentern hnfcht es in tnifternder Seide. it Atvße neue Festfaal ist eines der raffiniertest ge- UM Wunderwerke. Gang klein und schmal nnd Mo liegt er Magerade für eine große Hochzeit It Und Ich verst i er freundlich nnd zuvortom m Aas feine Gäste. Weit ins Innere dehnt sich der W- Und so tiez ist die Flucht der Seit-, die sich an kschkkkßem daß » ort am etzten Ende die tlirrenden EIN-I die etwas zarte Musik- gans totschlagen. ..j Wer schon ein wenig getroffen von des Karnevals mÆltitbe aus einer der glänzenden Redonten I Stil der Kvesse tommt, dem. wird die Mira-enge Wnomie eses Gesellschaitbbtldes Veso re ans- Uis Es thront da die Hochbnvg des tausenden PM, nicht ver schwächst- eauch von Spannen-ne HUM LIM« sich ans wollen« drang hier ein« Ein END-FULL set-tm stellt die Papa e, es mutet an jush se t großer Familientag,·an dem sieb- alle su- HMIMM die you- Fesmchanncoeu Faden as - U IM« Der Oeled e nnd der Schris teller nnd Hinterleuttz sieihaden heute die gleiche Seele. In Mk tätigen Tian gibt es oft genug vielaliedrige . tionen ans sehen- weisäaariae - Ochs-mütte- II den am jungen tu c a Futter- gen-eh- Größte Verbreitung in Sachsen. Redattion und Hauptgqchöstsstelle Femnauvstraße 4. Fernsprechen Redaktton Nr. 8897. Exvedition Nr. 4571. Verlag Nr. 542 —- Absolntiften nnd Autokraten gab. Und so viel Ver trauen in das Verantwortungsgefiishl des einzelnen »aus der Masse, so viel Respektiernng der eigenen Mei nung jedes einzelnen aus den Heeren der Vielen jene zitterten Worte bekunden, so hat er doch auch ein ganz erhebliches Quantum nndemokratischer Verachtung der Menschen aufgebracht. Er hieß sie eine »ver wünschte Rasse", hieß sie die »schlimmsten Bestien". Und gerade in unsern Tagen wirkt es befremdend, in dem »politischen Testament-« Friedrichs zu lesen, wie er, der sonst von Standesprivilegien nicht einmal für seinen eigenen Stand viel in Anspruch nahm und bei stielsweise von dem ~Kiinigtum von Gottes Gnaden« ’eine ganz andre Auffassung bekundete, als die Inter pretationen neuerer Verwalter der Preußenkrone ver raten, den Unterschied von B ü r g e r t u m und A d el aufs strengste aufrechterhaltenivissen wollte, wie er sogar die Bürger verhindern wollte, adelige Güter zu cr werben, und wie er als Erster die Bürgerlichen grund sätzlich vom Ossiziersstand ausschloß. Wie es dann serner als merktvürdiger Bruch in der psychologischen Erscheinung des großen Friedrich erscheint, daß dieser feine, von höchster Humanitiit beseelte Geist rauhe Kriege führen und oft seinen philosophischen Ueber zeugungen, an deren lauterer Echtheit nicht einen Atemng lang gezweifelt werden kann, durch derbe Taten ins Gesicht schlagen konnte. -Woran uns dieser Tage erst wieder Fritz Mauthner erinnert hat, der uns die rielsagende Evisode von jenem Adiutanten er zählte, gegen den Friedrich aufgebracht war, weil er gestohlen hatte. Man hielt ihm vor, daß er ja selbst »als enthusiasmierter Anhänger der Lehre Wolsss von der Möglichkeiteiner Unfreiheit des menschlichen Wil lens diese Unfreiheit des Willens behauptet hatte nnd - darum nicht strafen dürfe· Aber Friedrich ließ den - Dieb trotzdem büßen... ! Das sind die Punkte in der Erscheinung des I großen Königs, die für eine gegenwärtige Betrachtung i die fesselndsten find. zwenn an dem Zwiespalt, der sich 1 hier zwischen feinem Denken und seinem Tun auftut an diesem Zwiespalt kranden wir ja alle selbst. Auch wir sind mit .Msungenschaften der«-Bivilksativn« · gesättigt und bauen doch immerfort neueDreadnonghts zu barbarischem Kriegshandwerk. Auch wir fühlen, daß es die höchste ideale Forderung ist, jedem Menschen das gleiche Anrecht aus die Erwerbung der lulturellen nnd materiellen Besitztümer des Daseins fzu gewähren - und finden doch in so