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Dresdner Nachrichten : 23.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187109239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-23
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.09.1871
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Vä, n j.äl! , I hr. O-nr. '^.'uivwiiitar dir' ('; benks!>, Souittao.ffr »!S Mittags '«2 Ubr »Xaricttsu aste rill.; in 'Nciist.idl: v >, ch d l » ck«> c i »on I »li. Pas,lcr, ,r. «loste» aassc ». Anzkigcn in dies. Blatte ßudt'i riiu tjelgreich« Lcelnenunz. A u s l a ft e r «o.uv« Egelilplare. Tageblatt für Unterhaltang Wb GeschWvcrkehr. LLvSst?«A7,'- ML.ttljN'-ftch bei «AirLgelUi^dhl»» k»ruug io» H:"'- Durch dir I.Liäzl »trNrlj-hrl. Et»i«lnr Nnminrr» 1 Ngr- V«seratenpreil'e7 Für beo Raum rnnW galten«» Zeit«« i I «,e. llnter «Mn-rf«idt* v» Z.tl» » «s» Druck und Ttamthu» der HerauSzSan Liepsch L Neichardt.DermUivorü^r LttLoamr: JullLL Rrich«L>t. ^Ilinri11l'«»t1 bon uns llnbckannten Firmen und Perioneil neianen Ivil nur gegen Pränumerando- .'»alstung durch Briefmarke» oder Postcnizähll"' IkGllVIVIII 11^1 TIIIIIVII^III <IllfII11^V aus. IO Silben koste» I Ngr. Auswärtige köliucn die Zahlung auch Ulli eine Dresdner Firma anwesten. Ilxp. «I. -ir.SVV. SechszehnterJahrgang «„»»„» L>n«r>«r vr°!nsch SounabkitS. 3-i. Zeptember 1871. Lui Die fteehrte» auöwärtiftk» Leser der „Dresdner Nachrichten" bitte» wir, das Abonnement siir dav IV. Quartal 1871 (Oktober. November, Deeember) mit SÄ' Nftr. reci»t srühzeitift bei den betreffenden «ostämtern erneuern zu wollen, damit wir im Stande find, die Nummern ohne llnterbrechunft weiter zu liefern. In adonnirt man vierteliahrlici» mit rr» Nftr. in unserer Erpedition. Marienstr. 1» Dresden. 2:i. September. — Der Eantor und Oberlehrer 'August Lebcrecbt Löwe in Zschopau hat die goldene Medaille deS VerbieustorteuS erhalten. Als Kandidaten für die bevorstehenden LandtagSwalsten, zu deren 'Ausstellung sich i» den einzelnen Bezirken Pereine oder (somit,'s gebildet oder sonstwie Vertrauensmänner geeinigt hrlbcu, werden uns diö jetzt geliauiit: für die beiden Wahlbezirke in Dresden Hoirath (Advocat (Ackcrmanu und Advocat Scheele taielbst, für de» städtische» Wahlbezirk I, Zittau Bürgermeister -l>iverkorn daselbst, V. Dobua !e. Geläcistsaurtuiauu Weitaller in Santa, (III. ffiiesa re. Rentamtmauii I)r. Lvtb in Meißen, IX. Döbeln :e. Bürgerineistcr Tbielc daselbst, XX. Eibcnstock re. Advocat MannSscld in Lchwarzciiverg, XXI. Ncichenbach re. Bürgermeister O.ueruer inKirchdcrg; für den ländlichen (Babl- bezirk 4. Löbau re. Gutsbesitzer von Leimeekcr in Gcorgewitz, 5,. 'Bautzen re. Rittergutsbesitzer Psaniienstiel aus 'Neurers an der Ss'ree, ft. Neusalza re. Kaufmann Theodor Schubert zu Löbau, 12. Pirna re. Friedensrichter Hartmann in Ebcnl-eit, (4. Savda re. Rittergutsbesitzer von Ochlschlägel am Obcr- langcuau, >ä. Frciberg re. Rittergutsbesitzer Keserstci» aui Halö ixrch, :tl. Chemnitz re. Friedensrichter Ernst Meincrtin Siegmar, A2. Fralikenbcrg re. AmtShauptmcmn von Könucritz in Chemnitz, :ift. Stollbcrg re. Professor Richter in Tl^rani t, 4l. Rcichcnbach re. rliittelKutSbesitzer Adler aus Plobn, >2. Schwarz»ber,z re. ^lmtsbauvtinann von Hausen l» Z,iv>aan. ^4. Treue» re. Rittergutsbesitzer Krellcr am Untcrwelsel'litz. — Eine seltene und erbebende Feier fand am 10. und 2<>. September am diesigen Orte statt. ES war daö 2.'» jährige Zubelscst der Anstalt zum „Fraucnschutz." Die Feier begann am i'.s. September srilb !