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Dresdner Nachrichten : 07.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187511074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-11
- Tag1875-11-07
- Monat1875-11
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.11.1875
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I.», II. ««»n- eel» >>«»»- Üch,«»tt»0,,„,.t«rch hi» Gift 1 «»et 7» PI,«. Nummern WPf,,. «ufl.,, ssooo «El. Pt« »I« «««,,», «»1«« Dndle« «,»usrr<»>« »«HI «Ich »le ««»»«»!«» »icht »erllndttch. >nstr«te»-»nn,»«, »»I, Dürr« N»»»»„I»t» »»« 7»»l»» I« H»i»l>uea, Per» l»n. »len, S»I»iI,, «,ül. Prell««, NranNurt » M. — Nu«. U,»» In verltn, vet»»!«, Wien. Lunidur«, Nrinksml M-, Mün chen. — l>»»d« L 0», In Nrankfur« a, M. — «>. V»>rr In Llienint», — n». «ulll.r » <X tu Part». Tageblatt für Politik, Nnmhaltma u.GcsGMerkclir. » Druck und Mgenthum der Herausgeber' ^ikp) ch k Nttlh üldt tn Dresden. >»r«te I» «»»,» »t» »» , U»r «,» »I« «Mit»,» l4 Ud, v!'ul,ad,i >r»»e Kl»strr> »alle »dt» ?I»chm. » Uhr — Der «nmn einer eln- IVaUioen Pellt,eile koslel la Ps«e. Itln,eja«dl dt» Zette IU P„e. *Ine »aranlle Iür »»» utchll tägige tkllche» »«» der Jnserdlr Wirt nicht gegeden. »u»w»rtt-e »nnoneeu« kullrage von UN« unte» lannlen Firmen und Per tonen Inlerlren wir nur «egenPranumerrndo« Zablnnq durch Brtes» murkc« oder Posielndad« luna. Neun silbe» lojtca IL Pige. Inserat« iur die Montag» > Nummer »der »ach einem Ielila» »t« Pttiltcite Ls Psgr. Nr. 311. Zwanrigster Jahrgang. dai KVr das Feuuleton: ^-WWSWW Vr. kl»»ll Dresden, Sonntag, 7. November 1875. . P-lllll«-,. vebcr ein Kleines, so wird der Reichskanzler ln Berlin sein.. Nur sein« ,Faune", meint di» „Köln. Ztg." hält den Fürsten dauernd fest in Varzin. An diesen etwas rcspcctswidrigen Grund glaub.» wir nicht. Uns kommt vielmehr die lange Verborgenheit de» Fürsten Bismarck auf seinem pommerschcn Landsitze als ein Theil seines staatsmünnischen Apparates vor. Er gönnt weder den Berlinern noch deir Reichstagsmitgliedern den alltäglichen Anblick seiner Person. Um so wirkungsvoller ist sein Erscheinen aus der Bildfläche, wenn er, xo«t imbila Ldöduo, aus der pommerschcn Einsamkeit hervortritt. Diesen Effect spart sich der Kanzler nur für den Fall der Noth auf. Als der Reichstag Miene machte, die jähr liche Rekrutenbewilligung zum Gesetz zu erheben und das Budget- recht der Volksvertretung zu sichern, brauste von Pommern der Neichöhauptstadt ein Extrazug zu, der den lange im Schatten der Varziner Buchen vergrabenen „Kanzler und sein Glück" mit sich führt«. Das militairische Septennat, der Verzicht des Volkes, Gel der und Mannschaften dem Bedarf und der Cteucrkraft des Volkes anzupafsen, war die Folge. Auch jetzt wiederholt sich daü Schau spiel. ES gilt, der Durchsetzung der Strafgesetznovclle den letzten .Druck zu geben. De« Geheunrath Held langes und gründliches Referat hierüber scheint wohl einigt der drückendsten Härten des ur sprünglichen Entwurfs beseitigt zu haben. Trotzdem phantgsircn die Nationalliberalen davon, daß sie dem Entwürfe ihr Nein I entgegen setzen wollen. Bismarck scheint zu besorgen, dass diesmal daSSchul- pferd des NationalliberaliSmuS ungehorsam sein und über die Barriere nicht springen werde. Da muß er mit Wort und Ruf, mit den Blitzen unter seinen buschigen Augenbrauen, vielleicht wohl gar mit einem gewissen Züchtigungsinstrumentr bei der Hand sein, und, wir müßten das zugerittene