Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 16.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191008169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19100816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19100816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-16
- Monat1910-08
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.08.1910
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Fernsprechstclle Nr. 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners, tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tagö vorher nach»«. 4 Uhr. Abonnements- Preis viertel- jährlich l Mk. 50 Pfg., zwei- monatlich 1 Mk., einmonatlich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlichen Poslanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen ans die Sächsische Elbzeitung" an. Tägliche Noman-Veilage. Sonnabends: „Mist, »nlkrhnNnnggblall" 5WW MkitiU AmtMatt sir ks WchWt MszM Bmaiilht ßaWtjBliMt NS Sc» sickn! zu sli>li«i>N, s»ie sör den StMzcmUmt jli Hahchm. Verantwortlicher Redakteur: Richard Gürke, Schandau. — Druck und Verlag: Legler Sc Zeuner Nachf. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags Mittwochs nnd Freitag bis spätestens vormittags S Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene KorpuSzeile oder deren Raum 15 Pfg. (tabellarische und komplizierte nachtübereinkunft.) Auswärtige Inserate 20 Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 80 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle vierzehn Tage „Laudmlrlschaflllchc Ücllagk". Jnferaten-Annahmestcllen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184: in Dresden und Leipzig: die Annoncen - BurcauS von Haasenstein Vogler, Invalideiwank und Rudolf Moste: in Frankfurt a. M.: G. L. Daube r- Co. Schandau, Dienstag den 16. August 1910 54. Jahrgang. Amtlicher Teil. Vom 14. August bis 10. September 1910 ist für den beurlaubten Friedensrichter der Orte Ostrau, Postelwitz und Schmilka, Herrn Kgl. Förster Neumeister in Ostrau, Herr AmtSgcrichtS-Akluar Gundermann, hier, als Stellvertreter bestellt worden. Schandau, am 13. August 1910. Königliches Amtsgericht. Vi8 Ekelie 8iMs88L ru WMn verzinst Einlagen mit rk'/r Prozent. Holzversteigernng: HOiAeim LlMssoMM. Dienstag, den 2». Angnft 1010, vormittags V2IO Uhr, im Hotel „Lindenhos" in Schandau: 1580 w. Stämme, 365 h. u. 4840 m. Klötzer, 57 w. Derbstangcn, 2775 w. Neis- stangcn. Mittwoch, den 24. August 1010, vormittags 10 Uhr, im Hotel „Zur Sächsischen Schweiz" in Hohnstein: 68,5 rm Scheite, 283 rin Knüppel, 166 rm Aeste. Aufbcreitet in Abt. 8, 24, 29, 45, 43 (K a h l s ch l ä g c), Abt. 1 bis 98 (Durchsorflungs-, Bruch- und Dürrhölzer). Kgl. Forstrcviervcrwaltnng Hohnstein «. Kgl. Forstrcntamt Schandau. LaWM Lilimrbkitkr Nd Smn stziiie. »NsttMU. Die Zahl der Lohnarbeiter ist in Deutschland kolossal gestiegen, sie zeigt auch ein jährliches bedeutendes Wachs tum und wird dadurch die in sozialer und wirtschaft licher Hinsicht so sehr bedeutsame Veränderung der persönlichen Verhältnisse im Deutschen Reiche klar und deutlich erwiesen. Die Entwickelung zur Selbständigkeit ist in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Handel von Jahr zu Jahr schwieriger geworden, weil nicht nur besonders persönliche Befähigung und gute Fachkcnntnifsc, sondern auch ein entsprechendes größeres Kapital dazu gehören, um ein selbständiges Unternehmen in der Land wirtschaft, in