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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.09.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050924021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905092402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050924
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905092402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-24
- Monat1905-09
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«?iese» Blatt wird den Leser« von Dresden und Umgebung a» Lage vorher bereits all Abend-Zlurgabe zngestrlll, während es die Post-Abmmeiiten >w Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. Lerugrgedllhr: «teci.IUWrtt« w» »»'«»- w« «WN» »eiinalw«, S«iva«un« durch uiiier« v»«n «»,»»« uud «,r,«n». an Mmu. »,d wouiaae» nur einmav »NN. »o V. duri», au»v»r»a«»om «iNonir, , VN. b«t. » Mt. ,0 «. VN einmal!,« Sutiellun, durch dt« VUI»M». t-bnkvrsUllaetdl. im «ui- kmd mit oitlvrrchendem Snl»Ia,e. Nachdru« aller Artikel u. Ortainal- Mtiletlunam nur mit deutlich«« Ouellenaniab« l.DreSd. ?tachr."> Miäill,. Slachtrüaltch« Honorar- antvruchc bleiben „nberilcNlititiai: «iverlanale Manuikrivle werde» «icht auldewadrt. Nelearamm-Adrelle: N»chrtcht«« »re«d,«. SS KegvLrrrSeL 1858 Uovlag von Ktepsrtz L Uetcliardt. -inreigen-tüiit. »nnabme von «nkiiiidlonnae» di« nachmitlaaS » Ubr. Sonn- und «eiert«,l> nur Vtaricnsnaiie ss von n bis V,iUbr. Die t ivaltiae Grund- teile ica. s Silben! 20 Pt,.. iln- tünd,,un,en aul der Pnvatlcitr gelle » Pf,.: die 2ivalli„ Seile auf D«t. leite so Pf,., als Einaelandt Seile «0 Pf, In «»«»er» nach «,»». und «eiert»,en l ipaln^ Gnindzeile so Pl,.. auf Prtvatleit« «o Pt, . 2ivaiü»e Seile aui Dertleile und al« Euwciandi so Pf,. SuswSrtl,e Auf- ttägc nur seaen Borausbezabluni. lLeieabiiitter werden mit 10 Pf», berechnet. «ernivrechanschlud: «ml I Nr. 11 und «r. L0S» GI» - Neueste Drahtbcrichte. Hofnachrichten. Armeeverändenii,gen, Aerztlicher Dienst, Fleischnot. Sozialdemokrat. ! Snttiit«»«, VtN. VVlklltl. Partcilag. „Nheingold", Stieiers Hand-AtlaS, Viicie Richard Wagners an Otto > EVIIIIlUff, ^4-. LkpirUlver Lr-VL-. Neueste Drahtmeldnngen vom 23. Septbr. Die Cbolera-Gefalir. Berlin. Bei dein gestern aus einem Kahne im Urban- Hasen verstorbenen Schissseigner Lehmann wird angenommen, daß der Tod an Cholera erfolgte. Doch liegt ein endgültiges Ergebnis der Untersuchung noch nicht vor. Bromberg. Am Freitag mittag wurde die Erkrankung eines Arbeiters in Klein-Koscierzyn lKreis Wirsitzj amtlich gemeldet, in den letzten 24 Stunden wurde kein einziger Kall bekannt. Von den früher Erkrankten ist der Arbeiter Droniarek in Brozozogay lKreis Gnesens gestorben. Bei einem erkrankten Arbeiter >nLabischin, Besitzer des Hauses, in dem ein Cholerafall mit tödlichem Ausgange vorgckommen war, ist Cholera festgestellt worden. Marienwerder. Eine in der Cholerastation des städtischen Krankenhauses in Granden; tätige Kranken pflegerin ist unter choleravcrdächtigen Erscheinungen erkrankt. Zur Lage in Nnstland. Petersburg. (Priv.-Tel.s Aus Nischni-Nowgorod wird gemeldet, daß dort ernste Unruhen ansgebrochen sind. Auch in Riga kam es wieder zu Unruhen. Die Ausrührer stürmten ein Gefängnis und setzten die Gefangenen in Freiheit. — Ans Tislis wird berichtet, daß bei den dortigen Unruhen auch ein deutscher Reicksangehörig/r getötet worden sei. Der deutsche Konsul habe bereits schritte getan, um Genug tuung und eine Entschädigung zu fordern. — Hier überraschte die Polizei eine Versammlung von Revolutionären, die un Begriff waren, über ein Attentat aus Trepow zu beraten. Sämtliche Teilnehmer wurden verhaftet . Warschau. Auf den Direktor der Aktieubrauerei Kijok u. Comv., Zaremba, wurde ein Anschlag verübt. Zaremba wurde durch einen Reoolverschuß getötel. Moskau. Der hier weilende Finanziiiinister teilte der Börseii-Kausmannschaft mit, er projektiere die Ermäßigung des E i s e n b a h n t a r i f s für Kohlen, nicht nur von den russischen Kohlengruben, sondern auch von den baltischen Häsen und von der Landesgrenze her, zur Erleichterung der Einftihr ausländischer Kohle. Den Weichselbahncn und den baltischen Bahnen werde der Einkauf von 10 Millionen Pud ausländischer Kohle gestattet werden. Moskau. Eine von 1814 'Studenten besuchte Pcrjamm- lung stellte vier mit verschiedener Anzahl von Unterschriften versehene Programme aus, deren weitgehendstes 1202 Unter- schriften trägt und die Universität zum Revo 1 utions - Herde machen will. Das mäßigste mit 79 Unterschriften spricht sich für die Eröffnung der Vorlesungen aus, neben denen die politiiche Erziehung einhergehen soll. Ein weiteres Programm hält die Fortsetzung der Obstruktion für notwendig. Paku. Der kaiserliche Statthalter trat am 20. September hier ein und besichtigte die Stadt und die N a p b t l, a b c t r i e b c, nm die Verhältnisse einer genauen Priftnng zu iinierziehen. Der Statthalter empfing mehrere Mord,»,»gen »nd hielt verschiedene Konferenzen ab, worin er eine Verstärkung der Truppen und Polizei, sowie Maßnahme» zur Wieder her st ellung geord neter Verhältnisse versprach. Drei Tage sind vergangen, ohne daß Gewalttätigkeiten verübt worden sind, aber die Lage ist noch immer gespannt. Die Straßen werden wieder belebt und die meisten Läden geöffnet. Truppenabtcilnngen treffen ein. Der Stattbalter bat das Ersuchen der Industrielle», eine Bürgerwehr zu bilden, abgelehnt und eine Untersuchung über die Beschießung des Hospitals angeordnet. Die Industrielle» erkläre» eine Ver tretung der Arbeiter aus dem Kongreß in Petersburg für dringend notwendig. Baden-Baden. Der deutsche Botschafter in London, G ra s v. M e t t e r n i ch , der demnächst aus seinen Posten zurück kehrt, ist beute hier eingetrosfen und stattete dem Reichskanzler Fürsten Bülow einen längeren Besuch ab. Königsberg i. Pr. In der vergangenen Nacht wurde auf den Unteroffizier Äraukops vom 1. Pionierbataillon von einem Posten des Bataillons, dessen Anruf er nicht Folge gab, Feuer gegeben. Graukopf wurde schwer verwundet und ist heute früh der Verletzung erlegen. Köln. sPriv.-Tetti lieber die Verhaftung Nieuwenhuis uns Aliistcrbam wird berichtet, daß die Frau des Verhafteten einen Brief erhielt, worin dieser erklärt, über den Grund der Verhaftung vollkommen im Unklaren zu sein. Nieuwenhuis habe in Köln ein Billett nach Marburg über Ehrenbreitslcin gelöst zu der Heit, als in der Umgebung von Koblenz Manöver slattsanden. Nach Annahme Amsterdamer Kreise glaubte die Polizei an die Möglichkeit eines Attentats und hielt deshalb die Festnahme für erforderlich. Nieuwenhuis be findet sich gegenwärtig in Untersuchungshaft. Die Kölner Partei genossen haben einen Rechtsanwalt mit der Vertretung der Inter essen des Verhaftete» betraut. Jena. (Priv.