Pferd nicht kennen, eS wird mit fliegen der Mähne, zwar unwillig erst knirschend und scheuend, aber es wird die Barriere nehmen. Der Reichstag selbst ist tüchtig in der Arbeit begriffen. Acht kleinere Gesetze, welche die Verwaltung von Elsaß-Lothringen betrcf- ,en, hat er erledigt. Es berührt, wie wir mit Genugthuung lesen, ^die Bevölkerung des neuen ReichölandrS angenehm, daß dicscGesetze genau nach den Vorschlägen des elsaß-lothringischen LandeSausschus- seS ausgearbeitet wurden. Die Eoncursordnung hat der Reichstag, einem Antrag unseres Abg. I)r. v. Schwarze entsprechend, nicht an die Reichsjustiz-, sondern an eine besonders Commission verwiesen Ausschlaggebend war bei dem Beschlüsse ein Wort des Abg. Bam- bcrger, da« wir uns, trotz aller sonstigen Abneigung gegen diesen Mitvater der jetzigen Münzwirren und Banknotenmisere, um so lie ber aneignen, als es nur ausspricht, was wir schon bei den letzten sächsischen Landtagswahlen betonten: cL ist ein Unglück, wenn zu viel Juristen an den Gesehen Mitarbeiten. Diese Zunftjuristen wol len da» Laicnelement aus den Handelsgerichten auSschlicßen; sie würden, wenn die ConeurSordnung an den Justizausschuß abgege ben worden wäre, auf Kosten der G"schäf's>vclt ein Werk geschaffen haben, über da» die Geschäftswelt Ach und Wehe schreien würde. Wir gehen nicht so weit, wie Bamberger, daß die Advocaten bei Eoncurscn Alles aufwirthschasten, was etwa noch für die Gläubiger herauSspränge; aber eö ist eine Nothwendigkeit, daß man die Erfah rungen der Handels- und Geschäftsleute aus den Concurscn für die künftige gesetzliche Regelung verwerthet und nicht Alles dem einsei tigen Ermessen der Juristen überläßt. Von tief einschneidender Wirkung wird das Gesetz über die gewerblichen HilsSkassen sein. Vor 6 Jahren verheißen, wird endlich die bessernde Hand an diesen im Argen liegenden Stoff angelegt. Jedermann weiß, daß ein guter Theil der Unzufriedenheit derArbei- terllasse darin ihre Hauptnahrung findet, daß ein redlicher, fleißiger Arbeiter in den Fällen, wo bei Noth, Krankheit und Todesfall schwere Sorgen ihn heimsuchcn, wo er zeitweilig arbeitsunfähig wird, auf keine oder doch nur sehr dürftige Unterstützung zu rechnen hat. Es gereicht keinem Volke zur Ehre, daß die Invaliden der Arbeit auf die öffentliche Mildthätigkeit angewiesen sind. Und wer so grausam wäre, zu sagen: mögen doch die Arbeiter für sich selbst sorgen! was geht das mich an? den verweisen wir nur auf die jähr lich steigenden Posten eines jeden communalen Haushaltes, die sich mit Armenpflege befassen. Nein, die Industrie hat die Verpflich tung, Keffer für ihre Arbeiter, ihre Familien und die Invaliden zu sorgen und nicht diese Pflichten schließlich der Bürgerschaft aufzu halsen. Die Frage der freiwilligen oder Zwangskasscn ist eine so schwierige, daß wir Bedenken tragen, sie hier mit einigen Zeilen ab- zuthun. Wir kommen später theilS an dieser Stelle, theil» im Berichte über die Sitzung in der „Tageögeschichte" auf diesen Stoff zurück. LocalcS und Sächsisches. — Gestern Vormittag passirten in drei Jagdwagcn Se. Maj, der König, Se. k. Hoh. Prinz Georg, und der zum Besuch hier verweilende Großhcrzog von Toscana, säinintliche hohe Herren in Jagdhabit mit kleinem Hut, Joppe re,, die Kaiserstraßc, Großen- hainerstraße, um sich nach Schloß Moritzburg zur Jagd im Thier garten zu begeben. Auch heute werden die Fürsten im Kgl. Jagd schlösse Wermsdorf einen mehrtägigen