> Ubr mit einem Tchul-Actus, in dem der DIrector der Anstait die 2',-jäbrigc, segcnsrclä'k William keit derselben im X'cbr- und Erzicbungosache cntwilleltc. Da ran schlost sich Gesang und Declaumtion entsprechender Gedichte von 7 Schülerinnen der obersten Klassen; zum Schilift wurden Herrn ArchidiaecnuS Riedel und der hochverdienten Gründerin der Anstalt, Fräulein Amalie Marschncr als Erinnerung Vo tiv-Tafeln von dem Vehr-Eoliegium »verreicht. Den Schills ver Feier dieses Tagcö bildete das allgemeine Kinderfest am Nachmittage in den Gärten der Anstalt. Der 2«>. September begann gleichfalls mit dem Fest-Aetuö irüh (> Ubr, zu dein sich die Spitzen der Vehdrden und der hoben Geistlichkeit srennd- lichst ciiigesundc» Patten. Die Feier wurde durch Gesang der eonfirmlrtcn Zöglinge eröffnet und durch Herrn Architiaeouus Riedel in würdiger und erhebender Wciic fortgesetzt und de schlossen. Der Nachmittag versammelte alle Bewohner der An statt zu einem solenne» Diner in den rcscrvirtc» Sälen des Waidschiösichenö. Dazu war nicht allein das Dircttormm. die Schwester», Lehrer, v'ehrerinnen und PcnsioiiS-Zöglinge der Anstalt erschienen, sonder» anet' hochgestellte, treue lind warme Freunde und Beförderer des Werkes und frühere Zöglinge der Anstalt auö Nab und Fern. Wahrlich, ein lieblicher Anblich die srlsctxn, fröhlichen meist weis! gekleidete» Gestalten der ft^ Zöglinge zu selben, wie sie in harmloser Munterkeit und ittliger Bescheidenheit sich bewegten. Daneben die früheren Pensio närinnen. die alle Doriien vergesse» batten, die das v'ebe» Jedem bringt -- hier waren sic wieder Kinder untcl Kindern, und gedachten dankbar der schönen Zeit im Pensionate. Viele Toaste wurden ausgebracht: Aus Se. Majestät den König, aut die Spitzen der »Behörden, auf die Gründerin der 'Anstalt, daö Direktorium, die AnskaltS Vorsteherin unk andere allge mein verehrte und verdiente Persönlichkeiten; auch ei» Zög ling sagte, »ach Ueberreichung eines silbernen 'Bechers an die edle Gründerin ein „Hoch" in Versen. Den Schiu» bildete ein Toast in humoristischer Dichtung, geschrieben aus einen esienlangen Papierstrei'en, gewidmet und vorgctragen von einer (Lehrerin der Anstalt. Daö Fest endete um 8 Ubr nach einem Tänzelten der Zöglinge, unk int sicher in jedem Tbeilnebmer ein lichtes, freundliches Andenken blnterlassen. — Nachdem das Buntcögcsetz w egen Beseitigung der Doppel besteuerung auch im Königreiche Baier» bei» I. Juli lausenden Iahrcö ab als Rcicbögesctz eingcsührt worden und in Wirksam reit getreten ist, leidet dasselbe von genanntem Zeitpunkte ab auch auf sächsische Staatsangehörige, welche im König!eiche Baicrn und aui Baiersche Staatsangehörige, welche in diesigen Landen ihren Wohnsitz genommen haben oder daselbst sich aus- balten, Anwendung. — Am gestrigen ZiebungStage erhielte» die hiesigen Lot tcriecoslectionen von F. Scitler, Ainienstrasu: 2<>, und Tr. Kaiser, grosie Meihnentrasie. auf Nr. -tl.Wl äOG» Thir. — Die Waldschlöslciin Kirmes bat seit Fahre» eine groüc Anziehungskraft aus daö Residenz Publicum auögeübt, und freudig dcgrilsit Jung und Alt auch diesmal daö nächsten Sonn tag und Montag wiederkchrende Fest, welches denk durch eine Vorfeier mit groslcm Abend Eoueert eingeleitct