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01 Weißeritz-Zeitung : 07.12.1932
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-19321207016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-1932120701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-1932120701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-12
- Tag1932-12-07
- Monat1932-12
- Jahr1932
- Titel
- 01 Weißeritz-Zeitung : 07.12.1932
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Tageszeitung unö Mzeigersür Di-polöiswalöe, Schmie-eberg v.' «ettep* Seil«», se» R.-M«rk »U No»«»« ». 1» AM. Liefe» Lle« enlhiM «e «miNche« r -er ««tstzouptmmmschast, -«» «^»«ertiyo» > eee >ee»»»^M» B«r<m1>»»rklick« Redakteur: 8elir Jeb««. — Druck «ck D«laa: G«I b» tzauptmonuschaft, »«» «mlsgeri« »»- -e» Sia-lret» z« Dtp»ol-is»«t-« Fernsprecher: Am» Dippspwisioa»« Ar. M» Poskscheckkouto Devkdm» —"" ""deeeeeeeeeeieeeeeeGOOee Mir «tm» Mmm» L— > Nr. 286 Mittwoch, am 7. Dezember 1932 98. Jahrgang Göring wieder Neichstagspräsident Erwartungsvoller Verlauf der ersten Reichstagssitzung Kampfabstimmungen bei der Präsidentenwahl Im die AWMeMWelW. -" Sanitätsrat vr. Krapf, früher In Kreischa, Ist wegen Ver zugs aus dem Verwaltungsbezirke gemäß ßß 126 und 129 des Angestelltenoerstcherungsgesetzcs seines Amtes als Arbeitgeber- Vertrauensmann enthoben worden. Der nächstberechtigte Ersatz mann, Rittergutsbesitzer Sans von Schönberg ln Reichstädt, wurde zum Vertrauensmann und Fabrikbesitzer Gerhard Lange in Glashütte zum Ersatzmann berufen. <8 127 a.) Vers. I Allg. 4. Dippoldiswalde, am 5. Dezember 1932. Die Amtshauptmannschaft. Oefsenttiche Mahnung. An die Bezahlung der am 1». Dezember 1932 fälligen a) Vorauszahlungen auf Einkommen- und Körperschaftssteuer für das 4. Kak-Vs. 1932 ' (an Stelle der am 10. Ian. 1933 fälligen Vorauszahlung), b) Vorauszahlungen auf Umsatzsteuer fürMonatNovember 1932 (zu entrichten von den Monatszahlern), c) Äußerordentl. Zuschläge zur Einkommensteuer hinsichtlich der Einkommen von mehr als 8000 RM. usw. (zu entrichten nach Maßgabe der im Einkommensteuer- bescheid 1931 angeforderten Beträge) wird hiermit öffentlich erinnert. Wer die geschuldeten Zahlungen nicht bis zum Fälligkeit- tage an die zuständige Finanzkasse absührt, hat vom folgenden Tage an einen Verzugszuschlag zu entrichten, der für jeden an- gefangenen halben Monat mit 1 v. H. des Rückstandes zu be rechnen ist. Die Nichtbezahlung des Rückstandes hat öle Einziehung des selben durch Postnachnahme und im Falle der Weigerung die Zwangsbeltreibung zur Folge. Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau, am 7. Dezember 1932. Seitliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Nun ja, nun ist der Winker endlich auch bei uns eingezogen. Als die Stadt heute morgen erwachte, war die Gegend in ein weißes Kleid gehüllt, zwar wars noch recht spärlich, zeigte hier und da auch Risse und sogar Löcher, aber das Kleid war da. Leider stellte sich wieder wärmere Witterung und Sonnenschein ein, die in einträchtigem Zusammenwirken das schöne Weiß zunächst in Matsch und dann in Wasser verwandel ten. Aber die Hauptsache ist doch: wir haben den Winter ge sehen, der nun ernstlich kommen will. Weiter oben wird er schon richtigen Einzug gehalten haben. Dort ist man schon wie der auf den Brettln unterwegs. Dippoldiswalde. Der Baum für alle, eine hohe und recht schön gewachsene Fichte, ist gestern aus dem Bödichen nach dem Marktplätze gebrvcht und dort aufgerichtek worden. Heute hat das städtische Elektrizitätswerk mit dem Anbringen der Be leuchtungskörper begonnen. Am kommenden Sonntage wird er zum ersten Male im Licht erstrahlen. — Die Suche nach dem verschwundenen SA.