Aufenthalt nehmen, um in der dortigen Gegend Jagden abzuhalten. — Dem preuß. Oberregierungsrath Daniel ist daS Comthurkreuz 2. El. des AlbrcchtSordcnS und dem Direktor de» Flctchcr'schen Schullehrer-Seminars August Wilhelm Kühn daS Ritterkreuz des Verdienstordens verliehen, auch ist ein« große Anzahl von Beförde rungen, Ernennungen, Versetzungen und Verabschiedungen in der königl. sächs. Armee verfügt worden. — In dem Elitcball, den vorgestern die Professoren de» Poly technikums ihren Hörern gaben, erreichten die Festfreuden aus An laß der Einweihung der neuen Hochschule ihren Höhepunkt. Dieses vallfest gehörte wohl mit zu den glänzendsten, welche der Saal dcü LewerbebauseS in seinen Räumen gcscheki hat. Dem Kunstsinn des' rium. zusammen also 10,201,97V M., worunter 15,032 M- künftig Prof. Weißbach war die schöne Aufgabe gestellt, dem Saale eineck Schmuck zu verleihen, der die edlen Vezhältniffe seiner Architektur frei hcrvortrcten ließ und diele zugleich in enge Beziehungen zu dem speciellcn Charakter des Festes brachte. Mit geringen Mitteln hat Prof. Weißbach diese Aufgabe gelöst. Zunächst wurde das Orchester durch einen Aufbau srischgrünender Topfgewächse so verhüllt, daß di« reizenden Melodien, mit welchen die Ehrlich'sche RegimentS- Eapclle die Tanzlust befeuerte, wie aus.einem nahen Haine hervor- llangcn. Die Gypöbüstcü von König Albert und Königin Carola hoben sich aus diesem Blättcrgrün scharf ab. FestonS von Tanncn- reißig schlangen sich von Säule zu Säule, Guirlandcn kletterten an den Säulen empor und die Galcriccn waren mit rothen und weißen Wollstoffen umlleidct. Ernst schauten von den Galerien die herab- häiigcndcn Banner und Fahnen der Corps und Verbindungen in das frohe Getriebe des Fcstsaalcs hinein. Eine Hauptzicrde jedoch bildeten die Wappenschilder, die an jeder Säule unter drei geraffte» Fahnen befestigt waren. Diese Schilder zeigten auf leuchtendem Goldgründe charakteristische Embleme der auf dem Polytechnikum gelehrten Wissenschaften. So vertrat eine Eiscnbahn-Gitterbrücke die Ingenieur-Wissenschaften, eine Lokomotive die mechanische Ab theilung, mehrere Nivcllir-Jnstrumcnte führten die Geodäsie vor; ein auf einem Buchfoliantcn ausgestellter Globus mahnte an die allgemeinen Wissenschaften, besonders an Geschichte und Geographie; eine cpheuumrangtc Lyra.und eine Flöte erinnerten an die Musen des Gesanges; ein Eirkcl, der sich über einen korinthischen Säulenkopf spannte, repräsentirte die Architektur, während ein offenes Buch mit den Namen der ersten Mathematiker diese exakte Wissenschaft erläu terte; endlich leiteten eine Waage, ein Destillirkolbcn und eine Retorte unschwer die Gedanken des Beschauers auf die Chemie. In den also reich ausgestatteten Räumen bewegte sich von 7 Uhr ab eine frohe Schaar jugendlicher Tänzer und Tänzerinnen. An Frische blühender Erscheinungen und feinster Toiletten wird der strahlende Frauenkranz kaum anderwärts erreicht werden. Ballfcste der Aristokratie mögen blendender sein, man kann sich auch größeren Brillantenschmuck vorstellen; aber Alles zusammen: würdige und doch frohe Lehrer, die frischen kräftigen Gestalten der intelligenten Studenten mit den charakteristischen Farben und Abzeichen akade mischer Freiheit, die nicht blasierten und doch vornehmen, in allen Reizen der Jugendschöne prangend»» Erscheinungen der Jung frauen boten eine höchst anziehende Mischung, wie sie unvermischteS blaues Blut gkwiß nicht