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Sächsische Elbzeitung : 06.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191909062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-09
- Tag1919-09-06
- Monat1919-09
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 06.09.1919
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz für ks WUM, SiWizB«!, fmic in iic» Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sann- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Nezugsureis: vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 Mk. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 12 Pfg. Alle Postanstalten im Reiche und im Auslande, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Zeitungsbotcn nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. ÄickM zu UMn ui iw ZlMWimSml u WOin Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" »a« gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Ubr, größere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortsprcis siir di« li gespaltene Kleinschriftzeilc oder deren Naum 25, Pfg., für auswärtige Auf» traggeber 30 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Uebercinkunsd-, Reklame und Eingesandt die Zeile 75 Pfg. Bei Wiederholungen Nabvtt Verantwortlich: Konrad Nohr la pp er, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nx. 34918. Gemcindcoerbands-Girokonto Schandau 36. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Proffen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Nr. 172 Bad Schandau, Sonnabend, den 6. September M9 63. IahrganS Kohlenversorgung betr. Es können beliefert werden: Die Abschnitte 12 und 13 der grüne«, meisten und rosafnrbcncu Rokien- mit je einem halben Zentner LnikeiNs. Ausgabe Montag, den 8. d. M., vormittags von 8-12 Uhr fllr die Hausnummern 1—150, nachmittags van 2—5 Uhr fllr die Hausnummern 151—264 bei IVIsi'Iigs. Schandau, den 6. September 1919. Der Stadtrat. Die Stadt-Sparkasse Schandau Geöffnet für Ein- und Rückzahlungen an jedem Werktage vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr. Sonnabends durchgehend van 9—2 Uhr. im neueren Schulgebiiudc, erste Etage. Aus. gabt jeden Freitag zwischen 4 und 5 Uhr, enthält eine reiche Auswahl von Werken unterhaltenden und belehrenden Inhalts der bekanntesten und beliebtesten Autoren. Lebensmittel betr. Montag, den 8. September: Lis«' — bei Werner - oocm. 8 — 12 Uhr. Es werden zunächst die Lebensmittel karten Nr. 1—2600, Marke Nr. 8, beliefert mit je 1 Stück. Preis Mk. I . - das Stück. Hühnechalter sind von der Zuteilung ausgeschlossen. Die Knrtemmmmcrn über 2000 werden aus späteren Eingängen beliefert. Es werden beliefert die Hausnummern 1—150 vorm. 8 — 10 Uhr, „ „ 150 bis Ende „ 10 — 12 „ Suiten — bei Klemm —. Cs ist bisher nur teilweiser Ersah eiugegangen, und es werden deshalb zunächst beliefert die Lebensmittelkarten Nr. 1—1600 aus Marke Nr. 9 mit 90 Gramm. Fettmarke ist dabei abzugebcn. Preis Mk. 7.20 das Pfund. Sobald die restliche Menge eingeht, werden die Karten Nr. 1601 bis Ende beliefert werden. Illsntofteln — bei Haase — auf Bezirkskartoffclmarkc V grau 6 Pfund, rot 5 - . Preis ist vorgeschrieben. Es wird ausdrücklich daraus hingewicscn, das; die ausgcruscncn Abschnitte nur bis Freitag der betr. Woche Geltung haben und dann wegen ordnungsgemäßer Abrechnung seitens des Herrn Haase als verfallen gelten müssen. Es werden also künftig die Ab schnitte nach dem Freitag einer Woche nicht mehr vsn Herrn Haase eingclöst. Schandau, am 6. September 1919. Der Stadtrat. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die Neichsregierung bat dem Eutcutcultimatum auf Ab änderung der Ncichsverfassung nachgegebcn. * Freiherr v. Lersncr überreichte in Versailles eine Note, die eine Rechtfertigung des Admirals v. Reuter bei der Ver senkung der deutschen Flotte in Scapa Flow bezweckt. * Zur steuerlichen Erfassung des Kapitals plant der Neichs- finanzminislcr die Einführung des Steucreides. * Die Vereidigung der Beamten in den Zentralbehörden ist bereits zum grünten Teil erfolgt. Auch in den nach stehenden Dienststellen hat bereits eine grobe Anzahl von Be amten den Eid auf die neue Verfassung gelehiet. Die Ver eidigung der Truppen steht unmittelbar vevor. * Die Kronprinzessin Cecilie hat mit zwei ihrer Kinder die seit längerer Zeit geplante Reite nach Holland zu kurzem Besuch ihres Gemahls in Wicringen angetrctcn. * Der Oberste Nat verlängerte die für Österreich angcschte