-Tel.s Die Bebelsche Resolution über den Massenstreik wurde mit 288 gegen 14 Stimmen ange nommen. Zwei Genossen enthielten sich der Abstimmung. Paris. Wie verlautet, hat Kriegsministcr Bcrtcaux, der persönlich in Longwy die Untersuchung über den tragischen Zwifchensall vom 12. September geführt hat, beschlossen, den Leutnant Chodrou de Courcelles, der die betreffende Dragoner-Abteilnng befehligt hatte und gegen die Aufständischen die Peitsche gebraucht haben soll, mit halbem Sold in den in aktiven Stand z» versetzen. Paris. .Hiesigen Blättern wird aus Tunis gemeldet, die italienische Negierung habe neuerdings eine An zahl Grundstücke bei Sfax angetanst, um darauf neue Schulen z» erbauen. Infolgedessen sei von seiten der französischen An siedler in Tunis gegen die beständige Zunahme der italienischen Schulen Einspruch erhoben worden. Slagen. Der hier gestrandete Dampfer „Orient" wurde nestln abend flott gemacht und setzte unbeschädigt seine Reise fort. Karlstad. Die gestrige Abendsihnng der Dele gierten dauerte von 9 bis 2 Ubr. Die heutige Vormittags- Sitzung wird voraussichtlich die Beratungen beenden. Nack, ihrem Abschluß soll alsdann ein Communiquö über die geführten Verhandlungen veröffentlicht werden. Die schwedischen Delegierten werden in diesem Falle schon am Nachmittage ab- reisen. La 8 Palma 8. Ter englische Dampfer „Charterhouse" traf heute hier mit dem deutschen Schulschiff „Stos ch" i m Schlepp ein dessen Steuer beschädigt ist. Tokio. Der Korrespondent des Blattes ..Dschidschi Schinpo" in Saiebo meldet: Der Kommandant der „Miknsa", Kapitän Jwitschi, der sich wicht an Bord befand, als der Ausbruch des Feuers bemerkt wurde, sich aber sofort an Bord begab, machte die äußersten Anstrengungen, daS Schiss z» retten, obgleich alles vergebens war. Er versammelte alsdann die Nederlebenden der ..Mikasa" in der Schiffsinngeiiichule und erklärte sich selbst für den schweren Verlust veranlwoitlich. Als er daun allein war, sprang er a»S dem Fciiftcl, vffcnbar in der Absicht, sich ru töten. Er tciia schwere Verletzunaen davon nnd lieg! jetzt im Marinehospital in Sasebo. Sein Zustand ist ernst. Tokio. DaS »n Hafen von Port,Arthur gesunkene Schlacht schiff „Retwisan" ist gestern wieder flott gemacht worben. Peking. Die chinesische Regierung hat Bestimmungen über die Ausprägung von Silber- nnd Kupfermünzen erlassen, die einheitlich für das aanze Reich gelten. Vorläufig ist nur für Kupfermünzen das Gewicht und der Feingehalt fest gesetzt. Oertliches nnd Sächsisches. Dresden. 23 September. —* Se. Majestät der König wohnte heute vormittag von Tharandt aus nochmals dem Manöver des 12. Armeekorps bei und kehrte darnach mittags nach Pillnitz zurück. — Heule nach mittag empfängt der Monarch in Gegenwart des Staaisminislcrs v. Metzsch und der diensthabenden Herren der königlichen Hos- und Militärstaaten den österr.-ungarischen Gesandten und bc- vollmächtigtcn Minister Volles v. Loszlofoloa im Schlosse zu Pillnitz in Abschicdsaudienz. Jan Anschluß an die Audienz beim Könige wird der Gesandte nebst Gemahlin in Gegenwart des Königs von Ihrer König!. Hoheit Prinzessin Mathilde empfangen werden. Diesen Empfängen schließt sich königliche Tafel an, zu der an den Gesandten v. Völics und Gemahlin, sowie, an die Herren Staatsminister v. Metzsch »nd den österr.-ungarischen Leaations-Sekrctär Baron Lederer Ein ladungen ergangen sind. Am 26. d. Mts. verläßt Herr v. Volics Dresden und siedelt als österr.-ungarischer Gesandter nach München über. In Dresden, wo er seit dem 6. Dezember 1902 alz Nachfolger des Grafen Elary tätig war, sieht man ihn in allen Kreisen höchst ungern scheiden: hatte er sich doch die Ssim- pathien in Hos- »nd Bürgcrkreisen in hohem Grade gewonnen. Zahlreichen Personen, nicht bloß seinen Landsleuten, war er ein großer Wohltäter. An seine Stelle in Dresden tritt der bisherige ösicrr.-ungarische Gesandte in Sofia, Freiherr o. Braun. —* Se. Majestät der König hat nachstehende Ordens- Auszeichnungen verliehen: das Ritterkreuz l. Klasse des Verdienst-Ordens: dem Oberstleutnant z. D. v. S ch önb erg . bisher 3. Stabsoffizier beim Landwehr-Bezirk II Dresden; die bronzene Friedrich August-Medaille mit dem Bande für Kriegs dienste : dem Gefreiten Gödel in der Kaiserlichen Schutztrnppe für Siidwcslafrika, früher 6. Kompagnie 2. Grenadier-Regiments Nr. 101. —* König Friedrich August hat dem Leutnant Büttner im 139. Infanterie-Regiment die Erlaubnis zur Anlegung des Preu ßischen Kroiien-Ordeiis 4. Klasse mit Schwertern, den Hauptleuten v. Tettenborn nnd v. Siißmilch gen. v. Hornig, Kom- pagnie-Ehcfs im Grenadier-Regiment Nr. 101, dem Rittmeister v. Arnim, Eskadron-Chef im 17. Ulanen-Regiment, die Erlaub nis zur Aiileguiig der ihnen mit der Einennung rum Ehrenritter des Johanniter-Ordens verliehenen Abzeichen erteilt. —* Neber den Besuch des Kronprinzen Georg und des Prinzen Friedrich Christian in der Fürstenschnle St. Afra in Meißen teilt das dortige Tageblatt noch folgende Einzelheiten mit: Im Zwinger hatten sich die Dame» und Kinder des Lehrer-Kollegiums cingefnnden und sämtliche Schüler in Reih und Glied ausgestellt, die ihren Willkommengruß durch ein kräf tiges „Gut Heil" znm Ausdruck brachten. Nachdem die Prinzen mit dem Rektor die Front nbgeschritten hatten, begann unter der Leitung des Königlichen Musikdirektors Köhler aus dem Turm platze, dann in der Turnhalle das Turnen, zum Teil mit Musik bcgleitnng. Es bestand in Geräteturnen sämtlicher Schüler, in Stabphrnmidcn der Vorturner, in Frei- und Ordnungsübungen der Schüler, in Freipyraniiden der Vorturner. Darauf folgte ge ordnetes Kürturnen der Vorturner am Reck und ii» großeg Schul garten das Spielen aller Klasse». Die exakten, vorzüglich auS- gefichrtcn turnerischen Hebungen, sowie die mit viel Geschick und Gewandheit vorgeführten Spiele, namentlich auch das Fußball spiel, fanden bei den Königlichen .Hoheiten und deren Begleiter» wiederholt lebhafte» Beifall. Mit sichtlichem Interesse durch wanderte» sie ivdann die verschiedene» Räume der praktisch ein gerichteten Fürslenschnlgebände, ci» Klassen- und Klavierzimmer, das physikalische Kabinett, in dem eine Anzahl Lichtbilder vor geführt und erklärt wurden, die Schüler-Bibliothek, dann im ersten Stockwerke eine Studierstube. wo die Schüler an ihrem Arbeits tische „mit heißem Bemühen" über ihre» Bücher» saßen, eine andere, in der „Selbstbeschästigniig" getrieben, eine dritte, in der von Oberen den Unteren Lektion erteilt wurde. Im zweiten Stockwerke wurde ein Schlaf- und Waschsaal in Augenschein ge nommen. Daraus bcgnbe» sich alle Anwesenden in die Aula, bei deren Bettele» den Prinzen von zwei Proscssorcntvchtcrchcn Veilchenslränße überreicht wurden. .Hier kam durch den Sänger chor das vom Königl. Musikdirektor Köhler komponierte Lied des Königs Johann ...Hoch über den Sternen" znm Bortrag, dann wurden die Bilder von Panwcls nnd Große besichtigt. Im Shnvdalzimmcr lchriebcu sich die Gäste in das Gcdcnkbnch der Schule ein und sahen sich mit Interesse die Fürsten- und Rcktoren- bilder an. Inzwischen hatte sich der ganze Schülercötus ii» Speiscsaaie vcrsanunelt nnd ließ sich Kaffee und Kuchen zur großen Freude der simgcn Prinzen trefflich munden. Hierauf wurden die Königlichen .Hoheiten und sämttichc anwesende Herren, sowie eine Knust und Wissenschaft. s* W o che n»Sp i e lpla n der Königl. Hoftheater. Opernhaus. Sonntag: „Der Bajazzo". „Ans Japan", „Sizi- lianische Bauernehre". Montag: „Siegfried". Dienstag: „Der Barbier von Sevilla". Mittwoch: „Die »enaicrigen Fronen". Donnerstag: „Götterdämmerung". Freitag: „Die Zanbcrslöte". Lvnnabeno: „.Hoffmanns Erzählungen". Sonntag: „Die neu gierigen Frauen." — Schauspielhaus. Sonntag: „Der G'wissenswuri»". Montag: „Elga". Dienstag: „Nathan der Weise". Mittwoch: „Die wilde Jagd". Donnerstag: „Don Carlos". Freitag: „Zriny". Sonnabend: „Elga". Sonntag: „Ter Kaufmann von Venedig". -s-* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof» Iheater. Im Operffrhause wird Montag, den 2ö. Septem ber. die 1. Gesamtdarstellung von R. Wagners „Ring des Nibelungen" i» dieser Spielzeit mit „Siegfried" fortgesetzt. Tie Besetzung ist die folgende: Brünnhilde — Frau Wittich, Waldvogel — Frau Wedekind, Erda — Irl. Schäfer, Siegfried — Herr Vnrrian, Wanderer — Herr Perron, Alberich — Herr Plaschke. Mime — Herr Rüdiger, Fafner — Herr Wächter. — Im Schau spielhause geht Donnerstag, den 28. September, Schillers „Don Carlos außer Abonnement i» Szene. Die Rolle des Marquis Posa spielt z»m erstenmal Herr Wiecke, die Rolle des Carlos zum erstenmal Herr Wierth. Im Königl. Hosopernhause hat gestern wieder eine Auf führung der Nioelungen-Trilogie mit ,,Rheingoid" ihren Anfang genommen. Eine besondere Anziehung für die Stamm gäste des „RingeS" bot die Vorstellung durch die Neubesetzung des Loge mit .Herrn Burrian, durste man von ihm doch aleich im ersten Versuche eine künstlerisch aparte Leistung mit Sicherheit voraussetzen. Z» einer solchen erhob sie Herr Burrian denn auch zunächst damit, daß er den Loge, als den melodienreichsten aller Götter, Riesen und Zwerge der Nike- lungen, hervorragend schön sang. In ähnlich bestrickendem Reize der Klanglchönheit haben wir Loge bisher kaum gehört und kaum einer vor Herrn Burrian hat die breiten, machtvollen Kantilenen, wie sic Loge in den Mund gelegt sind, jo restlos schön zur Geltung gebracht. Daneben war er trefflich im Sprechgesange, in den er mittels feinsinnig stimmlicher Ab tönung überzugehen verstand. Weniger bequem lag ihm. was bei einem ansgesprochencn .Heldciitenor nicht sonderlich übcr- raschen kann, die Darstellung. Das Flackernde, Fliegende der Gestik, wir die orchestrale Illustration es ko meisterlich auSdrüickt, der Schleichtritt, die schlangenartige Glätte der Bewegungen, die Zweideutigkeit in Wort »nd Handlung, die Geschicklichkeit des Anstands dieses Mephisto der Göttcrwelt sind ihm noch nicht ganz zu Fleisch und Blut geworden und ergeben zurzeit noch einige Ecken und Widersprüche mit der gesanglich durchaus einwandfreien Leistung. Daß Herr Burrian auch hierüber Meister werden wird, steht außer Zweifel. Jedenfalls hat er gestern bewiesen, daß der Loge in ihm einen Vertreter finden wird und zum größten Teil bereits gefunden hat, wie er besser nicht zu wünschen ist. Mit Ausnahme einiger kleinen Rollen, die neubesetzt waren, wnrde die Aufführung unter Herrn Kapell meister K^itzschbachs Leitung, wie oft gewohnt, von Herrn Scheide mantel (Wotans, Wächter nnd H v p s l (Nicsens, Plaschke und Rüdiger (Alberich »nd Minies, Frl. Eibe n- schütz, Fra» Krull (Fricka, Freias usw. gelragen. II. 8t. 's* Adalbert Matkowsky wird am 19. Oktober im Residenztheater sein diesjähriges Dresdner Gastspiel beginnen. Der Künstler wird diesmal nur in zweiNollc» auflrcten: als Gütz von Bcrlichingen und Wilhelm Teil, die seine beiden letzten großen Erfolge am Königl. Schauspielhaus zu Berlin bedeuten. ß* Stielcrs Hand-Atlas. 100 .Kartenblätter in .Kupferstich mit einem alphabetischen Namenverzeichnis letwa 240 000 Namen entbaltends. Neunte, von Grund aus neubcarbeitcte und neugestochene Auslag«. Justus Perthes. Gotha 1905. Komplett aebunden in einfachem Einband 38 Mk.. in Pracht einband 42 Mk. Fast vier Jahre sind verflossen, seitdem die erste Lieferung der neunten Auslage von Sticlers Handatlas aus dem Markte erschien: heute liegt das stattliche Werk vollendet vor mit 100 Karten und einein fast 240 000 Namen enthaltenden Na>"cnverzeichnis. ein neues Rnbmesblatt für die Gothaer Geographische Anstalt, denn sie bat dadurch dem deutschen Vater lande de» erfreulichen Beweis geliefert, daß ihm in der Karto graphie die Führung von anderen Konkurrenten aus dem Welt märkte so leicht nicht entwunden werden wird. Fürwahr, man braucht nicht erst die besten kartographischen Erzeugnisse des Aus landes ^um Vergleich hcronziiziehen, auch der Lai« wird beim Durchl'lättern des Allalscs zu der Ueberzeuauna kommen, daß diese Leistung so leicht niemand dem Gothaer Verlag nachahmen wird. Reichhalliakcit der Namengebung, dabei aber Klarheit und Ucbersichtlichkeil. sowie leichte Lesbarkeit, harmonische Farbenznsamwenstettuna. vor allem die plastische Darstellung deS Gelände? und endlich die unbedingte Zuverlässigkeit, die nur durch wlsscmchastliche Durcharbeitung des umfangreichen, weit verstreuten Quellenmaterials «rreicht werde» kann, diele alten Vorzüge der Gothaer Karten sind zu unserer Genugtuung auch in dem jetzt abgeschlossenen Werke vereinigt: es sind eben Vor züge, die nur durch Tradition, durch jahrzehntelange Be obachtung bewährter Grundsätze, die icoem Mitarbeiter der Gothaer Schule geradezu eingeimpft werden, erworben werden können. Tic Arbeitsleistung, die der Atlas nach mehr als lOjährigcr angestrengter Tätigkeit eines großen Stabes von Zeichnern nnd Stechern darbictel, ist als eine ganz gewaltige zu bezeichnen: von den IM Karten, die der Atlas enthält, sind nicht weniger ats 49 ne» gezeichnet »nd neu gestochen, und zwar, ge treu den Ucberlicferungen der Anstalt, in Kupfer; Stielcrs Hand atlas ist und bleibt demnach der einzige deutsche Atlas, der von Anfang bis zn Ende i» Kupfer gestochen ist. Die drei Erdteile Asien, Afrika und Australien, deren Erforschung im letzten Jahr zehnt so bedeutende Fortschritte gemacht hat und welche augen blicklich in der Politik, besonders in der Kolonialpolitik, eine so wichtige Nolle spielen, erschienen mit ausschließlich neuen Karten und zwar Asien mit 12, Afrika mit 8 und Australien mit 6 Blättern. Von den übrigen 23 neuen Blättern entfallen 17 ans Europa und 4 auf Amerika; die letzten neuen Karten sind die beiden Darstellungen des Sternhimmels. Von den übrigen 5l Karten haben 47 durch die braune Geländedarstellung so durchgreifende Veränderungen erfahren, daß sie kauni wieder zu erkenne» sind und auch die verbleibenden vier Karten haben durch Korrekturen, Nachträge und neue Nebenkarten ein durch aus verändertes Aussehen gewonnen. Wie der Atlas in seiner ganzen Tarbictung unerreicht dasteht, so finden auch die einzel nen Darstellungen ihresgleichen nicht; es gibt in keinem Atlas des In- und Auslandes eine den ganzen Erdteil Afrika in gleicher Weise umsnssendc Darstellung tvie jetzt im Stieler. dessen sieben zuiammcnictzvare Blätter in dem großen Maßstab 1 : 7Va Mill. gezeichnet sind: Australien erscheint in vier Blättern im Maß- stabe 1 : 5 Mill. Auch für Südamerika, dessen ältere Blätter einer völligen neuen Durcharbeitung unterzogen wurden, gibt es keine ciiinähcrndc, gleich große Bearbeitung, wie hier in l«.: 7>,L Millionen. Petcrmanns anerkannt gute Bearbeitung der Vereinigten Staaten in icchs Blättern in 1 : 3 700 OM hat nach den bisher vorliegenden neuen Verineffungen durchgreifende Korrekturen erfahren und wird wieder als beste Uebersichtskarle des Landes anzusehen sein. Denselben Rnhm darf die neue Karte des enroväischen Rußland, sechs Blätter in 1 : 3700 000, für,sich in Aiftprnch nehmen. Besondere Erwähnung verdienen auch noch die Karten des Nord- und des Südpols, welche den gegenwärligeii Stand der Forschung zur Darstellung bringen, denn sie enthalten die Ergebnisse aller Speditionen bis -um
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