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Dresdner Nachrichten : 26.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187706263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-26
- Monat1877-06
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1877
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Nr. 177 nst, VI« ag» user SN ltet Uhr W Au. inen. »r > bei :ibc»>, » bei stath- N, tzau» erden eldcn. - des N. iageö- i! VÜ1IIII, Wahres wohnt llugust V.M. esitzcrö de» >entlick) nn lat cn Ge. summe nlschen on hier c! dein sei mit Oit. 1). ilgrcich 13 Zoll dunkle en Aii- ^aucis > Unbe- lorgane ing der verweilt behörde »It. mittags estratze »8, ha- und tlbr. l ung zur xator. vße zu träger, le und Vteder. re neuen Spiegel WLW M»»,»»»«!, »I.UrNLd» P» durch «« V«s> » Mart ?L VI>e. Ikqei.Nummrr» >0 Pf». »uslam 32000 »rvl. Hür die «i»!l,,de »in»«- landler Monuserwle »ach» sich die «rdacti»» «ich» »erdt»dlt<I>. Snleeote»<«nnn»me au». «iri»! »««lenftetn u«» O.ale.In Hamburg, Ber- Un.avilen, l!e,p««,. Baiel, »redlau, tzranlsurt — «tu». WloN» in veriin. «et«i». wiau, Hamburg. Frantsurt ». M., Mün. che». — La«»« » Sa. in NranIIurt a. M. — Me. Voigt in ilhemnid.- Lara», l,»iiii», iinille» » 0o. in Part». Dienstag, den 2«. Juni Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Heschüstsverkehr.^ Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: ikitpslh K Rticharöt in Dresden. Derantw. Nedacteur: Fr. Goedsche in Dresden AMerai« »«,»'» Marier Ltr.be i, dt»«».» Ur «n»«t>»mmr», Sonntag »t» Miliag» » Udr. I, Nrultadi: -rote äloii'i ga»e d digglLchm.a Uin — Der Raum einer «in krallige» Dgl»»rile toll' >L Piae. »ingelaudt dl. Zeile !i«I Dlge. »ine »aranlie tiir da! »achlllagige SrlL'-ni der Jnierat« wird »tq>> gc grbrn. AuSwärlige dlnumicer Nuslrage von uu» uubr taiuilengirmcn und Per lauen injenrcn wir »u. arg-,, !vrä»»i»cra»»o Zahlung durch ivric!' ruarlr» vdrr Pollcinjah luuq. Achl Lilbcn loilci lb PIge. Jnicrale lü! di« Moulage 2!uu>me, oder nach einrm Helling t>e Peiiltkilr 2i> B>ge. XXII. Jahrgang. Für daS Feuilleton: Ln«Iv>n Hrrrti»»»»». Mttretaetcur: »r. ILuitl Dresden, 1877. PoUUIch,«. Mit der Ueberschreitung der Donau durch die Russen hat der große Krieg begonnen. Zwei Monate nach dem Ucbcrgange des Pruth durch sie wurde die mächtige und gefährliche zweite Wasser- barriöre, die Donau, überstiegen. Wir möchten schreiben : über sprungen. Es war eine den Russen nur zur Ehre gereichende kühne Waffenthat, welche sie auf das rechte Donau Ufer brachte. Daß einem energischen und wachsamen Feinde gegenüber ein solches Wagniß elend mißglückt wäre, schmälert beim Gelingen den Ruhm nicht, denn inan richtet seine Kriegführung nach den Eigen schaften, Mitteln und der Art des Gegners ein. Warnungsanzeichen deutlichster Art mußten die Türken veranlassen, gerade Braila gegenüber auf der Hut zu sein. Das Erscheinen des Zaren in Braila, seltsamer Weise vorher in allen europäischen Hauptstädten längst bekannt, ließ ein wichtiges Ereigniß aus dieser Stelle des Kriegsgebietes erwarten. Vor acht Tagen hatte eine russische Ab theilung auch Braila gegenüber, bei