erreicht. ES fehlte dem Feste nicht die Theilnahme hohe*Würdenträger. Der Minist« des Innern von 'Nostitz war nnt seimp Gemahlin erschienen; wir bemerkten ferner den Mimstor des königl. Hauses, vr. v. Falkenstein und den Ober hofmarschall Graf Vitzthum, in regem geistigen Verkehr mit Pro fessoren und Studircnden. Die erste Polonaise eröffnet« Geh. BerMth Zcuner mit Ihrer Excellenz Frau v. Nostitz, einer juno nischen Schönheit; daS zweite Paar bildete der Herr Minister mit der Gattin des Geh. Bergrath Zcuner, dann folgten, gleich in Dop pelreihen, die fast übergroß zu nennende Zahl der Tanzenden! DaS Ballfcst währte bis in die Morgenstunden. Die Cotillonspenden bestanden in kleinen Almanachs für den Rest'dcS Jahres 1875 und für 1876, mit der Photographie dcS neuen Polytechnikum». Flie gende Buchhändler, wie man sie auf Bahnhöfen findet, colportirten diese Almanachs. Sträuße und Orden, die eine photographische Darstellung des Genius der Erfindungen boten, wie er im Treppen hause des Polytechnikums ersichtlich, wurven von als Chaisenträgern getlcidctcn Herren präsontirt. — Das Büffet von PrätoriuS war sehr luxuriös auSgcstattct; besonders gefiel ein Stangenkuchen, der einen Palinbaum darstcUte, um den eine Löipengruppc spielte. Der Bismarckplatz bot gestern Abend in der siebente^ Stunde ein ebenso belebtes, wie anziehendes Bild. Eine zahllose Menschenmenge bewegte sich in bunter Reihenfolge auf diesem aus gedehnten Platze, in dessen Hintergrund die prachtvoll erleuchtete Vorderfront dcS neueingewcihten Polytechnikums ununterbro chen durch ein prächtiges elektrisches Licht vom EireuS Loiffet aus beleuchtet wurde. Hin und wieder leuchteten aus einem der ahlreichen, den Platz begrenzenden Gebäude bengalische Flammen und Feuerwerks körpcr hervor. Kurz nach «/z? Uhr setzte sich der zu Ehren der Einweihung der technischen Hochschule von den Polytech- nikern veranstaltete Fackelzug in Bewegung, durch Vorreitcr und ein Musikchqx eröffnet. Die Front dcü Polytechnikums passircnd, schwenkte der lange Zug der Studircnden, einige in studentischem links die Reichsstraße hinein, die Richtung nach der Chcm- nitzxrstraßc nehmend, wo dem dort wohnenden Tweeter des Poly technikums, Herrn Geh. Bergrath vr. Zcuner, eine festliche Ovation gebracht wurde. Eine Deputation verfügte sich zunächst in die Wohnung desselben und nach der erfolgten feierlichen Ansprache erschien der Herr Director am Ein gang seines Hauses und brachte den Stuoircnde.l in kurzen, aber rhcbendcn Worten seinen herzlichsten Dank dar, welcher in einem Hoch auf daS kgl. sächs. Polytechnikum gipfelte. Ein dreimaliges Hoch Seiten der Eommilitonen erwiderte den Dank. In der vor- geschricbcn?n Weise bewegte sich der Zug nun die Leubnitzer-, Hohe-, Schweizer- und Bergstraße entlang bis zur russischen Kirche, wo die Fackeln gelöscht wurden und die Lcrsammlucg auseinander ging. — Von den 23 sächsischen ReichSlagSabgcordnetcn sind 7 in die Commissionen grwäblt worden, und zwar: der Abg. Richter (Meißen) in eine Specialcommission für Elsaß-Lothringen, die Abgg. v. Schwarze und Eysoldt in die Commission zur Vorbcrathung der Justizgcsehe, die Abgg. Krause, Ackermann und Richter in die Peti tions-Commission, der Abg. Ochmichen in die NechnungS-Commis- sion und der Abg. Minckwitz in die Commission für den Reichrhaus- Halt-Etat. — Der Etat für da« sächsische HeercS-Contingent ist nun auch einoegangen. Sachsen braucht an Ausgaben für sein Armcccorp« 18,522,504 M. im Ordinarium und 679,457 Ni. im Extraordina Wegfällen sollen. Für 1876 werden überhaupt 916,551 M mehr als für 1875 begehrt. — Repertoire der Kgl. Hoftheater Alt» stadt. Sonntag: Tell (Op«). — Montag: Z. E. Liebe für Liebe, Schauspiel in 4 Akten von Spielhagru. — Dienstag: Margarethe. (Ans. r/»7). — Mittwoch: Phädra. (Ermaß. Pr.) — Donnerstag. Z. E Violett». Oper in 4 Alten von Verdi. — Freitag: Liebe für Liebe.