unendlich vielen Fällen nicht die Kraft, diese soziale Forderung-einzu liisein Wie hat sich denn der große König über diese Zwiespältigkeiten hinweggeholfen? Er hatte die Kraft, im gegebenen Augenblick R e a lnol itiker zu sein. Das ist die Lösung. Friedrichs des Großen Wirken ist der unerbittliche Beweis dafür, daß es ein Ding der Unmöglichkeit ist, aus Idealität und Realität von heute auf morgen eine Einheit zu machen. Dies Ziel ist nur etappenweise zu erreichen: oft nur dadurch, daß im rechten Moment einstweilen eine Dosis Theorie über Bord geworfen wird. Gerade der auf der höch sten Höhe der Kultur feiner Zeit stehende große König hat das gewußt, hat das erfahren und hat das auch getan. Und hat erreicht, daß das neue Preußen, das er als Diplomat, Soldat und Vollswirt schuf, ein rticken konnte in die Front der Weltinächte und Kul turftaaten.. Daß es zur Basis des neuen Deutschen- Reiches werden konnte. · ffv——-..—.W Gnkelktnd, das heute seinen ersten großen Tag erlebt- Viel schöne Toiletten feiern ihre erste Nacht nnd viel orgienhage Geschmacklosigkeit in grotesken Formen mengt si darunter. Wehe dem Junggesellen, der sich allein in das Meer dieser schonen Welt wagte nnd sich eine Tänzerin küren wollte - er wird vergeblich in Logen und aus den Galerien suchen. Da war schon jeder Waisen jede der grandiosen Franeaisen viele Wochen vorher sorgfältig vergeben... Doch all die umtreisenden Referendare, Studiosen und Fahnen junker hatten die Jagd nach dem Glück nnd nach ihrer Dame nicht immer leicht, denn zum Nasfiihren scheint das Chaos der Stile und Treppen nnd Winkel gerade geschafer zu sein. Oder da war zum Exempel die Tomdola. Ihre Gewinne prangten als Bildergalerie längs der Fonerwiinde. Und nun ist es ein altes Lied, daß es jede Dame als die persönliche Ungesihicklichkeit ihres Tänzer-s auffaßt - etwa so, als ob er ihr beim Tswostep ständig aus den Fuß träte —, wenn er lauter Nieten zieht. Um des lieben Salonrenommees willen vermehrt-e man also kramnihast die Chancen durch neue Griffe, was aber nicht ganz lostenlos geschieht, so daß die vescheidene gewonnene Bondonniere auf andre Art wet bequemer und zvohlseiler erworben worden wäre. Ja, das tout Berlin! Aber mer alles da war, nicht? Nun, man nehme die qlänzendsten Namen aus dem Gotljaischeu Hos- und dem Leigziaer Literaturkalender samt Theater almanach un man Pat ungefähr die sedr vitante Mischung. Eine kle ne Sensatton erregte es, als um Mitternacht plötzlich aus der Ministerloge« der siinste Kanzler freundlich in den Tanzwirbel hineinlachegr. Seine starken Zii e schienen reines weqd von-» orken verdüstert, er seien-bete den Erziel lenzen und M nistern um sicd der manches Bonmot und dielt sein sektqlas nicht nur aus delorativen Gründen in der«.dand. Fürst v: Billow Wes-Ins —- unt in so guter Gesell chafttzu sdleiden hat ans Rom einen Sorudssu siir den Museualncanach ge sYickn »Wenn der er and allein herrscht, ist er oft e ensv kurzsiM wie « vGefitdl.··« .« » In« Neindardts Ritters-vielem ist ein Lu - Ziel von Peter Staufen, dem beliebten, auch tin entschland viel qele enen danischen Schriftsteller : n irr Wer-sage inne- rer-irrte ; s ccc c 111 u hanc Miit-it nnd deren-te dem Wen M i Friedrich der Große war, das bestreitet ihm keiner seiner Kritiker, ein Idealist. Aber ein Idealist mit dem gelegentlichen Mut zu so barbarisch harten und derben Entschlussem wie es beispielsweise der Wille zum Krieg immer ist, der in das Leben der Nationen zerstörend und vernichtend eingreist. Der Tag könnte kommen, an dem auch das Deutschland der Gegenwart diesen Willen wieder einmal in Taten umsetzen muß, um sich ganz wie Friedrich als Macht unter den Mächten zu behaupten. Und wenn wir solche Taten der Realpolitik nicht immer