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Der sächsische Erzähler : 29.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191505298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19150529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19150529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-29
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.05.1915
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Nummer 121, Sonnabend. 29. Mai 191b. 69. Jahrgang D-r MM LrM-r Aischofswerdaer Hagekkatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Mit den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bet Abholung in der Expedition vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bei Zustellung in« Haus I Mk. 70 Pfg.; durch die Post frei ins Haus viertel jährlich 1 Mk. V2 Pkg.. am Postfchalter abgeholt 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie bei den Zettungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes 18 Pfg. Die Reklamezrile 30 Pfg. Geringster Inseratenbettag 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Ein englischer Hilfskreuzer in die Lust geflogen. Erneuter Frontdurchbruch in Galizien. — Zwei italienische Kompagnien in den Dolomiten durch österreichisches Maschinengewehrseuer vernichtet. Wien, 27. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird verlaul- barl den 27. Mai mittags: Nordöstlicher Kriegsschauplatz: Im Raume von Przemysl dringen die verbündeten Armeen in erbitterten Kümpfen weiter vor. östlich Radymmo eroberten Truppen unseres 8. Korps den von den Russen hartnäckig verteidigten Ort Rieuiowice und die Höhe Horodysko im Sturm, machten neuerdings über 2800 Ge fangene und erbeuteten 8 Geschütze. Südöstlich Przemysl gelang es den verbündeten Truppen in der Gegend bei Husakow, in die feindliche Hauptverteidigungsstellung ein- zudriagen. die Rusten zurückzuwerfen. 2880 Mann wurden gefangen, 11 Maschinengewehre erobert. Die Kämpfe dauern fort. Gleichzeitig haben gestern unsere und deutsche Truppen der Armee Linsingen südöstlich Drohobycz und bei Stryj nach schweren Kämpfen die befestigte feindliche Fronl- linie durchbrochen und die Rusten zum Rückzüge gezwungen. Der Angriff wird auch hier fortgesetzt. An der Prulhlinie und in Russisch-Polen ist die Situation unverändert. , Südwestlicher Kriegsschauplatz: In Tirol begann der Feind, an einzelnen Punkten süd östlich Trient unsere Grenzpunkte mit schwerer Artillerie zu beschießen. Lei Laprile im Lordevole - Tal wurden zwei italienische Kompagnien durch unser Maschinengewehrfeuer vernichtet. An der kärtnerischen Grenze nur erfolgloses feindliches Artillerieseuer. 3m Süfienlande haben die Italiener an mehreren Stellen die Grenze überschritten. Feindliche Abteilungen, die bis an unsere Stellungen vorge drungen sind, wurden zurückgeworfen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: . v. hoefer, Feldmarschalleulnant.* (Caprile liegt unweit der Sella- und Mormolada-Gruppe in den Dolomiten und ist zur Sommerszeit von zahlreichen deutschen Touristen besucht. D. R.) * Erzherzog Eugen als Oberbefehlshaber der Südwestarmee. Budapest, 28. Mai. (Dep.) »Az Est" berichtet, daß zum Oberst-Kommandierenden der gegen Italien zu operierenden Streitkräfte der zum Generalobersten ernannte Erzherzog Eugen ernannt worden sei. Ein Schweizer Militärkritiker über unsere Erfolge in Ost und West. Peru, 27. Mai. (W. T. B.) Stegemann schreibt im „Bund": überraschend haben die Deutschen wieder nach einer Operationspause die Angriffsbewegung ausgenommen. Sie schnürten im Westen den Sack von Ipern enger und er weiterten im Osten das Loch am San. Die Tatsache ist von großer strategischer Bedeutung, weil sie darauf hinweist, daß die