— Sonnabend: Der fliegende Holländer. — Neustadt. Sonntag: Ludwig XIV. Mariensommer. Badekuren. In Hemds ärmeln. — Dienstag: Das Testament dcS großen Kurfürsten. — Mittwoch- Flick und Fleck. — Donnerstag: Philippine Welser.— Sonnabend: Z. E. Durch dir Vase. Lustspiel in 1 Akt v. Murad Effendi. Der letzte Brief. — Der an der Leipziger Bahn angestellte sechzig Jahre alrr Wagenputzcr Burkhardt wurde am vorgestrigen Nachmittag im Leipziger Bahnhof beim Zusammenschiebcn von Wagen zwischen diese und den Perron gequetscht, so daß er in Folge der erlittenen Verletzungen mittelst SicchkorbS nach seiner in der Rhänitzgasse be findlichen Wohnung transportirt und in ärztliche Behandlung genoznmcn werden mußte. Eigene Unvorsichtigkeit soll auch in diesem Falle die Schuld am Unfall tragen. — Eine in Dresden noch nie gesehene Abnormität der Natur ist zw dem .morgen in Bautzen stattfindenden Jahrmärkte zum Er staunen des Publikums ausgestellt: eine lebende Kuh mit 2 Men schenarmen, welche wie die eines Menschen beweglich sind. Wenn daS der Amerikaner Varnum wüßte! — Der nach unserer gestrigen Mittherlung vorgestern an der Mündung der Wcißcritz an der Elbe todt aufgcfundene Mann ist als ein 38 Jahre alter Posamentircr Namens Fickert aus Schlettau reeognoScirt worden. In einer Seitentasche des Nockes desselben, welchen man am Ufer in der Nähe des Leichnams gefunden hatte, waren auf diesen Nainen lautende Papiere gesunden worden. — Während ter letzten Sitzung de» Stadtverordneten-Colle» glumK war ev große» Cicräuscheö im Saale wegen nick)! möglich, den Bericht über die Errichtung eines Jeuerwevr-Depot» zu ver- nehmen. Silö Ergänzung unseres Sitzuugöbcrichtcs «heilt unS ircundlicher Weise der Herr Rctcrcnt in ter Sache mit, taß ter Stadtrath in einem Communicate die Genehmigung zur Stutz- iührung ton Bauplänen für dav Feuerwehr-Depot, Marstack, und das Lelche'iwagen-Jnstitlht aut dem sweale tctz Stadtbau- hoicö wünscht, nach welchen zwei vermittelst einer Durchfahrt ver» vlmtene Hölc innerhalb ter proiecliricn Gebäude entstehen mär ten. Auch ist hierbei auf einen großen Ucbungtzsaal iür die Feuerwehrmänner Bedacht genommen. Run will aber, entspre chend dem Gutachten des BerwalturigSauSichusikL. taö Statt« verordneten-Collegium den Vau terart geplant missen, taß sich inmitten sämmtlicher Gebäude nur ein einziger großer ^ot zu möglichst kreier Bcmcgung iür Mannschaften und Fuhrwerke dilte und der llebungeraum kleiner bemessen werde, sowie tah tem Stattratb die antbeiliac Deckung ter Baukosten durch den Verkam teS srclblcihendeii Lcnaintz an der Aniicnstraße und ter Straße Am See zukenune. weil eö für öffentliche Zwecke keine hinreichende Tiefe besitze, sür Privatbau aber sehr koslbar erscheine. - Meteorologische Notizen und Andeutung deS WitterungSgangeS. Proicsser vr. P r e si e l, wel cher schon eine lange »ie he von Jahren meteorologische Beobach tungen mit großer SorgkaltangestclU hat. nimmt an. taßStürmc, Nordlichter und Sonncnflrcke in engem Zusammenhänge sichen. Er hat beobachtet, taß die Anzahl der Polarlichter am größten ist zur Zeit tcs großen Reichthumö an Souncnflccken. und am grrivgstcn, wenn wenige Sonnxnfleckc sich zeigen. In einer in neuester Zelt von Ihm veröffentlichten Schritt stellt er folgende Sätze auf: l> Mit tem Marlmum mit Minimum tcrSoimen- ficcke stchk nicht blotz der Theorie, iontern auch terEriahrung zu folge tic pcriotische säculäre Slcntcrung ter Temperatur im Zu sammenhänge. 