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Sächsische Staatszeitung : 25.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191609257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160925
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-25
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 25.09.1916
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters- und LandeSkulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-Brandverjicherungsanstalt, Verkaufsliste von Holzpflanzen aus den K. S. Staatssorstrevieren. Nr. 223. ! Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Toenges in Dresden. Montag, 25. September abends 1916. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 1S, sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Ps. Erscheint nur Werktags. —Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 2t 295, Schristleitung Nr. 14 574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Anlundigungsteile SO Pf., die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter Eingesandt 150 Ps Preisermäßigung aus Geschäftsanzeigrn. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Wir veröffentlichen heute die Berluftlifte Nr. 335 der Sächsischen Armee. * Tie lnrz vor Beginn des TrnikeS eingehenden Meldungen befinden sich anf Seite8 dieser Ausgabe. Feindliche Vorstöße bei Conrcelette, Ranconrt nnd BouchnvesneS sind mißlungen. Vins nttsrcr Luftschiffe hat in der Rächt zum 22. Sep tember englische Militäranlagen bei Boulogne angegriffen. Die Russen haben zwischen Sereth und Strypa mit starken Massen fünfmal die deutsche Front erfolglos an gegriffen. * Am Sonnabend griffen drei russische Großflugzeuge die deutsche Seeflugstativn Angernsee erfolglos an. * Mehrere Marinclnftschiffgefchwader haben in der Nacht zum Sonntag Loudon und andere militärisch wichtige Plätze Englands erfolgreich mit Bomben belegt. Zwei Luftschiffe fielen dabei dem feindlichen Abwehrfeuer zum Opfer. Am 22. September wurden durch eins unsrer Flugzeuge die Militärbaratten bei Dover mit Bomben belegt. Amtlicher Teil. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem medizinischen Rate bei der Kreishauptmannschaft Zwickau Geh. Medizinalrate vr. Hankel aus Anlaß seines Übertrittes in den Ruhestand das Offizierskreuz des Albrechtsordens und dem Fabrikdirektor Carl Ferdinand Streitzig in Leipzig-Gohlis das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bureau Assistenten Karl August Haufe bei den Tech- i'ischen Staatslehranstalten zu Chemnitz bei seinem Isber tritte in den Ruhestand das Albrechtskreuz zu verleihen. (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der 2. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hof«. Dresveu, 25. September. Se. Majestät der K önig wohnte am gestrigen Sonntag dem Gottesdienst in der Kapelle der Billa zu Wachmitz bei. Um ^2 Uhr fand bei Alleriöchstdcmselben Familicntafel statt. Dressen, 25. September. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg cmpfingcn heute mittag ^1 Uhr den König!. Bayrischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in besonderer Mission Frhrn. v. Grunclius in Audienz, der Ihren König!. Hoheiten das Ihnen von Sr. Majestät dem Könige von Bayern verliehene Verdienstkreuz für freiwillige Krankenpflege überreichte. Hostcrwitz, 25. September. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte am Sonnabend ^8 Uhr der Veranstaltung zum Besten des Vereins Dresdner Kinderfrcunde rm Künstlerhause, Albrecht- slraße, bei. Ihre Königl. Hoheit hat dem Vorsitzenden der Ver einigten Dresdner Sängerbünde einen Geldbetrag zum Besten des gestern nachmittag veranstalteten Wohllätig- ,festes im Königl. Großen Gurten zugehen lassen. Die große Offensive des Zehnstaatcnbnndes. n. Berlin, 23. September. Die deutsche Offensive bei Verdun dauert jetzt sieben Monate. Wer von diesem Unternehmen, nicht wissend, wie lange Festungen unter ähnlichen Verhältnissen schon Widerstand geleistet haben, eine schnelle Eroberung der Festung Verdun erwartet hat, wird sich enttäuscht fühlen. Aber Verdun ist nicht nur einer der stärksten Waffen- plätze, au-gebaut mit den Kenntnissen und allen tech nischen Hilfsmitteln der neuesten Zeit, sondern seinen Verteidigern kommen auch die wichtigen, erst in dem gegenwä Ligen Kriege herangereiften Erfahrungen der Hilfsbefestigungskunst und des Kampfes um befestigte Feldstellungen zustatten. Zudem ist seit Beginn des Unternehmens deutscherseits wiederholt ausgesprochen worden, daß die Eroberung der Festung zwar eines der Ziele unsrer Verdun-Offensive, aber nicht deren Haupt zweck sei, daß dieser vielmehr in der Bekämpfung und Schwächung der französischen Heeresmacht bestehe, dic man an dieser Stelle am ehesten mit Erfolg zum Kampfe hcrausfordern zu können glaubte. Und hierdurch der ge planten allgemeinen Offensive der Gegner zuvorzukommen, ihr die Spitze abzubrechen, war der oberste strategische Leitgedanke. Es ist folgerichtig und, wenn auch nicht mit dem höchsten denkbaren, so doch mit befriedigendem Lrfolge bisher durchgeführt worden. Ein großer Teil )er französischen Armee hat sich uns allein und, ohne raß ihre Bundesgenossen ihr wirksame Hilfe zu leisten vermochten, zum Kampfe gestellt. In Erkenntnis dessen, was auf dem Spiele steht, haben die Franzosen bei Verdun mit anerkennenswerter Tapferkeit und Zähig keit Widerstand geleistet, dadurch aber auch sehr schwere Verluste ohne positiven Erfolg erlitten, was einer Schwächung ihrer Kraft gleichkommt. Tie deutschen Truppen haben nicht minder heldenmütig gekämpft und gleichfalls blutige Opfer gebracht. Aber ihre Verluste er reichten nicht die Höhe derer der Gegner und werden in ihrer Bedeutung für die Stärke des Heeres ausgeglichen durch das erhebende Bewußtsein, das fortschreitender, wenn auch zeitweise unterbrochener Erfolg den Truppen verleiht. Auch vermag Deutschland mit seinen fast 70 Mill. Einwohnern die Verluste seines Heeres eher zu ersetzen als Frankreich» dessen Heeresersatz bereits er schöpft ist, die des seinigen. Das Ringen bei Verdun dauert mit wenig verwil derter Heftigkeit fort. Aber sein Wesen hat sich insof.r» verändert, als die Za')! der unmiticlbac an ihm betei ligten Streitkräfte sich anscheinend vermindert l^at und die Festung selbst das Hauptziel des Angriffs geworden ist. Das Kampfgebiet bildet jetzt fast nur noch das nahe Vorgelände der nordöstlichen Hauptforts des Platzes. Der Fall dieser FortS wird voraussichtlich das Schicksal der Festung besiegeln. Aber wann er erwartet wc den kann, entzieht sich der Voraussicht. Mit ihren Hauptkräften ringen die Heere des west lichen Kriegsschauplatzes seit nunmehr 12 Wochen, unter beiderseitiger Behauptung dec anderen Teile ihrer be festigten, vom Strande der Nordsee bis zum Jura reichenden Verteidiguugsfront, in dem der nordwestlichen Strecke der letzteren östlich vorgelagerten Sommegebiet. Einer aus mehr als einer Million Streitern bestehenden englisch-französischen, mit Kolonialvölkern aller Rassen untermischten Heercsmacht, die eine nicht nur der abso luten Zahl nach, sondern auch im Verhältnis zu den anderen Waffen unerhört mächtige Artillerie mit sich führt, ist es am 1. Juli d. I. gelungen, in etwa 22 Km breiter Front in unsere Verteidigungslinie zu beiden Seiten der von