der Industrie, im Handel oder im Hand werk mit Erfolg betreiben zu können. Die damit ver knüpften Schwierigkeiten und die riesige Ausdehnung der deutschen Industrie haben dazu geführt, daß wir gegenwärtig in Deutschland weit über 16 Millionen Lohnarbeiter haben, von denen 11 Millionen Männer und 5 Millionen Mädchen und Frauen sind. Zu diesen Lohnarbeitern sind die Dienstboten allerdings mit hinzu gerechnet und beläuft sich die Zahl der Dienstboten in Deutschland auf etwa 1400000. Zu der genannten Zahl der Lohnarbcircr, sind aber die Familienangehörigen, die in der Hausindustrie beschäftigt werden, nicht mit gerechnet, sonst würden wir in Deutschland gegen 20 Millionen Lohnarbeiter haben. Man wird sofort begreifen, daß gegenüber dieser riesigen Anzahl Lohn arbeiter für den Staat und die Arbeitgeber ganz be sondere soziale Aufgaben entstehen, denn die meisten dieser Lohnarbeiter leben von der Hand in den Mund und müssen durch besondere Fürsorge gegen die Wechsel fälle des Lebens und zumal gegen Krankheit, Unfall und Invalidität einigermaßen geschützt werden. Glücklicher weise hat da die Gesetzgebung des Deutschen Reiches schon unter der Negierung des Kaisers Wilhelm 1. und des großen Reichskanzlers Fürsten Bismarck eine ni chtige soziale Versorgung der deutschen Lohnarbeiter durchgesührt, sodaß in dieser Frage Deutschland an der Spitze aller Staaten marschiert. Dank des allgemeinen Versicherungs zwanges sind in Deutschland fast alle Lohnarbeiter gegen Krankheit, Unfall und Invalidität versichert, wobei die größere Hälfte dieser Versichcrungslastcn den Arbeitgebern auferlegt worden ist. Auch ist es wertvoll daß für dauernde Schäden, die oie Arbeiter an ihrer Arbeits fähigkeit in den Arbeitsstätten erleiden, nicht einmalige Abfindungssummen, sondern jährliche Renten gewährt werden. In sozialer Hinsicht ist cs auch von hohem Werte, daß das Deutsche Reich zu jeder Invaliden- und Altersrente einen jährlichen Zuschuß von 50 Mk. leistet. Es ist dies eine sehr große und jährlich wachsende Unterstützung für unsere invaliden und altersschwachen Arbeiter, welche finanziell für die Neichskasse so bedeutend ist, daß dies uns bis jetzt in dieser Weise noch kein anderer Staat nachgemacht hat. Freilich irgendeine An erkennung hat diese soziale Fürsorge leider bei den meisten Lohnarbeitern infolge der sozialistischen Verhetzung nicht gefunden, und vom Standpunkte der politischen Er fahrungen könnte man da auf sehr seltsame Schlüffe kommen. Es wird jedoch keiner deutschen Negierung und keiner Volksvertretung einfallen, schlechte politische Erfahrungen zum Maßstabe für die Gesetzgebung zu machen, die eben gerade dem wenig bemittelten Lohn arbeiter gegenüber eine Pflicht der Nächstenliebe erfüllt hat und diese humane Aufgabe auch noch weiter aus zubauen gedenkt, was die bessere Versorgung der Witwen und Walsen der Lohnabeiter anbetrifft. Wünschenswert wäre auch noch, wenn kapitalkräftige Arbeitgeberverbände die Frage der Versorgung, beziehentlich Versicherung der Arbeiter gegen Arbeitslosigkeit bis zu einem gewissen Nichtamtlicher Teil. Grade lösen könnten. Der Staat kann sich mit der Lösung dieses Problems allerdings nicht befassen, denn es würden sonst finanzielle Lasten für die Neichskasse entstehen, die sic nicht tragen kann. Politische Taqeöübcrsicht. Deutsches Reich. Se. Maj. der König wird bei seiner Neisc nach Tarvis vom Kämmerer v. Erlegern und dem General