wird. Zu Tan senden werden sic hlnaiiöziehen die Schiiicrstraslc zu der weit bekannten Terrasse der Waldschlöhchc» 'Brauerei, wo der aui merksame, tüchtige WIrth, Herr John, alö ebenbürtiger Nach folger eines FclSner, Guhrmülier re. bereit sein wird, seine Gäste mit dem letzt vortrefflichen und allgemein gelobte» dinilicren Neubairisch oder dem lichteren Malz- und Hoviensioff zu er glücken, hierzu aber dem nach Süffigkeit sclnnachtendcn DtMien- mundc ein »eines Stück KirmeSkuchc» zu bieten, dessen Güte seit Jahre» bekannt ist. Das cingctrclenc warme, sonnige Herbü wettcr, dessen Bestand vom Herr» Baromctrius garantirt wird, wird gleichzeitig den Geinch schöner, klarer Aussicht von dem herrlich gelegene» Punkte vermitteln und die traditionelleWall- iabrt aus der Bicri'traüe morgen n»t übermorgen zu einer Völkerwanderung gestatte». — Die Wichtigkeit der Stellung eines FuslizmiiiiitetS läht eö sehr erklärlich erscheinen, das, über die Person des Nachfolgers deS verstorbenen l)r. Schneider im Publikum verschiedene Ge rüchte circuliren. 'Nach denselben wird bald der Präsident des Leipziger, bald der Präsident des Zwickaucr Avpcllalionsgerichts, bald ein Rath Im k. Justizministerium, endlich auch noch ein Rath im k. DbcrappcuatwliSgcricht alS künstigcr k. iächs. Zuniz minister bezeichnet. Db aUclhöchsle» Drtö bereits Entschließung über die Persönlichkeit tcö zukünftigen Inhabers dieses Porte feuilles gefaßt worden ist, siebt dahin; pon sonst gut unterrich teter Seite geht uns eine Mitthcilung zu. nach der diese FrcM noch als offen auzusihcn und auch in der vorgestrige» Gesamiitt- miiiistcrlaisitzung noch nicht erledigt worden ist. — Nach einer Mitti'ciilnig der österreichische» Regierung sind im Rumbnrger Bezirke in'Böhmen wiederholt ausländische Deutsche meist sächsische und preußische Arbeiter und Ge sellen — angel'altcn worden, welche als RciieculSwels lediglich ei» von ihrer Behörde bestätigtes Arbeikszeugniß porzcigtcu und bei der diesfalls mit ihnen wegen AliSwcislosiglcit durchgcsühr ten 'Amtshandlung angabc», daß sic mit dergleichen Aue-wenen i» ganz Deutschland anstandslos reise» könnten. Da jedoch nach österreichischer Ministerialperordnimg ietcr Ausländer, der sich nach den im RcichSrcitl'c vertretenen Ländern begievt, mit eincni ordnungsmäßige» Reisepässe oder mindestens mit einer solchen Urkunde versehen sein muß, welche iiver de» Vor- und Zuname», den Eharakkcr oder die Beschäftigung und den Zn- stäiitigleitsort deS Reisenden volle» Aufschluß gewährt, mit die polgedachten, von tcutsche» Gewerbögebilicu au'gezcigtcn Arbeitözeugnissc als gesetzlich giltige Ausweise um deswillen nicht anziischen sind, weil in denselben die 'Angabe des Zustän- tigkeitöortcs nicht enthalten ist, so werden die Betbciligten vom lönigi. Ministerium des Innern davon in Kenntniß gesetzt, daß die deutschen Arbeiter und Gewerbsgehilseu bei Reisen nach Oesterreich zu Vcrmcidmig polizeilicher Bcansrandung von ihren Behörde» mit einem Rciscvorwciö versehen sein müssen, in weichem insbesondere die Angabc des ZustäntigkeitSorteS ent halten sei» muß. - - In der vorpergangencn Nacht ist in der Pirnaische» Vorstadt, miiteis Uchcrstcigciis einer Mauer, von einem Stein metz Wcri'platzc hinweg diverses Handwerkszeug gestohlen worden. Die „Miczekatzcn" von Pieschen und Stadt - Nendorf habe» i» ihrer schwierigen Arbeit des Mä»sehasche»s I» der letzten Zeit viel Erleichterung gesunde», da ihnen diese „Arbeit" wahrd-nt über den Kops gewachsen war. Die Gemeinte Pie schen, anthcilig mit Nendon, hat vor wenig Tage» durch ihren Geliieinkeporstand Herrn Vogel in der Apotheke zu Kötzschen heetg netto l.'