Deutschen im Westen trotz der englisch-französischen Of fensive und im Osten trotz der großen Entfernung von der alten Operationsbasis und trotz der russischen Gegenoffen sive auf dem linken Flügel und im Zentrum sich stark genug halten, um ihre eigenen Absichten energisch zu fördern. Man kann sogar noch weiter gehen und feststellen, daß die verbün- deten Heeresleitungen auch gegenüber Italien sich bereit» sehr stark halten, da sie der Beginn der Feindseligkeiten an der italienischen Grenze nicht hindern konnte, ihre siegreiche Offensive in Galizien weiter zu verfolgen. Diese ist besonders wichtig für die Beurteilung der Gesamtlage und kommt über raschend. Stegemann bespricht sodann kurz die Scharmützel in Italien und erwähnt die Begeisterung Tirols, wo die alten Scharfschützen über 60 Jahre unzufrieden seien, daß sie London, 28. Mai. (W. T. B.) Das Reuterbureau mel det amtlich: Der Hilfskreuzer „princeß Irene" ist infolge eines unglücklichen Zufalles bei Sheerneß in die Luft geflogen. Rur ein Mann der Besatzung ist ge rettet. (Die „Princeß Irene" war ein großer kanadischer Damp fer von 6000 Tonnen.) * Es wäre interessant, zu erfahren, in was der „unglück liche Zufall" bestand; haben Zeppelinbomben, das Torpedo eines U-Bootes oder eine Mine den „unglücklichen Zu fall" herbeigeführt? Die englische Admiralität ist zurzeit in einer wenig beneidenswerten Lage. Nach den schweren Verlusten an den Dardanellen wieder solch „un glückliche Zufälle" in den heimischen Gewässern. — Kula Uritannia .... nicht mit zum Stutzen g> - . dürften. Er sagt zum Schluffe: Anscheinend ist erst die Zusammenziehung stärkerer Kräfte beabsichtigt, wofür eine Beschleunigung dringend nötig ist; denn die Offensive am San spricht lauter als alles andere und ruft nach einer Ablenkung. Dehnte doch bereits der Pa riser „Temps" die aus der ersten Kriegszeit bekannte mili tärische Formel vom Aushalten auch auf die Russen aus. Er schreibt von ihnen auch nur noch, sie müßten aushalten und festhalten, bis die Italiener kämen. Welch eine Entwicklung! Erst fiel das Aushalten nur ihren eigenen tapferen Truppen zu, während die Engländer angreifen sollten. Später wur den die Engländer und Franzosen zum Aushalten bestimmt, wogegen die Russen den entscheidenden Stoß führen sollten. Heute sind auch diese Millionenheere nur noch zur Defensive verpflichtet, damit die Italiener die Entscheidung bringen können. „Es wird nicht alles nach Wunsch gehen." London, 27. Mai. (W. T. B.) Der militärische Mitar beiter der „Times" schreibt: Das deutsch-österreichische Bor gehen in Galizien ist soweit gegangen unbPerspricht so bedeu tende Ergebnisse, wenn es durchgeführt werden kann, daß die starke Neigung vorherrschen wird, es woinöglich fortzu setzen. In diesem Falle würden kaum viele Truppen für den italienischen Kriegsschauplatz entzogen werden. Die öster reichische Grenze ist stark. Die italienischen Soldaten stehen vielen Schwierigkeiten gegenüber. Wir müssen nicht erwar ten, daß ihnen alles nach Wunsch gehen wird. Vierverband statt Dreiverband. Rotterdam, 27. Mai. Dem „Daily Chronicle" wird aus Rom gemeldet, daß Sonnino am Sonntag mit den Botschaf tern Frankreichs, Englands und Rußlands eine lange Be sprechung hatte. Das Ergebnis war, daß sich der bisherige Dreiverband in einen Vieroerband umgestaltete, indem Ita lien sich den Mächten des bisherigen Dreiverbandes in aller Form anschloß. Bei dieser Besprechung wurden auch alle wirtschaftlichen, politischen, militärischen und maritimen Ver pflichtungen geregelt, die Italien seinen neuen Verbündeten gegenüber auf sich zu nehmen hat. Italien unterschreibt, was der Dreiverband will. Lugano, 27. Mai. Reuter bestätigt, daß Italien dem Londoner Vertrage