als Dorn mente der Kulturpolitik empsinden können, so mag uns das Beispiel des großen Königs lehren, daß sie doch letzten Gndes z ur Kultur führen und auch a us der Kultur kommen. Denn Kultur ist, wie wir wissen, die lebendige Beziehung zu allen Horizonten des Da seins, ist das lebendige Verhältnis zur Gesamt heit der Erscheinungen, das immer das große Ganze im Auge zu behalten vermag und sich dadurch den Blick nicht durch theoretische Details verwirren läßt. Das große Ganze: das war der große Organismus des neuen Staates, dem alle Dinge zum Besten dienen mußten. Das war das neue Preußen-Deutschland, das Friedrich den Großen zu seinen Gründcrn n-okhte, nachdem es aus den Wegen der Realpolitit er zeugt ward. Wer Augen hat zu sehen, der sehe! Feste sind liebersliissigkeiten, wenn das Gedenken der Vers « gangenheit nicht die Gegenwart zu betrachten ver- ! mag... Wixp Portugal feine Kolonien abtretan Wir berichteten bereits vor einigen Tagen, dasz Portugal beabsichtige, einige seiner Kolonien wegen Geldmangels abzustoßen. Einftweilen wird diese Meldung denientierh aber damit.ist noch nicht gesagt, daß nicht doch Verhandlung-en über diesen Gegenstand schweben, die aber noch nicht zum Abschluß gelangt sind. Unsre Londoner Redaktion drahtet uns heute: Of London, 28. Januar-. (Priv. - Tel. der Dresdner Neueiten Nachrichten.) Der »Standard« erklärt, sein Artikel Zwec- etrte deutsch-englische Ver ständigung in Atrika mit Bezug auf Angola bade in hervorragenden Cttnkreiten große-s Aufsehen nnd zum Teil auch Billignng hervorgerufen. Meh-. rere bedeutende Citnkanflente, die in Geschäftsver bindung iuit Portugal stehen, sprachen jedoch ilj r e Zweifel fariiber aus, ob das jetzige republika nische Portugal nicht schon aus sentimentalen Gründen gegen eineuVerkaufvonKolso nieu sei. Was eine eventuelle Erwerbnng der Azoren durch Deutschland anbetrifit. so befürchtet der »Standard", daß dadurch einer der wichtigsten englischen Handelswege gefährdet werden würde. Im Falle eines Kriege-z könnte Deutschland Eng land den Seeweg von Europa nach Atrika ver sperren. Im ~Dailn Expreß« behauptet die Lou doner portugiesische Botschaft, daß die Gertichte über einen Verkauf von Angola unrich t i g seien. Am 18. Januar hätten der Ministerpriisident und der Minister des Auswiirtigen im Senate erklärt, die auswärtige- Politik Portugals werde auf Grund eines Bündnisses mit Großbritannien fortgesetzt- Jnsolaedessen werde die stolonialpolitik in Ueber einstimmung mit diesem Bündnis geführt. Der » Votschaster sagt dann weiter, daß die reuublikaniiche Regieruan im Gegenteil die Absicht habe, die portu- . dem zweiten Akt einen freundlichen Empfang, als l er auf der Bühne erschien. Daß es sich dabei aber »- mehr um eine auszere Kundgebnng handelte, die s man dem weltmännischen Novellisten schuldig zu sein I glaubte, ergab sieh aus der slauen Stimmung, in l welche der Abend austlang Mit Recht begegnet man ! llmarbeitnngen von Romanen nnd Novellen ins -' Dramatisehe von vornherein mit Mit-trauen und E anrh in diesem Falle zeigte es sieb, daß das Lustspiel E,,Eine glückliche Ehe« den kleinen Roman « gleichen Titels, denNanfen vor vielen Jahren ge schrieben hat, vergröberte nnd entstellte. In seinem Roman behandselte der Autor das Problem der Ehe zn dritt, nnd zwar in humorvoller, aber im Grunde doch feridser und besahen-der Weise. Er suggerierte vem Leser die Anschauung, daß ein solches Verhält nie möglich, daß es nicht nnsittlich sei, solange zwi schen den drei Beteiligten Einigkeit herrscht nnd fremde Rechte nicht verletzt werden. In einer char rnanten Prosa erzählt, mit Liebenswiirdigkeit und einem Anslug von srdhlicher Sinnlichkeit iiberhaucht, nimmt dieser-Roman auch heute noch verständnis volle