adjutanten Generalleutnant von Müller begleitet sein. Das König!. Hoslager wird bereits am 10. d. M. von Moritzburg nach Pillnitz verlegt. — Ucber das Befinden Ihrer König!. Hoheit der Herzogin-Mutter von Genua, Prinzessin von Sachsen deren Zustand noch immer be sorgniserregend ist, wird der König!. Familie täglich Bericht erstattet. Der Kaiser nahm am Sonntag mittag im Kasseler Nesidenzschlosse die Weihe einer Anzahl neuer Fahnen für verschiedene Truppenteile vor. An diesem Dienstag gedachte er auf dem „Großen Sand" bei Mainz die her kömmliche alljährliche Kaiserparade über die Truppen der Garnison Mainz und über andere hessische Truppenteile abzuhaltcn. Die Nachricht von der bevorstehenden ostasiatischcn Reise des deutschen Kronprinzen findet namentlich bei den Japanern ein sympathisches Echo. Das Organ der in Berlin lebenden Japaner und Chinesen, die Monats schrift „Japan und China", begrüßt den bevorstehenden Besuch des Kronprinzen mit folgenden warmen Worten: „Wir glauben versichern zu können, daß der Kronprinz eine glänzende Ausnahme finden wird. Wir Japaner bezweifeln nicht, daß durch den Besuch des deutschen Kronprinzen gewisse Mißverständnisse zwischen Deutschland und Japan gänzlich beseitigt werden. Man wird dem Kronprinzen zu erkennen geben, wie dankbar Japan dem Staate ist, der sein Lehrmeister war und noch immer ist. Der augenblicklich iu Berlin weilende türkische Finanz minister Dschavid Bey hat daselbst bereits mit ver schiedenen einflußreichen Finanzmänncrn Unterredungen über die Anleihe gehabt, welche die türkische Negierung auf dem Berliner Platze aufzunehmcn gedenkt. U. a. konferierte Dschavid Bey zu genanntem Zwecke mit dem Direktor der Deutschen Bank, Mankiewicz, und mit dem Generaldirektor v. Gwinner; über das Ergebnis dieser Besprechungen ist allerdings noch nichts näheres bekannt. Die Reichs- und Staatsbehörde» wenden der Zunahme der Cholera in Rußland ganz besondere Aufmerksamkeit zu. Alle mit der russischen Grenze in Berührung kom menden Personen werden streng bewacht. Das Neichs- gesundheitsamt erhält frotlaufend über die Cholera-Er krankungen Bericht. Infolge der umfassenden Vorkehrungen der deutschen Sanitätsbehörden besteht zurzeit keine Ge fahr für eine Einschleppung der Cholera aus Rußland. Die von einem ausländischen Blatte verbreiteten Gerüchte, wonach Generaloberst v. d. Goltz definitiv aus dem preußischem Heere ausscheiden würde, um in türkische Militärdienste übcrzutreten, erweisen sich als unbegründet. Aus der nächsten Umgebung des Generalobersten wird erklärt, daß diese Gerüchte jeder Begründung entbehrten. Sie scheinen dem Umstande entsprungen zu sein, daß Freiherr v. d. Goltz allerdings den bevorstehenden türkischen Manövern beiwohnen wird. Jedenfalls ist es nur mit Genugtuung zu begrüßen, daß ein so hervor ragender Militär, wie Freiherr v. d. Goltz, dem preußischen und deutschen Heere erhalten bleibt. Die Lage der deutschcu Kolonisten in der Umgebung der syrischen Hafenstadt Haifa gilt infolge der gegen die Kolonisten fortgesetzt herrschenden Erregung unter den dortigen Eingeborenen als ernstlich gefährdet. Der deutsche Geschäftsträger in Konstantinopel war deshalb bei der Pforte vorstellig geworden, worauf ihm der türkische Minister des Aeußcren versichert hatte, es würden sofort Truppen zum Schutze der deutschen Kolonisten bei Haifa abgcsandt werden. Trotzdem ist dies bis jetzt noch nicht geschehen, und