Getsched, Ghczid, Geced u. s. rv. geschrieben, auf deutsch „Ueberfahrt" (etwa 10 türkische, jetzt ver lassene Schifferhütten), Posto gefaßt und eine schwere Batterie er richtet. Roch mehr! Von den Höhen von Matschin aus übersahen die Türken bequem und ganz deutlich, wie die Russen Flöße, Zillen, Pontons und Brückentheile aller Art bei Braila anhäuften. Sie rührten sich nicht. Bildete sich etwa der Pascha ein, daß die russischen Offiziere das rechte sumpfige Donau-Ufer besuchen wollten, um eine ergiebige Jagd auf Pelikane, Reiher, Rohrdommeln und ähnliche Wasservögel zu eröffnen? Vielleicht erklärtes die türkische Untä tigkeit, wenn man bedenkt, daß die Fluß- und Landbildung gerade dort so ist, daß den Türken wohl einiges Gefühl der Sicherheit inne wohnen konnte. Auf dem türkischen Ufer erstreckt sich Meilen weit ein ungangbarer Sumpf, der sich an einigen Stellen zu förmlichen Seen vertieft, die niemals austrocknen. Aus dem jetzt gebildeten riesigen Wasserspiegel ragen nur einige Punkte heraus. Die Türken, wie schon gesagt, sahen von den schroffen Felsen höhen von Matschin ruhig zu, wie sich die Wasserwelt zwischen Braila und Galatz mit wunderbaren, zahlreichen Transportmitteln belebte und allniälig eine Woßbrücke, so breit, daß eine Colonne von 6 Mann neben einander darüber marschircn kann, und so stark, daß sie Train und Geschütz trägt, entstand. In der Front war freilich Matschin nicht anzugreifen. Die Russen umgingen cs aber. Gleichzeitig überschritt von Galatz aus ein zweites russisches Corps die Donau auf einfachen, flachgehenden Fahrzeugen, denn es hatte nicht blos das tiefe Wasser der Donau, sondern auch deren Ueberschwemmungs gebiet, den Govan-See und den Sumpf zu passiren. Wären die Türken wachsam und stark gewesen, so hätten sie sicherlich das russische Landungs-Corps von den Hügeln in den Sumpf geworfen, denn ein Rückzug im feindlichen Feuer auf Flössen und Zillen ist ein Unsinn. So aber ließen sie sich in Flanke und Rücken angrcifen, verloren erst die Vorwerke von Matschin und dann dieses selbst. Was nun? In der Dobrudscha ist für die Russen Nichts zu holen. Schwere Geschütze sind nicht in dem Sumpflande vorwärts zu bringen. Die kühne Waffenthat der Russen hat in erster Linie einen ungeheueren moralischen Erfolg, indein sie den Enthusiasmus des eigenen Heeres befeuert und den Gegner mit Verzagtheit erfüllt. Ihm wohnt mehr Werth inne, als der eines bloßen großartigen, militärischen Schauspieles für den ungeduldig gewordenen Zaren. Der linke Flügel der Russen, der in so kühner That den Krieg im großen Style eröffnet«, etwa 30,000 Mann stark, findet vor sich nur etwa 15,000Türken, mit denen er voraussichtlich wenig Feder lesens macht. Doch nicht auf diesem Theilc des Kriegsschauplatzes, in der Dobrudscha, werden die großen Schlachten geschlagen, deren Ausgang, wo nicht das Schicksal des ganzen Krieges, so doch des Sommer-Feldzuges entscheidet. Die Hauptmacht der Russen wird an anderer Stelle den Uebergang über die Donau zu wagen und wie wir jetzt gern glauben, zu erzwingen haben. Der Uebergang nach der Dobrudscha wird die Vorschule für die Uebergänge