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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191410126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-12
- Monat1914-10
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1914
- Autor
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Riesaer G Tageblatt ««d Anzeiger Mebiatt und Archer). «ckgramm-Adreff« 61 Fernsprrch stell« Tag b att Rt s» Nr.«. für die König!. AmtshaupLmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba, 237. Montag, 12. Oktober 1914, abends. 67. Aahrg. Da« Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BierteliährUcher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa I Mark 50 Pfg., durch unsere Träger frei in« Hau» » Mart VS Psg-, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatsabounementS werden angenommen. Anzeigen-Aunahme für die Lummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingefpaltene 43 mm breite KorPuSzeile 18 Psg. tLokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich In Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste VV. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur HL hnel iu Riesa. Bekanntmachung. Aontrollvcrsammlung der Fichartilleristen. Die Veröffentlichung dieser Bekanntmachung findet nur durch die Zeitungen stall, die Ort»behörden werden ersucht, nachstehende Bekanntmachung den betr. Mannschaften in geeigneter Weise zur Kenntnis zu bringen. Alle Unteroffiziere und Mannschaften des ausgebildeten Landsturm» II. Aufgebots der Futzartillerte, welche noch nicht in Kontrolle stehen und zwar die Jahrgänge 1890, 1889 und ältere, sofern sie noch nicht das 45. Lebensjahr überschritten, haben zu der Freitag, den 16, Oktober 1914, nachm. 2 Nhr im Gasthofe zur goldenen Krone in Großenhain, Berlinerstraße, statlfindenden Kontrvll» Versammlung zu erscheinen. Alle zu Len am 15. und 16. staitfindenden Konlrollversammlungen getroffenen Bestimmungen finden auch hier Anwendung. Kgl. Bezirkskommando Grostenhatn. Freibank Weida. Dienstag, den 13. Oktober, vormittags 9—12 Uhr lind nachmittags 5—6 Uhi gelangt Rindfleisch, roh, Pfund 40 Pfg., zum Verkauf. Der Gcmeindevorstaud. Oertllches «nd Sächsisches. Rstesa, den 12. Oktober 1914. — Der Kommandierende General des 2. Sächs. Armee- Korp», General der Kavallerie o. Laffert, dem bereits daS Eiserne Kreuz 2. Klaffe verliehen wurde, hat inzwischen auch die 1. Klasse erhalten. — Mit dem Eisernen Kreuz wurden ferner ausgezeichnet: Leutnant Hellmuth Gold ammer im 6. Feld-Art.-Regt. 68, Sergeant Ehrenberg 3. Batt. Feld-Art.-Regt. 32 und Kanonier Brückner 2. Batt. Feld-Art.-Regt. 32. — Wie uns mitgeteilt wird, erhielt auch Lehrer Kurt P f u n d auS Nünchritz daS Eiserne Kreuz verliehen. —* Am 15. Oktober geht ein Transport für die 1. Ersatzabteilung F.-A.-R. 77 von Riesa ab. Etwaige Liebesgaben für Angehörige in diesem Truppenteil können verpackt und mit genauem Namen des Empfängers ver sehen in Kaserne 32 bis 15. Oktober mittags abgeliefert werden. —* Eine hier zugereiste Frauensperson aus Bayern, sowie eine hier in Stellung gewesene Kellnerin wurden wegen Uebertretung von § 361« des Str.-G.