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01 Erzgebirgischer Volksfreund : 18.10.1878
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-18781018015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1878101801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1878101801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-18
- Monat1878-10
- Jahr1878
- Titel
- 01 Erzgebirgischer Volksfreund : 18.10.1878
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.HL L44. Freitag, de« 18. October. 1878. HrWö.HiMssrelmd. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — JnsertionSgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — JnsertionSannahme für die am Abende erscheinende Nummer bis Vormittags 10 Uhr. Hrtl. wieder Verstärkungen nach Bosnien senden müssen, und das koste abermals viel Geld. Und uns will es scheinen, als wennn die Gegner in der That mit ihren Behaup tungen recht hätten, und daß Andrassy abermals einen bedeutenden Fehler begeht. Eine andere Verlegenheit erwächst dem Kaiserstaate durch die liebenswürdigen, von der Großmannsucht ge plagten Kroaten. Diese verlangen plötzlich mit Unge stüm auf ihrem Landtage in Agram, daß die drei König reiche Kroatien, Dalmatien und Slavonien mit dem occupirten Bosnien zu einem Gesammt-Königreich ver schmolzen werden. Dieses Gesammt-Königreich würde dann gegen neun Millionen Südslaven in sich vereinigen. Würde aber dadurch eine Stärkung oder eine Schwächung des KaiserstaateS geschaffen werden? Jedenfalls würde der letztere Fall eintreten. — Die unruhigen Gerster in Trieft und Südtyrol wühlen auch in aller Stille fort, und wollen die Befreiung vom Doppeladler Oesterreichs. So hat also der Kaiserstaat Oesterreich-Ungarn überall mit Verlegenheiten und Wirrnissen zu kämpfen. Auf die Zerfahrenheit und Wirrnisse in Oesterreich wirft aber auch eine Enthüllung ein höchst bedenkliches Licht, welche der Redakteur der „Grazer Tagespost" in Jahrmarkt in Schneeberg den 22. Oktober d. I. Biehmarkt de» LS. Oetoder. vaS dem Strumpfwirker und Drechsler August Friedrich Laug zu Grünhain zugehörige Haus- und Garten-Grundstück Nr. 21 des Katasters Nr. 15 des Grund- und Hypothekenbuchs für Grünhain, welches Grundstück am 21. August 1878 ohne Berück sichtigung der Oblasten auf Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderathes zu Hartenstein. Sonnabend, den 19. Octbr-, Abends 7 Uhr. 2350 Mark — Pf. gewürdert worden ist, uothweudiger Weise versteigert werden, was mtter Bezugnahme auf dem an hiesiger Gerichtsstelle auShängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schwarzenberg, am 28. August 1878. Königliches Gerichtsamt das. Hattatz. (12303—5)Böhme, Ref. Bekanntmachung. Die Gemeinde Trünzig hat beschlossen, denjenigen Theil des im Flurbuche für diesen Ort unter Nummer 640 eingetragenen Trünzig-FriedmannSdorfer Communica- tionSwegS, welcher vom Ausgang des Dorfes Trünzig ab bis zu dem neu angelegten Weg nach FriedmannSdorf führt, einzuziehen. Widersprüche gegen diesen von der Gemeinde Trünzig gefaßten Beschluß sind binnen 3 Wochen, vom Erscheinen gegenwärtiger Bekanntmachung an gerechnet, bei der rnterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft anzumelden. Zwickau, den 15. October 1878. Königliche Amtshauptmannschaft. I. St. ' v. Soeben. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte soll Donnerstag, den 5. December 1878 Bekanntmachung. Zu Veranstaltung der Wahlen der Gemeindevertretung soll mit Anfertigung der Wahllisten verfahren werden. ES sind jedoch diejenigen Bürger, welche die Abentrichtung von Staats- oder Gemeindeabgaben einschließlich der Abgaben zu Schul- und Armencassen länger als 2 Jahre ganz oder theilweise in Rückstand gelaffen haben, nach 8- 44. der revidirten Städteordnung von der Stimmberechtigung ausgeschlossen, mithin in die Wahlliste nicht mit aufzunehmen. Wir fordern daher alle diejenigen, welche dergleichen Abgaben auf den gedach ten Zeitraum noch schuldig sind, Raths- und Obrigkeitswegen hierdurch auf, diese Rück stände längstens binnen 14 Tagen abzuführen. Lößnitz, am 14. October 1878. Der Rath der Stadt Lößnitz. Krauße. Tagesqefchichte. Die Verlegenheiten und Wirnisse in Oesterreich wachsen mit jedem Tage, und wer trägt daran die Hauptschuld? Niemand anders als der Reichskanzler Graf Andrassy mit seiner total verfehlten Politik und durch seine wirklich trotzköpfige Kurzsichtigkeit, die ihn seine schweren politischen Fehler nicht erkennen und ihn auck nicht zu dem heilsamen Ent schlusse kommen läßt, von seinem hohen und verantwor- lPigsreichen Posten zurück zu treten und einer scharfsich- tigcrn und tüchtiger« Kraft Platz zu machen. Seine Politik ist die Ursache, daß das ungarische und österreichische Ministerium um Entlassung gebeten haben. Die Entlassung ist vom Kaiser bewilligt, aber neue Ministerien sind noch nicht fertig und werden es jedenfalls auch sobald nicht werden, da es niemanden gelüstet in dieser Zeit der vielen Verlegenheiten, in denen sich der Staat Oesterreich-Ungarn befindet, große Verantwortungen auf sich zu nehmen. Und eine doppelte Ministerkrisis, die länger anhält, ist stets ein Zeichen von ungesunden staatlichen Znständen, die stets vielerlei Verlegenheiten mit sich bringt. Eine andere Verlegenheit—freilich in Oesterreich-Ungarn nicht« Seltenes — ist die Geldverlegenheit, die jetzt so gebie terisch auftritt, weil die blutige Occupation Bosniens in zwei Monaten große Summen verschlungen hat. , Diese Geldverlegenheit sucht nun der Reichskanzler Lndrassy den in den nächsten Tagen zusammentretenden Parlamentsausschüssen von Oesterreich und Ungarn gegen- über nach Möglichkeit abzuschwächen, indem er es vor wenig Tagen durchgesetzt hat, daß von den österreichischen Occupationstruppen in Bosnien in nächster Zeit vier Divisionen und eineBrigade, also ungefähr 60,000 Mann, zurückgerufen und dann demobilisirt werden, so daß in Bosnien blo« 100,000 Man» stehen bleiben. Dadurch sollen bedeutende Ersparnisse erzielt werden. Nun be- -aupten aber freich die Gegner von Andrassy'S Politik, surch diese Zurückziehung von 60,000 Mann au« Bosnien schaffe Andrassy erst recht wieder neue Verlegenheiten, denn die Aufständischen und Widerspenstigen in Bosnien werden sicher sofort wieder zu neuen Angriffen und Auf ständen übergehen, wenn sie merke«, daß ihnen nicht mehr so zahlreiche Truppen gegenüber stehen, und dann werde das Blutvergießen von Neuem beginnen, und man werde bringen, welcher vor dem Handelsgerichte in Prag zu Stande gekommen ist. Er erbietet sich demnach, seinen nichtbevorrechtigten Gläubigern 3 Procent ihrer festge stellten Forderungen ohne Zinsen und Kosten zu bezahlen, und zwar 1 Procent innerhalb zweier Monate nach rechts kräftiger Aushebung des ConcurseS, 1 Procent zwei Jahre nach diesem Zeitpunkte, 1 Procent vier Jahre nach Auf hebung des ConcurseS. Drei Procent! Das sagt