>0 Pinnt, also I>Eennier jener («esundheilo kügeichen bestellt und erhalten, die geeignet sind, die UnterleibS- bcschwcrdcn der Millionen von Feldmäusen zu erhöben, welche die Acckcr und Wielen der genannten Gegend soeben bevölkern. Freilich werten diese iäOPsund lange nicht hinreichen zu einer gründliche» Razzia: denn, rechnet man aus das P'unt etwa :«>m> Stück solcher „Mäuiemagcnpillen". so macht daö etwa eine balde Million. Der Bedarf von diesen Pillen ist io groß, daß in der oben erwähnten Apotheke an manchen Tagen l'2 und mehr Hände unansgesetzk mit 'Anfertigung dieses Gutes zn tbiin habe», so mciäenbast hat sich das Ungeziefer vermehrt. — Einem Droscl'ke»kütscher sind in diesen Tagen während der kurze» Zeik. daß er mit seiner Droschke vor der Wohnung seines Diemiberrn gehalten, das Picrt auögespamit und in de» Stall gezogen bar. vom Boelo herunter zwei Pferdedecken ent- wendet werde», Iin Zoologische» Garten wurde» geboren: Ein Puma iamerckani'chei Silberlöwes und ein Babuin Affe. Verkauft wurden: Zwei hier geborene Rcnnthiere und ein hier gebovncr Löwe. (Neu angekommen sind von Antwerpen ei» sehr iverth- volics Gescheut von -verrn Privatus F. Zenker zwei asrika- Nische 'Warzenschweine: von Herr» Banguier Mankicwiez ein Paar anslialikä'e Hrveos. Der i» Erimmitzschau erscheinende soeialtcnwkratischc ..Bürger macht, unter worden sc«. Das Blatt bcciitc sich, der schweizerische» Presse hiervon Kunde zu gebe», hat aber wenig Glück damit gemacht; wenigstens erklärt der Berner „Bund", daß er an den Unstim nicht glaube und sich auch gar nicht fürchte. Die Gemnunic zu WabilSdors ist au einem der letzten Morgen plötzlich der Vater einer zahlreichen unglücklichen Fa milie geworden. In der Nacht vorher mackste nämlich die Ehefrau dcö früheren Hausbesitzer August Lange in Nieder lößnitz durch Erhänge» ihrem sorgcnschwercu Lebe» ein frei williges Ende. Die Unglückliche, eine genorcue Drcßlcr. die sich gußcrtem noch In gesegneten Umständen befand, hintcrläßt leider fünf unversorgte Kinder, von denen daS älteste an Ostern coiifirmirt wurde. AlS Motiv Z» der betrübenden 2 bat werte» mit Recktt Wohnungsnot!' und gänzlich verzweifelte NahningS- vcrhältnist'c bezeichnet. Die „Gommunc" muß nun die zurück gelassenen Waste» ncivren, wenn nicht edle Herzen sich finden, welche der arinen, sonst wrhlgcbildctc» Kinder iich erbarmen Am 2t. k. M. Vormittags gegen I<> Ubr wurden die in der am Pöhlbergc bei Anncibcrg gelegenen Sandgrube des Unternehmers Christian Vogel beick'ättigkcii Arbeiter, Gri»»» und Wilde, beite aus Klestirückeiswaldc, von einer berahstür zendcn, ans Basalt »nt Sand bestehenden Ertwand vollständig verschüttet. Grimm hstiterläßr ciu, 'Wilde drei unmündige Kinder. Zu Bestätigung der Ertmcisicn dürste» IW bis 2 Tage kriordciiich sein. Am I> September ist der Schneider Petei Bicrsth g»S Eosscrn in der Nabe ven Dcmip bei Bischofswerda von dem Morgens " ,:t Uhr aus Bautzen »('gegangenen Eilzngc über fahren und gctödtet »vorten. Vor mel reicn Tagen ist lm Scinniergninke dti'BileSnitz ei» Erhängter giligeiunden uat gerichtlich anigebchc» iro-de». a