-B. festge- nommen. Die erstere wurde in das AmtSgerichtsgesäng- ni» eingeliefert. —* Wir werden gebeten, darauf aufmerksam zu machen, daß die KriegSstrickabende nicht mehr DienStagS, sondern Freitags abends 8 Uhr in der „Elbterrasse" stattfinden. —* Am vergangenen Freitag konnte das Elbstraße 17 wohnhafte Ehepaar Hermann Moritz daS Fest der gol denen Hochzeit feiern. In der Klosterkirche fand die Einsegnung statt, wobei dem Jubelpaar die ihm von Sr. Majestät dem König gestiftete Ehrenbibel überreicht wurde. —* Für den Fahrkartenverkauf bestehen im Binnen- verkehre der Sächsischen StaatSbahnen besondere Einrich tungen, deren Beachtung für den AuSflugSoerkehr und nament lich auch für Besucher von Lazaretten empfehlens wert ist. ES werden nämlich die am Schalter aufliegenden Fahrkarten auf Verlangen auch zur Fahrt in umgekehrter Richtung verabfolgt und diesfalls durch den Stempelauf- druck „Rückf." gekennzeichnet. Die gleichzeitige Lösung einer Fahrkarte zur Hinfahrt ist nicht nötig. Die Karten zur Rückfahrt können außerdem auch zur Benutzung von einer anderen Station, für eine andere Zuggattung, über einen anderen Weg oder in größerer Anzahl gelöst werden als zur Hinfahrt. Zur Vermeidung von Verzögerungen bei der Fahrkartenprüfung empfiehlt es sich, die mit dem Stempel „Rückf." versehenen Karten bei der Hinfahrt über- Haupt nicht mit vorzuzeigen. Außerdem werden auf einer größeren Anzahl von Stationen mit stärkerem Personen verkehrs sogenannte Doppelkarten verabfolgt, die für Hin- und Rückfahrt gelte». Die Doppelkarte besteht au» zwei trennbaren Tellen; nach Beendigung der Hinreise wird der für die Hinfahrt dienende untere weiße Teil abgetrenn», der obere farbige Teil aber dem Reisenden für die Rück- reise belassen. Durch die Ausgabe der Doppelkarten sowie der Karten zur Rückfahrt soll insbesondere zur Erzielung eine« pünktlichen ZugSoerkehr» und zur Bequemlichkeit der Reisenden der Andrang an den Schaltern der Rückreise, stationen möglichst vermindert werden. SS darf hiernach erwartet werden, daß die Reisenden im eigenen Interesse soviel al» möglich von den mitgeteiltrn Erleichterungen Gebrauch machen. —8 Die postalische Versorgung unserer beiden sächsischen Armeekorps, deren Zentrale in Leipzig ist, hat vielfach zu heftigen Klagen Anlaß gegeben, sodaß am Sonnabend die Kaiserliche Oberpostdirektion Leipzig den Vertretern der Presse Gelegenheit zu gründlicher Information und Besichtigung de» Betriebes an Ort und Stelle gab. Nach den erteilten Auskünften und gesehenen Tatsachen scheint allerdings die ReichSpost an den Der- zögerungen in der Bestellung nicht schuld zu sein, ja man kann nach den gewonnenen Eindrücken sogar von einem großen Entgegenkommen ihrerseits gegenüber dem Publikum redest, daS zu Tausenden schlecht verpackte Sendungen nach Möglichkeit repariert bekommt. Vergleiche mit 1870, wo übrigens die Post anfangs allerlei Schwierigkeiten ebenfalls erst überwinden mußte, treffen nicht zu, denn diesmal führt Deutschland einen Krieg nach mehreren Fronten und die Feldpost hat eS mit weit größeren Ansprüchen zu tu». Während sich innerhalb der Reichsgrenzen der Verkehr der Feldpost glatt abwickelt und vor allen Dingen schon aus räumlichen Rücksichten auch nicht eine richtig adressierte und genügend verpackte Sendung länger als 24 Stunden ans ihre Weiterbeförderung warten muß, sind in den feindlichen Ländern die Verkehrswege ungemein überlastet. In allen Fällen mutz die Feldpost hinter die MunitionS- und die Prooiantkolonnen sowie die Berwundetentransporte zurück treten, und auch während