Leser gefangen. · Im Lustspiel aber verzichtet Herr Namenz rissen bar um des äußeren Erfolges willen, aus« seine eigene These, nnd es war devrimiereud stir die Freunde des Autors, zu leben-, wie er das, was er einstmals mit Ernst und Würde behandelt hat, nun mehr in srivole Plauderei, in vossenbaste Kakikatur Umskizt Ein Beispiel von literarischer Gesinnung hat Nansen damit jedenfalls nicht gegeben. In seinem Stück ist alles Feine grob geworden, die Ebaraktere sind verfälscht nnd zu Weber-liefen Tyven umgebogen, das Lächeln der Prosas er ebeint im Lichte der Ramve frahenhaft, und die rein mensch liche Güte des· Riemann-, der seine Frau seinem Freunde überläßt, ist »in vollendete Trottelbaftigkeit umgeschlagen. Ueber diese Grobheiten tdnscht weder der leicht bintiinzelnde Unterhaltung-tm hinweg noch das Spiel so stärker und feinsiibliger Künstler, wie est-flammen eilst-Der übrigens diesmal enititnsedte), Viktor Arnald nnd Johanna Ter win find. Un kleineren Bühnen wird im Hand umdreben aus der Handlung ein Schwank mit groben Wirkungen Was das Stück in die »Jammer splele« laneiert bat, ist nicht etnsnsebeir. Ostenbar lies. its-.- Reinbardt durtb den . am citteditiekmi Besuch-Ase In Dresden und Beter-en mouqtll so Is» vletteliäbtttch Wo Mk. irel Baud. oustvättc dar unsre Indus-theilen monatllch 70 ci» vierteljährlicli Mo Wk. frei dani. it der wscheatuchen Beilage »Ist-In- erte Neues-« oder .Dresdue· Miete-de Stätte-« le us M. monqtllch mehr. demsequ m Des-richtend und den deutschen Kot-men lusz A Ia c «Jllustt.N-uelte« monmL Vom-. Anteils-drle Mk. « Z ohne Rossi-Beilage . 75 « . . LLZ · , In ceiterreichsunyarug , Ausg. A unt .Jsuftk. Neqefte« monau.l. 0 sttzviettellqhthälc Ke. Ming ohnesllussr. Beilage . MS . , . 4.57 , Noch dem Auslande m Kreuz . wöchentlich 1 Mk. M kaum 10 Uf- giesischen Koloniem besonders die asrikanischen, zu l entwickeln, und zu diesem Zwecke an der Or ganisation einer neuen wichtigen "Kolonialbani teilnehmen werde. « Es mag ja die Absicht der Republit sein, die Kolc nien zu entwickeln, aber es fehlt ihr sogar an Geld, das Mutterland zu ~entwickeln«, und das. dürfte den Machthabern in Lissadon doch wichtiger sein als eine tosispieiige kolonisatorische Tätigkeit in Afrika. ’ . In diesem Zusammenhange sei bemerkt, daß der Staatssetketär des Kolgiialamts Dr. Sols sich mit einigen Räten nach Lon n begeben hat, angeblich, um die Organisation des englischen Diamantenhandels zu studieren. Sollte es sich dabei nicht auch um andre Dinge handeln? Der zweite Stichwahltag. - 99 Sozialdemokraten gewählt. Auch die z we i te S e r ie der««Stichwahlen ist nun entschieden - entschiedcn gegen die reaktionären Ele mente der deutschen Politik, entschieden zugunsten der Opposition, insbesondere zugunsten der radikalen Sozialdemokraten, die mit den gestrigen Wahlen die Zahl ihrer bisherigen Vertreter im Neichstage (58) beinahe verdoppelt und ans 99 erhöht haben. Einen der neuen Sitze hat sie sich aus Sachsen geholt, wo de« .sortsehrittliche Abgeordnete G ü nth er gestern in der Stichwahl gegenüber dein Sozialdemokraten Jaeckel unterlag. Begiinstigt wurde dieses Resultat dadurch, daß der Bund der Landwirte die Parole ausgegeben hatte, sich der Abstim m nng zu enthalten. Er hat durch diese Feind seligleit gegenüber dem bürgerlichen zeandidaten der Sozialdemokratie den Wahlkreis direkt in die Hände gespielt. Das ist die eigenartige Patriotentaktik der agrarischeu Sonderinteressenpolitiker, die in ihrem Organ, der Oertelfchen ~T·eutscheu Tageszeitlmg«, sofort bereit sind, jeden Minister des Vaterlands verrats zu verdächtigeu, wenn es- ihin einmal ge lungen ist, die Partei der radikalcn Negation zu posi tiver.Mitarbeit heranzuziehen, die aber ohne Ge irissensstrunel die