Frist zur Annahme ober Ablehnung des Fneüensvertrages um 48 Stunden bis zum 9. September. * Die französische Besahungsbchörde hat an die pfälzischen Eisenbahnen vei Androhung hoher Strafen ein unbedingtes Streikverbot erlassen. * Nach Meldung eines Augsburger Blattes soll Vela Khun, der in Österreich jmeunert ivar, init tenien Komplicen von üvrt entflohen und über die Grenze nach Bauern gelaugt sein. * Nach Pariser Meldungen ist die Nationalversammlung in Belgrad aufgelöst worden. Rian rechnet init einer Mibtar- luklatur, foleru die Bildung eines neuen KoalitionSkabiuells scheitern sollte. * Präsident Wilson hat eine Propngandareisc für seinen Frieoensveltrag durch die Vereinigten Slaaten angetrelen, wobei er in 27 Tagen 30 Vorträge hält. * Auf den äguplischen Ministerpräsidenten wurde ein Vombcn- attentat verübt. Der Minister blieb unverletzt. Zm Gchweäßs demss MZMsichis.. AuS dein im Vergleiche zu heute geradezu paradiesischen Vorkriegsdaseiu hat uns ein Gottesgericht ins Elend ge stoßen. Wir begehen keinen Selbstmord. Wir schauen mit harten, llaren Angen um uns und sehen zn, wie wir uns mit diesem neuen Dasein nnseinandersetzen können. Was das erste Menschenpaar konnte, können wir anch: den Kampf mit dem Dasein anfnehmen. Uns bleiben aber anch nur die gleichen Mittel. Im Schweiße unseres An gesichts müssen wir unser Brot erackern. Es gibt keine Finanzweisheit, die es anders machen könnte. Leider gibt es aber viele Leute, die immer noch glauben, es gebe solche Weisheit. Mau erhebe nur die nötigen Steuern! Man lasse die Reiche» bezahle»! Wemi erst alle Unterschiede anshörten, seien wir das glücklichste Volk der Erde; wir brauchten gar keine Vermögen. Der verstorbene Führer der freisinnigen Voltspartei, Engen Richter, berechnete einmal, was bei einer allge meinen Teilung hercmskäme; insgesamt 843 Mark sür jede» Deutsche». Das Geld wäre schnell verbraucht, und die Not alsbald die alte. Nun konnte nun: ja sage», inzwischen seien wir reicher geworden. Unser Volks vermögen hat alljährlich in letzter Zeit um 10 Milliarden Mark Angenommen, vollgültige alte deutsche Mark, nicht solche wie heute init einem Wert von nur 19 Pfennigen. Also müßte es auf den Kopf der Bevölkerung auch erheb lich mehr als nur 843 Mark geben. Aber erstens ist im Kriege doch eine Menge Geld buchstäblich „verpulvert" wordeu; zweitens hat die übrige werteschaffcnde produktive Arbeit auf vielen Gebieten geruht; uud drittens — das ist die Hauptsache — müssen wir dem siegreichen Feinde viele Menschenalter lang so viel für die sogenannte Wiedergutmachung abgeben, daß uns kaum mehr als das Existenzminimum bleibe» wird. Wie wir das alles schassen sollen, das glcmbt der jetzige Finanzminister zu wissen. Wir kcmsiszieren einfach die großen Vermögen, wir setzen schon bei den kleinen und kleinsten die Steuerschraube au, mir nehmen jeden Mehr gewinn weg. Was ist nun dieses „Geld" in Wirklichleit? Doch weiter nichts, als aufgespeicherte Arbeit früherer Jahre oder früherer Geschlechter. Kommt da nichts hinzu, dann ist der Speicher bald leer. Außerdem besteht die Gefahr, daß uns die nötigen Betriebsmittel entzogen werden; selbst der Biene muß man einen großen Teil ihres Honigs lassen, sonst verhungert sie und liefert im nächsten Jahre keinen neuen. Also die Vermögens- konfiskation hat ihre Grenzen. Quält man die Bienen völker über Gebühr, dann wandern sie aus. Es will alles iu der Welt pfleglich behaudelt sein, auch das Vermögen einer Nation. Voll dem bloßen Wegnchmen kann der Staat allen falls ein paar Jahre sich über Wasser halten. Dann tritt die wirtschaftliche Stagnation ein, das Versumpfen jeg lichen materiellen Fortschritts. Es gibt Staaten, so die Türkei, die davon lebten, daß sie einzelne Untertanen sich vollsangcn ließen, dann den Schwamm ausdrückten, bis er nichts mehr hergab. In diesen Staaten ist die Armut riesengroß. Fremde Industrie uud fremder Handel herrschen unbeschränkt, es entwickelt sich kein wirtschaft liches Eigenleben; im Kriege habe» mir de» Türke» buch stäblich alles liefern müssen, abgesehen von Weizen, Mais, Neis und einigen anderen Hanptlebensmitteln. Ohne uns konnte die Türkei keine vier Wochen Krieg führen. Wir aber machten nicht nur sie mobil, sondern auch unsere anderen Buiidcsgeiiossen; von uns gingen die Ströme des Lebens und der Widerstandskraft aus, deun mir hatten ini Frieden die Vermöge» nicht meggesteuert, sondern ihrs Ansammlung begünstigt, infolgedessen