den Gefechten, die ja im modernen Kriege tage- und wochenlang dauern, ruht die PostauSgabe. Auf den belgischen Eisenbahnen, die infolge ihrer Bauart für das deutsche Eisenbahnmaterial viel Schwierigkeiten bieten, ist das Vorwärtskommen der Post äußerst erschwert. Da» raschere Hereinkommen der Post aus dem Felde findet seine Erklärung darin, daß der Rücktransportweg wesentlich weniger belastet ist. Ein weiteres hemmendes Moment ist die fortwährende Verschiebung größerer oder kleinerer Truppenabteilungen und -verbände, die zum Teil eine Um kartierung der Post von einem Kriegsschauplatz zum anderen nötig macht. Der Gang der Feldpostbesörderung ist fol gender: Alle Sendungen aus ganz Sachsen gehen zunächst nach Leipzig, wo sich eine der über daS ganze Reich ver teilten 18 Sammelstellen befindet. Hier ersolgt sofort die Sortierung in viermaliger Sichtung, worauf für jeden Stab, jede Kompagnie, Batterie, Eskadron oder sonstige kleine Abteilung geschloffene Säcke an die Leitstellen am Beginn der Etappenstraßen abgehen. Dort setzt nun die Arbeit der mobilen Feldpost ein, bei der für jede Armee ein Feldpost, direktor vorhanden ist. Die Feldpost geht allen möglichen Gefahren ausgesetzt so schnell al» möglich an die Truppen bis 30—40 Kilometer hinter der Schlachtlinie heran. Eine Postbesteüung wie tm Frieden findet im Felde nicht statt, die Postsäcke werden vielmehr von jedem Truppenteil« selbst abgeholt. Hier scheint eine weitere Ursache für die beklagten Verzögerungen zu liegen. Die Aufenthaltsorte der rund 5000 einzelnen Truppenteile wird der ReichSpostverwaltung in bestimmten Zwischenräumen von den Militärbehörden mitgeteilt. Das Große Hauptquartier, jedes Armeeober, kommando, jedes Armeekorps und jede Division hat eine mobile Feldpostanstalt. Diese Feldpostanstalten geben früh nach Möglichkeit dem zuständigen Feldpostdirektor das am Abend zu erwartende Quartier der Truppe an. Die Krieg- führung selbst macht jedoch die Richtigkeit dieser Angabe oft zunichte, und so irrt dann die Feldpost auf gut Glück auf der Tuche nach ihren Truppen umher. Dabei sind Postverluste durch feindliche Ueberfälle nicht ausgeschlossen. Natürlich haben deutsche Truppen auch Posten des Gegners abgefangen. Ein englischer und ein französischer Postsack auf dem Leipziger Postamt beweisen eS. Im Osten mußte Post verbrannt werden, damit sie nicht in feindliche Hände fiel. Ferner wurde zu Anfang de» Krieges aus militärischen Gründen die Post bis drei Wochen zurückbehalten. Wa» daS heißt, mag man daraus ermessen, daß tm Augenblick wöchentlich ca. 1000 Waggon», davon 80 aus Sachsen, in» Feld htnauSgehe». Die Leipziger Sammelstelle bewältigt jetzt täglich rund 500000 Feldpostbriefe und hat durch Ein stellung von 500 Hilfskräften dazu 757 Mann zur Verfü- gnng, wa» ebenso wie der Platz ausreichend ist. — Uebcr unberechtigte Zurückhaltung von Goldgelb in weiten Schichten der Bevölkerung teilt ein Freund des „Voigtl. Anzeiger" auf Grund eigener Erfahrung diesem mit, das; er letzthin in einem kleinen voigtländischcn Ort — der Name tnt nichts znr Sache — beobachtet habe, wi«! die Bezahlung der Steuern erfolgte. Die Ortseingesessenen zahlten ihre Stenern in Gold, Silber oder Papiergeld, der örtliche Steuereinnehmer meinte jedoch ganz seelenruhig: Ich habe mein Pferd hcrgeben müssen und dabei 100 Mark ein gebüßt, da werde ich