genüg über den fieberhaften Unternehmungsgeist des großen Ge schäftsmannes. Fürst Putbus ist wenigstens im Stande, seinen Gläubigern 40 Procent anzubieten. Wenn die Gläubiger annehmen, und die meisten haben ihre Ein willigung schon erklärt, so wird die Norddeutsche Bank die 40 Procent auszahlen. Die Bank wird gedeckt da durch, daß der Fürst mit Einwilligung der Erbberechtigten ihr auf 11 Jahre seine Einkünfte überläßt. Die Herr schaft Putbus auf Rügen, eine der schönsten Besitzungen des preußischen Staates, ist Majorat und wird, da der Fürst keinen Sohn hat, muthmaßlich auf seine älteste Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Dienstag, den 22. Oetober L878 Nachmittags 3 Uhr, im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshaupt mannschaftlichen DienstgebäudcS zu ersehen. Schwarzenberg, am 16. October 1878. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. E. den «llerjüngsten Tagen gemacht hat. Derselbe veröffent licht nämlich den Inhalt einer Unterredung, die er mit dem soeben abgedankten Ministerpräsidenten, Fürst Adolf Auersperg, hatte. Der Minister beschwerte sich über die vielen Angriffe, die seine Regierung im Parlamente und in der Presse Oesterreichs gefunden habe. Nirgends habe man sie unterstützt, er selbst sei regierungSmüde. Im Laufe der Unterredung äußerte er nur Folgendes: Die Durchsetzung des staatsrechtlichen Ausgleiches zwischen Oesterreich und Ungarn habe ihm viel Mühe gekostet; es hätten ihm im österr. Abgeordnetenhause einige Stimmen gefehlt, diese habe er sich daher kaufen müssen. Auch die östLrreichische Presse sei käuflich, nicht zwar die offiziösen Zeitungen, die keinen Kreuzer Geld kosteten, —v» v-, wohl aber die Oppositionspresse, die Schweigegelder Tochter übergehen, die an einen Freiherrn v. Veltheim nehme, damitsie die Regierung nicht angrifse. verheirathet ist. Diese Enthüllungen rufen natürlich einen Sturm der > Berlin, 16. Okt. In der heutigen Sitzung des Entrüstung in Oesterreich wach. Ist eine Verfassung-- i Reichstages begann die Debatte über 8 20 (Bestlmmun- urkunde wie der österreichisch-ungarische Ausgleich, über- ! gen über den sogenannten kleinen Belagerungszustand). Haupt noch giltig und rechtsverbindlich, wenn sich nach- Hierzu liegt ein Amendement Ackermann vor, wonach die träglich herausstellt, daß sie nur durch Erkaufen einiger , Bedingung, daß eine unmittelbare Gefahr für die vffent- Abgeordneter zu Stande kam? Man fordert den Fürsten ! liche Ruhe vorhanden sein muß, um Ausnahmemaßregeln 'Auersperg auf, die käuflichen Abgeordneten und Journa listen nahmhaft zu machen. Deutschland. Berlin, 16. Octbr. Zur Berathung des Sozia listengesetzes schreibt die „Pol.-Korresp.": Trotz aller au genblicklichen Schwierigkeiten dürfe die Annahme des Ge setzes für wohlbegründet gelten, so daß in der ReichStagS- mehrheit das Bewußtsein über die Nothwendigkeit eines festen und wirksamen Einschreitens gegen die sozialen Ge fahren durch den Verlauf der jüngsten Verhandlungen nur bestärkt worden sei und nicht weniger das Bedürfniß erkannt werde, auch über den nächsten Zweck hinaus die feste, sich gegenseitig vertrauende Mehrheit aus den kon servativen und liberalen Elementen zur Wahrung der ste- l Ligen segensreichen Entwickelung des Reiches zu sichern. ! Berlin, 12. Octbr. Dr. StrouSberg will in ' seiner hiesigen ConcurSsache denselben Accord in Vorschlag
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