mar die wirtschast- liche Entwicklung blühend und stets neue Arbeitsgelegen heit, stets neuer Aufschwung da. Was mir da erarbeitet haben, das müssen wir nun hergebcm, dazu zmiugt uns der Friedensvectrag. Soweit ist alles richtig. Wollen wir mm wieder zu Geldo kommen, so müssen wir erneut — Arbeit ausspeichern, nämlich den Ertrag neuer Arbeit. Nur sie allein schafft Werte. Mit nichts kann sie aber auch nicht cmfangen. Wir brauchen Rohstoffe, wir brauche» dazu Geld, wir brauchen mich Unternehmer, die Arbeit schaffe». Von der Beschlagnahme des Mehrgewinns kann der Staat auf die Dauer nicht leben. Zu einem erträglichen Dasein außerhalb des früheren Paradieses ist wie iu den Zeiten Adams Mehrarbeit nötig. Mehr Arbeit. Darum kommen wir nicht herum. Diese grausame Wahrheit wird uns noch alle» a»sgehe»r sie wird uns in der Praxis beigebracht werden. Vor läufig gibt es noch manchen unter!uns, der die Akkord arbeit Mordarbeil nennt, der mit Kant und anderen ge- rubigen Philosophen 8 Stunden Arbeit, 8 Stmiden Er- holmig, 8 Stunden Schlaf sür die beste Tageseinteilung hält. Da werde» wir aber ei« schlimmes Erwachen haben. Augenblicklich leben wir ia noch in den auten Monaten vor Inkrafttreten des Friedens. Von Rieseu- steucrn wird gesprochen und sie werden beschlossen, aber noch zieht man sie nicht ein. Geht es damit erst los, so wird der Einzelne de» Umschwung zunächst an der ver- miiidertcn Arbeitsgelegenheit merken, da viele Betriebe werde» schließe» müsse«. Die natürliche Folge ist dann ein Angebot von Händen z» billigerem Preise. Oder, wenn inan dabei zu wenig zmn Lebensunterhalt ver dient: das Angebot längerer Arbeit. Wir werden nicht vom Achtstundentag auf den Sechsstundentag, sondern auf den Zwölfstundentag kommen. Wenn sie es auch nicht jederzeit sagen können, so habe» dies die deutsche» Arbeiterführer doch längst erkannt. Am 22. Oktober 1918 hat der Abg. Ebert, der jetzige Reichspräsident, im Reichstage gesagt: „Gelingt es, »ns einen bedingungslosen Frieden aufzuzwiiigen, dann wird die deutsche Arbeitcrklasie schwer getroffen; ihr Kampf um den soziale» Aufstieg würde um Jahrhunderte zurnck- geworfen." Diesen bedingungslosen Frieden haben wir nun unterschrieben: von diesem Herbst a» wird er durch- aesübrt. Im Schweiße unseres Angesichts werden wir fortan unser Brot essen müssen, manche bittere Träne wird das Brot in Familien niit schwächerer Arbeitskraft würzen. Die schärfsten Steuergesctze helfen nns nichts, sind nur blauer Dimst; die Parole der ZiiUmst heißt: Überstunden. Wer sich eine» klaren Blick sür wirtschaftliche Dinge bewahrt hat, dem ist das auch einleuchtend. Jede Hosfimng darauf, daß durch die Steuerschraube, die nur die „Neichen" treffe, eine Besserung erfolgen werde, ist eitel. Wir habe» im Gegenteil alle Veranlassung dazu, zu wünsche», daß uns die Vermöge», die die Arbeit be fruchten, erhalte» bleibe». Sonst werden mir allesamt Sklaven des fremde» Kapitals, den: unser eigener Slaat keine sozialen Vorschriften machen kann. Im Schweiße des Angesichts ans deutschem Acker zn arbeiten, ist, bildlich gesprochen, immer noch angenehmer, als sür einen fremden Zwingherrn Ziegel zn streichen. Aber Arbeit, schwere Arbeit, wird es ans alle Fälle sein. Unsere Paradieseszeit ist vorbei. Wer sie jetzt in der Sozialisierung und anderem Paragrapbcnkrnm nahe» z» setze» glanbt, der versteht die Zeichen der Zeit nicht z» deuten und kommt unter die Näder. Arr Ahfmdlmg Ker HrchenZMem. Das Gutachten der Kommission. Uber die bevorstehende Abfindung des Kaiserhauses hat sich der preußische Finanzmimster Sndekum näher ausgelassen. Er sagt, was die Abfindungsfrage selbst an- zeht, so läßt sich das im Besitz des vormaligen königlichen Hauses befindliche Vermögen iu drei Gruppen einteilen: Unzweifelhaftes Privatuermögen des Königs oder seiner Angehörigen, unzweifelhaftes Vermögen des Staates fz. B. die Schlösser in den neuen Provinzen) und strittige Objekte. Um über den Nechtscharakter dieser dritten Gruppe Klarheit zu schaffen, wurde von der ersten Revolntiousregiernng eine Konimissio» eingesetzt. Diefe Kommiisivn, der vom Staatsmiuisterinm auch anfgegebeu wurde, einen Vorschlag über die Auseinandersetzung zwischen Staat und Krone ansznarbeiten, hat sich über die Rechtsverhältnisse der einzetuen Teile des iu Betracht kommeudeu Vermögens geäußert; diese Äußerung ist gedruckt worden, und es sind einige Korrektnrabznae
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