die Paar hundert Mark Goldgelb mir einwcchseln und an die Stcucrkasse Papier abführen. Selbst redend wurde der Mann auf sein ebenso unpatriotischcs wie törichtes Verhalten hingewicsen; er erwiderte jedoch, man könne nicht vorsichtig genug sein, da man ja nicht wissen könne, ob „Deutschland in dem Kriege nicht verspiele". — Das Benehmen des Steuereinnehmers ist umso unverständ licher, als er sich selbst als Mitkämpfer von 1870/71 be zeichnete. — Aus' dem Vorgesagtcn geht nun ein Zweifaches hervor, einmal, das; sich noch recht bctrrächtliche Mengen Goldgelb in Truhen, Kästen und wohl auch in dem ehedem als Schatulle so beliebten Strumpf befinden und ängstlich zurückgehaltcn werden. Zweitens ist daraus zu ersehen, das; es noch gar so viele Leute gibt, die entweder nicht cinschcn können oder wollen, das; Papiergeld genau so gut gesetzliches Zahlungsmittel ist wie Gold und Silber. Ganz besonders betrüblich aber ist die Tatsache, das; so viele Leute nicht ein sehen, wie notwendig das Reich des Goldgelbes bedarf, um seine für des Vaterlandes Sicherheit so dringend notwendigen Kricgsanschasfungcn, zu machen und vor allem die Nahrungs zufuhr aus dem Auslande zu regeln. — Den Ausführungen des „Voigtl. Anz." schließen wir uns vollinhaltlich an. Auch bei uns kann man leider dieselben Erfahrungen machen. * Nöderau. Die leichte Munitionskotonne des Neserve-Feldartillerie-RegimentS Nr. .., die hier, sowie in den Orten Bobersen, Lessa und Zeithain verquartiert war, hat bei der Bewohnerschaft eine sehr gastfreundliche Auf nahme gefunden. Bei ihrem Scheiden dankt sie herzlichst für die erwiesene Liebe. Dresden. Eine Steigerung deS Verkehrs hat sich in den letzten Wochen erfreulicherweise hier überall bemerkbar gemacht. So ist auf den Bahnhöfen ein lebhafterer Personen verkehr zu bemerken, weshalb eine Erweiterung des Kriegs« fahrplanes stattfinden mußte. Auch Bahngüter werden wieder in größeren Mengen aufgeliefert und an den Post schaltern bietet sich das altgewohnte Bild der normalen Zeiten. Einzelne Industrien sind in Dresden und Umgebung außerordentlich stark beschäftigt. Insbesondere haben die Zigarettenindustrie und einzelne Nahrungsmittelindustrien große Aufträge zu bewältigen, die sowohl von der Heeres verwaltung, als auch von privater Seite erteilt worden sind Aber auch in anderen Geschäftszweigen macht sich eine ge steigerte Tätigkeit bemerkbar, so daß das Heer der Arbeits losen erfreulicherweise nach und nach wieder abnimmt. Alles dies sind erfreuliche Anzeichen von der gesunden Grundlage unseres gesamten Wirtschaftslebens, das trotz des Krieges wieder in die gewohnten Bahnen einzulenken beginnt. Dresden. Stadtbaurat Professor Hans Erlwein, der einen Liebesgabentransport nach dem Westen begleitete, ist im Felde tödlich verunglückt. Sein Begleiter, Fabrikbe sitzer Küchenmeister aus Dresden, ist leicht verletzt. Schanda u. Nach den Zusammenstellungen über die Holzverzollungen an der Station Hirschmühle-Schöna sind seit Beginn des diesjährigen Schiffahrtsverkehrs bis jetzt rund 240000 Festmeter Nutzholz aus Böhmen in Sachsen eingeführt worden, dazu dann noch die große Menge der Lang« und Schleifhölzer, die auf dem Bahnwege zu uns gelangen. Naundorf bei Freiberg. Die Jagdgenossenschaft ver zichtete auf den ganzen diesjährigen Jagdpacht.
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