2) Eine Slcntcrung ter Temperalur tetz Luit- mecrctz hat tic Aentcrimg tctz Glcichgcwichtö-Zustantcö in letzte rem zur Folge. 3) In Folge teS Bestrebens der LMt, bei ge störtem Gleichgewicht in den Glcichgcwichto-Zustand zurückzukeh- rcn, geht die Lust In Bewegung über, eö entsteht Wind, wenn tie Störung bedeutend ist. so wird dieser zum Sturm. 4) Die LMt bewegt sich dabei an rer Oberfläche tcr Ertc in anderer Richtung wie tn den höheren Regionen; eö geben verschiedene Lustströme- über einantcr weg. ü) In Folge tcr Reibung, welche aut ter Grenze tcr pcrschictcnen über oder neben einantcr sich sortbcwc« gcntcn LMtstreinc staitnntct, wild Elccirieltät hcrvorgcrMcn, tiefe maniicslirl sich in den unicren Regionen t> ö LMtmccrcs al« Gewitter, in den höhere» alö Norklicht. Wenn also ein Nort- licktt wahrgcnoinmcn wird, so zeigt ticjcö tem Beobachter an, taß über dem Thcilc dcrErtrberflächc, wo cösich bcflntct, cin Ltmni- tclt Vorhäuten ist. Das Nordlicht wird hierdurch zvm Sturm signal. mit zwar spricht tiricö Stuiiiiwarnungözcichcn unentiich deutlicher, MS tcr barometrische Gradient, ganz atgcichen von tcr Zeit, welche über dem Telcgraphire» tcö letzteren verfließt. Die Stürme sind in ter Regel noch sehr weit ton tem Beobach ter tcö Nordlicht- enticrnt. In einer Schrlit ..Tcc Sturinwarncr und Wcttcranzcigcr" bat Prcstel ein von ihm conslru rtcs In strument angezcigt, turck' welches man ersehen kann, in welcher Richtung der durch taö Nordlicht vcrlüntctc Sturm iortschretten, ob derselbe den Ort des Beobachters treffen werde oder nickst. — In dieser Woche wird zunächst slailc westliche Luitslrömung statlhabcn und Bewölkung tctz Himmels verursache-»; es werden Niederschläge cmstchcn und dir Temperatur wird sich er höhen. Vrrowotriuü. - Am gestrigen ZiebungSlage der k. s. Landevlottkrie lL Cl.l fiel der dritte Hauptgewinn ro» LOOMO Mark aM Nr. 144 in tie Eolleetion tctz Herrn I. F Bartho d. Kicuzstraßeb. I.Et. So sehr erfreut der glückliche Gewinner min mag, so schmerzlich betroffen ist n.Mcr geschätzter Mitbürger. Herr Dtrcctor Neo müller! Die Glücksgöttin benimmt sich aber auch mitunter zu botzhalt. Da spielt Freund Nesmnllcr ticm Nummer. da sie Ihm. wie den drei lustlacn Gesellen in Lumpaci Vagabundu», wiederholt im Traume erschien, zwanzig Jahre lang und ge. wtnnt nie Etwas, »nk nun. wo er von tem beharrlichen Pech geärgert, eine andere Rümmer nimmt, bekommt 144 einen Io schönen Gewinn. Glück »ms, der Mcnlch hvbcn! — Nichtig fortschreitende Verdeutschung. Vom 1. Januar ad führen die Pvsicrpstüionrn amtlich ansjchllcßlick' die Bezeich nung: ..Post-Slemtcr". Auch iür die bisherigen sogenannten „Telegrapben-Stationen" wird die Bezeichnung „Telegraphen- Steilster" durchgängig eingciührt werden, Dlcicnigcn Anstalten, weiche zugleich iür de» postalischen und telegraphischen Dienst be stimmt sind, werden die Bezeichnungen ..Post- und Teic-rapde»' Neuster" lühren.
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