-Mann Hentsch in der Talsperre Malter wurde auch gestern nachmittag noch fortgesetzt und von der Sperrmauer aus noch auf den sog. Stetnoruch ausgedehnt. Achtmal stieg der Taucher hinab in die an der Mauer z. Zt. 20,64 Meter tiefe Sperre, doch blieb alles Suchen resultatlos. Wenn Dresdner Zeitungen nun davon spre chen, daß die Leiche möglicherweise im Schlamm der Vorsperre stecke, so muh das stark bezweifelt werden. Wohl ist die Vor sperre verschlammt, aber 2'/- Meier tief am Ueberlauf, wie da beschrieben steht, doch bei weitem nicht. Mehr als Meter Schlamm dürfte an keiner Stelle liegen, wenn es überhaupt so viel ist. Reichlich vier Meter ist übrigens nur die Mauer der Vorsperre hoch. — Die polizeiliche Schließung von Kindergotkesdiensken in Polen hat sich seit dem Frühjahr mehrfach wiederholt. Noch Ende Oktober ist in dem Dorf Salzdorf gegen einen von einem Diakonen seit fünf Jahren geleiteten Klndergokkesdienst einge schritten worden. Der Kindergoktesdienst ist ein Bestandteil des kirchlichen und gottesdienstlichen Lebens. Diese Selbstverständ lichkeit scheint in Polen nicht festzustehen. Daher hak sich das Evang. Konsistorium in Posen genötigt gesehen, durch Herausgabe einer Kirchlichen Ordnung für den Kindergottesdienst dieser Auf fassung Nachdruck zu verleihen. Obwohl derartige rein religiöse Veranstaltungen weder anmelde- noch genehmigungspflichtig sind, hat das Konsistdrium die Anweisung erteilt, daß in jedem Fall dem Kreisschulinspektor von der Einrichtung und von dem Be stehen eines Kindergoktesdienstes Mitteilung gemacht wird. Man wird nach dieser Darstellung erwarten dürfen, daß nunmehr der Abhaltung der Kindergoktesdienste von den polnischen Behörden keinerlei Schwierigkeiten mehr in den Weg gelegt werden. — Vom sächsischen Herbergswescn. Wie in der Hauptver sammlung des Sächsischen Hervergsverbandes, die am 30. No vember unter dem Vorsitz von Kreishanptmann Dr. Morgenstern in Dresden stallfand, beliannlgcgeben wurde, bestehen in Sachsen gegenwärtig 27 Herbergen zur Heimat, infolge der lang an dauernden Massenerwerbslosigkell ist die Zahl der Wanderer in den letzten Jahren dauernd gestiegen. Das kommt auch in der BelegungSslatistik des Jahres 1931 zum Ausdruck. Zn den 20 Herbergen haben in diesem Zahre 196 817 Personen in 406 940 Schlafnächten Aufnahme gefunden. Unter diesen Personen be fanden sich 102 Zugendliche unter 16 Zähren und 2357 Zugendliche von 16—18 Zähren. Die erst im Zahre 1925 errichtete Herberge in Plauen muhte im vorigen Zahre infolge des außerordentlichen Andranges erweitert werden. Zn Chemnitz ist im Sommer dieses Zahres eine neue Herberge mit mustergültigen Einrichtungen ge schaffen worden, die in der kurzen Zeit ihres Bestehens auch schon wieder die Aettcnzahl erhöhen mußte, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Im Reichstag herrschte schon vom frühen Morgen des Dienstag an lebhafte Tätigkeit. Die meisten neugewählten Abgeordneten waren bereits zeitig eingetroffen, um an den Vorbesprechungen für die konstituierende Sitzung des Parlaments teilzunehmen. Die polizeilichen Sicherungs maßnahmen in und vor dem Reichstagsgebäude waren die selben wie sonst an großen Tagen. Im Büro des Reichstages ist bereits eine ganze Reihe von Vorlagen und Anträgen niedergelegt worden. Die Reichsregierung hat einige Abkommen mit fremden Staaten vorgelegt, ferner haben die Nationalsozialisten das verfas sungsändernde Gesetz über die Stellvertretung des