über gemeinsamen Friedensschluß der Dreiverbandsmächte beigetreten ist. Die Unterzeichnung des Abkommens stehe bevor. , Der Kampf um die Dardanellen. Konstantinopel, 27. Mai. (W. T. B.) wie das Haupt quartier mitteilt, wurde heute Morgen an der Dardanellen front vor Seddil-Bahr ein englisches Schlachtschiff vom Typ „Majestic" durch ein Torpedo, das von einem deutschen Un terseeboot lanciert worden war, zum Sinken gebracht. An der Küste bei Kabe-Tepe wurden feindliche Schleppdampfer, welche vier gepanzerte Schleppkähne schleppen wollten, durch uns an der Annäherung verhindert. Unsere Soldaten nah men unter dem Feuer des Feindes 36 wagen der Ladung der erwähnten Schleppkähne weg. Ein feindlicher Kreuzer schoß 1688 Granaten in die Stadt Bodrum, welche einige Häuser und Läden, eine Kirche und eine Moschee zerstörten. In der Rächt zum 24. Mai überfiel unsere fliegende Abtei lung ein feindliches Lager bei koriea und nahm S Segel schiffe mit Lebensmitteln und Hammeln fort. Zur Versenkung des „Majestic." Konstantinopel, 28. Mai. Das Panzerschiff „Majestic", das 1895 in Dienst gestellt wurde, hatte eine Wasserverdrän gung von 15 140 Tonnen, 12 000 Pferdestärken und eine Ge schwindigkeit von 17.5 bis 18.7 Knoten. Es ist 118.9 Meter lang, 22.9 Meter breit und hat einen Tiefgang von 7.9 Me ter. Es war mit vier 30,5-Zentimeter-, ferner mit zwölf 15.2-Zentimeter- und achtzehn 7.6-Zentimeter-Geschützen be waffnet, neben den kleineren Geschützen, Maschinengeweh ren und fünf Torpedolancierrohren. Die Besatzung betrug 750 Mann in Friedenszeit. — Der „Majestic" ist der fünfte vor den Dardanellen versenkte englische Panzer, er folgt in das Wellengrab den Schiffen „Ocean", „Irresistible", „Go liath" und „Triumph". Außerdem wurde dort bekanntlich das französische Panzerschiff „Bouvet" versenkt. , Wie der englische Panzer „Triumph" versenkt wurde. Konstantinopel, 27. Mai. (W. T. B.) Das Hauptquar tier teilt über die Torpedierung des „Triumph" folgendes mit: Am 25. Mai um 12'/- Uhr nachmittags fuhr das eng lische Panzerschiff „Triumph", nachdem es seine Torpedo fangnetze ausgespannt hatte, in langsamer Fahrt vor Ari- Burnu vorüber. Es war klar, daß der „Triumph" beab sichtigte, die Stellungen unserer Truppen, die dort seit dem Ende vergangenen Monats gegen die Engländer kämpfen, zu bombardieren. Zwei Torpedobootszerstörer begleiteten das Panzerschiff. Ein zweites Panzerschiff vom Typ „Ven- geance hielt sich etwas weiter entfernt. Mehrere Torpedo bootszerstörer und Avisos kreuzten auf dem offenen Meere, um die Panzerschiffe gegen Angriffe von Unterseebooten zu schützen. Trotz dieser scharfen Schutzmaßnahmen gelang es einem zur Marine des mit uns verbündeten Deutschland ge hörenden Unterseeboote, ohne von irgend einer Seite ent deckt zu werden, den „Triumph" anzugreifen. Der Torpedo, den es abschob, drang durch dis Fangnetze hindurch und explodierte im Mitteile de» Schiffes. Nach der Torpedierung neigte sich das Panzerschiff sogleich auf die Seite, bis sein Verdeck ins Wasser tauchte. Reun Minuten später kenterte es. Nachdem es noch 20 Minuten lang kieloben geschwom men war, verschwand es völlig. Ein Teil der Besatzung war auf das Verdeck gestürzt und von den Torpedobootzerstörern und anderen an Ort und Stelle herbeigeeilten Schiffen ge rettet worden. Während es sehr leicht gewesen wäre, durch Schrapnellfeuer die im Wasser schwimmenden feindlichen Matrosen zu töten, und die Rettungsboote zu zerstören, hin derten unsere Artilleristen, ihrem edlen Gefühl der Mensch lichkeit folgend, die Rettungsarbeiten nicht. Das Untersee boot wurde lange von englischen Torpedobootszerstörern ver folgt, entkam aber unbeschädigt.
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