an der mittleren Donau abgcbcn. Die türkische Donauflotte hat nur schwache Versuche unternommen, den Uebergang zu hindern. Ihr Admiral ist ein würdiges Seitenstück zu der bekannten Figur aus der Offenbachiade „Pariser Leben", dem „Schweizer-Admiral" mit den Sardellcn-Orden. Wenn Delaver Pascha von einem Theile des Geschwaders zum andern will, bedient er sich nicht des Wasser sondern des Landwegs, nicht eines Monitors oder Kanonenbootes, sondern er begicbt sich erst an's Ufer und reitet meilenweit zu Lande nach dem betr. Flottillentheile.Mn „berittener Admiral" ist eine neue militärische Würde. Angesichts dieser glänzenden Introduktion des großen Kriegs treten die (vielleicht noch zweifelhaften) Erfolge der türkischen Waffen in Kleinasicn, sowie in Montenegro zurück. In letzterem Verg- fürstcnthum, dessen Kriegsmacht in den jüngsten Kämpfen über den 7. Theil verloren hat, haben sich die türkischen Sieger vereinigt und sind auf dem Marsche nach Ccttinje, um auf dem Konak (Palast) des Fürsten Nikita (Nikolaus) den türkischen Halbmond aufzupslanzcn. Auch dieses Ereigniß hat Oesterreich nicht veranlaßt, auS seiner Neu tralität herauszutreten. Vielmehr trifft der Kaiscrstaat nur in sehr beschränktem Umfange die Vorbereitungsmahregeln, um gegebenen Falls nicht überrascht zu sein. Mit der Auflösung der Deputirtenkammer tritt Marschall Mac Mahon, wie ein geflügeltes Wort des fast verschollenen, ehemaligen Gouverneurs von Paris, des General Trochu, lautet „einen zweiten Marsch auf Sedan" an. Die Republikaner hoffen nämlich zuver sichtlich, daß Mac Mahon binnen Kurzem, wie einst bei Sedan, ge- nöthigt sein wird, seine Unfähigkeit zum Weitercommando einzuge- stehcn, zu kapituliren, und die Herrschaft einem Anderen (ThierS) zu übergeben. Noch freilich wehrt er sich verzweifelt. Die Maß regelung de« Landes unternimmt Unglaubliches. In dein einen De- partcment entzieht der Präsekt die Concessionen allen Schank- wirthen und erneuert sie nur denen, die sich verpflichten, keine repu-! Volkshyinne v. Lwoff schloß daS Fest würdig. Scimmtlickic Gc blikanischen Zeitungen aufzulcgen; in 10 anderen Departements säuae.ließen die Fählgkttt und Ausdauer des trefflichen Gesangs wurde allen Exporteuren der Zeitungsvertrieb entzogen und nur solchen wiedergewährt,die keinerepublikanischenBlätterzu verkaufen sich anheischig machen. Dasselbe geschieht mit den fliegenden Eisenbahn- Buchhändlern. Alle republikanischen Clubs iverdcn geschlossen. Den Be lagerungszustand selbst will die Negierung nur dann verhängen, „wenn sie von den Demokraten dazu gezwungen wird". Wir glau ben, sie wird bald verkünden, daß sie diesen Zwang verspürt. Bereits hat die Generalprobe eines Staatsstreichs durch den kommandirendcn General Bourbacki in Lyon stattgefunden. Um Mitternacht wurde auf der Citadelle ein Kanonenschuß abgcfeucrt. Sämmtliche Offiziere eilten auf die Allarmplätze und zum General stab. Hier erklärte ihnen Bourbacki, er habe sich nur überzeugen wollen, ob Jeder auf seinem Posten sei ; binnen kurzer Zeit werde die gleiche Maßregel zu einem ernsten Zwecke wiederholt werden. Auch Fürst Bismarck hat