ei in orliniinoiwau el,a!c>ne»cc loeialrcnioiraiiia'c irger und Bauruisreimd" hat die großartige Entteckniig ge ht, daß in Gaffeln ein Plan zur Tl'eilnug der Schweiz :r Deutschland, Oesterreich, Italien und Frankreich erörtert in dem man eine» i» der Wilödruffer Vorstadt wohnhaften Tiichlermeiffcr von hier erkannt hat. Derselhc hatte sich bereit- seit einigen Wochen aus seiner hiesigen Wohnung entfernt. cHnc seiner Familie weitere Nachricht über sich zugchen zu lassen. Lebensüberdruß scheint ihn zum Selbstmorde bestimmt zu haben. Vor Kurzem hat auch einmal ei» Dresdner die nächt liche Ruhe in Leipzig gestört, und zwar ein Rcchtseandidat, der mit Schreien und Lärmen mit der Unterstützung seiner Freunde den wäck'tel istven Ermahnungen durchaus kein Gehör scklenkcn welttc und dafür eingesperrt wurde. Ein dasigeö Tageblatt fügt poetisch hinzu: „Doch weil der liebe Herr aus Drüsen, Da ist man liebevoll gewesen Und hat ivm zwar den Text gelesen — Unk auch gewagt nach seinem Namen, Doch damit schloß daS schlimme Dramen, Der Dräs'ncr ging nach Hause. Amen!" — Bautzen. Die Lausitz, in welcher mit Ausnahme der Mandate der Abgeordnete» Ur. Pfeiffer, Bceg und Petri sämmtliche Abgeordnetensitze erledigt sind, scheint mit ihren bis dcrigen Landtagsvertretern fast gänzlich brechen zu wollen. Selbstverständlich gilt dies nickst von den Vertretern beö Stadt- und Landkreises Zittau, den Herren Bürgermeister Haberkorn und Gutsbesitzer Riedel. Die Wiederwahl beider hochverdienter Männer, mögen sie auch verschiedenen politischen Parteien an gehören, ist unzweifelhaft und somit werden dieselben in der nächsten Zeit, da sic dann 2,'> Jahre hinter einander ununter brochen sich daS Vertrauen ihrer Wahlkreise erhalten habe», das im constilutwneUcn Leben gewiß seltene Fest einer 2äjäh- rige» parlamentarischen Thäligkcit feiern. Hingegen wollen die Wähler in den übrigen Kreisen andere Kräfte in den Landtag haben. An Stelle des GutSbesitzerSMöschlcr gedenktter'Bautz ncr Landkreis den Rittergutodesitzer Psannensticl zu setzen, einen mit den Bedürfnissen dcö LantwirtbS, namentlich dcö kleinere» Bancni, sehr verstauten Via»», von ccm wir uns auch in den Eisenbahnfragen ein krastigcS Eintreten versprechen. In dem Wahlkreise, der aus ten Gcrichtöämtcrn Löbau und EbersdüL' gebildet wird, haben längere Verabredungen stattgeiunden, um an Steile des Herrn Hauffe eine neue Krast zu gewinnen. Sonntag den 17. fand im Gasthaus zum „Forsthauö" bei Hcrn'.hut eine Wählerversammluiig statt, in welcher namentlich die Herren BanergutSbesitzer von Scnncckcr in Georgewitz bei Löbau und der Versitzende teö iandwirthschaftlichen Kreisvcr eins in Dresden, Graf zur Lippe, in Vorschlag kamen. Obwohl der 'Name de- letzteren, um die Landwirthichast verdienten ManneS viel Anklang fand, vereinigte sich die ans Ritter- uud Baucrgustst'csitzcrn, Gcmeintcverffänden imd Fabrikanten be stehende Versammlung doch mit überwiegender Mehrheit kabln, den im Wahlkreis angesessenen BauerglltShesitzer von Senneckcr als Vertreter aufzusiclien. Derselbe genießt allseitig dcö besten Rufes, gilt als in jeder (Beste zuverlässig und charakterfest. Dtc 'Bedülstnisse seiner Heimath könnt er genau. Im 2. ländliche» 'Wahlkreis l.Gcnchisänstcr Großsck'önau und Eberövach» hat cS nickst reckst gefallen, daß die Versammlung der Liberalen in Riesa, ohne den Wahlkreis näher befragt