zur Beläinpfung des Raditalisinuti bereiten Trnppen des Bürgertums der Sozialdemo kratie aus-liefern- Jn Berlin haben die Bitndler dieselbe Taktik besolgt. Zur Wahlkreis Berlin I stand Miit-ern der Fortschrittler Kaemps in der Stichivahl vmit dein Sozialdemokraten Ditwelh und auch da hatten die Biindler nnd die ihnen Versippten zur Wahlenthaltung aufgefordert. Sogar die preußi ich en Minister zur Wahlenthaltung aufzufordern hatte die »Deutsche TageszeitunM den Mut. Wäre der Rat befolgt worden, jo wäre die Residenz des Deutschen Kaisers durch die Machenschaiten gerade jener Kreise, die ein Privileg.aus Patriotismuei und siötiigstrene zu haben glauben, tatsächlich des einzigen bürgerlich-en Vertreters verlustig gegangen, den sie noch un Reich-steige hatte: hat doch der Fortschrittler uaeinpf nur eine Mehrheit von neun Stimmen luach einer andern Zählung sind es gar nur sieben) gegenüber dem Sozialdemokratenerzielt! lind gerade neun Minister und Staats sekretäre sind gestern an der Berliner Wahlnrne erfchienen... - Der gestrige Stichwahltag hat nun abermals den Beweis erbracht, welche Gegenunrtnngen jene dema gogische Sonderinteressenpolitik anslösen muß. Und wer das Anschwellen der roten Flut auch nicht ohne die schwersten Bedenken konstatieren kann, wird doch nicht ohne Genugtuung seftstellen, daß sent berechtigte Hoffnung vorhanden scheint auf die Zeritö rung der blau-schwarzen Blockinehrheit, der wir die ganze Reichsverdrossenheit danken, die ihren ————-« Nameit seines Verfassers-· blensew Im Grunde ist es ein Lustspiel wie andre mehr. Für Peter Nansen aber fast eine literarischc JnfolvenzerkläruiisG » « J. . s Die Ansstelluugsballeu am Zoo selten jetzt auch « die Berliner Möbelmefse in ibren Räumen. « Es wäre falsch- anzunehmen, dass Messen nur fur M Fachleute und Händler Interesse liiitten nnd keine öffentliche Angelegenheit seien. Durch die Messen enthiillt sich das Niveau der Produk tion. Ansstellungen find immer ein wenig ge-, schdnt,· die Messen, die nichts andres lein wollen als ein Markt-, zeigen nackt die aiinaige Ware. Da ist es nun doppelt erfreulich, feststellen zu können.· daß die Berliner Hand-retten die auf dieser Messe vertreten sind, wieder um ein redliches Stück voran lauten. lind damit zugleich den Beweis erbrachteu, daß in der Möbeltisehlerei die Aussanauna der kleineren Betriebe durch die ganz aroizen Fabriken nicht so schnell nnd so radikal vor sich aebi, wie das in vielen andern Industrien aefebielitx serner: daß auch die grossen Betriebe beim Misbelbau immer noch einen handwerklicheu Einschlaa iowoltl technisch wie wirtschaftlich behalten· Unter solchen Gesichts punkten bekommt die ost so iibel betriebene Hand werkerpvlitik ihren guten Sinn: als eine Erziehung zur handwerllich aediegenen Qualitätsarbeit. Die Berliner Möbeltnesse zeigt Erträgnisse solcher Mida aoaik. Selbstverständlich machen die Berliner !Tisidler noch immer viel Unzulänaliches und Haß liched; aber sie haben lich doch von manchen Tor heiten radikal befreit, sie— wüten nicht mehr in dein sogenannten großen"illdischeu Stil, sondern suchen mit einigem Ernst der Sachlichleitund einein rein lichen Bürgertum zu dienen. Sie benutzen dabei dad, mais- die Pionieee.- was Riemerschmid, Paul und Bei-rette geleistet haben; man wird allenthalden an die Deutschen Werkstätten in D r e Bd e n oder die Vereint-neu Munchnererinnert. Dass ist durchaus beareiilichund dient deu Schülern weniger zur Be schämung ais den Lebtrneistern zur Ehre. Jn jedem Falle blezbt es erfreulich, daß auch die Reichdhaupis stadt energisch auseinah an der Entwicklung der deutschen Möbelin ustrie sur Qualität nnd zur seit aemäden Schönheit mitzuarbeiten R. BI-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite