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Dresdner Journal : 23.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191105230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-23
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 23.05.1911
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Journal. Dresdner 1911. Mniglich Sächsischer St«crtS«nzeiger. Verordnungsblatt der Ministerie» nnd der Oder- und Mittelbehördeu. k. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Dsenge» tn Dresden. Dienstag, 23. Mai Nr. 118. Bezugspreis. Beim Bezüge durch di« Expedition, Große Zwingerstrabe 10, sowie durch die deutschen Postanstatten 3 Mart vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. ; Erscheint: Werktag» nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Rr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der 6mal gesp. Ankündigunasleite 25 Pf., die Zeile gröberer Schrift od. deren Raum auf 3 mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. Preisermäßigg auf «eschüftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Se. MajestSt der König und Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin wechselte« bei der gestrigen Galatafel im «estdenzschlosse herzliche Trinksprüche. In Gegenwart Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin fand gestern in Löln die Einweihung der Hohen« zvllernbrücke und die Enthüllung des Denkmals für Kaiser Friedrich m. statt. Der Reichstag führte gestern die zweite Lesung der Reich Versicherungsordnung zu Ende und verwies den deutsch schwedischen Handelsvertrag an eine Kommission. * DaS britisch« OverhanS hat in zweiter Lesung den Gesetzentwurf des Lord Landsdowne für die Reform des Oberhauses einstimmig angenommen. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Lehrer am Königl. Konserva torium der Musik in Leipzig Professor der Musik Hans Sitt das ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Anhalt verliehene Ritterkreuz 2. Klasse des Herzog!. Anhaltischen Hausordens Albrechts des Bären annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Borstand der Eisenbahn- Betriebsdirektjon Leipzig I Obvrbaurat Falta« VW von Er. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Altenburg ihm verliehene Herzog Ernst-Medaille annehme und trage. Ernennungen, Versetzungen re« im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium» sind im regelmäßigen Verfahren zu be setzen: das Pfarramt zu Pesterwitz (Dresden II), Kl. VIII (ü), Koll.: Kammerherr Frhr. v. Burgk auf Schönfeld bei Großenhain; das Diakonat zu Groitzsch (Borna), Kl. II., Koll.: da» Evang - luth. Landeskonsistorium — Angestellt bez. versetzt wurden: G. R. Böhme, Diakonatsvikar in Dippoldiswalde, als HilfS- geistlicher in Bad Elster (OelSnitz); Th. I- Axt, AnstaltshilsS- geistlicher in Waldheim, als H. Anstalt-geistlicher in Zwickau (Ephoralort); ?. P.JHle, Pfarrer in Bernsbach, als IV. Diakon»» an der Marti» Lutherkirche in Dresden (Dresden I). (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Bo» Königlichen Hofe. Dresden, 23. Mai. Ihre König!. Hoheiten der Großherzog und die Frau Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin legten gestern nachmittag an den Särgen in der Königlichen Familiengruft in der katholischen Hofkirche Kränze nieder und besuchten die Internationale Hygiene-Ausstellung. Die Königliche Galatafel, die gestern abend P Uhr stattfand, zählte 67 Gedecke. Es nahmen daran teil: Se. Majestät der König, Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Frau Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin, der Kronprinz, Prinz Friedrich Christian, Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg, Prinzessin Mathilde und Prin zessin Marie Josephine von Bourbon-Sizilien neben den Herren und Damen der Königl. und Prinzl. Hofstaaten und des Ehrendienstes. Femer waren Einladungen an den Großherzogl. Mecklenburgischen außerordentlichen Gesandten und be vollmächtigten Minister Frhrn. v. Brandenstein, an die Königl. Staatsminister, den kommandierenden General des XII. (1. K. S.) Armee-Korps rc. ergangen. Während der Tafel erhob Sich Se. Majestät der König zu folgendem Trinkspruch: Ew. Königl. Hoheiten heiße Ich heute in Meinem Hause und in Meinem Lande herzlich willkommen. Ich darf Mlch der Hoff nung hingeben, daß die freundschaftliche» Beziehungen, die Wir vor anderthalb Jahren bei Reinem so glücklich verlaufenen Schweriner Besuch angeknüpft haben, sich vom heutigen Tage ab noch immer mehr festigen werden. E» gerechte Mir daher zu beson derer Genugtuung, al» Ew. Königl. Hoheit bei jenem Besuch« Meinem Vorschläge zustimmten, al» äußere» Zeichen Unserer Be ziehungen Unsere Gesandten tn Berlin wechselseitig beieinander zu beglaubigen. Ich kann es Mir auch nicht versagen, heute der Tatsache zu gedenken, daß Ich seit Unserer letzten Begegnung die Freude gehabt habe, Ew. Königl. Hoheit Schwester, die Frau Kron prinzessin de» Deutschen Reiche- und von Preußen, wiederholt zu sehen und die liebenswürdigen Eigenschaften der Hohen Frau kennen und schätzen zu lernen. Die Pflege aller dieser persönlichen Beziehungen zwischen Un« BundeSsürsten scheint Mir eine wichtige und dankbare Aufgabe unserer Zeit. Gilt e» doch, dem In- und AuSlande zu zeigen, daß die deutschen Bundesfürsten eng und treu zusammenhalten, um, wenn e» einst notwendig sein sollte, einmütig einzustehen für da» Deutsche Reich. Tw. Königl. Hoheiten sind nicht fremd hier in Dresden, namentlich Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat mehrere Jahre seiner Jugend hier verbracht. Wie Ich e- nun mit großer Freude und Dankbarkeit empfinde, daß Ew. Königl. Hoheit immer noch eine freundliche Erinnerung an unser liebe»Dresden bewahrt haben, so hoffe Ich, daß auch Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin angenehme Eindrücke von ihrem Besuche in Dresden davon tragen und die Stadt lieb gewinnen wird, in der sie selbst alle Herzen erobert hat. Ich erhebe Mein Gla» und vereinige alle Wünsche, die Ich im Herzen hege, in dem Rufe: „Ihre Königl. Hoheiten der Groß. Herzog und die Frau Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin, Meine lieben Freunde und Gäste, Sie leben hoch!" Se. König!. Hoheit der Großherzog erwiderte un mittelbar hierauf folgend»»: Ew. Majestät sage ich der Großherzogin und meinen »»ärmsten Dank für die an un» geachteten freundlichen Will- komme«»worte. . Ms gedenken heute mit besonderer Areude der Anwesenheit Ew. Majestät vor zwei Jahren bei un» in Mecklenburg, und mit besonderer Freude sind wir hierher gekommen, um Sw. Majestät in Ihrer herrlichen Residenzstadt Dre»den zu begrüßen. Wie könnte e« auch ander» sein, al» daß mich heute beim Betreten von Dresden Gefühle der Freude und der Dankbarkeit bewegten, der Freude, wenn ich mich der schönen Zeit von vier einhalb Jahren erinnere, die ich hier al» Schüler verleben konnte, und der Dankbarkeit, wenn ich der mir damals von allen Seiten hier zuteil gewordenen Freundlichkeit gedenke? Und da ist es mir vor allem eine lieb« Pflicht, der hochseligen erhabenen Fürsten zu gedenken, de« König» Georg und des König» Albert, die mir während meine« Hiersein« so viele Be- weise von Güte und Wohlwollen gegeben haben. Die traditionelle Fürsorge für die in Dresden zu ihren Studienzwecken wellenden Mitglieder meine« Hause» ist somit auch auf mich in reichem Maße übertragen worden. De» weiteren möchte ich auch an dieser Stelle mit lebhafter Dankbarkeit der Herren gedenken, die ihre hervorragend bewährten wissenschaftlichen Fähigkeiten zu meiner Au»bildung zur Verfügung stellten und mich aus da» schwer« Amt vorbereiteten, da« ich nach Gotte» Fügung in so jungen Jahren übernehmen mußte. So tragen denn alle dies« Momente dazu bei, daß ich mich hier nicht al« Fremder, sondern im lieben Dresden völlig heimisch fühle. Mit unserem aufrichtigsten Danke für den uns von Ew. Majestät und von allen Seiten zuteil gewordenen warmen Empfang verbinde ich den von Herzen kommenden Wunsch, daß die seit langen Jahren bestehenden glücklichen Beziehungen zwischen dem erhobenen Hause Wettin und dem meinigen auch fernerhin dieselben bleiben möchten zum Segen unserer Völker und Länder und des Deutschen Reiches, zu dem wir als Bundesfürsten fest vereint halten. Indem ich Gotte» des Henn reichst«« S«gen für Sw. Majestät, da» Königliche Hau« und für da« ganze wunderschöne Sachsen land «lOHe, bitte ich, mit mir einzustimm^n in den Ruf: „Se. Majestät der König hoch!" Rach aufgehobener Tafel hielten die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften Cercle im Ballsaal ab und besuchten hierauf die auf Allerhöchsten Befehl statt findende Vorstellung im Opernhaufe. Heute mittag unternahmen Se. MajestSt der König mit den Hohen Gästen und Jbren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg, der Prinzessin Mathilde und der Prinzessin Marie Josephine von Bourbon-Sizilien einen AuNlug nach Moritzburg, woselbst um I Uhr Königliche Mittagstafel im dortigen Jagdschlösse stattfand. . - ... Rach Rückkehr von Roritzbura nahmen Ihre König!. Hoheiten der Großherzog 'und' die Frau Großherzogin von Mecklenbum- Schwerin- den Tee bei Ihren König!. Hoheiten dem Prinzen Imd der Frau Prinzessin Johann Georg im Palais aus der ginzendorfstraß« em und reisten nachmittags 4 Uhr 20 Min. ab Hauptbahnhos von Dresden wieder ab. Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklen burg-Schwerin hat dem Staatsminister vr. v. Otto das Großkreuz des Lausordens der wendischen Krone sowie den Staatsmmistern vvr. Beck und Grafen Vitzthum v. Eckstädt das Großkreuz des Greifenorden verliehen. Deutsches Reich. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin in Völn. Cöln, 22. Mai. In Erwartung der Ankunft Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, die zur Einweihung der Hohenzollernbrücke und zur Ent hüllung des auf der Brückenrampe aufgestellten Denk mals Kaiser Friedrich III. heute hier eintreffen, haben Bürgerschaft und Behörden gewetteifert, die Stadt und zumal die etwa 8 Km lange Feststraße auf da» reichste zu schmücken. Besonders glanzvoll ist der Schmuck auf der Brücke selbst und an den Usern, ferner am Hansaring. am Kaiser Wilhelm-Ring, am Hohenzollern- ring und am Dom. An allen Triumphbögen find elektrische Glühlampen angebracht, die sich wie goldene Streifen durch das Tannengrün winde». Um ^6 Uhr nachmittags trafen bei herrlichem Wetter der Kaiser und die Kaiserin, sowie Prinzessin Viktoria Luise aus dem hiesigen Bahnhöfe ein, wo der Chef des Zivilkabinetts v. Valentini, Oberhofmeister Frhr. v. Mirbach» Her Gouverneur von Cöln, General leutnant v. Westernhagen und Polizeipräsident v. Weea- mann zum Empfang erschienen waren. Junge weiß gekleidete Damen überreichten der Kaifcrm und der Prinzessin Blumensträuße. Der Kaiser, die Kaiserin und die Prinzessin begaben Sich sofort zur Einweihung der nahegelegenen Hohenzollernbrücke und zur Enthüllung des Denkmals Kaiser Friedrich III. Als Ehrengäste hatten sich hier die Spitzen der staat lichen, städtischen, militärischen und kirchlichen Behörden eingefunden. Der Kaiser schritt zunächst die Front der Ehrenkompanie des 53. Infanterieregiments ab und begab sich dann mit der Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise unter das Kaiserzelt. Minister v. Breitenbach hielt eine Ansprache, in der er der vielhundertjährigen Geschichte der Brücke ge dachte und auf die beispiellose wirtschaftliche Entwicklung hinwies, die sich auf der Grundlage der Wiedergeburt Deutschlands aufbaute, und die Ursache für den neuen gewaltigen Brückenbau geworden sei. Schließlich sprach der Minister dem Kaiser den Dank für die Einwirkung und Anregung aus, dem der Bau die monumentale Aus gestaltung, den Ramen und als herrlichsten Schmuck das Standbild des geliebten Kaisers verdanke. Der Minister schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Gleichzeitig fiel unter Geschützsalut die Hülle des Denkmals. Die Majestäten besichtigten es und der Kaiser legte einen Kranz nieder. Gegen 6 Uhr 15 Min. setzte sich das Kaiserliche Automobil über die Rheinbrücke nach Deutz zu einer Rundfahrt in Bewegung. Die Majestäten waren von der Rundfahrt, auf der ihnen die Bevölkerung allenthalten stin misch zugejubelt hatte, auf kurze Zeit zum Sonderzuge zurückgekehrt und hatten sich von dort -um Gürzenich begeben. Auf dem Wege bildeten die Innungen mit ihren Fahnen und Emblemen Spalier. Im Gürzenich wurden die Maje stäten vom Oberbürgermeister empfangen und in den großen Saal geleitet. Die prächtige alte Halle war aufs reichste geziert; von den Säulen hingen die alten Stadt banner herab. Blumengewinde durchflochten die Kron leuchter, Kränze und Girlanden schmückten die Wände. Auf der Ehrentafel sah man den schweren Silberschatz der Stadt, die Orgel erbrauste. Der Gürzenich-Konzert chor stimmte den Chor au- „JudaS Maccabäus" an „Seht, er kommt mit Preis gekrönet" und die Maje stäten mit der Prinzessin und den Damen und Herren der Umgebung zogen ein. Der Kaiser führte die Kaiserin. In da- Hoch, das der Oberbürgermeister auf die Majestäten ausbrachte, stimmten die Anwesenden begeistert ein. ES folgte die Rationalhymne mit Orgel und Posaunen. Unmittelbar darauf erhob sich der Kaiser zu einer Ansprache, in der er dem Oberbürgermeister für die ihm und der Kaiserin zuteilgewordene Aufnahme dankte und dann den Künstlern, die diese» Probestück deutscher Baukunst und Technik in verhältnismäßig kurzer Zeit herstellten, die wärmste Anerkennung auSsprach. Besonders gebühre Anerkennung dem genialen Meister der Bild hauerkunst, der ihm die ritterliche Gestalt feine» Vaters
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