Westen nach Osten flußeudcu Somme einzubrcchen. Die nächste und Hauptaufgabe eines solchen Unternehmens kann selbstverständlich nur in der Überwältigung der gegnerischen Streitmacht be stehen. Das zur Erreichung dieses Zweckes zunächst an gestrebte räumliche Ziel ist augenscheinlich die mit der Einbruchslinie nahezu parallel laufende und von ihr durchschnittlich 13 Km entfernte Straße Bapaumc— Pvronne. In den hierdurch gekennzeichneten, rhombus förmigen Raum eindringend stießen die Angriffsacmecn bei jedem Schritt auf den hartnäckigen Widerstand des an Zahl zwar weit schwächeren, aber sich doch durch Heranziehung weiterer Truppen allmählich verstärkenden Gegners. Sie hatten den Vorteil der langen Vorberei tung für den Kampf auf diesem Felde sowie den der inneren Linie für sich, konnten letzteren aber des be schränkten Raumes wegen nur mangelhaft gegen den sie überall umfassenden Gegner ausnutzen. Von ihrer über- macht konnten sie nur dadurch Gebrauch machen, daß sie die in vorderster Linie kämpfenden Truppen häufiger durch frische Kräfte ablösten, als die an Zahl schwächere und in größerer Frontausdchnung kämpfende Ver teidigungsarmee dies vermochte. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, der den Franzosen und noch mehr den zahlreichen Engländern ermöglicht hat, ihre Angriffe in schneller Aufeinanderfolge zu wiederholen. Davon haben sie denn auch reichlichen Gebrauch gemacht. Die Zahl der Angriffe, die sie in den vergangancn zwölf Wochen, ost mit so großer Macht, wie der Raum zu entfalten gestaltete, und meistens mit entschlossenem Mute ausgeführt haben, ist ungewöhnlich groß, und in der Zwischenzeit erzitterte die Erde vom Tosen des Artillerie kampfes. Aber freilich mußten sie die alte Erfahrung aufs neue machen, daß in Zwischenpausen nacheinander unternommene Teilangriffe weit geringere Aussicht auf Eifolg als bei ausreichendem Raume mit der gleichen Truppenmacht gleichzeitig und einheitlich durchg führte Angriffe haben. Und ihre Angriffe stießen auf hervor ¬ ragend geführte Truppen von unvergleichlichem Helden* mut und unerschütterlicher Ausdauer! So erklärt es sich, daß sie in der langen Zeit von zwölf Wochen durchschnittlich kaum 10 km vorwärts ge kommen sind, die Linie Bapaumc—Pöronne noch nirgends erreicht haben. Noch geringer ist der Erfolg ihrer ge waltigen Anstrengungen gewesen, seitwärts mehr Raum zur Entwicklung zu gewinnen. Dabei übersteigen ihre Verluste zweifellos bereits um ein Beträchtliches die Zahl von 300 000 Mann. Was wi d nun weiter werden? Wenn sie die Linie Bapaumc—Pöronne wirklich erreichen und dann ermattet Halt machen, so haben sie n chts erzielt als eine für die strategische Lage völlig gleichgültige Ausbuchtung unserer Vertcidigungsfcont. Tas käme einer Niederlage für sie sehr nahe. Wollten sie aber den Vormarsch weiter fort- sctzen, also zum Bewegungskriege übergehen, was sie nur unter Trennung vom größten Teile ihrer schweren Artillericmasse vermöchten, der sie in erster Linie die be scheidenen bisher erzielten Erfolge verdanken, so könnte uns das auch recht sein. Es wäre von Interesse, zu sehen, wie die jungen englischen Truppen und ihre Führer — denen wir die wohlverdiente Anerkennung der un Kampfe von ihnen bewiesenen Tapferkeit keineswegs vorenthalten — sich mit den ihrer dann wartenden Auf gaben abfindsn würden. v. Blume, General d. Inf. z. D. Staatssekretär 1)r. Helfferich über Tentschlands wirtschaftliche Kraft. Ter Staatssekretär des Innern vr. Helfferich empfing am Freitag, den 22. September d. I.» Ver- rreter des Teutschcn Handelstags, des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertags, des