offen Partei für die Orthodoxen und deren Haupt, den Präsidenten Hegel, gegen den Protestantenvcrein und den kirchlichen Liberalismus genommen. Daraus erklärt sich auch, daß die nationalliberalen Blätter so kleinlaut und demüthig über den Fall sprechen. Hätten sie bloö den Kaiser vor sich, so wür den sie bei dein geringen Respekt, den sie vor dem Evangelium em pfinden, sich weniger Gone auflegen; da aber auch Bismarck seine Zugehörigkeit zu den Strenggläubigen betont, so ... <)der Nachsatz versteht sich von selbst). Neneste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Versailles, dcn 25. Juni. Am Schluß der heutigen Sitz ung der Kammer dankte der Präsident für das ihm bezeigte Wohl wollen und fügte hinzu, das Land werde zum Richter über die Kam mer berufen werden und anzuerkenncn wissen, daß die Kammer trotz ihrer kurzen Wirksamkeit sich um Frankreich wohl verdient gemacht habe. Hierauf verlas derselbe das Auslösungsdecret, wonach die Wähler binnen 3 Monaten zu Neuwahlen einzuberufen seien. Beim Schluß der Sitzung ries die Linke: „ES lebe die Republik!" die Rechte: „Es lebe Frankreich!" und vereinzelte Stimmen: „ES leb« ded Friede!" Locales and Sächsisches. — Dem AintShauptmann 1)r. Spann zu Borna ist von Sr. Hoheit dem Herzog von Altcnburg daS Ritterkreuz I. Classe desHerzogllcl) Sachsen-EriiestinischenHauSordenoverilebenworde». — Am Johamiiesonnabende leuchteten in der sächsisch-böhmi schen Schweiz von einer großen Anzahl Berggipfel JohanniS- feuer hernieder. Besonders vom großen Wlntervcrg war der Anblick ein reizender, weil die Deutsch-Böhmen und Slaven der ans der alten Hcidenzelt stammenden Sitte viel inehr huldigen als die Sachsen. Uedrigenö müssen die Kornpreise, wenn ein alter Aberglaube Recht hat, den der Reisende Kopp in srlnen „Skizzen" aus Sachsen berichtet, dieses Jabr sehr heruntergehc». Man glaubt nämlich: Am Johannistag Mittag, präcise 12 Ilhr, wirb allemal der Wind unstat und wendet sich der Reihe nach durch alle 32 Richtungen bcr Wind-Rose, selbst wenn er zuvor 14 Tage hindurch beständig auS derselben Gegend geblasen haben sollte. Erst um l Uhr kehrt er wieder in seine anfängliche Richtung zu rück. „Dieser Umstand ist nur wenigen klugen Leuten bekannt", vertraute ein sächsischer Landmaim Herrn Kohl; „die aber, welche ihn kennen, benutzen ihn, um auö dcn Bewegungen dcS WindeS ln jener Stunde sehr nützliche Schlüsse aus die Getreide-Preise in der bevorstehenden Ernte-Zeit zu machen." Geht nämlich der Wind in der Richtung von Morgen »ach Mittag und Abend um daS Eentrum der Windrose herum, so deutet dies ans billige Preise; geht er aber In der Richtung auS Morgen nach Mitternacht, Abend und Mittag, so sind hohe Getreide-Preise zu erwarten. Nun, vorgestern fing sich der Wind Mittags auch an zu drehen und zwar - nach der billigen Seite. — Mehrere Regierungen. In erster Reihe die deö Königreichs Sachsen, haben jetzt Erhebungen über den Geiammtbetrleb im Umhcrzichcn bezüglich der sogenannten Wandcrlager und Waaren - Aucttoncn in gründlicher Weise ansteilcn lassen DaS auf Grund dieser amtlichen Erhebungen gewonnene Material wird einen sichern