Reichs präsidenten durch den Reichsgerichtspräsidenten und Haftent lassungsanträge für einige nationalsozialistische Abgeordnete eingebracht, die in den Bombenlegerprozessen zu Freiheits strafen verurteilt worden sind. Vom Zentrum liegen An träge zur Aufhebung der sozialpolitischen Abbaumaßnahmen der Notverordnungen vor, von den Sozialdemokraten ein Mißtrauensantrag gegen die neue Reichsregierung und ein Amnestiegesetz für Straftaten aus politischen Beweggründen oder aus Gründen wirtschaftlicher Not. Ferner beantragen die Sozialdemokraten die Aufhebung einer großen Anzahl von Notverordnungen und die Aufhebung der Sonderge richte. Von den Kommunisten sind Mißtrauensanträge und Anträge auf Aufhebung von Notverordnungen angekündigt, aber noch nicht vorgelegt. --Um die Mittagszeit fand als Ersatz für den noch nicht vorhandenen Aeltestenrat eine Fraktionsführerbesprechung statt, bei der noch Einzelheiten des Sitzungsverlaufes und die Tagesordnung für die nächsten Sitzungen beraten wurden. Die erste Sitzlms Der Sitzungssaal und die Tribünen, auch die Diploma- renloge, sind bis auf den letzten Platz besetzt. Der Altersprä sident v. L i tz m a n n, der in Zivil ist, wird von den sämtlich in Parteiuniform erschienenen Nationalsozialisten mit Heil- Rufen begrüßt. Der Alterspräsident dankt mit dem Faschisten gruß. Die Kommunisten rufen „Nieder!" und „Der General der geschlagenen Armee!" Nach der üblichen Feststellung, daß kein älteres Mitglied als er dem Reichstag angehärt, er öffnet. Abg. o. Litzmann (Nat.-Soz.) als Alterspräsident die erste Sitzung des neuen Reichstages mit einer längeren Rede. Unsere Machthaber, so führt er aus, haben in den letzten 14 Jahren sich reichlich Mühe gege ben, das deutsche Volk an Enttäuschungen zu gewöhnen. Wir batten nach dem jahrelangen fruchtlosen Experimentieren ge hofft, daß der Reichspräsident die befreiende Tat eintreten lassen würde, daß er den Führer der stärksten politischen Be wegung mit der Führung der Regierung betrauen würde. (Beifall b. d. Nat.-Soz.), Lachen und Unruhe links). Statt dessen wurde ein parlamentarisches Scheingefecht geführt. Man wollte unserem Führer nicht die Macht überlassen, in dem man ihm unerfüllbare Bedingungen stellte. (Zuruf von den Kommunisten: „Ich denke, Hitler kann alles!" Heiter keit). Derselbe Präsident, der einem Hermann Müller und Heinrich Brüning sein Vertrauen geschenkt hat, gab es nicht unserem Führer. Inzwischen hat die Not unseres Volkes er schütternde Formen angenommen. Für den Feldmarschall, der uns im Kriege die Rettung brachte, handelt es sich heute um wichtigeres als den Mar- schallskab, nämlich darum, daß er dem historischen Fluch ent. geht, das deutsche Volk zur Verzweiflung gelrieben, dem Bolschewismus preisgegeben zu haben, obwohl der Retter bereitsteht. (Beif. b. d. Rak.-Soz., Lachen links). Wenn es sich darum handelt, das Volk zu relten, dann dürfen bei der Re gierungsbildung nicht Rücksichten genommen werden aus be stimmte Gesellschaftsschichlen und Parteien oder gar auf eine auswärtige Macht. (Händeklatschen b. d. Nat.-Soz., Unruhe links und Ruf«: „Südtirol"! — Ein Nat.