Deutschen Landwirtschaftsrats und des Kriegs- ausschusses der Deutschen Industrie, um die Wünsche der Gewerbetätigkeit zur augenblicklichen kriegs wirtschaftlichen Lage entgegenzuuehmen nnd die Maß nahmen zu besprechen, die nach Ansicht dieser Kreise durch jene Lage bedingt werden. An der Besprechung nahmen der Staatssekretär des Rcichsschatzamts Graf v. Roedern, der Rcichsbankprösidcnt I)r. Havenstein und der Präsident des Kriegseruährnngsamts von Batocki teil. Im Laufe der mehrstündigen eingehenden Be sprechungen,- bei denen die verschiedensten kriegswirtschaft lichen Fragen zur Erörterung gelangten, wurde auch die Frage der Kriegsanleihe berührt. Ter Staatssekretär des Reichsschatzamts nahm dabei Veranlassung, die Wichtigkeit einer soliden Grundlage unserer Kricgöfinanzeu zu betonen und wandte sich weiter den Gerüchten zu, die den Zeichnungscrfolg der Anlciee zu schwächen geeignet erscheinen. In dieser Beziehung führte der Staatssekretär etwa folgendes aus: Schon vor Auflegung der Anleihe ist das unsinnige Gerücht entstanden, die Regierung beabsichtige, sämtliche Sparkassen- guthabcn zu beschlagnahmen, das vor einigen Wochen manchen kleinen Sparer veranlaßte, sein Guthaben von der Sparkass > zurückzuziehcn. Die Tatsachen haben inzwischen dieses Gerücht Lügen gestraft; sic haben bewiesen, daß die Regierung nie daran gedacht hat, bei dieser Anleihe zu einem Zwang in irgendeiner Form zu schreiten. Freiwillig sind bisher 36 Milliarden vom deutschen Volke in langfristigen Anleihen aufgebracht, an die Freiwilligkeit und die Einsicht des deutschen Volkes soll auch jetzt nur appelliert werden. Tann folgte da-Z Gerede, dic Kriegsanleihen würden vor Ablauf der Konvertierungssrist in ihrem Zinssatz herabgesetzt werden. Dieses Gerücht geht vereinzelt noch immer um und hält manch ängstliches Gemüt von der Zeichnung zurück. Gerade weil es auch von Leuten weitergetragen worden ist, denen man einen derartigen Denkfehler nicht Zutrauen sollte, mochte ich mit einigen Worten darauf eingchen und Sie bitten, überall da, wo sie ihm begegnen, ihm mit den einfachen Mitteln der Logik ent- gegenzntreten. Was würde denn eine solche vorzeitige Herab- setzung des Zinsfußes oder eine Zusammenlegung der Anleihe unter gleichzeitiger Zinslürzuug bedeuten? Toch nichts anderes als cine Eiukommensbesteucrung in schärfster Form, die nur eiuen Teil des Besitzes in denkbar willkürlicher Weise träfe, die gerade diejenigen benachteiligte, die dem Vaterlande in schwerer Zeit ihre Mittel vertrauensvoll zur Verfügung ge stellt haben, die das Dienstmädchen, das seine 500 M. Ersparnisse gezeichnet hat, strafen und den Obligationen inhaber oder Hypothekcngläubiger dagegen frei ausgehen lassen würde. Ich glaube, daß bei näherem Durchdenken niemand eine so handgreifliche Ungerechtigkeit für möglich halten und irgend einer Regierung einen derartigen Vorschlag oder dem Reichstag die Zustimmung zu ihm zutrauen wird. Gewiß werden wir nach dem Kriege zur Heilung seiner Wunden, zum Wiederaufbau des Wirtschaftslebens Geld brauchen, aber Finanzwissenschaft und Steuertechnik sind ausgebildet genug, um dann, wenn cs nottut, nicht dcn Weg des Bruches eines Zahlungsvcrsprechens, sondern den einer gerechten und gleichmäßigen Heranziehung der Steuer- quellen zu beschreiten. Zn einem Aufsatz über künftige Finanz probleme begegnete man neulich einem entgegengesetzten Vor schlag, nämlich dem, bei Steuern allgemein, insbesondere z. B. bei der schon vorhandenen Erbschaftssteuer, die Inhaber von Kriegsanleihen gegenüber anderem Kapitalbesih zu bevorzugen
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