Anhalt liefern, um den wirtlichen Tbatbestand bcr nach dieser Richtung hin seit mehreren Jahren, vorzugsweise auS kleineren Städten, lautgewordcncn .Magen und Beschwerden näher kennen zu lernen. Dieses gesammelte Material soll alSdann dem Rcichökanzleramt zugcstellt werden, welches zu prüfen haben wird, in wie weit den zahlreichen Petitionen um Acndcrung der Gewerbe-Ordnung entsprochen werten kann. - ES liegt in der Absicht deö Gcncraipostdircktorv, denLanb- bricsträgern, um sie bei Ausübung Ibrcö beschwerlichen Dienstes vor Regen und Unwetter zu schütze». einen Regenmantel mit de» zutreffenden Abzeichen zu liefern. Gegen wärllg ist ein Prodcmantel einzelnen Postämtern überwiesen worden, damit diese über die Zweckmäßigkeit des neuen Bester dungöstückeö En'abnmgen sammeln können. — Die Frequenz aus dein hiesigen B öhmischen Bahn- Hofe am 24. Juni früh ist. jedenfalls des drohenden Regen- wegen, nickst sehr bedeutend gewesen, wogegen dieselbe sich am Nachmittage gesteigert hat. so daß der um 4 Uhr 5 Minuten nach Tharandt eingelegte Erlrazug. nachdem schon 2 vollbesetzte Züge abgclasscn worden, noch mit I'.R Passagieren besetzt war. Mit 20 Ertrazügen (aus icder Linie tO) waren 1187 Personcn- Wagen im Gange. — Gestern Bormittag 10 Uhr ia»d in der hiesigen könIgl. Blinden-Anstalt die 39. Feier deö von Olsufieff'schen Stiftungsfestes und zwar wiederum unter einer regen Betheiligung von Gästen auS allen Ständen statt. Besonders geehrt ward die Feier durch die »Anwesenheit Sr. Erccll. bcö Herrn Ministers von Könnerstz. Ein Choral und ein Danklled,von Geliert, eomp. von Haydn Büttner eine WohlthLter. tn > . aut den dunsten Pfad der Blinden das Licht der Freude gegossen. Eine Katechlsation mit den Schulkindern, gehalten von dem Lehrer Herrn Nitzsche, bewies den Fleiß der Lehrer, wie der Schüler und zeigte, daß man bei dem Unterricht dcslrcdt ist den lehrcrS, Herrn Eantor Volkmar Schurig, bewundern, tcr außer ordentliche Resultate tn der Nüancirung und Präcision erreicht hm — Die Mitglieder deS GeiverbevcreIns unternahmen am Freitag, dcn 22. d. M.. eine Partie nach dem Schntzenhoh bei Trachau. Wenn die Zahl der Theilnebmcr nur zwischen 35< und 400 betrug, so ist blcö vor Allem aus Rechnung des gegei :i Uhr loSbrrchendcn Gewitters zu setze». In Trachau hatte ec dagegen säst gar nicht geregnet und war der Aufenthalt in den iür dergleichen Festlichkeiten vorzüglich geeigneten großen Eta blissement (bei Eoncert, Vogelschließcn, Earonssclfahri.JUumina llo» rc. ein überaus angenehmer, zumal auch der Wtrth, Herr Hillmc, sür vorzügliche Speisen und Getränke bestens geiorgl hatte. Die letzten Thcllnehmer verließen erst kurz vor Mitter nacht daö Etablissement. — Der gestrige Schlachtviehma rkt zeigte eine ganz cigenthümliche Physiognomie, indem die Dresdner Fleischer so ungewöhnlich schwach kauften, wie fast noch »ie seit Bestehen deö EentralschlachlvichhoskS. Da sich nun der Anstrich a» FeNvich mit 500Rindern. 810 Schweinen,8:!3Hammeln und 212 Kälbern bezifferte, also mit Ausnahme der Hammel kein geringer war und auch meist nur ausgesucht gute und fette Waare am Platze sich sand, die schwer ins Gewicht fiel, so würden die Preise ungemein gedrückte geworden sein, wären nicht namhafte Erl o:teure vom Rhein, ano Kurhessen und Thiirmgen re., sowie auS sächsischen Provinzialstädten In großer Zahl erschienen. Letzterem Umstand hatte» cS die Händler ausschließlich zu tanken, daß sie nickst mit Verlustzn verkaufen brauchten und die Ställe rasch geräumt sahen. Die Preise blieben in der Hauptsache dieselben, wie in bcr Vor woche und wären sür die einzelnen Vlchgattnngeii wie folgt zu verzeichnen: Gute böhmische Mastochseii kosteten pro Etr. Fleisch Ov, mittlere Rinder 55—58 und dritte Qualität 42-45 Mark. Was Schöpse anlangt, so wurden englische Lämmer, welche in vorzüglicher Qualität vorhanden waren, daS Paar pro 00 Kilo Fleisch mit 84. Landhammel zu 45 Kilo mit 00 biö 03 und Bracken oder Auöschußschüpse, von denen nur ein ganz gering fügiger Posten am Platze war. mit 30 Mark pro Paar bezahlt. Bezüglich der Preise für Kalbfleisch ist zu melden, baß dieselben je nach Güte zwischen 45 und 55 Pfennige pro Pfund variiren. Am schleppendsten wickelte sich daö Geschäft ln Schweinen ab. Für die bellen Landschweine englischer Kreuzung konnien die Händler iür den Crntner Fleisch höchstens 57 Mark erzielen, während Schlesier, von welchen wenig, aber ausgezeichnete Waare am Platze sich fand, mit 54 Mark bezahlt wurden. Mecklenburger galten lebend Gewicht bei 40 Pfund Tara 50 und Bakonier durch schnittlich 51 Mark. Bo» der lctztbezcickmetcn Sorte waren sehr viel schwere Stücke im Gewicht zu 4M Pfund und darüber vor handen, fanden aber kaum zu Spottpreisen Abnehmer, da wegen der anhaltend hohen Temperatur der jetzigen Jahreszeit nirgends Verlangen nach besonders fettem Schwcinfleisch vorliegt. Die während der vorigen Woche herrschende Hitze war übrigens die alleinige Ursache, weöhalb sich unsere Fleischer die Eingangs be rührte Reserve auflegten, Indem dieselben wegen deö ganz wesent lich geringeren Fleischkonsums, der von der Vorwoche thatsächlich zu verzeichne» ist, noch im Besitz bedeutender Vorräthe sich be fanden. - Seit Freitag voriger Woche sind in der Armee abermals zwei Selbstmorde voraekommen und zwar beide in hie sig er Ga rn i s on. Zunächst erschoß sich am Freitag Abend kurz nach lO Ubr ein Grenadier deö I. Regiments Nr. loo in der von ihm mlk noch anderen Mannschaften bewohnten Stube der neuen Kaserne; der erste derartige traurige Fall, welcher sich im neuen Kaserncngebäude In grauenerregender Welle ereignete, lieber dcn weiteren Zusammenhang dieser unliebsamen Begebenheit wurde unö noch Folgendes berichtet: Am Freitag Nachmittag und selbst am Abende noch in seiner gewöhnlichen heiteren S»m- mung und in der Kaserne angelangt, bat der Unglückliche auch nickst die leiseste Vcrmuthung der In kürzester Zeit vollbrachten That haben aufkommcn lassen und unter Mitcmwcsenhelt noch 4 anderer Kameraden, welche sich wie Jener nach dem erst eben beendigten üblichen Revisions-Verlesen der Compagnie-Mann schaften noch In der betreffenden Stube bei diesen und jenen Ver richtungen an ihren Schränken befanden, ließen ihn, ebenfalls am geöffneten Schranke