-Soz. ruft nach links: „Ein Haufen Tiere seid Ihr, keine Menschen!"). Der Lärm steigert sich, und der Alterspräsident schließt nach einigen im Saale kaum verständlichen Sätzen seine Rede kurz ab und ordnet unmittelbar darauf den Namensaufruf an. Beim Namensaufruf meldet sich Abg. Buchmann nicht. Die Kommunisten rufen: „Der sitzt im Gefängnis!" Nach dem Namensaufruf wird das Schreiben verlesen, in dem Reichskanzler von Schleicher seine Ernennung und * die Zusammensetzung der neuen Negierung mitteilt. Weiter Höckendorf. Obwohl es draußen in der Natur noch recht wenig weihnachtlich ausschaute, herrschte doch am Sonntag im Süale von Oppelts Gasthof schon frohe Weihnachtsstimmung. Dafür hatte die Kinderabteilung des Turnvereins „Deutsche Eiche" gesorgt. Die musikalische Umrahmung des Abends sowie die Begleitung der Lieder war von den Turn- brüdern Linke, Uhlemann, Richter und Kirchner übernommen worden. Das erste Spiel, von dem bekannten Leisniger Kirchen musikdirektor Franciscus Nagler verfaßt, führte uns in die Hütte eines Cpielwarenmachers im Erzgebirge. Arm war die Familie. Weib und Kinder mußten Tag für Tag mithelfen, daß es nicht am Nötigsten fehlte. Und doch besaßen sie einen kostbaren Schatz, der nicht einmal für Geld einzutauschen war: ihren liederfrohen Mund. Ihre Tagesarbeit begann und endete mit Gesang. Darum hieß ja auch ihre Hütte „'s Klingelhäusel". Doß ihr Werk ohne Lieder nicht gedeihen konnte, sollten sie bald erfahren. Ein fremder in der Nachbarschaft, den das Singen störte, wollte durch Geld die Familie zum Schweigen bringen. Zunächst blendete die hohe Summe, aber bald kehrten Sorgen, Unsriede und Unlust zur Arbeit in das vorher jo frohe Haus ein. Und das winde erst wieder anders, als man dem Fremden das Geld zurückgegeben hatte. Das zweite Stück, von Goldstein, ließ uns „In Knecht Ruprechts Versandhaus" blicken. Zwerge und Engel hatten alle Hände voll zu tun, um die vom Postcngel überbrachten Wcihnachtswünsche zu erfüllen. (Nicht verwunderlich, daß auch die Kinderabtcilung des Turnvereins ihre Wünsche an Turngeräten anmcldete, die ihnen der rührige Vorstand hoffentlich bald befriedigen kann.) I Sogar in den Wald hinaus wurden die Zwerge geschickt, um trotz starker Kälte Bäume zu sällen. Beide Stücke wurden slott ! gespielt, die Kinder und die zur Ergänzung herangczogencn Erwachsenen zeigten Lust und Liebe und trugen alle zum Gelingen des Abends bei. Die zahlreichen Zuschauer sparten ' auch nicht an Beifallsbezeigungen. Dresden. Das Wohlfahrtsamt des Nates zu Dresden hat jetzt zwei Heime für Mädchen im freiwilligen Arbeitsdienst eingerichtet, dasMne jim chcmaligcn Kaikeljchcn Palais an der Bürgerwiese und das andere im städtischen Kinderheim zu Rochlitz. Die jungen Mädchen sind vor allem mit Näh arbeiten beschäftigt, die durch die Kleidersammlungen für die Winterhilfe erforderlich geworden sind. Andere besorgen Küche und Haus. Bor allem soll für alte Leute gesorgt werden, die , nicht mehr selber Kochen und Waschen können. Insgesamt l sind 125 Mädchen in den beiden Heimen untergebracht. Hettar und Mandschurin von den Japanern besetzt ; Tokio, 7. Dezember. Die Vorhut der verbündeten japa- j Nischen und mandschurischen Armee, die Montag früh Heilarpas- i fierte, besetzte gestern abend Mandschurin. Der japanische Kon sul Pamazaki und sein Beamtenstab wurden im sowjelrussischen Konsulate unversehrt angetroffen. Auch etwa 100 Zapaner hat ten in dem Konsulat Zuflucht gesucht. Kommodore Johnson gestorben Bremen. Kommodore Zohnson, der Führer des Schnell dampfers „Europa" des Norddeutschen Lloyd, der aus der Fahrt nach Ncuyork an einer Blinddarm-Entzündung erkrankte, an Bord operiert wurde und nach Ankunft in Neuyork in ein Ho spital gebracht wurde, ist dort gestorben. Wetter für morgen: Winde aus vorwiegend nördlichen bis östlichen Richtungen. Veränderliche Bewölkung. Bereits Bcwölkungsabnahme. Höch stens unerhebliche Niederschläge. Temperaturen um Nullgrad.
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