zu haben, demselben die Wiederwahl des Herrn Israel zuacwicse» hat. Man glaubt dort politisch reii genug zu sein, seine Leute selbst zu wählen, unk da Herr Israel in seinem bekannten Streite gegen die Ab geordneten Riedel und Sack'ße sich nicht gerate Lorbeeren um seine jugendliche» Lck'lä'c gewunden hatte, so richten die dorti gen Wähler idr Abstve» aui eine im öffentlichen Leben ersah reue Persönlichkeit, a>S welche sie den Fabrikanten.henke in Leutersdorf erkannt habe». Im ft. Wahlkreise endlich candtdstt mit großem Enolg Kaustncmn Schubert in Löbau. Vor einigen Tagen hat sich in dem Dorsc Wctteritz bei Mutzschen eine bedauerliche Robbest zugetragen. Drei Handwerks vursetst», der Fleischer Wraii» aus Leipzig, der Formenstecvcr Wicßner aus Chemnitz und der Bäcker Habermann auS Großen Hain, haben in der Wohnung dcö Gutsbesitzers Ulbricht, dessen erst kürzlich entbundene Frau allein zu Haust gewest», um eine Gabe angeiprochc», sind mit dem verabreichten Brok nicht zu- ilieden gewcstu und haben sodann von der erschreckten Frau, »iiter Ausstößen von Drei lingen, noch Kuchen erzwungen. Der bald tarau! zurückgekcbltc Gutsbesitzer Uibrickst ist, empört über läcst Frechheit, den drei ckvindwerköhuischeu nack'gegangen. hat dieselbe» am Ausgange deS DorstS cingctroffe» und sie wegen ihres Gcbahrcns zur Ret-e gesttzi Uibrickst ist infolge denen von trn drei Genannten Gütlich angegriffen und in dem stck> entspinnenden Kcunpst so geschlagen worden, daß er schwer ver letzt t-arnl'tkerlicgt. Zur Hilst geeilten Personen auö dcm Dor'o Wctteritz gelang cS, die drei Misscthäker zu überwältigen, >o daß sic an die Gendarmerie und von dieser an daS SstcrmSbocer Geiicistvaink Eiden adgeliestrt werden können. D etfentIiche GericsttöI! pung vorn 2l. Scptbr. In dem Haust des Gastwirtbs Pötlch aus der kleinen Ztegcl- gaffc wohnte Frau Theiest geschiedene Grötscvel. Diesclbe loar MieihzinS schuldig, sollte crmittirt und an ihren Sachen das Retentionsrecht anSgcübt werden. Die Frau tcö Wirthcö. (Anna Rosine geborene Förster, bcglcbt sich mit ibrem Sohne, dem Fieischcrgescllcn Ernst Pöt'ch, nachdem vorher der Bier- auSgeocr Leuiü King als (Avantgarde vorausgeschickt worden war. in das Zimmer der Grötstchcl, wo sich den» ein Höllen lärm entwickelt, der den 'BieranSgcbcr veranlaßt, sich rückwärts zu concentriren und sich in das Zimmer einer gewissen Schmitt zurückzuzievcn. 'Nock' hört er bei seiner Nctaade, daß dle Pötsch Ihre Admstthcri» mit de» Titeln: „Schwein, Drrckpupt'c" regalirt. In Folge tiestr Worte wurde die Grötschel beim 'Bczirksgerickstsamt klagbar und die Pötsch erhielt eine Straf- hcl'naglng lautend au> u rHaler Gcltbnße zugestcllt. Dagegen wurde von der Gastwirthsehelra» reniointtnt, die durch andere Zengnine »ack zuweist» suchte, kaß Kluges und der Grötschel Aussage» gar nickst wahr, daß sic gar nickst, sondern ihr Sohn ras lneriininiric Worl: Dreckplippc anSgesprochen ». s. w. Das e>'uiasterlihe (''rsemiti i» laliletc aui :t Tbalcr Strafe iür die '' etih. >a's die<'stotscl-ei einen'Bestärkungscid leiste. Auch biennst gab lick, die Pribatangchagst nickst zuseieden und legt« tnrä' ihren achwaüer Ara ocal Kager Eiiishruch ein, Hai aber 'Alles'Niä're. das einzclrichlcrli.he Urlbest irurdc bestätigt T'A dran Hoi.stscranlc» ntäeuich hier albcitr'.cv. der Kunst.
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