da die räuberischen Einbrüche in die Gehöfte der deutschen Kolonisten fortdauern, so haben diese jetzt direkt beim Kaiser Wilhelm telegraphisch um Schutz nachgesucht. Infolgedessen ist es sehr wahr scheinlich, daß ein deutsches Kriegsschiff nach Haifa ab- gcht, wenn nicht die türkische Negierung baldigst etwas ernstliches zum Schutze der dortigen deutschen Ansiedler tut. Ausland. Oesterreich-Ungarn. In Wien ist eine Fleischnot entstanden, welche von breiten BcvölkerungSschichten der österreichischen Hauptstadt als sehr drückend empfunden wird. Der Vorstand des Wiener Gemeinderatcs ersuchte den österreichischen Handels minister in einer Depesche, im Interesse der Wiener Bevölkerung den sofortigen Erlaß eines provisorischen Ausfuhrverbotes für Schlachtvieh und Fleisch aus .Oester reich zu bewirken. — Sollte die österreichische Negierung diesem Verlangen nachgeben, so stünde alsdann in Deutschland eine weitere Steigerung der Fleischprcise zu erwarten. — In Krakau wurde der aus Warschau ge bürtige Zeichner Milzislaus WoitaSkicwioz unter dem Verdachte verhaftet, mitschuldig an der Ermordung des angeblichen russischen Polizeispitzels Nyback in Krakau zu sein. Belgien. In Brüssel tagt augenblicklich ein Internationaler Bergarbeiterkongreß. Er nahm u. a. die beantragten Resolutionen über den achtstündigen Arbeitstag, sowie mehrere Resolution bctr. der Gewährung von Alters- und Invalidenrenten an die Bergarbeiter an. Auf dem Kongreß entspann sich auch eine lebhafte Debatte über die Idee des Weltfriedens, wobei sämtliche Redner ihre Zustimmung zu der seitens der englischen Delegierten cingebrachten Wcltfriedensresolution bekundeten. Rußland. Die Nachwehen zu der Kapitulation von Port Arthur wollen noch immer nicht enden. General Fock, einer der Unterbcfchlshabcr des Generals Stössel, des Höchstkom mandierenden in Port Arthur während der japanischen Belagerung, hat jetzt seine Memoiren über die Belagerung von Port Arthur erscheinen lassen, die in russischen Militärkrciscn böses Blut machen. Viele Mitkämpfer General Focks fühlen sich durch die Ausführungen in seinen Memoiren beleidigt, und wollen ihn deshalb ge richtlich belangen, sodaß neue Port Arthur-Prozesse zu erwarten stehen. Frankreich. Präsident Fallidres reiste zu einem offiziellen Besuche der Schweiz nach Bern. — Die Gefahr eines allgemeinen Ausstandes der französischen Eisenbahnangestellten erscheint noch immer nicht endgültig beseitigt. In NimeS fand eine stark besuchte Versammlung von „Eisenbahnern" statt, an deren Schluß eine Tagesordnung genehmigt wurde, in welcher sich die Teilnehmer zur sofortigen Folgclcistung einer etwa an sie ergehenden Aufsorderung des Syndikus der Eiscnbahnangestellten zum Streik ver pflichteten. — In Tergnier brach ein Streik der Eiscn- bahn-Werkstättcnarbeitcr aus unbedeutendem Anlaß aus; etwa 2000 Arbeiter nehmen an dem Streik teil. Spanien. In dem Streite zwischen der spanischen Negierung und dem Vatikan soll sich auf beiden Seiten Geneigtheit zum Einlenken kundgcben, doch scheint sich jeder Teil davor zu scheuen, den ersten Schritt zum Entgegenkommen zu tun. Nur wird die Stellung des Ministeriums CanalejaS in dieser Lage angeblich durch das feindselige Auftreten der spanischen Klerikalen gegen die Negierung erschwert. Viele Pfarrer fordern von der Kanzel offen zum Aufruhr gegen die Zivilgcwalt auf. Die meisten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite