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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270727022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927072702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270727
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927072702
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- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
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Zuspitzung der inneren Krise Rußlands. Gehaltszulagen an die Rote Armee Die Vollmachten der Exekutive erweitert Drohung Amerikas mil neuer Seeausrüslung. — Der Streit um -ie Ehorzvwer Stickstosswerke sür Deutschland entschieden. Die Sowjet-Negierung fühlt sich unsicher. Warschau, 27. Juli. A»S Moskau komm«« erneut Nach richten. die auf eine tiefgehende innere Krise in Sowjetrustland schlichen lassen. Die Sowjelregierung fühlt sich durch die ständig wachlcnde Opposition und durch die Aufstandsbewegung in fast asten Provinzen aufs dusterste bedroht. Die Offiziere und ttutcrossiziere der Roten Armee erhalte« hohe Zulagen, um sie der Regierung ,o verpflichte«. Die Vollmachten der G. P. U. sind erneu« erweitert worden. Zum Leiter im Kom missariat des Inner» ist der frühere Chef der Tschcka, Latiz LatziS, ernannt worden. Sämtliche Auslandsvertretungen der Sowjetrcgicrung sind angewiesen worden, über die Lage der Koinmuiiisten in den betreffenden Ländern und über die Stellung der Staate» zu der englischen Politik gegen über Nustland genaue Berichte zu erstatten. iT. U.) Tod zahlreicher hoher Sowjet-Beamter. Ein noch ungeklärter Anschlag? Berlin, 27. Juli. Die Petersburger Sowjetblätter der beiden letzten Tage bringen über 20 Todesanzeigen hervorragender Mitglieder der Petersburger Sowjetbeamten. In allen Anzeigen findet sich der Hinweis: .Gestorben im Dienste für das Proletariat." Es wird angenommen, dast es sich um die Opfer eines neue» gegcnrevolutlonären An schlages handelt, von dem im Auslande noch nichts be- kannt ist. Frankreich warnt Moskau vor weiterer Propaoanda. Paris, 27. Juli. Wie der „Mattn" meldet, hat der fran zösische Botschafter in Moskau, Herbette. Tschitscheri» in ent schiedener Form daraus aufmerksam gemacht, dast die Sowjet- regierung der Propagandatätigkeit in Frankreich ein Ende bereiten müsse, wenn ihr überhaupt an einem Ergebnis- der französisch-russischen Verhandlungen gelegen sei. Die übliche Erwiderung, daß die Propagandatätigkeit nicht von der Sowjetrcgierung, sondern von der Dritten Inter nationale auSgehe, habe Herbette nicht gelten lassen. * London. 27. Juli. „Jswestija" berichtet, die Sowjet- rcgierung beabsichtige, die diplomatischen Beziehungen mit Tschangkaischck —Nankinger Negierung wieder aufzunehmen, da Tschangkaischck, obwohl Moskau seine innere Politik nicht billige, den Kamps unvermindert gegen den ausländischen Imperialismus sortfctze. <T. U.) Die S.P.D. -emonflrieri nichl für Ruhlan-. Berlin, 27 Juli. Die Berliner Kommunisten hatten sich an die hiesigen Sozialdemokraten mit der Aufforderung gewandt, in diesem Jahre eine graste gemeinsame Kundgebung des Berliner Proletariats gegen die imperialistische Kriegs gefahr für die Verteidigung Svwjetrustlands zu ver- anstalten. Der Berliner Bezirksvorstand der Sozialdemo« kraten hat daraus geantwortet, wir können nicht sür Rustland demonstrieren. Ter Vorstand des Allgemeinen Deutschen GewerkschastöbuiidauSschusseS, der ebenfalls aufgcfordert war. hat geantwortet, er müsse erst nächsten Dienstag in der OrtsauSschustsitzung dazu Stellung nehmen, er könne jetzt noch nichts sagen. Ausschlüsse aus -er K.P.D. Berlin, 27. Juli. Die Kommunistische Partei hat am 24. Juli sieben Funktionäre ans der Partei ausgeschlossen, darunter auch den früheren Parteisekretär Arthur Voigt. Drei wurden wegen linker <N, drei wegen reformistischer Ab weichungen ausgeschlossen. Einer soll sich Parteischädigungcn haben zuschulden komme» lassen. Es verlautet, dast weitere Ausschlüsse bcvorstchc». Ebenfalls ausgeschlossen wurde aus Anordnung der kommunistischen Parteizentrale der NcichStagsabgcordnctc Ken zier, Mannheim. Bor Abbruch der ßoolidge-Konserenz durch Japan Inslruklionen -es Mika-o. Riga. 27. Juli. Aus Tokio wird gemeldet, dast das japanische Kabinett sich mit der Frage der Genfer Abrüstung», konfercnz beschäftigt habe. Nach der vorwiegenden Meinung des Kabinetts ist eine Kompromistlösnng in Gcnf zurzeit nicht mehr möglich. Amerika sei durch die Gerüchte von einem bevor- Rcgierun« auseinandcrzusctzen. dast ein solches Bündnis von dast die japanische Regierung sich genötigt gesehen lzabe. ihren Botschafter in Washington zu beauftragen, der amerikanischen Regierung ausctnanderzu setzen, dast ein solches Bündnis von der japanischen Negierung nicht erwogen worben sei. Die Erwägungen gingen lediglich von der Presse aus. Diese Erklärung habe die amerikanische öffentliche Meinung jedoch nicht zufrtebcngcsteNt. zumal in Amerika verlautet, dast Japan gegen Amerika rüste. Der japanische Ministerpräsident bat dem Mikado über die Genfer Konferenz Bericht erstattet und erhielt vom Mikado Instruktionen, die japanische Del«, gation a«S Gens znrückznzichen. salls dort diS znr nächsten Woche keine Einigung erzielt werde. Eine halbamtliche japanische Agentur weist zu melden, dast die Konferenz infolge der amerikanisch-englischen Gegensätze nicht zu retten sei. ' Amerika -roht mit verstärkten Rüstungen. Genf, 27. Juli. Die englischen Delegiertenführer auf der SeeabrUstungvkonfcrcnz, Lord Bridge man und Lord Robert Cecil, werden am Donnerstag oder Freitag früh in Genf zurückerwartct. In der Zwischenzeit haben keine weiteren Verhandlungen stattgefunden, so daß die Konfercnz gegenwärtig völlig ruht. Der weitere Verlauf der Konferenz bängt jetzt ausschliesslich von der Instruktion ab. die die Londoner Negierung ihren Delegationsführern erteilt. Tie Aussichten für das Zustandekommen des Abkommens auf der Abrüstungskonferenz werden allgemein gegenwärtig wenig günstig beurteilt. Rach den letzten Instruktionen ans Washington hält die amerikanische Delegation ihren Stanbpnnkt in der Krenzerfrage voll aufrecht. Ele lehnt nach wie vor die englischen Wünsche ans Herabsetzung der Tonnage «nd der Kaliber der SchissSgcschtltze der Kreuzer strikte ab. Eine Einigung scheint unter diesen Umständen in den kommenden Konserenzvcrhandlungcn wenig Aussicht zu haben, salls nicht bas Londoner Kabinett zu weitestgehendem Entgegen, kommen gegenüber Amerika bereit sein sollte. Gewisses Aufsehen hat in Genf ein Artikel des amertka- nischen Delegierten auf der Abrüstungskonferenz, Admirals Jone», in einem Washingtoner Marineblatt hervorgerusen, in dem für den Fall eines SchettcrnS der Genfer Ab- rüstungökonseren» d«S künftige amerikanische Flvttenbanprogra«« e»t»ickelt »ird, ««» «ach de« »ie ««ertlaNische Delegation der Washingtoner Negierung den Rau von 18 Grostkampf» schissen, von Ml modernen Kreuzern, S7N Zerstörern, 110 Unter, secbooten «nd K Flugzeugmutterschiffen vorgeschlage« habe, während Amerika gegenwärtig nur Itl groste Kreuzer besitzt. Ueber die Dauer der Konferenz gehen die Auf fassungen gegenwärtig noch wett auseinander. Man nimmt an, dast nach der Rückkehr der englischen Delegierten bereits in einigen Tage» eine öffentliche Sitzung der Konferenz statt finden wird, in der sodann die Delegationen nochmals ihren Standpunkt zu den einzelnen Programmfragen darlegen werden. Wirljchaflsverflechlung bann! Kriegsgefahr. Lord Birkcnhead über die englisch-amerikanische« Beziehungen. London, 27. Juli. Zu Ehren einer grosten Anzahl ameri- kanischcr Redakteure, die aus Einladung der Carnegic-Gesell- schaft »ach Europa gekommen sind, fand gestern abend im Hotel Victoria ein Empfang statt, auf dem Lord Birken- heab eine längere Rede über die englisch-amerikanischen Be- zlchungen hielt. Der Respekt vor den Gesehen des eigenen Landes und den internationalen Gesetzen habe, so führte Birkcnhead aus, ein gemeinsames Band fundamentaler Uebercinstimmiiiig zwischen England und Amerika geschaffen. Damit sei aber keineswegs grundsätzlich das Gespenst des Krieges gebannt. Der Krieg bleibe vielmehr nach wie vor das groste Problem des menschliche» Geistes und der mensch. lichen Natur. Ebensowenig wie die Staatsmänner 1914 den Krieg hätten vermeiden können, würden die heutigen ge» gebencnfallS daz« ln der Lage sein. Lord Birkcnhead sehe den einzigen Weg einer Vermeidung des Krieges tn den wechselseitigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern. Was die heutige Auffassung Englands an. lange, so sei es der Sachwalter des britischen Weltreiches. Er sei der Ucberzeiigung, dast Amerika an Stelle Englands diese Sachwalterschaft nicht anders ausführen würbe. Prlmo wünscht Einigung mit Frankreich in Tanger. Madrid, 27. Juli. Primo de River« äusterte sich einem ZcttungSvertrcter gegenüber optimistisch über die baldige Lösung der Tangcrfrage. Nach der Genesung B riandS erwarte er »unmehr bald eine befriedigende Antwort der französischen Regier«»« auf die letzte spanische Note wegen der Ucbertragiing der Polizeigewalt in der internationalen ^lonc znr Verhinderung des Wa f f e n s ch m ug g e I S. Vs sei höchst« Zeit, dast Frankreich und Spanien, deren gemeinsames Vorgehen tn Marokko so gnte Früchte getka««« habe, endlich zu einer Verständigung käme«. UI Setbsihilse gegen die Portoerhöhung. Ein Entwurf des NeichsgrosthandelsverbandeS. Berlin, 27. Juli. Der Reichsverband des deutschen Groß- und Ueberseehandcls hat. nachdem die Erhöhung der Post gebühren nuniliehr gegen den Einspruch der Wirtschastsver» bände beschlossen worden ist, nachstehende Vorschläge sür Selbst- hilsemastnahmcn der Grosthandelssirmcn gegenüber den aus der Kebührenerhühung sich ergebenden Mehrbelastung ans» gearbeitet: 1. Einheitliche Bcrscndnng der Faktnren mit de« Ware«, sendungen, z. B. Frachtgüter, Kisten, Ballen, Pakete, Päckche«. lJn Sendungen, die durch die Nah» bzw. durch den Spediteur befördert werden, dürfen zwar keine geschlossenen Briefe gesandt werden. Das Einlegen der Rechnung ist daher in einem ossenen Briefumschlag aber durchaus möglich.) Aus einer besonderen Aviskarte «Drucksache. Postkarte), die mit fort laufendem Nummernstempel zu versehen ist lMustcr ist auS- gearbcitet worden), wird den Kunde» am gleichen Tage mit» geteilt, dast die Sendung mit einliegender Rechnung an ihn ab- gegangen ist. 2. Bon der Versendung von besonderen bisher übliche« Lieferscheine» soll Abstand genommen werden und a« deren Stelle gleich R c ch n u n g erteilt werden, die den Waren sendungen bcizusügen ist. 8. Verzichtleistung der Mitglieder sämtlicher Verbände a»f Empfangsbestätigung bei allen Zahlungsüberwei sungen. 4. In verstärktem Maste ist von der Dr«<ksachcnverse«d»»tz Gebrauch zn machen unter Berücksichtigung der Tatsache, daß ein Unterschied zwischen Teil, und Volldriicksachc nicht mehr stattfindet. Auf alle» Drucksache» ist erlaubt, handschriftlich, mit der Schreibmaschine, mit Stempel, im Druck, »nd PauSver» fahren folgende Aenderungen vorzunehmen: Eine innere, mit der äusteren übereinstimmende Auf schriftangabe sowie in gleicher Welse Absendungötag, Firma, Name, Stand und Wohnung nebst Wohnung des Absenders, seine Fernsprechnummer, Telegrammanschrift »nd Tclcgrammschlüssel sowie ein Postscheckkonto und Bankkanto und sonstige schriftliche Kenn- und Merkworte »achzutragen oder zn ändern. — Offensichtliche Druckfehler zu berichtigen. — Stelle» des Druckes z» streichen, Morte oder Teile des Druckes durch Anstriche hcrvorzuheben und zu unterstreichen. — Ziffern an offen gelassene Sielten des gedruckten Wortlautes »achzutragen. — Ziffern zn änder«. — Sonstige Acnbernngen im Wortlaut sowie Nachtragun gen an beliebiger Stelle vorzunehmen: diese Aenderunge« und Nachtragungen dürfen icdoch znsammengczählt nicht mehr als süns Worte umfassen »nd müssen tn leicht er kennbarem, sachlichem Zusammenhang mit der gedruckten Mitteilung stehen. Durch die Aenderungen und Zusätze dürfen keine Mitteilungen in verabredeter Sprache ent stehen. 6. Die Ncberweisnng vom Postscheckkonto ans daS Bank, konto kann dadurch beschlcnnig« nnd verbilligt werben, dast der Bank ein Postbarichcck überwiesen wird, der bereit- am nächsten Tage dem Bankkonto gntgebrocht wird. Die gleich« Ueberweisung ans Zahlungsanweisung durch das Postscheckamt bringt eine Verzögerung von etwa drei Tagen mit sich. 0. Beim Abheben grösserer Beträge von Postscheckguthabe» durch solche Firmen, die über ein Ncichsbank-Girokonto ver fügen, werden durch Ueberweisung eines NeichöbankscheckS, der bei der Retchöbank sofort gutgebracht bzw. ausgezahlt wird, bet regelmässigem Verkehr nicht erhebliche Ersparnisse an Postscheck» auSzahlungSgebiihrcn erwirkt lGcbiihr ein Zehntel pro Mille statt 1 pro Mille). Die Organisalion -er Kin-enburg-Spen-e. Berlin, 27. Juli. Die Magdeburger NcichSkonferenz des Reichsbanners hatte, wie gemeldet, eine Entschliestung an genommen, der zufolge der Bundeovorstand mit Rücksicht auf Erfahrungen, die mit ähnlichen Spenden gemacht worden seien, „keinen Zwang aus die Mitglieder zur Vetciliguna a« der Htndcnburgspende ausiiben" könne. — Die Ge schäftsstelle der Hindcnburgspendc teilt dazu mit: Dast sich in der Vergangenheit hier und da bet privaten Sammlungen Unzuträglichkeitc» ergeben haben, ist der Hindeirburgspendv um so besser bekannt, als ihr Leiter jahrelang an führender Stelle den WohltätigkeitSschwindel amtlich bekämpft hat. Bet der Hindenburgspcn-dc dürste die Gefahr der Wiederholung solcher Miststände ausgeschlossen sein. Abgesehen davon, dast ihre Leitung tn den Händen von Beamten liegt, ist er freulicherweise auch allenthalben eine lebhafte Mitwirkung der Behörden fcstzustcllcn. Werber, die bei frühere« privaten Sammlungen gegen das Versprechen von Provision angcstcllt waren, beschäftigt die Hindenbnrgspende selbst verständlich nicht. Die Geschäftsstelle erklärt ferner schon jetzt» dast sie nach Abschluss der Sammlung der Ocssentlichkelt eine« lnS einzelne gehenden NechenschastSbericht vorlegen wird. Dt« Verwendung der Mittel liegt im übrigen In der Hand des Herrn Reichspräsidenten. Die Oefscntlichkett dürfte damit jede mögliche Gewähr sür die zweckmässige Ver waltung und Verwendung der Mittel -er Htndenburgspend« habe».
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