stehend und scheinbar beschäftigt, den vcr- hängnißvollcn Schuß aus seinem eigenen Gewehr durch Herunter- drückcn clncö an dem Abzüge desselben befestigten weißen Taschen tuches mittelst der großen Zehe eines seiner Fuße abfeucrn, dessen Wirkung sür die Hinzueilenden ein entsetzliches Bild cnlfaltclc. Von einem tumpscn Knall und stark vernehmbaren Gepolter war daS Umtallen des Körpers mit dem Gewehr begleitet, der in großer Blutlache und mit zerrissenem Schädel auSgcstrcckt am Fußboden lag. Leichter Liebcsgrain soll, wie bei anderen ädn- lichcn Fallen, so auch hier die Veranlassung zu der Scldstcnt- leibung des jungen ManncS gegeben haben. - Weiter crbängle sich am Sonnabend Morgen in der 0. Stunde in seiner Arrest zelle des hiesigen FcstungSgetängnlsseö ein Gardist des Garde- Reitcr-RegimemS; über die Motive zur Thal ist unS nichts be kannt geworden. - Dic DreSdner Handclökammer hielt vorgestern unter Vorsitz deö Herr» Stadtralh Rülkc eine Plenarsitzung ab, welche sich zunächst mit VorschlagSwalstcn kaufmännischer Rick'tcr iür die Handelsgerichte Dresden und Pirna beschäftigte. Bezüglich tcr Beratbung über daß Mäklerwescn verweisen wir am dcn stnanziellcn Theil unseres Blattcö. Von den Mit- theilnngcn über daS Gebübrenwesen an den fiskali schen ElbquaiS in Dresden, wonach es vorläufig beim Alten bieibt, wurde Kenntniß genommen. Weiter wurde in der sich hleranscksticßcnden Plenarsitzung bcr Handels- und Gewerbe- kannncr Zwecks thlmlicvstcr Entlastung deö Seeretärö beschlossen, die icrucrwcitc Besorgung der Sekretariats- und B u rra u - A rbe I ten sür die auS Mitgliedern tcr Chemnitzer und Dresdner Handels- und Gcwerbckamincr vom Ministerium zusammengesetzte „G es a inmt - E omm i s s i o » z u r Hcbu n g der Sp I e > wa a re n - In d u st r I e" abzulchnen und die Chemnitzer Kammer zu ersuchen, von jetzt ab ihre Beamten mit den genannten Arbeiten zu betrauen. Die Fülle der »Arbeiten bat rS bedauerlicher Weise seit 4 Jahren nicht zngelasscn, einen Bericht der Handelskammer hcrausziigcbcn, wodurch dieselbe stark in'S Hintertreffen namentlich gegen Leipzig und Zittau gekommen ist. Hieraus wurde nach Vortrag der l 870er Jahrcörcchnung und Ertheilung der Justificcstion eine Anzahl Vorschläge zur Bc- eitigung vielfacher Unzuträglichkeitcn und Mißbräuche im Firmcnwcsen angenommen, alö veriobischc Revisionen der Handelsregister seitens der Handelsgerichte, Zliziebung kauf männischer Mitglieder der Handelsgerichte bei streitigen Falle». Verpflichtung der Staatüstenerbchördcii. fortlaufende Mittocilun- übcr die Zu- und Abgänge in den Qrlölatastcrn z» macken, ^ ist Kindern eine Ideale Welt zu schaffe» und den Trost der Religion!gen Ihnen sorgsam und tief einzuflößcn. Die blintc Emma Wirth, die Staats-»no Gemeindebehörden aiizliiveisen.Vclaiideiliiigeii und prach dann noch recht hübsch ein Festgedicht vrn H. A. Büttner >Coiitravcniioiicn lm Fjrmenweseii de» Rcgllicrbchordrn anz,,zeigen, und ein Gesang „an die Geschiedenen" nach der Weise der russ.i Zulässigkeit der Löschung vvn AmtSwcgc» in Fällen, wo daS lpat-
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